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eingetragen von Kevin Kraus am 28.11.2020 um 06.54

[SHEV] SCHULPFLICHT / CORONA - Aus dem MBWK SH: Distanzlern-Übungstage am 11. Januar 2021

schleswig-holstein.de

Aktuelles zur Schule
Datum 26.11.2020

Distanzlern-Übungstage am 7. und 8. Januar 2021. Präsenzunterricht beginnt am 11. Januar 2021

KIEL. Bildungsministerin Prien hat heute (26. November) die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen an den Schulen in Schleswig-Holstein informiert, nachdem gestern die Ministerpräsidentenkonferenz gemeinsam mit der Bundeskanzlerin die weiteren Schritte in der Pandemiebekämpfung besprochen hat.

An den Schulen im Land gelten die derzeitigen Regeln zum verpflichtenden Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung weiter. Auch Lehrkräfte müssten konsequent eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Ein Visier ist nur mit entsprechendem Abstand von 1,5 m und mit pädagogischem Erfordernis erlaubt. Dadurch sollten laut Prien die Lehrkräfte geschützt werden. Außerdem wolle man verhindern, dass im Kontaktfall ein gesamtes Kollegium oder weitere Kohorten in Quarantäne müssten, die von dieser Lehrkraft unterrichtet wurden. „Wir behalten das Infektionsgeschehen im Blick und es gibt keine Automatismen“, betonte Prien. „Unseren Corona-Reaktionsplan und die Hygienepläne werden wir entsprechend der Erfahrungen der vergangenen Wochen und der aktuellen Beschlüsse überarbeiten. Außerdem werden wir unsere Corona-Regularien für die Schulen jetzt online in einem einheitlichen, gut lesbaren und anwenderfreundlichen Dokument zusammenfassen.“

Die Weihnachtsferien in Schleswig-Holstein starten wie geplant am vierten Adventswochenende, also am 19. Dezember 2020 und enden am 6. Januar 2021
.
„Aber der Schulbeginn im Präsenzunterricht startet für alle Schülerinnen und Schüler am 11. Januar 2021“, erläutert Prien den Start ins neue Jahr. „Am 7. und 8. Januar werden wir zwei landesweite Distanzlern-Übungstage abhalten. Darüber hinaus sollen die Grundschulen die Gelegenheit erhalten, ihre Digitalkonzepte weiterzuentwickeln“, so die Ministerin. Das biete einerseits die Chance, nach einem eventuellen Familienbesuch zwischen den Jahren länger zu Hause zu bleiben und eine mögliche Ansteckung auszuschließen. Andererseits wisse man aus Erfahrung, dass das Distanzlernen geübt und Digitalkonzepte weiter entwickelt werden müssten.

Die Punkte im Einzelnen:

Für die Jahrgangsstufen 1-7 findet am 7. und 8. Januar 2021 kein Unterricht statt. Sie bekommen vor den Weihnachtsferien Arbeitsaufträge für eigenverantwortliches Lernen.

• Für die Schülerinnen und Schüler, deren Eltern an diesen beiden Tagen keine Betreuung organisieren können, werden die Schulen eine entsprechende Betreuung innerhalb der Kohorten anbieten. Die Lehrkräfte, die an diesen beiden Tagen keine Betreuungsaufgaben bzw. keine Schülergruppen im Distanzlernübungen unterrichten, werden diese Tage nutzen, um ihre digitalen Konzepte sowie Lehr- und Lernformen außerhalb des Präsenzunterrichts weiter zu entwickeln.

• Für die Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen ab Jahrgangsstufe 8 finden an diesen beiden Tagen zwei landesweite Distanzlernübungstage statt.

• Für die Schülerinnen und Schüler der Förderzentren findet der Präsenzunterricht nach Plan statt.

• Für die berufsbildenden Schulen finden am 7. und 8. Januar ebenfalls zwei landesweite Distanzlern-Übungstage für die Beruflichen Gymnasien sowie die Unter- und Mittelstufen der Dualen Ausbildung statt, sofern sie an diesem Tag keine Prüfungen der Kammern, beziehungsweise Klausuren haben. Die anderen Bildungsgänge an den beruflichen Schulen haben Präsenzunterricht.

„Wir greifen damit auch die Wünsche der Eltern und der Lehrerverbände auf und schaffen einen Raum, in dem die Schulen das Lernen auf Distanz mit den Schülerinnen und Schülern einüben können“, erläuterte Karin Prien. Nach diesen beiden landesweiten Distanzlernübungstagen werde das Bildungsministerium die Erfahrungen gemeinsam mit Eltern, Lehrerverbänden und Schulleitungen auswerten.„Wir sind in den vergangenen Wochen gut gemeinsam durch diese herausfordernden Zeiten in den Schulen gekommen. Großes Engagement, große Disziplin und Gemeinsinn haben Schule geprägt“, betonte Karin Prien.

Verantwortlich für diesen Pressetext: David Ermes | Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur | Brunswiker Str. 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-2369 | Telefax 0431 988- 5903 | E-Mail: pressestelle@bimi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/III/Presse/PI/2020/November_2020/III_Distanlern_Tage.html;jsessionid=526FD15CCBC2D899AE5441531C32E1A3.delivery2-replication

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 24.11.2020 um 03.53

[SHEV] INTEGRATION - Wer integriert wen? - Enthaupteter Lehrer wurde von Kollegen angefeindet ...

Mohammed-Karikaturen:
Enthaupteter Lehrer wurde von Kollegen angefeindet

Alexander Gruber
21.11.20
Wie die Ermittlungsergebnisse zeigen, wurde Samuel Paty vom Lehrerkollegium seiner Schule scharf dafür kritisiert, dass er seinen Schülern im Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte.

Am 16. Oktober 2020 wurde der Lehrer Samuel Paty auf offener Straße enthauptet, weil er zuvor in einer Unterrichtseinheit zum Thema „Meinungsfreiheit“ Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte – wobei er sogar jenen Schülern, die sich dadurch beleidigt fühlen könnten, die Möglichkeit eingeräumt hatte, das Klassenzimmer zu verlassen.

In einer Gedenkrede dankte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Patys Kollegen und der Schulleitung ausdrücklich, dass sie angesichts der Drohungen Mut bewiesen und dem Druck der Feinde der Presse- und Meinungsfreiheit standgehalten hätten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Ermittlungsergebnisse berichtet, ist diese Erzählung angesichts der realen Ereignisse nicht weiter aufrechtzuerhalten.

Vielmehr hätten die Kollegen den Geschichtslehrer für seine Präsentation der Mohammed-Karikaturen kritisiert und ihm vorgeworfen, damit, „den Islamisten in die Hände gespielt“ und „Schüler diskriminiert“ zu haben. Die Schulleiterin habe Paty sogar für dessen „Ungeschicklichkeit“ getadelt.

Den zitierten Artikel von Michaela Wiegel finden sie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter: „Wie Samuel Paty von seinen Kollegen angefeindet wurde

Alexander Gruber

Der Politikwissenschaftler Alexander Gruber war zuvor Historiker im Vilna Goan Jewish State Museum (Litauen) und beim Allgemeinen Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus sowie Lehrbeauftragter an der Universität Wien.

https://www.mena-watch.com/mohammed-karikaturen-enthaupteter-lehrer-wurde-von-kollegen-angefeindet/

- weitere Artikel zum Thema -
faz.net, domradio.de, deutschlandfunk.de, zeit.de, tagesspiegel.de

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See



eingetragen von Kevin Kraus am 13.11.2020 um 15.09

[SHEV] LEHRER / STUDIUM - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands

Wenn die Bildungslücken in der Lehrerschaft ankommen

11.11.20

Einblick in die Bildungsnation Deutschland: Eine Bremer Grundschullehrerin haut die Jahreszahlen 1938/1939, 1990/1998 sowie Deutschen Reich und Bundesrepublik durcheinander.

Machen wir uns nichts vor: Die Lücken, die das Bildungssystem hinterlässt, wirken sich längst auch in der Lehrerschaft aus.
Wer als Gymnasiast etwa einen miserablen Geschichtsunterricht oder womöglich gar keinen hatte, der wird im Lehramtsstudium fachlich gar nicht wettmachen können, was er bräuchte, um später seinen Schülern einen soliden Geschichtsunterricht bieten zu können. Zudem ist gerade Geschichte ein Fach, das bildungspolitisch stiefmütterlich behandelt wurde: Man kann es in manchen Bundesländern in der Oberstufe ablegen, oder ein Schüler erlebt es allenfalls als Appendix in einem Mischmasch-Sammelsuriumfach Geographie/Politik/Weltkunde/Wirtschaft/Geschichte.

Nun gibt es im kleinsten Bundesland, in Bremen, ein besonders peinliches, ja empörendes Beispiel von fachlicher Inkompetenz einer Lehrkraft. Sehen wir mal davon ab, dass Bremen bei ziemlich allen innerdeutschen Leistungsvergleichen immer einen der hinteren drei Plätze einnimmt. Stellen wir auch einmal die Frage zurück, ob Achtjährige, also Drittklässler wirklich wissen müssen, wer Hitler war.

Aber was dort eine Lehrerin (wir wissen nicht welchen Alters) in einer dritten Klasse der Grundschule am Buntentorsteinweg geboten hat, schlägt dem Fass den Boden aus. Es wurde ein Arbeitsblatt verteilt, das überschrieben war mit: „Ich kann historische Ereignisse der deutschen Geschichte aufsagen.“ Es sollten den Schülern damit wichtige Etappen von der Zeit Karls des Großen bis zur Wiedervereinigung der beiden Staaten in Deutschland vermitteln werden. Bodenlos, was sich darin findet!

Beispiele:

• „1933 bekam Deutschland wieder einen König. Er wurde auch Führer genannt.“ 1938 (sic!) habe Adolf Hitler dann den Zweiten Weltkrieg begonnen.
• Nach dem Ersten Weltkrieg sei das Deutsche Reich in „Republik Deutschland“ umbenannt worden.
• Über das Jahr 1918 heißt es: „Nun bekamen die Bürger im Land ein Wahlrecht. Mit dem Wahlrecht konnten sie mitbestimmen.“
• Deutschlands Wiedervereinigung habe 1998 stattgefunden.

Der örtliche Weser-Kurier konfrontierte die Bremer Bildungsbehörde mit dem Unterrichtsmaterial. Dort reagierte man geschockt. „Es darf nicht sein, dass so ein Unsinn verbreitet wird. Dafür kann man sich nur entschuldigen“, sagte die Sprecherin von Senatorin Claudia Bogedan (SPD), Annette Kemp. Nach ihrer Darstellung wurde das Material zwei Tage, nachdem es ausgeteilt worden war, von der Schulleitung wieder eingezogen.

Aber damit der Peinlichkeit nicht genug: Normalerweise werde solches Material, so die oberste Schulbehörde, von schulinternen Fachkonferenzen vor der Verwendung geprüft und freigegeben. Das sei im vorliegenden Fall offenbar nicht geschehen.

Wie bitte? Geht’s noch? Kann man nicht einmal mehr in einer dritten Klasse eine Lehrkraft ohne fachliche Supervision auf Schüler loslassen? Oder aber traut man den eigenen Lehrern – zu Recht? – nicht mehr viel zu?


„Bildungsnation Deutschland“ – Teilstaat Bremen! Da kann man nur noch mit einem Satz von Karl Jaspers aus dem Jahr 1966 antworten: „Es ist ein Schicksal des Volkes, welche Lehrer es hervorbringt und wie es seine Lehrer achtet.“ Ja, Jaspers hat Recht. Ein Land, in dem in Ermangelung von Bewerbern jeder offenbar unabhängig von fachlicher, charakterlicher und pädagogischer Eignung Lehrer werden kann, und ein Land, das diesen Berufsstand so „achtet“, dass solche Personen wie in Bremen Lehrer werden können, hat keine Zukunft.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/wenn-die-bildungsluecken-in-der-lehrerschaft-ankommen/
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Siehe auch:

https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-bremer-bildungsbehoerde-ueber-unterrichtsmaterial-entsetzt-_arid,1943125.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See



eingetragen von Kevin Kraus am 25.10.2020 um 06.11

[SHEV] INTEGRATION - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes: Stärkt den Lehrern den Rücken

23.10.20

28.000 Islamisten in Deutschland! Verfassungsschutz warnt vor Terrorpotenzial

Das Bundesamt für Verfassungsschutz schätzt das islamistisch-terroristische Potenzial in Deutschland auf derzeit 2.060 Menschen.


„Die schreckliche Tat in Dresden zeigt, dass vom islamistischen Terrorismus nach wie vor eine große Gefahr in Deutschland ausgeht“, sagte Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).

Insgesamt geht die Behörde laut dem Bericht der Funke Mediengruppe von bundesweit mehr als 28.000 Islamisten aus. Die Sicherheitsbehörden bearbeiteten mit vereinten Kräften weiterhin zahlreiche Gefährdungssachverhalte und klärten die islamistische Szene konsequent auf, sagte Haldenwang.

In Dresden hatte am 4. Oktober ein Mann zwei Touristen aus Köln und Krefeld bei einer Messerattacke schwer verletzt, einer der Männer starb. Der am Dienstag als mutmaßlicher Täter festgenommene 20-jährige Syrer gilt nach Angaben der Behörden als Gefährder und ist bereits erheblich vorbestraft.

Den Angaben zufolge war der Mann erst am 29. September nach vollständiger Verbüßung seiner Jugendstrafe entlassen worden und stand unter sogenannter Führungsaufsicht. Er sei aktuell im Besitz einer Duldung nach dem Aufenthaltsgesetz, hieß es.

Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) forderte die Bundesregierung auf, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, um Rückführungen nach Syrien oder in Drittstaaten zu ermöglichen.

„Wer in unserem Land schwere Straftaten bis hin zum Mord begeht oder als Gefährder auftritt, kann doch nicht allen Ernstes erwarten, dass er bei uns Hilfe oder Schutz findet“, sagte Herrmann den Funke-Zeitungen. Die Innenministerkonferenz hatte im Frühjahr erneut den generellen Abschiebestopp nach Syrien verlängert.

https://www.bz-berlin.de/deutschland/28-000-islamisten-in-deutschland-verfassungsschutz-warnt-vor-terrorpotenzial

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Josef Kraus, 21.10.20

Kommentar: Stärkt endlich den Lehrern den Rücken

Wie reagiert man in Deutschland auf den bestialischen Mord an einem französischen Lehrer? Gar nicht. Dabei werden auch hierzulande Lehrerinnen und Lehrer von radikalen muslimischen Eltern bedroht.


„Wehret den Anfängen!“ Dieser sonst inflationär bemühte Appell ist nach der bestialischen Ermordung des französischen Lehrers Samuel Paty durch einen jungen Islamisten wahrlich überfällig. Was hatte der Lehrer getan? Er hatte das Thema „Meinungsfreiheit“ behandelt und dazu Mohammed-Karikaturen gezeigt. Staatspräsident Macron hat zu diesem Mord die richtigen Worte gefunden – unabhängig davon, welche Konsequenzen sein Land daraus zieht. Und Frankreichs Zivilgesellschaft ist gegen diesen Mord aufgestanden. Aber wie reagiert man in Deutschland? Gar nicht!

Aggressiv und deshalb erfolgreich

Auch hier in Deutschland werden Lehrer und zumal Lehrerinnen von radikalen muslimischen Eltern und deren Nachwuchs bedroht, wenn sie sich kritisch über Kopftuch, Kinderehe, Zwangsbeschneidung, Verwandtenehe, Mehrfachehe und dergleichen äußern, um damit junge Leute zur Achtung von Bürger- und Menschenrechten zu erziehen. Oder sie sehen sich Beschwerden ausgesetzt, wenn sie die Weltgeschichte der Sklaverei behandeln und auf die bis heute ungebrochene Tradition islamisch geprägter Gesellschaften oder auf den Völkermord der Osmanen an den Armeniern eingehen.

Gewiss sind die angeblich religiös motivierten Beschwerdeführer nicht die Mehrheit. Aber sie sind aggressiv und deshalb erfolgreich. Denn im vorauseilenden Gehorsam betreiben Politik und viele Bildungs- und Erziehungseinrichtungen seit Jahren den Kotau: Im Ramadan soll es keine Prüfungen geben, muslimische Schülerinnen müssen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen, in den Schulmensen gibt es kein Schweinefleisch, St.-Martins-Umzüge von Kindergärten werden zu Lichterumzügen. Die Beispiele sind Legion.

"Wehret den Anfängen!"


„Wehret den Anfängen!“ Hier wäre, um unseren Bildungsstätten den Rücken zu stärken, endlich ein Wort eines Bundespräsidenten oder einer Kanzlerin angezeigt. Aber in Deutschland scheinen drei Narrative unumstößlich: „Der Islam gehört zu Deutschland.“ “Solche Morde haben nichts mit dem Islam zu tun.“ „Es sind dies Einzelfälle psychisch Auffälliger!“ So werden aus der Märchensammlung „Tausendundeine Nacht“ 1001 Unterwerfungen.

https://www.die-tagespost.de/politik/aktuell/kommentar-staerkt-endlich-den-lehrern-den-ruecken;art315,212984

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Weitere Texte zum Thema sind unter diesen Links zu finden:

https://www.zeit.de/2020/44/islamismus-frankreich-bedrohung-meinungsfreiheit-schule-lehrplan-samuel-paty/komplettansicht

https://m.tagesspiegel.de/politik/enthauptung-eines-lehrers-in-frankreich-sicherheitsbehoerden-befuerchten-nachahmertaten-in-deutschland/26285584.html

https://www.focus.de/perspektiven/ahmad-mansour-ueber-integration-und-corona-islam-experte-corona-darf-unser-problem-mit-der-generation-allah-nicht-ueberschatten_id_12567291.html

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/grossdemonstration-in-paris-je-suis-prof/

https://www.reitschuster.de/post/die-koepfung-und-die-doppelmoral/

https://de.gatestoneinstitute.org/15476/frankreich-islamische-republik

https://www.perlentaucher.de/intervention/eva-quistorp-zum-mord-an-samuel-paty-und-zur-frage-wie-solidarisch-deutschland-ist.html
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 20.10.2020 um 05.58

[SHEV] INTEGRATION - Anschlag auf die Freiheit - Heute Paris, morgen Berlin? // 18-Jähriger "Flüchtling" tötet Geschichtslehrer ...

Nun gab das Innenministerium bekannt: Der Mann wurde Opfer eines religiösen Rechtsgutachtens (Fatwa) – ausgesprochen vom Vater einer Schülerin und einem militanten Islamisten.
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Anschlag auf die Freiheit - Heute Paris, morgen Berlin?


Ismail Tipi, 17.10.20

Das Opfer des furchtbaren Attentats bei Paris ist ein Geschichtslehrer der örtlichen Schule. Der Mann, berichten Medien, habe im Unterricht mit seinen Schülern über die Meinungsfreiheit, ihren Wert und ihre Grenzen diskutiert. Als Beispiel hierfür habe er unter anderem Karikaturen des Propheten Mohammed verwendet.

Ein Französischer Geschichtslehrer, auf offener Straße exekutiert. Die Kehle mit einem langen Messer durchtrennt. Augenzeugen sprechen gar von einer Enthauptung des Mannes. Der Täter: Gerade einmal 18 Jahre alt.

Was wie eine Szene aus einem Endzeitszenario, einem Blockbuster oder Kriminal-Roman klingt, ist leider keineswegs fiktiv, sondern traurige Realität. So geschehen am gestrigen Freitagabend in Conflans-Sainte-Honorine, einer französischen Kleinstadt nahe der Hauptstadt Paris.

Das Opfer dieses furchtbaren Attentats ist ein Geschichtslehrer der örtlichen Schule. Der Mann, so berichten die Medien, habe im Unterricht mit seinen Schülern über die Meinungsfreiheit, ihren Wert und ihre Grenzen diskutiert. Als Beispiel hierfür habe er unter anderem Karikaturen des Propheten Mohammed verwendet.

Wegen dieser Methode, das Thema Meinungs- und Pressefreiheit zu vermitteln, wurde der Lehrer angefeindet und bedroht,
berichtete der Sender Franceinfo. Dennoch habe die Schulleitung ihren Lehrer verteidigt und Vorwürfe der Diskriminierung scharf zurückgewiesen. Auch der Vater eines Schülers äußerte gegenüber dem Sender France Inter die Berichte seines Sohnes, wonach der Lehrer keinesfalls herablassend oder respektlos gewesen sein soll. Er habe den muslimischen Mitschülern sogar angeboten, den Raum zu verlassen, bevor er die Karikaturen des Propheten zeigte.

Jetzt ist dieser Freiheitskämpfer tot. Ermordet von einem in Moskau geborenen Tschetschenen, wie Ermittlerkreise bestätigen. Gerade einmal 18 Jahre alt soll der Täter gewesen sein, der den Lehrer unweit seiner Schule brutal ermordet hatte. „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“) habe er nach seiner Tat gerufen, berichten Augenzeugen. Wenig später wurde der junge Mann von der Polizei aufgegriffen und habe auch die Beamten mit einer Stichwaffe bedroht. Er sei daraufhin beschossen worden und kurze Zeit später an seinen Verletzungen gestorben.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Tat noch am Abend des Verbrechens als „eindeutig islamistischen Terroranschlag“. Die Anti-Terror-Staatsanwaltshaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Bis zum heutigen Mittag wurden bereits neun Personen aus dem Umfeld des Täters vorläufig festgenommen, darunter auch dessen 17-jähriger Bruder sowie die Eltern der beiden Jungen. Ob es sich um einen Schüler des Lehrers handle oder eine andere Verbindung zur Schule oder dem Mann bestehe, werde noch geprüft, erklärten die Ermittlungsbehörden in Frankreich.

Diese schreckliche Tat ist eine weitere in einer ganzen Reihe islamistisch motivierter Anschläge in Frankreich. Und doch weist diese Tat eine besondere Qualität auf: Es ist, wie schon der Anschlag auf die Satire Zeitung Charlie Hebdo Anfang 2015 und der Messerangriff auf zwei Journalisten vor dem ehemaligen Sitz ebendieser Zeitung vor wenigen Wochen, ein offener Angriff auf die Grundwerte der Französischen Republik: „Einer unserer Mitbürger wurde heute ermordet, weil er lehrte, weil er Schülern die Freiheit der Meinungsäußerung, die Freiheit zu glauben und nicht zu glauben lehrte“, sagte hierzu Frankreichs Präsident Macron.

Die Islamisten haben die Freiheit im Visier. Redefreiheit, Meinungsfreiheit, Glaubens- und Religionsfreiheit, Freiheit zum Widerspruch, Freiheit zur Ablehnung – All diese Freiheiten sind elementarer Bestandteil unseres Wertekanons und unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Diese gilt mitnichten nur in Deutschland, sondern ist vielmehr das Fundament unserer europäischen Gemeinschaft. Auf der Überzeugung der unantastbaren Menschenwürde und der Freiheit eines jeden einzelnen fußt unser Verständnis von Gemeinschaft und Solidarität. Hier liegen die Wurzeln unseres europäischen und demokratisch-rechtsstaatlichen Selbstverständnisses. Genau dieses wollen die Islamisten treffen, ja sogar in seinen Grundfesten erschüttern und uns nehmen.

Es ist also keineswegs bloß der Angriff auf einen Lehrer, der sich in Frankreich ereignet hat, es ist ein Angriff auf unsere Art zu leben, ein Angriff auf die Kultur des demokratischen Meinungsstreits, ein Angriff auf den Pluralismus und die Verschiedenheit von Meinungen und Ansichten. Ein Angriff, der einmal mehr offenbart, vor welchen Spagat uns unsere freiheitlichen Überzeugungen stellen: Wie also verhält es sich mit der Toleranz gegenüber den Intoleranten?

Ich kann nur wieder einmal sagen: Wer unsere Freiheiten und Gesetze, unsere Normen und Werte nicht teilt, kann in Europa keinen Platz finden – weder in Frankreich, noch in Deutschland oder sonst wo in unserer Staatengemeinschaft.
Lassen wir uns nicht blenden: Heute noch bemitleiden wir Frankreich und sehen doch, wie der Islamismus auch bei uns immer weiter Fuß fasst, immer tiefere Wurzeln schlägt. Hinterhofmoscheen, Hassprediger, Salafisten und Dschihadisten gibt es nicht nur linksseitig des Rheins bei unseren französischen Nachbarn.

Auch hier in Deutschland drohen uns ähnliche Schreckensszenarien, wie sie Frankreich dieser Tage wieder durchlebt. Der Kuschelkurs der Multi-Kulti-Romantiker wird Anschläge nicht verhindern, denn er kann aus eingefleischten Demokratiefeinden und Islamisten keine handzahmen, lupenreinen Demokraten machen.


Es ist allerhöchste Zeit zu handeln: Heute hat es Paris getroffen, morgen kann es Berlin, Köln oder München sein. Wir müssen noch entschiedener gegen Islamisten und Salafisten, gegen Hassprediger vorgehen. Wir dürfen nicht weiterzusehen, wie sich Parallelgesellschaften etablieren, in denen bürgerliche Freiheiten und deutsche Gesetzte nichts zählen gegen das Wort des Imams oder des Clan-Oberhauptes.

Noch haben wir die Chance, das Ruder herumzureißen, Gefährder konsequent abzuschieben, mit gezielter Präventionsarbeit gegen die Einflüsse der Islamisten zu kämpfen. Noch bleiben uns Wege und Möglichkeiten, die Freiheit, die gerade uns Deutschen so viel bedeutet, zu bewahren und zu verteidigen. Noch können wir in Europa Initiative ergreifen und gemeinsam einen erbarmungslosen, harten und rechtsstaatlichen Kampf gegen den politischen Islam führen.

Ich weiß nicht, wie viele Weckrufe noch nötig sind, bis wir uns hierzu mit voller Kraft bekennen. Aber ich warne eindeutig: Jeder weitere Weckruf ist einer zu viel. Das Problem liegt klar und offen vor uns. Wir müssen nur noch entschiedener als ohnehin schon darauf reagieren.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/ismail-tipi-klartext/anschlag-auf-die-freiheit-heute-paris-morgen-berlin/

[...]

Weitere zitierte Texte:

https://www.news4teachers.de/2020/10/18-jaehriger-toetet-geschichtslehrer-der-mit-schuelern-ueber-mohammed-karikaturen-diskutiert-hat/

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/lehrer-bei-paris-enthauptet-motiv-wieder-mohammed-karikaturen-17007055.html

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article218121684/Islamismus-in-Frankreich-Den-Worten-muessen-entschiedene-Taten-folgen.html

https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/der-lehrer-mord-in-frankreich-muss-uns-auch-in-berlin-interessieren

https://www.welt.de/politik/ausland/article218130158/Terror-in-Frankreich-Lehrer-wurde-laut-Minister-Opfer-einer-Fatwa.html

https://www.welt.de/politik/ausland/article218108284/Islamismus-in-Frankreich-Es-handelt-sich-um-eine-verrohte-Gesellschaft.html

Weitere Texte zum Thema sind unter diesen Links zu finden:

https://www.bazonline.ch/gestorben-weil-er-die-freiheit-lehrte-872568465731

https://www.deutschlandfunkkultur.de/nach-lehrermord-in-frankreich-angriff-auf-die.2950.de.html?dram:article_id=485950

https://www.faz.net/aktuell/politik/nach-enthauptung-von-lehrer-bei-paris-neun-menschen-in-haft-17006394.html

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/lehrer-bei-paris-auf-offener-strasse-enthauptet/

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/attentat-auf-samuel-p-spuren-fuehren-zur-muslimbruderschaft/

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Frankreichs-Trauma-erschuetternde-Hilflosigkeit-in-einem-gespaltenen-Land

https://www.n-tv.de/22108851

https://www.n-tv.de/22107781

https://www.reitschuster.de/post/terror-in-paris-tabu-gewaltimport/

https://www.achgut.com/artikel/asylzuwanderer_sind_laut_bka_bei_gewalttaten_ueberrepraesentiert


eingetragen von Kevin Kraus am 25.09.2020 um 15.40

Nach der Rechtschreib„reform“ die Rechtsprech„reform“

Aus einer E-Mail an den Elternverein S-H

Betreff: Re: [G9-SH] GENDER - Zwang frißt sich durch die Institutionen... wann wirkt er sich auf Noten aus...? - Schule, Hochschule, Verwaltungen, Bundeswehr, Medien, Kultur, Kirche...
Datum: Thu, 24 Sep 2020 20:06:57 +0200
Von: ...
Antwort an: Initiative G9-jetzt!
An: sh-liste@g9jetzt.de

Hallo an alle,
mein Sohn geht in die 12. Klasse eines Gymnasiums in der Nähe von Lübeck. Mehrere Lehrer mir unbekannten Geschlechts haben angekündigt, dass es in Klausuren Punktabzug geben soll, wenn man keine genderverhunzte Sprache verwendet. Ich halte das für eine Frechheit (mein Sohn auch) und kann mir nicht vorstellen, dass es dafür eine juristische Grundlage gibt. - Irgendwelche Juristen da?

Ich habe meinen Sohn gefragt, ob es nicht noch mehr Schüler gibt, die sich darüber aufregen. Antwort: Vielleicht noch zwei oder so in der ganzen Stufe, die anderen sind alle wie Schafe. Er will sich diesem Diktat nicht unterwerfen, er will den Punktabzug in Kauf nehmen.

Es grüßt
[...]

Am 24.09.20 um 19:39 schrieb Astrid Schulz: GENDER - Zwang frißt sich durch die Institutionen... wann wirkt er sich auf Noten aus...?


eingetragen von Kevin Kraus am 23.09.2020 um 09.44

[SHEV] DIGITALISIERUNG / FERNUNTERRICHT / INKLUSION - Wie Digitalisierung per Videotelefonie gering literalisierten Erwachsenen hilft.

Uwe Ebbinghaus: Im Kern hat sich für mich im Lockdown aber klar erwiesen, dass digitaler Unterricht dem analogen unterlegen ist...
Und ich glaube, der Lehrermangel wird noch zunehmen, wenn das Lehrerbild sich dahingehend verändert, dass es auf den Lehrer im Unterricht kaum noch ankommt, weil er nur noch der Begleiter von KI-Programmen ist. Ich bezweifle, dass das Berufsbild eines Lernbegleiters viele junge Menschen dazu animiert, Lehrer zu werden – sie sind’s als Lernbegleiter ja auch nicht mehr.

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Digitale Hürden für Analphabeten - Probleme werden in Coronakrise verschärft

In der Corona-Pandemie wird das Alltagsleben auch in Deutschland digitaler: Sei es, dass sich Freundinnen und Freunde online treffen, Geschäftstreffen ins Internet verlegt werden oder im Webshop eingekauft wird. Für Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwächen könnte das noch höhere Hürden aufbauen: Darauf weisen bisher nicht publizierte Zahlen aus der „Leo-Studie“ hin, die das Bundesbildungsministerium an diesem Dienstag anlässlich des Weltalphabetisierungstag veröffentlichen will und die dem Tagesspiegel vorab vorliegen.

6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben, das sind 12,1 Prozent der Bevölkerung. Das war eine Kernaussage der Ergebnisse der Studie „Leo 2018 - Leben mit geringer Literalität“ , die bereits im vergangenen Jahr vorgestellt wurden. Das Follow-up warnt nun vor einer „grundsätzlichen Vulnerabilität gering literalisierter Erwachsener“, wenn es um Digitalisierungsprozesse gehe, die grundsätzlich als „Verheißung von von Kommunikation und Komfort“ beschrieben würden. So schließe die digitale Suche nach Informationen und Tipps zu verschiedenen Themen tendenziell Erwachsene aus, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben. Es bestehe ein „deutlicher Unterschied zwischen der Selbsteinschätzung gering und höher literalisierter Personen“ in Bezug auf digitale Alltagskompetenzen, die in der Studie „funktional-pragmatischen Kompetenzen“ genannt werden.

Ein Beispiel: Wohnungssuche. Von den gering literalisierten Erwachsenen trauen sich 58,9 Prozent den Umgang mit der Online-Wohnungssuche zu, während es in der Vergleichsgruppe der höher Literarisierten 83,8 Prozent sind. Ähnlich sehen die Werte zum Umgang mit Online-Stellenbörsen (56,6 Prozent versus 86,2 Prozent) und Online-Partnerschaftsportalen aus (44,4 Prozent versus 72,4 Prozent).

Dasselbe Bild bei der „Urteilskompetenz“ zum Umgang mit digitalen Formaten. Von den Erwachsenen mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben sehen es 52,1 Prozent als (eher) einfach an, die Glaubwürdigkeit von Informationen im Internet zu beurteilen - unter den Erwachsenen mit hohen Lese- und Schreibkompetenzen sind es 79,8 Prozent. Noch größer sind die Unterschiede bei der Frage, ob man bei Texten im Internet zwischen Information und Werbung unterscheiden könne: Das halten von den gering literalisierten Erwachsenen 45,2 Prozent für (eher) einfach, bei der Vergleichsgruppe sind es 75,1 Prozent.

Sogar nur 34,5 Prozent der gering Literalisierten fällt es leicht zu beurteilen, warum kostenlose Onlinedienste an den Daten der Nutzenden interessiert sind. Hier fällt auch der Wert in der Vergleichsgruppe mit 57,5 Prozent eher niedrig aus - was für die Autorinnen der Studie in einem „deutlichen Kontrast zu der offenkundigen Bereitschaft vieler Personen“ steht, ihre Daten freimütig an digitale Tools weiterzugeben.

Die Leo-Studie zeigt allerdings auch, dass es durchaus Bereiche gibt, in denen die Digitalisierung gering literalisierten Erwachsenen hilft. So nutzen sie zum Beispiel Videotelefonie und Sprachnachrichte deutlich häufiger: „Insgesamt bieten sich also durch nicht schriftbezogene Technologien Alternativen zum schriftlichen Umgang mit digitaler Technologie für diejenigen Personen, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben“, heißt es in der Studie.

Eine neue Webseite des Bildungsministeriums soll Menschen helfen, die schwer lesen und schreiben können. Unter http://www.mein-schlüssel-zur-welt.de finden sie in einfacher Sprache regionale Lernangebote. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mahnt Bund und Länder unterdessen an, gemeinsam eine Strategie gegen Bildungsarmut und die hohe Zahl sogenannter funktionaler Analphabeten zu entwickeln.
Tilmann Warnecke

Dienstag, 08.09.2020, Tagesspiegel / Wissen Forschen

https://www.tagesspiegel.de/wissen/diskussion-ueber-bildungsideale-der-oecd-erst-kommt-die-pflicht-dann-die-kuer/26196812.html


eingetragen von Kevin Kraus am 16.09.2020 um 19.16

[SHEV] GANZTAG: DDR 2.0 - Schule als Elternersatz - "Lufthoheit über den Kinderbetten"

Die SPD kann es nicht lassen... und verfolgt ihr eigentliches Ziel "verbindliche" Ganztagsschulen nach wie vor hartnäckig... Diese Forderung ist auch deshalb kurios, weil viele Eltern wegen Corona mittlerweile im Homeoffice tätig und damit zu Hause sind - wegen Corona aber auch nicht ausgeschlossen ist, daß der Unterricht abwechselnd in der Schule und eben zu Hause stattfinden wird. Hinzu kommt, daß der Lehrermangel groß ist - ganz zu schweigen vom Mangel an Fachpersonal wie Sonderpädagogen, Sozialpädagogen, Schulpsychologen, Schulkrankenschwestern etc. Ob unter diesen Bedingungen ein verpflichtender Aufenthalt in den Schulen für die Kinder - insbesondere Grundschulkinder - wirklich von Vorteil ist? Oder sollen die Kinder sich gegenseitig unterrichten?

ASE

Zur Erinnerung:

"Die Regierung will mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung eine 'kulturelle Revolution' erreichen. Wir wollen die Lufthoheit über unseren Kinderbetten erobern!" - in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 3.11.2002, zitiert u.a in Welt am Sonntag

Olaf Scholz
(* 14. Juni 1958 in Osnabrück) ist ein deutscher Politiker der SPD und seit 2011 Erster Bürgermeister von Hamburg. Von 2007 bis 2009 war Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales. Seit 2009 ist er Landesvorsitzender der SPD Hamburg und stellvertretender Bundesvorsitzender.

https://de.wikiquote.org/wiki/Olaf_Scholz

https://de.wikipedia.org/wiki/Olaf_Scholz
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Grundschulen: SPD fordert massiven Ausbau zu Ganztagsschulen – WELT

Stand: 14.09.2020

Martin Habersaat (SPD) spricht im Landtag von Schleswig-Holstein. Foto: Christian Charisius/dpa

Grundschüler unabhängig vom Elternhaus besser fördern: Um dies zu ermöglichen, sollten nach den Vorstellungen der SPD die Grundschulen in Schleswig-Holstein verstärkt zu Ganztagsschulen ausgebaut werden. Die SPD plant einen entsprechenden Vorstoß im Landtag.

Kiel (dpa/lno) - Die SPD fordert einen forcierten Ausbau der Grundschulen in Schleswig-Holstein zu Ganztagsschulen. Einen entsprechenden Antrag werde die SPD in der September-Sitzung des Landtags (23.-25.9) einbringen, kündigte SPD-Bildungsexperte Martin Habersaat an. «Der Bund wird den Ländern in den nächsten Jahren sehr erhebliche Finanzhilfen für die Investition in die Ganztagsbetreuung für Grundschüler zur Verfügung stellen.» Das Land erhalte allein in diesem und dem nächsten Jahr 25,5 Millionen Euro und leiste knapp 11 Millionen Euro Kofinanzierung. Die Mittel sollten vorrangig für den Ausbau von Ganztagsschulangeboten und für verbindliche Ganztagsschulen genutzt werden, sagte Habersaat.

Die sozialen Ungerechtigkeiten des Schulsystems hingen maßgeblich damit zusammen, dass die Lern- und Arbeitsbedingungen der Schüler zu Hause sehr unterschiedlich seien. «Wir wollen deshalb, dass auch die 30 Prozent unserer Grundschulen, die bisher noch keine Ganztagsschulangebote haben, so schnell wie möglich welche einrichten.» Mittelfristig müssten auch die weiterführenden Schulen schrittweise zu Ganztagsschulen werden. Für eine Übergangszeit sollte es möglich sein, dass Ganztagsschulen auch nur an drei Tagen in der Woche Nachmittagsangebote haben oder manche Züge halbtägig und andere Züge ganztägig führen.

Pädagogisch sollte nach den Vorstellungen der SPD die heute noch vorherrschende Zweiteilung des Tages mit Unterricht am Vormittag und Hausaufgabenhilfe sowie Freizeitangeboten am Nachmittag überwunden werden. «Mittelfristiges Ziel soll es sein, den Unterricht zu entzerren und über den Vormittag und Nachmittag verteilt zu organisieren, unterbrochen durch Phasen der selbständigen Vor- und Nachbereitung des Lernstoffes und der Erholung», heißt es in dem Antrag. Hierfür müsse auch die erforderliche Infrastruktur wie Mittagsverpflegung geschaffen werden.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article215671676/Grundschulen-SPD-fordert-massiven-Ausbau-zu-Ganztagsschulen.html

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/SPD-will-flaechendeckende-Ganztagsschulen,ganztagsschule132.html

https://www.boyens-medien.de/artikel/schleswig-holstein/grundschulen-spd-fordert-massiven-ausbau-zu-ganztagsschulen-351328.html

https://www.fehmarn24.de/schleswig-holstein/spd-fordert-ausbau-der-grundschulen-90043928.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See



eingetragen von Kevin Kraus am 20.08.2020 um 03.02

[SHEV] SCHULPFLICHT - Corona: Maskenpflicht an Schulen in SH kommt

ndr.de

Corona: Maskenpflicht an Schulen in SH kommt

Stand: 19.08.2020 17:35 Uhr - NDR 1 Welle Nord

Die Maskenpflicht an Schulen in Schleswig-Holstein kommt. Das hat Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) heute auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Lehrer und Schüler aller Jahrgänge sollen ab Montag verpflichtet werden, auf dem Schulgelände einen Mund-Nasenschutz zu tragen. Die Maskenpflicht gilt nicht für den Unterricht , sondern für die Bereiche in denen sich laut Prien "die Kohorten vermischen". Allerdings kann nach der neuen Verordnung auch das Tragen einer Maske im Unterricht von der jeweiligen Schule angeordnet werden. Auch andere Personen, wie zum Beispiel Eltern, die sich in der Schule aufhalten, müssen in Zukunft eine Maske tragen. Bisher hatte die Ministerin nur eine dringende Empfehlung zum Tragen von Masken in Schulen ausgesprochen.

Pressekonferenz: Karin Prien zur Maskenpflicht an Schulen

Schleswig-Holstein Magazin - 19.08.2020 19:30 Uhr

Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass ab kommenden Montag die Maskenpflicht an Schleswig-Holsteins Schulen eingeführt wird. Sie gilt nicht für den Unterricht.

Prien begründet Kurswechsel mit Klage eines Schülers

Zuvor hatte das Verwaltungsgericht in Schleswig entschieden, dass ein Kieler Schüler die Mund-Nasen-Bedeckung vorerst nicht aufziehen muss. Er hatte gegen das Tragen einer Maske im Unterricht Widerspruch eingelegt. Für andere Schülerinnen und Schüler hat die Entscheidung allerdings keine unmittelbaren Auswirkungen. Bei der Pressekonferenz am Nachmittag erklärte Prien den Kurswechsel bei der Maskenpflicht nun mit dem Beschluss des Verwaltungsgerichtes: "Wir haben aufgrund der Entscheidung des Verwaltungsgerichtes feststellen müssen, dass wir die Verpflichtung nur durch eine landesrechtliche Regelung durchsetzen können."

