Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - War die alte Rechtschreibung besser?
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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
War die alte Rechtschreibung besser?
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Karin Pfeiffer-Stolz
11.01.2005 20.46
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Kulturhinweißschilder

„Kulturhinweiß" kommt eindeutig von „wissen“, in diesem Fall „hinwissen“ bzw. „hin wissen“. Man kann dieses Substantiv konjugieren: „Kulturhinweiß" ist die 1. Person Singular. Wenn sich das Wort auf uns alle bezieht, heißt es „Kulturhinwissen“. Das ist doch ganz einfach.
All das hat etwas mit „Weisheit“ – äh – „Weißheit“ zu tun, mit der unsere lieben Reformer so sehr gesegnet sind.
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Karin Pfeiffer-Stolz

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margel
11.01.2005 19.55
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Winke für den Rechtschreibpfadi

„Kulturhinweißschilder“ heißen so, weil sie meistens weiß sind – oder?

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Ursula Morin
11.01.2005 19.42
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Wieder ein Beleg ...

Lieber Kevin,
die hier aufgeführten Fehler (weiss, gross, giessen) sind genau der Beleg dafür, daß die neue „ss“-Schreibung eben nicht so einfach zu lernen ist, wie die Reformer immer behaupten.

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Kevin Schmidt
11.01.2005 13.33
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Hallo,

danke erst mal,
aber was ist dann zum Beispiel mit den Wörtern " groß und weiß " ? Bei RTL haben die " weisse Weihnachten " geschrieben. Und es heißt immer " der grosse Sat.1 Film ".
Aber laut den alten Regeln müsste man dann doch " weiße Weihnachten " ( Doppelvokal ) und " der große Sat.1 Film " ( langer Vokal ) schreiben oder ? Oder auf diesen Kulturhinweißschildern bei Pflanzen. Dort schreibt sich " gießen " mit zwei S ( giessen ). Aber hier ist es doch auch ein langer Vokal ?
__________________
Ba dheas an lá go oíche
Na glortha binna i mo thaobh
S'aoibhneas a ga áit gan gruaim
Áthas a mo chroí go deo

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Jürgen Kern
11.01.2005 13.18
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Die Regeln für „ss“ und "ß" (in der bewährten Rechtschreibung):
"ß" wird geschrieben
- nach langem Vokal („groß, Floß, Soße, usw“);
- nach Doppelvokal („beißen, reißen, heißen, usw“);
- zwischen Vokal und Konsonant („mußte, küßte, usw“);
- am Schluß eines Wortes („Schluß, muß, daß, Schuß, usw“);

So, ganz einfach und trotzdem umgeändert durch die Reform. Nach der Reform gelten nur noch die ersten aufgeführten Regeln.
__________________
Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!

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Kevin Schmidt
11.01.2005 13.05
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Hallo,

vielleicht kann mir ja irgendjemand einmal die alten Regeln für ss und ß erklären ?
In keiner romanischen Sprache ( Spanisch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch ) wird besonders auf die Länge von Vokalen Rücksicht genommen. Dort macht es keinen Unterschies ob nun z.B Hola ( o:l'a ) oder ( ol'a ) spricht. Und so weit ich weiß wird ein Doppelvokal im Italienischen gelängt gesprochen. Das heißt, dass ein doppeltes M , N , L oder R auch wirklich doppelt so lange gesprochen wird ( bello, mamma, otto ) Korigiert mich wenn da falsch liege aber im Finnischen, Japanischen und im Ungarischen ist das so. Und damit, dass ein Vokal einfach so lang oder kurz ist meine ich, dass z.B. das U in „und“ einfach so kurz ist und nicht durch z.B. ein doppeltes N verkürzt wird.

MfG
Kevin Schmidt

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margel
10.01.2005 22.05
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Das ist hier die Frage

Soll man mit Zeitgenossen, die weder in der herkömmlichen, noch in der neuen Rechtschreibung halbwegs zuhause sind, über ebendiese diskutieren? Wo ist da die gemeinsame Diskussionsgrundlage? Der pädagogische Impetus, gepaart mit allgemeiner Menschenfreundlichkeit, verführt einen, besonders gegenüber der unbelehrten Jugend, leicht zu solchen wahrscheinlich doch vergeblichen Liebesmühen. – Auch einem ahnungslosen Scherzkeks à la Tauss kommt man mit Argumenten nicht bei. Ich denke, man tut diesen Leuten zuviel Ehre an, wenn man auch nur den Anschein erweckt, man nehme sie ernst.

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Ursula Morin
10.01.2005 21.08
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Immer diese falschen Analogien ...

Lieber Kevin,
die „neue“ ss-Schreibung ist eigentlich vor allem ärgerlich, weil sie zu häßlichen Kombinationen wie z.B. „Missstand“ führt. Sprachlich schlimmer finde ich die vielen anderen Fehler, die davon herrühren, daß die meisten „Neuschreiber“ die neuen Regeln entweder nicht beachten oder nicht verstehen (was man zugegebenermaßen auch nicht verlangen kann, da sie ziemlich unsinnig sind).

Typisch dafür in Deinem Schreiben ist "... die Meisten“. Der neue Duden hat erkannt, daß damit etwas nicht ganz in Ordnung ist, wagt aber nicht richtig, das zuzugeben (er läßt "... die Meisten“ also noch als Alternativschreibung zum grammatisch richtigen "...die meisten“ zu. In der nächsten Ausgabe wird die Großschreibung dann wahrscheinlich nicht mehr auftauchen. Weiterhin „wo gegen“, bei dem sich die frühere Schreibung „wogegen“ eigentlich nie geändert hat.

Ich muß sagen, was mir bei den „Neuschreibern“ auffällt, ist die Tatsache, daß ihre schriftlichen Äußerungen alle mit Fehlern sowohl nach alter als auch neuer Rechtschreibung geradezu gespickt sind. Für mich ist das ein Beleg dafür, daß der Neuschrieb offensichtlich nicht erlernbar ist.

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Fritz Koch
10.01.2005 19.46
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Sprachen, die ziemlich phonetisch geschrieben werden:

Das Spanische hat einfach keine langen Vokale und braucht deshalb keine Konsonantenverdopplungen zur Kennzeichnung der Vokalkürze.

Im Italienischen wird die Konsonantenverdopplung zur Markierung der Vokalkürze ganz stark eingesetzt.

Sprachen, die die Vokallänge durch Akzente markieren, haben mit den jetzigen Computern große Probleme, denn wenn die nicht alle Akzente schreiben können, gibt es sofort Verwechslungen mit den Wörtern, die keine durch Akzente markierte Vokale haben. Im Tschechischen ist diese Bedeutungsunterscheidung sehr stark ausgeprägt.

Das Deutsche wird morphologisch (wortbildungsmäßig) und etymologisch (abstammungsmäßig) und grammatisch geschrieben, es hat eine sogenannte „tiefe“ Schreibweise. Daran ist wegen der sonst ungeheuer vielen Homonymen (gleichgeschriebenen Wörtern mit unterschiedlicher Bedeutung) jetzt nichts mehr zu ändern.

Aus dem gleichen Grund wollen die Engländer keine grundlegende Rechtschreibreform. Die US-Amerikaner haben eine Vereinfachung in der Weise durchgeführt, daß sie überflüssige Buchstaben eingespart haben, z.B. 'thru' statt 'through', und die anglonormannischen Endungen '-le', '-re', '-our' zu '-el', '-er', '-or' germanisiert haben und ähnliches mehr. Weil die Werbung meist das us-amerikanische Englisch benutzt, haben deutsche Kinder im Englischunterricht Probleme mit diesen Schreibweisen, denn die sind dort Rechtschreibfehler.
– geändert durch Fritz Koch am 11.01.2005, 12.05 –

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margel
10.01.2005 19.36
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Einfach so - so einfach?

Was heißt, ein Vokal ist „einfach so“ lang oder kurz? Und was hörst Du in „das“, „Verhängnis“, „es“ ?

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Kevin Schmidt
10.01.2005 18.16
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Hallo,

ich meine, dass die Länge eines Vokales im Schriftbild nich klar ist. Ein Vokal kann durch ein H lang gemacht werden oder er ist einfach so lang oder er wird durch Verdopplung gelängt. Ein Vokal kann durch einen Doppelkonsonanten verkürzt werden oder er ist einfach so kurz. Dass da nun ein Doppelkonsonant oder ein Dehnungs-H
ist hört man beim Sprechen ja nicht aber man hört ob der Vokal lang oder kurz ist. Und so weiß man auch ob man nun ss oder ß schreiben muss.

Muss = kurzes U = ss – dass = kurzes A = ss
Gruß = langes U = ß – Maß = langes A = ß

Und die Regel besagt auch, daSS nach Diphtongen (ai,eu,au)
ein ß geschrieben wird. Das ist doch nicht schwer oder ?

Wenn im Deutschen nun die Länge eines Vokales, wie im z.B. im Ungarischen klar durch ein Akzent (´) gekenntzeichnet wäre, dann bräuchte mann auch kein ss und kein ß sonder könnte immer einfach nur s schreiben.
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margel
10.01.2005 16.39
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Dumme Frage

Hallo, Kevin, Du findest die Regel für ss/ß einfach und klar. Wenig später schreibst Du aber, daß im Deutschen lange und kurze Vokale „leider“ nicht eindeutig unterscheidbar seien – im Gegensatz zu anderen Sprachen. Woher weißt Du dann, wann du ss bzw. ß zu schreiben hast? Genau das ist nämlich die Quelle so vieler neuartiger Fehler. Lies einmal eine beliebige Tagszeitung in neuer Rechtschreibung!

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Kevin Schmidt
10.01.2005 16.25
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Die neue Rechtschreibung ist die bessere!!!

Hallo,

meiner Meinung nach ist die neue Rechtschteibung besser und einfacher und meiner Meinung nach haben die Meisten, wie der Axel Springer Verlag, nicht richtig mit der neuen Rechtschreibung beschäftigt. Sie vereinfacht die ohnehin schon schwere deutsche Rechtschreibung ziemlich stark.
Es gibt neue einfache Regeln wie z.B die Sache mit dem ß und dem ss. Man schreibt nach kurzen Vokalen nur noch ss und nach langen Vokalen sowie nach Diphtongen (au, ei, eu)
nur noch ß. Das ist doch nicht besonders schwer oder ?
Außerdem sollen sich die Deutschen mal nicht zu stark beschweren. Es gibt auf dieser Welt noch viel schwere Rechtschreibregeln wo gegen das Deutsche wirklich sehr einfach wirkt ( z.B. Französisch, Englisch oder Irisch ).
Und selbst diese Menschen schaffen es fehlerfrei zu schreiben. Also sind die Deutschen entweder zu dumm oder einfach nur zu faul! Es gibt auch einige Sprachen in komplett so geschrieben wird wie auch gesprochen wird.
( z. B. Ungarisch, Finnisch, Estnisch ). In diesen beidne Sprachen gibt es für jeden Laut nur (!) einen Buchstaben.
Also für s nur s ( bzw. sz im Ungarischen ) und kein ß oder ss. Auch wird in diesen beiden Sprachen klar zwischen kurzen und langen Vokalen unterschieden welches im Deutschen ja leider nicht der Fall ist.

MfG
Kevin Schmidt
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Jürgen Kern
23.12.2004 12.57
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Wenn Sie es so sagen. Umstellen wollte ich eigentlich sowieso nicht, weil ich es einfach schrecklich fände, so schreiben zu müssen – im übrigen schreibe ich eigentlich erst seit den diesjährigen Sommerferien nach den alten Regeln, vorher nach den neuen. Vielleicht werde ich also doch bei den alten Regeln bleiben.
Des weiteren habe ich soeben eine E-Mail von der CSU-Landesleitung bekommen, in der stand, die CDU/CSU habe durch ihren Antrag im Bundestag die Reform gar nicht rückgängig machen, sondern nur verbessern wollen. Des weiteren steht, sie täten, um Schülern wie ich einer bin das erneute Umlernen zu ersparen – obgleich ich in der E-Mail, die ich an die CSU geschrieben hatte, eindeutig für die alten Regeln plädiert habe! Das heißt, die CSU maßt sich an, mir zu sagen, was für mich leichter ist, obgleich ich genau das Gegenteil denke!

Schließlich möchte ich Sie noch fragen, ob Sie zufällig wissen, ob nun eine Klage vor Gericht gegen die Reform bevorsteht? Thomas Paulwitz von der DEUTSCHEN SPRACHWELT hat mir nämlich vor kurzem eine E-Mail geschrieben, in der stand, die Chancen für eine Bundestagsmehrheit stünden nicht schlecht (das ist jetzt hinfällig, denn der Bundestag hat sich schon gegen die Rücknahme entschieden) und sollte sich der Bundestag nicht durchsetzen, stehe der Weg vor die Gerichte offen.

Ich glaube zwar nicht, daß eine Klage erfolgreich wäre, denn die Reform werden wir sicherlich nie mehr kippen können, da wir schon sooft gescheitert sind, doch zumindest wäre es ein erneuter Versuche, denn eines dürfen wir doch nie aus den Augen verlieren: die Rücknahme der Reform! Wie ich schon oft betonte, reicht es nicht, daß man privat (außerhalb von Ämtern und Schulen) weiterhin „daß" schreiben darf – auch in den Ämtern und Schulen muß die alte Rechtschreibung wieder allein zulässig werden.
Welche Wege stehen uns dahingehend noch offen?

Was mich aber nach wie vor am meisten ärgert, ist die Aussichtlosigkeit unseres „Kampfes“. Die Reform wird durchgesetzt und nicht mehr zurückgenommen – so scheint es zumindest zur Zeit. Und der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ wird zwar noch „Verbesserungen“ durchführen, jedoch nur bei Getrennt- und Zusammen-, bei Groß- und Kleinschreibung. Doch die beiden Regeln, die mich am meisten ärgern, die „3er-Konsonanten-" und die "ß-Regelung“ wird mit Sicherheit nicht mehr zurückgenommen, so daß wir ab August 2005 wahrscheinlich schreiben: „Der alleinerziehende Vater muss seine Kinder im großen und ganzen ..., sodass ...“ Einfach schrecklich!

Aber wie gesagt, wollte ich eigentlich nicht umstellen, aber trotzdem werde ich ab dem 01. August 2005 die dann üblichen Regeln verwenden. Doch dessenungeachtet schreibe ich weiterhin zusätzlich privat nach den alten Regeln, um diese nicht zu verlernen.
– geändert durch Jürgen Kern am 27.12.2004, 10.04 –
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Detlef Lindenthal
22.12.2004 19.54
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Jürgen Kern schrieb:
... ja, es würde als Fehler gewertet werden! Schließlich gelten ab dem 01. August 2005 die neuen Regeln der deutschen Rechtschreibung. ... Somit wäre z. B. das Schreiben des Wortes „kennenlernen“ so falsch! ...
Halt stopp – „falsch“ ist das Wort „kennenlernen“ doch nur nach Festlegung von Lehrern und Kultusministern; gleichwohl gibt es ohne vernünftigen Zweifel dieses Wort, und ein Wort, das es gibt, kann nicht falsch sein; kennenlernen kommt bei Google.de 3.460.000 mal vor: Will da tatsächlich ein Lehrer behaupten, diese vielen Anwendungen wären falsch??
Wenn also kennenlernen nicht falsch ist, dann muß es umgekehrt falsch sein, dieses Wort als falsch zu bezeichnen.
Nach meiner Überzeugung sollte man aus mehreren Gründen nicht das Wort kennenlernen als falsch bezeichnen:
a.) Das Wort kennenlernen gibt es, und es ist ein richtiges Wort. Etwas Richtiges als falsch zu bezeichnen, ist eine Lüge.
b.) Immanuel Kant hat gefordert: „Handle so, daß die Maxime Deines Wollens zugleich als Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne“, und unser Grundgesetz nimmt in seinem Artikel 2 als „Sittengesetz“ Bezug auf Kants Forderung. Richtige Wörter zu verbieten kann keine gute Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung sein, denn Sprache muß aus richtigen Wörtern bestehen, und niemand darf willkürlich richtige Wörter verbieten.
c.) Stanley Milgram hat in seinem berühmten Milgram-Experiment (auch hier und hier) gezeigt, daß Menschen „zu allem fähig“ sind, wenn eine Autorität es ihnen befiehlt; „Es ist nicht wichtig, was die Versuchspersonen tun, sondern nur, für wen sie es tun.“ Nach meinem Dafürhalten ist es nicht richtig, eine Anweisung zu befolgen, wenn sie ganz offensichtlich falsch ist.

Sie schreiben: „Natürlich würde er mir nicht androhen, mir die Mittlere Reife zu verwehren“. Das bedeutet also, daß Sie keinen wirklichen Nachteil zu erleiden haben werden, wenn Sie weiterhin die verbotenen Wörter kennenlernen oder daß verwenden. Mir scheint, wenn Sie bei Ihrer ausgezeichneten Rechtschreibung, z.B. mit Verweis auf Ihre künftige mögliche Arbeit in einem seriösen Verlag, sich weigern, die fehlerträchtige ss-Schreibung, die Wörterverbote und die leseunfreundliche Kommasetzung zu befolgen, daß Sie dann ein spannendes Experiment beginnen: Sie legen sich mit unrechtmäßig ausgeübter Staatsmacht an. Wer, schätzen Sie, ist am längeren Hebel? (Wenn der Lehrer gegen sein Gewissen sich an Unrecht beteiligt, dann sollte das a.) nicht Maßstab für einen Schüler sein, und b.) freut der Lehrer sich möglicherweise sogar, daß ein Schüler den Widerstand beginnt.)

Ein Schüler soll lernen, was richtig ist, und nicht, was der Lehrer ihm befiehlt. Ich denke, wenn Sie am 1. August 2005 auf die Umstellung verzichten und über die Stellungnahmen und Maßnahmen Ihres Lehrers und sicherlich dann auch des Direktors berichten, können Sie innerhalb kurzer Zeit ebenso berühmt werden wie Friedrich Denk; was sicherlich kein Nachteil ist.
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Detlef Lindenthal

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