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Christoph Kukulies
21.07.2003 19.12
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sss - Helden

Untertitel in einer WDR-Sendung soeben:

-- Grossstadtrevier – Beginn 21:15 --


__________________
Christoph Kukulies

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J.-M. Wagner
13.07.2003 13.41
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Vielen Dank,

lieber Herr Wrase, für diese ausführlichen Informationen!
__________________
Jan-Martin Wagner

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Wolfgang Wrase
12.07.2003 02.09
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Das Berliner Volksbegehren

Lieber Herr Wagner,

zufällig habe ich gestern in meinen Unterlagen geblättert und Dokumente über das Berliner Volksbegehren überflogen. Das Berliner Volksbegehren war damals eine entscheidende Sache. In den meisten Bundesländern liegen die Hürden für das Volksbegehren viel zu hoch und sind überdies ärgerlich uneinheitlich innerhalb Deutschlands. Die erste Stufe (Volksinitiative = Antrag auf ein Volksbegehren) kann man bewältigen, aber die zweite Stufe (Volksbegehren = Antrag auf einen Volksentscheid) ist nur in wenigen Ländern zu schaffen. Für das Volksbegehren in Schleswig-Holstein mußten Unterschriften von 5 Prozent der Bevölkerung in 6 Monaten gesammelt werden; das geht gerade noch, wenn viele Leute sehr fleißig sind und das Ganze gut koordiniert wird. (Danke, Herr Dräger!) In den anderen Ländern ist das Volksbegehren viel schwieriger.

In Berlin war die Vorgabe: 10 Prozent in zwei Monaten. In manchen östlichen Ländern liegt die Latte niedriger, aber das sind Flächenländer, und es gab dort andere Probleme, die Rechtschreibreform konnte die Leute nicht mobilisieren. Deshalb versuchten wir es in Berlin, nachdem Schleswig-Holstein der erste erfolgreiche Volksentscheid überhaupt außerhalb Bayerns gewesen war. (Auch in Schleswig-Holstein, Bremen und anderen Ländern gab es bemerkenswerte Versuche; zu nennen ist natürlich auch und als erster Friedrich Denk in Bayern.) Es bestand eine gewisse Aussicht: Wenn noch ein zweites Land aufgrund des deutlichen Votums der Bürger die Rechtschreibreform abschafft – und zwar die Hauptstadt –, dann bricht sie zusammen, weil dann die Politiker keine Lust mehr haben, sie weiter zu verteidigen.

Herr Riebe hat damals als Vorsitzender des VRS hervorragende Arbeit geleistet. Unter anderem hatte er die Idee, Prominente für unsere Sache zu gewinnen. Diese Aufgabe übernahm ich. Ich schrieb ungefähr 150 Prominente aus Kultur, Wirtschaft usw. an und legte die „Peilsche Liste“ und eine 36seitige Dokumentation des VRS bei, die Herr Riebe und ich erarbeitet hatten. Die meisten Angeschriebenen reagierten nicht, es gab höfliche Absagen, aber es meldeten sich auch zwei wichtige Unterstützer. Einer davon war Manfred Krug.

Herr Krug kommentierte in einer brieflichen Reaktion an mich die Rechtschreibreform schonungslos. Ich antwortete, und er bot schließlich telefonisch als Hilfe an, daß wir seine Äußerungen in der Öffentlichkeit zitieren dürften. Der zweite Unterstützer bot uns finanzielle Hilfe an, und ich sagte, das wichtigste sei eine Postwurfsendung, damit die Berliner Bürger überhaupt wüßten, daß es ein Volksbegehren gibt und wo man unterschreiben kann. Die 91 Stellen, wo man unterschreiben konnte, wurden nämlich nur in einem amtlichen Mitteilungsblatt veröffentlicht, also kannte sie niemand. In keiner Zeitung standen sie. Dabei handelte es sich um das erste Volksbegehren in Berlin.