SPD: Maßnahme kommt zu spät

Der Bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Martin Habersaat, kritisierte die Bildungsministerin nach ihrem Statement. Der Schritt komme zu spät: "Eine Maskenpflicht in der Schule, mindestens auf engen Fluren und in Situationen, in denen nicht alle an einem festen Platz in einem gut belüfteten Raum sitzen, war besonders in den ersten 14 Tagen des Schulbetriebes sinnvoll", sagte er. Die Lage sei zu Beginn des Schuljahres, zum Beispiel durch Reiserückkehrer, sehr undurchsichtig gewesen. Er kritisierte, dass Prien die Schulen in dieser Situation allein gelassen habe.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Prien-Maskenpflicht-an-Schulen-in-SH-kommt,maskenpflicht452.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 30.07.2020 um 09.08

[SHEV] DISKRIMINIERUNG / RASSISMUS - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes

reitschuster.de

Grüne fordern Zwangs-Antirassismus-Schulungen

20.7.20

Ein Gastbeitrag von Josef Kraus

Lassen wir sie einfach selbst zu Wort kommen, die lieben Grün:*_/Innen. In ihrem aktuellen „10-PUNKTE-PLAN ANTIRASSISMUS“ fordern sie unter anderem: „Um einer pluralen Demokratie gerecht zu werden, sollten sich die vielfältigen und unterschiedlichen Perspektiven auf deutsche Geschichte und Gegenwart sowie die noch heute fortbestehenden neokolonialen Abhängigkeiten zwischen Ländern und Regionen sowie Solidarität in der migrationspolitischen und entwicklungspolitischen Zusammenarbeit auch in den Lehrplänen widerspiegeln. Aber nicht nur die Lehrpläne, auch die Schulen selbst sollen durch den Ausbau des Netzwerks ‚Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage‘ ermutigt und unterstützt werden, ihre Schule rassismuskritisch zu gestalten. Darüber hinaus sollten Lehrer*innen und Führungskräfte in regelmäßigen Abständen Antirassismusschulungen besuchen.“

Irgendwie kommt uns dies bekannt vor. Schweifen wir mal nur in die jüngste deutsche Geschichte ab. In der DDR gab es ideologiegesättigte Indoktrination in allen Bildungseinrichtungen: in den Schulen die Pflichtfächer „Staatsbürgerkunde!“ und „Wehrkunde“, an den Hochschulen ein Pflichtstudium in „Marxismus-Leninismus“. Krasser trieben es die Nationalsozialisten. Dort war ab Januar 1935 auf Anordnung von Bernhard Rust, Reichsminister für Erziehung und Volksbildung, Rassenkunde für die Schulen angesagt – mit Schwerpunkt im Fach Biologie.


Nicht zum Zwecke der Relativierung, sondern der historischen Wahrheit wegen erwähnen wir, dass es bei Stalin, dem „weisen Lehrer aller Völker“, Zwangsbeschulungen und Umerziehungslager gab – so man denn zu Beginn einer solchen Maßnahme überhaupt noch lebte. Auch das kommunistische China gehörte in Sachen Umerziehung nie zu den Waisenkindern. Heute noch müssen dort Journalisten eine Zwangsbeschulung im Fach „Marxismus“ absolvieren, und die Zahl der Uiguren, die in Umerziehungslagern interniert sind, geht in die Hunderttausende.

Nein, all das wollen wir den Grünen nicht unterstellen. Sie meinen es ja nur gut. Deshalb wollen wir uns konstruktiv einbringen. Wir hätten ein paar Vorschläge für das Anti-Rassismus-Curriculum. Wie wäre es zum Beispiel damit,

• dass in unseren Schulen auch einmal ganz objektiv auf die Geschichte der Sklaverei eingegangen wird? Natürlich auch auf die millionenfache Sklaverei, die von Arabern und Muslimen ausging?

• dass auf den Antiisraelismus und Antisemitismus der Muslime und des Islam eingegangen wird?

• dass auf den Rassismus gegen Weiße eingegangen wird, zum Beispiel auch auf den aggressiven Rassismus von BLM-Aktivisten (m und w) gegen Weiße?

• dass die Anwerbung von Fachkräften gerade aus Afrika einem Kolonialismus 2.0 gleichkommt?

• Dass China den derzeit offensivsten Kolonialismus in Afrika wegen Bodenschätzen betreibt?
Teilnehmer solcher „Schulungen“ sollen nach den Vorstellungen der Grünen „in regelmäßigen Abständen“ Lehrer sein – und Führungskräfte. Hoffentlich sind die „grünen“ Eliten namens Baerbock, Habeck, Roth, Göring-Eckhardt, Hofreiter, Özdemir und Co. auch dabei. Nicht als Referenten, sondern als aufmerksame und lernbereite Teilnehmer. Zudem gäbe es bei 750.000 Lehrern in Deutschland ein reiches, selbstredend staatlich alimentiertes Betätigungsfeld für die „grüne“ Heinrich-Böll-Stiftung und für diverse „grüne“ NGOs.

Oder aber die Zielsetzung solcher „Antirassismusschulungen“ ist vielleicht eine andere? Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt! Die Zielsetzung könnte nämlich auch eine sein, wie sie der in der DDR drangsalierte und 1977 ausgereiste, große Lyriker Reiner Kunze in einem kurzen Gedicht mit dem Titel „Dialektik“ skizzierte: „Unwissende damit ihr / unwissend bleibt / werden wir euch / schulen.“

Josef Kraus (*1949), Oberstudiendirektor a.D., Dipl.-Psychologe, 1987 bis 2017 ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, 1991 bis 2013 Mitglied im Beirat für Fragen der Inneren Führung beim Bundesminister der Verteidigung; Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2009), Träger des Deutschen Sprachpreises 2018; Buchautor, Publizist; Buchtitel u.a. "Helikoptereltern" (2013, auf der Spiegel-Bestsellerliste), "Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt" (2017), "Sternstunden deutscher Sprache" (2018; herausgegeben zusammen mit Walter Krämer), "50 Jahre Umerziehung - Die 68 und ihre Hinterlassenschaften" (2018), "Nicht einmal bedingt abwehrbereit - Die Bundeswehr zwischen Elitetruppe und Reformruine" (2019, zusammen mit Richard Drexl)

https://www.reitschuster.de/post/gr%C3%BCne-fordern-zwangs-antirassismus-schulungen
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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 26.07.2020 um 05.49

[SHEV] RECHTSCHREIBUNG / ABITUR = HOCHSCHULREIFE? - Polizei-Bewerber: In SH lag die Durchfallquote beim Diktat bei gut 30 Prozent ...

welt.de

Polizei: Mancherorts scheitert jeder dritte Bewerber am Diktat

Schwache Rechtschreibung 24.7.20

Wer zur Polizei will, muss die Rechtschreibung beherrschen – und häufig scheitert der Karrierewunsch am Diktat. Unterschiede gibt es zwischen Abiturienten und Bewerbern mit der mittleren Reife.

Viele Bewerber für den Polizeidienst scheitern im Bewerbungsverfahren, weil sie die Rechtschreibung zu schlecht beherrschen. Dies zeigen Recherchen der Deutschen Presse-Agentur in verschiedenen Bundesländern. In Schleswig-Holstein etwa lag die Durchfallquote beim Diktat zuletzt im Schnitt bei gut 30 Prozent. Die sportlichen Anforderungen konnten nur sechs Prozent nicht erfüllen.

Rund 20 Prozent der Abiturienten und 45 Prozent der Bewerber mit Mittlerer Reife scheiterten am Diktat. Und in Niedersachsen verhaut jeder zweite Teilnehmer den Eignungstest und scheidet deswegen aus dem Bewerbungsverfahren aus.

Hohe Durchfallquoten bei den Tests zeigen, wie hoch die Hürden sind und dass die Polizei sich zumeist noch guten Nachwuchs rauspicken kann. Die Zahl der Bewerber übersteigt in den meisten Bundesländern die Zahl der Ausbildungsplätze um ein Vielfaches. Die Prüfungen weichen je nach Bundesland voneinander ab; jedoch zeigt sich, dass die Rechtschreibung eine Achillesferse der Bewerber ist.

Orthografie ist deshalb wichtig, weil etwa die Hälfte der Arbeitszeit vieler Polizisten auf Büroarbeit entfällt. Die Beamten verfassen Anzeigen an Staatsanwaltschaft und Gericht – und die sollen einwandfrei sein.

Anfang des Jahres hatte ein Bericht für Diskussionen gesorgt, nach dem die Bundespolizei die Anforderungen an Bewerber beim Diktat gesenkt habe. Beim Diktat wurde die maximal erlaubte Fehlerquote von 20 auf 24 Fehler erhöht – bezogen auf einen Text mit 180 Wörtern, also etwa eine halbe DIN-A4-Seite, wie auf Nachfrage erläutert wurde. In den Jahren zuvor hatte es aus mehreren Bundesländern Berichte gegeben, dass bis zu jeder fünfte Polizeibewerber am Deutschtest scheitere.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article212135887/Polizei-Mancherorts-scheitert-jeder-dritte-Bewerber-am-Diktat.html
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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MOD: Die Rechtschreib„reform“ für 50 Mrd. DM sollte doch 90 Prozent der Schreibprobleme beseitigen!


eingetragen von Kevin Kraus am 18.07.2020 um 12.25

[SHEV] HOCHSCHULE / STUDIUM - Josef Kraus: Proteste gegen veröffentlichte Studie in Fachmagazin ...
17.7.2020

Proteste gegen veröffentlichte Studie in Fachmagazin und Rücktritte

Ein Aufsatz in der Fachzeitschrift "Wirtschaftspsychologie" oder vielmehr die Aufregung über sein Erscheinen offenbart, dass Wissenschaftsfreiheit längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist.


Ein Sturm der Entrüstung wütet derzeit unter Psychologen in Deutschland. Vier Mitherausgeber der Fachzeitschrift Wirtschaftspsychologie – Professoren, wie bei einer solchen Zeitschrift üblich – sind aus Protest gegen die Veröffentlichung einer Studie von ihrem Amt zurückgetreten. Sie meinten in jener Studie eine „rechtspopulistische Ambition“ sehen zu müssen. Man sei „entsetzt“ darüber, dass in der Wirtschaftspsychologie ein Artikel veröffentlicht werde, „der unter dem Deckmantel eines vermeintlichen wissenschaftlichen Beitrags rassistische Stereotype und rechtspopulistische Hetze bedient“, „Futter für die Argumentation rassistischer Parolen“ sei und „vom politischen rechten Lager instrumentalisiert“ werde. Als Sprecher der Kritiker fungiert der Mainzer Psychologieprofessor Thomas Rigotto.

Es geht also offensichtlich im Kern nicht um eine rein wissenschaftliche Frage, sondern eine politisch-moralische. Die Wortwahl des Protests und die Tatsache, dass der betreffende Beitrag, wie es sich für eine wissenschaftliche Fachzeitschrift gehört, vor der Veröffentlichung ein so genanntes Peer-Review-Verfahren durchlaufen hat, also von anderen Wissenschaftlern auf seine Wissenschaftlichkeit hin positiv geprüft worden war, zeigt, dass es letztlich darum, was Forscher erforschen (oder zumindest publizieren) dürfen oder sollen.

Der skandalisierte Beitrag trägt den Titel: „Intelligenzdiagnostik bei überwiegend Nicht-EU-Migrantinnen und -Migranten. Ergebnisse einer empirischen Studie mit einem kulturfairen Messverfahren.“ Der Autor, Bruno Klauk von der Hochschule Harz in Wernigerode, testete 505 überwiegend aus Nicht-EU-Ländern stammende Migranten, die für „Schutzsuchende“ als repräsentativ gelten können. Der Forscher tat dies, um eine negative Wirkung mangelnden sprachlichen Verständnisses und mangelnder Schulbildung auszuschließen, mit einem sprach- und wissensunabhängigen Intelligenztest. Der angewendete Test hat den Namen BOMAT (Bochumer Matrizentest). Es ist dies ein 120-Minuten-Test, der hinsichtlich Reliabilität, Validität, Objektivität und Normierung testtheoretisch ausgesprochen gut abgesichert ist. Diese „kulturfairen“ Tests gibt es seit Jahrzehnten; sie haben sich für solche Zwecke gut bewährt.

Das Hauptergebnis war: Bei den 505 Testanden, darunter 44,4 Prozent aus Syrien, zeigten sich Ergebnisse, die im Durchschnitt dem Niveau von in Deutschland getesteten Hauptschülern entsprechen (also bei einem IQ von rund 90). Multifaktorielle Analyseverfahren ergaben, dass die Testleistungen signifikant von folgenden Variablen mitgeprägt sind: Weltregion, aus der jemand zugewandert ist; Beruf im Heimatland; Kursziel in Deutschland und Anzahl der im Heimatland geleisteten Schuljahre (siehe hier).

Die Frage, ob es genetisch, kulturell oder ethnisch bedingte Unterschiede in der Intelligenz gibt, ist seit 1969 weitgehend tabuisiert.
Damals ergaben IQ-Tests für weiße US-Amerikaner einen im Schnitt um 10 bis 15 Punkte höheren IQ als für schwarze US-Amerikaner. Intelligenzforscher wie Arthur Jensen oder Hans Jürgen Eysenck wurden für solche Ergebnisse an den Pranger gestellt, ja gar tätlich angegriffen. Bald herrschte denn auch Ruhe an dieser Debattenfront; kaum noch jemand wagte sich an vergleichende IQ-Untersuchungen heran.

Nun hat der deutsche Psychologieprofessor dieses Tabu in den Augen seiner Kritiker gebrochen. Da half ihm auch nicht, dass er sich mit dem Begriff „Schutzsuchende“ sogar einer politisch äußerst angesagten Rhetorik bedient.

Das Fachmagazin fühlte sich schließlich gedrängt, im Heft 2/2020 ein PRO/CONTRA zur Klauk-Studie zu veröffentlichen. Immerhin finden sich dabei auch markante Verteidiger der Klauk’schen Studie. Wir zitieren in Auszügen zwei davon. Statistikprofessor Walter Krämer (TU Dortmund) schreibt:

„Wären die Ergebnisse der Klauk’schen Studie andere gewesen, hätte man sie sicher in den aktuellen Kritikerkreisen hoch gelobt. Nur weil gewisse Ergebnisse nicht in ein vorgeformtes Weltbild passen, werden nahezu krampfhaft methodische Schwachstellen gesucht. Diese Kollegen sollten sich was schämen. Ich sehe hier deutliche Parallelen zu den vielfältigen sonstigen Eingriffen totalitärer Weltversteher in die akademische Forschung und Lehre in der Bundesrepublik. Auf diesem Niveau waren wir vor 80 Jahren schon einmal. Ich kann nur hoffen, dass der Verlag und die verbleibenden Herausgeber diesmal Rückgrat zeigen und die Ideologen in ihre Schranken weisen.“

Es geht um die Freiheit der Forschung – auch für nicht-linke Forschung

Psychologieprofessor Heiner Rindermann (TU Chemnitz) schreibt:

„Warum äußern sich hier Wissenschaftler in einer andere herabsetzenden Weise, obwohl sie offensichtlich nicht die Literatur kennen? Zunächst gibt es eine „IQaphobia“, „Fear of measuring intelligence because one believes that only Nazis and Eugenicists do that“ (Jussim, 2020). Hinzu kommt, dass das akademische Milieu in den Sozialwissenschaften extrem links geprägt ist. Nach Inbar und Lammers (2012) wird die Psychologie von in etwa 70 bis 95 Prozent Linken dominiert. Linke, die die Mehrheit stellen (Verhältnis ca. 8 : 1 bis 14 : 1), gaben offen zu, Andersdenkende zu diskriminieren. In einem solchen Milieu wird Qualität nicht mehr als notwendig angesehen. Vorrangig ist, die herrschende Meinung zu bedienen. Erlauben Sie mir, es in bildlicher Sprache zu formulieren: In diesem Milieu meint man, wer nach links aufs Papier kotzt, wird gedruckt. Bekommt Beifall. Kommt damit durch. Wir brauchen dagegen mehr Wissenschaftlichkeit, mehr epistemische Rationalität, weniger politische Ideologie!“

Rindermann ist TE-Lesern aufgrund dieses Interviews vom 17.11.2019 bekannt. Im Oktober 2015 übrigens hatte Rindermann darauf hingewiesen, dass syrische Ingenieure eher nur deutsches Realschülerniveau hätten, worüber Focus-Online berichtete.

Zur Erinnerung: Laut Grundgesetz sind Forschung und universitäre Lehre frei. Anders kann Wissenschaft nicht gedeihen. Bestimmte Forschungsansätze zu unterdrücken und andere zu akzentuieren, das wäre Manipulation und Opportunismus. Mit Wissenschaft und Forschung hat das nichts zu tun. Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat 2019 mit einer Resolution zu Recht darauf hingewiesen, dass es an Universitäten keine „Denk- und Sprechverbote“ geben dürfe und die freie Debattenkultur verteidigt werden müsse (siehe hier). Dass es an einigen deutschen Universitäten eine solche freie Debattenkultur freilich nicht mehr gibt, haben wir bei TE schon an einigen Beispielen dargelegt.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/protest-veroeffentlichte-studie-ruecktritte/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
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eingetragen von Kevin Kraus am 27.06.2020 um 16.15

tichyseinblick.de

Gendern: Schöne neue Sprache
24.6.20

Das Gendern der deutschen Sprache mit * und Partizip-Präsenz-Konstruktionen wie "Radfahrende" führt zu immer absurderen Lächerlichkeiten. Von Bettina Hagen.

Das erste Mal stolperte ich am 7. Juni 2001 über folgenden Ausspruch von Gregor Gysi, den er in der Talkshow „Berlin Mitte“ zum Besten gab: „Ich würde es gut finden, wenn die Berlinerinnen und Berliner ihren Bürgermeister oder Bürgermeisterin direkt wählen würden.“ Ich dachte, ich spinne, als ich das hörte. Aber nein.

Herr Gysi war schon damals Musterschüler und Meister der Anpassung zu einer Zeit, als die neue Diktatur der politischen Korrektheit erst so richtig in Rollen kam. Unendlich viele Beispiele der verquasten neuen Gendersprache kamen im Lauf der Zeit allein aus seinem Mund. Seitdem verfolge ich die zunehmende Vergewaltigung der Sprache durch sogenanntes Gendern.

Immer wieder frage ich mich, was das für Leute sind, die es sich zum Ziel gesetzt haben, unsere Sprache im Namen der sogenannten Gendergerechtigkeit zu verändern. Wer treibt die Entwicklung einer falsch verstandenen Emanzipation mit derartigen Sprach-Verrenkungen so gnadenlos voran? Und warum?

Sind es komplexbeladene Frauen, die alles bekämpfen, was nach „männlich“ riecht? Oder sind es Männer, die so schwach sind, sich ein Schuldgefühl für eine vermeintlich vermännlichte Sprache einreden zu lassen?

Wie sonst kann man auf die Wahnsinnsidee kommen, künstlich jeden, aber auch jeden allgemeinen, grammatikalisch (nicht sexuell) maskulinen Begriff wie Bürger, Arzt, Mitarbeiter, Autofahrer, Minister, Einwohner, Freund usw. mit einem „femininen“ Zusatz zu versehen? Oder gleich ganz durch die feminine Form zu ersetzen? Wenn man (frau?) das * umgehen will, sind im Reigen der Genderkreationen auch so schöne Partizip-Präsenz-Begriffe wie „Radfahrende“, „Studierende“, „Touristenführende“ usw. entstanden.

Halt! Da fallen mir beim Aufzählen der Begriffe glatt noch einige ein, die ich noch nie als gegendert wahrgenommen habe: Z.B. „Gäste“. Da vermisse ich schmerzlich die „Gäst*Innen“, genauso die „Zuwanderer*Innen“, „Lokführer*Innen“. Bis vor kurzem hatte ich auch noch nie von Nationalsozialist*Innen gelesen. Aber das hat sich geändert. Zum Beispiel hier. Nun werden also auch tote weibliche Nazis nicht mehr diskriminiert. Demnächst wird es vielleicht auch Naz*Innen geben oder Nazierende.

Und eigentlich ist es auch eine Frechheit, dass „DIE GRÜNEN“ ihre Partei noch immer nicht in „Die Grün*Innen“ umbenannt haben. Eine schreiende Ungerechtigkeit und zutiefst frauenfeindlich, die weiblichen Mitglieder einfach bei der Namensgebung zu vernachlässigen. Nur bei den „Deutschen“ ist das Ändern wohl kein Problem, denn von denen soll man ja ohnehin nicht mehr sprechen.

Ziemlich einseitig und ungegendert bleibt es allerdings auch bei Allgemeinbegriffen wie: Mörder, Täter, Terroristen, Vergewaltiger, Diebe, Einbrecher, Perverse, Randalierer, Chaoten etc. Aber eigentlich auch logisch aus Gendersicht, denn das Böse und die Bösen sind doch gern ausschließlich männlich besetzt. Oder? Auch die Rassisten, Verschwörungstheoretiker und Rechtsradikalen. Oder hat schon mal jemand von „Verschwörungstheoretisierenden“ gehört?

Frauen sind besser als wer?

Auch ein anderes Problem, liebe Genderist*Innen, ist überhaupt noch nicht geklärt. Wie bekommt man im Sinne einer neuen Gerechtigkeit das männliche Element in grammatikalisch so rein feminine Begriffe wie: die Gesellschaft, die Gemeinde, die Bürgerschaft, die Partei oder die Menge. Und dann gibt es ja noch: die Person, die Koryphäe, die Kapazität. In eurer Logik müsste es doch eigentlich heißen: die Person*Er usw. Denn die Männer sollen doch auch gerecht behandelt werden. Oder haben das diese Machos und Unterdrücker nicht verdient? Und was ist mit neutralen Ausdrücken wie „das Mitglied“? Schreiben wir in Zukunft der/die/das Mitglied? Klärt das bitte!

Im Ernst: Das, was ihr da hervorbringt, ist Deutsch von seiner unangenehmsten Seite: wichtigtuerisch, besserwisserisch und regulierungssüchtig. Und unlogisch bis dort hinaus.

Wenn ihr Genderisten euch anstrengt, bekommt ihr die Sprache noch so zerhackstückt, dass sich bald jeder vernünftige Mensch an den Kopf fasst und die Bürger hoffentlich anfangen, sich dagegen zu wehren. Das sprachliche Wirrwarr samt gruseliger Rattenschwanzsätze sollte sich die Mehrheitsgesellschaft nicht mehr gefallen lassen.

Hoffentlich gewinnen auch die Studenten den gesunden Menschenverstand schnellstens zurück und kapieren endlich, dass mit solch lächerlich gegenderten Begriffen wie „Studierende“ und „Studierendenwerk“ keine vermeintliche Geschlechtergleichheit entsteht. Denn so blöd wie die Genderisten glauben, sind sie nicht!

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/schoene-neue-sprache/
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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 27.06.2020 um 05.00

Freitag, 5. Juni 2020 Lokales Kiel
Stadt mit Sternchen
Kiel führt ab 1. Juli die geschlechtergerechte Amtssprache ein – Zierau bittet um Gelassenheit
Von Michael Kluth

Kiel. „Liebe Kieler*innen, liebe Lesende“: Nach der Hansestadt Lübeck führt auch die Landeshauptstadt Kiel die geschlechtergerechte Sprache in ihrer Verwaltung ein. Während Lübeck den Geschlechter-Doppelpunkt („Lübecker:innen“) anwendet, setzt Kiel auf das vielerorts übliche Gender-Sternchen („Kieler*innen“) und vor allem auf die Neutralisierung von Geschlechtern („Studierende“, „Amtsleitung“). Der Stern stehe „mit seinen weit verzweigten Strahlen für alle Geschlechter“, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung, „sowohl Männer und Frauen als auch Geschlechter jenseits binärer Mann-Frau-Kategorien“.

Das Konzept der Agentur Fairlanguage aus Quarnbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ist jetzt fertig. Zur Vorbereitung hat die Agentur mit Beschäftigten der Stadt 2019 insgesamt fünf Workshops veranstaltet, „mit großer Beteiligung der Verwaltung“, heißt es. Die Stadt zahlt der Agentur für ihre Arbeit 50 000 Euro.

Die städtischen Ämter, Behörden und Betriebe sollen das Konzept vom 1. Juli 2020 an umsetzen. Der Kieler Personaldezernent Christian Zierau hat die Konzeption in dieser Woche im Innen- und im Hauptausschuss der Ratsversammlung vorgestellt.

Er finde eine gendergerechte Kommunikation „für eine Großstadt relativ selbstverständlich“, sagte der Stadtrat im Hauptausschuss. Es gehe darum, „modern zu kommunizieren“ und „alle Menschen in der Stadt gleichermaßen anzusprechen und nicht auszugrenzen“, schreibt Zierau im Vorwort zum Konzept. „Mir persönlich ist wichtig, dass Gespräche menschlich klingen und keinen Menschen ausschließen. Auch die Verständlichkeit von Behördensprache sollte konsequent mitgedacht werden.“ Das sei „gelebte Vielfalt und Anspruch gleichermaßen“. Zierau ermunterte im Hauptausschuss alle dazu, die gendergerechte Kommunikation „gelassen, pragmatisch und ungezwungen“ einzuführen.

Für die Grünen begrüßte Ratsfrau Anke Oetken die Vorlage der Verwaltung ausdrücklich. „Sprache verändert sich“, sagte sie. Das Konzept sei „großartig“. SPD-Fraktionschefin Gesa Langfeldt lobte das Konzept als schönes Beispiel dafür, dass die Sprache mit Geschlechtergerechtigkeit eben nicht verhunzt werde. „Die Vorlage ist sehr gut lesbar“, sagte sie. Im Innenausschuss regte der Vorsitzende Falk Stadelmann (SPD) eine begleitende wissenschaftliche Studie zur Akzeptanz in der Bevölkerung an. Zierau sagte, er stehe dem Vorschlag aufgeschlossen gegenüber, im Vordergrund stehe jetzt aber die praktische Umsetzung. Kritiker des Gender-Sternchens meldeten sich in keinem der Ausschüsse zu Wort.

Die Agentur Fairlanguage stellt ihrem Konzept Grundsätze voran: „Wir haben den Anspruch, in der Landeshauptstadt Kiel gendergerecht zu kommunizieren“, heißt es darin. „Dies tun wir, indem wir in allen Textarten, sowohl mündlich wie schriftlich (Beispiele: Online-Artikel, Grußworte, Ausschreibungen, Mitteilungen, E-Mails, Bescheide, Satzungen) und im Umgang mit Menschen

 Sätze umformulieren und Wörter neutralisieren („Teilnehmende, Leitung“), so dass Geschlecht keine Rolle spielt, das Gendersternchen verwenden („die Bürger*innen“, „die*den Kolleg*in“, „ein*e Antragsteller*in“), sodass Vielfalt sichtbar wird, auf eine geschlechtsspezifische Anrede verzichten („Guten Tag, Vorname Nachname“, „Moin, Vorname Nachname“) oder Menschen mit einer selbstgewählten Anrede ansprechen und dabei die Verständlichkeit mitdenken.

In der mündlichen Anwendung soll das Gender-Sternchen „mit einer kurzen Pause gelesen bzw. gesprochen“ werden, heißt es in der Anleitung. „So wird Raum für alle Geschlechter geschaffen und Vielfalt hörbar.“

Es gehe bei gendergerechter Kommunikation nicht darum, die Grammatik zu verändern, versichern die Fachleute, sondern vielmehr darum, „die Sprache an die gesellschaftliche Situation und die Vielfalt anzupassen und so eine inklusive Welt für alle Menschen zu schaffen“. Sachwörter ohne Personenbezug wie der Stuhl und die Lampe würden nicht verändert. „Außerdem geht es nicht darum, jede Personenbezeichnung zu neutralisieren oder gender-inklusiv darzustellen.“ So könne „eine Person, die ein Amt leitet und weiblich angesprochen werden möchte, auch weiterhin als Amtsleiterin bezeichnet werden“.

Die Stadt will die gendergerechte Kommunikation in vier Phasen bis zum 31. Mai 2022 einführen. Vom 1. Juni 2022 an soll sie in den Regelbetrieb übergehen.
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Kieler Nachrichten, E-Paper, Leserbriefe

Das verhunzt die deutsche Sprache

Gendergerechte Sprache

In Kiel verwechselt die Stadtverwaltung Genus mit Sexus und fügt der Sprache Schaden zu. Die Gendersprache verhunzt vielfach die deutsche Sprache und ist oft auch sachlich unrichtig. So ist es etwa falsch, Studenten in Studierende umzubenennen, weil sie Studierende nur sind, solange sie aktiv studieren, in der übrigen Zeit wären sie Essende, Busfahrende, Einkaufende usw. Eine solche Sprachmodernisierung kann auch zu Missverständnissen führen, etwa wenn Personen, die bisher als Zeuge und Zeugin vor Gericht geladen werden, demnächst womöglich als Zeugende einbestellt werden oder wenn Rechnungsrat und Rechnungsrätin zu Rechnungsratenden mutieren. Unklar ist auch, wie das Stadtoberhaupt zukünftig bezeichnet werden soll, eventuell als Oberbürger*innenmeister*in? Der wortzerreißende Stern verhilft nicht zu mehr Geschlechtergerechtigkeit, sondern ist die Anbiederung an einen sich verstärkenden sozialen Druck, eine bestimmte Geschlechterideologie hinzunehmen.
Helmut Schmidt , Passade

Quellenangabe: Ostholsteiner Zeitung vom 16.06.2020, Seite 20
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Dienstag, 9. Juni 2020 Leserbriefe
Männliches Geschlecht verschwindet

Stadt mit Sternchen

Wenn man Worte mit Sternchen (zum Beispiel laut) liest, verschwindet das männliche Geschlecht. Das ist die feministische, männerfeindliche Propaganda, die von den Kieler Stadtvätern und -müttern als gendergerecht verstanden wird, ein Begriff, der seinerseits feministische Propaganda ist. Mochte der Rat der Stadt sich nicht an seriösen Zeitungen und Buchverlagen orientieren? Dort gibt es Sprachkundige, aber deshalb keine Sternchen. Auch die Kieler Universität wäre wohl eine gute Ratgeberin gewesen. Die deutsche Sprache braucht jedenfalls keine Sternchen.

Prof. Hubert Speidel , Kiel

[ Weitere Artikel mit zum Teil heftigen Kritiken. ]
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 22.06.2020 um 04.38

[SHEV] GENDER / RECHTSCHREIBUNG / GESCHICHTE - Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann: Proteste und Sturz von Statuen...

nzz.ch
Proteste und Sturz von Statuen: Monumentale Missverständnisse
Konrad Paul Liessmann
16.6.20

Wer immer in den Verdacht gerät, am Kolonialismus partizipiert und rassistisch gedacht zu haben, muss hinab: ins Museum, ins Meer, in den Müll. Doch ist das der richtige Umgang mit Vergangenheit?

Es gebe, schrieb Friedrich Nietzsche einmal, ein Übermass an historischem Sinn, bei dem das Lebendige zu Schaden komme. Nicht ohne Grund hatte sich der Philosoph damit vor allem gegen eine monumentalische Geschichtsschreibung gewandt, die glaubte, den vermeintlichen Heroen der Vergangenheit Denkmäler setzen zu müssen und im andächtigen Starren darauf zu verharren. Zumindest einige dieser Standbilder werden nun gestürzt; wer immer in den Verdacht gerät, am Kolonialismus partizipiert und rassistisch gedacht zu haben, muss hinab: ins Museum, ins Meer, in den Müll. Am besten aber wäre es – die Aktivisten lassen daran keinen Zweifel –, unsere Gegenwart restlos von solchen inkriminierten Monumenten zu befreien.

Man kann diesen Aktionen einiges abgewinnen. Die Demolierung von Denkmälern gehört zum politischen Geschäft, nach jeder Revolution, nach jedem Umsturz wurden die steinernen Repräsentanten des alten Regimes geschleift. Auffallend ist, dass sich solche Eruptionen des Hasses gegen Statuen, Gemälde, Bücher und Filme zunehmend inmitten der Kontinuität von Demokratien entladen, ausgelöst durch einen erschreckenden Anlass, befeuert von den sozialen Netzwerken. Die Tradition aller toten Geschlechter, so Karl Marx, ein Zeitgenosse Nietzsches, lastet wie ein Alp auf den Gehirnen der Lebenden – verständlich, sich davon befreien zu wollen. Marx könnte übrigens der Nächste sein, der wegen seiner rassistischen Bemerkungen vom Sockel gestossen werden wird.

Ganz froh will man ob dieses Furors nicht werden. Der Bildersturm, aus welchen religiösen oder ideologischen Motiven er auch entfesselt wird, ist Ausdruck eines Ressentiments, einer ohnmächtigen Wut, die sich einmal in den Rausch der Macht verwandeln will. Hinter dieser Symbolpolitik steckt ein paranoid gebannter Blick auf die Vergangenheit, bereit, alles wieder und immer wieder zu durchleuchten, stets auf der Suche nach Ideen, Taten und Werken, die dem heutigen Wissensstand und aktuellen ethischen Standards nicht genügen, um dann die Toten mit einer triumphalen Geste der moralischen Überlegenheit noch einmal zu töten. Der Glaube, dass es für die Vergangenheit nur ein einziges Kriterium gebe, an dem sie gemessen werden darf, führt zu einer fatalen Geschichtsblindheit und bleibt ex negativo jener verklärenden Haltung verhaftet, über die sich Nietzsche mokierte.

Der Hochmut, der sich in der Annahme zeigt, dass alle Geschlechter vor uns irrten, ist ein monumentales Missverständnis. Nicht zuletzt wir selbst sind das Resultat dieser Irrtümer. Wir werden weder zu besseren Menschen, noch schaffen wir eine bessere Welt, wenn wir diese von allen Dokumenten reinigen, die uns daran erinnern könnten, dass die Geschichte keine moralische Anstalt ist. Eine minimale Bildung, die in der digitalen Informationsgesellschaft rarer denn je geworden ist, genügte, um all die verwitterten steinernen oder bronzenen Könige, Fürsten, Feldherren, Condottieri, Eroberer, Entdecker, Händler, Dichter und Denker dort zu belassen, wo sie nun einmal stehen.

Doch keine Weltgeschichte ohne Ironie. Warum nur Denkmäler stürzen, warum nicht auch welche errichten? Erst vor kurzem erhielt eine linksextreme Splittergruppe die Erlaubnis, in einer deutschen Stadt eine originale Lenin-Statue aus den dreissiger Jahren aufzustellen. Der Revolutionär hat ein blutiges Terrorregime errichtet und die Fundamente für eine der grausamsten Diktaturen des 20. Jahrhunderts gelegt – in diesem Fall spricht das offenbar nicht gegen ein monumentales Gedenken, der mediale Sturm der Entrüstung zumindest blieb aus. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Das Coronavirus hat die Aufstellung vorerst verhindert. So gnädig wird die Natur mit uns nicht immer verfahren.

https://www.nzz.ch/meinung/kolumnen/monumentale-missverstaendnisse-ld.1561364
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siehe dazu:
sueddeutsche.de

https://www.sueddeutsche.de/politik/extremismus-gelsenkirchen-linksextremistische-mlpd-will-lenin-statue-enthuellen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200615-99-433148
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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 12.04.2020 um 05.24

[SHEV] ABITUR - Aus dem MBWK SH: Kabinett beschließt Prüfungsbedingungen.

schleswig-holstein.de

Kabinett beschließt Prüfungsbedingungen. Ministerin Prien zu Abiturienten: Vertrauen Sie auf Ihr Können

8.4.20

KIEL. Das Kabinett ist in seiner heutigen (8. April) Sitzung dem Vorschlag von Bildungsministerin Karin Prien zur Durchführung der Abschlussprüfungen in diesem Schuljahr gefolgt. „Wir schaffen mit den nun festgelegten Regeln einen Rahmen, in dem aus heutiger Sicht die Abschlussprüfungen stattfinden können“, so Prien. Die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen habe weiterhin höchste Priorität. Das Ziel des Bildungsministeriums sei es, für alle Schülerinnen und Schüler die bestmöglichen Prüfungsbedingungen in dieser schwierigen Situation sicherzustellen. „Dabei gehen Sicherheit und Gesundheit vor.“ Ministerin Prien machte den Schülerinnen und Schülern Mut, die am 21. April zu ihrer ersten Abiturklausur antreten „Sie sind gut vorbereitet. Sie wissen viel, Sie können viel und Sie sind durch die gesamte Oberstufe auf diese Prüfungen vorbereitet worden. Vertrauen Sie auf Ihr Können.“ Ab dem 11. Mai sollen die Schülerinnen und Schüler an Gemeinschaftsschulen dann in ihre Prüfungen zum Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) und zum Mittleren Schulabschluss (MSA) starten.

Gemeinsam mit Gesundheitsexperten habe man ein Regelwerk erstellt, dass die Durchführung der Abschlussprüfungen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen unter dem Gesichtspunkt des Infektionsschutzes möglich macht. Es orientiert sich an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts für Veranstaltungen.

Zu den Handlungsempfehlungen für die Schulen zählen:

Organisation der Prüfungen

• Prüflinge und Prüfaufsicht benutzen bei Betreten des Schulgebäudes das dort bereitgestellte Desinfektionsmittel. Eine Prüfaufsicht führt eine Zugangskontrolle anhand der Teilnehmerliste durch und die Prüflinge versichern, dass sie bei sich keine respiratorischen Symptome festgestellt haben.

• In den Prüfungsräumen muss ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen allen Prüflingen und zur Prüfungsaufsicht gewährleistet sein. Die Prüfungsgruppen müssen dazu entweder auf mehrere Räume aufgeteilt werden oder es müssen größere Räume (z.B.: Aula, Sporthalle) genutzt werden. Diese Abstände müssen auch sichergestellt sein in Wartebereichen und an anderen Orten, an denen Schülerinnen und Schüler sich aufhalten.

• Die Prüfungsaufgaben sollen vor Erscheinen der Schülerinnen und Schüler auf den Plätzen auslegt werden. Das Prüfungspersonal soll die Bögen dabei nicht direkt anfassen, sondern Handschuhe tragen.

• Die Prüfungsräume und die weiteren genutzten Räume werden am Vortag jeder Prüfung mit Reinigungsmitteln eingehend professionell gereinigt. Dies gilt insbesondere für die Tische der Prüflinge. Während der Prüfungsdurchführung sind die Räume regelmäßig zu lüften. Die Türen der Prüfräume sollten offengehalten werden, damit die Benutzung von Türklinken vermieden werden kann.

• In den Prüfungsräumen werden Hinweisschilder der BzgA (siehe Anlage) zum Infektionsschutz ausgehängt, die z.B. über allgemeine Schutzmaßnahmen wie Händehygiene, Abstand sowie Husten- und Nies-Etikette informieren.

• Für die Toilettenbenutzung sind Laufwege durch die Schule auszuweisen, die Begegnungen verhindern. Auch die Toilettenräume werden vor und nach jeder Prüfung eingehend gereinigt, und die Verfügbarkeit von Seife und Papiertüchern wird sichergestellt.

• An zentralen Stellen im Schulgebäude soll Desinfektionsmitteln bereitgestellt werden. Vor dem Zugang zu den Toilettenbereichen soll ein Wartebereich eingerichtet werden, der mit einer Prüfungsaufsicht besetzt ist, die sicherstellt, dass sich Prüflinge bei den Toilettengängen nicht begegnen. In den Toilettenräumen sollen geeignete Hygienehinweise zum richtigen Händewaschen aushängen.
Teilnehmende an den Prüfungen
• In der Schule dürfen sich nur unmittelbar am Prüfgeschehen beteiligte Personen (zum Beispiel Mitglieder der Prüfungskommissionen, Prüflinge) aufhalten. Sofort nach der Prüfung müssen die Prüflinge das Gelände verlassen. Die Prüfungsaufsicht stellt sicher, dass Ansammlung von Schülerinnen und Schülern beim Betreten und beim Verlassen des Schulgebäudes vermieden werden.

• Die Prüfungsaufsicht erfasst die anwesenden Personen in einer Anwesenheitsliste, die mindestens als Angaben enthält: Vor- und Familienname, vollständige Anschrift und Telefonnummer sowie Raumnummer und Sitzplatz. Die Anwesenheitsliste ist von der Schule für die Dauer von vier Wochen nach Ende der Abschlussprüfungen aufzubewahren und dem zuständigen Gesundheitsamt auf Verlangen auszuhändigen.

• Schülerinnen und Schüler, die zu einer Risikogruppe gehören, melden dies bei ihrer Schule an und werden die Möglichkeit erhalten, das Schulgebäude entweder durch einen gesonderten Eingang oder zu einer bestimmten Zeit einzeln zu betreten und in einem eigenen Prüfungsraum die Prüfung zu absolvieren.

• Schülerinnen und Schüler mit akuten respiratorischen Symptomen dürfen nicht an den regulären Prüfungsterminen teilnehmen, sondern nehmen die Nachholtermine wahr. Atteste müssen nicht sofort vorgelegt werden. Sollten während der Prüfung akute respiratorische Symptome auftreten (vor allem Husten, Halskratzen- bzw. Halsschmerzen, Kurzatmigkeit, Muskel- bzw. Gelenkschmerzen), wird die betroffene Person zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Prüfungsablaufs und zum Schutz der Gesundheit der weiteren Anwesenden die Prüfung in einem Einzelraum abschließen.

• An der Prüfungsdurchführung wirken sämtliche Lehrkräfte mit. Sie stehen als Prüfungsaufsicht zur Verfügung. Hiervon ausgenommen sind Lehrkräfte, die zu den Risikogruppen (z.B. ab einem Alter von 60 Jahren oder bei Vorliegen relevanter Grunderkrankungen usw.) zählen.
Ministerin Prien: „Die Schulleiterinnen und Schulleiter stellen vor Ort sicher, dass diese Handlungsempfehlungen umgesetzt werden. Die Schulaufsicht und die örtlichen Gesundheitsbehörden werden bei Fragen selbstverständlich unterstützen.“
Übersicht der Prüfungstermine

Nach den Prüfungsterminen für das Abitur stehen jetzt auch die Termine für den Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) und Mittlerer Schulabschluss (MSA) fest. Die Prüfungen in den Kernfächern werden ab dem 11. Mai beginnen. Bildungsministerin Prien: „Wir wollen den Schülerinnen und Schülern die Zeit geben, die sie brauchen, um sich mit ihren Lehrkräften auf diese Prüfungen vorzubereiten. Deshalb starten die Schulen ihre Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 ab dem 22. April.“ Die Vorbereitungen an den Gemeinschaftsschulen finden immer an den Tagen statt, an denen keine Prüfungen sind.

Abiturprüfungen an Gymnasien, Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe, Freien Waldorfschulen und nicht staatlich anerkannten Ersatzschulen:

Termine der schriftlichen Abiturprüfungen:

Dienstag, 21. April: Profilfächer (neuer Termin)

Freitag, 24. April: Kernfach-Fremdsprachen (außer Französisch)

Dienstag, 28. April: Kernfach Französisch

Donnerstag, 30. April: Kernfach Deutsch

Dienstag, 5. Mai: Kernfach Mathematik

1.- 28. Mai: Sprechprüfungen Englisch (neuer Termin)

Erster allgemeinbildender Schulabschluss (ESA)/Mittlerer Schulabschluss (MSA) an Gemeinschaftsschulen, Förderzentren, Freien Waldorfschulen und staatlich anerkannten Ersatzschulen:

Termine der schriftlichen Prüfungen:

Montag,11. Mai: ESA Deutsch, MSA Englisch

Dienstag, 12. Mai: ESA Mathematik, MSA Deutsch

Donnerstag, 14. Mai: ESA Englisch, MSA Mathematik

Die mündlichen Prüfungen beginnen ab dem 11. Juni.

