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Sigmar Salzburg
28.09.2017 13.04
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„Stern“-Stunden der Satire

Die „Bunte“ Illustrierte kriecht bis ins Private der Promis, um den Lesern menschelnden Stoff zu liefern. Die bunte Illustrierte „Stern“ umschleicht dagegen Antipromis der „Bunten Republik“ und erschnüffelt Gelegenheiten, sie als Unmenschen darzustellen oder zumindest lächerlich zu machen.

Die Guido Knopp unterstellten „Hitlers Hunde“-Bücher werden jetzt durch „Gaulands Hundekrawatten“-Berichte im Stern fortgesetzt. Inspirierend im Hintergrund steht natürlich Knopp-Kumpan Hans-Ulrich Jörges, der schon beim Unterjubeln der Rechtschreib„reform“ unangenehm mitgespielt hat.

Schon der Titel bei „Stern online“ strahlt enormen Einfallsreichtum aus:

Mode-Accessoire
Alexander Wau-land - warum der AfD-Mann eine Hundekrawatte trägt
Er ist der AfD-Mann mit der merkwürdigen Krawatte: Alexander Gauland fällt im Fernsehen nicht nur mit nationalistischen Tönen, sondern auch mit seiner Altherren-Mode auf. Ein Stück trägt er besonders gern ...

Sonntagabend, kurz nach 18 Uhr... Er provoziert mit seiner Aussage, Angela Merkel und ihre Regierung „jagen“ zu wollen. Wer genug hatte von seinem Geschwätz, [er hat ja kaum etwas gesagt] der konnte sich das für einen Politiker ziemlich auffällige Outfit ansehen. Vor allem die Krawatte.

Der AfD-Mann trug einen grünen Binder mit gelben Jagdhunden als Motiv. Seine Lieblingskrawatte ... Die Krawatte ist wieder mit einem einfachen Windsorknoten gebunden. Wie viele dieser Exemplare mag Gauland haben?

Alexander Gauland besitzt nur eine Hundekrawatte

Tatsächlich besitzt der 76-Jährige nur ein Exemplar dieser Krawatte. Gekauft hat er sie in den 80er Jahren ...

Mehr als 30 Jahre später trägt er das Accessoire immer noch. Es wirkt aus der Zeit gefallen. Aber es ist zum Markenzeichen des Politikers geworden. Die Krawatte lässt ihn äußerlich harmlos erscheinen. Ein Mann mit Hundekrawatte, der kann doch nicht schlecht sein, oder? Vielleicht doch. Gauland fletscht gerne die Zähne – so wie die britischen Jagdhunde es gerne tun. Wie passend, dass er am Wahlabend selbst die Vokabel „jagen“ gebraucht. Das Outfit dafür trägt er bereits.

stern.de 26.9.2017
Erwartbar ist dem Stern zu Andrea Nahles‘ „Fresse“ nichts gleichermaßen Reizvolles eingefallen:
Nahles hatte der CDU/CSU mit derben Worten den Kampf angesagt. Auf die Frage, wie sich ihre letzte Kabinettssitzung in der großen Koalition angefühlt habe, antwortete sie vor Journalisten: „Ein bisschen wehmütig – und ab morgen kriegen sie in die Fresse.“
stern.de 28.6.2017
Hätte man sie nicht wenigstens verbal etwas „jagen“ oder „entsorgen“ können?

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Sigmar Salzburg
30.03.2016 09.33
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Die gute alte Rechtschreibung schlägt immer wieder durch

Nanu, Stern-Investigativ in „alter“ Rechtschreibung?

stern Verifizierter Account ‏@sternde
Saarland: AfD-Bundesvorstand beschließt Parteiausschlußverfahren gegen Ex-Landeschefs
stern.de/investigativ/ … /st
SPD-Vize Stegner, parteiintern „Arschloch mit Fliege“, verbreitet umgehend:
Ralf Stegner ‏@Ralf_Stegner 29. März
Ralf Stegner hat stern retweetet
Klägliche Versuche den Eindruck zu erwecken, AFD sei keine rechtsextreme Partei
Vermutlich hat sich die AfD-Führung von der massiven linken Stern-Propaganda nur ins Bockshorn jagen lassen. Maßgeblich daran beteiligt war auch Hans-Ulrich Jörges, der seinerzeit den geplanten Ausstieg von Springer und Spiegel aus dem Schreibreform-Kartell als Putschversuch gebrandmarkt hatte.

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Sigmar Salzburg
05.09.2014 05.58
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Die Manipulatoren von Stern und Forsa

Ex-Ministerpräsident Biedenkopf preist AfD-Chef Lucke als „hellen Kopf“
In der CDU mehren sich die Stimmen, die einen offeneren Umgang mit der eurokritischen Alternative für Deutschland fordern. Der ehemalige Ministerpräsident Biedenkopf findet sogar lobende Worte für AfD-Chef Lucke...