Also konnten wir eine Postwurfsendung machen mit der Überschrift: Das Volksbegehren „Schluß mit der Rechtschreibreform!“ – Die Berliner Bürger können jetzt die Rechtschreibreform stoppen – Alle Berliner Bürger sind zur Teilnahme aufgefordert. Wir zitierten den Wortlaut der amtlichen Benachrichtigung zur Teilnahme und machten die Auslegungsstellen bekannt. In der Mitte der 6seitigen Information stand umrahmt das Zitat von Manfred Krug: „Die neue Rechtschreibung ist derart schlecht, häßlich, unlogisch und kompliziert, daß ich nur sagen kann: zum Ekeln. Grandios unbrauchbar. Dieses Werk gehört abgeschafft. Ich kann nur hoffen, daß möglichst jeder Berliner Bürger ins Rathaus geht und das Volksbegehren unterschreibt. Soviel Zeit muß sein!“ Ohne diese Postwurfsendung an alle Haushalte mit Tagespost wären wir etwa bei 2 Prozent herausgekommen, wie wir anhand der wöchentlichen Zahlen extrapolierten; so wurden es am Ende 4,4 Prozent (aus dem Gedächtnis).

Die konkrete Arbeit – Verteilen von Flugblättern, Pressearbeit – übernahm der BVR. Es gab zu wenig Aktive, aber vor allem eine einheitliche Sabotage von oben und durch die Medien, die sich vornehm zurückhielten und die Reform überhaupt nicht thematisierten, auch kaum das Volksbgehren als politisch höchst wichtigen Vorgang. Meine wichtigste Fehleinschätzung war, daß die Medien mit breiter Berichterstattung in das Thema einsteigen würden, nachdem wir die Bevölkerung mit unserer Information mobilisiert hätten. Das war aber nicht der Fall. Sonst hätte ich unserem Sponsor gleich gesagt: Wir brauchen fünf Postwurfsendungen, eine oder zwei ausführliche und dann noch mehrere kleine mit Flugblattcharakter.

Im BVR hatte jemand die Idee, daß uns Manfred Krug auch mit Funkspots unterstützen könnte. Er nahm sich die Zeit, spitzte meine Textvorschläge noch zu und nahm die Spots auf, ohne Honorar. Sie liefen auch, bis sie von der Medienanstalt gestoppt wurden. Das logische Problem war von vornherein, daß wir eigentlich unabhängig von unserer Haltung zur Reform im Sinne bester Demokratie ALLE Bürger aufrufen konnten und wollten, für die Möglichkeit des Volksentscheids zu sorgen, denn erst in dieser dritten Stufe würde ja die eigentliche Abstimmung über das Thema stattfinden. Aber das hätte niemand verstanden, wenn wir neutral aufgetreten wären, und es hatten ja auch nur die Reformgegner Anlaß, eine Entscheidung des Volkes in Gang zu setzen. Also mußten wir den an sich grunddemokratischen, neutralen Aufruf zum Volksbegehren von Anfang an mit einer Anklage gegen die Reform verbinden und mit der Aufforderung, sie abzuschaffen. Dies gab der Medienanstalt die Möglichkeit, die Aufrufe von Herrn Krug als „einseitige Thematisierung“ zu unterdrücken.

Auch bei den Prominenten sah es also so aus, daß die meisten wohl gegen die Reform waren, aber nur einzelne, zu wenige setzten sich dagegen ein. Wirklich skandalös war aber das Verhalten der Berliner Medien und natürlich der Berliner Behörden, die die Demokratie konsequent und erfolgreich verhinderten. Überhaupt die Medien: Daß es dieses erste Berliner Volksbegehren gegeben hat, weiß außerhalb von Berlin so gut wie niemand. Darüber wurde nämlich nicht berichtet. Welche Reifen Schumi beim nächsten Rennen aufzieht oder ob Dieter Bohlen mit einer Neuen gesehen wurde, das erfährt man hingegen in sämtlichen Nachrichtensendungen.
– geändert durch Wolfgang Wrase am 17.07.2003, 09.31 –

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Norbert Schäbler
11.07.2003 18.02
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Re: Manfred Krug

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von J.-M. Wagner
Noch eine historische Frage: Hat der in dem hiesigen Zusammenhang erwähnte Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege etwas mit dem VRS zu tun, oder ähneln sich die Namen nur zufällig?

Kommentierte Antwort:

Der Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege wurde meines Wissens später gegründet als der VRS, dessen Gründungsversammlung im Mai 1997 stattfand.
Gründungsmitglied des VRS war Ernst Steppan (inzwischen verstorben).
Dem Berliner Verein gehörten einige namhafte Rechtschreibreformkritiker an (u. a. Dederding und Holstein). Interne Querelen nahmen dem Verein die Schlagkraft, wie überhaupt festzustellen ist, daß Rechtschreibreformkritiker sehr anfällig waren für Streitigkeiten, obwohl sie das gleiche Ziel verfolgten.

Auch das wäre eine Untersuchung wert: Welche Mittel setzte der Staat ein, um eine oppositionelle Gruppe auszuschalten?
Im Falle Manfred Krug kommt ja so langsam Licht ins Dunkel.
Danke Herr Wagner!

__________________
nos

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J.-M. Wagner
11.07.2003 16.17
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Manfred Krug

Sie haben sich richtig erinnert, lieber Herr Schäbler. Ich habe zwischenzeitlich im Internet gesucht, und Google hat mir folgendes dazu geliefert:

http://www.jf-archiv.de/archiv99/299yy09.htm

http://www.alm.de/bibliothek/newsletter/Akw9900.doc (HTML-Version; weit nach unten scrollen)

Außerdem findet sich unter den Dokumenten der „Arbeitsstelle Medienrecht“ (Universität Saarbrücken) sowohl der Hinweis auf einen Artikel in der FR vom 12.07.99 mit der Überschrift »Manfred Krug darf nicht für alles Reklame machen« als auch auf eine Mitteilung von epd medien vom 07.07.99 mit der Überschrift »MABB untersagt Spots gegen die Rechtsschreibreform« (sic!).

Noch eine historische Frage: Hat der in dem hiesigen Zusammenhang erwähnte Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege etwas mit dem VRS zu tun, oder ähneln sich die Namen nur zufällig?
__________________
Jan-Martin Wagner

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Norbert Schäbler
11.07.2003 15.43
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Re: MABB

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von J.-M. Wagner
http://www.hundert6.de/pres4.htm

Weiß jemand etwas zum Hintergrund dieser (schon einige Jahre zurückliegenden) Meldung, worauf geht das zurück? Was ist letztlich daraus geworden?


Unter Vorbehalt

1999 dürfte die Zeit des Volksbegehrens gegen die Rechtschreibreform in Berlin gewesen sein.

Seinerzeit fand sich der prominente Manfred Krug (Liebling Kreuzberg) bereit, die Initiative der Rechtschreibreformgegner zu unterstützen.

Sollte meine zeitliche Einordnung richtig sein, dann wäre begründet anzunehmen, daß die Bürokratie sich mittels Verordnung einen großen Gegner vom Leib hielt.

__________________
nos

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J.-M. Wagner
11.07.2003 15.03
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MABB

http://www.hundert6.de/pres4.htm

Weiß jemand etwas zum Hintergrund dieser (schon einige Jahre zurückliegenden) Meldung, worauf geht das zurück? Was ist letztlich daraus geworden?
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Jan-Martin Wagner

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Walter Lachenmann
26.05.2003 19.47
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Re: Lesezeichen BR 25.5.2003

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christoph Kukulies
Und? Wie kam die Sendung hier so an? Ich fand ja den Ton irgendwie unernst, ins Lächerliche ziehend. Als ob das ganze sowieso keiner ernst nehme und jeder so weiterschreibe, wie bisher. Und es ist ja eh' nur die kleine versprengte Schar der Dichter, die da in der Tinte sitzen. Also, etwas mehr Biß hätte da hineingehört.

Das ist leider richtig. Die Sendung war ziemlich oberflächlich, wie es auch in einem Beitrag auf dem »Nachrichtenbrett« beschrieben ist.
Andererseits fand ich sie schon auch aufschlußreich, denn sie zeigte eine Spielart davon, wie in der Öffentlichkeit mit dem Thema umgegangen wird, auch von Leuten, denen man eigentlich zutrauen wollte, daß sie die Tragweite dessen, was da stattfindet, erkennen könnten. Mit den hier häufig erhobenen Vorwürfen der »Untertanenmentalität« usw. trifft man in vielen Fällen nicht das wahre Problem. Es ist viel eher die weit verbreitete modische Oberflächlichkeit, mit der an so gut wie jedes Thema herangegangen wird (im Feuilleton der SZ brachte es Maxim Biller fertig, die Bombardierung Bagdads während ihres Höhepunktes als Aufhänger einer hanebüchen trivialen Kurzgeschichte zu mißbrauchen, in der es um nichts anderes ging, als daß ein langweiliges Pärchen in einem Schickimickilokal darüber räsonnierte, daß es »keinen Sex« hatte, weshalb auch immer). Diese Oberflächlichkeit gebärdet sich gerne besonders intellektuell, und tut so, als stünde sie über den Dingen, mit denen sie sich aber in Wirklichkeit gar nicht ernsthaft auseinandersetzt.
Dennoch hat die Sendung sehr deutlich dargestellt, daß die Reform ein Chaos angerichtet hat, daß kein Wörterbuch mehr verläßlich ist, und daß es durchaus Gründe gibt, sich darüber aufzuregen, sofern man sich nicht auf das Niveau hinunter begeben will, über den Dingen zu stehen.
__________________
Walter Lachenmann

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Christoph Kukulies
26.05.2003 14.01
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Lesezeichen BR 25.5.2003

Und? Wie kam die Sendung hier so an? Ich fand ja den Ton irgendwie unernst, ins Lächerliche ziehend. Als ob das ganze sowieso keiner ernst nehme und jeder so weiterschreibe, wie bisher. Und es ist ja eh' nur die kleine versprengte Schar der Dichter, die da in der Tinte sitzen. Also, etwas mehr Biß hätte da hineingehört.
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Christoph Kukulies

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J.-M. Wagner
27.04.2003 09.47
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Berlin 88,8

Am 23.04.2003, ca. 8.40 Uhr, Bemerkungen des Moderators zwischen zwei Musiken (sinngemäß):

Schreibt man Clown eigentlich noch „C – l – o – w – n“, oder schon so wie klauen? Wohl nicht, aber neulich habe ich Justitiar mit „z“ gesehen; ja, Justitiar mit „z“ – weil manche sagen, Justiz wird ja auch mit „z“ geschrieben. Nun ja, Delphin mit „f“, das mag ja vielleicht noch gehen, aber Justitiar kommt doch von dem lateinischen justitia! Wie es scheint, geht mit der Rechtschreibreform auch etwas an Wissen verloren... – aber wir wollen ja nicht meckern.
__________________
Jan-Martin Wagner

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Elke Philburn
13.04.2003 10.39
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Re: Re: Da fehl aber was

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann Mag sein. Aber ist Saltletts nicht noch viel bescheuerter als Saltlets, total unenglisch?

In England gibt es ein Knabberzeug, das nennt sich Twiglets:

Die Saltletts suggerieren, daß es sich um ein englisches Wort handelt, aber in Wirklichkeit lernen die Kinder hier falsches Englisch. Ähnlich wie beim Tipp. Wer einmal das unsägliche Factory Outlett in Google eingibt, stellt fest, daß es ca. 1800 Belegstellen auf deutschen Seiten gibt. Sucht man das gesamte Web ab, kommt man gerade auf 20 Belegstellen mehr.

Zufall?

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Martin Reimers
13.04.2003 07.11
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Politisch unkorrekte Kakerlaken

Walter Lachenmann schrieb:

„Bei uns im Schwabenland sagt man zu so dummem Zeug, es sei ein Lettengschwätz. Diesen Begriff lassen wir uns nicht nehmen, dafür dürfen die Schweizer ihre Kakerlaken weiterhin als Schwaben bezeichnen.“

Dieses Ungeziefer ist in linguistischer Hinsicht erstaunlich produktiv. Der 20. Rechtschreibduden nennt „Russe“ als landschaftliche Bezeichnung der Schabe. Das Russische dagegen kennt hierfür das umgangssprachliche „Prusak“ – auch für Muttersprachler kaum zu unterscheiden von „Prussak“ – der Preuße.


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Martin Reimers

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Walter Lachenmann
11.04.2003 22.23
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Re: Da fehl aber was

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theo Grunden

Nicht Saltlets, sondern Saltletts, lieber Herr Lachenmann! ...

Mag sein. Aber ist Saltletts nicht noch viel bescheuerter als Saltlets, total unenglisch? Sieht fast aus wie unser bayerisches oder k.u.k. Salettl, schon beinah wieder traulich.

Bei der Vereinnahmung meiner diesabendlichen Fernseh-Depressiva, die auch ohne Erdnuß-, Saltletts- und Chipps-Schocker ganz schön aufs Gemüt gehen können, habe ich wieder einmal bei einer Veranstaltung unserer den christlichen Grundwerten verpflichteten Volksvertreter erleben dürfen, daß in diesen Kreisen christliche Grundwerte keineswegs so zu verstehen sind, daß darinnen die Moral eine nennenswerte Größenordnung innehat, diese im Gegenteil als Störfaktor für jegliche Einflußnahme auf Machtpolitik zu meiden ist, sondern an erster Stelle verantwortungsvollen menschlichen Handelns das »Eigeninteresse« zu stehen hat. So verkündet von Prof. Christian Hacke bei einem CDU-Symposium unter Beifall der anwesenden Herrschaften Merkel, Meyer, Pflüger usw.

Ähnliches ließ vor Jahren der ehem. bayerische Kultusminister Hans Maier, ein frommer Mann, bei einer Vortragsreihe über Politik und Moral verlauten, unter großem Beifall der versammelten Honoratioren.

Die angesichts solchen Frevels sich aufdrängende verzweiflungsvolle Bitte »Herr, erbarme dich unser« traut man sich da, zumal als Glaubensskeptiker, nicht mehr auch nur in Gedanken zu fassen. Es ist wieder mal höchste Zeit, daß unser lieber Gott sich auf sein alttestamentarisches Temperament besinnt und diesem Otterngezücht die Häupter zerschmettert mit irgendwelchen Tontafeln oder einer Sintflut oder einer babylonischen Gefangenschaft oder so, gerade jetzt, wo es in Babylon so zugeht. Zu befürchten ist allerdings, daß das Menschengeschlecht wie Fliegen gegen KO-Spray gegen jegliches göttliche Läuterungsmittel resistent geworden ist.

Aber das gehört ja nicht hierher.
__________________
Walter Lachenmann

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Henning Upmeyer
11.04.2003 20.01
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Letten und -letten

Sollen aus Tabletten jetzt Tabletts werden?

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Theo Grunden
11.04.2003 19.53
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Da fehl aber was

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann
Die zwar nicht guten aber alten »Salzletten« heißen ab sofort »Saltlets«.

Nicht Saltlets, sondern Saltletts, lieber Herr Lachenmann!
Schauen Sie nach bei http://www.lorenz-snackworld.de/home :
Saltletts – Zum Knacken gebacken!
Immerhin gibt’s dort auch verlockende Erdnuß Locken!

(My tipp: Stopp the Saltletts!)

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