Abschlussprüfungen an Berufsbildenden Schulen Abiturprüfungen an den beruflichen Gymnasien:

Dienstag, 21. April: Deutsch

Freitag, 24. April: Mathematik

Montag/Dienstag, 27./28. April: Fachrichtungsbezogenes Prüfungsfach

Donnerstag, 30. April: Englisch

Die mündlichen Prüfungen finden vom 15. bis 26. Juni statt.

Wer aus Krankheits- oder Quarantänegründen nicht zur Prüfung antreten könne, müsse sich aber keiner Sorgen machen. „Wie in jedem Jahr haben wir auch in dieser außergewöhnlichen Situation entsprechende Nachschreibetermine eingeplant“, erläuterte Bildungsministerin Prien.

Verantwortlich für diesen Pressetext: David Ermes, Beate Hinse | Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur | Brunswiker Str. 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-5805 | Telefax 0431 988- 5903 | E-Mail: pressestelle@bimi.landsh.de

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/III/Presse/PI/2020/Corona/III_pruefungen.html;jsessionid=E1DB73F764DBD74581A61E37AAAF9E2C.delivery1-replication
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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 25.03.2020 um 15.47

[SHEV] Philologenverband SH - Aktuelle Zeitschrift "Gymnasium heute" mit einem Festvortrag von Heinz-Peter Meidinger, ...

10 Todsünden der Bildungspolitik
Festvortrag zum Jahreskongress von Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands


Zu finden unter:
https://phv-sh.de/wp-content/uploads/2020/03/2020_03_09-Gymnasium-heute.pdf

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 25.03.2020 um 14.54

[SHEV] ABITUR /SCHULABSCHLUSS - KMK: Prüfungen finden wie geplant statt // Schüler starten Petition zur Absage aller Prüfungen ... Heute 15:23 Uhr

KMK: Prüfungen finden wie geplant statt

25.3.20
Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Dr. Stefanie Hubig: „Ich freue mich, dass wir uns in einer so schwierigen Situation innerhalb der Ländergemeinschaft auf einen gemeinsamen Beschluss geeinigt haben. Wir haben klare Vorgaben für unsere Schülerinnen und Schüler. Für sie ist es besonders wichtig, dass sie jetzt Planungssicherheit haben, gleichzeitig steht ihre Gesundheit für uns an erster Stelle.“

15:30 Uhr - PK der Präsidentin: facebook.com/landesregierungrheinlandpfalz

Die Kultusministerkonferenz hat heute folgenden Beschluss gefasst:

1. Die Kultusministerkonferenz bestärkt ihren Beschluss vom 12. März 2020, wonach die Länder die erreichten Abschlüsse des Schuljahres 2019/20 auf der Basis gemeinsamer Regelungen gegenseitig anerkennen werden.

2. Sie betont, dass alle Schülerinnen und Schüler keine Nachteile aus der jetzigen Ausnahmesituation haben werden und dass sie noch in diesem Schuljahr ihre Abschlüsse erwerben können.

3. Die Prüfungen, insbesondere die schriftlichen Abiturprüfungen, finden zum geplanten bzw. zu einem Nachholtermin bis Ende des Schuljahres statt, soweit dies aus Infektionsschutzgründen zulässig ist. Schülerinnen und Schüler müssen eine ausreichende Zeit zur Vorbereitung erhalten. Die Prüfungen können auch in geschlossenen Schulen stattfinden, sofern es keine entgegenstehenden Landesregelungen gibt.

4. Die Länder können ausnahmsweise auf zentrale Elemente aus dem Abituraufgabenpool verzichten und diese durch dezentrale Elemente ersetzen

5. Zum heutigen Zeitpunkt stellen die Länder fest, dass eine Absage von Prüfungen nicht notwendig ist. Die Länder stimmen sich eng in der KMK über das weitere Vorgehen ab.

https://www.kmk.org/presse/pressearchiv/mitteilung/kmk-pruefungen-finden-wie-geplant-statt.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.03.2020 um 07.47

Philologenverband hält Abitur zur Not auch ohne Abschlussprüfungen für möglich

05.30 Uhr: Die Vorsitzende des Philologenverbandes schließt ein Abitur ohne Prüfungen nicht aus. Grundsätzlich sehe sie das Abitur nicht in Gefahr, sagte Susanne Lin-Klitzing dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Je nachdem, wie sich die Corona-Situation entwickelt, können die Prüfungen ja auch einfach etwas später durchgeführt werden", sagte die Vorsitzende der Interessenvertretung der Gymnasiallehrer. Sollte das nicht möglich sein, gebe es Alternativen.
Zwei Drittel der Abiturnote seien bereits durch die Leistungen in den Kursen erbracht. Das letzte Drittel der Note solle eine Prüfungssituation abbilden, so Lin-Klitzing: "Dafür brauchen wir die Abiturprüfungen aber nicht zwingend. Wir könnten diese Note nämlich auch aus vorherigen Klausurleistungen in den Prüfungsfächern berechnen."

spiegel.de 24.3.2020

Das wäre wichtig auch für meine tapfere Jüngste, die trotz und mit Kind die Schule nachgeholt hat und letzte Woche ihre Abiturarbeiten hätte schreiben sollen. – Wir Alten haben noch mitgekriegt, wie Soldaten aus der Gefangenschaft zurückkamen, denen das „Notabitur“ zuerkannt worden war, bevor sie in Hitlers Krieg geschickt wurden.

PS: Die Abiturprüfungen sind eigentlich nur der Ansporn zum dreijährigen Endspurt. Wichtig ist die bis dahin konstant erbrachte, sich steigernde Leistung. Das Ergebnis der Abschlußprüfung selbst ist stark zufallsabhängig. Unsere Deutsch-Beste '59 hatte ihre Arbeit total verhauen und behielt trotzdem ihre Eins.


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Kevin Kraus am 18.03.2020 um 13.23

------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message

Von: Ulrich G. Kliegis
An: leserbriefe@kieler-nachrichten.de
Betreff: Zum Meidinger-Interview, KN vom 9.3.2020
Datum: Mon, 09 Mar 2020 13:47:39 +0100


Leserbrief zum Meidinger-Interview, KN vom 9.3.2020

Mit seiner Kritik an der Entwicklung des deutschen Bildungssystems hat Herr Meidinger vollkommen recht.

Eine Wurzel des Übels ist ja die Kultusministerkonferenz - eine ganz seltsame Konstruktion, die keinen rechtlichen Rahmen hat, die keinerlei parlamentarischer (und somit demokratischer) Kontrolle unterliegt, die stets hinter verschlossenen Türen tagt, keine Verhandlungsprotokolle veröffentlicht, kurz, wo nichts Gutes herauskommen kann, die aber über die Zukunft unserer jungen Leute und damit der gesamten Bevölkerung mit sehr weitreichender Macht entscheidet und dazu mit einem Jahresetat im oberen zweistelligen Millionenbereich ausgestattet ist. Dazu eine Bundes-Bildungsministerin, die man getrost bei den Nullnummern einstufen kann.

Diese Struktur taugt nicht, die Zukunft des Bildungssystems zu gestalten. Als früherer Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins wie auch des Deutschen Elternvereins sowie als Initiator der letzten Endes absolut erfolgreichen Elterninitiative G9-jetzt! sage ich:

Wir müssen vorwärts, nicht zurück, zu einem neuen, differenzierten, begabungs- und leistungsgerecht gefächerten Schulsystem - und das jetzt, nicht irgendwann.

Abgesehen davon ist das Abitur in seiner heutigen Form als "Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife" nichts mehr wert. Ein Schulleiter, der ein solches Zeugnis unterschreibt, begeht in den meisten Fällen vorsätzliche Urkundenfälschung.



Dr.med.Ulrich G. Kliegis
Konsul-Lieder-Allee 36
24226 Heikendorf


eingetragen von Kevin Kraus am 17.03.2020 um 11.45

[SHEV] SCHULPFLICHT - Aus dem MBWK SH: "Ferien vorgezogen" - Wichtige Hinweise zum Coronavirus – Weiteres Vorgehen ...

schleswig-holstein.de

Gesundheitsministerium und Bildungsministerium informieren: Wichtige Hinweise zum Coronavirus – Weiteres Vorgehen an Schulen/Kitas

13.3.19

KIEL. Um die Infektionskette des Coronavirus weiter einzudämmen, hat die Landesregierung heute (13. März) entschieden, dass Schulkinder und Kitakinder ab Montag zu Hause bleiben sollen. Ab kommenden Montag gilt Folgendes:

Der Lehrbetrieb an Schulen ab Klasse 7 – Klasse 13 wird ab Montag, 16. März, ausgesetzt bis zum Ende der Osterferien (19. April) Schülerinnen und Schüler haben keinen Unterricht an den Schulen. Alle Abschlussprüfungen, insbesondere die Abiturprüfungen, werden auf die vorgesehen Alternativtermine (Nachprüfungen) nach den Osterferien verlegt. Die Landesregierung ist bestrebt sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Prüfungen absolvieren und ihre Abschlüsse im laufenden Schuljahr erreichen können, um eine Fortsetzung der Bildungslaufbahn zu ermöglichen.

Der Lehrbetrieb an Schulen von Klasse 1 – 6 wird ab Montag, 16. März ausgesetzt bis zum Ende der Osterferien (19. April). Für Kinder der Klassen 1 - 6 wird zunächst bis Mittwoch 18. März weiterhin eine Betreuung in den Schulen ermöglicht, wenn folgende Voraussetzungen zutreffen: Beide Eltern oder ein alleinerziehender Elternteil arbeitet in einem Bereich, der für die Aufrechterhaltung der wichtigen Infrastrukturen notwendig ist und diese Eltern keine Alternativ-Betreuung ihrer Kinder organisieren können. Zu den Arbeitsbereichen gehört beispielsweise die Infrastruktur des Gesundheitsbereiches (u.a. Kliniken, Pflege, Unternehmen für Medizinprodukte), Versorgung (Energie, Wasser, Lebensmittel, Arznei), Justiz, Polizei, Feuerwehr, Erzieherinnen/er, Lehrerinnen/er. Das Land wird in Abstimmung mit den Schulen bis Mittwoch 18. März das weiterer Verfahren und eventuell weiterhin bestehende Bedarfe prüfen.

Die Kinderbetreuung an Kitas wird ab Montag, 16. März ausgesetzt bis zum Ende der Osterschulferien (19. April). Für diese Kinder wird zunächst bis Freitag 20. März weiterhin eine Betreuung in den Betreuungseinrichtungen ermöglicht, wenn folgende Voraussetzungen zutreffen: Beide Eltern oder ein alleinerziehender Elternteil arbeitet in einem Bereich, der für die Aufrechterhaltung der wichtigen Infrastrukturen notwendig ist und diese Eltern keine Alternativ-Betreuung ihrer Kinder organisieren können. Zu den Arbeitsbereichen gehört beispielsweise die Infrastruktur des Gesundheitsbereiches (u.a. Kliniken, Pflege, Unternehmen für Medizinprodukte), Versorgung (Energie, Wasser, Lebensmittel, Arznei), Justiz, Polizei, Feuerwehr, Erzieherinnen/er, Lehrerinnen/er. Das Land wird in Abstimmung mit den Schulen bis Freitag, 20. März das weiterer Verfahren und evtl. weiterhin bestehende Bedarfe prüfen.

Förderzentren werden aufgrund ihrer individuellen Betreuungsstruktur bei Bedarf weiterhin eine notwendige Betreuung anbieten.

Schulen und Kitas werden derzeit über das Vorgehen informiert.

Das Landeskabinett wird am Nachmittag über ein weitgehendes Maßnahmenpaket zur Eindämmung des Coronavirus entscheiden. Im Anschluss wird die Landesregierung dazu informieren.

Verantwortlich für diesen Pressetext: David Ermes | Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur | Brunswiker Str. 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-5805 | Telefax 0431 988- 5903 | E-Mail: pressestelle@bimi.landsh.de |

Verantwortlich für diesen Pressetext: und Christian Kohl I Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein I Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de |
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/III/Presse/PI/2020/Maerz_2020/III_corona.html;jsessionid=E14F28665122AC7A51E29280DA7B43D9.delivery1-master

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eingetragen von Kevin Kraus am 08.03.2020 um 04.36

In Frankreich darf niemand in der Schule ein Kopftuch tragen,
auch nicht, wenn die Klasse irgendwo außerhalb des Schulgeländes unterwegs ist.
Das wird auch von allen akzeptiert und demnach gehandelt!!!!
Und eine Altersbeschränkung auf 14 gibt es dort nicht.

Elke Pries-H.

Eltern_in_SH mailing list


eingetragen von Kevin Kraus am 07.03.2020 um 11.50

[SHEV] INTEGRATION / KOPFTUCH: „Die Jungen werden zu den Wächtern der Mädchen“ // Kopftuchverbot für Minderjährige ...


Ich rief eine Lehrerin an und sprach lange mit ihr. Sie unterrichtet seit über 20 Jahren, viele ihrer Schülerinnen und Schüler haben eine Zuwanderungsgeschichte. Ihre Rigorosität überraschte mich. Sie habe in all den Jahren nie ein Mädchen erlebt, das von Anfang an das Kopftuch mit Stolz getragen habe, sagte sie mir und erzählte von Mädchen, die weinend vor ihr sitzen, weil sie von ihren Familien gezwungen werden, ihre Haare zu verhüllen.

https://www.zeit.de/hamburg/2020-03/elbvertiefung-03-03-2020
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Kopftuch: "Viele sitzen vor mir und weinen"
Hier berichtet eine Hamburger Lehrerin anonym von ihren Erfahrungen mit Schülerinnen, die plötzlich ein Kopftuch tragen.
Protokoll: Kilian Trotier

https://www.zeit.de/2020/10/kopftuch-schule-schuelerinnen-islam-religion
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5.3.20
Kopftuchverbot: „Die Jungen werden zu den Wächtern der Mädchen“ – WELT

Von Franziska von Haaren

Das Kopftuch sorgt für Konflikte an Schulen. Darf der Staat Mädchen untersagen, es zu tragen? Ein neues Gutachten sagt: Ja. Es könnte den Weg zu einem flächendeckenden Verbot für unter 14-Jährige weisen.

"Wenn ich kein Kopftuch trage, komme ich in die Hölle.“ Es sind solche Sätze, die Julia Wöllenstein immer wieder zu hören bekommt. Sie ist Lehrerin an einer Gesamtschule in Kassel und unterrichtet evangelische Religion, Englisch und Darstellendes Spiel. Viele ihrer Schülerinnen und Schüler haben einen muslimischen Hintergrund...

https://www.cicero.de/innenpolitik/integration-gutachten-kopftuchverbot-minderjaehrige-grundgesetz
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rnd.de

Kopftuchverbot an Schule: Für unter 14-Jährige zulässig, sagt Gutachten

Tobias Peter | 05.03.2020, 15:45 Uhr
• „Wenn ich das nicht trage, komme ich in die Hölle“, höre sie von jungen Schülerinnen zum Thema Kopftuch, sagt eine Lehrerin.
• Ein neues Rechtsgutachten betont nun: Der Bund könne ein Kopftuchverbot für unter 14-Jährige in der Schule erlassen.
• Doch sind die juristischen Argumente stichhaltig?
[...]
Hoffmann betonte: “Es geht darum, Mädchen die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen als Basis eines selbstbestimmten Lebens.”

https://www.rnd.de/politik/kopftuchverbot-an-schule-fur-unter-14-jahrige-zulassig-sagt-gutachten-CDGHV6ALPRG2HB27T242N4L44U.html
[...]
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 06.03.2020 um 17.26

[SHEV] ABITUR / VERGLEICHBARKEIT: Experte: Schleswig-Holsteins Abiturienten sind im Nachteil ...

Daß Oberstufen an Gemeinschaftsschulen auch einen Einfluß auf die Qualität des Abiturs und die Zahl der Abiturienten genommen haben, belegen beispielsweise zahlreiche Berichte über die Schulabschluss-Ergebnisse in Berlin. Ziel war es ja letztlich auch (auch in SH!), durch die Schaffung von neuen Oberstufen die Abiturientenquote zu erhöhen - was letztlich nur durch Absenkung der Leistungsansprüche möglich ist. In Hamburg beispielsweise haben alle Gemeinschaftsschulen (Stadtteilschulen) eine Oberstufe - G8 wurde zum Alleinstellungsmerkmal der Gymnasien gemacht. Da die Abiturnote zudem nicht nur aus der Abschlussnote besteht, müßte die Forderung nach "einheitlichen Bedingungen" auf die gesamte Oberstufe erweitert werden.
ASE

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Freitag, 6. März 2020 Titel
Experte: Schleswig-Holsteins Abiturienten sind im Nachteil
Ex-Bildungsminister Brodkorb spricht von Betrug und fordert einheitliche Bedingungen

Von Wolfram Hammer und Christian Hiersemenzel

Kiel. Schleswig-Holsteins Jugendliche werden bei der Studienplatzvergabe betrogen.
Das legt der ehemalige Schweriner Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) in einem neuen Buch nahe. Obwohl sie bessere Leistungen brächten, sei ihr Abi-Schnitt schlechter als der von Jugendlichen in Ländern mit leichterem Abitur.
Brodkorb und die Rostocker Professorin Katja Koch hatten zahlreiche Studien ausgewertet. Demnach liegen Schleswig-Holsteins Neuntklässler in den meisten Fächern im Mittel-, in einigen im Spitzenfeld und bekommen auf einer Skala von 1 (Spitze) bis 3 (Schlussfeld) genau 1,83 sogenannte Leistungsrangpunkte. Zwar rangieren Länder wie Hamburg und Hessen mit 2,46 und 2,79 Leistungsrangpunkten weit dahinter. Trotzdem sind deren Abi-Durchschnittsnoten (im Jahr 2018) mit 2,41 und 2,39 besser als in Schleswig-Holstein mit 2,55.

Mit dieser Note aber, sagt Brodkorb, müssten sich junge Menschen an den Unis bewerben. Als Grund für diesen „Abiturbetrug“ macht der Ex-Minister einen Leistungsverfall an den Gymnasien anderer Länder aus – unter anderem, weil dort zu viele Schüler Abitur machten.
In Schleswig-Holstein waren es 2018 nur 41,6 Prozent, in Hamburg dagegen 54,8 Prozent, in Schleswig-Holstein nur 41,6 Prozent. Diese hohe Quote werde mit einer Absenkung der Anforderungen erkauft.
Brodkorb – er legte sein Abitur 1997 in Rostock mit 1,0 ab – fordert radikale Konsequenzen: „Wir brauchen ein Deutschland-Abitur.“ Nur wenn alle Schüler das gleiche Abitur machten, gebe es endlich Leistungsgerechtigkeit. Auch müssten die Anforderungen generell angehoben werden, und die Quote der Absolventen sei zu senken. „Wer Versicherungskaufmann werden will, braucht kein Abitur zu machen.“

Von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gibt es Widerspruch. „Das Deutschland-Abi ist ein Hirngespinst“, sagt Geschäftsführer Bernd Schauer. Dafür seien die Bedingungen von Schule zu Schule zu verschieden. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat will an der Zuständigkeit der Länder fürs Abi festhalten. Ein Bundesschulministerium wäre für mehr als 30 000 Schulen zuständig. „Ich glaube nicht, dass so eine Riesenbehörde für Innovation und modernen Unterricht sorgen könnte.“ Auf Zustimmung stößt Brodkorb beim Philologenverband. „Eine höhere Vergleichbarkeit der Abitur-Abschlüsse in Deutschland ist tatsächlich nötig“, sagt Landeschef Jens Finger. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) weist den Vorwurf zurück, Schüler würden Zukunftschancen betrogen. Sie fordert aber auch mehr Vergleichbarkeit und einheitliche Qualitätsstandards.

Kommentar | 2, SH | 9
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Freitag, 6. März 2020 Politik
Es geht um Gerechtigkeit
Abi-Qualität muss gewahrt werden

kommentar
Christian Hiersemenzel
Landeshaus-korrespondent

Keine Frage: Der ehemalige SPD-Minister Mathias Brodkorb legt mit seiner Streitschrift „Der Abiturbetrug“ den Finger in die richtige Wunde. Seit vielen Jahren ist es üblich, dass Schüler aus dem Süden des Landes, denen die Oberstufe in Schleswig-Holstein zu schwer wird, in die S-Bahn steigen und Richtung Hamburg fahren, um dort locker die Reifeprüfung zu bestehen – bessere Chancen auf einen zügigen Studienplatz inbegriffen.

CDU-Bildungsministerin Karin Prien hat deshalb vollkommen recht, wenn sie ihre Ressortkollegen zu einem gemeinsamen Staatsvertrag drängen will. Vergleichbarkeit und einheitliche Qualitätsstandards sind nicht nur eine Frage von Chancen, wenn es um Hochschulplätze geht, sondern auch was Bildung insgesamt betrifft. Schule soll Kindern und Jugendlichen einen möglichst umfassenden Kanon an Wissen und Fertigkeiten vermitteln. Selbst wenn sich davon im Berufsleben nur ein Bruchteil verwerten lässt, hat Allgemeinbildung noch niemandem geschadet. Insofern müssen wir weiter über die Qualität von Schule sprechen.

Es wäre allerdings eine Illusion zu glauben, dass sich unser Bildungssystem jemals komplett vereinheitlichen lassen wird. Dazu reicht schon ein Blick auf Kiel: Es macht einen Unterschied, ob Eltern ihr Kind auf die humanistische Gelehrtenschule schicken oder aufs musische Ernst-Barlach-Gymnasium. Zum Glück! Kinder und Jugendliche sind unterschiedlich, sie sollen es bitte auch bleiben. Alle und alles gleichmachen zu wollen, wäre ein Irrweg.

christian.hiersemenzel@kieler-nachrichten.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.03.2020 um 06.56

Nicht nur linke Parteien, sondern auch eher linke „Zivilgesellschaften“ betreiben die Eintragung von „Kinderrechten“ ins Grundgesetz, z.B. die atheistische „Giordano Bruno Stiftung“ am 20. September 2019 (nach hpd):

Nicht nur Erwachsene haben ein Recht auf die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit
Kinderrechte ins Grundgesetz!


Von: Giordano Bruno Stiftung 20. Sep 2019

[...] Eigentlich gelten die in der Verfassung verankerten Grundrechte auch für Kinder und Jugendliche. Bislang aber tauchen sie in der Verfassung nicht ausdrücklich als Rechtssubjekte auf, sondern bloß als Rechtsobjekte, über die ihre Eltern Verfügungsgewalt haben. Dazu heißt es in Artikel 6 des Grundgesetzes: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht."

"Diese Formulierung hat", so der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung Michael Schmidt-Salomon, "insbesondere bei streng religiösen Eltern den Eindruck verfestigt, sie könnten vollumfänglich über das Leben ihrer Kinder entscheiden, ohne Rücksichtnahme auf deren Interessen und Wünsche. Tragischerweise hat der deutsche Staat diese Fehleinschätzung immer wieder bestärkt – am gravierendsten wohl mit dem 2012 verabschiedeten Gesetz zur Knabenbeschneidung. Dank § 1631d BGB haben Eltern in Deutschland nun ein Anrecht darauf, die Vorhäute ihrer Söhne ohne medizinische Gründe amputieren zu lassen. Dass dies mit dem in der Verfassung garantierten Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht in Einklang zu bringen ist, liegt auf der Hand." [...]

hpd 20.9.2019
Daß dieses Gesetz möglich wurde, liegt aber nicht an der mangelnden Berücksichtigung der Kinderrechte im Grundgesetz, sondern an der Dreistigkeit, mit der die religionshörigen Parteien sich über das Grundgesetz und die Menschenrechte hinweggesetzt haben. Es ist noch nicht einmal sicher, daß das Bundesverfassungsgericht, das ja nach den Wünschen der dominierenden Parteien zusammengesetzt wird, das beanstanden würde – womit wieder der Vorrang religiösen Aberglaubens vor den Menschrechten bekräftigt würde.

Die besonderen Kinderrechte kämen ohne nähere Definition ins Grundgesetz. Es obläge nun den vorherrschenden Parteien zu bestimmen, was die Rechte und das Wohl der Kinder seien.

Ein Beispiel wird uns seit 1996 vorgeführt: die Rechtschreib„reform“. Im Einklang mit dem Grundgesetz lernten die Kinder bis dahin in der Schule, was sie auch in der Erwachsenenwelt gebrauchen konnten. Dies wollte das Bundesverwaltungericht unter der Leitung von Dr. Norbert Niehues noch einmal bekräftigen. Das Urteil war angeblich schon ausgearbeitet und hätte der „Reform“ den Garaus gemacht. Dem kam aber das parteilich besetzte Bundesverfassungsgericht in einer anderen Klage zuvor und entschied in sehr fragwürdiger Argumentation, daß das Vorhaben des KMK genannten Minister-Komplotts mit der Verfassung vereinbar sei.

Nun wurden die Schulkinder mißbraucht, um nach den Ideen einer Kleinschreiber-Sekte die Rechtschreibung unseres 80-Millionen-Volkes gegen seinen Willen umzukrempeln – wobei das Ziel, die Kleinschreibung, noch nicht einmal erreicht wurde. Vielmehr wurde durch die Änderung der bewährten s-Schreibung und weitere mühsam hergesuchte Kinkerlitzchen eine Reformbedürftigkeit nur vorgetäuscht.

Den eigentlichen Umschwung bewirkten dann die Zeitungen, die – oft SPD-eigen oder -nahe (Presse-„Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit“ Fr.Engels) – auf die Schulschreibung umstellten und damit die fast flächendeckende Zwangsmissionierung der Bevölkerung übernahmen.

Man stelle sich nun vor, es wären im Grundgesetz besondere „Kinderrechte“ ausgewiesen gewesen. Dann hätten die Kultusminister ein Recht der Schulkinder auf beliebige Schreib-„Erleichterungen“ durch ebenso beliebige „Reformen“ behaupten können, um alle paar Jahre ein „Update“ durchzuführen – zur Freude der Verleger durchgängig die Schul- und Jugendbücher zu ersetzen und sie zugleich dem jeweils erwünschten Indoktrinationsziel anzupassen.


Geä. 2.3.20


eingetragen von Kevin Kraus am 29.02.2020 um 16.57

[SHEV] ELTERN / ERZIEHUNGSRECHT - Worum es bei der Aufnahme von "Kinderrechten" in das Grundgesetz wirklich geht - "Lufthoheit über den Kinderbetten erobern"

epetitionen.bundestag.de
Petitionen: Petition 104010
Ablehnung des Gesetzentwurfs zur Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz vom 15.12.2019


Text der Petition

Mit der Petition wird gefordert, den Gesetzesentwurf zur Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz abzulehnen.

Begründung

„Kinderrechte im Grundgesetz!“ klingt sympathisch und harmlos. Ist es dies tatsächlich? Auch der „Bundesarbeitskreis Christlich - Demokratischer Juristen“ (BACDJ) hat sich in einem unionsinternen Gutachten kritisch mit der Frage "Kinderrechte" im Grundgesetz befasst. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits in einem Beschluss von 1968 festgehalten: „Das Kind ist ein Wesen mit eigener Menschenwürde und dem eigenen Recht auf Entfaltung seiner Persönlichkeit im Sinne der Art. 1 Abs. 1 und Art. 2 Abs. 1 GG“. Darauf aufbauend hat es später betont, dass unter der Geltung des Grundgesetzes jedes Kind über „ein Recht auf eine möglichst ungehinderte Entfaltung seiner Persönlichkeit und damit seiner Anlagen und Befähigungen“ verfügt.

Es gibt also keine verfassungsrechtliche Schutzlücke. Vielmehr schützt das Grundgesetz Kinder bereits heute in vorbildlicher Weise. Die Kinder sind unter der Geltung des Grundgesetzes kraft ihres Menschseins selbstverständlicher Träger der verfassungsrechtlich verbürgten Grundrechte. Art.6 Abs. 2 GG enthält den Grundsatz, dass Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht ist. Dieser Artikel enthält eine so genannte Institutsgarantie, die die Kindererziehung in der Familie unter verfassungsrechtlichen Schutz stellt.

Von den Befürwortern einer Verfassungsänderung wird angeführt, dass eine explizite Vorschrift, die die Sicherung der Rechte des Kindes zur Aufgabe der staatlichen Gemeinschaft machen würde, den Kindern mehr Schutz als bislang bieten würde. Man stützt sich auf Fälle von Kindesmissbrauch und Gewalt in Familien. Jedoch dort, wo Eltern bei der Kindererziehung versagen und dadurch das Kindeswohl in schwerwiegender Weise beeinträchtigen, ist der Staat - schon jetzt - nicht nur berechtigt, sondern auch dazu verpflichtet zu intervenieren.

Es obliegt dem Staat, die notwendigen Ressourcen auf der Grundlage der bereits bestehenden Grundgesetze zur Verfügung zu stellen, sodass eine lückenlose Aufklärung garantiert wird, um Kindesmissbrauch vorzubeugen.

Der Begriff „Kinderrechte“ lässt offen, wie diese Rechte genau definiert werden. Könnte die Politik zukünftig eigene Ziele, die die Kinder betreffen, einfach zu einem Kinderrecht erklären? Bei der Umsetzung müsste sie sich nur auf das neue Grundgesetz berufen. Ein Paradigmenwechsel könnte vielfältige Auswirkungen haben. Die Kette denkbarer Beispiele ist lang. Exemplarisch könnte, gestützt auf ein kindliches Recht auf Bildung, etwa einer staatlichen Kindergartenpflicht oder gar einer Krippenpflicht der verfassungsrechtliche Weg gebahnt werden. Auch denkbar wäre eine Einschränkung der freien Therapiewahl der Eltern für ihre Kinder.

Es war vermutlich im Sinne der Verfasser des Grundgesetzes, zukünftig Generationen vor dem erneuten Verlust von Freiheitsrechten zu schützen. Kinderrechte im Grundgesetz weisen allerdings die Tendenz auf, das Elternrecht zukünftig zulasten des staatlichen Bestimmungsrechts zu schmälern.

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2019/_12/_15/Petition_104010.html
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Weitere Informationen:

Hände weg vom Grundgesetz – 'Kinderrechte' sind gefährlich!
Gespeichert von Demo für Alle · Deutschland · Fre, 08.11.2019 - 14:15 Uhr
https://www.citizengo.org/de/fm/174970-haende-weg-vom-grundgesetz-kinderrechte-sind-gefaehrlich

Gesellschaftsumbau
Worum es bei der Aufnahme von „Kinderrechten” in das Grundgesetz wirklich geht
Von Klaus-Rüdiger Mai
So, 17. November 2019
Auszug:
Ein Blick auf die der Öffentlichkeit eher fremde Rechtsmethodik zeigt, dass es sich bei diesem Projekt nicht um die Stärkung von „Kinderrechten”, nicht um das Kindeswohl handelt, sondern um die Schwächung der Elternrechte, um den Angriff auf die Familie.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/worum-es-bei-der-aufnahme-von-kinderrechten-in-das-grundgesetz-wirklich-geht/

Kinderrechte im GG: Entmündigung von Eltern – „Lufthoheit“ des Staates über den Kinderbetten
Von Josef Kraus
So, 29. Dezember 2019
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/kinderrechte-im-gg-entmuendigung-von-eltern-lufthoheit-des-staates-ueber-den-kinderbetten/


eingetragen von Kevin Kraus am 27.02.2020 um 17.14

[SHEV] INTEGRATION / AUSBILDUNG

Bundesverfassungsgericht - Presse - Kopftuchverbot für Rechtsreferendarinnen verfassungsgemäß
Pressemitteilung Nr. 13/2020 vom 27. Februar 2020


Beschluss vom 14. Januar 2020
2 BvR 1333/17

Mit heute veröffentlichtem Beschluss hat der Zweite Senat die Verfassungsbeschwerde einer hessischen Rechtsreferendarin gegen das Verbot, bei bestimmten dienstlichen Tätigkeiten ein Kopftuch zu tragen, zurückgewiesen. Danach ist die Entscheidung des Gesetzgebers für eine Pflicht, sich im Rechtsreferendariat in weltanschaulich-religiöser Hinsicht neutral zu verhalten, aus verfassungsrechtlicher Sicht zu respektieren. Zwar stellt diese Pflicht einen Eingriff in die Glaubensfreiheit und weitere Grundrechte der Beschwerdeführerin dar. Dieser ist aber gerechtfertigt. Als rechtfertigende Verfassungsgüter kommen die Grundsätze der weltanschaulich-religiösen Neutralität des Staates und der Funktionsfähigkeit der Rechtspflege sowie die negative Religionsfreiheit Dritter in Betracht. Hier kommt keiner der kollidierenden Rechtspositionen ein derart überwiegendes Gewicht zu, das dazu zwänge, der Beschwerdeführerin das Tragen religiöser Symbole im Gerichtssaal zu verbieten oder zu erlauben.

Sachverhalt: ... [siehe Link]

https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2020/bvg20-013.html

RÜCKBLENDE:

https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article149325521/Das-Kopftuch-ist-kein-Menschenrecht.html

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-07/europaeischer-gerichtshof-menschenrechte-verschleierungsverbote-zulaessig

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 23.02.2020 um 15.03

[SHEV] Philologenverband SH:

Presseerklärung

31. Januar 2020
Philologenverband: Rechtschreibung bleibt wichtige Kulturtechnik – auch im Computerzeitalter
Finger: „Kretschmanns Relativierung ärgerlich und unverständlich“


Die Rechtschreibung ist und bleibt eine wichtige Kulturtechnik und eine wesentliche Grundvoraussetzung für schulischen Erfolg! Mit dieser Position reagiert der Philologenverband Schleswig-Holstein auf die jüngsten Einlassungen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann (Bündnis 90 / Die Grünen), der die Bedeutung der Orthographie für Schülerinnen und Schüler relativiert und auf Rechtschreibprogramme im Zeitalter der Computer hingewiesen hatte.

„Diese Äußerung ist aus mehreren Gründen ärgerlich und unverständlich“, erklärte Jens Finger als Vorsitzender des Philologenverbands. Finger, der selbst Deutschlehrer ist, wunderte sich: „Kretschmann war vor seiner Regierungstätigkeit ein angesehener und erfahrener Lehrer am Gymnasium und sollte es deshalb eigentlich besser wissen.“ Die Fähigkeit, korrekt zu schreiben, sei eine unentbehrliche Kulturtechnik. Sie gering zu schätzen und Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, auf sie komme es nicht mehr an, sei verantwortungslos. Ganz gleich, welchen Schulabschluss eine Schülerin oder ein Schüler erwirbt, sie bzw. er müsse damit rechnen, dass Arbeitgeber oder Hochschullehrer ein genaues Auge auf die Rechtschreibkompetenz der Bewerberinnen und Bewerber würfen.

Der Philologenverband erinnerte in diesem Zusammenhang an die vor wenigen Jahren verstorbene angesehene Bildungsexpertin und Berliner Schulsenatorin Hanna-Renate Laurien. Sie hatte seinerzeit die Beherrschung der Rechtschreibung – ganz unabhängig von beruflichen Notwendigkeiten – als einen „Ausdruck der Höflichkeit gegenüber dem Adressaten“ bezeichnet. „Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen“, erklärte Jens Finger, der die schulpolitisch Verantwortlichen aufforderte, der Rechtschreiberziehung, aber auch der Rechtschreibbewertung weiterhin einen angemessenen Stellenwert innerhalb der schulischen Bildungsarbeit einzuräumen.

Jens Finger (1. Vorsitzender) · Walter Tetzloff (Pressesprecher)


Sehr geehrte Damen und Herren,
im Anhang erhalten Sie eine Presseerklärung des Verbandes zu Ihrer Information und weiteren Verwendung.
Diese und frühere Presseerklärungen können Sie auch im Internet nachlesen unter:

https://phv-sh.de/category/pressemitteilungen/

Mit freundlichen Grüßen
Inge Thomsen



eingetragen von Kevin Kraus am 14.12.2019 um 15.35

ln-online.de
So steht es um Gewalt an Schulen
9.12.19

An Schleswig-Holsteins Schulen ist es im Schuljahr 2018/19 zu 585 Gewaltvorfällen gekommen – zumindest wurden so viele geahndet und in der neuen Datenbank Gemon erfasst. Am Montag legte CDU-Bildungsministerin Karin Prien die erste Bilanz dazu vor.

In der Datenbank werden alle Gewaltvorfälle erfasst, in deren Folge Schüler zeitweise vom Unterricht ausgeschlossen worden sind oder ein Hausverbot etwa gegen Eltern erlassen wurde. Zuletzt war es etwa an der Grundschule in Süsel in Ostholstein zu solchen Taten gekommen. Seit August 2018 sind alle allgemein- und berufsbildenden Schulen verpflichtet, solche Vorfälle zu melden. Das sind derzeit 795 Schulen mit 368 097 Schülerinnen und Schülern und 28 633 Lehrkräften.

Auch Eltern wurden zu Tätern

Die 585 Meldungen stammten von 149 Schulen. Vier Schulen im Land sind besonders betroffen, haben jeweils 51, 33, 31 und 26 Fälle gemeldet. 117 Schulen meldeten nur ein bis vier Fälle. 555 Taten (95 Prozent) wurden von Schülerinnen und Schülern begangen, fünf von Eltern, eine Tat von einer Lehrkraft und 21 Taten von sogenannten „sonstigen Personen“. Somit wurden laut Datenbank-Kriterien 0,15 Prozent aller Schüler zu „Tätern“.

43,4 Prozent aller Fälle wurden von den Schulen als Körperverletzungen eingestuft, 19,0 Prozent als psychische Gewalt, 7,1 Prozent als Mobbing, 4,8 Prozent als Drohung über soziale Medien, 2,1 Prozent als Diebstahl oder Raub und 1,6 Prozent als Sexualdelikte. In 54 Fällen (9,2 Prozent) wurden Waffen wie Messer oder Schreckschusswaffen eingesetzt. In 21,7 Prozent aller Fälle wurde von der Schule die Polizei eingeschaltet, in 12,7 Prozent zudem Strafanzeige erstattet.

72,5 Prozent aller Meldungen von Gemeinschaftsschulen

Auffällig ist die hohe Belastung der Gemeinschaftsschulen. Sie werden von 25,9 Prozent der Schüler besucht, meldeten aber 72,5 Prozent aller Gewaltvorfälle. Die Berufsschulen meldeten 3,4 Prozent, die Förderschulen 4,6, die Gymnasien 5,1 und die Grundschulen 14,4 Prozent der Fälle.

492 oder 84,1 Prozent aller Taten wurden von Jungen – vor allem in den Klasse 5 bis 9 –, 62 oder 10,6 Prozent von Mädchen verübt. 17,9 Prozent aller Täterinnen und Täter waren DaZ-Schüler, sind also Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Muttersprache, die gerade eine Sprachausbildung erhalten. Ihr Anteil an der Schülerschaft insgesamt liegt dabei nur bei 7,4 Prozent.

Stormarn meldet besonders wenige Vorfälle

Die regionalen Unterschiede bei den Gewalt-Meldungen sind groß. Aus Kiel stammen zum Beispiel 21,9 Prozent der Meldungen, obwohl dort nur neun Prozent aller Schüler zur Schule gehen. Auch im Kreis Segeberg ist die Quote mit 8,6 Prozent bei 3,6 Prozent aller Schüler hoch. Niedrig ist sie hingegen zum Beispiel im Kreis Stormarn mit 1,2 Prozent aller Meldungen bei 8,4 Prozent aller Schüler.

Die Daten könnten allerdings ohnehin keinen vollständigen Überblick über Gewaltvorfälle liefern, heißt es aus dem Ministerium. Das liege unter anderem daran, dass der Umgang von Schulen mit Gewaltvorfällen unterschiedlich sei. So gebe es zum Beispiel Schulen mit einer „Null-Toleranz-Politik“, an denen das Meldeaufkommen entsprechend hoch sei.

Gewalt an Grundschule in Süsel

Von Wolfram Hammer

https://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Kiel-legt-Zahlen-vor-So-steht-es-um-Gewalt-an-Schulen-in-Schleswig-Holstein

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 13.10.2019 um 12.29

Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes: "Im Gegensatz zu Ländern etwa wie Österreich und Schweiz hat die deutsche Sprache in Deutschland aber immer noch keinen Verfassungsrang. Frage also: Warum schaffen es unsere verfassunggebenden Organe nicht, als neuen Absatz 3 im Artikel 22 des Grundgesetzes (GG) festzuhalten: „Die Sprache der Bundesrepublik ist deutsch.“ Warum scheitert ein solches Anliegen trotz entsprechender Parteitagsaufträge bereits an der CDU bzw. an Angela Merkel? Die Verankerung der deutschen Sprache im GG könnte jedenfalls helfen zu vermeiden, dass wir auch sprachlich immer mehr auf Parallelgesellschaften zustreben...."

[Gekürzt]

So, 13. Okt 2019
Wir können weder Englisch noch Deutsch
Bayern drängt die deutsche Sprache aus den Hochschulen hinaus


Von Josef Kraus

Sa, 12. Oktober 2019

„Academic pidgin English“ und „Bad Simple English (BSE)“ jetzt auch im Freistaat auf dem Vormarsch?

Man fasst es nicht: Bayern, ausgerechnet Bayern drängt die deutsche Sprache mehr und mehr aus dem Hochschulbetrieb hinaus. Nicht etwa um der bairischen Dialekte wegen, nein, sondern des Englischen wegen. Und das auch noch auf rechtlich wackeliger Basis.

Wie? Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU, 48) hat am 30. September 2019 die Präsidenten aller Hochschulen des Freistaates angeschrieben und ihnen folgendes ans Herz gelegt bzw. in Aussicht gestellt (das Schreiben liegt TE vor): Sibler will rein englischsprachige Bachelorstudiengänge jetzt ohne jede Einschränkung möglich machen. Er folgt damit artig seinem Chef, Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der soeben verkündete, dass der technologische Bereich der Hochschulen komplett internationalisiert wird, indem entsprechende Studiengänge künftig durchweg englischsprachig sein sollen. Bislang waren rein englischsprachige Bachelorstudiengänge nur möglich, wenn es sich um einen sog. Zwillingstudiengang zu einem bereits bestehenden deutschsprachigen Bachelorstudiengang handelt. Sibler meint, die bisherige Regelung sei „nicht mehr zeitgemäß“ und bringe Wettbewerbsnachteile mit sich.

Dass eine jede nationale Sprache zugleich Wissenschafts- und Lehrsprache sein muss, wird damit beiseite gewischt. Durch die Verwendung der National-/Landesprache aber werden Wissen und Wissenschaft demokratisiert. Die Verwendung der Nationalsprache als Wissenschafts- und Lehrsprache ist insofern keine Frage des Nationalstolzes, sondern eine der Demokratie.

