Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Konrad-Duden-Preis
Willkommen Die 20 neuesten Beiträge im Forum
Fadensuche     Suche
Kennkarte ändern     Häufig gestellte Fragen   zu anderen Nutzern  kostenlose Anmeldung   Anfang  verabschieden
Jemandem diese Seite senden! Druckvoransicht zeigen
Forum > Rechtschreibforum
Konrad-Duden-Preis
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >
Verfasser
Leitthema    Dieser Faden ist 3 Seiten lang:    1  2   3  Post New Thread     Post A Reply
Theodor Ickler
11.03.2002 16.50
Diesen Beitrag ansteuern
Zu Eroms' Beiträgen

Eroms' Aufsatz im Sammelband Eroms/Munske schließt folgendermaßen:

„Hier hätte vielleicht ein wenig PR-Arbeit frühzeitig vorbeugen können. Der Einführung der neuen Postleitzahlen etwa ging eine monatelange Informationskampagne voraus. Der Unterschied zur Rechtschreibreform soll nicht verkannt werden, aber die viel gravierendere Änderung sämtlicher Postleitzahlen gegenüber den minimalen Veränderungen im Rechtschreibbereich wurde dennoch nicht mit einem derart hoch bewerteten Begriff wie Reform zum Ausdruck gebracht. Das Wort 'Rechtschreibreform' aber weckt Erwartungen und Befürchtungen, die entweder inhaltlich gar nicht erfüllt werden können oder aber ins Grundsätzliche umschlagen und in einer Legitimationsdebatte münden. Wie 1901 Kompromisse gefunden werden mußten, so ist für die gegenwärtige Lage zu hoffen, daß sich beide Seiten aufeinander zubewegen und eine Einigung finden.“ (S. 56)

Diese Stelle zeigt sowohl das gemäßigte, versöhnliche Temperament des Verfassers als auch eine gewisse – wohl damit zusammenhängende – Naivität. Eroms sieht nicht, daß eine Informationskampagne vor der handstreichartigen Einführung der Reform mit voller Absicht vermieden wurde, weil der Anschlag nur als "Überraschungsmanöver“ (so Insider Munske) gelingen konnte. Für das Intrigenspiel der Reformer hat Eroms gar keinen Sinn.

Ferner ist der Vergleich mit den Postleitzahlen (auch von Stickel aus seiner Stellungnahme für das Bundesverfassungsgericht bekannt) trotz der Relativierung abwegig. Was man an einer so marginalen Stelle des täglichen Lebens verändet, ist gänzlich unvergleichbar mit einem systematischen Eingriff in die Sprache.

Schließlich ist auch der Vergleich mit 1901 unzulässig, weil es damals überhaupt nicht darum ging, neue Schreibweisen einzuführen.

In dem Aufsatz über die s-Schreibung (Festschrift Munske) stellt Eroms zutreffend fest, daß es mit dem vorhandenen Inventar überhaupt keine rundum befriedigende s-Schreibung geben kann, zumal unter Einbeziehung der regionalen Aussprache-Unterschiede. Die bisherige s-Schreibung sei jedoch „eine gute Kompromißlösung“ gewesen. (S. 371)
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Manfred Riebe
11.03.2002 16.12
Diesen Beitrag ansteuern
Hans-Werner Eroms' Kritik an der eigenen Zunft

Hier hatte Professor Ickler wieder einmal einen interessanten Strang eröffnet. Aber offenbar mangelte es an kompetenten Diskutanten; denn niemand fing seinen Ball auf. „Thema verfehlt!“ möchte man ausrufen, wenn man die Beiträge liest und mit der Überschrift „Konrad-Duden-Preis“ vergleicht. Ein Journalist oder ein Student oder gar ein Professor der Sprachwissenschaft, der voller Hoffnung und Interesse diesen Strang anklickt, würde sehr enttäuscht sein über den Inhalt. Worum geht es? Zur Erinnerung: Es geht um die Verleihung des Konrad-Duden-Preises 2001 der Stadt Mannheim am 13. März 2002 im Rittersaal des Mannheimer Schlosses an den Germanisten Professor Dr. Hans-Werner Eroms, Lehrstuhlinhaber für Deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Passau.

