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Forum > Schule
Vom Federnlassen der Didaktik
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Verfasser
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Karsten Bolz
24.10.2004 13.37
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Liebe Frau Morin,

es ändert nichts, rein gar nichts an der Sache. ;-)
__________________
Karsten Bolz

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Fritz Koch
22.10.2004 20.12
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Ich kenne die Fassung: Never change a running system.

Deutsche Variante: Man wechselt nicht mitten im Fluß die Pferde.

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Ursula Morin
22.10.2004 17.45
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Da hatten Sie ganz recht, Herr Bolz, und sind mir etwas zuvorgekommen, wollte nämlich gerade noch eine Korrektur dazu anbringen. Das ändert aber nichts an der Sache, denke ich ... oder?

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Karsten Bolz
22.10.2004 08.20
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Re: If it works, don' try to fix it ...

Zitat:
wie der Amerikaner auch sagt -
„If it aint broke, don't fix it!“, and „never touch a running system, never ever!“ ;-)
__________________
Karsten Bolz

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Ursula Morin
21.10.2004 20.44
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If it works, don' try to fix it ...

oder – wie der Amerikaner auch sagt – don't touch a working system. Was in dem Fall geschieht, können wir nun betrachten. Die vermehrte Großschreibung „verblaßter Substantive“ im Zuge der RSR ist meiner Meinung nach ein strategischer Schachzug der Reformer, um die Leute in diesem Bereich so zu verwirren, daß sie schließlich nicht mehr wissen, was denn nun eigentlich ein Substantiv ist (manche wissen das schon nicht mehr, siehe den Strang mit „Meister Proppa“).

Wenn dies dann erreicht ist, werden die Reformer, die uns sicher auch in Zukunft mit ihren Einfällen quälen werden (denn diese sind ja sozusagen ihre Existenzberechtigung), dann die Kleinschreibung als wichtige „Erleichterung“ präsentieren.

Wie so häufig, werden solche „Problemlösungen“ völlig ohne Rücksicht auf die „Spätfolgen“ erdacht, die in diesem Fall
u.a. darin bestehen würden, daß man dem freien Satzbau – einem der großen Vorzüge des Deutschen – Adieu sagen müßte.










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Stephan Fleischhauer
21.10.2004 09.50
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Lieber Herr Schäbler,
zu Ihrer Beruhigung sei gesagt, daß ich weder die Kleinschreibung noch das Heyse-s favorisiere. Sie können sich in allen meinen Beiträgen davon überzeugen. Allerdings bin ich der Meinung, daß falsche Argumentationen uns auf Dauer schaden.

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Fritz Koch
20.10.2004 21.55
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Die Eindeutigkeit beim Schreiben

ist jetzt schon schwierig genug einzuhalten, wenn man wie ich bemüht ist, mehrfach geschachtelte Nebensätze durch Ausklammern zu vermeiden und trotzdem eindeutige Satz-Bezugspunkte einzuhalten. Schon jetzt muß man dann seine Sätze daraufhin überprüfen, ob die Anschlüsse vielleicht mißverstanden werden können. (Tief geschachtelte Sätze sind leichter zu schreiben, aber schwerer zu lesen, darüber hat Mark Twain seinen berühmten Satz vom literarischen Deutschen geschrieben.)
Wenn die großgeschriebenen echten Substantive als Leuchttürme wegfielen, müßte man seine Sätze noch kritischer auf Eindeutigkeit prüfen. Es gibt eine Menge Adjektiv- und Verbformen, die mit kleingeschriebenen Substantivformen identisch sind und mit ihnen verwechselt werden können, wenn der Schreiber sich nicht ausdrücklich bemüht, das zu vermeiden, besonders wenn Texte in andere Sprachen übersetzt werden sollen. Das Schreiben würde dadurch insgesamt zeitaufwendiger, und das wäre eine Schreib-Erschwerung.

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Norbert Schäbler
20.10.2004 18.44
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Mütterchen Sprache

Zuletzt wurde hier das Wunder der Sprache, insbesondere die wundersame Deutsche Schriftsprache mit ihrer Großschreibung gewürdigt. Wenig später allerdings brachte Herr Fleischhauer Zweifel an. Sinngemäß drückte er aus, daß man bis auf wenige Zweifelsfälle auf die Großschreibung verzichten könne. Beweise und Praktiken wurden aufgeführt.

In diesem Zusammenhang stelle ich fest, daß Herr Fleischhauer in Bezug auf das Buckel-ß ähnlich argumentierte. Mit Ausblick auf die Schreibpraxis der Schweiz argumentierte er, daß es ja auch anders gehe.

„Klar geht es anders“, aber das ist doch gar nicht die Frage!
Schließlich gibt es zu jedem beliebigen Ding Alternativen; selbst zur eigenen Frau.
Das hat uns nicht zuletzt die Politprominenz (Fischer, Schröder, Scharping) bewiesen.
Der Wechsel ist Mode – in doppelter Wortbedeutung.

Deutsch-Didaktiker sind für mich ähnlich charakterlos wie die Politiker. Sie sind unfähig zum Staunen über den eigenen Lehr- und Lerngegenstand; sind lieblos gegen ihr Arbeitsobjekt; sind unwürdig einer solchen Aufgabe.
Unbegreiflich ist es für mich, daß sie zwar einen Sinn in den Grundgegebenheiten der Sprache erkennen, diesen aber stetig herunterspielen und negieren.

„Vom Federnlassen der Didaktik“ habe ich diesen Faden genannt.
Viel zu harmlos!
Deutsch-Didaktiker gibt es nämlich gar nicht mehr.
Die sind doch schon längst bei einem anderen attraktiven „Sprachmütterchen“ gelandet.
Sollen sie mit jenem herumhuren.
Hier in unserer Muttersprache haben sie jedoch absolut nichts verloren

__________________
nos

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Stephan Fleischhauer
20.10.2004 08.02
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Sie sagten es doch selbst: Der Kontext sorgt für die richtige Interpretation. Der Spruch „Bist du gut zu Vögeln?“ kursiert in diesem Lande schon seit längerem. Er ist – wie man es auch immer schreibt – anstößig. Offenbar leben wir in einer Art sexistischen Dauerkontext. Herr Salzburg schrieb: „Gerne wollte er die weichen stellen ...“ – man spürt doch recht deutlich die Mühe, die er sich gemacht hat, damit „weichen stellen“ mehrdeutig wird. (Und am Schluß kommentiert er selbst: „Verbesserungsvorschläge willkommen“.)

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Bernhard Schühly
19.10.2004 17.02
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Mehrdeutigkeiten

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Stephan Fleischhauer

Das meiste ist auch im Mündlichen mißverständlich (wird also gleich oder sehr ähnlich ausgesprochen. Vieles kann gleich ausgesprochen werden
Das ist bei Mehrdeutigkeiten immer so: der richtige Sinn ergibt sich für den Hörer erst aus der Betonung – und natürlich dem Kontext. Aber darum geht es ja gerade: Was ist, wenn derjenige, der den Text rezitiert, selber mangels Satzzeichen und Groß/Kleinschreibung ihn nicht richtig vortragen kann? Hier fängt doch das eigentliche Stolpern an, nicht beim Schreiben!!!
__________________
Bernhard Schühly

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Stephan Fleischhauer
19.10.2004 15.15
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Er steckte in eisen und stahl in einem fort ... Die alte sucht nach frischem blut! ... Die spinnen! ... Sie haben einen kleinen weg ... Warum sind füllige frauen gut zu vögeln? ... Er hatte liebe genossen ... nach den alten trachten ... den kleinen reizen und verheissungen entgegensehen ... Wäre er doch nur dichter! ... Sie mögen die weichen stellen ... sich brüsten und anderem zuwenden ... bis die begehrte rast und ruhe eintritt ... die nackte sucht zu quälen ... Sie konnte geschickt blasen und glieder behandeln. ... bloss reifen und sonst nichts überziehen. ... Sie war bereit und der schwarze schoss (Schoß?) ein tor (Tor?). ... wagen mochte er um nichts in der welt ... den schwachen rädern ... Er eilte aus dem dunklen fort ... die verlassenen fluchten ... der gefangene floh.

Hübsche Beispiele! Einige kannte ich schon. Aber wenn ich nun Texte in Kleinschreibung lese, kann ich das alles nicht finden. Das meiste ist auch im Mündlichen mißverständlich (wird also gleich oder sehr ähnlich ausgesprochen): er steckte in eisen und stahl in einem fort/ die spinnen!/ gut zu vögeln/ den kleinen reizen und verheissungen/ wäre er nur dichter/ sich brüsten und anderem zuwenden/ blasen und glieder behandeln/ bloss reifen und sonst nichts überziehen/ wagen mochter er um nichts in der welt/ er eilte aus dem dunklen fort/ der gefangene floh. Vieles kann gleich ausgesprochen werden (Betonung kursiv): er hatte Liebe genossen/ nach den alten Trachten, die Weichen stellen/ den Schwachen rädern

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Stephan Fleischhauer
19.10.2004 12.23
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Ach ja, hier sind die Gehörlosen im Vorteil. Sie müssen nicht so lange rätseln über unvollkommende Schallgestalten wie: „wirhatteninmoskaunichtnurliebesondernklassegenossen.“

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Sigmar Salzburg
19.10.2004 12.11
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Nicht alles ist möglich ...

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Stephan Fleischhauer
Daß Kleinschreibung nicht möglich sein sollte, scheint mir aber weit übertrieben.

s. Forum > Rechtschreibforum >
Gibt es eigentlich einen nobelpreis für rechtschreibung? >
Präzision der Sprache ist keine Glaubenssache
(v. 30.01.2004)
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Sigmar Salzburg

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Stephan Fleischhauer
19.10.2004 11.37
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So frei ist die Wortstellung im Deutschen gar nicht. Als die taz jüngst eine Ausgabe in gemäßigter Kleinschreibung herausbrachte, habe ich sie genau daraufhin durchgelesen: Führt die Kleinschreibung zu Mißverständnissen? Ausgerechnet in einem Artikel über die Rechtschreibreform gab es eine Stelle, die in einem anderem Zusammenhang mißverständlich hätte sein können. Sie war es nicht wirklich, aber ich bin zumindest kurz „gestolpert“ – darüber ob würde Substantiv oder Verb sein sollte. Ich kann es nochmal heraussuchen. Daß Kleinschreibung nicht möglich sein sollte, scheint mir aber weit übertrieben. Bekanntlich verwendet auch das Grimmsche Wörterbuch die Kleischreibeung. Ebenso einer der genialsten Sprachwissenschaftler, Gunnar Bech.

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Ursula Morin
18.10.2004 20.44
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Nagel auf den Kopf getroffen ...

Vielen Dank, Herr Koch, für diese Klarstellung. Man sollte alle, die aus mißverstandender Progressivität die Kleinschreibung fordern, diesen Text täglich hundertmal abschreiben lassen.

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