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Schweizer Moratorium auch in Warburg
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Detlef Lindenthal
20.07.2005 20.24
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>>Neue Rechtschreibung: Bern will Moratorium

Bern – SDA/baz – Am 31. Juli endet die 7-jährige Übergangsfrist zur neuen Rechtschreibung – teilweise. Wie in Deutschland sollen nur die «unstrittigen» Neuerungen obligatorisch werden. Der Kanton Bern allerdings will sogar ganz verschieben.

«Der Regeltext für die Rechtschreibung, wie er 1996 beschlossen und 2004 leicht modifiziert worden ist, ist ab 1.8.2005 verbindliche Grundlage für den Rechtschreibunterricht an den Schulen». So informierte die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK am 29. Juni die Kantone, die ihrerseits die Lehrer dahingehend unterrichten müssen.

Auf den Brief der EDK reagiert hat der Kanton Bern: In einem Schreiben mit Datum vom 15. Juli schlägt er der EDK vor, die bisherige Übergangsregelung weiterzuführen, und zwar so lange, bis die umstrittenen Bereiche vom Rat der deutschen Rechtschreibung defintiv geregelt worden sind.

Bern hofft auf weitere Mitstreiter

Die von der EDK vorgeschlagene Regelung sei «nicht praxistauglich» und schaffe weitere Verunsicherung bei Lehrerschaft und Schülern, sagte Johannes Kipfer, Vorsteher der Abteilung für Volksschule in der bernischen Erziehungsdirektion auf Anfrage.

Dem Kanton Bern sei jedoch nicht an einem Alleingang gelegen, sagte Kipfer. Nach seinem Kenntnisstand hätten auch andere Kantone ähnliche Bedenken geäussert.

Keine Vorbehalte hat offenbar der Kanton Zürich: Die EDK-Empfehlungen würden mit Beginn des kommenden Schuljahres umgesetzt, sagte Martin Wendelspiess, Leiter des Zürcher Volksschulamtes auf Anfrage. Die noch bestehenden Ausnahmen seien zu wenig gewichtig, um deshalb von den internationalen Vereinbarungen abzuweichen.

Die EDK wollte am Mittwoch auf Anfrage noch nicht Stellung nehmen. Sowohl das Generalsekretariat in Bern wie das Sekretariat von EDK-Vorsteher Hans Ulrich Stöckling in St. Gallen sagten, sie hätten den Brief noch nicht vorliegen.

Teilmoratorium

Nach dem Willen der EDK sollte ab 1. August wie in 14 deutschen Bundesländern ein Teilmoratorium gelten: Bei Zeichensetzung, Worttrennung am Zeilenende und Getrennt-/Zusammenschreibung, sowie im Überschneidungsbereich zwischen Getrennt-/Zusammen- und Gross-/Klein-Schreibung gelten die alten Schreibweisen nach wie vor nicht als Fehler.

Definitiv geregelt sind nur die Laut-Buchstaben-Zuordnung, Bindestrich und Gross-/Klein-Schreibung, sofern sie nicht das Problem Getrennt-/Zusammen-Schreibung tangiert.

Richtig ist falsch und falsch ist richtig

Im Bereich Getrennt/Zusammenschreibung – der mithin zu den schwierigsten gehört – hat der Rat für Rechtschreibung im Juni bereits Änderungsvorschläge vorgelegt, die eine Rückkehr zur alten Schreibweise bedeuten. Die Empfehlungen des Rats müssen noch von den zuständigen politischen Stellen genehmigt werden.

Der Rat empfiehlt beispielsweise, wieder wie vor 1996 «eislaufen» und «kopfstehen» zu schreiben, wie er auf http://www.rechtschreibrat.com informiert. Dabei wäre laut der nun amtlich gültigen «Neuregelung 2004» (www.ids-mannheim.de/reform, Stichwort «Service») – «Eis laufen» und «Kopf stehen» gültig.

Lehrer sind also verpflichtet, «nottun» als falsch zu markieren, obwohl die Schreibweise aller Wahrscheinlichkeit nach wieder richtig sein wird, sobald die politischen Gremien die Vorschläge des Rats genehmigt haben werden.

Zahlreiche Moratoriumsbefürworter

Diese nicht nur pädagogisch problematische Situation hat nicht erst der Kanton Bern erkannt: Bayern und Nordrhein-Westfalen haben ein Moratorium beschlossen, bis der Rat für deutsche Rechtschreibung alle Bereiche bereinigt hat – voraussichtlich also bis Ende 2006.