Angaben zur Person

Professor Dr. Hans-Werner Eroms
Universität Passau
Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft
Innstraße 25
Nikolakloster Neubau Raum 482
94032 Passau
Telefon (0851) 509 – 27 80
eroms@uni-passau.de
privat: Bischof-Heinrich-Str. 13
94032 Passau
Tel. (0851) 5 86 60

- Mitglied des ehemaligen Kuratoriums und des Wissenschaftlichen Rates des Instituts für Deutsche Sprache (Mannheim)
- Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Deutsche Sprache (Mannheim)
- Vorsitzender des Beirats „Germanistik“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
- Geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift 'Deutsche Sprache' im Auftrag des Instituts für Deutsche Sprache herausgegeben von Hans-Werner Eroms (Geschäftsführung),
Vgl. http://www.ids-mannheim.de/pub/deusprach/
- Mitherausgeber der Zeitschrift für Sprachwissenschaft, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft
Quellen: http://www.phil.uni-passau.de/germanistik/sprachwis1/Schra.htm und http://www.duden.de/

Professor Dr. Hans-Werner Eroms erhält den Konrad-Duden-Preis 2001 der Stadt Mannheim für seine Leistungen auf den Gebieten der Stilistik, der Orthographieentwicklung und des öffentlichen Sprachgebrauchs, also für eine Thematik, die gerade in den zurückliegenden Jahren von einem breiteren Publikum öffentlich diskutiert wurde und noch immer wird. Im Zusammenhang mit dem Namen Konrad Duden interessiert hier in erster Linie, was Professor Dr. Hans-Werner Eroms zur Orthographieentwicklung zu sagen hat.

Veröffentlichungen von Hans-Werner Eroms zur Rechtschreibreform

Hans-Werner Eroms: „Die öffentliche Diskussion um die Rechtschreibreform“ in: Eroms, Hans Werner / Munske, Horst Haider (Hrsg.): Die Rechtschreibreform. Pro und Kontra. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1997; S. 51-56.

Hans-Werner Eroms: Die deutsche Rechtschreibreform des Jahres 1996. In: Ludwig M. Eichinger – Stefan Pongó (Hrsg.). Sprache und Literatur in Theorie und Lehre. Nitra und Passau, 1997, S.7-18.

Hans-Werner Eroms: Die Rechtschreibreform in der öffentlichen Meinung. In: Jahrbuch des Instituts für deutsche Sprache. In: Gerhard Stickel (Hrsg): Sprache – Sprachwissenschaft – Öffentlichkeit. Berlin (= Institut für deutsche Sprache. Jahrbuch 1998), 1999, S.194-224.

Hans-Werner Eroms: Die Neuregelung der s-Schreibung und die Prinzipien der deutschen Orthographie. In: Mechthild Habermann – Peter O. Müller – Bernd Naumann (Hrsg.): Wortschatz und Orthographie in Geschichte und Gegenwart. Festschrift für Horst Haider Munske zum 65. Geburtstag. Tübingen: Niemeyer, 2000, S.357-373.

Quelle: http://www.phil.uni-passau.de/germanistik/sprachwis1/Schra.htm

Katrin Bischl: Erste Schritte aus dem Elfenbeinturm („Sprache – Sprachwissenschaft – Öffentlichkeit“ , 34. Jahrestagung des IDS, 10.-12. März 1998)
„Die in den Medien geführte Diskussion über die Rechtschreibreform zeichnete Werner Eroms (Passau) nach. Seine Analyse von über 2000 Berichten, Interviews, Kommentaren und Leserbriefen machte deutlich, dass die Journalisten sich viel neutraler über die Reform geäußert haben als die Leserbriefschreiber: Dort standen nicht Sachthemen, sondern Glaubensbekenntnisse im Vordergrund: die eigene Sprachauffassung und die Verdammung von Andersdenkenden. Die Analyse veranlasste Eroms, Kritik an der eigenen Zunft zu äußern: Die Linguisten hätten zu sehr politisch statt sprachwissenschaftlich argumentiert, und die öffentliche Auseinandersetzung habe dem Image des Faches geschadet."
Quelle: http://www.ids-mannheim.de/pub/sprachreport/sr98-2a.pdf -

Wenn man die Titel dieser Aufsätze ansieht, dann untersucht Eroms in erster Linie die öffentliche Diskussion der Rechtschreibreform, aber daneben am Rande auch einzelne linguistische Fragen.

