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Ernst Haft
25.01.2005 14.03
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Re: Die wirklich guten Leute werden nicht mehr Ingenieur in der Industrie,

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
sondern studieren etwas, das ihnen keine Berufsaussichten als industrieller Tagelöhner und Wanderarbeiter bietet. Vor etlichen Jahren dachte ich auch, daß mein Sohn am besten Ingenieur werden sollte. Jetzt bin ich heilfroh, daß er Lehrer geworden ist.


Fritz Koch


Vor 40 Jahren haben 4%-6% eines Jahrgangs studiert, heute sind es 30%-40%. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit hat sich nicht derart erhöht. Weniger als ein Viertel erreichen ein Niveau, das einigermaßen dem früherer Uni-Absolventen entspricht, können also eine klassische Akademikerstelle in Industrie und Wirtschaft gleichwertig ausfüllen.
Nun könnte man meinen, selbst der Einäugige sei König unter den Blinden.
Es geht zumeist andersherum. Die Gescheiten zweifeln an sich. Sie wollen qualifiziert arbeiten, nicht nur mit Idioten parlieren, stürzen sich in qualifizierte Arbeit – und werden schnell als nützliche (Fach-)Idioten betrachtet.
Da Dummköpfe deren Leistung nicht erbringen könnten, erfordert ihre Selbsteinschätzung, deren Leistungssegment geringzuschätzen.
Die Dummen erlangen dieselben Diplome, sind längst in der Mehrheit, erleben deshalb keine Erschütterung ihrer Selbstüberschätzung.
Sie suchen sich ein ihnen gemäßes Aufgabenfeld, merken überhaupt nicht, daß sie inhaltlich nicht mithalten können – und sind bald Vorgesetzte der anderen. Die wenigen Gescheiten, die da noch mithalten können, müssen sich den Dummköpfen anpassen, der eine oder andere wird es bei genügend Selbstverleugnung schaffen, diese unter sich zu lassen.

Die dramatischen Folgen der weiteren Entwicklung sehe ich als einer, der an der Uni „Nebenfächler“ ausbildet (i.w. Ingenieure und Betriebswirte).

Schon viele der im Verhältnis noch qualifizierteren Ingenieursstudenten zeigen gravierende Schwächen beginnend bei den elementarsten Fähigkeiten (z.B. in 'Mathematik' beginnend beim Zählen und Kleinen Einmaleins).
Und die Betriebswirtschaftsstudenten?
Viele von denen kennen z.B. "%" nur als magische Taste am Taschenrechner („was soll denn die 100 in Ihrem Programm bedeuten?! – das allererste Demonstrationsprogramm hatte eine Zahl eingelesen, 3% davon berechnet und ausgegeben und stieß auf völliges Unverständnis wegen der mathematischen Problematik dieser Rechenoperation). Viele hätten früher wegen mangelnder Grundfertigkeiten keinen Lehrherrn für eine kaufmännische Lehre gefunden.
Angehende Journalisten – durchgehend 1.0 als Abiturnote! – sind viel, viel fleißiger – aber dieser Fleiß erstreckt sich nicht darauf, die Lösung „unzumutbar schwieriger“ Aufgaben wie linearer Interpolation wenigstens anzuhören.

Die Studentenzahl in den Ingenieurfächern ist 'zu niedrig'?!
Mag sein. Aber drei Viertel können als Absolventen nur zu drei Zwecken dienen:
(1) den vormals hervorragenden Ruf des deutschen Ingenieurs restlos zu ruinieren
(2) als Reservearmee zwecks Lohndumping zur Verfügung zu stehen
(3) sich unter kongenialen Juristen und Betriebswirten im Unternehmensvorstand durchzuschlagen
Da hilft es nicht, daß es auch die besseren Betriebswirtschaftsabsolventen im Beruf schwer haben, wenn ihre Eltern kein Geld und keine Beziehungen haben.

Manche mit einem IQ von 90 (Durchschnitt der Bevölkerung: 100) schaffen das heutige deutsche Abitur. Sie müssen natürlich mangelnde Fähigkeiten durch Fleiß kompensieren. In Fächern ohne intellektuelle Anforderungen sind solche dann klar überrepräsentiert.
Die Politik sorgt dabei in gewohnt dezenter Weise mittels Finanzmittelzuteilung dafür, daß ungeachtet ihrer Fähigkeiten die meisten durchkommen, zusätzlich wird das Lehrpersonal in Fächern, in denen die Anforderungen beim besten Willen nicht hinreichend gesenkt werden kann, wegen pädagogischer Ineffizienz gerüffelt.