Nun aber stellt Sibler den Hochschulen Bayerns „anheim, bereits im Vorgriff auf die beabsichtigte Gesetzesänderung fremdsprachige Studiengänge auch im grundständigen Bereich einzuführen.“ Als Zugangsvoraussetzung, so Sibler, könnten bei den Studenten aber keine Fremdsprachenkenntnisse verlangt werden. Und weiter: „Insoweit muss zur Gesetzesänderung auf die Selbsteinschätzung der Studienbewerberinnen und -bewerber vertraut werden.“ Im Klartext heißt das: In die englischsprachigen Studiengänge können auch Leute gehen, die nicht einmal rudimentäres Englisch sprechen bzw. verstehen bzw. die sich dies allenfalls einbilden. Und das in einer Zeit, in der immer mehr Hochschulen Liftkurse für Studienanfänger einrichten müssen, weil diese nicht mehr an Wissen und Können mitbringen, was sie aus der Schule mitbringen müssten!

Zur rechtlichen Bewertung: Minister Sibler will ein Gesetz vorwegnehmen, das noch nicht einmal im Entwurf vorliegt und wohl (bzw. hoffentlich) nicht beschlossen wird. Dazu ist er nicht befugt. Er kann die Hochschulen nicht von der Verpflichtung befreien, die sie nach Gesetz und Verfassung haben. Wenn sie seiner „Erlaubnis“ folgen, handeln sie auf eigene Gefahr, und der Minister selbst verletzt seine Amtspflichten in der Rechtsaufsicht über die Hochschulen.

Aber zum Grundsätzlichen: Hier greift ein „Academic pidgin English“ um sich. „The language of good science is bad English.“ Das sagte einer der renommiertesten Anglisten in Deutschland, Ekkehard König. Manche Kritiker nennen es auch „Bad Simple English“ (BSE). Jedenfalls praktizieren Wissenschaft und Hochschule mehr und mehr die englische Sprache oder was sie dafür halten. [...]

Der Münchner Molekularimmunologe und ADAWIS-Initiator Prof. Ralph Mocikat hatte zudem eine kleine empirische Untersuchung angestellt. Es wurden insgesamt 14 Seminare mit ausschließlich deutschsprachigen Teilnehmern verfolgt und die Zahl der Diskussionsbeiträge durch die Teilnehmerzahl dividiert. Die Diskussion war hoch signifikant eingeschränkt (um den Divisor 6,3), wenn man gezwungen war, die Fremdsprache zu benutzen. Die Teilnehmer der untersuchten Seminare waren wohlgemerkt etablierte Wissenschaftler, die glaubten, das Englische zu beherrschen.[...]

Ansonsten rächt sich jetzt, dass es die staatstragenden Parteien nicht geschafft haben, die deutsche Sprache qua Grundgesetz verfassungsrechtlich zu verankern.
Im Gegensatz zu Ländern etwa wie Österreich und Schweiz hat die deutsche Sprache in Deutschland aber immer noch keinen Verfassungsrang. Frage also: Warum schaffen es unsere verfassunggebenden Organe nicht, als neuen Absatz 3 im Artikel 22 des Grundgesetzes (GG) festzuhalten: „Die Sprache der Bundesrepublik ist deutsch.“ Warum scheitert ein solches Anliegen trotz entsprechender Parteitagsaufträge bereits an der CDU bzw. an Angela Merkel? Die Verankerung der deutschen Sprache im GG könnte jedenfalls helfen zu vermeiden, dass wir auch sprachlich immer mehr auf Parallelgesellschaften zustreben. Und es wäre dies eine Stärkung der deutschen Sprache zumal in der Zeit nach dem Brexit, wenn es in der EU nur noch fünf Millionen englischsprachige „native speakers“ gibt.

tichyseinblick.de 12.10.2019

Lesermeinung:
Westerburg

Man merkt auch hier: Seitens der regierenden Politiker wird fleißig an der Abschaffung alles Deutschen gearbeitet. Und wenn an deutschen Unis Seminare über Goethe und Schiller – diese Titanen der deutschen Sprache – auf Englisch gehalten werden, dann ist das nicht nur eine absolute Pervertierung, sondern geradezu selbstzerstörerisch. Schon vor Jahren bezeichnete eine große britische Tageszeitig (ich glaube, es war die „Independent“) die Tatsache, dass an deutschen Unis (!) immer mehr auf Englisch gelehrt wird, als „linguistic submissiveness“, also als sprachliche Unterwürfigkeit. Was aber will man von einer Regierung erwarten, deren Vorsitzende a) die Fahne ihres eigenen Landes verächtlich zu Boden wirft und b) ihre eigene Sprache nicht beherrscht? Bitte mal darauf achten: Das einzige Verb, das M. beherrscht, ist „machen“. Bei M. wird alles „gemacht“ – auch wenn hierfür eigentlich ganz andere Verben vorgesehen sind. Mir stellen sich jedes Mal die Nackenhaare auf, wenn M. Sätze sagt wie „Wir machen eine Strategie“ oder „Wir machen einen Ausschuss“.

Jedenfalls wäre der oben angesprochene „Wissenschaftsminister“, der meines Erachtens – und zwar freundlich formuliert – eine absolute Fehlbesetzung ist, für eine solche Initiative unter Helmut Kohl noch „geradegerückt“ worden. [13.10.2019]


eingetragen von Kevin Kraus am 11.09.2019 um 13.30

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V. / G9 jetzt Schleswig-Holstein
10.09.19, 08:56

"Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat einen Eilantrag gegen den neuen staatlichen Islam-Unterricht in Hessen abgelehnt. Das Land ist somit nicht mehr auf einen Partner wie die umstrittene türkisch-islamische Union Ditib angewiesen,..."

Susanne Schröter
09.09.19, 22:40

Der "Zentralrat der Muslime in Deutschland" (ZMD) hatte gegen die Entscheidung des hessischen Kultusministeriums geklagt. Ein Dachverband, der die Nachfolgeorganisation der grauen Wölfe, das "Islamische Zentrum Hamburg", die zentrale Vorfeldorganisation der Mullahs in Deutschland und eine Reihe von Zentren und Vereinigungen versammelt, die der Muslimbruderschaft zugerechnet werden. Obwohl in diesem Fall nicht als Partner des Staates beteiligt, befürchtete der ZMD offenbar, dass dem politischen Islam eine zentrale Einflussmöglichkeit entzogen würde. Gut, dass das Verwaltungsgericht diesem Spiel einen Riegel vorgeschoben hat.


eingetragen von Kevin Kraus am 17.08.2019 um 04.35

Kopftuch-Verweigerinnen wohl mit Kabel ausgepeitscht

Ingo Thor | Palma, Mallorca | 14.08.2019 10:44

Polizisten haben in Palma de Mallorca ein moslemisches Elternpaar festgenommen, das die eigenen Töchter malträtiert haben soll, weil die offenbar kein Kopftuch tragen wollten. Der Zugriff erfolgte nach Angaben der spanischen Nationalpolizei am Montag.

Lehrer einer öffentlichen Schule waren auf den Fall aufmerksam geworden und hatten die Ordnungshüter verständigt. Vor allem der Vater habe die 12 und 14 Jahre alten Mädchen wiederholt attackiert. Er soll sie mit einem Telefonkabel und mit einem Gürtel ausgepeitscht haben.

Die Familie stammt aus dem afrikanischen Staat Guinea. Dort ist die moslemische Religion anders als in anderen Ländern des Kontinentes relativ weit verbreitet.

mallorcamagazin.com 14.8.2019

https://www.facebook.com/SchleswigHolsteinischerElternverein/


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.06.2019 um 03.25

...die „Zeit“ etwas früher, die meisten am 1. August, der„ Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag“ nach der Annullierung des Volksentscheids durch das Kieler Parlament, vereinzelte andere auch erst Jahre später. Stefan Stirnemann ist es gelungen, das inzwischen ängstlich gemiedene Thema in Jakob Augsteins Wochenzeitung „Freitag“ unterzubringen. Wir dokumentieren den Text hier für den Schleswig-Holsteinischen Elternverein und verbliebene Interessierte dieser Seiten:

Die Bessere, Pardon, die bessere Schreibweise

Sprache
Zum Stand der Rechtschreibreform – zwanzig Jahren nach ihrer Einführung und etliche Kompromisse später

Stefan Stirnemann

Im weltweiten Netz geistert zu einer der schönsten Erscheinungen des Buchmarktes der folgende Eintrag herum: „Die andere Bibliothek (eigene Schreibweise: Die Andere Bibliothek) ist eine bibliophile Buchreihe.“ Hier versucht einer der vielen unsichtbaren Schreiber des Internets, amtstreu und dienstbeflissen die Neuregelung unserer Rechtschreibung anzuwenden, verbessert den Großbuchstaben zum kleinen und verbannt die Namensform, welche die Begründer der Reihe, Hans Magnus Enzensberger und Franz Greno, zehn Jahre vor der Rechtschreibreform wählten, in eine Klammer; die »eigene« Schreibweise wird zur eigentümlichen, d.h. sonderbaren, jetzt überholten und deswegen verbotenen.

Hätte der heutige Herausgeber der Anderen Bibliothek, Christian Döring, eine amtliche Lizenz einholen sollen, den Verlagsnamen weiter zu verwenden? Der Vorgang ist ein Symbol: Was als Vereinfachung behauptet wurde, sorgt noch nach zwanzig Jahren und etlichen Überarbeitungen für Verunsicherung, und noch immer werden reihenweise Ausdrucksmöglichkeiten und ganze Wörter unserer Sprache von Amtes wegen ausgeklammert.

Das Regelwerk selber, das vor zwölf Jahren vom Rat für Rechtschreibung als Kompromiss vorgelegt wurde, ist noch immer in Arbeit. Einen der Paragraphen, welche die Verwendung des großen Buchstabens darstellen sollen, hat der Rat aus dem Verkehr gezogen und an seine Stelle das vornehme lateinische „vacat“ gesetzt. Die Formel bedeutet an sich „es ist leer, es fehlt“, doch es fragt sich, was sie hier anzeigen soll: eine Problem im Aufbau der Regelung? Ratlosigkeit im Inhalt? Das Vorbereiten neuer Schreibbefehle?

An der Schwelle zur Öffentlichkeit

Die Grundfrage dieser sogenannten Reform finde ich von Christian Morgenstern angesprochen. Als der Dichter der Galgenlieder im Jahre 1906 für den Verlag Bruno Cassirer die Korrekturen von Robert Walsers Roman Geschwister Tanner las, schrieb er dem sieben Jahre jüngeren Schweizer: „Der Anfang Ihrer Arbeit machte auf mich, aus dem Privatgebiet des Handschriftlichen in die Öffentlichkeit des Drucks gerückt, einen schlechten Eindruck.“ So ist es, es gibt das Privatgebiet, wo jeder nur für sich schreibt: Einkaufszettel, Notizen, Tagebuch; wer in die Öffentlichkeit tritt, wer gedruckt werden möchte, muss sich an Vorgaben halten. Was aber dürfen diese Vorgaben betreffen, und wer gibt sie weiter? In Christian Morgenstern hatte Walser keinen Rechthaber und Befehlsgeber, sondern einen erfahrenen und gewissenhaften Berater. Heute ist es der Staat, der mit undurchdachten Vorgaben in die lebendige Entwicklung der Sprache und ihrer Ausdrucksmittel eingreift.

Was an der Schwelle zur Öffentlichkeit schiefgehen kann, zeige ich, wenn auch ungern, an einem Fehler, der mir selber unterlaufen ist. Vor einiger Zeit erschien in der Anderen Bibliothek der Jubiläumsband 400, der herrliche Roman Der Goldene Esel, den der römische Dichter Apuleius im zweiten Jahrhundert n. Chr. geschrieben hat. Apuleius, Erzähler und Sprachkünstler von Weltklasse, fand in August Rode, einem Zeitgenossen Goethes, den ebenbürtigen Übersetzer.

Rodes Übersetzung aber teilt das Schicksal aller noch so sorgfältig gedruckter Literatur, dass einige Wörter und Wendungen außer Gebrauch kommen und nicht mehr verstanden werden; so ist Rodes Text immer wieder angepasst worden. Ich nun musste die Überarbeitung prüfen, die der umsichtige und sachkundige Wilhelm Haupt vor fast fünfzig Jahren durchgeführt hatte. Ich las dazu auch die Erstausgabe von 1783 und stand insofern an der Schwelle zwischen dem Privatgebiet, zu dem eine vergangene Zeit geworden war, und unserer Öffentlichkeit. Ich stieß auf eine auffällige Wendung, welche Haupt hatte stehen lassen.

tausend Glück

Der Held des Romans, der junge Lucius, ist in gewissem Sinne ein Vorläufer Harry Potters und wird von seiner Geliebten versehentlich in einen Esel verzaubert, was unerhörte Abenteuer zur Folge hat. Vor diesem Missgeschick sagt der Gastgeber Milo, ein Geschäftsmann, dessen Frau eine Hexe ist, zu seinem jungen Gast: „Inzwischen wünsch` ich von Herzen, Herr Lucius, daß Ihnen tausend Glück begegnen und Ihre Reise höchst ersprießlich sein möge!“ Dieses „tausend Glück“ erinnerte mich an den „privat Mann“ der Erstausgabe, welcher bei Wilhelm Haupt wie heute üblich als Privatmann erscheint, und so hielt ich es für einen echten Einfall und Fund, hier das Wort Tausendglück einzusetzen, das ich im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm aufgespürt hatte. Irrtum! Was hatte ich falsch gemacht?

Es fehlte mir die Geistesgegenwart, an die Wendung „tausend Dank“ zu denken. Und ich hatte offenbar übersehen, dass im Deutschen Wörterbuch neben „tausend Dank„ auch „tausend Segen, tausend Glück“ belegt und besprochen sind, – übersehen, obwohl ich das Buch dicht vor der Nase hatte. Folge meines Fehlers: Ich habe August Rode in diesem Falle seine Stimme genommen und eine Möglichkeit sich auszudrücken unter den Tisch gefegt, während doch das Gegenteil mein Ziel war.

Dem Sprachgefühl widersprechen

Die eigenen Fehler schaue ich mit mildem Auge an; ich halte mir jeweils zugute, dass ich es bin, der sie macht. Was sind die Fehler der Rechtschreibreformer? Sie ließen es an geistesgegenwärtigem Sprachbewusstsein fehlen, und sie versäumten es, unseren Sprachschatz zu mustern, den sie doch vor der Nase hatten: in Zeitungen, Literatur, Wörterbüchern. So stellten sie Regeln auf, die nichts mit der Sprachwirklichkeit zu tun haben und zu unvorhersehbaren Schreibweisen führen – bald groß, bald klein, bald getrennt, bald zusammen – , die, da sie dem Sprachgefühl widersprechen, nur von einem Korrekturprogramm angewendet werden können.

Werfen wir einen Blick auf die Sprachwirklichkeit. Erich Kästner schreibt in Notabene 45, seinem Tagebuch der letzten Kriegstage, von einem Versuch zu kochen, während die Stromzufuhr immer wieder ausgeschaltet wurde: „Die Wirtschafterin kämpfte in der Küche wie ein Löwe. Doch sie brachte die heißersehnten und heiß ersehnten Bratkartoffeln trotzdem nicht zustande.“ Wortspiele sind Spiele mit Wörtern, Wörter gehören ins Wörterbuch, sofern sie allgemein gebräuchlich sind.

Das Wort heißersehnt war zunächst verboten, wurde dann als angebliche Variante wieder erlaubt, die Dudenredaktion aber empfiehlt das getrennte „heiß ersehnt“ und nimmt uns damit nicht etwa nur ein Wort oder eine Ausdrucksmöglichkeit, sondern ein ganzes Muster der Wortbildung.

Louise Gottsched, die im Schatten ihres Mannes leben musste, des Sprach- und Literaturwissenschaftlers Johann Christoph Gottsched, hielt 1748 fest, dass die Zuständigkeit des „Orthographus“ begrenzt ist, „als welcher nicht bestimmet, wie die Wörter heißen und abgeändert werden: sondern nur bloß, wie man die einmal festgesetzten schreiben soll.“ Ob es Wörter wie heißersehnt, wiedersehen, fleischfressend gibt, hat nicht der Orthograf zu entscheiden. Der Stillehrer Eduard Engel schrieb einst: „Das beherrschende Gesetz der deutschen Sprache heißt Freiheit.“

Adverbien wie Pronomen

„Sie lebt, sie sprießt, sie wandelt sich unaufhörlich, und sie will nicht, sie soll nicht gemeistert, geknebelt, gehudelt, gebüttelt werden, am wenigsten von solchen, die sich durch kein eignes Sprachkunstwerk als Könner und Meister der Sprache erwiesen haben.“ Engel war im sogenannten Dritten Reich seiner jüdischen Herkunft wegen verboten und wurde, da rechtlich schutzlos, plagiiert. Gert Ueding wertete im Freitag seine „Deutsche Stilkunst“, die vor zwei Jahren in der Anderen Bibliothek neu aufgelegt wurde, als „das schönste und zugleich genaueste Porträt der deutschen Sprache, das wir besitzen“.

Nicht nur in der Wortbildung, auch beim Großbuchstaben gelten heute Regeln, die nichts taugen. Die alte Wendung »heute früh« lautet reformiert „heute Früh“. Soll man also auch schreiben: „heute ganz Früh“? Adverbien werden wie Pronomen herkömmlich klein geschrieben, und mit dem Kleinbuchstaben ist seit langem unser Sprachgefühl verbunden.

Die Großschreibungen der Neuregelung stammen aus dem tiefen 19. Jahrhundert (der Erstere, im Allgemeinen), und es fällt schwer zu verstehen, wie ein Rückschritt als Reform ausgegeben werden konnte. Bei Wendungen aus fremden Sprachen verlangt die Neuregelung das Wissen, ob der zweite Bestandteil ein Substantiv oder Adjektiv sei.

Im Andenken an Louise Gottsched

Falsch schreibt die Dudenredaktion nach dieser Regel „Perpetuum mobile“ und „Spiritus Rector“. Richtig wäre Perpetuum Mobile (das ewig Bewegliche) und Spiritus rector (der lenkende Geist). Anstatt mit kiloschweren Wörterbüchern und Grammatiken zu beweisen, dass mobile ein Substantiv und rector ein Adjektiv ist, erinnere ich an die herkömmliche und einfache Richtlinie, welche das Stemmen dicker Bücher unnötig macht; ihr folgend schreibt man jeweils das erste fremdsprachliche Wort groß und das zweite klein.

Es ist nicht nötig, die Fehlerliste fortzusetzen, denn es gibt Gesamturteile. Vor zwölf Jahren sagte Johanna Wanka, die Präsidentin der deutschen Kultusministerkonferenz: „Die Kultusminister wissen längst, dass die Rechtschreibreform falsch war. Aus Gründen der Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden.“ Und vor einigen Monaten sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes: „Wir hätten das ganze Unternehmen nicht gebraucht.“ Der Auftraggeber der Reform, die Kultusministerkonferenz, und die Schule, die Einrichtung, für die sie gedacht war, halten das Unternehmen für falsch oder unnötig. In Kernbereichen ist es mehr als unnötig oder einfach falsch, es schadet, und der Schaden trifft auch die Staatsräson, die man zu wahren wähnte.

Was ist zu tun? Der Kompromiss des Rates für Rechtschreibung besteht wesentlich darin, neben die reformierte Trennung (wohl bekannt) das herkömmliche Wort zu setzen (wohlbekannt). Nun muss endlich anerkannt werden, dass das grundsätzlich keine Varianten sind, die vertauscht werden können. Adverbien und Pronomen müssen wieder klein geschrieben werden; gute Zeitungen könnten damit anfangen. Verdient unsere Sprache nicht ein besseres Regelwerk? Wenn der Staat auf Vorgaben verzichtet und wenn ein erneuerter Rat für Rechtschreibung nur an die Sache, d. h. an die freie Sprache denkt, werden wir es haben. Dieses andere, Andere Regelwerk widmen wir dem Andenken an Louise Gottsched.

Stefan Stirnemann (* September 1960 in Aarau) ist ein Schweizer Gymnasiallehrer, Altphilologe und Übersetzer

freitag.de 9.6.2019


eingetragen von Kevin Kraus am 25.04.2019 um 15.57

Denk- und Sprechverbote: "Früher war die Universität ein Ort, der auf den Disput zwischen unterschiedlichen Meinungen, vorzugsweise radikal entgegengesetzten Positionen in ganz besonderer Weise stolz war. Heute scheint es der Ehrgeiz von Studenten und anderen zu werden, andere Meinungen als ihre allein "richtige" von der Universität zu verbannen." (Text auf FB dazu)

Kesseltreiben gegen eine islamkritische Frankfurter Professorin

25.4.19, Josef Kraus

Wenn „Studierende“ und „diskriminierungskritische Pädagog*innen“ gegen ein Kopftuchverbot für Kinder stänkern.

Verfassungstext und Verfassungswirklichkeit sind in Deutschland längst zwei Paar Stiefel. Wir wissen das spätestens seit dem Spätsommer 2015. Nun hat diese Unterscheidung wieder mal die Universität Frankfurt erreicht. Dort gibt es ein Kesseltreiben gegen eine Professorin, die es sich „erlaubt“, am 8. Mai eine Konferenz zum Thema „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“ zu veranstalten.

Die angekündigte Konferenz ist hochkarätig besetzt. Organisiert und geleitet wird sie von Professor Dr. Susanne Schröter. Sie ist Direktorin des „Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam (FFGI)“ der Universität Frankfurt und bekannt als mutige Frau, die den Schalmeienklängen der Islamophilen nicht aufsitzt. Als Referenten für den 8. Mai hat sie unter anderem Alice Schwarzer, Gründerin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift Emma, und Necla Kelek, Soziologin, Autorin und Vorstandsfrau TERRE DES FEMMES, vorgesehen. Schwarzer wird sprechen über das Thema „Von Teheran bis Neukölln. Der Siegeszug des politisierten Islam, nicht zuletzt dank einer falschen Toleranz“; Necla Kelek über das Thema „TERRE DES FEMMES Petition: Den Kopf frei haben. Kinderkopftuchverbot in der Schule und Ausbildungsstätten“.

Gewissen selbsternannten Vertretern der Alma Mater Frankfurt („Studierenden“) passt das gar nicht in den Kram. Sie posaunen hinaus: „Wir Studierenden …. sind schockiert, dass Prof. Dr. Susanne Schröter eine Konferenz … stattfinden lassen kann ….Wir können das nicht weiter dulden und fordern deshalb, dass die Veranstaltung ….. abgesagt wird und Prof. Dr. Susanne Schröter ihrer Position enthoben wird.“ Das Pamphlet endet ohne Rücksicht auf Interpunktion und ohne Rücksicht auf die Semantik des Begriffs Rassismus mit den Sätzen:
Für eine Universität an der Alle bedenkenlos studieren können! Kein Platz für Anti-Muslimischen Rassismus an unserer Uni!

So weit, so gut, so weit, so schlecht. Das Erbärmliche daran ist, dass diese „Studierenden“ (Studierberechtigte sind übrigens nicht immer Studierwillige und Studierbefähigte) indirekt Flankenschutz und Schützenhilfe von 114 „Erstunterzeichnern“ einer „migrationspädagogischen Stellungnahme“ gegen ein Kopftuchverbot bekommen. „Diskriminierungskritische Pädagog*innen“ haben dazu ein „Bekenntnis“ (sic!) von sich gegeben.

Eine Münze kleiner geht es nicht, und offenbar wird nicht nur das Abiturzeugnis inflationär verramscht, sondern auch der Titel „Professor“. Man muss den drohenden Gähnfaktor mal überwinden und die 114 Leute näher anschauen: 50 von den 114 kommen aus einer Fachhochschule (pardon: University of Applied Sciences), 11 von ihnen sind NGO-Aktivisten, inkl. Frank Bsirske, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, sechs sind Exponenten einer Pädagogischen Hochschule, fünf einer katholischen oder evangelischen Hochschule. Nun ja!

Es ist jedenfalls sehr seltsam, was hier abläuft und welcher Provenienz respektive Gesinnung diese 114 „diskriminierungskritischen Pädagog*innen“ sind. Freiheit von Forschung und Lehre – das dürfte bei diesen Leuten allenfalls noch Verfassungstext, aber nicht mehr Verfassungswirklichkeit sein. Diese 114 sägen, weil sie zum größten Teil vom Steuerzahler alimentierte Professuren haben, jedenfalls am eigenen Ast, der da in Artikel 5, Absatz 3 des Grundgesetzes unter anderem lautet: „… Forschung und Lehre sind frei.“ Vermutlich gehört diese Art akademischer Elite aber nicht zu den Mitgliedern des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), der sich vor kurzem zu Recht gegen „Denk- und Sprechverbote“ an Universitäten ausgesprochen und gefordert hat: „Die freie Debattenkultur muss verteidigt werden.

Zwei Pikanterien zum Schluss: Schirmherr der Konferenz ist der hessische Minister für Soziales und Integration Kai Klose. Er ist Vorsitzender der hessischen Grünen. Man darf gespannt sein, ob er eine schützende Hand über die Veranstaltung hält.
Oder ob dies seine grüne Co-Vorsitzende Angela Dorn tut, ist sie in Hessen doch Ministerin für Wissenschaft und Kunst. Und zweitens: Ausgerechnet der linke „FREITAG“ vom 24. April 2019 meint: „Wer noch nicht einmal bereit ist, seiner oder ihrer Meinung nach falsche Meinungen auszuhalten, der ist an einer Universität eindeutig am falschen Platz.“ Es kommt äußerst selten vor, dass man diesem Blatt beipflichten kann.

Und noch interessanter wäre zu erfahren, was unsere Allerobersten und offenbar schon den Vorruhestand Genießenden im Schloss Bellevue und im Kanzleramt von dieser Sache halten. Ob wieder mal Kapitulation angesagt ist? Wetten, dass wir von dieser Seite nichts wirklich „Hilfreiches“ vernehmen werden!

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/susanne-schroeter-kesseltreiben-gegen-eine-islamkritische-frankfurter-professorin/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 06.04.2019 um 12.14

FAZ 4.4.19

Mündliche Schülerleistungen dominieren

Von Rainer Werner

Dem Schreiben hat diese Entwicklung der letzten Jahre nicht gut getan: Immer weniger Schüler konnten es ausreichend üben.

Immer noch schriftlich: Beim Abitur macht sich mangelnde Übung bemerkbar.

2016 sorgte eine Meldung für Aufsehen: Das Bundeskriminalamt konnte von 120 Stellen nur 62 besetzen, weil zu viele Bewerber trotz Abiturs beim Deutschtest durchgefallen waren. Der Test erfragt Kenntnisse in Rechtschreibung, Grammatik, Wortschatz und Sprachverständnis. Von der Polizei der Länder hört man ähnliche Klagen. Viele Bewerber fallen vor allem durch die Sport- und Rechtschreibprüfung. Können die jungen Menschen heute nicht mehr richtig schreiben?

Wir leben in einer Gesellschaft, in der ständig geredet wird. Überall sieht man Menschen telefonieren, sei es auf der Straße, im Café oder in der Straßenbahn. Alle Fernsehsender haben Gesprächsformate im Programm, in denen sich Menschen, die sich für Experten halten, über alle möglichen Themen unterhalten. Die Talkshow ist zum zweiten Wohnzimmer der Deutschen geworden. Für das Sprechen in diesem Gesprächskosmos gibt es keine Qualitätsmaßstäbe. Man darf reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Die lockere Diktion, Umgangssprache inklusive, gilt als Ausweis von Authentizität. Der Linguist Gerhard Augst vertritt die These, dass sich in unserer Gesellschaft das Gesprochene als Standardsprache durchgesetzt habe, was es schwer mache, auf die Dominanz der Schriftsprache zu pochen. Dem Sprachwissenschaftler Peter Gallmann fiel auf, dass Kinder vor allem in Regionen, in denen es einen ausgeprägten Dialekt gibt (Bayern, Schwaben), die Rechtschreibung gut beherrschen. Weil sie wissen, dass gesprochene und geschriebene Sprache nicht dasselbe sind, lernen sie die Schriftsprache als eigenständiges sprachliches System. Im Rest der Republik schreiben Schüler, wie sie sprechen.

In der Schule drückt sich die Dominanz der gesellschaftlichen Redekultur im starken Gewicht des Mündlichen aus. n der Sekundarstufe I zählt in allen Fächern die mündliche Mitarbeit zur Hälfte, in den Grundkursen der gymnasialen Oberstufe zu zwei Dritteln. Die in allen Bundesländern eingeführte 5. Prüfungskomponente des Abiturs, eine Präsentationsprüfung, besteht zumeist nur aus einer mündlichen Leistung. Nur wenige Bundesländer verlangen zusätzlich noch eine Facharbeit. Die meisten Gymnasiasten punkten im Mündlichen: Sie sind eloquent und verfügen über einen differenzierten Wortschatz. Die Noten fallen entsprechend gut aus. Liest man hingegen von Schülern verfasste Texte, stellt man fest, dass ihre Qualität deutlich hinter der Qualität ihrer mündlichen Beiträge zurückbleiben. Wenn es auf logische Gedankenführung, den präzisen Ausdruck und schlüssig zu Ende geführte Sätze ankommt, versagen auffallend viele Schüler. Selbst bei Abiturienten kann man erleben, dass sie in Orthografie und Interpunktion nicht sicher sind. Diese Defizite lassen darauf schließen, dass Schüler zu wenig mit schriftlichen Aufgaben konfrontiert werden. Die Benennung der Fehler bei der Korrektur und die kritischen Randbemerkungen der Lehrkraft bleiben meistens ohne Folgen, weil den Schülern in der Regel nicht mehr zugemutet wird, von Aufsatz und Klausur eine Berichtigung anzufertigen.

Universitäten klagen darüber, dass den Erstsemestern trotz attestierter guter Schulabschlüsse die Grundlagenkompetenzen in der Sprache fehlen. Dazu gehört vor allem die Fähigkeit, einen Gedankengang klar, schlüssig, logisch und fehlerfrei zu formulieren.
Die Befragung von Studenten, die die Universität Konstanz jährlich durchführt, hat 2015 ergeben, dass mehr als 25 Prozent der Bachelorstudenten ihr Studium abbrechen. Neben der Doppelbelastung aus Studium und Job werden vor allem fachliche Mängel als Grund angegeben. 52 Prozent der Absolventen und 45 Prozent der Abbrecher gestehen ein, dass ihnen Kenntnisse und Techniken zum Verfassen akademischer Arbeiten fehlten. Die gymnasiale Oberstufe, und hier vor allem das Fach Deutsch, scheint dabei zu versagen, den Abiturienten das für ein erfolgreiches Studium nötige sprachliche Rüstzeug zu vermitteln.

[...]

Es ist Zeit für eine Schreiboffensive.

Der Autor unterrichtete an einem Berliner Gymnasium Deutsch und Geschichte.

[Artikel vollständig unter:]
https://edition.faz.net/faz-edition/politik/2019-04-04/e0cd38607f129a96aae86aecde7afafd/?GEPC=s9

https://guteschuleblog.wordpress.com/2019/04/05/muendliche-schuelerleistungen-dominieren/

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eingetragen von Kevin Kraus am 25.03.2019 um 09.52

[SHEV] SPRACHE / INTEGRATION / DIGITALISIERUNG - Nach Rechtschreibreform und Gendersprache - die nächste Sprach-Verstümmelung ...

Deutschlandfunk Kultur – Lesart


21.03.2019 10:10 Uhr

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Abbas Khider über "Deutsch für alle" - "
Alle Verben müssen untrennbar werden"


Abbas Khider im Gespräch mit Joachim Scholl

Abbas Khider kennt die Tücken des Deutschlernens: Er kam als Geflüchteter aus dem Irak.

Deutsch lernen im Erwachsenenalter ist schwer – und dem deutsch-irakischen Schriftsteller Abbas Khider dauert es zu lang. Er schlägt in "Deutsch für alle" eine wagemutige Reform der deutschen Sprache vor. Eine Forderung: Die Umlaute müssen weg.

"Die deutsche Sprache ist tatsächlich ein Ungeheuer", sagt der deutsch-irakische Schriftsteller Abbas Khider – und sieht Handlungsbedarf. Er schlägt in seinem neuen Buch "Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch" eine wagemutige Reform unserer Sprache vor.

Zuerst: Die Umlaute müssen weg. Abbas Khider macht im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur auf der Leipziger Buchmesse vor, wie schwer es ihm fällt, Worte wie "Mönch" auszusprechen. Aber das sei nicht das einzige Problem. "In der deutschen Sprache gibt es Deklination und Verbflektion zugleich. Das heißt, ein deutscher Satz wird geknetet, geboxt – und geballert. Bis man einen deutschen Satz aussprechen kann, dafür braucht man drei Jahre!"

Abbas Khider macht in "Deutsch für alle" Verbesserungsvorschläge, um in drei Wochen kommunizieren zu können. Denn: "Es gibt Menschen, die gezwungen sind, irgendwo in der Fremde zu leben, und dann müssen sie auch mit den Menschen kommunizieren. Ohne Sprachkenntnisse verpasst man das Leben, die Kultur und Mitmenschen."

Zu viele Artikel, zu viele Ausnahmen

Er selbst ist im Irak geboren, saß unter Saddam Hussein im Gefängnis, flüchtete über afrikanische Länder schließlich nach Deutschland – das war vor gut 20 Jahren. Sein erstes Buch – auf Deutsch geschrieben – erschien 2008 unter dem Titel "Der falsche Inder". Er kennt also die Tücken des Sprachenlernens.

Buchcover: Abbas Khider: „Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch“ (Buchcover: Hanser Verlag, Foto: Deutschlandradio-Maurice Wojach)

Auch auf Artikelebene sieht er Reformbedarf. Aus "der, die, das" macht Abbas Khider "de". "Die Bayern machen das schon seit Jahrzehnten", sagt Khider. "Es existiert schon in der deutschen Sprache." Man müsse zu viel auswendig lernen, um die deutsche Sprache zu sprechen.

Und: Unregelmäßige Verben müssen weg. Also statt "er schrieb", "er schreibte". "Ein Fremder fragt sich, warum nicht 'geht, gehte, gegeht'?" , wundert sich Khider. Auch trennbare Verben stellten Nicht-Muttersprachler vor große Probleme:

"Warum heißt es: 'Das Kind steht auf'? Warum steht das 'auf' da? Warum trennen sich die Dinge in der deutschen Sprache? Ist es nicht genug, dass wir so viele Alleinerziehende in der Gesellschaft haben? Ich mache das für die Familie in der deutschen Gesellschaft: Alle Verben müssen untrennbar werden!"

Abbas Khider: Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch
Hanser, München 2019
128 Seiten, 14 Euro

(cwu)

[https://www.deutschlandfunkkultur.de/leipziger-buchmesse-2019.2925.de.html]

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 15.03.2019 um 01.19

[SHEV] SCHULPFLICHT / Schwänzen für das Klima? - Aus Bremerhaven: Schuldezernat empfiehlt Teilnahme an der Klima-Demo ...

Klimademo in Bremerhaven: Schule fällt am Freitag gleich ganz aus

Ein Meisterstück Bremer Realsatire: Das Bremerhavener Schuldezernat empfiehlt die Teilnahme an den Klimademos. Der Schuldezernent selbst nimmt dann auch noch gleich als Redner teil. Besonders beruhigend für lernwillige und nicht klimahysterische Schüler, Zitat: „Eine Pflicht zur Teilnahme gibt es aber nicht: Jugendliche, die nicht demonstrieren wollen, sollen in ihren Schulen eine Betreuung bekommen. Der Unterricht falle in dieser Zeit allerdings aus. “ Wie hieß es doch so schön in den „Zehn Geboten der sozialistischen Moral und Ethik“, die in der DDR auch für Schüler ab dem 15. Lebensjahr galten: „Du sollst gute Taten für den Sozialismus vollbringen, denn der Sozialismus führt zu einem besseren Leben für alle Werktätigen“.

Nachtrag der Redaktion: Ein Leser machte uns als Reaktion auf dieses Fundstück darauf aufmerksam, dass die Kaleidoskop-Schule in Jena in einem Rundschreiben darüber informierte, dass ihre Schüler die Möglichkeit haben, an der morgen um 12 Uhr stattfindenden örtlichen Klimademo teilzunehmen. „(B)egleitet von Pädagogen und ohne Konsequenzen in Form von Schulschwänzen befürchten zu müssen“, heißt es in dem Schreiben. Kinder ohne Fahrschein bekommen für die Fahrt zur Demo von der Schule einen Fahrausweis gestellt. Das ganze soll jedoch eine einmalige Initiative bleiben.

https://www.achgut.com/artikel/fundstueck_klimademo_in_bremerhaven_schule_faellt_am_freitag_gleich_ganz_au


eingetragen von Kevin Kraus am 06.03.2019 um 10.09

5.3.19

Politisch korrekter Fasching:
Hamburger Kita verbietet Indianer-Kostüme


Auch in der Narrenzeit ist nicht alles erlaubt. Zum Karneval ist im Rheinland längst eine Debatte über politisch korrekte Kostüme entbrannt – und die schwappt jetzt auch nach Hamburg. In einer Elbkinder-Kita sind zum Fasching unter anderem Indianer-Kostüme verboten worden.

Nein, das ist kein Witz, sondern wirklich wahr. Die Faschings-Feier in der Kita Eulenstraße (Ottensen) fand am Montag ohne Kostüm-Klassiker statt. „Ich möchte Sie bitten, gemeinsam mit Ihren Kindern bei der Auswahl des Kostüms darauf zu achten, dass durch selbiges keine Stereotype bedient werden“ , hatte die Kita den Eltern im Vorfeld schriftlich mitgeteilt.

Heißt: Es sollen keine Vorurteile bedient werden. Dabei gehe es insbesondere um Faktoren wie Geschlecht, Hautfarbe und Kultur. So waren explizit auch Scheich-Verkleidungen verboten.

Fachartikel: Indianer gibt es nicht

„Wir achten im Kitaalltag sehr auf eine kultursensible, diskriminierungsfreie und vorurteilsbewusste Erziehung“, heißt es in dem Schreiben. Das Faschingsfest solle dabei keine Ausnahme sein. Zur ausführlichen Begründung verweist die Kita auf einen Fachartikel von „Kids aktuell“.

Demnach habe es Indianer als solche nie gegeben. „Der Begriff wurde im Zuge der Kolonialisierung Nord- und Südamerikas der damaligen Bevölkerung aufgezwungen und steht somit in Zusammenhang mit der brutalen Vernichtung großer Teile dieser Personengruppe“, heißt es im Beitrag.

Damals wie heute würde „die so benannten Gruppen und Stämme eine Vielzahl unterschiedlicher Bräuche, Sprachen, Trachten und alltäglicher Handlungen“ kennzeichnen. „Sie mit einem Überbegriff zu benennen, ergibt so viel Sinn, wie sich als ,Europäer‘ zu verkleiden und ein Kostüm mit Dirndl, Holzschuhen und Baskenmütze auszudenken“, steht in dem Artikel, der vom Familienministerium herausgegeben wurde. Federschmuck und Gesichtsbemalung sei schlicht „respektlos“.

Mädchen als Piratinnen, Jungs als Mehrjungmänner – das ist super

Auch dass sich Mädchen als Prinzessin und Jungs als Piraten verkleiden wird kritisiert. Mädchen als Piratinnen und Jungs als Mehrjungmänner finden die Autoren dagegen super – weil nicht „geschlechtsstereotyp“. Generell empfehlen sie Fabelwesen, Tiere etc. als „diskriminierungssensible Alternative“.

Nach MOPO-Informationen verzichtet aus gleichen Gründen eine andere Kita in Hamburg seit vergangenem Jahr komplett auf Kostüme. Stattdessen sollen die Kinder weiße T-Shirts mitbringen, die dann in der Kita bemalt werden. Nicht allen Eltern gefällt das – genauso wie in der Eulenstraße. Was sagt der Träger dort zur Faschings-Vorgabe?

„Einen sensiblen Umgang mit Stereotypen erwarten wir von allen unseren Kitas; wie sie das an Fasching einbeziehen, ist aber doch sehr unterschiedlich“, sagt Elbkinder-Sprecherin Katrin Geyer. Letztlich gehe es darum zu verhindern, dass Stereotype gewählt werden, die auf Rasse oder Zugehörigkeit zu einer ethnischen oder anderen Minderheit Bezug nehmen sowie zusätzlich negativ behaftet sind und damit für Teile der Eltern verletzend sein könnten.

Es gibt auch Eltern, die die Vorgaben gut finden

„Wenn man an früher durchaus übliche Verkleidungen als Afrikaner mit Baströckchen und Bananen als Kopfschmuck denkt, kann man die größere Vorsicht unserer Kitas sehr gut nachvollziehen“, so Geyer. Viele Eltern hätten sich für das sensible Verhalten bedankt.

Vom Karneval dürfe man zu Recht mehr Sensibilität einfordern, sagt auch der Kabarettist Fatih Çevikkollu, der sich in seinen Programmen häufig mit Integration befasst. Das Indianerkostüm hält er dennoch für in Ordnung, aber unkreativ. „Wenn jemand als Zahnpastatube geht – so etwas finde ich super“, sagt er.

Kommentar: Nicht noch mehr Verbote!

Es ist ja richtig: Auf die Gefühle von Minderheiten soll man Rücksicht nehmen. Aber welchem amerikanischen Ureinwohner tut es weh, wenn ein Kind in Ottensen mit Federschmuck Fasching feiert?

Im Denken und Empfinden von Kita-Kindern geht’s beim Verkleiden nicht um Diskriminierung, Vorurteile und Klischees. Es geht um Bewunderung, Fantasie und Rollenspiele. Ist es sinnvoll, diesen kindlichen Spieltrieb in diesem Ausmaß mit dem Regelwerk von „politisch korrekten Erziehern“ einzuschränken?

Es gehe darum, nachzudenken, welche Botschaften auch bei Fasching an Kinder weitergegeben werden, heißt es. Wie wär’s mit der hier: Lasst die Kinder Spaß haben!

Dieser Artikel wurde verfasst von Mike Schlink, Wiebke Bromberg

*Der Beitrag "Politisch korrekter Fasching: Hamburger Kita verbietet Indianer-Kostüme" stammt von Mopo. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

https://www.focus.de/familie/hamburg-politisch-korrekter-fasching-hamburger-kita-verbietet-indianer-kostueme_id_10408378.html

Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 11.02.2019 um 08.45

[SHEV] INTEGRATION? - Statt mehr deutsch? -"Integrationsrat" fordert Türkisch statt Englisch in den Grundschulen...