Daraus ergeben sich verschiedene Fragen an den Preisträger, seine sprachwissenschaftlichen Zeitgenossen und andere kritische Beobachter:

1. Hans-Werner Eroms erwähnt in seinem Beitrag „Die öffentliche Diskussion um die Rechtschreibreform“ in: Eroms, Hans Werner / Munske, Horst Haider (Hrsg.): Die Rechtschreibreform. Pro und Kontra. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1997, die Diskussion der Rechtschreibreform in den Leserbriefspalten der Zeitungen (S. 52). Da die Zeitungen seit dem 1. August 1999 Leserbriefe über die Rechtschreibreform zunehmend unterschlagen oder in Neuschrieb abdrucken, wurde im Jahr 2000 eine neue Sprachzeitung, die DEUTSCHE SPRACHWELT, gegründet und die Diskussion verlagerte sich ins Internet.

Deshalb stellt sich dem Beobachter die Frage, ob Hans-Werner Eroms die täglichen Beiträge des prominentesten Rechtschreibreformkritikers Theodor Ickler in den Internetseiten http://www.rechtschreibreform.com und http://www.deutsche-sprachwelt.de verfolgt, so wie es Professor Wilfried Kürschner tut.

2. Hans-Werner Eroms schreibt einerseits, daß die Regeln der Rechtschreibung auf Konventionen beruhen, die nicht verordnet worden, aber auch nicht gänzlich natürlich gewachsen seien (S. 51). Andererseits nennt er das Problem der „exekutiv regulierenden Instanz“ (S. 55), da an die Stelle gewählter Schreibalternativen „exekutiv verordnete Regeln“ getreten seien. Er kritisiert auch die Reformer, die versuchten, eine Diskussion abzublocken, indem die Reformer argumentierten, die Reform sei beschlossene Sache und sei somit in Kraft, so daß eine Diskussion darüber lediglich ein „Nachtarocken“ sei. In diesem Zusammenhang spricht er davon, daß die Orthographie in einen „Prozeß der Verrechtlichung“ eingebunden sei, der „rechtliche Zwänge“ zur Folge habe (S. 55 f.).
Was meint Hans-Werner Eroms mit diesem „Prozeß der Verrechtlichung“?

3. Hans-Werner Eroms behauptet, der Versuch, Volksbegehren einzusetzen, sei ein Ausweichen vor der legislativen parlamentarischen Entscheidungsebene durch gewählte Volksvertreter (S. 53). Der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair sagte aber dazu:
„Es gibt aber auch die Diskussion darüber, ob die Landtage in die Entscheidung mit einbezogen werden müssen. Wenn das der Fall ist, wird die Reform – da bin ich mir sicher – nicht stattfinden.“
Es ist also gerade umgekehrt: Die Kultusminister sind der Gesetzgebungsebene ausgewichen, weshalb die Bürger notgedrungen die Ebene der Volksgesetzgebung anstrebten und in Schleswig-Holstein trotz des negativen Urteils des Bundesverfassungsgerichtes auch Erfolg hatten.
Ist Hans-Werner Eroms gegen die Entscheidung über die Rechtschreibreform durch das Volk oder durch die Volksvertreter?

4. Hans-Werner Eroms ist Mitglied des Kuratoriums der Instituts für deutsche Sprache (IDS). Das IDS hat das Vorschlagsrecht für 5 der deutschen Vertreter der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung.
a) Hält Hans-Werner Eroms diese Konzentration des Entscheidungsrechtes auf das IDS für demokratisch?
b) Welchen Einfluß hatte Hans-Werner Eroms als Mitglied des Kuratoriums des IDS auf die Besetzung der Reformkommission und auf die Förderung der Rechtschreibreform genommen?

5. Das Institut für deutsche Sprache (IDS) wird von Professor Theodor Ickler in seinem Buch „Regelungsgewalt“ als „Agitationszentrale“ der Rechtschreibreform bezeichnet (S. 119, Fn 95). Tatsächlich hat das IDS über Klaus Heller, der zugleich IDS-Mitglied, Reformer und Geschäftsführer der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung ist, eine Desinformationskampagne betrieben. Ein Beweis unter vielen ist das Verschweigen aller reformkritischen Vereine im Handbuch des IDS „Förderung der Sprachkultur in Deutschland. Sprachvereine im deutschen Sprachraum“ (1999). (Vgl. Manfred Riebe: Was bedeuten „Wahrung“ und „Förderung“ der Sprache und der Sprachkultur? Kritik einer sprachpolitischen Begriffsverdrängung. In: http://www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Cricetus/SOzuC1/SOVsRSR/ArchivSO/MRiebe1.htm).
a) Hätte sich diese Interessenkollision nicht durch eine andere Personalauswahl vermeiden lassen?
b) Könnte Hans-Werner Eroms sich vorstellen, daß ein Reformkritiker den Konrad-Duden-Preis 2003 erhalten könnte?

