Zuviel der Ehre!
Die Hektographie ist ein veraltetes Vervielfältigungsverfahren, bei dem eine Vorlage auf eine feuchte Schicht, z. B. Gelatine, und von dort auf Papier übertragen wurde. Hektographie deshalb, weil es dabei recht hektisch zuging, denn man mußte aufpassen, daß die Gelatine nicht vorher eintrocknete. Ich habe, auch als schon längst fotokopiert wurde, immer noch gern auf Spritmatrizen geschrieben. Die Schüler schnupperten am Alkoholdunst ihrer Aufgabenblätter und empfanden ihn als belebend und beflügelnd, was sich in signifikant besseren Noten niederschlug. Über Hexen kann ich wenig beisteuern, zumal ich nicht mehr das nötige Beobachtungsgut zur Verfügung habe. Das Wahrnehmungsvermögen läßt rasch nach, wenn es nicht ständig geschult wird. Bewußt erlebt habe ich auch nur wenige Exemplare, aber vielleicht war ja gerade dieser Mangel an Evidenz schon ein Symptom meines Verhextseins. Ich habe tatsächlich mal auf einer Klassenreise im Mädchenbau der Jugendherberge nächtigen müssen, natürlich im Einzelzimmer, was aber vielleicht gerade nicht gut war. Morgens mußte ich an der von irgendwelchen rosa Phänomenen bevölkerten Dusche vorbei. Ich hatte dann mehrere Tage Bindehautentzündung und Speichelfluß und bin anschließend auch gleich zur Kur gefahren.
|