9.2.19
Absolut antiintegrativ: Experten zerlegen Forderung nach Türkisch- statt Englischunterricht an Schulen

Die Forderung des nordrhein-westfälischen Integrationsrates, an Grundschulen Türkisch, Russisch oder Polnisch zu unterrichten, stößt vielerorts auf Kritik.

Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer von der FDP etwa lehnt den Vorschlag ab. "Englisch ist und bleibt die zentrale Fremdsprache, die eine weltweite Kommunikation ermöglicht" sagte sie am Freitag in Düsseldorf.

Gegenüber der "Bild" lehnte auch Josef Kraus, ehemaliger Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, den Vorstoß ab: "Das halte ich für völlig falsch. Das ist absolut antiintegrativ. Wenn wir wirklich Integration in Deutschland haben wollen, dann heißt die Forderung: Die Kinder müssen Deutsch lernen und nichts anderes. Wir bekommen sonst noch mehr Parallelgesellschaften."

Teuteberg: "Wir brauchen eher mehr Deutschunterricht"

Dorothea Schäfer, Vorsitzende des Lehrerverbandes GEW in Nordrhein-Westfalen, sagte gegenüber dem WDR, der Vorstoß "spiele den falschen Leuten in die Hände."

Für die migrationspolitische Sprecherin der FDP, Linda Teuteberg, geht "der Vorschlag am Notwendigen vorbei." Das sagte sie der "Bild": "Wir brauchen eher mehr Deutschunterricht und Englisch als zweite Fremdsprache."

Und auch TV-Journalistin Düzen Tekkal hält nichts von der Idee:

"Die Vermittlung der eigenen Herkunftssprache kann und soll über die Eltern erfolgen, an der schule wird aber Deutsch gesprochen."


https://www.focus.de/familie/schule/absolut-antiintegrativ-experten-zerlegen-forderung-nach-tuerkisch-statt-englischunterricht-an-schulen_id_10301204.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 04.02.2019 um 13.44

Es bedarf erst mal barrierefreier Toiletten in den Schulen und dann ist das Geschlecht egal, weil die normalerweise Unisextoiletten sind. Da die meistens dann nur mit einem Schlüssel aufgemacht werden können, sind es fast immer die saubersten Toiletten, die man finden kann. 😊
Von: Eltern_in_SH
Im Auftrag von Astrid Schulz
Gesendet: Sonntag, 3. Februar 2019 00:11
An: schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Betreff: [SHEV] GENDER / TOILETTEN - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes: Endlich ein neues Aufregerthema ...

...und außerdem bedarf es noch barrierefreier Toiletten (INKLUSION!) für alle Geschlechter-Varianten...?

ASE

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2.2.2019

Für 0,1 Prozent der Schüler (m/w/d) eine eigene Toilette?

Immerhin mischte sich der Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg (VBE) recht bodenständig ein. Für die, die das „diverse“ Clo nutzen, würde es ein Spießrutenlaufen, sagt der VBE-Vorsitzende Gerhard Brander voraus.

Endlich hat diese „Bildungsnation“ ein neues Aufregerthema. Ehe OECD und Bertelsmann Stiftung die bundesdeutschen Medien mit einem neuen Alarmismus ob angeblich zu niedriger deutscher Abiturquoten in Panik versetzen, marschieren „Experten*innen“ in der Frage „Schultoiletten – divers oder unisex?“ auf.

Interessanterweise kommt der Anstoß aus Bayern.
Dort planen die Grundschulen in Taufkirchen, Garching und Pullach eigene Toiletten für „diverse“ Geschlechter, also für Grundschüler, die sich weder männlich noch weiblich identifizieren. TE berichtete bereits darüber.

Und schon stehen diverse (gemeint ist: uniform unterschiedlichste) „Expert*innen“ Gewehr bei Fuß. Munter geht es los: Diverse Toiletten oder Unisex-Toiletten? Das scheint hier die allerwichtigste Frage.

• Bei so einem Thema tritt denn auch die linke Lehrergewerkschaft GEW gerne auf den Plan. Für Dorothea Weniger von der GEW Bayern sind die neuen Toiletten vor allem ein Zeichen der Anerkennung, dass es ein drittes Geschlecht gibt. Nicht zuletzt werde mit eigenen Toiletten ein neues Denken in Gang gesetzt und Diskriminierung vorgebeugt.

• In Münchens Bildungsreferat befasst man/frau/divers sich derzeit eine „Arbeitsgemeinschaft dritte Option“ mit dem Thema und der Frage, wie Toiletten an Münchner Schulen künftig aussehen sollen.

• Die Psychologin Nora Gaupp vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) meint: Wenn Kinder schon im Grundschulalter lernten, dass Mädchen und Junge nicht die einzige Option (!) sind, könne das dazu führen, dass Vorurteile abgebaut werden. Gaupp hält Sitz- und Steh-Toiletten für die deutlich praktikablere Lösung. „Die machen die Binarität von Frauen und Männern nicht mehr notwendig – und es ist auch baulich einfacher, wenn man einfach beide vorhandenen Toiletten zu solchen Toiletten umbaut.“ Das verstehe, wer mag.

• Die Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt München, Hanna Kollan, meint: „Die Umsetzung von Unisex-Toiletten ist ein wichtiger Schritt, damit gerade transsexuelle und intersexuelle Menschen diskriminierungsfreier leben können.“

• Auch das Kreisjugendreferat (KJR) mischt mit: Dort gibt es ein Referat Diversity. KJR-Frau Eliza Skowron dazu: „Wir machen Schulungen dazu, wir nutzen eine gendergerechte Sprache. Um das Ganze auch zu enttabuisieren.“

• Der Münchner Kinderpsychologe Klaus Neumann nennt das Thema ein „nice-to-have“-Thema. Ihm seien zwar keine ernstzunehmenden Studien bekannt, die nachweisen, dass bereits Grundschulkinder sich dieser Differenzierung der Geschlechter bewusst wären. Auch ließe sich Diskriminierung selbst bei mehr als drei Toiletten nicht aus der Welt schaffen. Praktischer und realistischer wären aus seiner Sicht Unisex-Toiletten.

• Als „schwieriges Thema“ bezeichnet Henrike Paede, stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Elternverbandes, die Diskussion. Gleichzeitig sieht Paede die dritten Toiletten als Chance, Erfahrungen darin zu sammeln, wie kleine Kinder mit dem Thema umgehen.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) ist offen für den Vorschlag. Sollte in einer Schule die Frage nach einer dritten Toilette aufkommen, werde man dort mit dem Schulträger eine Lösung finden, meint sie. Prien weiter: „Wichtiger als die Toilettenfrage scheint mir guter pädagogisch-didaktischer Unterricht zum Geschlechter-Thema.“

Kritische Stimmen finden sich seltener. Immerhin mischte sich der Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg (VBE) recht bodenständig ein. Für die, die das „diverse“ Clo nutzen, würde es ein Spießrutenlaufen, sagt der VBE-Vorsitzende Gerhard Brander voraus. „Das könnte zu einer Stigmatisierung führen.“ Richtig, denn das öffnet einem sexualisierten Mobbing Tür und Tor. Daran wird auch eine noch so gendersensible Erziehung nichts ändern.

Die „sozialen“ Netzwerke überschlagen sich jedenfalls. Sehr nüchtern schreibt ein/eine Nutzer*in (m/w/d?): „Wäre ich noch in der Schule, würde ich diese benutzen. Bei dem geringen Aufkommen des 3. Geschlechts, wie ich es vermute, wird es die sauberste Toilette sein.“

Im übrigen machen wir bitte mal auf halblang: Nach Experten-Meinung (Experten hier ohne Gänsefüßchen) sind es 0,1 Prozent, die sich nicht eindeutig männlich oder weiblich verorten. Rechnen wir weiter: Eine Grundschule hat durchschnittlich 300 Schüler (m/w/d). Diese statistisch durchschnittliche Grundschule muss ihre Schülerschaft also 3,3mal austauschen, bis sie eine(n) diverse(n) Schüler*in hat.

Was also bleibt? Es geht offenbar nicht um die Kinder, sondern es geht darum, das stille Örtchen zum Ort gender-ideologischer Gehirnwäsche zu machen.

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/fuer-01-prozent-der-schueler-m-w-d-eine-eigene-toilette/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 29.01.2019 um 05.02

[SHEV] INTEGRATION / "ABITUR FÜR ALLE"? - 96% Muslime an Berliner Brennpunkt-Gymnasium - Nur 50 Prozent der Schüler haben gymnasiales Niveau ...


So kommt es, dass nur 50 Prozent der Schüler an Lehmanns Gymnasium tatsächlich gymnasiales Niveau haben.

[FOCUS] 27.1.19
96% Muslime: Berliner Schule kämpft für Integration unter schwierigsten Umständen

Staatliche Brennpunkt-Schule in Berlin-Wedding. Nahezu alle Schüler sind muslimisch und haben eine Zuwanderungsgeschichte. Drei Viertel der Kinder aus dem Einzugsgebiet sind auf staatliche Sozialleistungen angewiesen. Hier zeigt sich, wie schwierig die Umstände sind, unter denen erfolgreiche Integration gelingen muss - und gelingen kann.

Drei Mädchen mit Kopftuch überqueren eine Straße in Berlin-Wedding. Unflätige Botschaften aus der Dose verzieren die heruntergelassenen Rollläden der Nachbarschaft. Shisha-Bar und Schule liegen hier nur wenige Meter auseinander.

Schulleiter Volker Lehmann zupft seinen schwarzen Rollkragenpulli zurecht und steckt die Hände in die Hosentaschen. Es ist frisch. Seinen Besuchern zeigt er sein Diesterweg-Gymnasium aber gerne erstmal von außen. Schüler haben die Wände vor einiger Zeit kunstvoll verziert, um Graffiti-Schmierereien zu übermalen und Farbe in den grauen Blockbau-Kiez zu bringen. Nun steht das Projekt als Beleg dafür, wie die Schule mit viel Fleiß aus großen Problemen bewältigbare Herausforderungen macht.

96 Prozent der Schüler am Diesterweg-Gymnasium sind muslimisch, 93 Prozent haben eine Zuwanderungsgeschichte. 75 Prozent der Kinder aus dem Einzugsgebiet sind auf finanzielle Hilfe des Staates angewiesen.

Eine gesellschaftliche Minderheit ist hier in der Mehrheit. Das birgt kulturelles Konfliktpotential.


Da war mal ein Mädchen mit Kopftuch, 16 Jahre jung. Sie hatte einen festen Freund. In dem Alter eigentlich etwas ganz Nachvollziehbares. Für andere orthodoxe Muslima war sie deswegen aber Zielscheibe für verbale Schikane auf der Schultoilette. Das Mädchen sah sich gezwungen, das Gymnasium zu verlassen.

Kopftuchträgerin als Mephisto im Theater

Da war aber auch mal ein anderes Mädchen mit Kopftuch. Das trug roten Lippenstift und Teufelshörner. Dafür gab es Applaus. Sie spielte im Schultheater den Mephisto aus Johann Wolfgang von Goethes "Faust". Lehmanns Augen leuchten, als er sich daran erinnert.

"So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich ist auch das Verhalten mit dem Kopftuch", stellt der Schulleiter klar. Er und seine Lehrkräfte schaffen als Antwort darauf ein Umfeld der Toleranz und Akzeptanz. Acht Stunden Ganztagsschule können und sollen hier auch acht Stunden Freiheit sein.

So hat eine Lehrerin die schuleigene Halle blickdicht machen lassen, sodass die Schülerinnen im Sportunterricht die schwarzen geflochtenen Haare fliegen lassen können - wenn ihnen danach ist. Manche muslimische Mädchen legen ihr Kopftuch im Laufe der Schulzeit von sich aus ab. Oder sie entscheiden sich ganz bewusst dafür, es weiterhin zu tragen.

An Lehmanns Gymnasium vermischen sich derartige kulturelle Herausforderungen mit bildungspolitischen.

Kein Gymnasialniveau bei 50 Prozent der Siebtklässler

So entscheidet der Elternwille, ob ein Kind nach sechs Jahren Grundschule auf das Gymnasium oder die integrierte Sekundarschule wechselt. Gymnasium bedeutet Prestige und auch viele Eltern aus dem türkisch-arabischen Kulturkreis sehen den Besuch der bestmöglichen Schule als Grundvoraussetzung für den späteren Erfolg des Kindes an.

So kommt es, dass nur 50 Prozent der Schüler an Lehmanns Gymnasium tatsächlich gymnasiales Niveau haben. Berlinweit zählt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie 30,2 Prozent Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache im ersten Gymnasialjahr.

8.55 Uhr, Besuch in der Biologiestunde einer siebten Klasse. Gymnasialunterricht, wie er nicht sein sollte. Die Schüler melden sich kaum. Wenn sie sprechen, zelebrieren sie den "Sch"-Laut und eine undeutliche Sprechweise. Sie sollen einen Merksatz für die Vermehrung einer Bakterienpopulation formulieren und haben dafür 20 Minuten Zeit. Die zu verwendenden Fachbegriffe sind vorgegeben.

"Jeder Fachunterricht in den unteren Klassenstufen ist bei uns auch Deutschunterricht.
Sprachbildung ist hier das A und O", flüstert Lehmann, der in der letzten Reihe des Klassenzimmers Platz genommen hat.

Die meisten Jugendlichen trauen sich anschließend zuerst nicht, ihren Satz vorzulesen. Der junge Referendar muss sie immer wieder dazu ermutigen. Die grammatikalischen Schwächen sind offensichtlich. Mal wird der Artikel falsch verwendet, mal das Verb falsch gebeugt, mal stimmt die Aussprache nicht. Der Referendar korrigiert geduldig jeden Fehler, wieder und wieder. Irgendwann ist die Stunde vorbei, ohne dass die eigentliche Aufgabe erfüllt worden wäre.

Politische Instrumente versagen

In den letzten sechs Jahren lag die Erfolgsquote in den Abiturjahrgängen am Diesterweg-Gymnasium fast immer bei etwa 96 Prozent. Die Durchschnittsnote pendelt zwischen 2,58 und 2,89. Angesichts der Umstände ein sehr respektables Ergebnis.

"Wir könnten unsere Gymnasiasten viel schneller an das Abitur heranführen, wenn nicht so viele von ihnen nicht gymnasial wären.
So arbeiten wir aber mit Kindern, die einen Misserfolg nach dem anderen erleben", muss Lehmann resümieren. Darum ist die siebte Klasse des Gymnasiums auch ein Probejahr, in dem die Schüler genau beobachtet werden. Wer zu schlechte Noten bringt, wechselt in die achte Klasse der integrierten Sekundarschule, hat dann aber später immer noch die Chance, das Abitur zu machen.

Dennoch funktioniert das nicht immer. Auch am Diesterweg-Gymnasium gibt es frustrierte Schüler, die die achte Klasse nun bereits das dritte Mal wiederholen. Die Schule kann nichts tun, da die Jugendlichen eine gesicherte Aufenthaltsdauer von sechs Jahren in der Mittelstufe haben - eine Berliner Eigenheit. Die Eltern sind uneinsichtig. "Man kann ihnen nicht klar machen, dass das für das Kind eine absolute Katastrophe ist", sagt Lehmann hadernd.

Viele arabisch- und türkischstämmige Eltern haben ein deutsches Gymnasium nie besucht, kennen sich dementsprechend mit den internen Abläufen nicht aus und halten sich lieber raus. Lehmann klagt darüber, dass die Eltern immer wieder der Schule gerne die "alleinige Verantwortung" für den Bildungserfolg der Kinder übertragen.

Sie interessieren sich zu wenig, kennen in einigen Fällen nicht mal die Namen der Klassenlehrer. Dabei ist erwiesen, dass es die schulische Leistung des Kindes steigert, wenn Eltern aktiv nachfragen und dem Schulalltag einen Wert einräumen.

Muslimische Schülerschaft, kulturelle Homogenisierung

Problematisch ist darüber hinaus das soziale Umfeld. Es gibt am Diesterweg-Gymnasium zwar keine Probleme mit Gewalt, Mobbing oder Drogen wie an anderen Brennpunkt-Schulen. Dafür aber eine zunehmende Ghettoisierung im Kiez. In Wedding leben mehr als 86.000 Menschen, jeder Dritte kommt aus dem Ausland. Tendenz steigend.

Viele Kinder kommen so nicht raus aus ihrer nicht-deutschen kulturellen Prägung, sie bleiben weitgehend unter sich, konsumieren Medien aus der Heimat ihrer Eltern und sprechen lediglich in der Schule Deutsch. Für muslimische Eltern ist das Diesterweg-Gymnasium gerade wegen der religiösen Homogenität im Einzugsgebiet erste Wahl.


Lehmann und sein Team ermuntern die Eltern zwar immer wieder, Bildungs- und Freizeitangebote außerhalb der Schule für ihr Kind auch in anderen Stadtteilen zu nutzen. Doch das ist manchen muslimischen Eltern nicht recht. Sie wollen die Kontrolle über ihr Kind, es soll nicht über ihren eigenen Lebensradius hinausgehen. Veränderungen an diesem Modell oder pädagogische Tipps lehnen viele Elternteile schlicht ab, teils aus Stolz, teils aus Scham, teils aus kulturellen Gründen...

[...Redaktionell gekürzt K.K.]

https://www.focus.de/politik/deutschland/diesterweg-gymnasium-96-muslime-berliner-schule-kaempft-fuer-integration-unter-schwierigsten-umstaenden_id_10048130.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 24.01.2019 um 14.32

[SHEV] GENDER / Kein APRILSCHERZ! - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes: Hannover setzt sich an die Spitze des Gender-Irrsinns ...

„Herr“ und „Frau“ werden abgeschafft
Hannover setzt sich an die Spitze des Gender-Irrsinns
23.1.19

Hannover hat sonst keine Probleme und deshalb werden Wähler zu Wählenden, Wählerverzeichnisse zu Wählendenverzeichnissen, Rednerpulte zu Redepulten, Rednerlisten zu Redelisten. Und es wird hochdeutsch gestottert.

Früher sagte man, das wahre, reine Hochdeutsche würde in Hannover gesprochen.
Das mag so gewesen sein, auch wenn die Stadt an der Leine keineswegs Erfinder (pardon: Erfinderin) der Hochsprache war, denn dazu lag sie zu weit nördlich der von Aachen über Kassel ans ehemalige Posen verlaufenden Benrather Linie. Südlich (!) dieser Linie ist nämlich ab etwa 600 nach Christus durch die sog. zweite Lautverschiebung (p > f, t > s, k > ch) das Hochdeutsche entstanden, nördlich das Niederdeutsche.

Wenn es denn schon nicht mehr mit dem 96er Fußball klappt (Platz 17, punktgleich mit dem Schlusslicht FC Nürnberg), und wenn es denn schon keine Cebit mehr gibt, dann will Niedersachsens Landeshauptstadt doch wenigstens und endgültig in die Sprachgeschichte eingehen. Man setzt sich jetzt ganz oben an die Spitze der hyperprogressiven, (de)konstruktivistischen sprachlichen Genderei.

Die städtische Verwaltung mit ihren rund 11.000 MitarbeiterInnen/Mitarbeiter_innen/Mitarbeiterixen/Mitarbeitenden/ Mitarbeiter*innen (oder so ähnlich) dürfen zukünftig nur noch geschlechtsneutrale Texte schreiben. Die Anreden „Herr“ und „Frau“ sollen vermieden werden. Verbindlich sei das, so Stefan Schostok (SPD), Hannovers Oberbürger*innenmeister*in (oder so ähnlich), assistiert von seiner Dezernent*innenkonferenz und einigen seiner besonders wichtigen kommunalen Abteilungen: Beauftragte für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt; Referat für Frauen und Gleichstellung sowie Gesamtpersonalrat. Das Sprachdiktat gilt ab sofort schrittweise in E-Mails, Präsentationen, Broschüren, Presseartikeln, Drucksachen, Hausmitteilungen, Flyern, Briefen, Formularen und Rechtstexten. Es soll „ein wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen,“ sein. Statt der Anrede „Herr“ und „Frau“ sollen andere Formen der Ansprache wie „Guten Tag“ oder „Liebe Gäste“ genutzt werden. (Warum übrigens nicht Gäst*innen?)

Erst in zweiter Linie, wenn eine solche Formulierung nicht möglich sei, wird der „Gender Star“ (Bürger*innen) eingesetzt. A Star Is Born! Ein shooting star, der hoffentlich das ist, was die Deutschen in ihrer Anglomanie nicht wissen: nämlich ein verglühender Komet. Statt mit „Liebe Kolleginnen und Kollegen“ sollen offizielle Schreiben des Betriebsrats an die Belegschaft des Hannoveraner Rathauses künftig mit „Liebe Kolleg*innen“ beginnen. Wörtlich heißt es darüber hinaus: Das Sternchen* zwischen der maskulinen und femininen Endung soll in der Schriftsprache als Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten dienen und hebt gezielt den Geschlechterdualismus auf. Beim Vorlesen wird der „Gender Star“ durch eine kurze Atempause (vulgo: Stottern) gekennzeichnet. Er ersetzt das bisher verwendete Binnen-I.“ „Diskriminierungsfrei“ und „geschlechtergerecht“ nennt sich dieser Unfug.

Dann folgt noch eine Broschüre mit umwerfenden Beispielen auf vier Seiten: Dort werden Wähler zu Wählenden, Wählerverzeichnisse zu Wählendenverzeichnissen, Rednerpulte zu Redepulten, Rednerlisten zu Redelisten, Teilnehmerlisten zu Teilnahmelisten, Erziehungsberechtigte zu erziehungsberechtigten Personen,

Wir haben uns hier bei TE immer wieder mit den Verrücktheiten der Gender-Sprache befasst, zum Beispiel mit einem Gender-Duden oder mit der Genderei in der „Süddeutschen“.

Was das amtliche Hannover nunmehr bietet, ist jedenfalls eine Fortsetzung auf der an Peinlichkeiten nach unten offenen Richterskala. Die Talsohle scheint freilich noch lange nicht erreicht. Bei einer solchen Skala ist das eben so. Und so harren wir weiterer Geniestreiche der Genderidiologen, die mit mittlerweile in Deutschland mehr rund 220 Professuren mehr solche Stellen besetzen, als es sie in der Pharmazie (190) gibt. Klar doch, die Pharmazie hat ja mit Chemie, mit Tierversuchen usw. zu tun. Da ist die Gender-„Forschung“ schon um einiges korrekter.

Da lob ich mir die Franzosen; dort achtet man auf die eigene Sprache. Deshalb haben Macron und sein Ministerpräsident diesen Gender-Irrsinn gestoppt. Premierminister Édouard Philippe verfügte im November 2017 für alle Behörden, dass sie gendersensible Schreibweisen nicht mehr benutzen dürfen. Angesagt war dort bis dahin der gendergerechte „point médian“ – also ein Punkt zwischen dem Wortstamm, der männlichen und der weiblichen Form, zum Beispiel sollte für Abgeordnete „les deputé•e•s“ geschrieben werden, aus Wählern wurden „les électeur•rice•s“.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/hannover-setzt-sich-an-die-spitze-des-gender-irrsinns/

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 14.01.2019 um 12.47

[SHEV] INTEGRATION / POLITISCHE BILDUNG - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes: DiTiB-/ATIB-Sympathisantin ...

Die Kölner Konferenz erteilte denn auch Überlegungen für einen „deutschen Islam“ eine klare Absage – also einer Auslegung, die inhaltlich Grundgesetzkonform wäre. Die Schlusserklärung betonte: Regionale oder nationale Bezeichnungen „wie ‚deutscher Islam’, ‚französischer Islam’, ‚belgischer Islam’ oder ‚europäischer Islam’“ stünden „im Widerspruch zur Universalität des Islams, der alle Epochen und Orte zugleich erleuchtet“. Der Bundesbeauftragte Grübel stellte in der Welt dazu aber klar: „Der Islam, den die in Deutschland lebenden Muslime praktizieren, muss die deutschen Werte achten.“
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Josef Kraus

CDU-Frau und DiTiB-/ATIB-Sympathisantin wird Vize der Bundeszentrale für politische Bildung

12.1.19
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Wenn sich Cemile Giousouf für türkische Ultranationalisten und Islamisten als ideelle Anwältin zur Verfügung stellt, wenn sie dafür laut „taz“ „Türöffnerin“ ist, dann ist zu befürchten, dass sie in der bpb in diesem Sinne weiter agiert.

Es gibt wieder einmal eine reichlich seltsame Personalie zu berichten: Seit 7. Januar 2019 ist die höchst umstrittene ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Cemile Giousouf (40) Vize-Chefin der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Angeblich sei die Stelle öffentlich ausgeschrieben gewesen. Eine entsprechende Bestätigung seitens der bpb gab es aber auf Anfrage von „NRW-direkt“ vom 11. Januar nicht. Selbst in CDU-Kreisen wurde die Ausschreibung dieser Stelle bis zuletzt bezweifelt.

Nun ist Giousouf also bpb-Vize – ausgerechnet in der bpb, die mit ihrem Präsidenten Thomas Krüger (SPD) für alles andere als für eine ausgewogene politische Bildung steht. Siehe etwa das von ihm unterstützte Gender Mainstreaming und seine Schlagseite im Kampf gegen (rechten) Populismus. Jetzt hat er eine Vize-Frau bekommen, die ihn im Kampf gegen Extremismus, also wohl auch gegen Islamismus, unterstützen soll. Aber kann sie das, will sie das?

Giousouf ist nach eigenen Angaben Muslimin und Politikwissenschaftlerin. Ihre Eltern stammen aus der Region Thrakien in Griechenland und gehören der dortigen türkischen Minderheit an. Giousouf ist in Deutschland geboren, sie wuchs aber als Kleinkind bei Verwandten in Westthrakien auf. Vermutlich als Quoten-Muslimin hat sie über das CDU-Ticket schnell Karriere in NRW gemacht, etwa von 2008 bis 2013 als Referentin in den NRW-Ministerien für Generationen, Familie, Frauen, Soziales und Integration bzw. für Arbeit, Integration und Soziales.

In die erste dieser Referententätigkeiten hatte sie 2008 der damalige Ressortchef Armin Laschet geholt. Und dann wurde sie 2013 urplötzlich Bundestagsabgeordnete. Laschet und der damalige CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gehörten zu ihren Förderern, wollten sie doch die CDU „moderner“ machen. Die „taz“ bejubelte Giousouf als „Türöffnerin“. Das Gastspiel im Bundestag fand allerdings mit den Neuwahlen 2017 ein Ende. Also musste jetzt eine Anschlussverwendung her.

Als eine der obersten Vertreterinnen der politischen Bildung schleppt sie allerdings ein großes Päckchen fragwürdiger Vergangenheit mit sich. Deshalb hat die Personalie selbst in CDU-Kreisen kontroverse Diskussionen ausgelöst. Das Ansehen der bpb dürfe durch diese Personalie keinen Schaden nehmen, sagte etwa der CDU-Innenexperte und MdB Christoph de Vries (Hamburg).

Zufall oder Zusammenhang?

Die Sorgen des MdB de Vries lassen sich konkretisieren: Ihre Parlamentsarbeit begann Giousouf in Berlin mit einem Antrittsbesuch beim türkischen Botschafter. Es folgten Begegnungen mit umstrittenen türkischen Moschee-Gemeinden. Im Herbst 2014 wurde bekannt, dass sie eine Delegation der als antisemitisch geltenden und damals noch vom Verfassungsschutz beobachteten Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) in der Hagener CDU-Kreisgeschäftsstelle empfangen hatte.

Dann folgten Bilder auf Facebook, die Giousouf in traditionell islamischer Frauenkleidung in der Hagener Moschee des Moschee-Verbandes DITIB zeigt. DiTiB (Diyanet İşleri Türk İslam Birliği) ist die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V., die der türkischen Religionsbehörde Diyanet und damit mehr oder weniger direkt Erdogan untersteht. Hinzu kam Giousoufs Auftritt vom November 2014 bei einer Veranstaltung der ATIB in Köln.

Die ATIB (Ayrupa Türk İslam Birliği, = europäischer islamisch-religiöser Dachverband) wird übrigens vom hessischen Verfassungsschutz dem Spektrum der türkisch-rechtsextremistischen Grauen Wölfe zugerechnet. Obwohl ihre Auftritte bei Veranstaltungen von oder mit Grauen Wölfen belegt sind, wies Giousouf die Vorwürfe als „an den Haaren herbeigezogenen Verschwörungstheorien“ zurück. Im Frühsommer 2017 mischte sie sich auf Bitten von DiTiB auch noch in eine Auseinandersetzung zwischen einem erfahrenen Religionslehrer der Realschule in Hohenlimburg und DiTib ein. Der Religionslehrer hatte in einer 10. Klasse Bibel und Koran miteinander verglichen und unter anderem kritikwürdige Koran-Textbausteine analysieren lassen.

Alles in allem: Wenn sich eine Cemile Giousouf für türkische Ultranationalisten und Islamisten als ideelle Anwältin zur Verfügung stellt, wenn sie dafür (siehe „taz“) „Türöffnerin“ ist, dann ist zu befürchten, dass sie in der bpb in diesem Sinne weiter agiert.

Und noch zwei Dinge am Rande: Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung ist in Besoldungsgruppe B6 eingestuft; das entspricht einem Grundgehalt von monatlich 9.876 Euro; der Vize-Posten ist in B3 eingestuft, das sind pro Monat 8.310 Euro.

Aufsichtsbehörde des bpb ist das Bundesministerium des Innern. Und dessen Chef heißt bekanntermaßen Horst Seehofer.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/cdu-frau-und-ditib-atib-sympathisantin-wird-vize-der-bundeszentrale-fuer-politische-bildung/


Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 11.01.2019 um 14.42

[SHEV] FRÜHE BILDUNG? - Prof. Dr. Elsbeth Stern: Zweitsprache im Vorschulalter lernen bringt nichts

Zweitsprache im Vorschulalter mit Kursen lernen? Forscherin Stern: Bringt nichts
9.1.19

HAMBURG. Das Kind bereits im Kindergarten-Alter eine Zweitsprache erlernen lassen, bringt gar nichts, heißt es in der Zeitschrift «Eltern» (Ausgabe 02/2019). Das gilt zum Beispiel für zwei Nicht-Franzosen, die ihr Vorschulkind dreimal pro Woche eine Stunde Französisch lernen lassen.

Besser spielen …
Renommierte Lernforscherin: Prof. Elsbeth Stern.

Grund: Um eine Sprache gut zu beherrschen, müsse man sie über längere Zeit in 40 Prozent seiner Zeit gesprochen haben, so laut der Zürcher Lernforscherin Elsbeth Stern zufolge der aktuelle wissenschaftliche Stand.

Deshalb verhalte es sich auch ganz anders, wenn ein Elternteil Muttersprachler sei. Dann könnten Kinder selbstverständlich zweisprachig aufwachsen, da die Sprache in den Alltag integriert sei. Dieses Potenzial sollte man dann sogar nutzen, so Stern. dpa

https://www.news4teachers.de/2019/01/zweitsprache-im-vorschulalter-mit-kursen-lernen-forscherin-stern-bringt-nichts/

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 10.12.2018 um 15.40

9.12.18
Geht’s noch infantiler?

Professorin will bereits Grundschulkinder wählen lassen

Wer das Wählen infantilisiert, degradiert es zum Kinderspiel. Wählen zu dürfen kann schließlich keine erzieherische oder gar politische Maßnahme sein. Das Wahlrecht soll nicht zur Reife hinführen, sondern das Wahlrecht setzt diese voraus.

Eigentlich, ja eigentlich ist nicht jedes als „professoral“ etikettierte Gerede der Rede wert. Schließlich hat der ehrwürdige Titel „Professor“ aufgrund der inflationären Vergabe dieses Titels sein Renommee längst verloren. Gelegentlich aber muss man „professorale“ Ergüsse aufgreifen, weil sie irgendwie Symptom einer um sich greifenden Parallelwelt an den Hochschulen dieser Bildungsrepublik, ja Symptom einer Infantilisierung vermeintlicher Wissenschaft und zugleich Symptom einer Infantilisierung dieses Landes sind.

Worum geht es diesmal? An der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg (Nordbayern) mit ihren rund 5.500 Studenten gibt es eine Professorin für internationale soziale Arbeit und Menschenrechte namens Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit. Über ihre Vita ist wenig bekannt. Ihr Schrifttum freilich ist ausufernd, aber ziemlich monothematisch, es dreht sich aber immer um die gleichen Themen: Gender, Diversity, sexuelle Selbstbestimmung. Bei der Hans-Böckler-Stiftung und bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist sie gern gesehene Gastreferentin und Autorin. So weit so gut.

Nun hat sich Frau Professorin am Nikolaustag 2018 in einem Interview mit der Pressestelle der Hochschule Coburg mal wieder wegweisend geäußert. Dass sie den Widerstand vieler demokratischer Regierungen und vieler Menschen in Deutschland gegen den UN-Migrationspakt als „verstörend“ empfindet, na ja!

Aber jetzt kommt es: Einen konkreten Handlungsbedarf sieht sie bei der Absicherung der Mitspracherechte von Kindern im Grundgesetz. Dazu gibt sie folgendes von sich: „… Und wenn Kinder und Jugendliche ein abgesichertes Mitspracherecht bekämen. So könnten sie von klein auf lernen, was Demokratie heißt. Warum sollen zum Beispiel nicht schon Grundschüler wählen dürfen? Das Wahlrecht muss doch nicht zwingend an das Alter gebunden sein. Das ist eine willkürlich gesetzte Grenze, über die wir noch einmal nachdenken könnten …“ (Siehe https://idw-online.de/de/news707503)

Wow!... weiterlesen bei:
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/professorin-will-bereits-grundschulkinder-waehlen-lassen/


eingetragen von Kevin Kraus am 06.12.2018 um 17.29

Am 06.12.2018 um 17:52 schrieb Heidger Brandt:

Hallo Frau Schulz-Ewers,
anbei mein Leserbrief zum Thema Digitalisierung der Bildung, wie er in der Frankfurter Rundschau abgedruckt wurde.
Dieser macht in der Variante deutlich, dass es beim Digitalpakt gar nicht um Bildung, sondern im ersten Schritt um ein weiteres, auf Dauer angelegtes gigantisches Subventions- bzw. Umverteilungsprogramm für Konzerne und die dahinter stehenden Profiteure geht.
Vielleicht ist diese Blickrichtung auf die politischen Entscheidungen, die ja u.a. auch bei der Klima-Energiepolitik - ebenfalls unter Ausblendung der Folgen - maßgeblich ist, für den einen oder anderen hilfreich.
Viele Grüße,
Heidger Brandt


Subvention der IT-Konzerne

Zu: "Digitalpakt vor dem Aus", FR-Politik vom 4. Dezember

Wer sich intensiver mit der Digitalisierung von Unterricht bzw. dem "Digitalpakt" beschäftigt, muss über den Eifer erschrecken, mit dem Bundesregierung und Bundestag die Grundgesetzänderung durchdrücken wollen. Ohne die Öffentlichkeit detailliert über die Inhalte und die nachfolgenden horrenden Kosten zu informieren, soll übers Knie gebrochen werden, was wo anders schon lange gescheitert ist: Bereits 2007 wurde über den „Laptop-Bann“ an US-Schulen berichtet: Schulen, die ihren Unterricht auf Laptops und Lernsoftwareprogramme umgestellt und von der IT-Branche und der Politik mit Preisen überschüttet wurden, schlossen die Computer wieder weg und kehrten zu den alten, lehrergeführten Unterrichtsmethoden mit Kreidetafel, Büchern und Stiften zurück, weil das Gegenteil von dem eintrat, was die Konzerne, u.a. Bertelsmann, versprochen hatten.

Im letzten Jahr wurden auch in Australien die für 2,4 Milliarden Dollar angeschafften Laptops wieder eingesammelt, weil die Schüler/innen alles mögliche damit gemacht haben – nur nicht gelernt. Andreas Schleicher, Direktor des Direktorats für Bildung der OECD, räumte in einem Interview ein: „Wir müssen es als Realität betrachten, dass Technologie in unseren Schulen mehr schadet als nützt“.

Mittlerweile belegen zahlreiche Studien nicht nur den fehlenden Nutzen von Computern im Unterricht, sondern auch, dass die Bildungserfolge durch den Ersatz des Lehrers durch Lernsoftwareprogramme deutlich geringer ausfallen. Besonderes Aufsehen erzeugte jüngst eine deutsche Studie, die belegt, dass per Computer unterrichtete Grundschulkinder in Mathematik und Naturwissenschaften „statistisch signifikant niedrigere Kompetenzen aufwiesen als jene Grundschulkinder, die seltener als einmal pro Woche Computer im Unterricht nutzten“. Dennoch forderten die Auftraggeber der Studie, die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und der von ihr eingerichtete „Aktionsrat Bildung“, Schulen müssen digitaler werden. Begründet wurde dies mit eben dieser Studie, deren zentrale Aussage ins Gegenteil verkehrt wurde. Auch nach der Aufdeckung des "Irrtums" beharrten sie auf der Notwendigkeit der Digitalisierung.

Tatsächlich geht es um ein Milliarden schweres Subventionsprogramm für die IT-Konzerne durch die Steuerzahler und auf Kosten der Zukunftschancen derjenigen, denen vorgeblich zu einer besseren Bildung verholfen werden soll. In der Realität erweist sich der „Digitalpakt“ als Teufelspakt. An die gewählten „Volksvertreter“ stellt sich einmal mehr die Frage, wessen Interessen hier eigentlich verfolgt werden?

Heidger Brandt, Emkendorf


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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 05.12.2018 um 13.13

3.12.18 faz.net
Kommentar zum Digitalpakt: Die Länder sind keine Erfüllungsgehilfen
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Dr. Heike Schmoll
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Stimmten die Länder einer Grundgesetzänderung für den Digitalpakt zu, könnte der Bund künftig die Schwerpunkte der Schulpolitik bestimmen. An der aktuellen Situation sind die Länder dabei nicht unschuldig.
Die Ministerpräsidenten aus Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen haben recht, sich der Zustimmung zur Verfassungsänderung zu verweigern. Stimmen sie zu, kann der Bund künftig die Schwerpunkte der Schulpolitik bestimmen, weil er die Steuerung der Investitionen in der Hand hat. Den Ländern bliebe nur noch, die Schwerpunkte des Bundes hälftig gegenzufinanzieren. Damit wären die Kultusministerien der Länder nichts anderes als die Erfüllungsgehilfen eines keineswegs kompetenteren Bundesbildungsministeriums.

Allerdings haben die Länder auch einiges dafür getan, das Misstrauen des Bundes zu schüren. Hätten sie die Bafög-Mittel tatsächlich in die Hochschulen investiert, sähen sich die wütenden Haushalter des Bundes nicht genötigt, die Verwendung der Bundesmittel besser zu sichern. Wenn die Länder derartige Eingriffe von Bundesseite verhindern wollen, können sie nicht nur auf die Mehrwertsteuerpunkte mit einem Freibrief für deren Verwendung dringen, sondern müssen zügig Staatsverträge vereinbaren.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/kommentar-zum-digitalpakt-laender-sind-keine-erfuellungsgehilfen-15921267.html

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eingetragen von Kevin Kraus am 26.11.2018 um 11.01

[SHEV] LEHRER / NEUTRALITÄT?

Lehrergewerkschaften streiten sich

10:00 21.11.2018
Anti-AfD-Plakat - Lehrergewerkschaften streiten sich

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) greift auf Plakaten den Philologenverband an, die Interessengemeinschaft der Gymnasiallehrer. Dieser lade die AfD auf Podien ein und mache Rassisten salonfähig. Solche Plakate hängen seit Montag in Lehrerzimmern. Der Philologenverband ist empört.
Von Christian Hiersemenzel

In manchem Lehrerzimmer Schleswig-Holsteins herrscht seit Montag dicke Luft: Die GEW wirft den Kollegen vom Philologenverband vor, die AfD hoffähig zu machen.

Die Plakate hängen in etwa 300 Lehrerzimmern des Landes am Schwarzen Brett. „Die AfD: Ein gern gesehener Gast beim Philologenverband?“, fragt die GEW darauf provokant und ruft die Kolleginnen und Kollegen auf, „nicht weiterhin die rassistische AfD salonfähig“ zu machen. Beim Philologenverband spricht man von böswilliger Unterstellung.

GEW: "Die AfD ist keine normale Partei"

Stein des Anstoßes sind für die GEW zwei Vorgänge: Zum Jahreskongress im März hatten die Philologen nicht nur die bildungspolitischen Fraktionssprecher von CDU, SPD, Grünen, FDP und SSW um ein Grußwort gebeten, sondern auch von den Rechtspopulisten. Und bei der Jahrestagung der Oberstudiendirektoren im Oktober saß auf dem Diskussionspodium in Rendsburg neben Bildungsministerin Karin Prien (CDU) und den Sprechern Tobias Loose (CDU) und Anita Klahn (FDP) auch AfD-Mann Frank Brodehl. SPD und SSW hatten abgesagt.

„Wir wundern uns über die Kollegen sehr“, sagte GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer gestern. „Der Philologenverband tut so, als wäre die AfD eine normale Partei. Aber das ist nicht der Fall. Es ist eine Partei mit rassistischen Inhalten.“ Darauf wolle man nachdrücklich hinweisen.

Finger: "Plakate sind infam und dumm"

Philologenverband-Chef Jens Finger wies die Plakat-Aktion als „infam und dumm“ zurück. „Ob es uns nun gefällt oder nicht: Die AfD ist eine im Bundestag und in mittlerweile allen Landesparlamenten vertretene Partei“, erwiderte er. Ihre Vertreter würden von nahezu allen gesellschaftlich relevanten Organisationen und Verbänden eingeladen. „Darin drückt sich Respekt vor Wahlergebnissen aus, nicht aber eine inhaltliche Nähe zur AfD.“ Indem die GEW diese unterstelle, bediene sie sich genau der populistischen Methoden, die sie kritisiere. „Die Schülerinnen und Schüler, die von Autoren dieses Plakates unterrichtet werden, sind zu bedauern.“

2019 wird der Hauptpersonalrat im Bildungsministerium neu gewählt. Vier Sitze sind den Gymnasien vorbehalten, und von diesen stellt der Philologenverband derzeit drei, die GEW einen. Ob ein zeitlicher Zusammenhang bestehe? Schauer: „Vor einem Jahr hätten wir uns genauso verhalten.“

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Lehrergewerkschaften-streiten-sich-um-Anti-AfD-Plakat

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 15.11.2018 um 10.08

Rechtschreib-Rat brütet

Lehrer*in, Lehrer_in oder Lehr_er_in? Experten beraten über korrekte Gendersprache

Dienstag, 13.11.2018, 14:55

Wie soll künftig geschrieben werden, um Männer, Frauen und weitere Geschlechter gleichermaßen zu berücksichtigen? Mit dieser Frage hat sich der Rat für deutsche Rechtschreibung befasst. Am Freitag will er Ergebnisse vorlegen.