6. Hans-Werner Eroms schreibt, daß die neue Rechtschreibung mit einer Ausnahme nur Randbereiche betrifft (S. 51).
Warum war sie dann nötig?

7. Bei der Getrennt- und Zusammenschreibung argumentiert Hans-Werner Eroms im Sinne der Reformkritiker, daß die Getrenntschreibung der Reformer der Univerbierungstendenz zuwiderlaufe. Durch die Univerbierungstendenz wirke ein Entwicklungsdruck, der sich nicht umkehren lasse. Schreibregeln sollten in Einklang mit der gewachsenen Entwicklung stehen (S. 55).
Gehört Hans-Werner Eroms folglich zu den Reformkritikern?

8. Hans-Werner Eroms behauptet, die Kommission habe nicht in den Bestand der Großschreibung eingegriffen, weil sie ursprünglich die Kleinschreibung angestrebt habe (S. 54). Tatsächlich aber hat die Kommission eine vermehrte Großschreibung eingeführt, z.B. „Es soll alles beim „Alten“ bleiben.“
Ist Hans-Werner Eroms etwa für eine solche ungrammatische Schreibweise?
___________________________

Manfred Riebe
Vorstandsmitglied des VRS
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform –
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg
Manfred.Riebe@raytec.de
http://www.vrs-ev.de

– geändert durch Manfred Riebe am 13.03.2002, 08.02 –

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Ruth Salber-Buchmüller
07.01.2002 16.11
Diesen Beitrag ansteuern
Verlage und Rechtschreibung/Kinder-/Jugendbücher

Es gibt noch Zeichen und Wunder:
Der Kerle-Verlag (offenbar zu HERDER gehörend) in
Freiburg druckt das Märchenbuch „Meine wunderbare
Märchenwelt“ wahrhaftig in traditioneller Schreibweise.

Dagegen erscheint ein Jugendbuch von Henning Mankell
„Ein Hund, der unterwegs zu einem Stern war“ in
hundertprozentigem Neuschrieb. Eine Schande für das
Buch.
__________________
Ruth Salber-Buchmueller

Mit Klick die Kennkarte von Ruth Salber-Buchmüller ansehen    An Ruth Salber-Buchmüller schreiben   Suche weitere Einträge von Ruth Salber-Buchmüller        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
03.01.2002 00.06
Diesen Beitrag ansteuern
Buck und Seneca

Wer die Welt verbessern will, kann gleich bei sich selbst anfangen (Pearl S. Buck, Nobelpreis 1938).

Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nützen (Seneca).

__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Elke Philburn
02.01.2002 14.28
Diesen Beitrag ansteuern

Vielleicht sollte man sich gar nicht an Begriffe halten, die bereits vorbelastet sind. Mit Weltverbesserer assoziieren wohl die meisten Leute etwas Negatives.

Ganz davon abgesehen, daß schon die Vorstellung, man könne die Welt verbessern, eine Anmaßung ist.

Mit Klick die Kennkarte von Elke Philburn ansehen    An Elke Philburn schreiben   Visit Elke Philburn's homepage!   Suche weitere Einträge von Elke Philburn        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
02.01.2002 10.03
Diesen Beitrag ansteuern

Betrüblicherweise sind es eben diese krampfhaften, halbdurchdachten Zwangsbeglückungsversuche, die den Begriff Weltverbesserung so sehr diskreditieren, daß man mittlerweile schon für geistig zurückgeblieben gehalten wird, wenn man nach Verbesserung der Welt strebt.

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Reinhard Markner
02.01.2002 09.36
Diesen Beitrag ansteuern
Moment mal

Die Rechtschreibreform ist Weltverbesserung !

Mit Klick die Kennkarte von Reinhard Markner ansehen    An Reinhard Markner schreiben   Visit Reinhard Markner's homepage!   Suche weitere Einträge von Reinhard Markner        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Elke Philburn
02.01.2002 01.39
Diesen Beitrag ansteuern

Ach, naja, es scheint doch nun nicht so, als ob sich die Lehrer geradezu darum reißen, die neuen Regeln auf Schritt und Tritt zu befolgen. Die nutzen die neugewonnene Narrenfreiheit vermutlich für ihre eigenen Zwecke genauso wie die Schüler – und erzählen aller Welt, sie würden die Regeln befolgen.