Dass die AfD mit mehr als 159.000 Stimmen auf ein Wahlergebnis von 9,7 Prozent kam, überrascht den Forsa-Chef Manfred Güllner nicht: „Bei der Europawahl vor wenigen Wochen waren es noch mehr – nämlich gut 164.000 Stimmen. Auch bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr hatte die AfD in Sachsen schon 158.000 Stimmen“, sagte Güllner dem „Stern“.
handelsblatt.com 3.9.2014

Ach nee! Noch am Samstag vor der Wahl versuchten „Stern“ und Güllner, mit einer getürkten Darstellung der AfD Stimmen abzugraben:

Bei der „Sonntagsfrage“ liegt die CDU/CSU weiter bei 42 Prozent liegen, die SPD bleibt bei 24 Prozent, die Grünen verteidigen 10 Prozent, die Linken 9, die AfD verharrt weiter bei 5 Prozent, die FDP bei 3 Prozent...

Deutlich ist die Meinung der Bundesbürger zur AfD. „Nur 30 Prozent aller Befragten halten sie für eine normale demokratische Partei wie alle anderen größeren auch“, fasst Forsa-Chef Manfred Güllner die Ergebnisse einer weiteren Umfrage für den stern zusammen, „deutlich mehr, nämlich 39 Prozent, sehen sie jedoch als eine Partei, die am rechtsradikalen Rand angesiedelt ist.“

[Güllner hat also geschickt das abfragen lassen, was die unsägliche Rufmordkampagne von links bis rechts verbreitet hat.]

... Dass die Union nicht mit der AfD koalieren sollte, sagen dagegen 65 Prozent der Sympathisanten von CDU/CSU – deutlich mehr als alle Befragten zusammen. Forsa-Chef Güllner: „Das ist als eine klare Mahnung zu verstehen: Lasst die Finger von dieser Partei!“

stern.de 31.8.2014

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Sigmar Salzburg
16.10.2013 07.12
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Stern-Test

Theodor Ickler hat sich den Online-Rechtschreibtest beim „Stern“ angesehen:

... Der sichere Weg zum Nichtbestehen sind die reformierten Schreibweisen von 1996. Gerade mit diesen bestücken die Verfasser boshafterweise die Hälfte ihrer Testfragen:

jenseits von gut und böse; sich zu Eigen machen; Pleite gehen; aufeinander beißen
[...]

Der Test wird aber keineswegs als Gelegenheit benutzt, die Verfehltheit der ganzen Reform aufzuzeigen. Vielmehr wird der gutwillige Leser in die Pfanne gehauen, weil er die neuesten Wendungen der Reformer nicht so brav verinnerlicht hat wie die Neuregelung von 1996.

sprachforschung.org 16.10.13

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Sigmar Salzburg
08.09.2013 07.38
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Re: Mein Protest gegen diese Verdummung wird hoffentlich eine Diskussion anstoßen über die schlechte Rolle, die der Journalismus hier spielt.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Lindenthal
Stern.de 6.9.2013, 14.39 Uhr
Rafik Schami zum Bürgerkrieg in Syrien

Die Verlogenheit des Westens in Bezug auf Syrien hat Bestsellerautor Rafik Schami die Sprache verschlagen. Auch Deutschland wirft er Verrat an der Demokratie vor. Sein offener Brief ist ein Aufschrei.


Rafik Schamis „Aufschrei“ macht betroffen. Wir wissen einfach zu wenig von Syrien. Eindeutig ist aber seine Aussage, daß er Militärschläge äußerer Mächte ablehnt, die das von diesen seit langem geförderte Unheil nur noch verstärken würden. Und wieder einmal werden die immergleichen Ursachen erkennbar: Raffgier, Religion und Rassismus.

Im übrigen: Schami hat gegen die ss-Diktatur mehr Widerstand geleistet als die meisten deutschen Geisteshalbgrößen. Mehr kann man von ihm nicht verlangen.

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Norbert Lindenthal
07.09.2013 17.49
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Mein Protest gegen diese Verdummung wird hoffentlich eine Diskussion anstoßen über die schlechte Rolle, die der Journalismus hier spielt.

Stern.de 6.9.2013, 14.39 Uhr

Rafik Schami zum Bürgerkrieg in Syrien

Der Freiheit würdig sein
6. September 2013, 14:39 Uhr

Die Verlogenheit des Westens in Bezug auf Syrien hat Bestsellerautor Rafik Schami die Sprache verschlagen. Auch Deutschland wirft er Verrat an der Demokratie vor. Sein offener Brief ist ein Aufschrei.

[Bild]
Prangert die Bigotterie westlicher Journalisten an: der in Damaskus geborene Rafik Schami, der zu den bedeutendsten Autoren deutscher Sprache zählt
© Dieter Nagl/AFP


Es ist mir ein Bedürfnis und es ist meine Pflicht gegenüber meinen Leserinnen und Lesern, mein Verstummen zu erklären. Ich lehne jedes Gespräch mit der Presse über Syrien ab, denn das ist meine einzige Möglichkeit, mit Trauer und Enttäuschung umzugehen. Es ist mein Recht, aus Protest gegen den Journalismus in diesem Land, mich nicht an diesem Verdummungsspiel zu beteiligen.

Nicht erst seit dem Tag, an dem Präsident Obama beschlossen hat, das Assad-Regime anzugreifen, regnete es Einladungen zu Talkshows, Interviews, Podiumsdiskussionen und Vorträgen.

Ein kleines, lebendiges hochkultiviertes Volk wird seit zweieinhalb Jahren vor den Augen der Welt bekriegt und vernichtet. Hilfe zu erwarten von unseren europäischen Nachbarn, wäre utopisch, Neutralität wäre realistisch, aber die westlichen Regierungen beteiligen sich alle bis heute an diesem Verbrechen. Deren marktgenormten Herrschern sind Waffenexporte wichtiger als das Leben Unschuldiger. Ist das Moral? Nein, es handelt sich hier um den Verrat an Freiheit und Demokratie. Es ist die Entwürdigung der Menschen in der westlichen Welt, die gezwungen werdenl, ungerührt zuzusehen, wie friedliche Menschen umgebracht werden. Ein jüdischer Intellektueller hat den Vergleich dieser Stupidität mit der Gleichgültigkeit gegenüber der Ermordung von sechs Millionen Juden mitten in Europa angestellt.

Revolutionen sterben langsam
Das syrische Volk wollte nur frei atmen, nur ohne Angst leben. Vierzig Jahre hat der Assad-Clan das Land geknechtet und ausgeraubt. Der Westen schaute nicht nur zu, sondern half mit technischen und militärischen Mitteln, damit das Regime so blieb, wie es war. Giftgas, Internettechnik, Horchgeräte, Raketen und modernste Waffen wären ohne Russland, China und den Westen niemals in die Hände des Regimes gekommen.

Rafik Schami
wurde 1946 in Damaskus geboren. 1971 kam er nach Deutschland, studierte Chemie und legte 1979 seine Promotion ab. Heute lebt er in Marnheim (Pfalz). Er zählt zu den bedeutendsten Autoren deutscher Sprache. Sein Werk wurde in 27 Sprachen übersetzt. Seit 2002 ist Rafik Schami Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.


Seit dem ersten Schuss auf Demonstranten sind zweieinhalb Jahre vergangen. Inzwischen ist die Revolution in einen Bürgerkrieg übergegangen. Revolutionen kommen plötzlich zur Welt, aber sie sterben langsam. Erst rebellierten die Menschen sechs Monate lang friedlich, dann spalteten sich Soldaten von der syrischen Armee ab und beschützten die Demonstranten, dann strömten verschiedene Gruppen von Islamisten hinzu, um die Gunst des Augenblicks auszunutzen, die größte Gruppe hat das Regime selbst dazu beigesteuert. Gefangene Islamisten wurden freigelassen und über den Geheimdienst bewaffnet, damit sie zu Verwirrung, Spaltung und zu Chaos führen.

Im Chaos ist die Diktatur die bestorganisierte Kraft. Der Westen, und nicht nur Deutschland, unterhielt bis zum letzten Tag beste Beziehungen zum Regime. Obama, Merkel, Hollande sind keinen Deut besser als Putin. Öffentlich haben sie ihre Litanei bis zum Erbrechen wiederholt, „Assad solle doch bitte abtreten“, und hofierten ihn durch die Hintertür mit Waffen und Elektronik. Sie sprachen von der „roten Linie“, die jetzt übertreten sei, und übersahen das rote Blut von über 100.000 unschuldigen Menschen, die schon zuvor vom Regime ermordet wurden, sie sprachen von Freiheit und fragten nicht einmal nach dem Schicksal der über 250.000 Gefangenen.

Mehr zum Thema Syrien ...
... lesen Sie im aktuellen stern.


Und bis zum letzten Augenblick, bis zum Einsatz des Giftgases gewährten sie dem Regime Zugang zu ihren Waffen und Informationen, teils heimlich, teils offen, wie der Besuch des deutschen Geheimdienstchefs Schindler zeigte, der den mörderischen syrischen Geheimdienst aufwertet als „Partner im Kampf gegen den Terrorismus“, als ob es einen größeren Terror gibt, als die eigenen Städte mit Scud-Raketen zu beschießen, Frauen zu vergewaltigen und Kinder zu ermorden. Nicht einen einzigen Tag hätten Russland und der Iran dem Regime beistehen können, wenn der Westen es entschieden nicht gewollt hätte.

Und wo waren die Journalisten?
Das verlogene Argument war, man wolle den Revolutionären nicht helfen, nicht einmal mit Lebensmitteln und Medikamenten, damit die Islamisten nicht noch stärker würden. Ja, die Amerikaner erpressten sogar alle Länder der Gegend, damit diese jedwede Hilfe stoppten. Dieselbe westliche Welt arbeitet jedoch mit dem schlimmsten Islamisten in Saudi-Arabien Hand in Hand. Dabei wurden diese Fundamentalisten von den engsten Verbündeten des Westens, nämlich Katar und Saudi-Arabien, mit reichlichen Waffen, Lebensmitteln und Dollars beschenkt.

Und wo waren die Journalisten? Wie haben die Medien ihre Aufgabe und Pflicht wahrgenommen, die Menschen in diesem Land aufzuklären?

Die Presse sollte nach dem Verständnis von Freiheit und Demokratie die vierte Macht im Staat sein. Sie soll in deren Sinne kontrollieren und aufklären. Unser Journalismus wirft ein schlechtes Licht auf unseren Staat. Er ist, abgesehen von einzelnen tapferen Journalistinnen und Journalisten, die viel zu wenig beachtet werden, zu einem Schatten der Macht geworden. Nicht nur bei der Aufklärung der Umstände der NSU- und NSA-Verbrechen ist er gescheitert, sondern das große Scheitern heißt Syrien.

„Für Freiheit und Demokratie stehen“
Nun, seitdem Obama öffentlich erklärt hat, er wolle Assad angreifen, regnete es hier Anfragen. Und alle sind inzwischen überzeugt, dass es Zeit wäre, Assad zu stürzen.

Ich war, bin und werde immer gegen jeden Militärschlag von außen sein. Ich nehme es aber keinem Syrer übel und verstehe gut, wenn viele leidende Syrer dafür sind. Ich bin dagegen, weil damit die Revolution zu Grabe getragen wird. Syrien sollte nach dem amerikanischen Plan ein zweites Afghanistan werden, diesmal sollten die Iraner und ihr Handlanger Hisbollah auf syrischem Boden geschwächt werden.

Assad wird stürzen, aber ersetzt werden durch einen Militärrat, der vom CIA und anderen westlichen Geheimdiensten installiert wird und der dafür sorgt, dass Syrien ein zweiter Irak wird.

Mein Protest gegen diese Verdummung wird hoffentlich eine Diskussion anstoßen über die schlechte Rolle, die der Journalismus hier spielt. Wir haben wirklich einen besseren verdient. „Wie können wir Euch helfen?“ fragte ein Europäer einen Syrer, „indem ihr bei euch das macht, was wir hier machen, für Freiheit und Demokratie stehen“.

Rafik Schami, September 2013

Ich, Norbert Lindenthal, erlebte Rafik Schami in Wiesbaden zusammen mit Friedrich Denk so ungefähr 1997. In einer Podiumsveranstaltung kamen wir zusammen, um die Werbetrommel für bewährtes Deutsch und eben gegen die verrückte Rechtschreibreform zu rühren. Rafik Schami rührte mit großer Anteilnahme mit. – Kurze Zeit später wurden seine Bücher auf sogenanntes Reformdeutsch umgestellt. Er käme gegen seinen Verlag nicht an, hieß es von Friedrich Denk auf meine Nachfrage.
Warum nun dieser Brief von Rafik Schami im September 2013 mit dem ss-Deutsch geschrieben dargestellt wird? Sind es wirklich nur die Konverter vom Stern gewesen?
… fragt

__________________
Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
18.04.2013 07.06
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Bushido – Träger des deutschen Rehform-Kulturpreises

Am 22.12.2010 hat Anis Ferchichi, genannt Bushido, eine Generalvollmacht unterschrieben. Darin ermächtigt er Herrn Arafat Abou-Chaker, einen Anführer eines Mafia-Clans, nach Belieben über seine gesamten Besitztümer zu verfügen: über seine Einnahmen, seine Konten, seine Firmen, seine Häuser, seine Autos – alles. Die notariell beglaubigte Vollmacht, die dem stern vorliegt, gilt sogar über den Tod hinaus… Seit Jahren halten Mitglieder des Clans die Justiz und die Abteilung für organisiertes Verbrechen des Berliner Landeskriminalamtes in Atem. Drogenhandel, Menschenhandel, Erpressung, Zuhälterei, Schutzgelderpressung, Geldwäsche – gegen Angehörige der Familie Abou-Chaker liefen bereits Verfahren in fast allen Disziplinen professioneller Kriminalität.
www.stern.de/kultur/musik 17.4.2013

Näheres über die „Kultur“ hier und da,
siehe auch spiegel 19.4.

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Sigmar Salzburg
21.05.2012 04.14
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Eine Stimme für die Kultur

Der „Jahrhundertsänger“: Dietrich Fischer-Dieskau mit 87 Jahren verstorben
Als Jahrhundertstimme, Balsamico-Bariton, "greatest living Liedsinger" wurde er bezeichnet. Mit 86 Jahren ist Dietrich Fischer-Dieskau nun gestorben.
Stern.de 19.5.2012

Es sollte nicht vergessen werden, daß auch Dietrich Fischer-Dieskau die Frankfurter Erklärung gegen die Rechtschreibreform unterzeichnet hat.

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Sigmar Salzburg
19.05.2012 20.31
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Volksverblödung mit Stern

Verriß des Buches ohne Kenntnis des Inhalts
Nach mm:
„Europa braucht den Euro nicht!“, lässt das Stern-Cover Thilo Sarrazin im zackigen Comic-Blasenstil sagen und titelt weiter "Neues Buch, alte Masche: Wie Brandstifter Sarrazin mit schrillen Thesen Millionen macht"...
Nachdem Chefredakteur Andreas Petzold die Erwartungshaltung des Käufers fast ins Unermessliche steigert, als er im Editorial über Sarrazin wissen lässt: „der Brandstifter zündelt wieder ... Europa braucht den Euro nicht“, lautet seine neueste These, Titel seines Buchs, das nächste Woche erscheint“ kommt dann auf 11 Seiten ...

... alles, aber keine Buchbesprechung!

Nicht einmal Zitate oder kurze Passagen! Es folgt stattdessen ein launisches Portrait des politisch umstrittenen Autors Sarrazin, garniert mit zahlreichen alten Zitaten und alten Fakten …
medienmilch.de 16.5.2012

Ähnlich aufreizendes Unwissen von Stern-Redakteuren auch hier.

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Sigmar Salzburg
08.02.2012 13.49
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Manfred Krug wird 75

Gelernt hat er Stahlschmelzer, aber eigentlich war er als Schauspieler auf die Welt gekommen: Manfred Krug. Der Ost-West-Schauspieler wird heute 75 Jahre alt.

… da gibt es wirklich viel zu erzählen. Immerhin war Krug in der DDR der „Tausendsassa der DEFA-Filme“, wo er in den Babelsberger Studios seit 1961 unter Vertrag stand. Später war er im Westen das liebenswerte und auch manchmal ruppige "Rauhbein, das von drüben kam“, wie ihn Zeitungen nannten…

Wie vom Donner gerührt war der ansonsten eher unerschrockene Schauspieler, als der 1965 gedrehte Frank-Beyer-Film „Spur der Steine“ mit Krug als aufmüpfig-anarchistischer Baubrigadier von der SED verdammt wurde und schnell wieder aus den Kinos verschwand (für über 20 Jahre) bzw. von Stasitrupps gestört wurde. „Das war Goebbelssche Manier, und ich erlebte meinen ersten schweren Einbruch mit meinem Glauben an das bessere, gerechtere Deutschland mit den sozialistischen Idealen“, erinnerte er sich bald nach dem Mauerfall im dpa-Gespräch.

„Hieb Nummer zwei“ war die militärische Niederschlagung des Prager Frühlings 1968.

Das Fass zum Überlaufen brachte dann die Biermann-Ausbürgerung im November 1976. Nach dem massenweisen Künstlerprotest, dem sich auch Krug angeschlossen hatte, wurde der Schauspieler beruflich kaltgestellt und von Stasi-Leuten verfolgt…

An seine Übersiedlung in den Westen 1977 erinnert sich Krug noch sehr genau: „Ich hatte Angst, die größte Angst in meinem Leben. Nochmal von vorn anfangen? Aber kriech ich zu Kreuze, bin ich kaputt. Kriech ich nicht, machen sie mich kaputt.“ ...

stern.de 8.2.2012

Nicht erwähnt wird, daß 1999 auf Betreiben des Berliner „demokratischen“ Senats der Bürgerinitiative ein Werbespot mit Krug gegen die „Rechtschreibreform“ verboten wurde. (Wohingegen die reformierende SPD-Regierung in Schleswig-Holstein nichts dabei fand, daß der Verband der Schulbuchverleger eine halbe Million lockermachte, um den Volksentscheid dort zu Fall zu bringen.)

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Sigmar Salzburg
19.08.2011 05.58
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Bildungsmonitor 2011

Experte hält Rangliste für „dummes Zeug“
Sachsen und Thüringen erklimmen die Spitze, Schlusslicht ist Berlin: Der „Bildungsmonitor 2011“ zeigt, dass es mit der Bildung in Deutschland aufwärts geht, sagen die Initiatoren der Studie… der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)…

Klaus Klemm, langjähriger Bildungsforscher und bis 2008 Beirat der Pisa-Studie, hält den Bildungsmonitor jedoch für wissenschaftlichen Unfug: „Solch eine Studie mit Rangliste zu erstellen, traut sich außer der INSM kein Wissenschaftler zu – denn es ist medienwirksame Zauberei, sonst nichts.“ Er stört sich daran, dass die Länder aufgereiht werden wie in der Bundesligatabelle. Die so vorgegaukelte Exaktheit existiert seiner Meinung nach nicht, man könne bestensfalls Gruppen von besonders starken und schwachen Bundesländern bilden, alles andere sei "dummes Zeug".
stern.de 16.8.2011

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PL
29.08.2010 07.20
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Lieber Norbert!

Friedrich Denk sagte: „Ich bedauere aber, daß die Schüler gegen das Diktat der Kultusminister nicht so rebellisch sind, wie wir das in den 68er Jahren waren.“

Friedrich Denk sagte weiter: „Den Ausschlag dazu [zu seinem Engagement gegen die Rechtschreibreform] gab letztlich mein Sohn. Der hat mich von Anfang an dazu ermuntert. Dabei hat er, wie die meisten Kultusminister ja auch, wenig mit Sprache zu tun. Er sah das eher politisch.“

Also genau so, wie ich (siehe dort oder sonstwo).

Von Anfang an bekämpfte ich nicht nur die Rechtschreibreform, sondern auch die Rechtschreibreformer, die ich heute noch allesamt für Verbrecher halte. Als ich sah, daß man meine Leserbriefe nicht in den Zeitungen veröffentliche, kündigte ich die Zeitungsabonnemente.

Apropos „Diktat der Kultusminister“: deren gelehrigste und folgsamste Schüler waren doch die 68er: die Redaktoren und Verleger.

Gruß von Peter

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Norbert Lindenthal
28.08.2010 20.48
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Es geht um etwas, das uns alle angeht.

Stern, 16.8.2004

Was macht eigentlich...:
Friedrich Denk
Der oberbayerische Studiendirektor gründete 1996 mit „Wir gegen die Rechtschreibreform“ die einflussreichste Bewegung gegen das neue Regelwerk


[Bild]
Friedrich Denk, 61
© Armin Brosch

Zur Person:
Friedrich Denk, 61, in der Bibliothek seines Hauses in Pullach, das der Vater von drei Kindern mit seiner Frau erst vor wenigen Tagen bezog. Seit zwei Wochen ist der Studiendirektor für Deutsch und Französisch im Ruhestand, um mehr Zeit für den Kampf gegen die Rechtschreibreform zu haben. Daneben ist er Gründer und Redakteur der „Weilheimer Hefte zur Literatur“. 1996 startete Denk zunächst mit ein paar hundert selbst gefertigten Flugblättern und einer Unterschriftenaktion seinen Protestlauf, es folgte die Mobilisierung von namhaften Schriftstellern, Dichtern und Verlegern in der „Frankfurter Erklärung“

Das Interview mit Friedrich Denk führte Hannelore Schütz

Deutschland debattiert mal wieder über die Rechtschreibreform. Wie oft klopfen Sie sich täglich auf die Schulter?
Überhaupt nie. Es muss doch immer um die Sache gehen. Das ist wie bei einem Klavierspieler. Wenn der sagt: „Was bin ich heute gut“, dann spielt der gleich schlechter.

Nach welcher Rechtschreibung unterrichten Sie?
Ich habe mich dank der Altersteilzeitregelung beurlauben lassen. Aber vorher, muss ich gestehen, versuchte ich ganz bewusst, die Klippen zu umschiffen. Keine Sätze mit „dass“ oder mit dieser unlogischen Groß- und Kleinschreibung. Von wegen Vereinfachung. Heute machen die Schüler viel mehr Fehler als früher. Die Erwachsenen übrigens auch.

Sind Ihre Schüler nun stolz auf Sie oder eher sauer?
Beides. Die Klügeren waren am Anfang gegen die Reform. Heute sind viele, die eher schlampig arbeiten, zufrieden damit, weil sie im Augenblick die Wahl haben zwischen Alt oder Neu und alles richtig ist. Ich bedauere aber, dass die Schüler gegen das Diktat der Kultusminister nicht so rebellisch sind, wie wir das in den 68er Jahren waren.

Immer nur kämpfen. Macht das nicht müde?
Ich bin immer noch mittendrin und absolut nicht müde. Damit ich noch Zeit habe, etwas gegen die Reform zu tun, bevor 2005 das Fallgitter runtergeht, habe ich mich ja auch freistellen lassen.

1996, auf der Frankfurter Buchmesse, haben Sie deutschsprachige Schriftsteller wie Grass, Walser, Kunze für Ihren Protest gegen die Reform gewonnen. Haben Sie noch Kontakt zu denen?
Der ist nie abgerissen. Im Herbst sind wieder zwei Veranstaltungen mit namhaften Autoren für die Einheit der Orthografie geplant.

Und was sagen Ihre Kollegen? Trauen Sie sich noch in eine Schule, nachdem die meisten Lehrer gegen die Reform der Reform sind?
Das ist eine Behauptung der Kultusminister und eine glatte Lüge. Die erzählen alles, wenn es ihnen was nützt. Am Weilheimer Gymnasium, an dem ich unterrichtet habe, waren fast alle Lehrer für mich. Nur zwei Direktoren plädierten für die Reform. Auch heute noch sind bundesweit viele Lehrer gegen die neue Rechtschreibung. Sie trauen sich aber nicht, das auch öffentlich zu sagen.

Warum engagieren Sie sich eigentlich so stark. Wegen des f statt des ph im Delfin?
Den Ausschlag dazu gab letztlich mein Sohn. Der hat mich von Anfang an dazu ermuntert. Dabei hat er, wie die meisten Kultusminister ja auch, wenig mit Sprache zu tun. Er sah das eher politisch.

Und Sie?
Auch wir, die Gegner, fühlten uns im Sinne der Demokratie dazu verpflichtet, etwas zu tun, um das Vorhaben zu kippen. Das wäre ein Ruck durchs Land. Und die Menschen würden wieder Mut fassen, wenn sie sähen, dass man auf sie hört. Die Politiker fordern ja ständig, wir sollten uns beteiligen.

Es geht also eher um Politik als um Orthografie?
Es geht um etwas, das uns alle angeht. Aber jetzt plötzlich ist von Beteiligung nicht mehr die Rede. Das sagen die Politiker doch nur in ihren Sonntagsreden, und dann machen sie es ohne das Volk.

In einem Jahr wird die Entscheidung gefallen sein. Dann sind Sie ein Held oder gescheitert. Was machen Sie dann?
Ich mache weiterhin Literaturhefte und organisiere Dichterlesungen. Das ist Arbeit genug.

Kein Aufschrei gegen Hartz und Co.?
Davon verstehe ich nichts.

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Norbert Lindenthal
23.07.2010 16.44
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Sternkommentar

Stern, 19.7.2010

Volksentscheid zur Hamburger Schulreform:
Rebellion der Pfeffersäcke
Die Hamburger haben den Mut ihrer schwarz-grünen Regierung bestraft – und Deutschlands Schülern einen Bärendienst erwiesen. Die dringend notwendige Bildungsoffensive gerät nun ins Stocken. Ein Kommentar von Sönke Wiese

[Bild]
Sie protestierten vergeblich: Hamburger Schüler auf einer Demo für die Schulreform
© Fabian Bimmer/DPA

Der Hamburger Klassenkampf ist entschieden, die Bürgerlichen haben beim Volksentscheid triumphiert. Eine satte Mehrheit von 58 Prozent der Wähler lehnte die Primarschule ab, das Herzstück der schwarz-grünen Schulreform. Damit haben die Hanseaten Deutschlands Schülern einen Bärendienst erwiesen.

Von Anfang an war klar, dass dieses Bürgervotum ein Signal für die Bildungspolitik im ganzen Land sein würde. Gebannt starrten Reformer anderer Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Thüringen und dem Saarland auf die Hansestadt. Hamburg schien der beste Ort für den notwendigen Beginn einer mutigen bundesweiten Bildungsrevolution zu sein. Die direkte Abstimmung des Volkes über die Schulreform avancierte zum Testfall für die Republik.

Emotional aufgepeitschte Stimmungskampagne
Trotz leichter Verbesserungen seit der ersten Pisa-Studie befindet sich das deutsche Schulwesen nach wie vor in einer großen Misere. Zum einen sind da die im internationalen Vergleich unterdurchschnittlichen Leistungen der Schüler. Zum anderen, viel schlimmer noch, dominiert in Deutschlands Schulen eine eklatante Ungerechtigkeit. In kaum einem anderen OECD-Staat sind Bildungschancen so abhängig von der sozialen Herkunft, sprich: vom Geldbeutel der Eltern. Das ist nicht nur unfair, sondern auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht höchst unvernünftig. Mit mehr Lehrern und mehr Geld allein lassen sich die Mankos nicht beseitigen. Vor allem die Bildungsungerechtigkeit ist ein strukturelles Problem, das System muss sich ändern. Diese Einsicht setzt sich selbst bei konservativen Gemütern langsam durch.

Neben Berlin und Bremen ist in Hamburg die Schulmisere am größten. Denn hier hat nie die heile Welt existiert, die vielleicht noch in vielen Landstrichen Bayerns vorherrscht. In den Großstädten gibt es zu viele Kinder mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Schichten, die bei der frühen Auslese nach der vierten Klasse durchs Raster fallen und die im traditionellen dreigliedrigen Schulsystem nicht optimal gefördert werden. Viele Talente gehen hier verloren. Nicht zuletzt durch die schlechten Ergebnisse in bundesweiten Vergleichsstudien war der Druck zu radikalen Maßnahmen in Hamburg besonders groß.

Mit der Bildung der ersten schwarz-grünen Koalition und dem Einzug der leidenschaftlichen Bildungspolitikerin Christa Goetsch (GAL) in den Senat war die Gelegenheit für die bundesweit konsequenteste Schulreform gekommen. Anfangs schienen die Chancen gut, dass der beliebte Bürgermeister Ole von Beust (CDU) auch wesentliche Teile des typischen Wählermilieus der Union überzeugen könnte. Nirgends waren die Voraussetzungen besser. Schließlich gilt das Hamburger Bürgertum als weltoffen, liberal und tolerant.

Doch am Ende setzte sich der reaktionäre Gedanke durch, dank einer emotional aufgepeitschten Stimmungskampagne der Reformgegner. Die Bürgerbewegung aus den reichen Stadtvierteln erklärte das Gymnasium zum heiligen Gral des deutschen Schulsystems. Zwei Schuljahre länger gemeinsames Lernen an der Primarschule: Das schien dem Untergang der abendländischen Bildung gleichzukommen. Die Volksinitiative schaffte es, dass sachliche Argumente in den Hintergrund rücken und die Debatte um die Primarschule zum Glaubenskrieg mutierte. Man muss anerkennen: Damit konnte sie in beeindruckender Weise einen Aufstand der Pfeffersäcke, der gut betuchten Hamburger, entfachen.

Und die mögliche Gegenwehr aus den Arbeiter- und Problemvierteln wie Wilhelmsburg, Billstedt oder Harburg blieb aus, hier gab es die mit Abstand niedrigsten Wahlbeteiligungen. Bei den Benachteiligten der Stadt stieß die Schulreform offenkundig nur auf mäßiges Interesse.

Die Hamburger haben den Mut der Schwarzen und Grünen fürchterlich bestraft. Das eindeutige Ergebnis des Volksentscheids ist ein schwerer Dämpfer für eine engagierte Bildungspolitik in Deutschland, die bundesweit in einem unproduktiven Klein-Klein enden könnte. Überfällige Reformen jedenfalls werden jetzt noch allenfalls in vorsichtigen Schritten gewagt.

Ein Kommentar von Sönke Wiese

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Sigmar Salzburg
19.07.2010 04.49
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Die Volksbetrugsformulierungen des Senates auf dem Stimmzettel:

„Für eine bessere Schule“

Ich bin für eine bessere Schule in Hamburg, die gerechter und leistungsfähiger ist


[Wer wird da nicht mit „Ja“ stimmen – nur ist damit nicht gesagt, daß das Vorhaben der Regierung zu diesem Ziel führt!]

Ich unterstütze das längere gemeinsame Lernen in der Primarschule und das Elternwahlrecht nach Klasse 6.

[Auf deutsch heißt das: Ich bin dafür, daß mein Kind zwei Jahre länger auf niedrigem Niveau unterrichtet wird und daß es als Zugpferd für schwache Schüler mißbraucht wird, und verzichte auf das Recht, schon nach vier Jahren über einen besseren Unterricht für mein Kind zu entscheiden.]

Ich unterstütze die einstimmige Entscheidung der Bürgerschaft vom 3. März 2010.

[Damit wird suggeriert: Die gewählten Politiker (und zwar aller Parteien), die gewiß einen besseren Durchblick haben als ich, sind für die Schulreform – wie kann ich kleines Licht mich dem Glück und Wohlergehen der Jugend in den Weg stellen!]

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