Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - War die alte Rechtschreibung besser?
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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
War die alte Rechtschreibung besser?
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Jürgen Kern
22.12.2004 14.26
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Herr Lindenthal, hier die Antworten zu Ihren Fragen. Zur ersten: ja, es würde als Fehler gewertet werden! Schließlich gelten ab dem 01. August 2005 die neuen Regeln der deutschen Rechtschreibung. Sie mögen rechtlich natürlich für den Privatmann nicht verbindlich sein, das ist wahr, doch in Ämtern und Schulen ist diese dann die einzige deutsche Rechtschrift. Somit wäre z. B. das Schreiben des Wortes „kennenlernen“ so falsch! Ich müßte „kennen lernen“ schreiben!
Zur Zeit befinden wir uns ja noch in einer Übergangsphase, in der das Schreiben solcher Wörter nach den alten Regeln zwar teilweise von manchen, aber nicht von allen Lehrern ungern gesehen ist – die Wörter werden auch markiert –, doch als falsch angesehen werden sie noch nicht. Ab 2005 jedoch schon – somit bin ich gezwungen, nach den neuen Regeln zu schreiben, da alles andere falsch wäre (nach der Meinung der Lehrer). Deshalb müssen sich all unsere Anstrengungen darauf konzentrieren, die neue Rechtschreibung komplett, also auch für die Schulen, abzuschaffen! Dies muß das Endziel all unseren Strebens sein. Sie werden lachen, aber teilweise muß ich mich schämen, daß ausländische Schüler, die deutsch lernen, an ihren Schulen die neuen Regeln unterrichtet bekommen. Das muß sich ändern, die alten Regeln müssen wieder als alleinige Rechtschreibung festgelegt werden!

Im übrigen konnte mein Lehrer mir nicht sagen, wo ich die alte Kommasetzung, die trotz der neuen Regeln weiterhin benutzt werden, erlernen kann. Doch ich kann Ihnen sagen, daß mein Lehrer auch ein Gegner der neuen Regeln ist – doch es ist nun mal sein Beruf, uns die „richtige“ Rechtschreibung beizubringen.

Zu Ihrer dritten Frage.
Auch auf die Änderungen wußte er keine Antwort zu geben, außer, daß das nur mal wieder zeigt, wie unüberlegt die Reformer gearbeitet haben – im übrigen verbindet sich durch diese Änderungen die kleine Hoffnung, das ganze Regelwerk endlich abzuschaffen; doch leider ist es sehr unwahrscheinlich, noch etwas ändern zu können.

Zur letzten Frage.
Er würde mir wie gesagt das Benutzen von Schreibungen wie „kennenlernen“ als Fehler anrechnen. Natürlich würde er mir nicht androhen, mir die Mittlere Reife zu verwehren, etc.
__________________
Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!

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Fritz Koch
21.12.2004 12.33
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Es geht nicht mehr um "alte" oder "neue" Rechtschreibung

Hans Zehetmair hat es mehr oder weniger klar ausgedrückt:
Die „alte“ Rechtschreibung ist die bessere. Aber die will die Politik nicht, gegen den Mehrheitswillen des Volkes.
Die „neue“ Rechtschreibung ist die schlechtere. Aber die will das Volk nicht, gegen den Mehrheitwillen der Politik.
Die Politik, besonders die SPD, die Grünen und auch die in Gründung begriffene Partei „WASG, Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“, wollen jetzt eine „mittelmäßige“ Rechtschreibung, vielleicht für die „schriftlich minderbemittelten“ Bürger. Aber die Wirtschaftsfachleute sagen immer wieder genau das Gegenteil: Nicht mit bequemer Mittelmäßigkeit, sondern nur mit angestrengter Spitzenqualität kann Deutschland sich in der Welt behaupten und können wir unseren Lebensstandard halten. Was Mittelmäßigkeit bewirkt, lesen wir täglich als Pannenberichte in der Zeitung, auch von früheren Spitzenqualitätsherstellern; und das Ausland liest mit.
Die beste Rechtschreibung ist die von Prof. Ickler aus dem alten Duden weiterentwickelte „neueste“ Rechtschreibung, die „Ickler-Rechtschreibung“. Die würde das Volk sofort voll annehmen, wenn es dürfte. Aber es darf nicht, weil die Politik es ihm verbietet.
Beim Thema Rechtschreibung stehen sich Volk und Politik unversöhnlich gegenüber.