Mit Klick die Kennkarte von Elke Philburn ansehen    An Elke Philburn schreiben   Visit Elke Philburn's homepage!   Suche weitere Einträge von Elke Philburn        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
01.01.2002 23.18
Diesen Beitrag ansteuern
Freiheitsstrafe

Wenn man das mal auf den Punkt bringt, müßte man auch überlegen, ob die „gewöhnlichen Leute“ nicht auch schon mit demokratischen Wahlen überfordert sind. Und tatsächlich: Das klassische Wahlkampfritual stilisiert die Spitzenkandidaten nicht als gehorsame Diener des Volkes, sondern als Herdenleittiere, denen der Wähler sich doch bitte anschließen möchte. Die politischen Inhalte sind je nach Mode austauschbares, schmückendes Beiwerk.

Ist die Aufklärung auf halbem Wege steckengeblieben? Oder befinden wir uns immer noch in einer frühen Phase davon? Oder geht immer wieder alles von vorne los, verläuft die Befreiung des Individuums bzw. die Errichtung wahrhaft „politisch korrekter“, also korrekter politischer Zustände nach Art von Konjunkturzyklen? Ist es denn die Möglichkeit, daß der gegenwärtige deutsche Staat es noch nicht einmal dem Volk überlassen will, wie es seine Sprache gerne schreiben und geschrieben haben möchte?

Zivilisierte Gesellschaften sind sehr vielschichtig geworden. Ich weiß nicht, ob die Mehrheit der Lehrer wirklich schon so ins Joch gerastet ist, daß sie zu eigenständigem Denken und selbsthervorgebrachten Entscheidungen gar nicht mehr in der in der Lage sind. Eine große Zahl derjenigen, von denen man diesen Eindruck hat, ist wohl einfach nur die Lust daran vergangen, da sie mit solchem Gebaren nicht gerade Erfolgserfahrungen gehabt haben mögen. Würden sich neue Perspektiven dadurch ergeben, daß sich bessere Strukturen anbahnen, könnten viele dieser Lehrer vielleicht wieder geheilt werden.

Es ist eine Schande, daß an unseren Schulen Ideale und Disziplin zueinander im Widerstreit stehen. Wie will man mit solchen Schulen die nachwachsenden Generationen zur Weltverbesserung ausbilden?

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
01.01.2002 19.56
Diesen Beitrag ansteuern
Allein mir fehlt der Glaube

Lieber Herr Professor Ickler!

Angst habe ich nicht gerade beim Gedanken, daß der Duden nicht mehr ist. Ich schätze die Freiheit.

Es ist wohl auch mehr dieser 96erSchock, den ich im Lehrerkollegium erlebte, denn da gab es keinen Verteidigungswillen – in vielen Fällen nicht einmal ein Wissen um das Wahre, Gute und Schöne, das man hätte verteidigen sollen.

Den Glauben habe ich verloren, daß diese Menschen eigenverantwortlich handeln können, weil sie zu viel Willfährigkeit und Obrigkeitshörigkeit in sich tragen.

Diesen Gegensatz kann ich nicht auflösen. Meinen Sie
tatsächlich, daß Sie Hörige und Abhängige mit dem Geschenk der Freiheit beglücken könnten? Mir scheint das eher eine Strafe für diejenigen zu sein.

Was passiert denn gerade in dem von Ihnen immer wieder zitierten Dudenverlag? Dort sind zweifelsfrei die besten Korrektoren angestellt, Leute mit hervorragenden Kenntnissen. Denen muß man nichts erklären. Die wissen, was sie machen. Die funktionieren mit all ihren Konflikten, die unsereins selbst die Grabesruhe vermiesen würden.

Nehmen Sie denen den Chef nicht weg, sonst haben die kein Argument mehr für ihr Tun!


__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
01.01.2002 04.03
Diesen Beitrag ansteuern
zu eigen

Bei zu eigen (machen) geht die natürliche Entwicklung dudenwidrig zur Zusammenschreibung zueigen; jedoch habe ich dies bewußt noch nicht in mein Wörterbuch aufgenommen. Die RSR schreibt archaisierend zu Eigen vor, obwohl das Substantiv Eigen mit Recht als gehoben bzw. altertümlich gekennzeichnet wird. In ihrer Mitteilung zum Duden-Preis kehrt die Redaktion zur bewährten Schreibweise zurück. Das ist nicht der einzige „Fehler“ auf der Duden-Homepage.