Bereits im Juni hatten auch die drei Akademien der Künste in Berlin, München und Dresden Einspruch gegen die definitive Einführung erhoben. Es sei «fahrlässig, Partiallösungen mit Amtsgewalt zu fixieren», monierten sie.

Noch deutlicher formulierte es der «Sprachkreis Deutsch» SKD in Bern: «Die neue Rechtschreibung, die ausschliesslich für die Schule entwickelt wurde, ist am Ort ihrer Bestimmung nicht handhabbar: die Reform der Rechtschreibung ist gescheitert», schreibt der St. Galler Gymnasiallehrer Stefan Stirnemann im Mitteilungsblatt des SKD.<<

http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=34DB6DD5-60CF-2062-F46B2BE84E86A08C

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Detlef Lindenthal

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Karin Pfeiffer-Stolz
12.06.2004 10.27
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Deutschaufsätze

Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,
wir alle möchten erreichen, daß die Einheitlichkeit unserer (Schrift)Sprache wiederhergestellt wird.
Wer von Ihnen kann mir Unterlagen an die Hand geben, aus denen die Fehlerhaftigkeit von Schülerarbeiten hervorgeht? Am besten wären Auszüge aus Schüleraufsätzen oder ähnliches.
Aber auch private Aufzeichnungen etc. sind willkommen.
Besonders interessieren mich auch Fehlleistungen, die durch die Neuregelung der S-Laut-Schreibung entstanden sind.
Danke für Ihre Mitarbeit!
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Karin Pfeiffer-Stolz

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Dominik Schumacher
06.06.2004 12.31
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Stuttgarter Nachrichten

»Eine Reform ohne Zukunft«

5.6.2004, Stuttgarter Nachrichten, S. 2, Wolfgang Molitor 

Verunsichert

Geht es um die Rechtschreibreform, schwankt die Stimmung in den deutschen Schulen zwischen Wut und Resignation. Seit Jahren werden Lehrer und Schüler mit immer neuen Regeln, Varianten und Ausnahmen konfrontiert. Und selbst jetzt, da die Kultusminister die Rechtschreibreform vom 1. August 2005 an einstimmig für verbindlich erklärt haben, reichen sie noch ein paar Änderungen nach.

Die Ministerrunde hat sich damit endgültig gegen die Mehrheit der Bevölkerung und die Warnungen wichtiger Institutionen wie renommierter Verlage gestellt. Nach einer neuen Allensbach-Umfrage akzeptieren nur 13 Prozent der Bundesbürger die Reform. Die Verunsicherung ist komplett. Das Ergebnis der fehlerhaften und unzulänglichen Reform ist auf einen einfachen Nenner zu bringen: Außer Spesen nichts gewesen. Eine Reform ohne Zukunft. Nicht einmal eine Verringerung der Fehler – wie angekündigt – hat sie mit sich gebracht. Im Gegenteil. Konsequenz: Mittlerweile schreiben die Leute mal so und mal so, besonders dann, wenn sie es von ihrem Sprachgefühl nicht nachvollziehen können, warum Wörter zusammengeschrieben werden oder auseinander gerissen werden müssen. Mit mehr Freiheit beim Gebrauch der Sprache hat das nur wenig zu tun, mit Verunsicherung umso mehr.

Die Kultusminister haben entschieden. Indes: Die Diskussion über Sinn und Zweck des umstrittenen Regelwerks ist damit nicht vom Tisch. Denn das orthografische Chaos an den Schulen wird auch nach dem 1. August 2005 weitergehen – wie es der Stuttgarter Schulbuchverleger Michael Klett vor kurzem treffend formulierte: „Auf die Dauer hält das kein Deutscher aus – nicht einmal bei seiner Sprache.“

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Dominik Schumacher
05.06.2004 19.43
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Deutschlehrer.de = eigene Forumsgestaltung

Ab sofort läuft Deutschlehrer.de auf dieser Netzseite in einer eigenen Forumsabteilung. In dieser eigenen Abteilung kann Deutschlehrer.de eine ganz eigene Gestaltung bekommen, die sich ganz und gar unterscheidet von der bekannten Rechtschreibforum-Gestaltung. Und doch bleibt der technische Hintergrund zusammen. Beispielsweise kann die erweiterte Suche die ganze Datenbank durchsuchen.

Guten Anfang also beim Sammeln weiterer Unterschriften für das Moratorium, damit das unübersichtliche Rechtschreibreformprojekt in Ruhe überdacht werden kann.

Eine Lösung, die nahe am Volksentscheid ist, wäre ja sehr gut für uns alle.

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Detlef Lindenthal
05.06.2004 18.09
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Deutschlehrer.de

Herrn Grosser und alle anderen bürgermutigen Deutschlehrer möchte ich hiermit ermuntern, indem ich ihnen hiermit die Netzanschrift
          Deutschlehrer.de
für ihren Nachrichtenaustausch zur Verfügung stelle.

Vorläufig zeigt Deutschlehrer.de auf diesen Forumfaden hier. Weitere Gedanken und Vorschläge sind willkommen.

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Detlef Lindenthal

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DS
04.06.2004 15.05
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Was eine Schülerin ihrem Lehrer zusteckt



Mehr Fehler in den Diktaten

Marianer starten Protest-Initiative

Warburg (WB). Die Erkenntnis, dass die von den Kultusministern der Länder in den Schulen verordnete Rechtschreibreform äußerst mangelhaft ist und nicht weiter umgesetzt werden sollte, hat gleich in mehrfacher Hinsicht eine Achse Warburg-München entstehen lassen.

Aufgrund einer Lehrerinitiative in der Schweiz, die dort ein Moratorium zugunsten der tradierten Rechtschreibung initiiert, haben der am Warburger Gymnasium Marianum unterrichtende Studiendirektor Hans-Jürgen Grosser und der Münchener Studiendirektor Erwin Doetsch (Max-Planck-Gymnasium) zu einer Spontan-Aktion anlässlich der nächsten Sitzung der Kultusministerkonferenz aufgerufen.
Unabhängig davon hat der Münchener Rechtsanwalt Dr. Johannes Wasmuth, der einmal Schüler des Gymnasium Marianum war, eine Initiative von renommierten Professoren der Rechtswissenschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ins Leben gerufen, die von den zuständigen Parlamenten eine Rücknahme der Rechtschreibreform und eine Entlassung der Rechtschreibkommission verlangen.
Die Lehrerinitiative, an der sich innerhalb eines Tages über 100 Deutschlehrer unterschiedlicher Schultypen beteiligt haben, widerspricht entschieden der Darstellung der Kultusminister, die Rechtschreibreform sei problemlos eingeführt worden und stellt fest, dass sich die Zahl der Rechtschreibfehler in Diktaten und Aufsätzen erhöht hat.
Sie führt dies auf die komplizierteren Regeln der Neuschreibung zurück und fordert, die Rechtschreibreform durch unabhängige Experten überprüfen zu lassen.

Gegen die Schreibreform


Wesentlich härter gehen die Rechtswissenschaftler, darunter Persönlichkeiten wie der Präsident des Verfassungsgerichtshofs von Berlin, Professor Sodan, oder der ehemalige Vizepräsident des Bayerischen Senats, Professor Schumann, mit der Neuschreibung und der Reformkommission ins Gericht.
Dem Reformvorhaben wird – gestützt auf ein sprachwissenschaftliches Gutachten des Germanisten Professor Theodor Ickler – ein hohes Maß an Unprofessionalität bescheinigt. Die Neuschreibung folge weitgehend frei erfundenen Regeln, die sich insbesondere auf komplexere Texte negativ auswirkten, gegen elementare Grundsätze der Grammatik, der Phonetik und der Semantik verstießen, die Lesbarkeit erschwerten, zahlreiche Begriffe eliminierten, wegen ihrer rund 1000 Anwendungsbestimmungen nicht erlernbar seien und der deutschen Sprachgemeinschaft und ihrem Ansehen im Ausland nachhaltig Schaden zugefügt hätten.
Betont werden daneben die wirtschaftlichen Interessen der Kommissionsmitglieder an der Fortführung der Rechtschreibreform und die »mafiaähnlichen Verhältnisse«, mit denen tatsächliche Fachkenner aus der Kommission verdrängt wurden.
Fazit der Rechtswissenschaftler: Der Neuschrieb ist nicht reformierbar. Die Parlamente werden aufgefordert, ihrer Verantwortung gegenüber dem Kulturgut Sprache gerecht zu werden.
Vielmehr soll sich die Rechtschreibung auf der Grundlage der tradierten Regeln ohne Manipulationen durch eine nicht qualifizierte Kommission entwickeln können.


 

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