Ein Sternchen als Zeichen für Gleichberechtigung – wie kann im Schriftdeutsch neben dem männlichen und dem weiblichen auch das dritte Geschlecht sichtbar gemacht werden? Diese Frage beschäftigt den Rat für deutsche Rechtschreibung.

Asterisk oder Unterstrich?

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes im vergangenen Jahr, nach dem im Geburtenregister neben „männlich“ und „weiblich“ eine dritte Option geschaffen werden soll, hat sich die Debatte verschärft. Am Freitag werden die Rechtschreibexperten bei einer Tagung in Passau voraussichtlich Empfehlungen zum geschlechtergerechten Schreiben geben.

Möglich sind Varianten wie die mit dem Sternchen – Asterisk – im Wort wie bei „Lehrer*in“ oder mit dem Tiefstrich - Gendergap - wie bei „Lehrer_in“ oder „Lehr_er_in“. Bei seiner Sitzung im Juni in Wien war der Rat übereingekommen, dass geschlechtergerechte Sprache verständlich, lesbar, vorlesbar, grammatisch korrekt sowie eindeutig und rechtssicher sein soll. Eine klare Tendenz, wie durch Orthografie die Schreibung geschlechtergerecht gestaltet werden könne, hatten die Experten noch nicht ausmachen können.

Oder einfach „Lehrperson“?

Man dürfe nicht darüber hinwegsehen, dass sich die deutsche Sprache historisch entwickelt habe und weiter entwickeln werde, sagt Josef Lange, Vorsitzender des Rates für deutsche Rechtschreibung mit Sitz in Mannheim. Eine Variante, die verstärkt praktiziert werde, sei die Verwendung geschlechtsneutraler Begriffe wie „Studierende“ statt „Studenten und Studentinnen“ oder „Lehrperson“ statt „Lehrer“.

Es sei auch zu unterscheiden, um welche Art Text es sich jeweils handele, sagt Lange. Bei einem Gesetzes- oder Verwaltungstext gebe es andere Maßstäbe als bei einem journalistischen oder literarischen Text.

Elektriker (m,w,d)

Henning Lobin, neuer Direktor des Instituts für Deutsche Sprache und jetzt auch Ratsmitglied, erklärt, dass bestimmte Gruppen von Menschen auch in sprachlicher Hinsicht deutlicher erkennbar werden wollen. Sprache werde als ein wichtiger Bestandteil des Ausdrucks gesellschaftlicher Prozesse und Strukturen gesehen. „Insofern hat die Frage nach der geschlechtergerechten Personenbezeichnung eine Art Symbolcharakter erhalten, die etwas überhöht diskutiert wird“ , räumt Lobin ein.

Die Debatte sei jedoch nicht nur eine Marotte einer Gruppe, sondern durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts für öffentliche Einrichtungen hochrelevant geworden. „Die Binarität des Geschlechtes besteht rechtlich nicht mehr.“

Im Alltag zeige sich das beispielsweise in Stellenausschreibungen, wenn etwa nach einem „Elektriker (m, w, d)“ gesucht werde. Lobin betont, dass es dem Rat nicht darum gehe, den Sprachgebrauch regulieren zu wollen, sondern den staatlichen Stellen der beteiligten Länder lediglich Empfehlungen zu Rechtschreibung und Zeichensetzung zu geben.

Auch „Lehrer*in“ ist eigentlich nicht gerecht

Ein scharfer Kritiker von Schreibweisen mit Sternchen oder Tiefstrich ist der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg. Seiner Ansicht nach ist der Asterisk ein sprachfremdes Element. Er fürchtet, dessen Einführung in der Behördensprache sei nur ein erster Schritt. „Jetzt wird er toleriert, in zwei bis drei Jahren akzeptiert und dann heißt es: 'Warum kommt er nicht auch in Schulbücher?'“ Er spricht von einer bedrohlichen Entwicklung, die von geschlossenen Zirkeln gewaltig vorangetrieben werde.

Die Schreibweise „Lehrer*in“ sei genau genommen auch nicht gerecht, fügt Eisenberg an. Nicht nur, weil die männliche vor der weiblichen Form stehe, sondern weil sich sämtliche andere Geschlechtsidentitäten „hinter dem Sternchen verstecken“ müssten.

„Das Deutsche kann alles, was man von ihm verlangt“

„Ich habe immer für die Gleichberechtigung der Frau gearbeitet“, sagt Eisenberg. Eingriffe in die deutsche Sprache seien dafür jedoch nicht notwendig. „Das Deutsche kann alles, was man von ihm verlangt.“ Er verweist darauf, dass der Begriff „Richter“ im Sinne des generischen Maskulinums für die Berufsgattung stehe und nicht für die männliche Form. Als Beispielsatz sagt er: „In Berlin sind 60 Prozent der Richter Frauen“ - und eben nicht „60 Prozent der Richterinnen“.

Für Eisenberg ist jedenfalls klar: Niemand dürfe zu Gendersprache gezwungen werden. „Das wäre das Ende des freien Sprachgebrauchs.“

https://www.focus.de/familie/schule/rechtschreib-rat-bruetet-lehrer-in-lehrer-in-oder-lehr-er-in-experten-beraten-ueber-korrekte-gendersprache_id_9902494.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 14.11.2018 um 15.08

[SHEV] NEUTRALITÄT? - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:

Anti-Aufklärung
Der Bundespräsident freut sich über „Gesinnungstage“ an Schulen
tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/der-bundespraesident-freut-sich-ueber-gesinnungstage-an-schulen/

November 12, 2018
Von Josef Kraus

Mo, 12. November 2018

Manchmal zeigt ein einziges ausgesprochenes Wort, wes Geistes Kind einer ist. Mit Verlaub: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist so einer. Wenn es noch eines oder eines weiteren Beweises bedurfte, so hat er ihn soeben geliefert. Vor wenigen Tagen, am 1. November, hat er eine Schulklasse bei deren Besuch im Dresdner Hygienemuseum begleitet. Es gibt dort eine Ausstellung zum Thema Rassismus. Dort auch fiel das Wort „Gesinnungstag“. Steinmeier lobte die 12. Klasse des katholischen Peter-Breuer-Gymnasiums Zwickau dafür, dass sie den Allerheiligentag in der Ausstellung verbringe, weil ein solcher „Gesinnungstag“ der ganzen Gesellschaft guttue.

So weit, so gut. So weit, so schlecht? Damit kein falscher Zungenschlag aufkommt: Ich bin derjenige, der seit Jahr und Tag einen um sich greifenden historischen Analphabetismus anprangert. Schlimm genug, dass immer weniger junge – und ältere – Bürger mit Daten wie dem 9. November 1918/1938/1989, dem 1. September 1939, dem 8. Mai 1945, dem 17. Juni 1953, dem 13. August 1961 etwas anzufangen wissen. Von den Jahren 1789 oder 1848 ganz zu schweigen.

Aber es geht um wissensbasiertes Urteilen, denn wer nichts weiß, muss alles glauben. Gesinnung ist etwas anderes; Gesinnung kommt ohne rationales Urteilen aus, sie kommt aus dem Bauch, sie kommt im besten Fall aus einem wohligen Fühlen.

Steinmeier sollte mal ein großartiges Buch eines großartigen zeitgenössischen Philosophen lesen, den ich übrigens soeben bei einem Seminar an Adenauers früherem Urlaubsort Cadenabbia erleben durfte. Es ist Hermann Lübbe. Der heute 91-Jährige, nach wie vor höchst vigilant sowie messerscharf denkend und formulierend, hatte 1989 ein Buch mit einem bezeichnenden Titel und einem noch markanteren Untertitel geschrieben: „Politischer Moralismus – Der Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft“. Der Untertitel bringt es auf den Punkt: Gesinnung ist Anti-Aufklärung, ist Unterwerfung unter Vormünder im Sinne Immanuel Kants, der 1784 gemahnt hatte: „Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen gerne zeitlebens unmündig bleibt; und warum es andern so leichtfällt, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.“

Wir haben noch eine zweite Lektüreempfehlung an den Bundespräsidenten: George Orwells „1984“ . Dort bastelt der Sprachwissenschaftler Syme an einem Wörterbuch der Neusprache“. Er sagt zur Hauptfigur des Romans, zu Winston Smith: „Wir geben der Neusprache ihren letzten Schliff … Wir merzen jeden Tag Worte aus … Siehst du denn nicht, dass die Neusprache kein anderes Ziel hat, als die Reichweite der Gedanken zu verkürzen? … Es ist lediglich eine Frage der Wirklichkeitskontrolle. … Die Revolution ist vollzogen, wenn die Sprache geschaffen ist …“ Und dann die verräterische Passage: „Es wird überhaupt kein Denken mehr geben … Strenggläubigkeit bedeutet: nicht mehr denken – nicht mehr zu denken brauchen. Strenggläubigkeit ist Unkenntnis.“ An anderer Stelle wird Winston Smith, in der Nähe des allgegenwärtigen „big-brother-Televisors“ stehend, beschrieben: „Er hatte die ruhige optimistische Miene aufgesetzt, die zur Schau zu tragen ratsam war.“ Demonstration von Gesinnung eben!

Wir nehmen nicht an, dass Steinmeier so etwas will. Dann sollte er aber auch aufpassen mit seiner Wortwahl oder zumindest Max Webers Unterscheidung von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik zu Kenntnis nehmen. Siehe Webers Vortrag „Politik als Beruf“ (1919): Weber hält dem Gesinnungsethiker dort vor, dass er sich nur zuständig für den Erhalt der Flamme der reinen Gesinnung fühle. Angefügt sei: Nichts gegen eine solche Flamme, wenn sie denn faktengesättigt ist und eine rationale Basis hat!

Ist Steinmeiers empfohlenes Konzert auch ein Gesinnungstag?

Aber ist Steinmeiers aktuelle Wortwahl nur ein kleiner Ausrutscher? Wohl kaum, wenn man sich etwa Steinmeiers instinktloses Werben für die Auftritte unter anderem der sogenannten Musik-Bands „K.I.Z.“ und „Feine Fahne Fischfilet“ Anfang September 2018 in Chemnitz anschaut. Dort gab es „Texte“ wie die folgenden: „Ich ramm die Messerklinge in die Journalisten-Fresse“. Oder über die Ex-„Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman: „Eva Herman sieht mich, denkt sich: ‚Was‘n Deutscher!‘/Und ich gebe ihr von hinten wie ein Staffelläufer/Ich fick sie grün und blau, wie mein kunterbuntes Haus/Nich alles was man oben reinsteckt, kommt unten wieder raus.“

Gehören solche „Konzerte“ auch zu dem, was der Bundespräsident mit „Gesinnungstag“ meint? Übrigens: Ich weiß von zahlreichen Bürgern, die Steinmeier in höflichen (!) Briefen dazu aufgefordert haben, sich wenigstens im Nachhinein von diesen Texten zu distanzieren. Ergebnis: Es folgte weder eine Distanzierung, noch bekamen die Verfasser der Briefe eine Antwort. Wahrscheinlich haben diese besorgten Bürger eine „falsche“ Gesinnung.

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 06.11.2018 um 09.32

[SHEV] EINHEITSSCHULE / REFORMPÄDAGOGIK - Josef Kraus,
Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:


4.11.18
Zurück zu Autorität

von Josef Kraus

Schule in Deutschland : Die Kinder müssen wieder gefordert werden

In keinem gesellschaftlichen Bereich hat sich ein ideologisch motivierter Reform-, Machbarkeits-, Gleichheits- und Beglückungswahn so schädlich ausgetobt wie in der Bildung. Dichtung und Wahrheit klaffen hier weit auseinander. Hier immer höhere Quoten an Studierenden, immer mehr 1,0-Abiturzeugnisse, immer bessere Hochschulzeugnisse usw. Und dort gigantische Wissensdefizite, immer mehr Rechtschreibfehler, nur noch rudimentäres sprachliches Ausdrucksvermögen, null Zahlenverständnis ohne Taschenrechner, kein Durchhaltevermögen usw. Defizite sind das, die von immer mehr Hochschulen und Ausbildungsbetrieben durch Nachhilfe- und Liftkurse bewältigt werden sollen.

Die offizielle Bildungspolitik samt der sie antreibenden progressiven Pädagogik versucht all dies zu kaschieren: mit Einheits-, Gesamt- und Gemeinschaftsschule, Ganztagsschule, Spaßschule, schülerzentriertem Unterricht, Schreiben nach Gehör, Digitalisierung und Laptop schon in der Grundschule und vielem anderem mehr.


Das Leistungsprinzip muß geachtet werden

Dabei wäre es so einfach, Schule gelingen zu lassen. Ein Heer an „Experten“ könnte man sich sparen. Worauf kommt es an?

1. Bildung geht nur mit Anstrengung. Wer das Leistungsprinzip diskreditiert, verweigert jungen Leuten die Chance, sich zu entfalten, und er entzieht dem Gemeinwesen, vor allem dem Sozialstaat, jegliche Basis. Kinder und Jugendliche wollen etwas leisten. Mit den regelmäßigen seltsamen Debatten um Schulstreß suggerieren wir unseren jungen Leuten, daß Anstrengungsbereitschaft, Durchhaltevermögen, (Selbst-)Disziplin, Wissensdurst und Neugier überflüssig seien. Wir müssen den Kindern und Jugendlichen aber wieder mehr zutrauen, dann dürfen wir ihnen auch wieder mehr zumuten. Zum Beispiel in einem klar strukturierten, fordernden Unterricht.

2. Noten müssen ehrliche Noten sein. Viele Zeugnisse sind zu ungedeckten Schecks geworden. Sie gaukeln den jungen Leuten vor, daß sie fit seien, obwohl sie es nicht sind. Deshalb müssen Politik, Schulverwaltung, Einzelschule und Einzellehrer dafür sorgen, daß Noten und Zeugnisse wieder aussagekräftige und nicht geschönte Bilanzen sind – notfalls auch gegen den Widerstand überehrgeiziger Kampfhubschraubereltern.

Wir brauchen ein differenziertes Schulwesen

3. Schule ist keine Einrichtung zur Herstellung von Gleichheit, sondern zur Förderung von Verschiedenheit und Individualität. Denn nichts ist so ungerecht wie die gleiche Behandlung Ungleicher. Eine einheitliche Schule schadet unseren Kindern. Mit ihrem Geleitzugtempo überfordert sie einen erheblichen Teil der Schülerschaft, und einen erheblichen Teil unterfordert sie. Einheitliche deutsche Gesamtschule hat zudem eine Geschichte durchschlagender Erfolglosigkeit hinter sich. Gesamtschüler rangieren hinsichtlich Wissen und Können um bis zu zwei Jahre hinter Realschülern, wiewohl die Gesamtschule immer privilegiert ausgestattet war. Was wir brauchen, ist ein differenziertes Schulwesen mit klaren Schulformprofilen sowie ein Bildungswesen, das Spätstartern eine vertikale Durchlässigkeit garantiert.

4. Der Mensch beginnt nicht beim Abitur. Deutschland ist immer gut gefahren mit seinen nichtgymnasialen Bildungswegen, vor allem mit der beruflichen Bildung im dualen oder im vollzeitschulischen System. Eine Pseudoakademisierung der Gesellschaft ist ein Irrweg. Deshalb muß Schluß sein mit der fixen Idee, daß man ohne Abitur keine Chance habe. Das Gegenteil ist der Fall, wenn man den eklatant sich vergrößernden Fachkräftemangel anschaut. Zudem gilt: Wenn alle am Gymnasium sind, ist keiner mehr am Gymnasium, und wenn alle Abitur haben, dann hat keiner mehr Abitur.

5. Wer nichts weiß, muß alles glauben; deshalb brauchen wir Lehrpläne statt Leerpläne. Unter dem Einfluß einer hysterisierten Pisa- und Lehrplanentrümpelungs-Debatte soll es in der Schule nur noch um die Vermittlung von „Kompetenzen“ gehen. Diese gedeihen aber nur auf der substantiellen Basis fachlicher Inhalte. Wir müssen unseren jungen Leuten wieder konkretes Wissen und Können beibringen und abverlangen. Es ist dies auch eine Frage der politischen Mündigkeit. Von Schülern nur zu erwarten, daß sie über Download-, Just-in-Time- und Instant-Knowledge verfügen, gefährdet deren Entwicklung zur Mündigkeit.

Die Eltern sind in der Pflicht

6. Es gibt keine Bildungsoffensive ohne häusliche Erziehungsoffensive. Der Staat darf nicht zur Erziehungsmacht werden, weil damit Eltern entmündigt werden. Zudem ist Ganztagsschule zugleich Entschulung von Schule und Verschulung von Freizeit. Oder noch einfacher: Wenn es zu Hause nicht klappt, dann klappt es in der Schule auch nicht. Eltern stehen in der Verantwortung; das Grundgesetz sieht dies in Artikel 6 (2) vor: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.“

7. Es ist das Schicksal eines Volkes, wie es seine Lehrer achtet. Die Autorität des Lehrerberufes und damit der Schulen insgesamt hat gelitten. Die Folge ist, daß Schüler die Schule oft nicht mehr ernst nehmen. Es geht aber nicht ohne Autorität, was etwas anderes ist als autoritäres Verhalten. Lehrer und Schüler können nicht Kumpel auf Augenhöhe sein.

Zum Schluß: Alle Verirrungen „progressiver“ Pädagogik gehen zu Lasten der schwächsten Schüler. Kinder bildungsbürgerlicher Herkunft bekommen die Mängel „reformierter“ Schulen durch ihre Eltern oder durch Nachhilfe oder durch Privatschulen ausgeglichen. Außerdem gilt: Einmal keine Reform, das wäre doch mal eine Reform. Auf daß sich die Schulen wieder konsolidieren können. Und schließlich sind Schüler keine Versuchskaninchen; sie haben nur eine Bildungsbiographie, mit der es verantwortungsvoll umzugehen gilt.

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/zurueck-zu-autoritaet/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 31.10.2018 um 07.12

(Am 31.10.18 ist Reformationstag - erstmalig ein arbeitsfreier Feiertag in SH. Zufall - daß ausgerechnet zu diesem Termin diese Forderung der Grünen in den Medien erscheint?)

Grüne fordern neuen Religionsunterricht

Imame und Rabbiner sollen künftig in den Religionsstunden der Schulen mit unterrichten, fordern die Grünen. So soll allmählich ein „Religionsunterricht für alle“ entstehen. Die Kirchen lehnen ab.

Die Grünen im Norden wollen den Religionsunterricht reformieren. Es soll ein Unterricht „für alle“ werden, gleich welcher Konfession und Religion.

Kiel

Schleswig-Holsteins Grüne wollen den Religionsunterricht in den Schulen im Norden umkrempeln. Einen entsprechenden Vorstoß hat Landtags-Fraktionschefin Eka von Kalben jetzt in der Jamaikakoalition gestartet. Das Ziel sei ein „Religionsunterricht für alle“, in dem Imame und Rabbiner verpflichtend mit unterrichten sollen.

Grüne: Klassen nicht auseinanderreißen, wenn es um Werte geht

„Wir wollen den Religionsunterricht interreligiöser machen“, sagt Eka von Kalben. Er werde dann ein Angebot an alle Schüler aller Religionen, Konfessionen und auch für Atheisten. „Denn es ist doch grundfalsch, Klassen gerade dann auseinanderzureißen, wenn im Unterricht über Werte gesprochen wird“, sagt die Grünen-Politikerin.

Grünen-Landtagsfraktionschefin Eka von Kalben will den Religionsunterricht im Land hin zu einem überkonfessionellen reformieren. Quelle: Olaf Malzahn

Bislang gibt es an Schleswig-Holsteins Schulen nur evangelischen und katholischen, dazu noch an einigen Schulen einen beide Konfessionen verbindenden Religionsunterricht. Schülerinnen und Schüler, die weder evangelisch noch katholisch sind – in Schleswig-Holstein etwa 44 Prozent –, können auf Antrag an diesem Religionsunterricht teilnehmen. Vor allem an den Grundschulen ist das häufig der Fall. Hier wird der evangelische Religionsunterricht von 88 Prozent aller Schüler besucht. Eltern – und ab 14 Jahren die Schülerinnen und Schüler selber – können aber in allen Jahrgangsstufen auch ersatzweise Philosophieunterricht wählen.

Lehrer als Moderatoren eines interreligiösen Unterrichts

Der evangelische und katholische Religionsunterricht ist bislang „in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Kirchen“, zu erteilen, wie es im Schulgesetz heißt. Auch auf die Ausbildung der Lehrer haben die Kirchen entscheidenden Einfluss. Die Lehrer studieren Religion zwar als eines ihrer Unterrichtsfächer an den staatlichen Hochschulen, brauchen aber auch eine kirchliche Lehrerlaubnis. Von Kalben würde auch das gerne ändern. Denn die Religionslehrer sieht sie künftig in erster Linie als Moderatoren eines Unterrichts, der den Schülern alle Religionen im Vergleich vorstellt – also einer Art Religionskunde, bei der die eigene Konfession oder Religion der Lehrer für den Unterricht unwichtig werde.

Grüne wollen einen eigenen Islamunterricht überflüssig machen

Sollte es für eine solch weitreichende Umstellung noch keine politische Mehrheit geben, sollten die evangelischen und katholischen Religionslehrer zunächst verpflichtend Imame und Rabbiner in den Unterricht mit einbeziehen müssen, sagt von Kalben. Sie könnten einen bestimmten Anteil der Stunden gestalten. Die Religionslehrer würden auch das moderieren. Evangelische und katholische Pfarrer und Pastoren brauche es im Unterricht hingegen nicht, sagt die Grüne. „Die Rolle als Vertreter ihrer Kirche übernehmen die konfessionell ausgebildeten Religionslehrer.“ Auch ein eigener Islamunterricht an den Schulen werde damit überflüssig.

Religionsunterricht in Schleswig-Holstein

Im Schuljahr 2018/2019 gehören 140 530 der 278 826 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein der evangelischen Kirche an. Das sind 50,4 Prozent. Römisch-katholischer Konfession sind 15 388 Schülerinnen und Schüler oder 5,5 Prozent. Muslimischen Glaubens sind 21 727 Schülerinnen und Schüler oder 7,8 Prozent. Anderen Religionen gehören 34 785 Schülerinnen und Schüler an, das sind 12,5 Prozent. Keine Religionszugehörigkeit haben 66 390 Schülerinnen und Schüler, das sind 23,8 Prozent.
[...]

Wolfram Hammer


http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Nord-Gruene-fordern-einen-Religionsunterricht-fuer-alle-mit-Rabinern-und-Imamen


eingetragen von Kevin Kraus am 25.10.2018 um 13.51

Wer mit Büchern aufwächst, hat Vorteile im Lesen, Schreiben, Rechnen
23.10.2018 [...]

Das zumindest ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die im Fachblatt „Social Science Research“ veröffentlicht wurde.

Eine Forschergruppe unter der Leitung der Soziologin Joanna Sikora von der Australian National University hat dafür 31 Länder miteinander verglichen: Das Forscherteam nutzte für die Untersuchung die Daten einer großen Umfrage, an der 160.000 Erwachsene zwischen 25 und 65 Jahren im Zeitraum zwischen 2011 und 2015 teilnahmen.


Erwachsene Menschen wurden darin gefragt, wie viele Bücher sie als Teenager zu Hause hatten. Im Anschluss mussten die Versuchspersonen in einem Test ihre Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten unter Beweis stellen.

Die Wissenschaftler machten eine erstaunliche Entdeckung:

Schulabgänger, die keinen höheren Schulabschluss gemacht, aber mit vielen Büchern aufgewachsen sind, waren ebenso gut im Lesen, Schreiben und Rechnen wie Uni-Absolventen, die mit einer geringen Anzahl an Büchern aufwuchsen.


Dabei spielten die Fähigkeiten, die ihnen Eltern, Schule oder Job mitgegeben hatten, keine entscheidende Rolle.

Im Schnitt hatten die befragten Personen im Alter von 16 Jahren 115 Bücher zu Hause. Allerdings variierte die Anzahl je nach Land stark: Während Jugendliche in Estland, Norwegen, Schweden und Tschechien sogar Zugang zu über 200 Büchern hatten, waren es in Chile, Singapur und der Türkei nicht einmal 60. Deutschland liegt übrigens mit durchschnittlich 151 Büchern deutlich über dem Durchschnitt.

Es zeigte sich bei der Untersuchung der überregionale Effekt: Je mehr Bücher, desto besser die Kompetenzen!


Eine frühe Auseinandersetzung mit Büchern im Elternhaus ist wichtig, weil Bücher ein integraler Bestandteil von Routinen und Praktiken sind, die lebenslange kognitive Kompetenzen verbessern.


Joanna Sikora, Soziologin und Studienautorin

Daran ändert sich auch in Zukunft nichts, glauben Sikora und ihr Team. Obwohl in Kinderzimmern Tablets und Smartphones immer häufiger auftauchen, wird das klassische Buch nicht an Bedeutung verlieren. Die Wissenschaftlerin sagte uns:

Meine Co-Autoren und ich glauben, dass der Umgang mit gedruckten Büchern auch in Zeiten der Digitalisierung weiterhin entscheidend für die Lese- und Schreibfähigkeiten sein wird.
Joanna Sikora, Soziologin an der Australian National University

Sie warnt auch davor, dass digitale Medien gefährlich sein können: Nämlich dann, wenn wir zu viel Zeit ausschließlich mit Unterhaltung verbringen – nicht aber mit Bildung.

https://www.welt.de/kmpkt/article182097432/Wer-mit-Buechern-aufwaechst-hat-Vorteile-im-Lesen-Schreiben-Rechnen.html


eingetragen von Kevin Kraus am 13.10.2018 um 13.15

Die Ethnien, die sich zu Hause bekriegt hatten, saßen nebeneinander, Toleranzlevel kaum vorhanden
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Berlin-Neukölln
Wie eine Schulleiterin gegen die Clan-Kriminalität kämpft

Bei einer Diskussion zur Kriminalität in Neukölln schildert Schulleiterin Astrid-Sabine Busse ihren täglichen Kampf um die Kinder der Clans.
11.10.2018, 05:57
Alexander Dinger

Schulleiterin Astrid-Sabine Busse ist für eine engere Zusammenarbeit von Schule, Polizei und Jugendamt.

Die Schule in der Köllnischen Heide an der Hänselstraße in Neukölln liegt mitten in einem Brennpunkt. Die Sonnenallee ist nur wenige Meter entfernt. Auch die Al-Nur-Moschee liegt im Einzugsgebiet der Einrichtung. 96 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund. 77 Prozent sind arabischstämmig. Viele Kinder kommen aus bekannten Großfamilien. „Wir haben Zweitklässler, die uns erklären können, wie man mit einem Bolzenschneider umgeht“, sagt Schulleiterin Astrid-Sabine Busse.

Busse, feuerrote Haare, resolutes Auftreten, hat 36 Jahre Erfahrung. Die Vorsitzende des Interessenverbandes Berliner Schulleitungen (IBS) ist seit 1982 Lehrerin und seit 1992 Schulleiterin. Wenn die Sprache auf kriminelle Clans in Neukölln kommt, wird die 60-Jährige ungehalten. „Das Thema beschäftigt mich seit vielen Jahren“, berichtet sie bei einer Diskussionsrunde der Neuköllner SPD am Dienstagabend, zu der auch Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD), SPD-Innenexperte Tom Schreiber, der Publizist Ralph Ghadban und der Ermittler Thomas Spaniel von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) geladen sind. Die Diskussion findet in der Mensa der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg statt – direkt neben der Wohnsiedlung Gropiusstadt.

Mensa ist bis auf den letzten Platz gefüllt

Dass das Thema die Neuköllner interessiert, zeigt sich an dem großen Zuspruch. Die Mensa ist mit 200 Menschen bis auf den letzten Platz gefüllt. Im Publikum sitzen Lehrer, Sozialarbeiter, Polizisten, Staatsanwälte. Als Busse von ihrer Arbeit berichtet, ist es in dem Saal ruhig. Niemand tuschelt, alle hören zu. „Wir haben den Nachwuchs der großen Familien und der großen Namen“, berichtet Busse. Sie warne zwar davor, alle in einen Topf zu werfen, man dürfe aber nicht die Augen vor Problemen verschließen. Solche Probleme gebe es etwa, wenn sie das Gespräch mit namenhaften Großfamilien suche. „Man darf da nicht im Konjunktiv sprechen. Man muss sich Respekt erarbeiten“, sagt Busse.

Die Schulleiterin berichtet aber auch von wissbegierigen Viertklässlern, die auf sie zukommen und umarmt werden wollen, weil sie, obwohl die Familie groß ist, nicht die Zuneigung bekämen, die sie eigentlich in diesem Alter brauchen. Seit einiger Zeit beobachte sie auch die Zunahme einer „Pseudoreligiosität“. Mädchen, die im Hochsommer Kopftuch tragen, und Jungen, die ihr sagen, dass etwas „Haram“ sei, aber im gleichen Atemzug nicht wüssten, wofür das Opferfest stehe.

Busse wünscht sich eine engere Zusammenarbeit von Schule, Polizei und Jugendamt, um bei Fehlentwicklungen frühzeitig gegensteuern zu können. Unterstützung bekommt Busse dabei von Bezirksbürgermeister Martin Hikel, der sich für eine bessere Vernetzung der Behörden im gesamten Bundesgebiet ausspricht und seit längerer Zeit etwa eine einheitliche Definition von Clankriminalität fordert. Neben einer besseren Vernetzung der Behörden ist für den ehemaligen Mathelehrer Hikel aber vor allem Bildung der Schlüssel, um Kindern aus bekannten Großfamilien ein Leben abseits der Kriminalität zu ermöglichen. „Wir müssen die legalen Wege attraktiv machen“, sagt Hikel.

Acht relevante arabische Clans mit mehreren Hundert Mitgliedern

Laut Martin Hikel gibt es in Neukölln acht relevante arabische Clans mit mehreren Hundert Mitgliedern, die für zahlreiche Straftaten verantwortlich gemacht werden. Hikel plädiert gegenüber diesen Familien für eine Null-Toleranz-Politik. Zu der würden etwa Schwerpunkteinsätze in Shisha-Bars, die Arbeit der Müllsheriffs, Wachschutz vor Schulen, die Arbeit der Staatsanwaltschaft vor Ort sowie eine Sonderkommission für Abrechnungsbetrug gehören. „Das klingt nach Nadelstichen. Die sind aber notwendig“, sagt Hikel. Man könne niemandem erklären, wenn junge Männer, die gerade erst den Führerschein gemacht haben, hinter dem Steuer von 120.000-Euro-Autos sitzen würden. „Der illegale Weg muss ein steiniger sein“, so Hikel.

Von steinigen Wegen kann allerdings auch Schulleiterin Busse berichten. Sie kennt die Väter, die eigentlich Sozialhilfe kassieren und sich nicht einmal das Geld für die Klassenfahrt ihrer Kinder leisten können, aber den Nachwuchs mit Luxusautos von der Schule abholen. Sie habe vor langer Zeit versucht, Kontakt mit dem Jobcenter aufzunehmen. Antwort erhielt sie nie.

Das ist eine Erfahrung, die Busse mit dem Publizisten und Islam-Experten Ghadban teilt, der das Thema seit den 70er-Jahren begleitet. Abgeschottete patriarchalische Strukturen treffen auf eine freiheitliche Gesellschaft. „Diese Parallelwelt wurde viel zu lange von der Politik ignoriert“, sagt Ghadban und bekommt dafür sehr viel Applaus.

https://www.morgenpost.de/bezirke/neukoelln/article215535181/Die-Unerschuetterliche.html
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Mehr Taten als im Vorjahr
Warum die Gewalt unter Schülern so deutlich zunimmt

Matthias Korfmann
11.10.2018 - 18:28 Uhr
Szenen, wie diese, sind an Schulen in NRW leider wieder Alltag. Die Zahl der Körperverletzungen nahm im vergangenen Jahr auf 6200 Fälle zu

Düsseldorf/Ruhrgebiet. Der Hass bahnt sich seinen Weg in die Schulen. Über 22.000 Gewaltdelikte wurden im vergangenen Jahr registriert. Eine Ursachenforschung:

Der Fall löste Bestürzung weit über Nordrhein-Westfalen hinaus aus: Im Januar 2018 sticht ein 15-jähriger Junge in einer Gesamtschule in Lünen einem 14-Jährigen ein Messer in den Hals. Das Opfer stirbt, der Täter begründet die Gewalttat damit, dass seine Mutter von dem Jungen „provozierend“ angeschaut worden sei. Solche Verbrechen sind sehr selten im schulischen Umfeld, im Jahr 2017 gab es hier in NRW zwei Tötungsdelike. Aber Gewalt insgesamt hat an Schulen wieder deutlich zugenommen. Grund genug für die Landesregierung, am Donnerstag Experten zu einem „Gipfel zu Gewalt an Schulen“ einzuladen.

Andreas Zick, Konfliktforscher an der Universität Bielefeld, ist einer dieser Experten. Der Professor geht den Ursachen der zunehmenden Schul-Gewalt auf den Grund. Die Datenbasis ist dünn, die Unlust mancher Rektoren, ihre Schule als Hort der Gewalt beschrieben zu sehen, groß. Zick hat aber eine Theorie, die etwas von den Schulen wegführt: „In einer aufgeheizten Gesellschaft darf man sich nicht wundern, dass es auch in den Schulen ruppiger zugeht“, sagte er gestern bei einem Pressetermin im Schulministerium.

Mehr Mobbing, mehr Nötigung, mehr Stigmatisierung

Auch ohne Datensatz sei zu spüren, dass in den vergangenen Jahren die Vorurteile gegenüber Migranten und Flüchtlingen zugenommen hätten. Auch in den Schulen. Mehr Mobbing, mehr Nötigung, mehr Stigmatisierung gebe es dort. In der Klasse, auf dem Schulhof, in den sozialen Medien. „Der Hass in der Gesellschaft, vor allem auf Minderheiten, bahnt sich seinen Weg in die Schulen“, warnt der Wissenschaftler.

Während Rechtspopulisten und Rechtsextreme oft direkt in den Schulen Anhänger suchten oder Opfer auswählten, wirkten Islamisten in der Regel eher vor den Schulen oder beschränkten sich darauf, ihre kruden und gefährlichen Botschaften im Internet zu verbreiten. Die Entwicklung ist aus der Sicht von Andreas Zick bedenklich, es gibt aber auch Hoffnung: Schulen, die das Thema Gewaltvorbeugung nicht scheuen, die Zivilcourage fördern, gute Sozialarbeiter beschäftigen und Opfer nicht im Stich lassen, hätten kaum Probleme.

Eigentlich waren die Schulen beim Thema Gewalt zuletzt auf einem guten Weg. Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten sank zwischen 2010 und 2016 immer weiter. Dann aber „knickte die Kurve leider wieder nach oben“, erklärte gestern Schul-Staatssekretär Mathias Richter. Die Gewaltdelikte an Schulen nahmen im vergangenen Jahr um fast 1100 Taten auf 22.900 zu. Die Zahl der Körperverletzungen stieg von 5600 auf 6200, die der Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen von 40 aus 55 Fälle. Auch bei Raubdelikten ist ein Zuwachs zu verzeichnen.

Körperliche Gewalt gegen Lehrer

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in NRW präsentierte das Thema Gewalt gegen Lehrer im Frühjahr 2018 nach einer großen Umfrage unter Schulleitern. Eines der wichtigsten Ergebnisse: Mehr als die Hälfte der Schulleitungen in NRW (55 Prozent) gaben an, dass es an ihrer Schule in den letzten fünf Jahren Fälle von psychischer Gewalt gab, also Fälle, bei denen die Pädagogen beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. Jede dritte Schulleitung berichtete von körperlicher Gewalt gegen Lehrer.

https://www.waz.de/region/rhein-und-ruhr/die-gewalt-unter-schuelern-nimmt-deutlich-zu-id215543019.html

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 24.09.2018 um 10.57

[SHEV] Presseeinladung: Verleihung des Deutschen Sprachpreises an Josef Kraus am 28.09.2018 in Weimar

20.09.2018 10:00

Presseeinladung: Verleihung des Deutschen Sprachpreises an Josef Kraus am 28.09.2018 in Weimar

Anke Meis
DSZ - Deutsches Stiftungszentrum
Stifterverband

Josef Kraus, langjähriger Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und Oberstudiendirektor a.D., ist Preisträger des diesjährigen Deutschen Sprachpreises. Die Auszeichnung wird von der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache im Stifterverband vergeben. Die feierliche Preisverleihung findet am 28. September 2018 um 18 Uhr im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar (Jenaer Straße 1, 99425 Weimar) statt. Die Laudatio wird Hellmut Seemann, Präsident der Klassik-Stiftung Weimar, übernehmen.

Josef Kraus (*1949) hat in zahlreichen Reden, Fernseh- und Rundfunkauftritten, Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen und in seinen äußerst erfolgreichen Büchern die deutsche Bildungspolitik der vergangenen Jahrzehnte mit ihren großen Traditionsbrüchen und -verlusten mit umfassender Sachkenntnis schonungslos analysiert. Er wurde so zum vielbeachteten, oft gefürchteten Kritiker der für diese Politik Verantwortlichen. Dabei lag sein Hauptaugenmerk immer auf dem Medium aller Bildung, der Sprache. So kritisierte er bereits 1993 überzeugend die Rechtschreibreform, forderte immer wieder eine Ausweitung des Deutschunterrichts zur Stärkung der sprachlichen und literarischen Bildung, gründete 2005 mit Walter Krämer (dem Träger des Deutschen Sprachpreises 1999) und dem Journalisten Wolf Schneider die „Aktion Lebendiges Deutsch“, die sich gegen die zunehmende Anglisierung des Deutschen richtete. Er wandte sich mit guten Gründen gegen den Bedeutungsverlust der deutschen Sprache in den Wissenschaften, gegen die sogenannte „Gendersprache“ sowie die „Einfache Sprache“ und übte bissig-humorvolle Sprachkritik an der „lingua paedagogica correcta der Gutpädagogen“. In Josef Kraus ehrt die Henning-Kaufmann-Stiftung ganz im Sinne ihres Gründers einen großen Lehrer, Pfleger und Förderer der deutschen Sprache.

Josef Kraus war ab 1980 Gymnasiallehrer für Deutsch und Sport in Landshut, gleichzeitig Schulpsychologe und Ausbilder von Schulpsychologen für den Regierungsbezirk Niederbayern. Von 1995 bis 2015 leitete er als Oberstudiendirektor das Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium Vilsbiburg (Landkreis Landshut), von 1987 bis 2017 war er Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, der Dachorganisation der Verbände der Lehrer an Gymnasien, Realschulen, beruflichen Schulen und Wirtschaftsschulen. 1991 bis 2013 gehörte er dem Beirat für Fragen der Inneren Führung beim Bundesminister der Verteidigung an.

Der Preisträger schrieb u. a. die Bücher: Spaßpädagogik. Sackgassen deutscher Schulpolitik. 2. erg. Aufl. 1998; Der Pisa-Schwindel, 2005; Helikopter-Eltern. Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung, 2013; Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt. Und was Eltern jetzt wissen müssen, 2017; Sternstunden – Große Texte deutscher Sprache, 2018 (hrsg. zusammen mit Walter Krämer); 50 Jahre Umerziehung – die 68er und ihre Hinterlassenschaften, 2018.

Die Preisverleihung ist presseöffentlich. Der Preisträger Josef Kraus steht um 17.30 Uhr für Interviews zur Verfügung. Pressevertreter werden gebeten, sich hierfür vorab per Mail bei dominik.petermann@stifterverband.de anzumelden.

Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache
Die Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache wurde 1983 als Nachlassstiftung des Gymnasiallehrers und Namenforschers Dr. Henning Kaufmann (1897–1980) begründet. Die Stiftung wird vom Stifterverband treuhänderisch verwaltet. Sie will an die lange Tradition deutscher Sprachpflege und -kritik anknüpfen und im Geiste der Treue zur eigenen Sprache auf einen sorgfältigen Sprachgebrauch, ein gutes und verständliches Deutsch hinwirken. Die Stiftung verleiht jährlich den „Deutschen Sprachpreis“ für Verdienste um die Pflege der deutschen Sprache.

Der Vorstand der Henning-Kaufmann-Stiftung: Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Glück (Bamberg, Sprecher des Vorstands), Patricia Conring (Weimar), Dr. Michael Knoche (Weimar), Dominik Petermann (Essen), Prof. Dr. Heinz-Günter Schmitz (Kiel), Dr. Heike Schmoll (Berlin).

Stifterverband & Deutsches Stiftungszentrum
Der Stifterverband ist die Gemeinschaftsinitiative von Unternehmen und Stiftungen, die als einzige ganzheitlich in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Innovation berät, vernetzt und fördert. Das Deutsche Stiftungszentrum (DSZ) ist das Dienstleistungszentrum des Stifterverbandes für Stifter und Stiftungen. Das DSZ betreut derzeit über 660 rechtsfähige und nichtrechtsfähige Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von über drei Milliarden Euro. Für die Stiftungszwecke stehen den gemeinnützigen Stiftungen pro Jahr rund 120 Mio. Euro zur Verfügung. Seit über 60 Jahren betreut das DSZ Stifter in allen Fragen rund um die Stiftungserrichtung sowie gemeinnützige und mildtätige Stiftungen bei der Verwirklichung ihrer satzungsmäßigen Zwecke.


Für weitere Informationen:

Dominik Petermann
Stiftungsmanagement
Deutsches Stiftungszentrum im Stifterverband
Barkhovenallee 1 . 45239 Essen
T 0201 8401-187
dominik.petermann@stifterverband.de
______________________________________

Weitere Informationen:
http://www.henning-kaufmann-stiftung.de - Webseite der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache
http://www.stifterverband.org - Website des Stifterverbandes
http://www.deutsches-stiftungszentrum.de - Website des Deutschen Stiftungszentrums (DSZ)


eingetragen von Kevin Kraus am 16.09.2018 um 17.55

[SHEV] GRUNDSCHULE / "LESEN DURCH SCHREIBEN"? - Studie: Kinder lernen Rechtschreibung am besten mit der Fibelmethode.

Datum: 10.09.2018

Die „Fibel“ führt zu besserer Rechtschreibung Studie der Uni Bonn: Psychologen verglichen die Leistungen von über 3.000 Grundschulkindern in NRW

Der „Fibelunterricht“ führt bei Grundschülern zu deutlich besseren Rechtschreibleistungen als mit den Methoden „Lesen durch Schreiben“ oder „Rechtschreibwerkstatt“.
Das haben Psychologen um Prof. Dr. Una Röhr-Sendlmeier von der Universität Bonn in einer groß angelegten Studie herausgefunden. Der „systematische Fibelansatz“ führt schrittweise und unter Anleitung einzelne Buchstaben und Wörter ein. Die Ergebnisse werden am 17. September auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Frankfurt am Main vorgetragen.

Seit etlichen Jahren machen sich viele Eltern Sorgen, weil ihre Kinder auch im dritten und vierten Schuljahr kaum die Regeln der Rechtschreibung beherrschen. „Sie fragen, ob dies auch mit der eingesetzten freien Lehrmethode zusammenhängen könnte, nach der die Kinder nur nach ihrem Gehöreindruck schreiben sollen“, berichtet Prof. Dr. Una Röhr-Sendlmeier von der Abteilung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der Universität Bonn. Zusammen mit Mitarbeiter Tobias Kuhl hat die Wissenschaftlerin mit einem größeren Team die Rechtschreibleistungen von mehr als 3.000 Grundschulkindern aus Nordrhein-Westfalen systematisch untersucht.

Die Wissenschaftler verglichen dabei die Rechtschreibleistungen der Kinder, die mit drei unterschiedlichen Methoden das Schreiben erlernt haben. Der „systematische Fibelansatz“ führt schrittweise einzelne Buchstaben und Wörter ein. Gesprochene Wörter werden unter Anleitung in Einzellaute zerlegt und jeder Laut einem Buchstaben zugeordnet. Fibeln sind so aufgebaut, dass die Kinder die Schriftsprache in einem fest vorgegebenen, strukturierten Ablauf vom Einfachen zum Komplexen erlernen und einen schriftsprachlichen Grundwortschatz aufbauen. Hilfestellungen und Korrekturen durch die Lehrperson gehören dazu. Beim Ansatz „Lesen durch Schreiben“ (von Jürgen Reichen) werden Kinder angehalten, möglichst viel frei zu schreiben – das Lesen soll über das Schreiben mitgelernt werden. Korrekturen falsch geschriebener Wörter sollen unterbleiben, da so die Schreibmotivation der Kinder beeinträchtigt würde. Auch die „Rechtschreibwerkstatt“ (von Norbert Sommer-Stumpenhorst) gibt den Schülern keine feste Abfolge einzelner Lernschritte vor, sondern stellt lediglich Materialien zur Verfügung, die die Kinder selbstständig in individueller Reihenfolge und ohne zeitliche Vorgaben bearbeiten.

Die Wissenschaftler der Universität Bonn testeten die Erstklässler kurz nach der Einschulung auf ihre Vorkenntnisse und nachfolgend an fünf weiteren Terminen bis zum Ende des dritten Schuljahres mit der Hamburger Schreib-Probe. Sie erfasst als Standardverfahren die Rechtschreibleistungen von Schülern in Form eines Diktats. „Die Fibelgruppe hat sich gegenüber den beiden anderen Didaktikgruppen als überlegen erwiesen. Zu allen fünf Messzeitpunkten haben die Fibelkinder bessere Rechtschreibleistungen erbracht“, fasst der Doktorand Tobias Kuhl die Ergebnisse zusammen. So machten Kinder, die mit „Lesen durch Schreiben“ unterrichtet wurden, am Ende der vierten Klasse im Schnitt 55 Prozent mehr Rechtschreibfehler als Fibelkinder. In der „Rechtschreibwerkstatt“ unterliefen den Schülern sogar 105 Prozent mehr Rechtschreibfehler als Fibelkindern.

„Die Studienergebnisse weisen klar darauf hin, dass alle Kinder gleichermaßen vom Einsatz einer Fibel im Unterricht profitieren“, sagt Röhr-Sendlmeier. Die Überlegenheit des Fibelansatzes zeige sich sowohl bei Kindern mit deutscher Muttersprache als auch mit anderen früh erlernten Sprachen. Die Wissenschaftler der Universität Bonn haben ihre Studienergebnisse bereits der nordrhein-westfälischen Bildungsministerin mitgeteilt. Beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Frankfurt am Main werden sie die Studie am 17. September vorstellen.

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Una Röhr-Sendlmeier
Institut für Psychologie
Universität Bonn
Tel. 0228/734269
E-Mail: uroehr@uni-bonn.de

Tobias Kuhl
Institut für Psychologie
Universität Bonn
Tel. 0228/734411
E-Mail: tobias.kuhl@uni-bonn.de
https://www.uni-bonn.de/neues/237-2018
--

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 13.09.2018 um 09.10

[SHEV] HOCHSCHULE / STUDIUM / INTEGRATION?
Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:

Die ehrwürdige Humboldt-Universität wählt den traditionellen Islam

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/die-ehrwuerdige-humboldt-universitaet-waehlt-den-traditionellen-islam/

Von Josef Kraus
Mi, 12. September 2018

Manchmal lohnt es sich tatsächlich, „Emma“ zu lesen. Eines nämlich muss man “Emma“ lassen: Wenn es um die Benachteiligung oder gar Unterdrückung von Frauen im Islam geht, dann ist mit „Emma“ nicht zu spaßen. Das ist gut so. Nun hat „Emma“ einen skandalösen Fall aufgedeckt. Denn die ehrwürdige Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) hat für ihr Islam-Institut einen Beirat berufen. An diesem Institut sollen Imame und Religionslehrer ausgebildet werden. Und jetzt der Knüller: Der Beirat ist ausschließlich mit konservativen, scharia-orientierten Verbänden besetzt. Die Kosten des Instituts belaufen sich bis 2022 übrigens auf exakt 13,8 Millionen Euro.

Vor allem zeigt sich hier einmal mehr, was traditionalistische, ja gar reaktionäre Islamverbände an politischem und medialem Gewicht in Deutschland mittlerweile haben, wiewohl sie zum Teil nur Bruchteile von Muslimen repräsentieren. Strenggläubige Verbände sollen nun also die Ausrichtung des Islam-Instituts und die Besetzung von Professuren bestimmen. HUB und rot-rot-grüner Berliner Senat wollen jedenfalls eine Kooperation mit folgenden drei Partnern: dem „Zentralrat der Muslime in Deutschland“, der „Islamischen Föderation Berlin“ und der „Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands“ (IGS). Der „Zentralrat der Muslime“ beispielsweise vertritt weniger als ein Prozent der in Deutschland lebenden Muslime. Vorsitzender ist der gleichwohl medial omnipräsente Aiman Mazyek, der bezüglich Stellung der Frau, Umgang mit Homosexuellen usw. sehr traditionelle, scharia-orientierte Positionen vertritt. Ähnlich die „Islamische Föderation Berlin“; das ist eine lokale Ausprägung der „Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş“. Ähnlich auch die „Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands“ (IGS): Sie ist ein Ableger des iranischen Mullah-Regimes. Liberale Musliminnen und Muslime kommen weder im Beirat noch in diesen Verbänden vor. Ja mehr noch: Muslime, die für einen aufgeklärten Islam werben, werden von den traditionalistischen Verbänden schon auch gerne mal mit den Etiketten „Islamfeindlichkeit“ bzw. „Islamophobie“ belegt. Wütend agieren die konservativen Verbandsvertreter zum Beispiel gegen Seyran Ateş und ihre liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin.

Gegen diese einseitige Ausrichtung des Instituts bzw. des Beirats haben Studenten, vor allem Studentinnen protestiert. Sie beklagen, dass diese Verbände einen Islam vertreten, der nicht grundgesetzkonform sei. Die Studenten kritisieren deren von Ungleichheit geprägtes Frauenbild und die Pflicht der Frauen zur Verhüllung. Die „Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands“ (IGS) sei es etwa auch gewesen, die sich im Juni 2018 an dem anti-israelischen al-Quds-Tag in Berlin beteiligte und dort Parolen gegen das Existenzrecht Israels skandierte. Das schiitisch-islamische Internetportal ‚Muslim-Markt‘ lanciert permanent Boykottaufrufe gegen israelische Waren und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Die Studenten haben denn auch Einspruch gegen diese Machenschaften eingelegt. Aber ihr Protest war erfolglos. Das Verwaltungsgericht lehnte den Einspruch formal mit dem Argument ab: Das Veto hätte sich gegen den Akademischen Senat richten müssen.

Hier drängen sich jede Menge Parallelen zu einem aufsehenerregenden Roman des Jahres 2015 auf: Michel Houellebecqs „Unterwerfung“ (französisch: „Soumission“).
[...]
Humboldt heute – Sorbonne 2022: Noch Fragen?

[vollständig bei tichyseinblick.de/]


RÜCKBLENDE:

Am 11.09.2018 um 15:45 zitierte Astrid Schulz:
Reaktionäres Islam-Institut kommt!
Der https://www.emma.de/artikel/studierende-contra-islam-institut-335929 >Protest der StudentInnen an der Humboldt-Universität Berlin war vergeblich. Das Verwaltungsgericht lehnte den Einspruch formal ab. Argument: Das Veto hätte sich gegen den Akademischen Senat richten müssen. Islamwissenschaftlerin Rita Breuer analysiert die Folgen.
11. September 2018 von Rita Breuer
https://www.emma.de/artikel/hu-berlin-reaktionaeres-islam-institut-kommt-336051

Am 29.08.2018 um 21:52 zitierte Astrid Schulz:
Studenten ziehen vor Gericht - gegen ein Institut mit reaktionären Islam-Verbänden - Einig im Widerstand gegen falsch verstandene Toleranz
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/hochschule/studenten-ziehen-gegen-das-islam-institut-vor-gericht-15758970.html

Am 17.06.2018 um 18:38 zitierte Astrid Schulz:
Antiliberaler Islam: Studenten gegen Verbände
Von Regina Mönch
-Aktualisiert am 16.06.2018-11:32
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/antiliberaler-islam-studenten-gegen-verbaende-15642004.html

Islamische Theologie in Berlin: Gründung wird absehbar scheitern
Islamische Theologie : Ein fundamentaler Irrweg
Von Regina Mönch
-Aktualisiert am 11.04.2018-16:33
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/islamische-theologie-in-berlin-gruendung-wird-absehbar-scheitern-15534489.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 30.08.2018 um 15.08

[SHEV] HOCHSCHULE / STUDIUM / INTEGRATION? - Studenten ziehen vor Gericht - gegen ein Institut mit reaktionären Islam-Verbänden

Studenten ziehen gegen das Islam-Institut vor Gericht

Islam-Institut in Berlin : Einig im Widerstand gegen falsch verstandene Toleranz

Von Hannah Bethke
-Aktualisiert am 29.08.2018-09:25

Ein Institut mit reaktionären Islam-Verbänden: Können die Studenten der Humboldt-Universität das Islam-Institut noch aufhalten?

Mit einem gerichtlichen Eilverfahren wollen Studenten der Humboldt-Universität zu Berlin das Islam-Institut stoppen. Sie kritisieren die politische Ausrichtung der beteiligten Islam-Verbände.


Immer wieder für eine Überraschung gut sind die Studentenvertretungen an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die im „Refrat“ (Referent_innenrat) und „Stupa“ (Studierendenparlament) organisiert sind und regelmäßig anprangern, was Studentenvertretungen üblicherweise gerne anprangern: zu wenig studentische Rechte, zu wenig Mitbestimmung, zu wenig Freiheit – um im Gegenzug das moralisch Richtige zu fordern wie Antirassismus, radikale Partizipation, soziale Gleichheit. Wo mit einem solchen politischen Profil interreligiöse Toleranz oft sehr weit ausgelegt wird und jede Kritik unter Rassismusverdacht steht, zeigen sich die Berliner Studentenvertreter in einem Fall erstaunlich differenziert.
Hannah Bethke

Schon vor dem verkündeten Beschluss des Kuratoriums der HU nämlich, ein Institut für Islamische Theologie einzurichten, hatten sie das Verfahren als intransparent und die Zusammensetzung des Institutsbeirats, in dem drei islamische Dachverbände vereinigt sind, die nicht gerade für eine liberale Auslegung des Islams bekannt sind, als politisch einseitig kritisiert. Nach dem Beschluss der Universität folgte eine öffentliche Stellungnahme des Stupas, in der sich die Studenten gegen die Einrichtung des Islam-Instituts in seiner jetzigen Form aussprachen: „Ein Institut, an dessen Gründung reaktionär-konservative Islamverbände beteiligt sind, in diesem Falle sogar ausschließlich, ist inakzeptabel.“ Dies sei mit dem Leitbild der Universität, das die Gleichstellung von Männern und Frauen vorsehe und sich gegen jede Form von Diskriminierung wende, nicht vereinbar.

Dabei aber beließen es die Studentenvertreter nicht. Inzwischen gehen sie auch gerichtlich gegen die Hochschule vor. Die Begründung: Beim Beschluss zur Etablierung des Islam-Instituts im Akademischen Senat sei das „suspensive Gruppenveto“ der Studentenvertretung übergangen worden. Laut Paragraph 41 der HU-Verfassung steht das Veto jeder Statusgruppe in einem Gremium „mit Entscheidungsbefugnis in Angelegenheiten der Forschung, der künstlerischen Entwicklungsvorhaben, der Lehre und der Berufung von Professorinnen und Professoren“ zu; wird es geltend gemacht, so schreibt es die Verfassung vor, „muss über die Angelegenheit erneut beraten werden“.

Die Universität streitet die Vorwürfe ab

Per Eilverfahren am Berliner Verwaltungsgericht soll der Vorgang nun geprüft werden; nach Auskunft des Gerichts ist noch im kommenden Monat mit einer Entscheidung zu rechnen. Besteht für die Studenten Grund zur Hoffnung, die Durchsetzung des Islam-Instituts in seiner jetzigen Gestalt aufhalten zu können? Überraschend einig votierten die Studenten gegen das Institut: Im Stupa, das so unterschiedliche Listen wie den RCDS und die Linke Liste vereinigt, habe es keine einzige Gegenstimme gegeben, berichtet João Fidalgo, studentischer Vorsitzender der Kommission Lehre und Studium. Der Position schloss sich auch der Refrat an, der wiederum selbst in der Kritik steht, weil manche Referenten es mit der demokratischen Praxis in ihren eigenen Ämtern nicht so genau nehmen, wie es diejenigen von ihnen erwarten, die sie vertreten: eben die Studenten. Das wurde auch der Hochschule zu bunt, die ihrerseits Klage gegen die Studentenvertretung eingereicht hat – knapp einen Monat nachdem die Studenten das Eilverfahren gegen das Islam-Institut auf den Weg gebracht haben. Auch in den sozialen Netzwerken regt sich studentischer Widerstand. „HU gegen Studis“ lautet der Hashtag, unter dem seit einigen Tagen „Erfahrungen zum Umgang der HU mit den eigenen Studis“ gesammelt werden.

Die Universitätsleitung zeigt sich davon unbeeindruckt. „Das Veto greift hier nicht“, meint Hans-Christoph Keller, Pressesprecher der HU. Aus Sicht der Universität handelt es bei dem Vorgang um eine Beschlussempfehlung des Akademischen Senats an das Kuratorium und nicht um einen fertigen Beschluss. Weil das Kuratorium darüber entscheide und nicht der Akademische Senat, sei das Gruppenveto nicht wirksam. João Fidalgo kann sich darüber nur wundern: Das sei eine ganz neue Interpretation. Schon häufiger habe es im Akademischen Senat Vetos gegeben, die sich gegen vorgeschlagene Beschlüsse richteten, ohne dass dies beanstandet worden sei. Nach Meinung der Studenten, die sich anwaltlich vertreten lassen, greift das Gruppenveto auch bei Vorschlägen.

Dass ihre Bedenken ernst genommen und „ausführlich reflektiert“ worden seien, wie die Universität angibt, kann Fidalgo nicht erkennen. „Es ist nicht so, dass wir Islam an der Hochschule grundsätzlich ablehnen“, sagt er. Es gehe vielmehr um die Konstruktion des Instituts, die noch immer hochproblematisch sei. Ihrer Forderung, liberale Verbände in die Kooperation aufzunehmen, sei die Universität nicht nachgekommen. „Es ist deshalb nicht sichergestellt, dass dieses Institut nicht zur Spielwiese für konservative Kräfte wird“, sagt Fidalgo. Klar ist jedenfalls, dass schnell entschieden werden muss – sonst steht das Islam-Institut bald unwiderruflich.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/hochschule/studenten-ziehen-gegen-das-islam-institut-vor-gericht-15758970.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 28.08.2018 um 15.33

[SHEV] LEHRERMANGEL / INTEGRATION? - In der Schöneberger Teltow-Grundschule stand zum neuen Schuljahr nur noch Islamunterricht auf dem Stundenplan ...


27. August 2018

Teltow-Schule unterrichtet nur Islamkunde

Religionsunterricht in Berlin nur bei ausreichend Interesse

In der Schöneberger Teltow-Grundschule stand zum neuen Schuljahr nur noch Islamunterricht auf dem Stundenplan

In einer Teltower Grundschule steht als Religionsunterricht nur Islamkunde zur Verfügung, kein christlicher Unterricht. Gründe sind unter anderem zu kleine Interessengruppen und zu wenig Lehrkräfte.


Die Berliner Landeskirche hat das Fehlen evangelischen Religionsunterrichts an einer Schöneberger Grundschule bedauert und dies mit fehlendem Interesse auf Schülerseite begründet. „Sehr gerne würden wir überall dort Religionsunterricht anbieten, wo es gewünscht ist“, sagte die Sprecherin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Heike Krohn-Bräuer, am Montag auf epd-Anfrage. In der betreffenden Teltow-Grundschule sei die durchschnittliche Größe der Lerngruppen allerdings zu klein. Berlinweit werde an rund 70 Prozent aller Schulen Religionsunterricht angeboten.

In der Schöneberger Teltow-Grundschule stand zum neuen Schuljahr nur noch Islamunterricht auf dem Stundenplan – und kein evangelischer Religionsunterricht, wie es Eltern und Schüler gewünscht hatten. Ein Vater wandte sich an B.Z.: „Ich bin eigentlich für die Trennung von Staat und Kirche, also auch von Staat und Moschee“, sagt der Mann. „Aber wenn in einer normalen Grundschule nur noch Islamunterricht, doch kein Religionsunterricht mehr angeboten wird, läuft etwas schief im christlichen Abendland.“

Religionsunterricht im Rahmen der Möglichkeiten


Die Sprecherin der evangelischen Landeskirche betonte, mit den Mitteln der Mitglieder müsse verantwortlich umgegangen werden. Daher könne Religionsunterricht nur im Rahmen der entsprechenden Möglichkeiten angeboten werden. Die Personalkosten für die Religionslehrer würden zu 90 Prozent vom Land Berlin refinanziert, den Rest zahlt die Kirche. Die Mindestgruppengröße für das Angebot beträgt den Angaben zufolge acht Schüler.

Allerdings biete die Landeskirche in Schulen, in denen kein Religionsunterricht angeboten werden kann, ein alternatives Projekt. Dieses Projekt mit dem Titel „Kinder begegnen Religion“ gebe es auch an der Teltow-Grundschule für die vierte und fünfte Klasse. Es handelt es dabei um einen einwöchigen Projektunterricht. In diesem Rahmen würden unter anderem Kirchen, Synagogen und andere Gotteshäuser besucht, sagte Krohn-Bräuer.

Zahl der Interessierten steigt


Auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz erteilen aktuell rund 500 Religionslehrer entsprechenden Unterricht. Auch für die Zukunft zeichne sich ab, dass unter Umständen nicht alle interessierten Schüler Religionsunterricht erhalten können, hieß es. Seit 2012 ist die Zahl der Teilnehmer Jahr für Jahr leicht gestiegen.

Im Oktober 2017 gab es allerdings mit 77.635 Schülern einen Rückgang um 2400. Die Teilnehmerquote ging von 23,1 auf 22,1 Prozent zurück. Für das aktuelle Schuljahr würden die Teilnehmerzahlen als stabil eingeschätzt.

https://www.bz-berlin.de/berlin/tempelhof-schoeneberg/religionsunterricht-in-berlin-nur-bei-ausreichend-interesse


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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 24.08.2018 um 05.57

[SHEV] INTEGRATION? - Der Verfassungsschutz ist alarmiert: Indoktrination von Kleinkindern ...


Bundesamt für Verfassungsschutz
[Auszug:]

Die allgemeine sprachliche Abgrenzung zwischen „In-“ und „Out-Group“ bringt eine Degradierung anderer, nicht jihadistischer Menschen sowie allgemeingesellschaftlicher Institutionen zum Ausdruck. Beispielhaft kann hier die offene, bewusste Missachtung von Regeln in der Schule oder dem Staat als Ganzem genannt werden. Lehrerinnen werden nicht ernst genommen, Anwesenheit in der Schule spielt eine untergeordnete Rolle. Aber auch der Vater, der zwischen der „Kuffar“-Schule (arabisch für „Ungläubige“ oder „Gottlose“) und der „normalen“ Schule unterscheidet, ist ein Beispiel für die sprachliche Abgrenzung der zwei Gruppen. Mit „normaler“ Schule meint dieser Vater wahrscheinlich eine Einrichtung in der zugehörigen einschlägigen Moschee.
Um möglichst früh eingreifen und Schäden – sowohl von den Minderjährigen als auch von der Gesellschaft – abwenden zu können, müssen Sicherheits- und Nicht-Sicherheitsbehörden sowie zivilgesellschaftliche Träger informiert und sensibilisiert werden. Dies gilt unter anderem für Schulen, Jugendämter oder Sportvereine.

Bundesamt für Verfassungsschutz
https://www.verfassungsschutz.de/de/aktuelles/schlaglicht/schlaglicht-2018-06-jihadistische-sozialisation
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Dazu: Kieler Nachrichten

Indoktrination von Kleinkindern - Kölnerin verkauft Kinderpuppen im Salafisten-Look

19:34 23.08.2018
Statt mit Barbie und Ken spielen einige Kleinkinder in Deutschland womöglich mit Puppen, die mit Vollverschleierung und ihrem Namen an Salafisten erinnern. Der Verfassungsschutz ist alarmiert: Die Produkte könnten ein Einstieg in die extremistische Ideologie sein...

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Koelnerin-vertreibt-Kinderpuppen-im-Salafisten-Look

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 21.08.2018 um 12.19

[SHEV] LEHRERMANGEL... hausgemacht? - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:

Am 20. August beginnt dort das neue Schuljahr

Berlin: Von Politik und Verwaltung alleingelassen, quittiert Schulleiterin den Dienst

tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/berlin-von-politik-und-verwaltung-alleingelassen-quittiert-schulleiterin-den-dienst/

Von Josef Kraus

So, 19. August 2018

Wer auf die Webseite der Spreewald-Grundschule im Norden des Berliner Bezirks Schöneberg geht, findet dort eine Traumvision von Schule vor. Unter „Aktuelles“ (Aufruf vom 18. August) ist dort zwar nichts zu lesen. Dazu später! Aber sonst? Alles „easy“: „Herzlich willkommen an unsrer lebendigen Schule“, steht dort, und dann unter anderem: „Wir freuen uns sehr, dass Sie sich für unsere Schule interessieren. Seien Sie gespannt auf Berichte und Fotos von den vielen Aktivitäten, die es bei uns gibt. Falls Sie im Moment überlegen, auf welche Schule Ihr Kind demnächst gehen sollte, besuchen Sie uns und hospitieren in der Schulanfangsphase … Die Spreewald-Grundschule bietet neben dem gebundenen Ganztagsbetrieb (kostenfrei bis 16 Uhr) wahlweise auch einen offenen Ganztag an (Schulschluss um 14.30 Uhr)!“ Und weiter ist die Rede von „einem modernisierten Schulgebäude mit einem speziellen Theaterraum und einem futuristischen Freizeithaus mit Sporthalle.“ Dazu: „Unser Schulhof ist einzigartig in Berlin: viel Grün, tolle Spiel – und Sportgeräte … Kein Kind darf zu kurz kommen – das ist unser Ziel! Ein gutes Schulklima ist Voraussetzung für gutes Lernen. Deshalb ist es uns wichtig, dass es an unserer Schule friedlich zugeht. Gewalt dulden wir nicht … Die Schule wird gefördert im Rahmen des eEducation Berlin Masterplan.“

Forscht man im Netz weiter, stößt man auf folgende Schuldaten: Es gibt rund 300 Schüler in den Klassenstufen 2 bis 6, davon 81 Prozent NDHs (nichtdeutscher Herkunftssprache). Vor zwanzig Jahren waren es 50 Prozent. Und: Mehr als 95 Prozent der Eltern leben von Transferleistungen. Ferner: Die Schule hatte zuletzt 83 Prozent Unterrichtsversorgung. Unter den Lehrern (zu mehr als 80 Prozent Lehrerinnen) sind nur 50 Prozent gelernte Lehrer.

Nun, so ganz außergewöhnlich ist all dies nicht für Berlin. Jetzt aber das doch Spektakuläre: Die dort seit 2014 tätige Schulleiterin Doris Unzeitig hat gekündigt und geht zurück in den Schuldienst nach Österreich. Sie begründete dies mit mangelnder Unterstützung durch die Schulaufsicht. Am Engagement der Rektorin wird es nicht gefehlt haben, sie wirkt in ihren Aussagen markant und auf den Bildern resolut. „Meine Kräfte reichen nicht aus, um eine nachhaltige Änderung der Arbeitsbedingungen der Lehrer und der Lernbedingungen der Schüler zu bewirken“, sagte Unzeitig dem Tagesspiegel.

Zugespitzt hatte sich die Lage, als auf dem Schulgelände ein akutes Drogenproblem auftrat. Rektorin Unzeitig hatte stets auf die Probleme hingewiesen. Sogar einen Wachschutz hatte sie angefordert, ihn aber erst nach monatelangen Auseinandersetzungen bekommen. Die Schule ist zudem höchst renovierungsbedürftig. Der Hort und die Mensa sind nicht nutzbar, weil ein Fluchtweg fehlt. Zudem erhielt Unzeitig soeben aus dem Schulamt die Mitteilung, dass der Wachschutz zwar wieder seinen Dienst aufnehmen dürfe, aber erst mal nur bis zu den Herbstferien. Und das in einer Situation, die die Schüler extrem gefährden könnte. Denn in den Sommerferien haben sich Obdachlose auf bzw. in der Nähe der Schule angesiedelt. Ein Drogensüchtiger soll sich auf dem Schulhof einen Schuss gesetzt haben. Auf dem Schulhof werden Drogenverstecke vermutet. Diese Probleme zu lösen ist freilich nicht die einzige Aufgabe der Wachleute. Sie sollen auch innerhalb der Schule patrouillieren und Schüler zur Ordnung zu rufen. Zum Beispiel gab es Gewalttaten und Mobbing sowie körperliche Übergriffe auch auf Lehrer sowie auf dem Schulhof heftige Streitereien von Eltern untereinander. Es kam im Frühsommer schon mal vor, dass sich die Schulleiterin mit Mitarbeitern und Kindern bis zum Abend im Schulgebäude einschließen musste, weil ein gewalttätiger Übergriff durch einen Vater zu befürchten stand.

Das ist Schule mitten in Deutschland, mitten in Deutschlands Hauptstadt, recht exakt drei Kilometer von Kanzleramt und Reichstag entfernt. Die Sorge, dass es in solchen Schulen fast nur noch um sozialtherapeutische Bändigung von Schülern, aber kaum noch um Wissensvermittlung geht, liegt nahe. Mal sehen, wann die Kanzlerin – wie sie dies 2008 erstmals tat – den nächsten Bildungsgipfel einberuft und Deutschland erneut zur Bildungsrepublik ausruft. Vielleicht sollte sie diesen „Gipfel“ an der Spreewald-Schule veranstalten, damit sie den Zustand der „Bildungsrepublik“ nicht nur aus dem Raumschiff Kanzleramt anschauen muss.
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Josef Kraus war Oberstudiendirektor, Präsident des deutschen Lehrerverbands, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als „Titan der Bildungspolitik“ bezeichnet. Er hat Bestseller zu Bildungsthemen verfasst und sein jüngstes Werk Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt erhalten Sie in unserem Shop: http://www.tichyseinblick.shop

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/berlin-von-politik-und-verwaltung-alleingelassen-quittiert-schulleiterin-den-dienst/


Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 05.08.2018 um 05.06

[SHEV] RECHTSCHREIBREFORM wird 20 Jahre "alt" ... Sprachwissenschaftler Dr. Jan Henrik Holst:

Das Beste wäre eine komplette Abschaffung der Reform. Das sollte nicht jenseits vom Vorstellungsvermögen sein. Die Sommerzeit wurde in Großbritannien wieder abgeschafft, und die EU erwägt dies ebenfalls, das „Gendern“ der Sprache ist in Frankreich per Académie française abgeschafft (vgl. Bericht in DSW 70, S. 6), G8 in Gymnasien ist vielerorts wieder zu G9 gemacht. Unsere Sprache ist wichtig, wir müssen etwas für sie tun.

[Stark gekürzte Fassung des profunden Artikels in „Tichys Einblick“!]

STAATLICH VERORDNETE LEGASTHENIE

Über das Problem Rechtschreibreform sind in der breiteren Öffentlichkeit bis heute zu wenige Informationen bekannt. Zeit, den 1. August als Anlass zu nehmen, um über einige Hintergründe zu berichten.


Der 1. August: Schicksalstag der Rechtschreibung

tichyseinblick.de/meinungen/der-1-august-schicksalstag-der-rechtschreibung/
Von Jan Henrik Holst
Mi, 1. August 2018

Es gibt Tage, die gleich auf mehrere Arten in der deutschen Geschichte eine Rolle spielten. Der 9. November ist ein Beispiel (1918, 1938, 1989), vgl. auch Wikipedia.

Der 1. August ist wiederholt in die Geschichte der deutschen Sprache verwoben, und zwar im Zusammenhang mit der Rechtschreibreform. Das hängt unter anderem mit dem formalen Beginn der Schuljahre zusammen. Der offizielle Beginn für die Rechtschreibreform war am 1.8.1998; die Politik wollte die Reform aber schon zuvor in den Schulen durchdrücken und tat dies in zehn Bundesländern ab 1.8.1996, als anderswo noch überhaupt kein Reformschrieb angewendet wurde. Der 1.8.1998 wurde dann als Starttermin von der Presse verschlafen; die Nachrichtenagenturen und viele Zeitungen stellten erst am 1.8.1999 um. Dann aber stiegen wieder Zeitungen aus der Reform aus, so die FAZ am 1.8.2000. Nach einer größeren Krise der Reform, bei der zahlreiche Zeitungen zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt waren (darunter die von Springer), war der 1.8.2005 ein Tag ihrer Wiedereinführung. Weitere erste Auguste spielten eine Rolle in der wirren Geschichte der Reformiererei.

Eine Geschichte der Reform wurde 2016 veröffentlicht in der Zeitung „Deutsche Sprachwelt“ (DSW): Thomas Paulwitz: „Irrungen und Wirrungen: Ein Rückblick auf die Rechtschreibreform“, Teil 1 in DSW 65, Herbst 2016, S. 3, Teil 2 in DSW 66, Winter 2016 / 2017, S. 4. Die Pläne waren bis Dezember 1994 geheimgehalten worden (Paulwitz, DSW 65, S. 3); ab dann beginnt die Geschichte.

Schon das Sprechen von „der“ Rechtschreibreform ist vereinfachend, denn es gab teilweise Zurücknahmen, Weiterreformierereien, Alternativenzulassungen, Protestbewegungen von Germanisten, Schriftstellern, Eltern und anderen, eine Volksabstimmung in Schleswig-Holstein und das Ignorieren deren Ergebnisses, Gerichtsentscheide und vieles mehr; die Sache legte einen chaotischen Weg zurück. Es gibt viele Gründe, die Rechtschreibreform abzulehnen.

1. Zunächst sei im Vorübergehen erwähnt, dass man dies tun kann, weil man emotional an die alte Schreibung gebunden ist. An Liebgewonnenem festzuhalten, ist in der Demokratie ein legitimes Anliegen. Es gibt jedoch auch handfestere Gründe.

2. Es lagen sehr undemokratische und unfaire Umstände bei der Einführung der Reform vor; sie wurde durchgedrückt wie der Euro. So unterzeichneten z. B. am 1. Juli 1996 Staatsvertreter eine „Gemeinsame Absichtserklärung“ zur Neuregelung der Orthographie, und nur einen Tag später erschien ein neues Wörterbuch des Verlags Bertelsmann. Da man ein Buch nicht über Nacht schreiben kann, war das natürlich nur durch Querverbindungen (so wollen wir es mal nennen) zwischen Politik und Wirtschaft möglich. Paulwitz, DSW 65, S. 3, berichtet, dass bei der „Absichtserklärung“ ein starker Druck zum Unterzeichnen herrschte, „weil Bertelsmann schon gedruckt hatte“. Wer an der Reform verdiente, und wer bezahlen durfte, ist kein irrelevantes Thema.

3. Zudem herrscht seitdem Uneinheitlichkeit in der Rechtschreibung. Die Einheitlichkeit im Schrifttum ist abgebrochen.

4. Wirklich ernst sind die Probleme mit dem Funktionieren der Sprache seit der Reform. Darauf liegt im folgenden der Schwerpunkt.

Die Bereiche der Rechtschreibreform

[...]

Rechtschreibreformen und undemokratische Systeme

Eine Untersuchung der Rechtschreibgeschichte der Länder der Welt zeigt: Es gibt einen Zusammenhang von Rechtschreibreformen zu Diktaturen und unfreien Systemen.
In Rumänien beispielsweise führten die Kommunisten nach ihrer Machtergreifung eine Rechtschreibreform an der rumänischen Sprache durch. Die Sowjetunion machte nach der Oktoberrevolution ebenfalls eine. In Japan wurde von der Besatzungsmacht USA die Zahl der Kanji (bestimmter Schriftzeichentyp) auf 1850 beschränkt, was eine Art Morgenthau-Plan für die japanische Sprache darstellte; später wurde wieder mehr Zeichen zugelassen. Rot-China führte unter Mao ebenfalls eine Zeichenreform durch, die übrigens Taiwan nicht mitmachte, wodurch sich die Insel bis heute vom Festland unterscheidet. In Südamerika führte eine Diktatur eine Rechtschreibreform am Spanischen durch, wodurch sie zum Gespött der umliegenden Staaten wurde.

In Fall der deutschen Sprache ist die geplante Rechtschreibreform der Nazis relevant. Sie wurde von Hitler als „nicht kriegswichtig“ eingestuft und daher gestoppt; eine Million bereits gedruckter Bücher mußte wieder eingestampft werden. Der Reichserziehungsminister Rust war mit dieser Reform beauftragt gewesen. Sie zeigt obendrein auffällige inhaltliche Übereinstimmungen mit der jetzigen Rechtschreibreform. Rust wollte z. B. aus „potentiell“ und „national“ „potenziell“ und „nazional“ machen. Heute haben wir „potenziell“ und „national“. Der Entwurf von 1941 sieht außerdem vor, „für stimmloses s nach kurzem Vokal im Inlaut und Auslaut ss, nach langem Vokal ß zu schreiben, z. B. Fluss, Flüsse, Fuß, Füße, miß- wird mit ss, nis wie bisher geschrieben.“ (zitiert nach Hanno Birken-Bertsch / Reinhard Markner: Rechtschreibreform und Nationalsozialismus, S. 54). Dies ist verblüffenderweise exakt das, was jetzt umgesetzt ist.

[...]

Reformen und Rechtschreibreformen

Reformen in Deutschland haben es oft so an sich, daß hinterher die Lage schlechter ist als vorher. Es ist so weit gekommen, daß einem bei dem Wort „Reform“ reflexartig der Angstschweiß auf der Stirn erscheinen kann...


Auch heute setzen sich zahlreiche Menschen mit der Rechtschreibreform (und mit anderen Aspekten der deutschen Sprache) auseinander. Erwähnt sei die Internet-Plattform „Schrift und Rede“. Nochmals hinzuweisen ist auf die vierteljährlich erscheinende Zeitung „Deutsche Sprachwelt“ (DSW). Zudem existieren Bücher wie z. B. die Klassiker von Theodor Ickler oder auch Uwe Grund: „Orthographische Regelwerke im Praxistest – Schulische Rechtschreibleistungen vor und nach der Rechtschreibreform“. Eine Stellungnahme meiner Person von 2005 ist im Internet hier lesbar.

Am 19. Oktober 2016 wurde von zahlreichen Prominenten die „Frankfurter Erklärung“ unterzeichnet, die mögliche Wege einer Lösung aufzeigen will und fordert, daß Schreibweisen nach der alten Rechtschreibung nicht als „falsch“ gelten dürfen (DSW 66, S. 4).


[...] Günter Grass und viele andere Schriftsteller haben verfügt, daß ihre Werke nur in der Rechtschreibung erscheinen sollen, in der sie geschrieben sind.

Als Roman Herzog Bundespräsident war, sagte er, die Rechtschreibreform sei „unnötig wie ein Kropf“.
Die Reform ist aber nicht nur unnötig, sondern in großen Teilen sogar schädlich – was ein Unterschied ist. Die oben ausgeführten Punkte zeigen: Das Thema Rechtschreibreform ist nicht durch und wird es aufgrund der schlechten Qualität der Reform auch nie sein, solange die Reform existiert.

Die Einsicht ist bei manchen Verantwortlichen schon seit langem vorhanden:– Hans Zehetmair, bayrischer Kultusminister: „Aus heutiger Sicht und noch deutlicherer Kenntnis der deutschen Wesensart würde ich die Sache heute ganz zum Scheitern bringen. Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen.“ (Passauer neue Presse, 2003.)– Johanna Wanka, Präsidentin der Kultusministerkonferenz: „Die Kultusminister wissen längst, daß die Reform falsch war. Aus Gründen der Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden.“ (Der Spiegel, 2006.) Der Amtseid besagt aber, daß Schaden vom deutschen Volk abzuwenden ist. Man muß also für eine Umkehr bereit sein.

[...]

Was das Motiv angeht, Ausländern den Zugang zur deutschen Sprache zu erleichtern: Dies ist nicht gelungen. Die deutsche Sprache hat nun mal eine gewisse Schwierigkeit, sie gehört aber zu unserer Kultur und ist, wird sie gut angewendet, von einer außerordentlichen Leistungsfähigkeit. Der Weg muß der sein, daß die Ausländer sich der Sprache und Schreibung anpassen, nicht umgekehrt. Ein Deutscher kann auch nicht erwarten, wenn er in den Iran, nach Großbritannien oder nach Thailand auswandert (drei Länder mit nicht ganz einfacher Rechtschreibung), daß aufgrund seiner etwaigen Schwierigkeiten die Orthographie geändert wird.


Hoffentlich entwickelt sich in Deutschland ein Mut zum Weg zurück. Die Frage stellt sich, ob sich Parteien oder Politiker finden, die den Handlungsbedarf erkennen. Das Beste wäre eine komplette Abschaffung der Reform. Das sollte nicht jenseits vom Vorstellungsvermögen sein. Die Sommerzeit wurde in Großbritannien wieder abgeschafft, und die EU erwägt dies ebenfalls, das „Gendern“ der Sprache ist in Frankreich per Académie française abgeschafft (vgl. Bericht in DSW 70, S. 6), G8 in Gymnasien ist vielerorts wieder zu G9 gemacht. Unsere Sprache ist wichtig, wir müssen etwas für sie tun.

Jan Henrik Holst (* 1969) ist ein Sprachwissenschaftler aus Schleswig-Holstein. Er veröffentlicht zu verschiedensten Sprachen der Erde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Henrik_Holst

https://www.tichyseinblick.de/autoren/jan-henrik-holst/


eingetragen von Kevin Kraus am 02.08.2018 um 13.46

[SHEV] RECHTSCHREIBREFORM wird 20 Jahre "alt" ... Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:

Für Reiner Kunze, einen der größten lebenden deutschen Lyriker, war die Rechtschreibreform ein Beispiel von Machtarroganz und Skrupellosigkeit; man habe dem Sachargument keinerlei Chance gelassen.


20 Jahre Rechtschreibung – 20 Jahre Schlechtschreibung*

tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/20-jahre-rechtschreibung-20-jahre-schlechtschreibung/

Von Josef Kraus

Mi, 1. August 2018

Den „Achtundsechzigern“ galt sie als Herrschafts- und Selektionsinstrument, dem der Garaus zu machen sei. Gemeint ist die Rechtschreibung. Eine Spätfolge dieses furiosen Eifers ist die Reform der Rechtschreibung: Seit 1. August 1998 ist sie für Ämter und Behörden verbindlich. Zum 1. August 1999 stellten die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen und die meisten Zeitungen auf die neue Schreibung um. Nur die FAZ machte „Zicken“: Sie kehrte am 1. August 2000 zur klassischen Schreibung zurück. Aber auch sonst gab es Widerstände und Proteste zuhauf. Mit dem August 2004 kündigen der Axel-Springer-Verlag, der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung an, zur bewährten Rechtschreibung zurückzukehren. „Spiegel“ und „Süddeutsche“ vollzogen ihren Plan allerdings nie.

Am 17. Dezember 2004 konstituierte sich unter Vorsitz des vormaligen bayerischen Kultusministers Hans Zehetmair (CSU) der 40-köpfige Rat für deutsche Rechtschreibung. Zehetmair stand dem Rat bis Ende 2016 vor. Der „Rat“ sollte die Entwicklung der Rechtschreibung in der Praxis beobachten und Empfehlungen zu besonders strittigen Punkten erarbeiten. Zehetmair selbst hatte wohl auf andere Ziele gesetzt, denn in der Passauer Neuen Presse vom 30. April 2003 hat er erklärt: „Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen.“

Immer noch mehr Verwirrung

Gleichwohl modifizierte der Rat die neuen Regeln mehrfach, wodurch zusätzliche Verwirrung entstand. Zum Beispiel plädierte er am 8. April 2005 dafür, die Reform teilweise rückgängig zu machen; es sollten wieder mehr Verben zusammengeschrieben werden, es sollten keine Abtrennung von Einzelbuchstaben mehr (also nicht mehr E-sel, A-bend) und auch keine sinnentstellende Trennung mehr stattfinden (also nicht mehr Urin-stinkt, Anal-phabet); das ck jedoch sollte als Ganzes erhalten bleiben und nicht in k-k getrennt werden. Die in weiten Kreisen der Bevölkerung als unhöflich empfundene Schreibung „du/dein….“ statt „Du/Dein…“ wollte man zunächst nicht zurücknehmen, um sie später immerhin wieder zu „erlauben“. Unsystematisch blieb auch die e/ä-Schreibung. ä statt e haben die Reformer nur bei 14 Wörtern ersetzt, etwa bei behände, Gämse, Schlägel, schnäuzen, nicht aber bei Eltern, die sich getreu dem Stammvokal bzw. dessen Umlautung eigentlich Ältern schreiben müssten.