Zu Herrn Schäbler: Ich habe die Schule nicht allgemein kritisiert, sondern messe ihr bzw. dem Lehrer in Zukunft noch erheblich mehr Bedeutung bei. Denken Sie bitte daran, daß ich die Rechtschreibung ganz vom Duden befreien und in die Kompetenz des Lehrers überantworten will. Er weiß oder sollte wissen, wie man schreibt – ohne Geländer! Davor scheinen Sie Angst zu haben – oder?
__________________
Th. Ickler

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Elke Philburn
01.01.2002 01.02
Diesen Beitrag ansteuern
Wer oder was ist das Objektiv?

Für die Notengebung würde ich mal sagen: das nach festgelegten Kriterien Meßbare.

Läßt sich natürlich eher selten verwirklichen und ist auch meiner Ansicht nach gar nicht in jedem Fall notwendig oder wünschenswert.

Mit Klick die Kennkarte von Elke Philburn ansehen    An Elke Philburn schreiben   Visit Elke Philburn's homepage!   Suche weitere Einträge von Elke Philburn        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
31.12.2001 23.28
Diesen Beitrag ansteuern
subjektiv

Wer oder was ist das Objektiv?
__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Elke Philburn
31.12.2001 23.22
Diesen Beitrag ansteuern

Zitat:
Wenn ich Herrn Professor Ickler richtig verstehe, dann erhebt er Einwände gegen die Wortgruppe „zu eigen machen“.

Wirklich? Aber das steht doch (*fette lesebrille aufsetzt und ickler wälz*) so in seinem Buch !?

Davon mal abgesehen: Die Bewertung schriftlicher Leistungen ist doch eh stark subjektiv geprägt. Wenn ein Lehrer der Meinung ist, daß er die eine oder andere Schreibweise gerade noch durchgehen lassen kann, auch wenn sie nicht genau so im Ickler, Duden oder sonstwo steht, ist das doch in Ordnung.

Mit Klick die Kennkarte von Elke Philburn ansehen    An Elke Philburn schreiben   Visit Elke Philburn's homepage!   Suche weitere Einträge von Elke Philburn        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Norbert Schäbler
31.12.2001 22.37
Diesen Beitrag ansteuern
Milieuschäden

Wenn ich Herrn Professor Ickler richtig verstehe, dann erhebt er Einwände gegen die Wortgruppe „zu eigen machen“.
Ich muß unterstellen, daß Herr Professor Ickler gerade der Institution „Duden“ – die jahrelang den Sprachgebrauch vorschrieb, die den Usus zu normieren versuchte, die nun mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln rudert, um das Monopol wiederzuerlangen – gnadenlos Fehler vorhält.
Das ist berechtigt, denn das Gebaren der einstigen Sprachinstanz „Duden“ erinnert stark an das Rotlichtmilieu. Die heutigen Macher des „Duden-Verlages“ verkaufen sich und die SchriftSprache wider besseres Wissen und jenseits der Moral.

Eines aber muß ich dagegenhalten, denn in einem der zurückliegenden Beiträge abwertete Professor Ickler die Lehrstätte „Schule“. „Gebt dem Lehrer, was des Lehrers ist“, formulierte er sinngemäß in Analogie zu einem Bibelwort.

„Wo, bitte“, frage ich zurück, „sollte man denn Sprachtechniken erlernen, wenn nicht in der Schule, zumal die ablehnungswürdige Sprachinstanz versagt?“
„Und wann bitteschön wird denn ein Mensch schriftspracherwachsen?“


__________________
nos

Mit Klick die Kennkarte von Norbert Schäbler ansehen    An Norbert Schäbler schreiben   Suche weitere Einträge von Norbert Schäbler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Alle Zeiten sind MEZ    Dieser Faden ist 3 Seiten lang:    1  2   3  Neuen Faden beginnen     antworten
Gehe zum Forum:
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >

Benutzungs-Regeln:
Wer kann im Forum lesen? Jeder Gast / jeder angemeldete Nutzer.
Wer kann ein neues Leitthema oder eine Antwort eintragen? Jeder angemeldete, eingewählte Nutzer.
Einträge können von ihrem Verfasser geändert oder auch gelöscht werden.
HTML-Kennungen beim Eintragen erlaubt? AN. Schnuten erlaubt? AN. vB-Kennungen erlaubt? AN. Bilder-Einbindung mit [IMG] erlaubt? AN.

Maßnahmen der Verwaltung:
Leitthema öffnen / schließen
Leitthema umziehen lassen
Leitthema löschen
Leitthema ändern

Herausgeber · Schreiben Sie uns · Forum

Technik von: vBulletin, Version 1.1.4 ©Jelsoft Enterprises Ltd. 2000. Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage