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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Handvoll
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Sigmar Salzburg
14.08.2003 08.52
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Hand breit

Simonis ... wünschte ihrem künftigen Amtskollegen [Peer Steinbrück] auch „viel Erfolg und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“. (Kieler Nachrichten v. 9.10.2002)

Diesen Spruch hatte die Ministerpräsidentin vermutlich noch von der Rede des Verteidigungsministers Struck im Ohr, der am 16. August 2002 anläßlich einer Schiffstaufe in Kiel sagte:
... Der Fregatte HAMBURG und ihrer künftigen Besatzung wünsche ich alles Gute
und allzeit eine Hand breit Wasser unter dem Kiel. Ich danke Ihnen.
[www.bundeswehr.de]

Die Rechtschreibung der Bundeswehr ist „richtiger“ als die der Kieler Nachrichten: Das „Regelwerk“ enthält keine „Handbreit“ (Vernunft z.B.) und schafft die „Handvoll“ zugunsten einer „Hand voll“ ausdrücklich ab (mitunter schmerzhaft: „Der Schmied schürte die glühenden Kohlen und tat zudem noch eine Hand voll hinein“). „Hand breit“ ist also das reformrichtige Surrogat der alten „Handbreit“.

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Sigmar Salzburg

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Jörg Metes
14.08.2003 07.06
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Hand breit

»Mindestens eine Hand breit Wasser unter dem Kiel braucht ein Schiff.«
(Berliner Zeitung, 14.8.03, Seite 1 – sicherheitshalber sei hinzugefügt: die Reformer stellen sich hier eigentlich Zusammenschreibung vor; eine Hand voll, aber eine Handbreit)
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Jörg Metes

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margel
26.04.2003 13.10
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Schwere Gewissensfrage

Erst mal danke, lieber Herr Upmeyer. Nun stelle ich auch eine Frage. Ihr kleiner Sohn kommt nach Hause und berichtet, er habe im Wald eine Handvoll(Hand voll) Pferdemist gesehen. Rufen Sie dann bei der Kripo an oder tun Sie Ihrem Garten etwas Gutes? Und noch eine Frage, weil Sie es neulich mit dem Komparativ hatten:Wieso ist eigentlich ein älterer Mann jünger als ein alter?

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Henning Upmeyer
24.04.2003 21.43
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Die Mehrdeutigkeit des Genitivs oder warum er so unbeliebt und vom Aussterben bedroht

Hier: partitiver Genitiv nach Mengenangaben
„Die Computerspezialisten multiplizierten eine Hand voll Steine klopfender Statisten.“
In älteren Grammatiken ist der partitive Genitiv nach Mengen- und Maßangaben der Normalfall, in neueren wird er nur noch unter 'früher' angeführt. Hier kann er mit dem possessiven Genitiv verwechselt werden.
„Steine klopfend“ ist laut Icklers Kritischem Kommentar erlaubt, wenn eine gelegentliche Tätigkeit und keine Artbezeichnung vorliegt (vgl. „Fleisch fressend“ vs. „fleischfressend“).
Auch der nach bisheriger Rechtschreibung zulässige Satz „Er erblickte eine Menge Steine klopfender Arbeiter“ wäre mehrdeutig, weil „klopfen“ transitv und intransitiv sein kann. Auch hier wäre die früher als umgangssprachlich abgewertete Umschreibung des Genitivs mit 'von + Dativ' verständlicher: „Er erblickte eine Menge von Steine klopfenden Arbeitern“. Und ohne partitiven Genitiv: „Er erblickte eine Menge Steine klopfende Arbeiter“. Welche Form ist verständlicher? Noch verständlicher, aber auch umständlicher wäre der Ersatz des Partizips durch einen Relativsatz.

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Theo Grunden
20.04.2003 19.31
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Handmultiplikation

Zunächst einmal wird man beim Antreffen des Begriffs Handmultiplikation wohl an eine spezielle mathematische Technik denken. Diese war und ist in hohem und bewährtem Maße dazu geeignet, eventuell noch nicht ausreichend vorhandene Fähigkeiten im Kopfrechnen zu ersetzen oder unterstützend zu begleiten bzw. auszugleichen. Von Pädagogen wird sie wegen der Visualisierung gern gesehen und wegen der Handlungsorientiertheit auch gerne gehandhabt. Natürlich ist die Reichweite dieser Methode begrenzt, aber besonders die Aufgabe 2 mal 5 läßt sich mit ihrer Hilfe sehr anschaulich lösen. Außerdem spielt der Aspekt der Verfügbarkeit eine große Rolle: 10 Finger hat man in der Regel eben eher zur Hand als die auch immer noch verwendeten mathematischen Hilfsmittel Äpfel und Birnen.

Soviel zur der einen Bedeutung von Handmultiplikation, die ich auch (Bildungslücke?) bisher für die einzige hielt: die des Multiplizierens eben mit Hilfe der Hände und ihrer Finger, der sozusagen handlichen Art des Multiplizierens. Seit kurzem kenne ich nun eine zweite.

Bei dieser zweiten Bedeutung geht es nicht darum, eine Hand nur mal zu nehmen (etwa um mit ihr malzunehmen), sondern darum, die Hand selbst malzunehmen, also zu multiplizieren, also zu vervielfachen.

Wie das gehen soll? So ganz einfach geht’s natürlich nicht, ein Haken ist schon dabei; die Hand muß nämlich offensichtlich gefüllt sein. Gefüllt mit was? Ach ja, da ist der zweite Haken: mit Steinen! Mit beliebigen Steinen? Leider nicht, das kann man sich ja denken, und das ist auch der dritte Haken: mit Steinen, die Statisten gehören. Wie man schon ahnen kann, sind hierzu – und das ist jetzt schon der vierte Haken – nicht irgendwelche Statisten geeignet, sondern nur solche, die die Tätigkeit des Klopfens ausüben. Und da solche ja bekanntlich innerhalb der großen Statistenmenge eine verschwindend geringe Untergruppe bilden, ist die Leistung der britischen Produktionsfirma „The Mill“ nicht hoch genug zu bewerten, von der der aktuelle SPIEGEL (NR. 17, Seite 172) berichtet:

Die Computerspezialisten ... multiplizierten eine Hand voll Steine klopfender Statisten ...

(Anm.: Es geht um den Film „Die Pyramide“, der heute abend in der ARD gesendet wird. Und weil ich ihn nicht verpassen möchte, will ich’s mal bei dieser kurzen Betrachtung bewenden lassen.)

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Sigmar Salzburg
07.03.2003 11.50
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Nichts stimmt mehr

Bahnstreik: Kieler/Eckernförder Nachrichten 7.3.03:

Gerade mal eine Hand voll Pendler warten auf den Zug.

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Sigmar Salzburg

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Jörg Metes
08.01.2003 18.11
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Händevoll

Und dann gibt es ja auch noch das Wort händevoll, das zwar weder im alten noch im reformierten Duden zu finden ist, aber immerhin etwa bei den Brüdern Grimm, E.T.A. Hoffmann, Theodor Storm oder Max Weber. Hier hatte ich schon einmal ein paar Beispiele gesammelt – drei weitere will ich noch nachtragen:

Jahrzehntelang werdet ihr die Lügen händevoll verschlingen müssen, um nicht Hungers zu sterben, ob ihr schon wisset, daß es Lügen sind. (Nietzsche, Der Wanderer und sein Schatten, 1880)
Das Büblein sagte nun dem Bauern, daß er, solange er lebe, täglich hierher kommen und zwei Händevoll und nicht mehr von dem Kohlenhaufen im mittleren, nicht aber aus einem der beiden anderen Gewölbe nehmen dürfe. (Hans von der Sann, Sagen aus der grünen Mark, 1911)
Winzige Hemdknöpfe – leider nur runde – streuen wir einfach noch – wie Zucker auf den fertigen Kuchen – ein paar Händevoll hinterdrein. (Heinrich Böll, Entfernung von der Truppe, 1964)
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Jörg Metes

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Henning Upmeyer
04.01.2003 09.31
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Eine Hand voll PKW
Eigentlich müßte jedem Schreiber die Unlogik auffallen, wenn er grammatisch richtig schreiben würde:
Am Rasthof steht eine Hand voll PKW.
Die Hand ist das Subjekt des Satzes so wie es bei ein Kilo Mehl das Kilo ist und nicht das Mehl. Früher folgte auf Mengenangaben der Genitiv Plural oder Singular (wenn kein Plural vorhanden).

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Henning Upmeyer
04.01.2003 09.15
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Eine Handvoll
Grammatisch richtig ist die Handvoll das Subjekt des Satzes und müßte korrekt den Singular regieren: Am Rasthof steht eine Handvoll Autos.

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Theo Grunden
04.01.2003 06.17
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Matchbox-Autos?

Am Rasthof Hünxe stehen eine Hand voll PKW und zwei Lastwagen.
(NRZ 27.12.2002)

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Elke Philburn
23.10.2002 19.46
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Eine interessante Beobachtung, die zeigt, daß die reformerischen Maßregelungen über die Orthographie hinausgehen und das sprachliche Empfinden selber beeinflussen können.

In einem meiner Lehrbücher, Unternehmen Deutsch (Klett), wurde eine Rheinschiffsfahrt in der reformieren Ausgabe zur Rheinschifffahrt umgeschrieben. Durch den Zwang, die eigenen sprachlichen Intuitionen zugunsten der neuen Regeln aufzugeben, wird die vormalig als richtig geltende Wortbildung mit Fugen-s allem Anschein nach als falsch empfunden.

Eine weitere Verirrung ähnlicher Art in diesem Buch ist die Schreibung samstagsnachmittags gegenüber der vormaligen Version Samstag nachmittags. Darüber hinaus ist Unternehmen Deutsch das erste Lehrbuch, das mir untergekommen ist, das durchgehend selbstständig schreibt. Die Lehrbücher von Hueber, die ich soweit gesehen habe, halten sich weiterhin an selbständig wie auch sogenannt.

– geändert durch Elke Philburn am 27.10.2002, 17.06 –

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Walter Lachenmann
23.10.2002 14.41
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Hand voll Sterne
Weilheimer Literaturpreis für Schami
(SZ vom 24. Oktober 2002)

Der syrische Schriftsteller Rafik Schami erhält den von einer Schüler-Jury vergebenen und mit 6000 Euro dotierten Weilheimer Literaturpreis 2003. Die Schüler empfehlen die Bücher »Eine Hand voll Sterne«, »Erzähler der Nacht« und »Reise zwischen Nacht und Morgen« zur Lektüre. Schami wird zum Dank die traditionelle »Rede an die Jugend« halten.
........
N.B.: Das herrliche Buch von Rafik Schami heißt natürlich nicht »Eine Hand voll Sterne« aber auch nicht »Eine Handvoll Sterne« sondern »Eine Hand voller Sterne«. Ob die Schüler den Unterschied noch erkennen? Der SZ-Redakteur hat eindeutig keine Ahnung, wovon er seine Leser hier »informiert«. Auch ist Rafik Schami kein »syrischer« Schriftsteller. Er lebt seit über dreißig Jahren in Deutschland, besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit und bereichert die deutsche Literatur mit seinen Erzählungen in einer sprachlichen Schönheit, die man sich bei manchen »deutschen« Schriftstellern wünschen würde.
Auch das sollte man in der Feuilletonredaktion einer der »führenden« deutschen Tageszeitungen eigentlich wissen.
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Walter Lachenmann

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Elke Philburn
18.10.2002 16.31
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Nochmal zu Handvoll

Daß es sich nicht um eine willkürliche (und orthographisch rückgängig zu machende) Zusammenschreibung, sondern um eine Lexikalisierung handelt, zeigt sich in Zusammensetzungen mit Mengenangaben wie ein paar Handvoll oder wenige Mundvoll. Viele Handvoll dagegen kommt in Google nur sehr selten vor. Hier zeigt sich die Bedeutungsfestlegung von Handvoll auf kleine Mengen, was ebenfalls auf eine Verselbständigung dieses Wortes schließen läßt.

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Ruth Salber-Buchmüller
18.10.2002 09.49
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"so weit" ich weiß

Nachtrag:
Ich vergaß die Gänsefüßchen, pardon!
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Ruth Salber-Buchmueller

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Ruth Salber-Buchmüller
18.10.2002 09.21
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so weit ich weiß

Meines Erachtens wird hier
das „soweit“ in diesem Falle auch auseinander-
geschrieben. Es heißt:“ (...) ging so weit,
daß (...)"
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Ruth Salber-Buchmueller

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