Noch nie gab es für Schüler einen so wirklichkeitsnahen und auch unmittelbar sie selbst betreffenden Anschauungsunterricht in Staatsbürgerkunde und Funktion unseres Regierungssystems und über Eignung und Voraussetzungen für den Beruf des Politikers.
– geändert durch Fritz Koch am 21.12.2004, 17.16 –

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Detlef Lindenthal
20.12.2004 21.48
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Fragen an den Deutschlehrer

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Jürgen Kern
... ob die Zeitungsverlage wie „Springer“ und die restlichen Rechtschreibreform-Gegner ab dem 01. August 2005 nach den dann neuen Regeln, die endgültig im Januar beschlossen werden sollen, schreiben oder weiterhin die alten benutzen werden?
Genannte Verlage werden, so meine Einschätzung, natürlich die inzwischen wiedereingeführte bewährte Schreibung beibehalten; denn sie haben inzwischen gemerkt, welch ein Bockmist die „Reform“ ist. (Ich finde es herzerfrischend, am Bahnhofszeitungsstand all die schönen Schlagzeilen mit dickem ß zu sehen!)

Lieber Herr Kern, könnten Sie mir einen Gefallen tun: Ihren Deutschlehrer fragen, ob er wirklich ab dem 1. August 2005 es Ihnen als Fehler werten will, wenn Sie dann noch die deutschen Wörter kennenlernen, tiefgreifend, allgemeingültig, spazierengehen, fertigstellen, heißgeliebt, offenlegen, kürzertreten, leichtverständlich, liebhaben, liegenlassen, naheliegend, probefahren, ruhigstellen, saubermachen, schwerverständlich, selbstgemacht, steckenbleiben, verlorengehen, vorwärtskommen, wieviel benutzen; ob er also tatsächlich bei Strafe z.B. der Nichtversetzung oder der Verweigerung der Mittleren Reife Ihnen die Benutzung dieser Wörter verbieten will, die immerhin vom Großteil der deutschen Tagespresse und in den meisten deutschen Büchern gebraucht werden. Zusatzfrage: Wenn Sie sagen, Sie möchten ein Praktikum bei der Tageszeitung Die Welt machen, was er Ihnen empfehlen könne, wo Sie die dort erforderliche bewährte Rechtschreibung lernen können; und wo Sie die Kommasetzung für sämtliche Zeitungen lernen können (auch für die „reform“fanatischen taz und Focus, denn auch deren Zeichensetzung ist nach wie vor die lesefreundlich-bewährte, die aber seit 1996/98 in den Schulen nicht mehr unterrichtet werden darf – woher bekommen taz und Focus ihre Nachwuchsschreiber??)

Weitere Zusatzfrage an Ihren Lehrer: Wenn die Wörter sogenannte (so genannte), allgemeinbildend (allgemein bildend), alleinerziehend (allein erziehend), alleinstehend (allein stehend), nichtssagend (nichts sagend), vielversprechend (viel versprechend), selbständig (selbstständig), wohltemperiert (wohl temperiert), hierzulande (hier zu Lande) usw. so jugendgefährdend gewesen sind, daß man sie ab 1996 verbieten mußte (vgl. Duden _21), warum sind sie dann nun plötzlich (vgl. Duden _23) wieder erlaubt; und ist damit zu rechnen, daß die bisher noch verbotenen Wörter kennenlernen, tiefgreifend, allgemeingültig, spazierengehen, offenlegen usw. auch noch wieder erlaubt werden?

Weitere Zusatzfrage, vielleicht für den Gemeinschaftskundeunterricht: Hat es in der Weltgeschichte das je schon gegeben, daß reihenweise Wörter verboten wurden? Und was will Ihr Lehrer allen Ernstes unternehmen, falls Sie die genannten Wörter noch weiterhin benutzen; will er wirklich behaupten, das wäre falsches Deutsch, oder aber anderenfalls Ihnen die Benutzung von richtigem Deutsch verbieten??
Solch ein Lehrer ist doch schon alt genug, daß er über diese Fragen in den vergangenen Jahren schon mal nachgedacht haben sollte?! (Ich selbst habe in den vergangenen acht Jahren äußerst nachhaltig darüber nachgedacht, bin allerdings immer wieder zu dem einen Ergebnis gekommen, und ich wundere mich, aufgrund von was 200.000 Deutschlehrer zu einem entgegengesetzten Ergebnis kommen.)

Mir fallen noch weitere Zusatzfragen ein; doch ist dieser Beitrag eh schon lang genug.
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Detlef Lindenthal

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Jürgen Kern
20.12.2004 16.00
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Heute war die Schule ein wahrer Hochgenuß, denn es wurde fast nur nach der alten Rechtschreibung geschrieben! Dies ist zwar leider ein Ausnahmefall, denn normalerweise halten die Lehrer sich an diesen Unsinn, doch heute wurde aus welchen Gründen auch immer eine Ausnahme gemacht – vielleicht lag's aber auch nur daran, daß die Dokumente so alt waren; handschriftlich wurde aber auch etwas alte Rechtschreibung benutzt – man muß wahrlich sagen: ein schöner Schultag! So könnte es weitergehen!

Dessenungeachtet möchte ich Sie fragen, ob Sie zufälligerweise wissen, ob die Zeitungsverlage wie „Springer“ und die restlichen Rechtschreibreform-Gegner ab dem 01. August 2005 nach den dann neuen Regeln, die endgültig im Januar beschlossen werden sollen, schreiben oder weiterhin die alten benutzen werden?
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Matthias Dräger
20.12.2004 08.37
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Traumhaftes

Die Zeilen von Fritz Koch erinnern mich wieder an meinen Traum, als ich in einem Schreibwarenladen nach entsprechendem Zubehör für ein Volksbegehren fragte (merkwürdigerweise meinte ich, dafür einen (Fisch-) Kutter zu brauchen).

„Ach“, meinte die Verkäuferin, als ich sie in meine Pläne einweihte, „Sie wollen etwas unternehmen für die gute Rechtschreibung?“

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Fritz Koch
20.12.2004 07.40
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"Soll's was Gutes sein, oder darf's auch was von ... sein?"

Dieser alte Geräte-Verkäufer-Spruch gilt jetzt auch für Buchhändler und Texter: „Soll's die gute Rechtschreibung sein, oder darf's auch die neue Rechtschtschreibung sein?“

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Ursula Morin
19.12.2004 23.11
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Versöhnung der Fehler

Ich bekomme manchmal mißglückte Übersetzungen zur Bearbeitung, bei denen die Kunden darum bitten, nur die „schlimmsten Fehler“ zu beseitigen. Ich habe so etwas stets abgelehnt und eine Radikalkur, d.h. eine Neuübersetzung, vorgeschlagen. Es ist nämlich leider so, daß man Fehler nicht einer Rangordnung unterwerfen kann – wo soll man da anfangen? Was ist ein schlimmer, was ein weniger schlimmer Fehler? Weshalb sollen Fehler überhaupt bestehenbleiben?

Herr Zehetmeier, der nun der Reform die „schlimmsten Zähne“ ziehen will, kann einem wirklich leid tun.

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David
19.12.2004 19.54
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Wir schreiben das Jahr 1984. Oder nicht?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Jürgen Kern
... das müßte selbst den Reform-Befürwortern einleuchten!

Nein, den leuchtet gar nichts ein. Denn: Was der Führer sagt, ist immer richtig.

Es geht ja auch gar nicht um „richtig oder falsch“, es geht um „so und nicht anders!“ Denn: Was der Führer sagt, ist immer richtig.

Und wenn man mal daran zweifelt, weil doch eine „Führung“ eigentlich ihr Volk vertreten müßte, dann ist das Populismus. Und das wird vermutlich bald auch noch verboten werden. Denn so etwas kann man nicht einfach verbreiten, das wäre gefährlich! Da gäbe es direkt Terroralarm!
Und überhaupt: Was der Führer sagt, ist immer richtig!

Das dachte sich wohl auch Herr Müntefering. Natürlich unbewußt, denn er darf ja gar nicht an irgend etwas denken, was nur im entferntesten etwas mit einem wie immer gearteten Führer zu tun hat – er ist nämlich Demokrat, jawohl! Und demzufolge muß er auch demokratisch handeln und denken.
Und wenn ein Demokrat etwas sagt, dann ist das richtig. Und wenn dieser Demokrat regiert, heißt das also: Was der Führer sagt, ist immer richtig!
Und zwar a priori!

Und auch Frau Ahnen ist dieser Ansicht. Wie auch sonst – ist ja nicht so, als ob sie da irgendeine Wahl hätte. Sie kann sich wohl ein Leben ohne Demokratie gar nicht vorstellen, ohne die Demokratie, in der ein Führer recht hat. Und zwar immer und im übrigen seit jeher!

So.
Und nun warte ich darauf, daß diese meine Beiträge hier von den Führertreuen gelesen werden, damit mich der Verfassungsschutz mal so richtig schön bespitzeln kann.

Das wäre was! Also ich hätte Spaß daran...

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Fritz Koch
19.12.2004 19.35
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"Die Kinder können doch nicht wieder umlernen."

sagen Doris Ahnen und die meisten anderen Kultusminister.
Dagegen können Erwachsene schlecht den Beweis antreten.
Das müßten die Schüler selbst tun.
Für die Kultusminister sind die Schüler undankbar: Die angeblich leichter zu lernenden neuen Regeln sollten das Schreiben erleichtern, wenn auch das Lesen erschwert wurde.
Jetzt sagen die undankbaren Schüler: „Die neue Schreibweise ist schlechter als die alte.“ Das können ihnen doch nur die unbelehrbaren Erwachsenen eingesagt haben, denn von allein können Schüler gar nicht darauf kommen, weil sie doch keine Bücher und Dichter-Zitate mehr in alter Rechtschreibung zu lesen bekommen, denn die wurden ja alle extra umgeschrieben. Oder lesen sie heimlich die Bild-Zeitung? Dann werden sie wohl vom Springer-Konzern gehirngewaschen. Und unbelehrbare Eltern haben ihre alten Bücher nicht verbrannt oder wenigstens vor den Kindern weggesperrt. Und Bücher in neuer Rechtschreibung wollen sie nicht kaufen. Das muß böse enden.

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margel
19.12.2004 19.04
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Brüder, zur Freiheit!

Wir alle, die wir nicht in der Schule unterrichten, haben die Freiheit, die Reformschreibung zu mißachten. Da braucht es gar keine juristische Klärung. Die an der Durchsetzung interessierten Kreise können noch tausendmal von „amtlicher Orthographie“ reden – es bleibt eine Lüge. Es gibt keine gesetzlich oder sonstwie staatlich verordnete Rechtschreibung, und es wird keine geben, da können noch hundert Rechtschreibräte tagen. Solange dieses Bewußtsein lebendig bleibt, ist die Reform letztlich zum Untergang verurteilt. Die Schule bzw. die Schulbürokraten werden an der Unbotmäßigkeit der außerschulischen Schreibpraktiker. zuvörderst der Presse, scheitern. Dies ist ja auch erkannt worden, und darum soll der neue Rat nicht etwa die fehlerhafte, unbrauchbare Schulorthographie entsorgen, sondern diese so weit zurechtmodeln, daß auch die bisher Widerstrebenden sich der Obrigkeit unterwerfen. „Versöhnen“ nennt das Herr Zehetmair beschönigend, wohlwissend, daß es zwischen falsch und richtig, gut und schlecht keine Versöhnung geben kann. – Der neugegründete Rat als ganzes ist arbeitsunfähig, allein schon wegen seiner Zusammensetzung.

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Jürgen Kern
19.12.2004 18.52
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Die alte Rechtschreibung muß auch wieder offiziell gültig werden!

Ich gehe in die 9. Klasse und werde am 01. August auf die dann gültige Rechtschreibung umstellen. Ich hoffe, daß es bis dahin doch wieder die alten Regeln gibt – wenn nicht, muß ich mich damit abfinden.
Und ja, natürlich kann man privat schreiben, wie man will. Und wenn ich den „Fuß" als „Fuhßs“ schreibe, kann ich das auch, aber mein Ziel ist es ja, die offizielle deutsche Schriftsprache wieder zur alten Rechtschreibung zurückzubringen – denn international soll man wissen, daß man „daß" mit "ß" und nicht mit „ss“ schreibt. Auf jeden Fall dürfen wir nicht locker lassen. Auch wenn ab 2005 offiziell nur noch die neue gilt, dürfen wir das nicht akzeptieren, und stehen lassen! Wir müssen weiterhin für die Wiedereinführung der alten Regeln kämpfen – egal, wie aussichtslos es ist! Auf jeden Fall müssen große Verlage wie „Springer“ und alle Schriftsteller weiterhin nach den alten Regeln schreiben, denn vielleicht erledigt sich dann das Problem von alleine! Schließlich wäre es wie gesagt nicht sinnvoll, die Schüler etwas zu lehren, das sie nie mehr brauchen – das müßte selbst den Reform-Befürwortern einleuchten!
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David
19.12.2004 17.53
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Es wird ein Greuel sein, „amtlich“ schreiben zu müssen. Aber wer muß das schon? Die sog. RSR gilt immer noch nur für die Schulen (ob sie auch für Ämter verbindlich ist, weiß ich gar nicht genau. Kann da jemand aufklären?).
Ich jedenfalls werde es in nicht mehr allzu ferner Zukunft selbst erleben, wie mit jemandem umgegangen wird, der sich einfach nicht dran hält: meine Examensarbeit werde ich bestimmt nicht in „Regierungssprache“ schreiben! Kann man mich dazu zwingen? Nein!
Und wenn ich in vielleicht anderthalb oder zwei Jahren selbst vor einer Klasse stehen sollte, dann schreibe ich oben links in die Ecke der Tafel: Fachsprache. Denn Deutsch ist immer noch ein Fach. Und jemand, der Germanistik studiert hat, ist ein Fachmann auf dem Gebiet. Folglich kann er doch wohl mit gutem Grund fachsprachlich schreiben, also muß er die sog. RSR doch nicht beachten. Und weil wir die Freiheit der Lehre haben... man kann ja vorher den Schülern klarmachen, daß sie ja nicht so von der Tafel abzuschreiben brauchen. In Sek II sollten die ja alle eh schon schreiben können, insofern muß man denen ja nicht mehr auf die Finger gucken, wie sie schreiben. Soll man ja auch gar nicht... Außerdem sind die ja alle eh schon unter dem Einfluß der „bösen“ Schriftsprache aufgewachsen, sollten sich also mit dem Übel auskennen und nicht allzu verstört sein. Die haben ja alle die Regeln gepaukt, sind also welt- und schriftanschaulich durchgeformt, schön sicher indoktriniert. Und unter Klausuren schreibt man dann einfach so Noten, je nachdem, wie es einem irgendwie grade mal so gefallen hat. Kriterien zur Benotung – nein, das brauchen wir nicht. Intuition ist gefragt! Man muß ja den Schüler da abholen, wo er steht – also wenn der Schüler sich Mühe gemacht hat und wenn das Karma richtig fließt, dann, ja dann gibt es eine gute Note. Denn eigentlich will man ja gar keine Noten geben, schon gar keine schlechten. Man will ja eigentlich gar nicht bewerten. Bewerten – das ist ja verwerflich, das klingt ja nach... nach... nach „damals“!

Und am besten schreibt man gar nichts mehr, zumindest nicht per Hand! Denn das hat Hitler auch schon getan!
Also nur noch am Rechner schreiben! Und da gibt es ja Korrekturprogramme.

Man sieht: Eigentlich könnte einem doch alles getrost sonstwo vorbeigehen, wenn es wirklich hart auf hart käme. Die bildungspolitische Doktrin legt es einem ja nahe.

Ich glaube, ich sehe mich in einer anderen Sparte um.
Lehrer werden – nein, da habe ich gar keine Lust zu. Ich hab's nicht so mit der Führertreue...

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Jürgen Kern
19.12.2004 16.23
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Bundestag stimmt gegen Rückkehr zur bewährten Schreibung!

Sie können sich kaum vorstellen, wie ich mich jetzt fühle! Ich habe gerade gelesen, daß der Kulturausschuß des Bundestages die Rückkehr zur alten Rechtschreibung definitiv ausgeschlossen hat! Das einzige ist, daß der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ die Reform reformieren wird – mehr nicht! Damit wären alle Hoffnungen auf ein Ende des Wahnsinnes endgültig begraben! Wir müssen uns wohl oder übel dem schrecklichen Schicksal, in Zukunft „dass“ schreiben zu müssen, beugen.

Oder gibt es noch Möglichkeiten zur Rückkehr? Auf juristischem Weg muß doch etwas zu machen sein. Heutzutage kann man doch alles und jeden verklagen – und das meist erfolgreich. Da muß doch etwas zu machen sein. Und wenn nicht, dann wird es in Zukunft ein Greuel sein, schreiben zu müssen!
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Jürgen Kern
18.12.2004 12.09
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Auch Schüler favorisieren die alte Schreibung!

Ja, das stimmt. Das Argument der „biologischen Lösung“ wird immer wieder aufgeführt, obwohl ich bestätigen kann, daß viele Gleichaltrige genauso denken wie ich. Leider interessiert es sie nicht wirklich, wie wir schreiben. Ob „daß" oder „dass“ ist ihnen heutzutage leider ziemlich egal – dagegen muß etwas getan werden. Die Sprache muß uns Schülern nähergebracht werden. Aber ab der 9. Klasse, in der ich bin, gibt es keine Diktate mehr, auf Rechtschreibung wird überhaupt nicht mehr geachtet, weder in Aufsätzen, noch sonst wo. Das ist leider traurige Realität auf Bayerns Realschulen.

Im übrigen möchte ich Sie fragen, wie es zur Zeit mit der Bundestagsentscheidung über die Rechtschreibreform steht?
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Fritz Koch
18.12.2004 11.50
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Die beiden Rechtschreibungen spalten nicht nur die Sprache,

sondern auch die Gesellschaft: Kann es Freundschaft oder gar mehr zwischen Anhängern der neuen und der alten Rechtschreibung geben?
Wenn Engländer kein anderes Gesprächsthema haben, reden sie übers Wetter.
Die Deutschen sind da schon einen großen Schritt weiter: Kein Gesprächsthema ist so ergiebig wie das über die beiden Rechtschreibungen. Es ist die neue „Gretchenfrage“, mit der man Leute einteilt: Im „Faust 1“ fragt Gretchen: „Wie hältst du's mit der Religion?“. Heute: „Wie hältst du (halten Sie) es mit der Rechtschreibung?“. Religion, Parteianhängerschaft, Klassenzugehörigkeit usw. sind dagegen nicht mehr wichtig.

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