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1
03.10.2004 07.15
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Denkübungen

Ihr Beitrag wurde gesichert – bitte Rücksprache mit MD.

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Anmerkung aus der Redaktion, hinzugefügt am 24.5.2005 durch D.L.:
Obige Löschung erfolgte zeitnah, vermutlich am 3. oder 4. 10. 2004 durch MD.

Nachstehend meine Antwort vom 3.10.2004 um 9.15 auf den Beitrag von Herrn Dräger vom Vortag:


Lieber Matthias,

Herr Markner hat auch nach Aufforderung nicht den Beweis erbracht, daß diese historisch gewachsenen Rechtschreibseiten mit 24.000 Datensätzen für die vom FDS-Kassenwart genannten 10 Eu monatlich betrieben werden können.

Daß Du jetzt seine (wie ich weiß, völlig abwegige) Behauptung übernimmst oder stützt oder duldest, bringt mich zusätzlich in Bedrängnis; in Zuschriften werde ich als „Idiot“, als „Bettelbub“ und wegen „Erpressung“ angegriffen. Nie habe ich gebettelt. Wenn trotz Nichtzahlung die Seiten 6 Monate lang aufrechterhalten werden, was kann daran Erpressung sein? War nicht umgekehrt gerade das über 6 Monate hartnäckig vertretene Verlangen, der technische Seitenbetreiber müssen kostenlos (oder zum von Herrn Lachenmanns genannten 10-Euro-Tarif) weiterliefern (sonst gibt es böse Anrufe und öffentliche Ächtung), Erpressung?

Umgekehrt ist der von Herrn Markner und Herrn Lachenmann und nun auch Dir so ungeliebte Vorwurf der Veruntreuung hier immer noch und immer weiter unbeanstandet im Forum vorhanden. Jeder kann nachlesen, daß Herr Lachenmann und Herr Markner dem unter ausdrücklicher Nennung des StGB-Wortlautes gegebenen Untreue-Vorwurf nicht mehr widersprochen haben; siehe http://rechtschreibreform.de/Forum/showthread.php?postid=23765#post23765. Der Faden ist durchaus lesens- und bedenkenswert. (Genannter Beitrag ist auch mittels Suche.php findbar:
http://rechtschreibreform.de/Forum/Suche.php?submit=Suche&Ueberschrift=Untreue; die Technik hat eine Kopie der Datenbank angefertigt, um sie, falls die FDS amtsrichterliche Nachbereitung wünscht, unverändert verfügbar zu haben.)

Mein Vorschlag zur Lösung der Aufgabe ist, daß die ursprünglichen Vereinbarungen gehalten werden, daß mit Herrn Lachenmanns 10-Euro-Theorie (für die er den Beweis nach wie vor nicht antreten will) nicht weiter Streit gemacht wird, daß Du Deinen Satz „die von den Technikern für die Betreuung und den weiteren Ausbau der Seite rr.com erbrachten Leistungen rechtfertigten nicht die monatliche Unterstützung von ca. 200 bis 250,- Euro“ zurücknimmst und daß ich von den Verfassern der bisherigen Bekennerschreiben recht freundliche Entschuldigungsschreiben erhalte.

Sonntagsgrüße,
D. Lindenthal
Daraufhin rief Herr Dräger mich an; auf meine Begründungen hin hat Herr Dräger dann seinen Beitrag etwas entschärft und meine Antwort ganz gelöscht.
Wegen der Wichtigkeit beider Beiträge habe ich hiermit beide nun wieder in der ursprünlichen Fassung hergestellt.

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Reinhard Markner
02.10.2004 15.26
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Danke für die Klarstellung !

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Matthias Dräger
02.10.2004 13.37
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Im Zuge der Beendigung der Spendenabwicklung über die FDS ist es auch zur Rücküberweisung von Spenden gekommen.
Aus gegebenem Anlaß möchte ich darauf hinweisen, daß ich mich von erhobenen Vorwürfen, diese Spenden seien unterschlagen worden, distanziere.
Der Kassenwart der FDS hat das gemacht, was nach eingeholter Rechtsauskunft des Vorstandes der FDS richtig und angemessen erschien.

Ich wäre allen Beteiligten dankbar, wenn die öffentliche Auseindersetzung zu diesem Thema damit beendet werden könnte.
Mit dem absehbaren Ende der Rechtschreibreform ist unsere Arbeit nicht zuende, sondern fängt erst richtig an.

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Anmerkung aus der Redaktion, hinzugefügt am 24.5.2005 durch D.L.:
Während der Vorbereitung zur Frankfurter Buchmesse, 6.–10. Oktober 2004, ist zur allgemeinen Überraschung Herr Dräger auf die Linie von Herrn Walter Lachenmann eingeschwenkt, obwohl die beiden kurz zuvor noch Lieblingsfeinde waren und ich letzterem bezüglich Rechtschreibseiten-Spendengeld Untreue angelastet hatte.

In der ersten Fassung dieses Beitrages schrieb Herr Dräger am 2.10.2004 um 15.37:


Im Zuge der Beendigung der Spendenabwicklung über die FDS ist es auch zur Rücküberweisung von Spenden gekommen.
Aus gegebenem Anlaß möchte ich darauf hinweisen, daß ich mich von erhobenen Vorwürfen, diese Spenden seien unterschlagen worden, distanziere.
Der Kassenwart der FDS hat das gemacht, was nach eingeholter Rechtsauskunft des Vorstandes der FDS richtig und angemessen erschien: die von den Technikern für die Betreuung und den weiteren Ausbau der Seite rr.com erbrachten Leistungen rechtfertigten nicht die monatliche Unterstützung von ca. 200 bis 250,- Euro, etwa 1.800,- Euro mußten somit den Spendern wieder gutgeschrieben werden.

Ich wäre allen Beteiligten dankbar, wenn die öffentliche Auseindersetzung zu diesem Thema damit beendet werden könnte.
Mit dem absehbaren Ende der Rechtschreibreform ist unsere Arbeit nicht zu Ende, sondern fängt erst richtig an.
(Hervorhebung durch mich, D.L.
Mit dem darauf folgenden Beitrag habe ich mich gegen die enthaltende Schmähung verwahrt; das weitere siehe dort.
W.W. oder Walter Wittkopp ist mein Technikername aus alten Zeiten, um Abweichlerverfolgungen vorzubeugen.
D. Lindenthal)

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Karl Eichholz
01.10.2004 22.30
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Politiker

“There’s nothing wrong with our politicians! We have the best politicians that money can buy!”

(Mit unseren Politikern ist nichts verkehrt. Wir haben sogar die besten, die man überhaupt nur für Geld kaufen kann.)


Diesen Ausspruch hatte ich gerade aufgegabelt und möchte ihn nicht vorenthalten.

Dies ist übrigens ein Thema, welches in Hinsicht auf das „behutsame Einführen“ der Rechtschreibreform bisher „weit gehend“ negiert wurde. Ich warte auf den Tag, wo der erste aus dem Nähkästchen plaudert.


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mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz

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Norbert Schäbler
22.09.2004 22.47
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Timing

Lieber Margel!

Entschuldige, daß ich Deine Pointe ruiniert habe mit der ernsthaften philosophischen Frage:
„Wie aber wäre es gewesen, wenn ...?“
So was darf man natürlich nicht fragen, so lange ein Witz sich hineinwühlt in die drei Sphären des Bewußtseins: in das „Ich“, das „Über-Ich“ und das „Es“.

Mich hat Dein humorvoller Einwand zunächst in die Breite getrieben, dann aber gleich ganz tief unten getroffen. Er hat mich angeworfen. „Es“ hat mich betroffen gemacht.

„Es“ hat mich gefragt: „Bringt ein Hähnchen höhere Überlebensqualität als eine Hand voll Reis, die sättigt?“
Und ich habe lediglich über das Überleben, jedoch nicht über das Leben an sich – und schon gar nicht über das Über-Leben nachgedacht.

Stellen wir uns vor, lieber Margel, wir säßen angekettet unten im Kiel, kriegten (krächten) Hähnchen serviert, und der „Herold“ erzählte uns was davon, daß wir nach der Mahlzeit rudern müßten bis zum Erbrechen ...

Ich denk`, daß wir uns kurz zunicken täten so unmittelbar in Hafennähe.
Und ich denk`, daß wir beide den Kopf schütteln würden auf hoher See.

Es ist allein die Zeitkomponente, die für uns spricht.
Zum richtigen Zeitpunkt aber muß das Team stehen!


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nos

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Norbert Schäbler
05.09.2004 19.29
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Für Margel: Wie aber wäre es gewesen ...

... wenn einige Galeerensträflinge vorgetäuscht hätten, sich an einem Röhrenknochen verschluckt zu haben. (Solche Typen halten doch normalerweise immer zusammen!)

Verdammte(s) Viel-oh-so-Vieh!


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nos

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margel
05.09.2004 17.54
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Für Norbert: So war das!

Galeeren-Oberaufseher zu seinen Ruderern: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Zuerst die gute: Heute mittag gibt es Hähnchen.- Und jetzt die schlechte: Nach dem Mittagessen will der Kapitän Wasserski laufen.“

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Norbert Schäbler
05.09.2004 17.48
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Noch eine Bootsgeschichte

Die schönsten Bootsgeschichten stammen ja eigentlich aus der Antike sowie aus dem großen „Afrikaner-nach-Amerika-Transport“; jedenfalls finden sie sich in jener Zeit, in der man noch mit Galeeren über das große Meer gerudert ist.

Was mich an diesen rekordverdächtigen Ruderregatten immer fasziniert hat, war der Umstand, daß diese Ruderboote überhaupt am anderen Ende angekommen sind. Das sind ja nicht nur einige tausend Meter wie kürzlich in Athen, sondern bei solchem Unternehmen geht es um Abertausende von Seemeilen, um endloses Wasser, um Brandung, rauhe See, Unwetter, karge Mahlzeit, Peitschenhiebe – und danach bleiben immer noch einige Kilometerchen übrig.

Nichts gegen unsere durchtrainierten Athleten von Athen, aber die haben doch schon kurz vor dem Ziel angefangen, nach Luft zu japsen, und im Ziel waren sie dann fix und fertig und wären beinahe aus dem Boot gekippt, nach gerade mal 3000 Metern in absolut ruhigem Fahrwasser und ohne Gegenwind ... Man könnte bei solcher Betrachtung fast den Faden verlieren.

Zurück zum Thema: Schon im Frühschülerstadium sind meine Gedanken immer um das Management und um die Leistung gekreiselt. Da habe ich mir Fragen gestellt w. z. B.: „Wie viele Ruderbesatzungen waren da eigentlich an Galeerenbord?“ Oder: „Wie viele Angeber und Peitschenschwinger tyrannisierten die rudernde Truppe, bzw. hielten sie bei Laune?“ Oder: „Wie lange hat so eine Überfahrt gedauert?“ Und: „Wie viele von denen, die wegfuhren, sind eigentlich am Ziel angekommen?“ Schließlich: „Haben die möglicherweise zwischendurch die Mannschaft aufgefüllt, oder Ballast von Bord geschmissen, oder Notsegel gehißt, oder ...?“ Fragen über Fragen!

Immer bin ich bei meinen Erklärungsversuchen an der gleichen Stelle herausgekommen, habe mich fixiert auf die Rolle des Bordpädagogen, und meine Ergebnisse gingen wie mathematische Gleichungen allesamt auf.
Ankommen konnte das Schiff nur, wenn bis zuletzt genügend Leute dawaren, die sich in die Riemen legten.
Ankommen mußte das Schiff mit möglichst hoher Sklavenzahl, weil dies den Verkaufserlös steigerte, wobei hierbei unterwegs einige Variable einzubringen waren ...
Aber auch das verwirrt und führt weg vom Thema!

Genau genommen interessieren mich seit jeher die letzten zweihundert Kilometer, für die keine Anlegestelle parat ist – nur Wasser, Wasser und nochmals Wasser – mich interessiert dieser pädagogische Drahtseilakt.

Frage: Was haben diese Machos an Bord in solchen Momenten, in einer derartig existentiellen Bedrohung, gemacht und gedacht?
Antwort: Ich denke, sie haben – ausgeruht wie sie waren – als Beste unter den Besten mitgerudert!

(Vielleicht ein Bild für die Kultusminister, die ihre Rechtschreibreformkommission mehr als einmal ausgepeitscht haben, im Regen stehen ließen und nun endlich von Bord geschickt haben. Sie sollten sich nun selbst in die Riemen legen, damit es endlich und vor allem schnell „zielwärts“ geht.)

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nos

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Norbert Schäbler
22.08.2004 22.09
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„Siehs` de“

(Eine Geschichte vom Boot)

In Olympia haben sie ja gerade dieser Tage eine Erfolgsgeschichte geschrieben, und die geht, wenn ich mich recht erinnere, so:

Es war einmal ein Doppelvierer, der hat trainiert und trainiert, und die Trainerin stand am Flußrand mit der Uhr in der Hand, deren Zeiger immer zu schnell lief.
„Mädels“, hat sie ein halbes Jahr vor der Olympiade gesagt: „zwei von Euch sind zu langsam, und deswegen wird das nichts mit euch Vier in Athen. Zwei müssen raus, und andere Zwei müssen rein.“

Danach hat es bitterliche Tränen und viel Gemotze gegeben, und die zwei Langsamen haben erwartet, daß ihnen die zwei Schnellen um den Hals fallen, und weil das nicht passierte, haben sie zuerst getrotzt und sich dann später geschworen, daß sie es denen allen zeigen wollten.

„Wir sind die zwei Langsamen“, haben sie gesagt: „und wir taugen nichts mehr im Vierer. Laß uns einen Doppelzweier machen und nach Athen rudern.“

Dort sind sie denn auch angekommen, und einen Tag, bevor der Doppelvierer „Gold“ für Deutschland holte, haben die trotzigen Doppelzweier „Silber“ errudert, worauf die gesamte Ruderwelt gestaunt hat, weil so etwas nach nur einem halben Jahr Training normalerweise gar nicht möglich ist..

Wie man hört, sind sich dann die Gold- und die Silbermädels allesamt um den Hals gefallen, haben Tränen der Freude geweint und sich Geschichten erzählt, davon, wie schön es damals war, als sie noch im gleichen Boot gesessen haben.

Und die Trainerin hat gesagt: „Siehs` de!“



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Fritz Koch
22.08.2004 20.47
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Wie nennt man in Bayern Leute wie diese Vereinsgründer?

Hund sans scho!

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Detlef Lindenthal
22.08.2004 20.39
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Rudern statt bohren!

Klar sollte man rudern. Was schlägst Du vor, wohin?

– Natürlich habe ich nicht wegen „Flußwasser“ bei dhm.de nachgeschlagen, sondern wegen der mir zu Recht nicht erinnerlichen angegebenen Todesart; wobei ich nun den Versenkungsort dazugelernt habe.

Also noch mal zum Ruderziel: Immer im Kreis herum ist langweilig. Mach doch mal Vorschläge, wohin man rudern könnte. Ich hätte auch noch Vorschläge.
Solange wir noch kein Ziel vereinbart haben, können wir das Vorwärts- und das Rückwärtsrudern üben. Beides ist ungemein nützlich für Anlegemanöver wie auch zur zwischenmenschlichen Verständigung.
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Detlef Lindenthal

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Norbert Schäbler
22.08.2004 20.10
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Verdammte Gedächtnislücken

Lieber Detlef!

Mit „Parlamentariern“ meinte ich diejenigen, die in den großen Plappersälen sitzen oder daselbst am Rednerpult stehen. Zehetmair z.B. (nach Deinem Verständnis ein Exekutivler bzw. Exekutor) hat im „Hohen Haus“ zu München am 27.10.1995 eine Erklärung abgegeben und hat die Vorder- und Hinterbänkler dabei derart verwirrt, daß sie statt zu weinen zu lachen angefangen haben.
Sicherheitshalber habe ich seine Rede im Forum „Dokumentation“ eingebracht, damit man den Zehetmair`schen Sachverstand aus dem Jahre 1995 immer wieder nachlesen kann, zumal einem ja manchmal das Gedächtnis verläßt, und derartige Rede gerade im Jahre 2004 als Exempel politischer „Tollpatschigkeit“ herausgekramt und gar als Gegenargument verwendet werden könnte.

Mit der Erinnerung und den geistigen Schubladen ist es ja ohnehin so eine Sache. Manchmal sortiert sich das nicht so gut.
Ich beispielsweise, wußte in meinem vorherigen Beitrag nicht so genau, ob ich jetzt die Schublade „Geografie“ oder die Schublade Geschichte ziehen sollte.
Hab ich mir doch überlegt, ob dieser Fluß „Havel“ oder „Spree“ hieß, und um mich nicht vollends zu blamieren, habe ich dann den seichten Oberbegriff „Flußwasser“ gesetzt.
Als Du mir dann entgegnet hast, daß es sich um den „Landwehrkanal“ gehandelt hat, habe ich sogar meinen einstigen Geschichtslehrer wieder bildlich vor mir stehen gesehen – den ich übrigens gemocht habe – und es war mir danach, mich bei ihm für meine Gedächtnislücke zu entschuldigen.

Daß Du allerdings derart hart mit mir ins Gericht gehst und den Oberbegriff „Flußwasser“ derart scharf zurückweist, läßt mich in meinen biologischen, physikalischen und philosophischen Geistesschubladen nachfassen. Schlechterdings ist es nämlich unmöglich, daß in einen mit Flüssen verbundenen Kanal kein Flußwasser einfließen sollte.

Überhaupt sollten wir in der gegenwärtigen Situation keine Löcher ins eigene Boot bohren, sondern statt dessen gemeinsam in die gleiche Richtung rudern. Wenn etwas an mich zu schreiben wäre, dann sollte es geschrieben werden an: noseugen@t-online.de.



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nos

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Detlef Lindenthal
22.08.2004 19.08
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Schicksale

Lieber Norbert,

zwei Einwände; Du schreibst:
>>Besonders wichtig und bemerkenswert ist es, daß der Rat gegründet wurde, bevor sich die Parlamentarier der Sache annehmen konnten.<<
Welche Parlamentarier meinst Du? Oder ist das nur ein Verschreiber, und Du meintest die Minister und ihre Beamten (Exekutive)?

Luxemburg und Liebknecht wurden, so die gewöhnliche Geschichtsschreibung, nicht ertränkt, sondern anderweitig ermordet und dann erst ins Wasser gebracht; und es war auch kein Berliner Fluß, sondern der Berliner Landwehrkanal. Eiskalt stimmt, denn es war Januar.

Den Rat begrüße auch ich; dazu bin ich der Meinung, daß man dort auch Platz für die Kultusminister lassen sollte; ich selbst würde äußerst gerne auf gleicher Augenhöhe mit diesen in ihr Amt nicht gewählten, sondern nur von ihren Ministerpräsidenten eingesetzten Nichtfachleuten die Rechtschreibfrage erörtern; wenn sie gut im Zuhören sind, können sie viel lernen.

Wir sollten auch eine norddeutsche Sektion des Rechtschreibrates haben; kann ich doch nicht immer nach München fahren, nur um endlich mit Frau Erdsiek-Rave zu sprechen (Spötter nennen sie Endsieg-Rave, weil sie derart tapfer in ihrem persönlichen Rechtschreib-Stalingrad ausharrt.)
Mich hat sie hier in Husum mal faustdick abgebügelt. Ich bin dann immer so sprachlos, wenn Damen in meinem Alter, die wenige Augenblicke zuvor mich noch zuckersüß angelächelt haben, mich plötzlich mit einer dicken Lüge von dannen schicken.

Deinen Brief habe ich noch nicht beantwortet, weil ich nicht sicher bin, ob Du eine derart weit abweichende Antwort lesen möchtest.

Grüße,
Detlef

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Norbert Schäbler
22.08.2004 17.45
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Räterepublik

Es ist in jedem Falle ausdrücklich zu begrüßen, daß der Rat für Deutsche Rechtschreibung endlich ins Leben gerufen wurde, und daß diesem Rat endlich einmal hochspezialisierte Sprachnutzer angehören, mit Krieger ein hochgradiger und wortgewaltiger Journalist, mit Kunze, Kunert, Jelinek ... hochrangige Schriftsteller der Gegenwart, mit Ickler ein hochqualifizierter und unabhängiger Wissenschaftler und Praktiker ...

Besonders wichtig und bemerkenswert ist es, daß der Rat gegründet wurde, bevor sich die Parlamentarier der Sache annehmen konnten.
Damit haben unsere Volksvertreter nun zwar das Nachsehen, doch sollte das den Parlamentariern (von parler = sprechen, reden, ...) nicht zum Schaden gereichen, ist es für sie doch ohnehin angemessener, einen Rat für gesprochene Sprache zu gründen. Was sollte ein Parlamentarier denn auch in einem Rat ausrichten, in dem es lediglich um Schreiben geht?

Drängt mich doch am Ende eine Assoziation an die Gründung der Weimarer Republik.
Damals kam es (nach geschichtlicher Überlieferung) zu einem „so genannten“ Photofinish. Nur wenige Minuten waren entscheidend für das Schicksal Deutschlands (1918-1933). Weil die Demokraten etwas früher ihren Balkon erreichten, um ihre Proklamation öffentlich verlesen zu können, waren Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ab dato vogelfrei und wurden im eiskalten Berliner Flußwasser ertränkt.
(Kultusminister sollten sich also **** **** **** **** **** **** **** **** **** **** [zensiert wg. StGB, Red.])
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nos

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Klaus Eicheler
17.08.2004 18.38
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Re: Politsofties

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Schäbler
Wesentlich hingegen ist die Äußerung des Länderchefs. „Er will eine offene Diskussion führen. Er hält auch das Ergebnis für offen.“

Dreierlei lese ich daraus ab:
1. Bisher gab es keine offene Diskussion.
2. Die CSU hat keine Meinung und geht ohne Konzept in die Verhandlung.
3. Auf solche Politsofties kann die Rechtschreibreformkritik verzichten.

Das sehe ich nicht so negativ. Die Feststellung, daß es bisher keine offene Diskussion gab, ist allein schon bemerkenswert (Doris Ahnen behauptet ja, bei der Reform wären alle beteiligt gewesen).

„Ohne Konzept“: Ich glaube, daß vor der Erörterung eingehende Recherchen angestellt wurden, vor allem das Springer-/Spiegel-Faktum und die Umfragen bieten eine Menge Stoff. Es wäre ungewöhnlich für die CSU (und den Bayernkurier), eine Vorveröffentlichung der Meinung der Staatsregierung zu bringen, vor allem dann, wenn sie gegen die (angeschlagene) Kultusministerin ausgelegt werden könnte.

Taktieren gehört auch hier zur Politik – gerade in Bayern.
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Klaus Eicheler

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