Deutschland wird künftig chancenlos sein, wenn es meint, seine Universitäten weiter zu einem guten Teil als Volkshochschulen zur Abhaltung der Jugend vom Arbeitsmarkt und zur Nivellierung der Bezahlung seiner Elite führen zu müssen.
Die geplante Einführung von Studiengebühren ist jedoch geeignet, dies noch zu verschärfen. Denn dadurch wird Geld eine noch wichtigere Voraussetzung für das Durchziehen eines Studiums zukommen, und intellektuelle Fähigkeiten werden noch unbedeutender.

Als Alarmzeichen für die deutsche Volkswirtschaft sollte dienen, daß neue Führer großer Unternehmen ihre Autorität zunehmend durch wirtschaftlich zumeist so sinnlose wie kostspielige Circenses – Umorganisationen um ihrer selbst willen – erlangen, Mechanismen folgend, die geeignet sind, auf Kosten eines vermeintlichen Unternehmensziels die eigene Autorität ins Unermeßliche zu steigern, wie schließlich Gewaltherrscher bis zu Stalin und Pol Pot hinlänglich gezeigt haben.

Übrigens: einige angehende Lehrer haben sich bei mir auch schon Studiennachweise geholt. Nicht ohne dafür mit Hilfe ihrer Studienorganisation die Anforderungen auf ein bis dahin unerreichtes Maß zu drücken – Anwesenheit bei den Übungen ohne Votieren. Daß sie dies für nötig gehalten hatten, ja, daß sie dies überhaupt erwogen hatten, macht mich gruseln.

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Ernst Haft
24.01.2005 18.16
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fia di anklistin kaddia kärrn

di menschn

Wia ana shript
wia ana spipt
is shisegäu
ea isa mänsch
und plipt a mänsch

this is vom mänschn
de dimänschn dimänsion

– geändert durch Ernst Haft am 25.01.2005, 10.23 –

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Ernst Haft
24.01.2005 17.49
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auf wändige Ableitungsumkehr

'.. nicht der Auffassung das Wort reden, daß aufwendig von Aufwand abgeleitet sei. .. falls (doch) Volksetymologie'

Je nun, es ist historisch genau das Gegenteil ableitbar, siehe z.B. Etymologie-Duden.
'Aufwand' ist nachgewiesen eine sprachgeschichtlich neue Ableitung von 'aufwenden, wenden'.
Übrigens ähnlich, wie dies für das ältere 'Wand' gilt (auch von 'wenden' – „wändig“ und „wänden“ wären also geringfügig weniger närrische Schreibungen als „aufwändig“ ..).

Das ist ja die Narretei:
Ein Gutteil der in der Rechtscheibreform zu „Stammwörtern“ deklarierten Substantive sind erstaunlich späte Ableitungen (oft 16.-18.Jhdt) von den viel, viel älteren „abgeleiteten“ Wörtern.

Zudem wurden diese neuen „Stammwörter“ in „weiser Beschränkung“ rein willkürlich mit dem Narrenbesen hervorgekehrt – hätten die Reformer alle vergleichbaren Bildungen bedacht, hätte man sie wohl unverzüglich ins Irrenhaus gesperrt.

Wenn schon von Pseudoetymologie, so sollte man besser von Hofnarren- oder Geßleretymologie reden.

Fraglich ist jedoch, ob die Ausgeburten der Rechtschreibreform wirklich nur durch Faschingsräusche oder eher durch Karnevalssitzungen zu erklären sind.

Einfacher verständlich wären ihre Grundlagen, wenn die Wörter Aha, Helau, Hano, Narri, Narro etc. schon diesmal zu Stammwörtern erklärt worden wären (Hanover, Helaubank, narriviert, narrogant, Ahachen, narribisch, ..).

Abwarten – kommt alles noch, jedes Jahr gibt's eine närrische Zeit!

Künstler nutzen schließlich seit jeher Provokationen, um ihren Durchbruch zu erreichen – und es gibt sicher noch viele, viele bisher verkannte Künstler unter Kultusbürokraten und Sprachwissenschaftlern!

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J.-M. Wagner
24.01.2005 16.29
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Re: Zitat J. M. Wagner

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Gast
Aus welchem Grund soll ''aufwendig'' von ''Aufwand'' abgeleitet sein, die Ableitung vom Verb ''aufwenden'' liegt doch näher? Ähnlich ist es meiner Ansicht nach sehr viel wahrscheinlicher, daß ''die Schenke'' vom Verb ''einschenken'' abgeleitet ist, welches wiederum vom Verb ''schenken'' kommt. Warum macht man diesen seltsamen Umweg über die Substantive?
Ich wollte nicht der Auffassung das Wort reden, daß aufwendig von Aufwand abgeleitet sei. Vielmehr wollte ich auf die Konsequenz hinweisen, die sich ergibt, falls man doch dieser Auffassung ist – daß nämlich aufwändig dann keine Volksetymologie ist. Um dies klarer erkennbar zu machen, habe ich meinen ursprünglichen Eintrag „Volksetymologie – was ist das?“ geändert.
__________________
Jan-Martin Wagner

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Gast
21.01.2005 09.31
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Zitat J. M. Wagner:


Volksetymologie – was ist das?

Um diesen Einzelpunkt näher zu beleuchten, scheint mir die folgende eine wesentliche Frage zu sein: Wie sind die Wörter entstanden, die
gemeinhin als ,,Volksetymologie“ bezeichnet werden? Ich kenne mich da zu wenig aus, vermute aber, daß der Entstehungsprozeß Teil der
Definition des Begriffs ,,Volksetymologie“ ist. (Ein typisches Beispiel einer echten Volksetymologie sind für mich die Schattenmorellen. -
Hoffentlich irre ich mich darin nicht!)

Ein anderes Kriterium, das mit zur Definition gehört, ist Frau Kerns zufolge, daß es sich bei einer Volksetymologie um eine »etymologisch
eigentlich ,,falsche“ Herleitung« handelt. Wie steht es aber damit im Fall des aufwändig? Nach dem, was Frau Kerns dargelegt hat, handelt es
sich dabei ja – entgegen ihrer expliziten Aussage – gerade nicht um eine Volksetymologie, denn die Ableitung von Aufwand ist inhaltlich und
auch etymologisch nicht zu beanstanden (zumindest habe ich ihre Ausführungen so verstanden).

– geändert durch J.-M. Wagner am 21.01.2005, 00.54 -

J.-M. Wagner

20.01.2005 21:21 Beispielsammlung über Sinn und Unsinn > Bei ?aufwändig? könnte ich die Wand hochgehen


Aus welchem Grund soll ''aufwendig'' von ''Aufwand'' abgeleitet sein, die Ableitung vom Verb ''aufwenden''
liegt doch näher? Ähnlich ist es meiner Ansicht nach sehr viel wahrscheinlicher, daß ''die Schenke'' vom
Verb ''einschenken'' abgeleitet ist, welches wiederum vom Verb ''schenken'' kommt. Warum macht man diesen
seltsamen Umweg über die Substantive?




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Gast
20.01.2005 16.23
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Die wirklich guten Leute werden nicht mehr Ingenieur in der Industrie,

sondern studieren etwas, das ihnen keine Berufsaussichten als industrieller Tagelöhner und Wanderarbeiter bietet. Vor etlichen Jahren dachte ich auch, daß mein Sohn am besten Ingenieur werden sollte. Jetzt bin ich heilfroh, daß er Lehrer geworden ist.

Es ist überhaupt kein Wunder, daß immer weniger Abiturienten Ingenieurwissenschaften studieren, und Frauen kann man diesen Beruf wegen der Arbeitsbedingungen gar nicht empfehlen.

Fritz Koch

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Gast
20.01.2005 13.35
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Zitat Fritz Koch

Am Wort \„Humankapital\" stört mich das Grundwort \„Kapital\".

\'\'... Manche Firmen glauben, im Bedarfsfall für einen bestimmten Auftrag einfach Fachleute einstellen oder
importieren zu können, um sie danach wieder zu entlassen; sie möchten die Mitarbeiter wie flüssiges Kapital behandeln. Im Bauwesen
könnte das vielleicht funktionieren. In Hochtechnologieprojekten ist es sehr riskant, denn die wirklich guten Leute spielen dieses Leben als
Zeit- und Wanderarbeiter nicht mit. Solche Berufsaussichten schrecken sie auch schon vor dem Studium ab. ...\'\'

Demnach haben die wirklich guten Leute gar nicht studiert!




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Gast
08.01.2005 00.11
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Ergebnis

Das Ergebnis kann doch nur sein:
Ignorieren!

Es gibt genügend Zeitungen und Zeitschriften, die noch Rechtschreibung beherrschen!
Kaufen Sie nur solche, nicht die, die glauben, in vorauseilendem Gehorsam alles mitmachen zu wollen!
Das sollte seit 60 Jahren doch endlich vorbei sein!

Wir sind das Volk! – nicht ein paar Ignoranten.


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Gast
07.01.2005 17.33
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Der im Jahr 2001 verstorbene Linguist Wolfgang U. Wurzel schreibt zu Hermann Pauls Aufsatz „Zur orthographischen Frage“ (1880) wie folgt:

Der Artikel ist geschrieben kurz vor dem Erscheinen von Dudens Vollständigem Orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache (ebenfalls 1880). Er liest sich wie ein Beitrag zum aktuellen Orthographiedisput (wobei er sich allerdings von den meisten heutigen Beiträgen durch eine profunde Sachkenntnis unterscheidet).
[...]
Paul befürwortet eine Verbesserung der Rechtschreibung, lehnt aber eine förmliche Orthographiegesetzgebung ab, weil sie „durch die Laune und Willkür einzelner im Augenblick maßgeblicher Persönlichkeiten bestimmt werden kann, ohne der Vernunft und dem allgemeinen Bedürfnis Rechnung zu tragen“ (301). Des Weiteren dürfen Verbesserungen nicht „in der Form eines Befehls, sondern immer nur in der Form eines Raths“(317) eingeführt werden.
[...]
Dabei geht es immer nur um synchron vom Sprecher als einheitlich aufgefasste Stämme, nicht um etymologische Zusammenhänge (wie sie von dergegenwärtigen Reform in Fällen wie behände wegen Hand und schnäuzen wegen Schnauze praktiziert werden).

Die Rezension, die in „Zeitschrift für Sprachwissenschaft 20(2001)" enthalten ist, ist zwar im Neuschrieb geschrieben und enthält einen „Fehler“ (nahekommen), aber die kritische Einstellung des renommierten Linguisten zur RSR ist eindeutig erkennbar.





Yutaka Nakayama
Nederlinger Str. 1 80638 München

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Gast
02.01.2005 18.26
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Offizielle Begründung für "dass" statt "daß" ?

Sehr geehrte Damen und Herren !
Ist jemandem eine Begründung von offizieller Seite bekannt, nunmehr „dass“ statt „daß" zu schreiben ?
Oder weiß jemand, wo die offizielle Bergründung dafür zu erfragen ist ?
Ich würde mich über Information darüber freuen. Vielen Dank !

Holger Schwill

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Gast
29.12.2004 17.59
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Zum Beitrag von Fritz Koch vom 28.12.2004, 19:02


Zitat:

Die Tendenz ist die allgemeine Richtung, in die eine Entwicklung geht.

Solche Entwicklungen sind nur über Jahrzehnte oder noch längere Zeiträume
meßbar: Der Wegfall des Dativ-Endungs-e, der Schwund des Genitivs.
Eine ähnliche Entwicklung fand einst im Altfranzösischen statt, wo nur die
Nominativ- und Akkusativ-Endungen übrigblieben (Zwei-Kasus-System), bis noch
später in allen romanischen Sprachen die Kasus-Endungen wegfielen. Diese
Sprachentwicklung ging von synthetischen (endungsgeprägten) Sprachen zu
analytischen (präpositionsgeprägten) Sprachen. Das Deutsche hat von beiden
Systemen etwas, aber die langsame Entwicklungstendenz geht zum mehr
analytischen System. Das ist eine Tendenz.
Die klassisch-lateinischen Grammatiker hatten ihre Hochsprache eingefroren,
trotzdem oder gerade deshalb entwickelte sich parallel dazu das Bürgerlatein
als neue Sprache, die bis heute in den romanischen Sprachen weiterlebt.
Eine Sprache einfrieren macht sie zur toten Sprache.

Fritz Koch

28.12.2004 19:02 Rechtschreibforum > DUDEN 2004 Beitrag einzeln


Sehr geehrter Herr Koch,

Sie geben also zu, daß sich solche Entwicklungen über Jahrzehnte oder noch
längere Zeiträume erstrecken. Genau das war es, auf was ich sie aufmerksam
machen wollte.


Zitat aus Fritz Koch, 27.12.2004, 15:16:

Neue Vorschläge: Mehr Zusammenschreibung!

...

Unter Berufung auf die „Tendenz zur Univerbierung“ der deutschen Sprache darf
man mutiger sein, als der alte Duden erlaubte, denn die Sprachentwicklung ist
seit 1995 weitergegangen.

Fritz Koch

27.12.2004 15:16 Volksentscheid > Niedersachsen-Nachrichten


Seit 1995 sind noch nicht mal ein Jahrzehnt vergangen, Sie können daher, wie
sie selber zugeben, noch keine Sprachentwicklung seit diesem Zeitpunkt
zweifelsfrei feststellen.

Über den Wegfall des Dativ-e's wurde schon in www.vrs-ev.de diskutiert,
ich bin der Meinung, das dies in manchen bzw. in vielen Fällen fakultativ
wegfallen kann, aber nicht wegfallen muß. Daher ist es nicht angebracht,
von einem generellen Wegfall dieser Flexionsendung zu sprechen. Ähnliches
gilt für den von ihnen postulierten Schwund des Genitivs. Ich finde, daß
Genitivkonstruktionen geschickter sind als umständliche
Präpositionalkonstruktionen mit Dativ. Allerdings muß man Geschick erst
erwerben, und da hapert es heutzutage: Wenn Kinder keine guten Bücher mehr
lesen, haben sie kaum eine Chance, die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten
ihrer Muttersprache kennenzulernen. Dies darf man dann aber nicht als
Sprachentwicklung oder sprachliche Entwicklungstendenz hinstellen, der man
dann möglichst schnell Eingang in die Hochsprache oder in die Rechtschreibung
verschaffen will.

Zitat:

''Eine ähnliche Entwicklung fand einst im Altfranzösischen statt, wo nur die
Nominativ- und Akkusativ-Endungen übrigblieben (Zwei-Kasus-System), bis noch
später in allen romanischen Sprachen die Kasus-Endungen wegfielen.''

Sind Sie sich wirklich sicher, daß in allen romanischen Sprachen die
Kasusendungen wegfielen? Ich erinnere mich, gerade vor kurzem gelesen zu haben,
daß der Niedergang des Kasussystems nur in den westromanischen Sprachen
stattfand.

Zitat:

''Diese Sprachentwicklung ging von synthetischen (endungsgeprägten) Sprachen
zu analytischen (präpositionsgeprägten) Sprachen. Das Deutsche hat von beiden
Systemen etwas, aber die langsame Entwicklungstendenz geht zum mehr
analytischen System. Das ist eine Tendenz.''

Ich würde synthetisch nicht zwangsläufig mit ''endungsgeprägt'' erklären,
da es auch Sprachen gibt, die einen sehr hohen Gebrauch von Präfixen machen,
z. B. das Deutsche oder das Latein. Es gibt sogar eine umfangreiche Gruppe
von Sprachen aus verschiedenen Sprachfamilien, die in noch viel höherem Maße
Gebrauch von der Synthese machen: die polysynthetischen Sprachen.
Die Synthese in ihren verschiedenen Ausprägungen dürfte in den meisten Sprachen
der Welt mehr oder weniger häufig zur Anwendung kommen. Die von Ihnen
angeführte Sprachentwicklung bezieht sich auf die indogermanischen
Sprachfamilien. (Im Sinne der political correctness müßte man von der
indoeuropäischen Sprachfamilie sprechen! (Wie würde es klingen, wenn Sie im
vorangegangenen Satz das Dativ-e weglassen würden?))

Eine Tendenz kann immer zum Stillstand kommen oder sich sogar wieder umkehren.
Heutzutage kann jeder mit jedem kommunizieren, aber kaum jemand kann mehr
mit dem anderen reden! Man geht z. B. auf Argumente überhaupt nicht mehr ein.
Eine Sprachentwicklung ist nichts Naturgegebenes, menschliche Sprache wird von
Menschen benutzt. Wie sich eine Sprache entwickelt, hängt davon ab, wieviel
Wertschätzung die Sprecher ihrer Sprache entgegenbringen und wie wichtig es
ihnen ist, daß sie über eine Schriftsprache in ihre Vergangenheit schauen oder
ihre Gedanken der Zukunft mitteilen können. Diktatorische Regime sind daran
natürlich kaum interessiert.

Wenn Menschen nicht mehr miteinander reden können, wenn sie ihre Sprache und
deren Möglichkeiten nicht mehr bewußt erleben können und zu schätzen lernen,
wenn Sprache nur noch zu einem möglichst einfach zu gestaltenden technischen
Prozeß wird, dann wird es immer weitere Vereinfachungstendenzen geben.
Auf diese werden dann viele wie Sie, Herr Koch, aufreiten, weil sie denken, daß
das eine natürliche Entwicklung wäre. Sprachpflege heißt auch, zu bestimmten
Möglichkeiten einer Sprache zu stehen und sie erhalten wollen.

Die Sache mit dem Einfrieren würde ich nicht so sehen!



xxx
xxx

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Gast
28.12.2004 17.05
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Zu den Beiträgen von Fritz Koch, Detlef Lindenthal und Bernhard Schühly


Zu den Beiträgen von Fritz Koch vom 27.12.2004 15:16, von Detlef Lindenthal
vom 27.12.2004 19:22 und von Bernhard Schühly vom 28.12.2004 11:54:


Neue Vorschläge: Mehr Zusammenschreibung!

Ich bin für Zusammenschreibung häufig gebrauchter Wortgruppen: garnicht,
sodaß, und viele andere. Ich bin für mehr Zusammenschreibung
ergebnisorientierter Verben: ernstnehmen, bekanntmachen und andere, besonders
solche mit machen, erst recht wenn dazu auch eine modale Variante denkbar
ist und dann durch Getrenntschreibung unterschieden werden muß.
Unter Berufung auf die „Tendenz zur Univerbierung“ der deutschen Sprache darf
man mutiger sein, als der alte Duden erlaubte, denn die Sprachentwicklung ist
seit 1995 weitergegangen.

Fritz Koch

27.12.2004 15:16 Volksentscheid > Niedersachsen-Nachrichten



Lieber Herr Koch,

privat können Sie schreiben, wie Sie wollen, und dienstlich erst recht;
da kräht kein Hahn nach. Vonmiraus könnn Sie soviel zusammenschreiben,
wieSiewolln. Und Sie könnn auch so schraim, wie man schpricht. Bringen Sie
ein entsprechendes Wörterbuch heraus, sammeln Sie Gefährten um sich und
werben Sie für Ihre Lösung. Doch vergessen Sie nicht, nach 10 Jahren zu
schauen, wie weit sich Ihre Schreibart bewährt hat und ob Ihre Anstrengung
zur Lesbarkeit und einheitlichen Rechtschreibung beigetragen hat. Es war
ein fröhlicher Tag in der Grundschule, als wir lernten: Gar nicht wird gar
nicht zusammengeschrieben, und: Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich.

Übrigens habe ich ein Buch aus den 20er Jahren in gemäßigter Kleinschreibung
(jemand hatte in einem Satz einen Wortanfang mit Kugelschreiber groß gemalt,
so daß man den (sonst kaum verständlichen) Satz verstehen konnte). -- Doch
weise ich darauf hin, daß auch jene Schreibart sich nicht durchgesetzt hat.

Lieber Herr Kern,

zu Ihrer Nußsaucenfrage ist meine Meinung: Ich kann auch dann noch ruhig leben,
wenn sie nicht beantwortet wird.

Übrigens ist Dudens SS-Regel nur eine von mehreren Meinungen. Ich weiß, daß
wir für Zeichensätze, die wir 1993 auf Bestellung geliefert haben, auf
gesonderte Anforderung hin extra ein großes ß eingebaut haben (etwas breiter
mit leicht nach links geneigter Unterlänge und unten ordentlicher Öffnung, so
daß man es nicht mit B verwechsele). NUßSOßE finde ich, wenn man denn
Großbuchstaben verlangt, besser lesbar als NUSSSOSSE, NUSSOSSE und NUSZSOSZE.

Grüße,

Detlef Lindenthal

27.12.2004 19:22 Volksentscheid > Niedersachsen-Nachrichten



Re: Neue Vorschläge: Mehr Zusammenschreibung!

Zitat:

Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Ich bin für Zusammenschreibung häufig gebrauchter Wortgruppen: garnicht,
sodaß, und viele andere.

Im Prinzip gebe ich Ihnen recht: so daß – sodaß, gar nicht – garnicht, mit
Hilfe – mithilfe sind z.B. einige der wenigen „Wörter“ der alten Schreibung,
bei denen ich mir nie so ganz sicher gewesen bin – oder immer gern anders
geschrieben hätte. Im Icklerschen Wörterbuch sind die meisten dieser Formen
meineswissens bereits berücksichtigt worden. Aber zu weit gehen darf man damit
natürlich auch nicht. Wichtiger noch ist aber, daß man, wie auch Hr. Ickler,
der in diesen Fällen oftmals beides erlaubt, es empfiehlt, konsequent bei einer
Form bleibt – also nicht wie der Duden es vorschreibt mal Hüh und mal Hott.
Das nämlich macht das wirklich Irritierende aus!

Bernhard Schühly

28.12.2004 11:54 Volksentscheid > Niedersachsen-Nachrichten



Zu Fritz Koch:


Was verstehen Sie unter Sprachentwicklung?

Tendenz der Univerbierung?

Wenn etwa 0.10% der Bevölkerung Verbrecher sind, und wenn sich im Polizeibericht
des folgenden Jahres diese Zahl auf 0.11% erhöht hat, dann besteht -- so wie
ich Sie verstehe -- in dieser Bevölkerung eine Tendenz zum Verbrechen. Würden
Sie dann unter Berufung auf diese Tendenz öffentlich fordern, daß auch der nicht
verbrecherische Teil der Bevölkerung Verbrechen verüben sollte, eben weil diese
Tendenz besteht?

Was ist eine Tendenz? Ist es wirklich eine Willensbekundung der Spachbenutzer,
wie das Herr Ickler meint? Der Begriff ''Tendenz'' impliziert Bewegung, ein
Immer-weiter-um-sich-Greifen eines bestimmten Sachverhalts. Wie dies zu bewerten
ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Das heißt aber, daß eine solche Tendenz sehr klein beginnt, eventuell mit
Fehlern bezüglich des bisherigen Regelwerks, die einzelne gerne als richtig
anerkannt sehen würden, warum auch immer. Das heißt aber auch, daß man mit
der Argumentation, daß eben eine Tendenz bestehe, der man nachgeben müßte,
eben weil sie besteht, etwas völlig Nebensächliches überbewertet. Man sollte
auch den Mut haben, Fehler als Fehler zu behandeln!

Wenn Sie diese Tendenz durch Ihren Aufruf zur Zusammenschreibung verstärken
wollen, so versuchen Sie zu manipulieren. Damit würden Sie ausnutzen, daß
Menschen gerne anscheinend Neues oder Modernes übernehmen wollen, um damit zu
zeigen, daß sie modern sind. Auch die Reformer haben diesen Trick angewandt.

Auch ich würde die Zusammenschreibung von Wörtern wie ''ernst nehmen'' und
''statt dessen'' akzeptieren, aber nur, wenn auch die bisherige
Getrenntschreibung weiter gültig bleibt. Die Zusammen- bzw. Getrenntschreibung
dieser Wörter hängt nämlich -- meines Erachtens -- auch von Rhythmus des Satzes
ab, in dem sie stehen. Damit wäre die Zusammenschreibung hier nicht mit einer
zweifelhaften Tendenz zu begründen, sondern mit satzrhythmischen bzw.
schriftstellerischen Erfordernissen.

Auch wenn ich dafür bin, daß man möglichst keine Variantenschreibung zuläßt,
so muß man hier, wie auch an anderen Stellen, z. B. bei der Kommasetzung im
vorreformtorischen Duden, eingestehen, daß es ''echte Varianten'' gibt, also
solche, bei denen man durch die gegebenen Regeln nicht entscheiden kann,
welche Variante nun die richtige ist. Im vorreformatorischen Duden wurde dann
z. B. die Kommasetzung freigestellt.

Dies sollte aber von ''nutzlosen Varianten'' unterschieden werden, und solche
nutzlosen Varianten sind z. B. die Zusammenschreibung von ''so daß'' und
''zur Zeit''. Dafür kann man wenigstens Gründe angeben, warum sie nicht
zusammengeschrieben werden sollten: Dies wären hier z. B. rhythmische Gründe,
denn bei diesen Zusammenschreibungen habe ich immer das Gefühl, sprachlich ins
Stolpern zu geraten. Bei ''stattdessen'' und ''ernstnehmen'' ist das nicht so.
Es liegt wohl daran, daß hier das ''a'' bzw. das ''e'' der jeweils ersten
Komponente kurz ist. Bei ''so'' und bei ''zur'' liegt aber ein langer Vokal vor.

Aus diesen Gründen bin ich auch der Meinung, daß eine eventuelle Tendenz zur
Zusammenschreibung nie durchgreifend alle ''häufig gebrauchten Wortgruppen''
erfassen wird. Durch Ihre Forderung nehmen Sie eine eventuelle Spachentwicklung
vorweg. Außerdem ist der Terminus ''häufig gebrauchte Wortgruppen'' sehr
unspezifisch. So wäre auch ''ich habe'' eine häufig gebraucht Wortgruppe,
sehr wahrscheinlich noch häufiger gebraucht als ''so daß''. ''Ich habe'' wird
aber allenfalls zu ''ich hab''', d. h. Kürzung des ''a'' und Wegfall des ''e''.

Was verstehen Sie unter einer Sprachentwicklung? Ist eine aufgezwungene
Veränderung oder eine Modeerscheinung für Sie auch eine Entwicklung?

Kann man in Zeiten reformbedingter Sprach- und Rechtschreibverwirrung wirklich
von einer Sprachentwicklung sprechen? Die Schüler werden, weil sie es nicht
anders gelernt haben, wohl eher getrennt schreiben. Sie, Herr Koch, wollen
vermehrte Zusammenschreibung, vielleicht um sich von der reformbedingten
Getrenntschreibung abzusetzen. Man könnte auch zu dem Schluß kommen, daß es
differgierende Entwicklungsrichtungen oder eine Sprachzersetzung gibt.

Wie unterscheiden Sie Modetorheiten von einer länger anhaltenden Entwicklung?

Auf jeden Fall ist es nicht angebracht, nur aufgrund der Feststellung einer
Tendenz eine generelle und durchgreifende Zusammenschreibung zu fordern!


Zu Detlef Lindenthal, vollständige Großschreibung:

Meiner Meinung nach sollte man vollständig Großschreibung möglichst vermeiden,
insbesondere bei längeren Wörtern. Da es für das ß keinen Großbuchstaben gibt,
könnte man es in solchen Wörtern einfach übernehmen, eventuell etwas
modifiziert, wie Detlef Lindenthal es beschrieben hat. Die Unterlänge wäre ein
gutes Gegengewicht zu den Punkten der Umlaute. Es sollte aber klar sein, daß es
damit immer noch ein Kleinbuchstabe ist.


Zu Bernhard Schühly:

In der Schule sollten solche Schreibungen, bei denen man sich nicht sicher
ist, besonders geübt werden. Mag sein, daß das in den letzten Jahrzehnten etwas
nachlässig gehandhabt wurde, um eine Reform notwendig erscheinen zu lassen.

Die unmotivierte Variantenschreibung dagegen irritiert, egal ob sie in einem
Dokument durchgehend verwendet wird oder nicht.

Daß Kinder klare Angaben zur Schreibung brauchen wurde hier schon -- ich glaube
von Frau Pfeiffer-Stolz -- hinreichend begründet.

Es dürfte aber immer noch irritierend sein, wenn man bei unechten Varianten
in einem Dokument die eine und in einem anderen die andere Form sieht. Wenn man
aus der Verwendung der einen oder der anderen Variante die Intention des Autors
ablesen kann, z. B. den Sprachrhythmus, wenn also echte Varianten vorliegen,
dann dürften sich dabei keine Probleme ergeben, dann ist die Verwendung der
jeweiligen Form motiviert, und auch ein Kind wird das schon erkennen können.

Zitat Detlef Lindenthal:

''Es war ein fröhlicher Tag in der Grundschule, als wir lernten: Gar nicht wird
gar nicht zusammengeschrieben, und: Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich.''

Wir sollten darauf achten, daß wir Reformgegner solch schöne Merksätze, ganz im
Sinne von ''Kinder brauchen klare Angaben zur Schreibung'' nicht durch
eingebildete oder an den Haaren herbeigezogene Tendenzen kaputtreformieren.
Es wäre peinlich, wenn wir uns zu Erfüllungsgehilfen der Reformer machen würden.
Rechtschreibung heißt auch, daß man solche Erscheinungen ignoriert, die
Unsicherheit einführen oder das System aufblähen, aber sonst keinen Nutzen
bringen. Es geht nicht um präskriptiv oder deskriptiv, das wäre nur Denken in
Gegensatzpaaren, sondern um einen einmal eingeschlagenen Weg. Dieser Weg wurde
seit über 100 Jahren von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung
akzeptiert, jetzt davon abzugehen, weil eine Minderheit zu einem anderen Weg
tendiert, ist nicht sinnvoll. Wir sollten lieber stolz darauf sein, uns eines
ausgefeilten, traditionsreichen Rechtschreibsystems bedienen zu können.
Ich möchte hier als Beispiel folgenden Vergleich vorschlagen:

Rechtschreibung ist wie ein Obstbaum: Wie der Obstbaum den Zweck hat, Früchte
zu bringen, so hat die Rechtschreibung den Zweck, schriftliche Kommunikation
über Raum und Zeit hinweg zu ermöglichen. Wenn ein Obstbaum seinen Zweck
erfüllen soll, dann muß er möglichst jedes Frühjahr geschnitten werden, sonst
verwildert er und die Äpfel werden kleiner. Es ist also nötig, gewisse Äste
rauszuschneiden: Man muß einen Korb durch die Krone des Baumes durchwerfen
können! In Analogie dazu müssen also auch gewisse Tendenzen gekappt werden,
wenn sie dazu führen, daß das Gesamtsystem nutzlos aufgebläht wird.



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Gast
14.12.2004 12.50
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Aktion < T > traditionelle Rechtschreibung


Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie über ein Verfahren informieren, das ich persönlich als Gegner der staatlich diktierten Rechtschreibreform unter dem Motto „Aktion traditionelle Rechtschreibung“ seit einiger Zeit anwende und im Kreise meiner Freunde und Bekannten propagiere.

Ich kennzeichne alle meine Schriftsätze, Briefe etc. mit einem < T > für „ Aktion traditionelle Rechtschreibung“.

Mein Ziel ist es, möglichst viele Gleichgesinnte zu gewinnen, die sich ebenso wie ich gegen eine „Reform“ auflehnen, welche aus ideologischen Gründen die Klarheit und den Nuancenreichtum unserer Schriftsprache auf das Niveau des Dümmsten herunterregeln möchte.

Machen Sie mit bei dieser Aktion! Sie befinden sich in bester Gesellschaft namhafter Schriftsteller, Journalisten, seriöser Zeitungen und Zeitschriften. Und Sie beweisen, daß mündige Bürger sich nicht widerspruchslos für Beschäftigungsprogramme von Bürokraten mißbrauchen lassen.




Mit freundlichen Grüßen

J. Lynen



Aktion < T > Traditionelle Rechtschreibung


Dr. Josef Lynen
Lotzfeldchen 3-5, 52249 Eschweiler

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Gast
10.12.2004 22.12
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Wir sollten und wir MÜSSEN unsere Deutsche Sprache erhalten !

Warum sprechen wir nicht mehr RICHTIG DEUTSCH, haben wir es schon erlernt ??

Es tut manchmal so weh, wenn ich sehe, wie wir unsere Sprache -- die Sprache der unsterblichen Dichter und Denker -- verfälschen und zerstören ! Warum schreiben wir „Trailer“ – obwohl wir viel besser Vorschau und Vorfilm sagen könnten...
Wir MÜSSEN die Sprache unserer Vorfahren erhalten- sonst gehen wir zugrunde---das darf nicht sein !

Beste Grüße

Thomas


Thomas F. Guthörle
Heilbronn am Neckar

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Gast
07.12.2004 10.55
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Halloli,
supergeile Page! Ich mus einen Ausatz schrieben der heist: Was ich des Morgens tue. Also aufstehn, zähneputzen undso. Kann mir jemand einen Tipp gehm? Mir fält einfach nix ein.
Mike

Mike
Winnenden

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