Ab 1. August 2006 praktizierten die Springer-Zeitungen wieder die Reformschreibung (mit Hausorthographie). Am 1. Januar 2007 schloß sich die FAZ an – alle Redaktionen übrigens mit eigener Hausorthographie. Der Rechtschreibrat** blieb weiter tätig. Im Jahr 2010 erklärte er, dass sich die sog. Volksetymologien belämmert, einbläuen, Tollpatsch, Quäntchen usw. sowie die Variantenschreibungen Butike, Fassette, Kabrio, Katarr, Kupee, Maffia, Maläse, Sketsch nicht durchgesetzt hätten und deshalb gestrichen werden sollten. Was nun wirklich gilt, weiß keiner mehr.

Rechtschreibfrieden ist nicht eingekehrt. Laut Meinungsforschungsinstitut Allensbach war es über die Jahre hinweg konstant immer nur rund ein Zehntel der Bevölkerung, das für die Rechtschreibreform war: 10 Prozent im Jahr 1997, 13 Prozent 2000, 10 Prozent 2002, 8 Prozent 2005, 9 Prozent 2008. Eine Online-Umfrage des Bayerischen Rundfunks ergab am 30. Juli 2015 auf die Frage „War die Rechtschreibreform nötig?“ ein Nein bei 89,1 Prozent. Einmal mehr zeigte und zeigt sich, wie sehr so manche Politik sich von der Bevölkerung entfernt hat. Politik und ein Experten(un)wesen haben sich arrogant und ignorant durchgesetzt. Ein „obrigkeitlicher Gewaltakt“ sei dies gewesen, so die renommierte Bildungsjournalistin Heike Schmoll in der FAZ vom 1. August 2015. Für Reiner Kunze, einen der größten lebenden deutschen Lyriker, war die Rechtschreibreform ein Beispiel von Machtarroganz und Skrupellosigkeit; man habe dem Sachargument keinerlei Chance gelassen (Reiner Kunze in der Welt vom 1. März 2009).

Die Schwindelei und Tricks der Reformer

Von Anbeginn an wurde getrickst und geflunkert. Zum Beispiel wurde behauptet, dass durch die Reform mehr Übersichtlichkeit erfolge, indem aus bislang 212 Rechtschreibregeln nunmehr 112 Regeln, in Sonderheit aus 52 Regeln zur Kommasetzung 9 Regeln wurden. Das ist aber nur ein Numerierungstrick. Beispiel: Der Paragraph 77 der Neuregelung (Komma bei Appositionen) enthält sieben Unterregeln, in denen elf bisherige Duden-Regeln eingearbeitet sind. Der Umfang des Regelwerkes hat sich also keineswegs reduziert.

Reformschwindel Nummer 1 aber war: Die Schüler würden mit der neuen Schreibung weniger Fehler machen. Falsch! Hochtrabende Schätzungen von Prozentanteilen vermiedener Fehler stellten sich als völlig unsinnig heraus. Diesen Prognosen zufolge sollten nach der Reform zwischen 40 und 70 Prozent der Fehler weniger gemacht werden. Faktum ist: Falls es überhaupt zu einer Verringerung der Fehler kam, dann hat das mit dem Prinzip „Beliebigkeit“ zu tun. Beliebigkeit heißt: Wenn ich ein Komma setzen kann, aber nicht muss, dann passieren hier eben weniger Fehler. Keineswegs verbessert hat sich bei Schülern die s-Schreibung, denn die Probleme beim Wechsel zwischen langem und kurzem Stammvokal blieben erhalten (ließ – lässt, fließt – floss, weiß – wusste). Überhaupt nicht erleichtert hat sich die Schreibung des vermutlich häufigsten Schreibproblems, nämlich die Schreibung von das/daß bzw. das/dass. Darüber hinaus machen Schüler neue Fehler: Sie schreiben fälschlicherweise aussen, heissen, grössere, Preussen, geniessen, Strasse, Massnahme usw. Generalisierungsfehler nennt man dergleichen.

Sehr aufschlussreich ist auch die Studie von Professor Wolfgang Steinig et. al. (Universität Siegen) aus dem Jahr 2009. Die Autoren hatten eine Längsschnittstudie durchgeführt. Darin verglichen sie anhand eines identischen Textes mit 100 Wörtern die Fehlerhäufigkeit von Viertklässlern im Jahr 1972 mit der Fehlerhäufigkeit von Viertklässlern des Jahres 2002. Ergebnis: Im gleichen Text machten die Schüler im Jahr 1972 im Schnitt 6,9 Fehler, im Jahr 2002 12,2 Fehler. Das ist fast eine Verdoppelung. Steinig dazu wörtlich: „Wir vermuten, dass dieser außergewöhnlich hohe Anstieg zumindest teilweise mit der Verunsicherung durch die Rechtschreibreform zu erklären ist.“

Konstruktionsfehler „Pädagogisierung“

Der wohl größte Konstruktionsfehler der Rechtschreibreform war, dass man sie nicht an linguistischer Logik, sondern am Horizont von Grundschülern ausrichtete. Sprachpolitik und Sprachpädagogik dürfen sich aber nicht am Kriterium Kindgemäßheit orientieren, sondern sie müssen orientiert sein an der Logik der Sprache. Eine Pädagogisierung, ja eine Infantilisierung der Rechtschreibung ist der falsche Weg. Es gibt schließlich eine Sprache außerhalb der Schule, und die ist komplexer, als es Erleichterungs- und Gefälligkeitspädagogik annehmen möchten.

Gewiss gibt es Wichtigeres als die Rechtschreibung, alles ist relativ. Aber es ist nun mal so: Wer die Rechtschreibung nicht beherrscht, hat im Leben schlechtere Karten. Und selbst in Zeiten neuer Medien und einer fortschreitenden Digitalisierung von Information gilt: Wer die Rechtschreibung nicht beherrscht, weil er falsch geschriebene Suchbegriffe eingibt, versagt auch bei Internetsuchen.

Gelitten hat die Ernsthaftigkeit, mit der Schüler an die Rechtschreibung herangehen sollen.
Schuld daran ist die Beliebigkeit von Schreibungen (Variantenschreibungen). Schüler entwickelten nämlich bald das diffuse Gefühl, dass man etwas „so oder so oder auch anders“ schreiben kann. Und sie tun dies umso mehr, je unterschiedlicher bei vielen Wörtern die verschiedenen Wörterbücher (Duden, Wahrig, Bertelsmann) mit ihren Hunderten von Abweichungen voneinander taten und tun.

Gelitten haben die Möglichkeiten der semantischen Differenzierung. So sollte es laut Reform viele Unterscheidungsmöglichkeiten nicht mehr geben, weil dann etwa folgende Schreibungen bevorzugt werden sollen: wohl bekannt statt bisher wohlbekannt, schwer fallen statt bisher schwerfallen, fertig bringen statt bisher fertigbringen, schlecht machen statt bisher schlechtmachen, bewusst machen statt bewusstmachen. Man stelle sich einmal vor: Da will einer sagen oder schreiben, man müsse die Diskriminierung von Fremden bewusst machen (also willentlich machen), wo er doch bewusstmachen (darüber aufklären) meint.

Verwirrend wirkte und wirkt die Eindeutschung von Fremdwörtern – und das in Zeiten, in denen immer mehr Fremdsprachenkenntnisse verlangt werden. Es führt nun einmal sogar bei fremdsprachlich Kundigen zu Verwirrungen, wenn Schreiber zum Beispiel innerhalb eines deutschen Textes Obergine, Pitza oder Spagetti und innerhalb eines französischen oder italienischen Textes Aubergine, Pizza und Spaghetti hätten schreiben sollen. Oder wenn sie wählen sollen zwischen Dekolleté – Dekolletee, Exposé – Exposee, Kommuniqué – Kommunikee, Séparée – Separee, Varieté – Varietee, Delphin – Delfin, Justitiar – Justiziar, Portemonnaie – Portmonee.

Was wäre zu tun gewesen?

Es hätte eine besonders wirksame Möglichkeit gegeben, die Rechtschreibung der jungen Leute zu verbessern: sie in den Schulen konsequenter zu üben und zu bewerten, anstatt sie zu diskreditieren und das Schreiben auf das Ausfüllen von Lückentexten zu reduzieren. Die Devise kann deshalb nur heißen: üben, üben, üben! Ansonsten ist die real existierende amtliche Rechtschreibung kaum reformierbar, sie hat schließlich schon so manche Reform der Reform der Reform hinter sich, und es mangelt ihr immer noch an Transparenz und Systematik.
Also kann die Lösung nur lauten: Zurück zur Schreibung vor 1996!


* Wie unsinnig die Existenz des Rates für Rechtschreibung geworden ist, zeigt dessen neueste, selbstgestellte Aufgabe: Der Rat will sich mit „gendergerechter“ Schreibung befassen, zum Beispiel – Achtung, liebe Leser! – mit der Frage der Zulässigkeit von Schreibungen wie Leser*innen, Leser_innen
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In Kürze erscheint: Josef Kraus, 50 Jahre Umerziehung. Die 68er und ihre Hinterlassenschaften. Manuscriptum. 190 Seiten, 19,90 €.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/20-jahre-rechtschreibung-20-jahre-schlechtschreibung/

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 01.08.2018 um 19.32

SHEV] RECHTSCHREIBREFORM wird 20 Jahre "alt" - Ein Rückblick und mehr... // Matthias Dräger aus Lübeck erzielte einen einzigartigen Erfolg ...

Trotz der Rechtschreibreform haben viele Schülerinnen und Schüler mit der Orthografie jedoch Schwierigkeiten. Bundesweit erreichen 22 Prozent der Viertklässler im Schultest nicht den Mindeststandard, wie aus dem IQB-Bildungstrend hervorgeht, in Berlin sind es sogar ein Drittel. Unter den Neuntklässlern verfehlen bundesweit 14 Prozent den Mindeststandard.

Stand: 31.07.2018 14:45 Uhr - Lesezeit: ca.3 Min.

20 Jahre Rechtschreibreform

von Hauke Bülow

"Die neue deutsche Rechtschreibung" - so wird sie immer noch genannt, dabei ist sie gar nicht mehr so neu. Am 1. August vor 20 Jahren wurde die Reform verbindlich eingeführt - und das unter großem Protest vieler Kulturschaffender.

Man darf auch "Portmonee" statt "Portemonnaie" schreiben, man muss "Flussschifffahrt" mit drei "S" und drei "F" in der Mitte - und auch die Orthografie schreibt sich seit 1998 ohne "PH". Gegen diese Neuregelungen der deutschen Rechtschreibung hat Marcel Reich-Ranicki gerne und oft gewettert: "Weil sie im Großen und Ganzen dämlich ist. Nicht alles, was die neue Reform will, ist falsch oder schlecht. Aber doch vieles", sagte er einmal.

Kritik an hohen Kosten und Aufwand

Er forderte vehement den Stopp der Rechtschreibreform: der Schriftsteller Günter Grass.

Mit dieser Meinung steht der vor fünf Jahren verstorbene Literaturkritiker nicht alleine da. In der sogenannten Frankfurter Erklärung von 1996 forderten Literaten wie Günter Grass oder Siegfried Lenz sowie zahlreiche Verleger, Wissenschaftler und Kulturschaffende, die Einführung der Rechtschreibreform zu stoppen. Sie kritisierten damals unter anderem, dass die Reform Millionen von Arbeitsstunden und mehrere Milliarden D-Mark kosten würde. Sie dürfe nicht dazu führen, dass alle Schulbücher, Lexika und auch literarische Bücher neu gedruckt und zugleich alte verramscht und entsorgt werden müssten.

Mühsam Erlerntes aufgeben

Jörg-Philipp Thomsa, der Leiter des Lübecker Günter Grass-Hauses, kennt die Gründe für Grass' vehemente Ablehnung: "Man darf nicht vergessen, dass Günter Grass kriegsbedingt die Schule frühzeitig verlassen musste und keine akademische Ausbildung erhielt und sich mühsam - wie er selber sagte - die Rechtschreibung überhaupt aneignen musste. Er hatte einerseits keine Lust, sich im hohen Alter noch mal umzugewöhnen und wollte sich nicht einengen lassen durch irgendwelche Regeln und Konventionen."

"Macht doch, was ihr wollt!"

Heute, 20 Jahre nach der Einführung der neuen deutschen Rechtschreibung, erscheinen noch immer sämtliche Werke von Günter Grass in der alten Schreibweise. Auch der Verleger und Anführer der Protestbewegung gegen die Reform, Matthias Dräger aus Lübeck, setzt in seinem Reichl-Verlag weiter auf die klassische Rechtschreibung. "Die herkömmliche Orthografie ist die beste Orthografie, die wir je in Europa gehabt haben", ist er überzeugt. "Das Einzige, was man mit der Rechtschreibreform erreicht hat: Ein geordneter Rechtschreibunterricht ist praktisch in der Schule heute nicht mehr möglich. Das hätte man auch einfacher haben können. Man hätte auch sagen können: Macht doch, was ihr wollt!“

Volksabstimmung in Schleswig-Holstein

Dräger war es, der vor 20 Jahren mit der Initiative "Wir gegen die Rechtschreibreform" einen bundesweit einmaligen Erfolg feiert. Denn obwohl das Bundesverfassungsgericht die Reform im Juli 1998 für rechtens erklärt hatte, musste sie in Schleswig-Holstein kurz nach der Einführung im August schon Ende September wieder zurückgenommen werden. Per Volksabstimmung sprachen sich die Schleswig-Holsteiner mehrheitlich für die Wiedereinführung der alten Rechtschreibung aus.

"Untergang des Abendlandes"

Für Gisela Böhrk (SPD) bedeutet die Volksabstimmung zur Rechtschreibreform das Ende ihres Amtes als Bildungsministerin in Schleswig-Holstein.


Für die damalige Landesbildungsministerin Gisela Böhrk (SPD) war das eine historische Niederlage: "Es hatte irgendwie etwas von Kulturkampf, als wenn der Untergang des Abendlandes unmittelbar bevorstünde, wurde dann die alte Schreibweise verteidigt", erinnert sie sich. Gisela Böhrk stolpert über das Ergebnis der Volksabstimmung: Sie muss als Verfechterin der neuen Rechtschreibung ihr Amt in der Kieler Landesregierung räumen. Noch heute plädiert sie dafür, "dass da ein bisschen mehr Toleranz gewahrt wird und ein bisschen mehr darauf geguckt wird, was gesprochen wird und nicht, wie es geschrieben wird. Also auf Inhalte zu achten statt auf Formalien."

Nur knapp ein Jahr nach ihrem Abgang aus der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung hebt der Kieler Landtag das Volksgesetz zur Rechtschreibung wieder auf - seitdem gilt im gesamten deutschsprachigen Raum die "neue deutsche Rechtschreibung".


https://www.ndr.de/kultur/20-Jahre-Rechtschreibreform,rechtschreibung212.html

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
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eingetragen von Kevin Kraus am 24.07.2018 um 05.07

[SHEV] INTEGRATION? - Christlich-muslimische Kita in Gifhorn soll Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Strahlkraft werden

23.7.18

Christlich-muslimische Kita in Gifhorn vor dem Start

Das Essen in der Zwei-Religionen-Kita ist halal


Stand: 13:45 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten
Linda Minkus (r.), Leiterin der Kita, richtet mit ihrer Mitarbeiterin die Räume der Kita ein
Quelle: dpa/Peter Steffen

Religiöse Begegnung schon für Kleinkinder: Im August eröffnet mit einer Zwei-Religionen-Kita im niedersächsischen Gifhorn eine laut Initiatoren bundesweit einmalige Einrichtung. Der Start ist aber nicht ohne Schwierigkeiten.

Die kleinen Bettchen sind schon aufgebaut, Maler bringen noch etwas Farbe an die Wand. Im niedersächsischen Gifhorn laufen die letzten Vorbereitungen für einen besonderen Ort: Im August eröffnet dort eine Zwei-Religionen-Kita, in der Kinder christlichen und muslimischen Glaubens gemeinsam betreut werden. Die Initiatoren sprechen von einer bundesweit einmaligen Einrichtung. Am Donnerstag wird Eröffnung gefeiert.

„Die 15 Plätze sind vergeben“, sagt die Sprecherin des Projekts, Ingetraut Steffenhagen. Muslime, Christen und Kinder ohne Konfession werden ihren Angaben zufolge unter den Ein- bis Fünfjährigen etwa gleich stark vertreten sein. „Abrahams Kinder“ heißt die Kita, die einen Ort für die Kleinen aus unterschiedlichen religiösen Herkunftsfamilien schaffen soll, an dem sie ihre eigene und andere Religionen kennen und verstehen lernen.

Die Zielsetzung und Arbeitsweise haben die muslimische Ditib-Moschee in Gifhorn, die katholische St. Altfrid-Gemeinde und die evangelische Dachstiftung Diakonie in einer Kooperationsvereinbarung beschrieben.

Eröffnung christlich-muslimischer Kindergarten

Eine jüdische Gemeinde, die die Organisatoren gern einbezogen hätten, gebe es in Gifhorn nicht. Ob die kleine Gruppe zusammen betet oder gemeinsam Gottesdienste feiert, entscheiden die Erzieher. Sie werden sich laut Steffenhagen aber auf jeden Fall damit beschäftigen, warum die einen Weihnachten, Ostern oder Ramadan feiern – und die anderen eben nicht.

Das Essen ist halal

Das Essen soll halalzertifiziert sein, also auch den Speisevorschriften des Islam folgen.

Die Idee entstand den Angaben zufolge in der Moscheegemeinde, die aber Schwierigkeiten hatte, aus eigener Kraft eine Kita zu errichten und zu betreiben.
Von Pastoralreferent Martin Wrasmann sei dann das Angebot für eine interreligiöse Kita mit einem Vorbild aus Osnabrück gekommen.

Die Kita soll am 26. Juli eröffnen

Dort gibt es bereits seit mehreren Jahren eine Drei-Religionen-Schule und eine jüdisch-christliche Kindertagesstätte. „Mit beiden Einrichtungen machen wir sehr gute Erfahrungen“, sagt Kai Mennigmann vom Bistum Osnabrück. Das Wachstum und der Zuspruch seien Belege dafür.

Ähnlichen Erfolg wünschen sich auch die Initiatoren im beschaulichen Gifhorn, die ihre Kita zu einem Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Strahlkraft entwickeln wollen. In Berlin-Moabit hat allein der Plan für eine Drei-Religionen-Kita für Christen, Juden und Muslime ein bundesweites Medienecho ausgelöst. Sie soll aber erst 2021 eröffnen.

„Eine Kindertagesstätte ist grundsätzlich unpolitisch“

„Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, in der sich Kinder verschiedenen Glaubens mit gegenseitiger Anerkennung begegnen und voneinander lernen können“, sagt die Leiterin der Kita in Gifhorn, Linda Minkus. Auch das Erzieherteam soll sich aus Mitarbeitern muslimischen und christlichen Glaubens zusammensetzen. Für eine dritte Stelle wird derzeit noch jemand gesucht. „Wie in fast allen sozialen Berufen ist es ausgesprochen schwierig, offene Stellen zu besetzen“, berichtet Projektsprecherin Steffenhagen.

Sie räumt auch ein, dass das Interesse anfangs verhalten war. Ein denkbarer Grund: Ihrer Meinung nach könnten Eltern zunächst Scheu gehabt haben, ihre Kinder in eine so exponierte Einrichtung zu geben. Von der AfD in Gifhorn wurde das Projekt wegen der wenigen Anmeldungen bereits vor der Eröffnung als gescheitert bezeichnet. Diese Kritik weist Steffenhagen als „übliche Abwehr gegen islamische Migration in den einschlägigen Kreisen“ zurück.

Den Zentralrat der Muslime in Deutschland stört die Politisierung des Themas. „Eine Kindertagesstätte ist grundsätzlich unpolitisch“, meint der Vorsitzende Aiman Mazyek. Der frühe Austausch sei besonders in Zeiten wichtig, in denen Populisten das Trennende betonen. Für Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich (CDU) kann Verständnis und Toleranz nur gelingen, wenn es Möglichkeiten der Begegnung gibt. Diese Möglichkeit gibt es nun in seiner Stadt bald auch für die ganz Kleinen.

https://www.welt.de/vermischtes/article179804666/Christlich-muslimische-Kita-in-Gifhorn-vor-dem-Start.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 23.07.2018 um 11.23

[SHEV] GEWALT an Schulen nimmt wieder zu – besonders in Berlin

Zehn Bundesländer betroffen
Gewalt an Schulen nimmt wieder zu – besonders in Berlin
Sonntag, 22.07.2018, 11:52

Die Kriminalität an Schulen in Deutschland hat laut einem Bericht in den vergangenen Jahren in zehn Bundesländern wieder zugenommen. Das geht aus den Lagebildern der Landeskriminalämter zum Tatort Schule hervor, wie die "Welt am Sonntag" berichtet.

Die Steigerungsraten pendeln demnach zwischen 3 Prozent in Nordrhein-Westfalen, 14 Prozent in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, 32 Prozent in Niedersachsen und 114 Prozent im Saarland. Während die Schulkriminalität bis 2013 zurückgegangen war, sei jetzt in zehn Bundesländern eine Trendwende zu beobachten, hieß es.

"Schwere körperliche Gewalt" in Berlin

Noch deutlicher werde diese Trendwende in den polizeilichen Lagebildern zu körperlicher und verbaler Gewalt in der Schule, so die Zeitung weiter. Hier registrierten alle Bundesländer ab 2013 oder später einen drastischen Anstieg von Gewalt, am deutlichsten bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen: 10 Prozent in Nordrhein-Westfalen, 19 Prozent in Bayern, 21 Prozent in Hessen, 24 Prozent in Rheinland-Pfalz, 39 Prozent in Sachsen-Anhalt, 40 Prozent in Brandenburg, 41 Prozent in Baden-Württemberg und 60 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, wie es hieß. An den Berliner Schulen seien die Meldungen über "schwere körperliche Gewalt" zwischen 2012 und 2016 sogar um 69 Prozent gestiegen.

Klimaverschlechterung an Schulen durch Bedrohungen

Ein weiteres Indiz für die Klimaverschlechterung in vielen Schulen ist laut der Statistik eine erhebliche Zunahme von Bedrohungen: zwischen 2013 und 2017 um 20 Prozent in Baden-Württemberg, in Brandenburg um 30 Prozent. In Berlin hätten sich die Meldungen zwischen 2012 und 2016 um 53 Prozent gesteigert.

Laut "Welt am Sonntag" sei die "dramatische Entwicklung der registrierten Schulkriminalität und Gewalt" seit 2013 in der polizeilichen Kriminalstatistik offensichtlich zunächst durch einen starken Rückgang der allgemeinen Jugendkriminalität verdeckt worden. Dort waren die Fallzahlen noch rückläufig, als die Schulkriminalität schon wieder zunahm, hieß es. Dies habe sich erst 2017 geändert. In diesem Jahr verzeichnete die Kriminalstatistik demnach erstmals wieder einen Anstieg der allgemeinen Jugendkriminalität.

https://www.focus.de/panorama/welt/zehn-bundeslaender-betroffen-gewalt-an-schulen-nimmt-wieder-zu-besonders-in-berlin_id_9293842.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 24.06.2018 um 09.29

-----Original-Nachricht-----
Betreff: [SHEV] Re: [G9-SH] "LUFTHOHEIT über den Kinderbetten..."
- Aus dem BMFSFJ: Betreuungsquote bei unter Dreijährigen steigt auf 33, 1 Pr
Datum: 2018-06-22T22:33:08+0200
Von: "Ulrich G. Kliegis"

Mojn allseits,

ein bißchen Quellenmaterial zum Schlagwort
Lufthoheit über den Kinderbetten:


Bitte auch das Karl-Marx-Zitat ganz am Ende beachten! ;)

Von: Astrid Schulz
Datum: Thu, 21 Jun 2018 23:55:11 +0200

> Kita und Hort: Zahl der betreuten Kinder wächst

> Betreuungsquote bei unter Dreijährigen steigt auf 33,1
> Prozent. Bei den Drei- bis Sechsjährigen liegt sie bei 93,6 Prozent.

Transkription eines Deutschlandfunk-Interviews vom 3. November 2002 (!) mit dem damals frischgebackenen SPD-Generalsekretär, dem späteren Erster Bürgermeister in Hamburg, derzeit Bundesfinanzminister; Ehemann der vormaligen Schleswig-Holsteinischen "Schul"ministerin Britta Ernst (SPD):
http://www.deutschlandfunk.de/scholz.694.de.html?dram:article_id=60153

Ausriß:
"Gehm: Stichwort Familienpolitik: Ein Schwerpunkt im Regierungsprogramm der SPD, ein Schwerpunkt, der auch mit einer neuen Ministerin besetzt wird. Herr Scholz, was erwarten Sie sich von diesem Politikbereich als Push einer sozialdemokratischen Politik?

Scholz: Die SPD hat in den letzten Jahren viel für Familien mit Kindern getan. Das merkt man nicht zuletzt an der Kindergelderhöhung, an den Verbesserungen bei Wohngeld und Bafög, aber auch an Gesetzen, die das Vereinbarmachen von Beruf und Familie leichter gemacht haben, bei Teilzeit zum Beispiel. Für die Zukunft wird es darauf ankommen, dass wir einen richtigen Rückstand unseres Landes aufholen. Wir haben weniger Ganztagsschulen als in vergleichbaren Ländern Europas. Wir haben weniger Ganztagsbetreuung und auch nicht genügend Betreuungsmöglichkeiten für Kinder im Krippenbereich. Wir wollen da eine kulturelle Revolution erreichen, dass Deutschland auf das gleiche Niveau kommt als (sic - UK) anderswo. Deshalb ist unser Ziel, als Staat dafür zu sorgen, dass Männer und Frauen und Kinder es besser haben, als das heute der Fall ist. Und das wollen wir mit diesem Projekt erreichen. Vier Milliarden Euro für Ganztagsschulen als Initialzündung, ein Gesetz, das 20 Prozent Krippenplätze vorschreibt, auch als erster Schritt zu einer viel größeren Wende.
Und vielleicht kann man das so sagen:
Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern..."


Mehr dazu in einem zeitlosen WELT-Artikel vom 10.11.2002 (!)

https://www.welt.de/print-wams/article122357/Lufthoheit-ueber-Kinderbetten.html


Karl Marx im Jahre 1875 in seiner Kritik am Gothaer Programm der SPD: (Ausriß)

3. Vertreibung von Staat und Kirche – Selbstverwaltung der Schulen
„Ganz verwerflich ist eine ‚Volkserziehung durch den Staat‘.
Durch ein allgemeines Gesetz die Mittel der Volksschulen bestimmen, die Qualifizierung des Lehrerpersonals, die Unterrichtszweige etc., und, wie es in den Vereinigten Staaten (1875! - UK) geschieht, durch Staatsinspektoren die Erfüllung dieser gesetzlichen Vorschriften überwachen, ist etwas ganz anderes, als den Staat zum Volkserzieher zu ernennen!
„Vielmehr sind Regierung und Kirche gleichermaßen von jedem Einfluß auf die Schule auszuschließen.
Im preußisch-deutschen Reich nun gar ... bedarf umgekehrt der Staat einer sehr rauhen Erziehung durch das Volk.“

K. Marx, Kritik des Gothaer Programms, MEW 19, 30f.


Es darf gegrübelt werden.
Schönes Wochenende!
U.K.


eingetragen von Kevin Kraus am 18.06.2018 um 09.48

[SHEV] MATHEMATIK: Wenn Noten schlechter werden, ist "einfacher" machen die richtige Lösung?

Lutz Glaeßner, Schulleiter an der Holstentor Gemeinschaftsschule in Lübeck, sagte NDR 1 Welle Nord: Ein Problem sei, dass Lehrer kaum noch Zeit für den einzelnen Schüler hätten.


Das Bildungsministerium will die Gründe für die schlechteren Mathenoten jetzt gemeinsam mit den Schulen analysieren.
Viele Jungen und Mädchen, die sich für Mathematik begeisterten und das Fach später studierten, entschieden sich nicht für den Lehrerberuf.


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Abinoten: Mathe muss einfacher werden
13.06.18
Glosse von Matthias Popien

Weil Schleswig-Holsteins Schüler bei ihren Abschlussprüfungen schlechte Mathematiknoten bekommen haben, will Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) den Unterricht nun „unterhaltsamer“ machen. Lieber Herr Buchholz, wir verstehen Ihren Ansatz. Und ja, es ist Ihnen mit Ihrem Ratespiel „Wann wird die A 20 fertig?“ sehr schön gelungen, die Menschen für Straßenbau und all seine unterhaltsamen Widrigkeiten zu begeistern. Wer einmal das Glück hatte, die Ereigniskarte „Zwergschwäne“ zu ziehen und damit die Planungen um eine vollkommen unzwergenhafte Jahreszahl zurückzuwerfen, der versteht, warum dieses Spiel Suchtpotenzial hat.

Aber, lieber Herr Buchholz, bei Mathematik kommen wir so nicht weiter. Mathe muss nicht unterhaltsamer, Mathe muss einfacher werden. Es ist schlicht nicht einsehbar, warum 1 x 1 wiederum 1 ist, 1 + 1 aber 2. Das ist nicht unterhaltsam, das ist nicht attraktiv, das ist einfach nur verwirrend. Und immer diese Textaufgaben! Sie sollten schon allein deshalb abgeschafft werden, weil man da ja auch noch lesen und schreiben können muss, um sie zu lösen. Mathematik darf nicht überfrachtet werden. Dreisatz bitte nur noch im Deutsch-unterricht, da lassen sich aus drei Sätzen schöne Geschichten machen!

Wie eine grundlegende Vereinfachung der Mathematik aussehen könnten, hat uns die Rechtschreibreform vorgemacht. Lieber Herr Buchholz, seitdem darf man „Tschüs“ und „Tschüss“ schreiben. Beides richtig! Mathematik muss dem ideologischen Irrweg der zwanghaften Ergebnisfixierung abschwören. Mathematik braucht endlich neue Lösungen.


https://www.abendblatt.de/nachrichten/article214565361/Mathe-muss-einfacher-werden.html

[...]
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 14.06.2018 um 16.06

[SHEV] Josef Kraus erhält den Deutschen Sprachpreis 2018

14.06.2018 10:03
Josef Kraus erhält den Deutschen Sprachpreis 2018

Anke Meis DSZ - Deutsches Stiftungszentrum

Stifterverband

Josef Kraus, langjähriger Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und Oberstudiendirektor a.D., ist Preisträger des diesjährigen Deutschen Sprachpreises. Die Auszeichnung der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache im Stifterverband wird am 28. September 2018 in Weimar verliehen.

Josef Kraus (*1949) hat in zahlreichen Reden, Fernseh- und Rundfunkauftritten, Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen und in seinen äußerst erfolgreichen Büchern die deutsche Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte mit ihren großen Traditionsbrüchen und -verlusten mit umfassender Sachkenntnis schonungslos analysiert. Er wurde so zum vielbeachteten, oft gefürchteten Kritiker der für diese Politik Verantwortlichen. Dabei lag sein Hauptaugenmerk immer auf dem Medium aller Bildung, der Sprache. So kritisierte er bereits 1993 überzeugend die Rechtschreibreform, forderte immer wieder eine Ausweitung des Deutschunterrichts zur Stärkung der sprachlichen und literarischen Bildung, gründete 2005 mit Walter Krämer (dem Träger des Deutschen Sprachpreises 1999) und dem Journalisten Wolf Schneider die „Aktion Lebendiges Deutsch“, die sich gegen die zunehmende Anglisierung des Deutschen richtete. Er wandte sich mit guten Gründen gegen den Bedeutungsverlust der deutschen Sprache in den Wissenschaften, gegen die sog. „Gendersprache“ und die „Einfache Sprache“ und übte bissig-humorvolle Sprachkritik an der „lingua paedagogica correcta der Gutpädagogen“. In Josef Kraus ehrt die Henning-Kaufmann-Stiftung ganz im Sinne ihres Gründers einen großen Lehrer, Pfleger und Förderer der deutschen Sprache.

Josef Kraus war ab 1980 Gymnasiallehrer für Deutsch und Sport in Landshut, gleichzeitig Schulpsychologe und Ausbilder von Schulpsychologen für den Regierungsbezirk Niederbayern. Von 1995 bis 2015 leitete er als Oberstudiendirektor das Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium Vilsbiburg (Landkreis Landshut), von 1987 bis 2017 war er Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, der Dachorganisation der Verbände der Lehrer an Gymnasien, Realschulen, beruflichen Schulen und Wirtschaftsschulen. 1991 bis 2013 gehörte er dem Beirat für Fragen der Inneren Führung beim Bundesminister der Verteidigung an.

Der Preisträger schrieb u. a. die Bücher: Spaßpädagogik. Sackgassen deutscher Schulpolitik, 2. erg. Aufl. 1998; Der Pisa-Schwindel, 2005; Helikopter-Eltern. Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung, 2013; Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt. Und was Eltern jetzt wissen müssen, 2017; Sternstunden – Große Texte deutscher Sprache, 2018 (hrsg. zusammen mit Walter Krämer); 50 Jahre Umerziehung – die 68er und ihre Hinterlassenschaften, 2018.

Die feierliche Preisverleihung wird am 28. September 2018 in Weimar stattfinden. Die Laudatio wird Hellmut Seemann, Präsident der Klassik-Stiftung Weimar, übernehmen.

Der Vorstand der Henning-Kaufmann-Stiftung: Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Glück (Bamberg, Sprecher des Vorstands), Patricia Conring (Weimar), Dr. Michael Knoche (Weimar), Dominik Petermann (Essen), Prof. Dr. Heinz-Günter Schmitz (Kiel), Dr. Heike Schmoll (Berlin).
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Weitere Informationen:
http://www.henning-kaufmann-stiftung.de - Website der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache
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https://idw-online.de/de/news697524

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 13.06.2018 um 07.29

[SHEV] RECHTSCHREIBUNG - Gendersternchen - Dichter Reiner Kunze: "Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie"


09.06.2018

Dichter Reiner Kunze: "Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie"

Wer als Freidenker im totalitären Staat der DDR so lange der Indoktrination ausgesetzt war wie Dichter Reiner Kunze, der 1977 mit seiner Ehefrau Elisabeth in den Westen übersiedelte und in Erlau im Landkreis Passau lebt, der hegt eine tiefe Skepsis gegen verordnete Gebote des Denkens und Redens. Zum Thema Gendersprache, das der Deutsche Rechtschreibrat am Freitag (erfolglos) in Wien debattiert hat, nimmt der 84-jährige Sprachkünstler, der am 23. Juni mit aufrüttelnder Lyrik die Festspiele Europäische Wochen Passau eröffnet, eine klare Haltung ein, in welcher der Widerwille gegen Ideologien und die Liebe zu Reichtum und Freiheit der Sprache gleichermaßen zum Ausdruck kommen. Mit Reiner Kunzes freundlicher Genehmigung veröffentlichen wir seine Gedanken zum Sprachfeminismus hier im Wortlaut:

"Es gibt ein grammatisches Geschlecht (Genus) und ein natürliches Geschlecht (Sexus). Genus ist das Geschlecht des Wortes (Maskulinum [der], Femininum [die], Neutrum [das], Sexus ist das Geschlecht von Lebewesen.

Das Geschlecht des Wortes (männlich, weiblich oder sächlich) stimmt nicht immer mit dem Geschlecht des Lebewesens überein, das durch das Wort bezeichnet wird. Es gibt maskuline Wörter, die nicht nur männliche Personen bezeichnen, zum Beispiel Gast, Säugling oder Filmstar, feminine Wörter, die nicht nur weibliche Personen bezeichnen, zum Beispiel Waise, Majestät oder Geisel, und Neutra, die männliche und weibliche Personen oder nur eine einzige Person natürlichen Geschlechts bezeichnen, zum Beispiel Mitglied, Staatsoberhaupt, Weib oder Kind. Diese Wörter sind in ihrer Bedeutung geschlechtsübergreifend.

Wer diese Ausdrucksmöglichkeiten für sein natürliches Geschlecht als diskriminierend empfindet und ihren Gebrauch bekämpft, bekämpft die Sprache, indem er ihre Verarmung befördert. Er beraubt die Menschen der Möglichkeiten, in allgemeinen, geschlechtsübergreifenden Begriffen zu sprechen, was zum Verschwinden ungezählter Wortbedeutungen führt. Der Wähler ist dann stets ein Mann, die Wählerin eine Frau, das geschlechtsneutrale Wort für eine Person, die wählen geht, ist jedoch verschwunden.

Redewendungen wie "Übung macht den Meister" oder "Der Klügere gibt nach" dürften nicht mehr gebraucht werden, weil die geschlechtsübergreifende Bedeutung nicht mehr gedacht werden darf.

Sätze wie "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörer" könnten überhaupt nicht mehr formuliert werden, da die sprachfeministisch korrekten Versionen "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörerinnen" oder "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörerinnen und Zuhörer" ad absurdum führen würden.

Wo es möglich ist, ersetzt man die Doppelform durch Partizipien wie "Studierende, Lehrende oder Lernende" oder neue Begriffe wie "Lehrperson", was ein abstraktes und entfremdendes Deutsch und einen papierenen Stil ergibt.

In einem österreichischen Universitätsmagazin heißt es: "Besorgniserregend ist die Entscheidung des Bildungsministeriums, nur mehr gendergerechte Schulbücher zu approbieren. So liest man in einem Unterstufen[!]-Deutschbuch folgende Aufforderung: ,Eine/r ist Zuhörer/in, der/die andere ist die Vorleser/in. Eine/r liest den Abschnitt vor, der/die Zuhörer/in fasst das Gehörte zusammen.‘" Man schreibe nie, was man nicht sprechen kann, oder was zu einer Verkrüppelung der gesprochenen Sprache führt (Professx, Stud_entin, Trans*autoren, Akteure/innen [gendergerechte Schreibweisen nach Prof. Dr. phil Lann Hornscheidt, geb. Antje Hornscheidt, Humboldt-Universität Berlin]). In dem österreichischen Schulbuch hat man für Kinder gedruckt,was sich nicht einmal fließend lesen läßt.

Die Sexualisierung der Sprache durch die Diskreditierung geschlechtsübergreifender Wortbedeutungen hat eine eklatante Verarmung und Bürokratisierung der Sprache, die Denunzierung aller Sprechenden, die sich dagegen verwahren, und eine Einschränkung der Freiheit des Denkens zur Folge. Der Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie, die sich gegen die deutsche Sprachkultur und das weltliterarische Erbe richtet, das aus dieser Kultur hervorgegangen ist.
" −

URL: http://www.pnp.de/lokales/stadt_und_landkreis_passau/passau_land/2971049_Dichter-Reiner-Kunze-Sprachgenderismus-ist-eine-aggressive-Ideologie.html


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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 08.06.2018 um 17.47

[SHEV] RECHTSCHREIBUNG - „Gerechte Sprache“: Das Gendersternchen kommt vorerst nicht in den Duden - Vorlesbarkeit ?

8.6.18
„Gerechte Sprache“:
Das Gendersternchen kommt vorerst nicht in den Duden


Stand: 15:20 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten

Von Matthias Heine

Ein Tweet der baden-württembergischen Landesregierung mit dem geschlechtsneutral formulierten Wort "Bürger*innen"

Gendern wird vertagt: Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat keine Entscheidung über Regeln zur „geschlechtergerechten“ Sprache gefällt. Angeregt hatte die Debatte das Land Berlin.

Der Untergang der deutschen Sprache, den einige befürchteten, ist vorerst verschoben: Das Gendersternchen kommt nicht bald in den Duden. Und die amtlichen bestallten deutschsprachigen Rechtschreibhüter werden vorerst keine Empfehlungen für „geschlechtergerechte“ Sprache geben. Der Rat für deutsche Rechtschreibung sieht die Schreibentwicklung als nicht so weit gediehen an, dass das Regelwerk der Amtlichen deutschen Rechtschreibung geändert werden sollte, um die Schriftsprache„gendergerecht“ zu gestalten.

Arbeitsgruppe soll Klarheit schaffen

Der Rat hat auf seiner Sitzung in Wien am Freitag über das Thema beraten und kommt zum Schluss: „Aufgrund der Beobachtung der geschriebenen Sprache ergibt sich derzeit keine eindeutige Tendenz, wie durch Orthografie die Schreibung geschlechtergerecht gestaltet werden kann.“ Wenn man überhaupt eine Empfehlung aus der offiziellen Mitteilung der Experten herauslesen kann, dann vielleicht aus dieser Passage: „Die weit verbreitete Praxis, immer von Frauen und Männern in weiblicher und männlicher Form, im Plural oder in Passivkonstruktionen zu schreiben, wird der Erwartung geschlechtergerechter Schreibung derzeit am ehesten gerecht.“

Als „geschlechtergerechte Schreibung“ gelten etwa Doppelnennungen wie Schülerinnen und Schüler oder Unterscheidungen wie Ärztin und Arzt. Möglich, aber orthografisch und grammatisch nach dem aktuellen amtlichen Regelwerk nicht normgerecht, sind auch sogenannte Gender-Sternchen (Lehrer*innen) oder Schrägstriche (Lehrer/in) sowie die X-Form (Dix Studierx).

Bis zum Novemer dieses Jahres soll nun eine vom Rat einberufene Arbeitsgruppe mehr Klarheit schaffen. Der Rat hat die Arbeitsgruppe gebeten, mögliche Empfehlungen an die staatlichen Stellen vorzubereiten. Dass sich der Rechtschreibrat mit dem Gendern beschäftigt, geht auf eine Anfrage der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung zurück, die nach Formulierungsempfehlungen gefragt hatte.

Nun solle sich die Arbeitsgruppe von diversen Grundsätzen für den Umgang mit geschlechtergerechter Schreibung leiten lassen, heißt es in der Mitteilung: Geschlechtergerechte Schreibung sollte verständlich, lesbar und vorlesbar sein. Sie sollte grammatisch korrekt sein und sie muss Eindeutigkeit und Rechtssicherheit in juristischen Texten gewährleisten.

Am Ende entscheiden die Staaten und nicht der Rat

Der Rat für deutsche Rechtschreibung wurde nach den Erfahrungen mit der desaströsen Rechtschreibreform von Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens eingerichtet. Aufgabe des Rats ist es, die Schreibentwicklung zu beobachten, Zweifelsfälle der Rechtschreibung zu klären und Vorschläge zur Anpassung des Regelwerks an den allgemeinen Wandel der Sprache zu erarbeiten und wissenschaftlich zu begründen. Diese Vorschläge sind den staatlichen Stellen vorzulegen und treten erst nach deren Billigung in Kraft.

https://www.welt.de/kultur/article177205660/Gerechte-Sprache-Das-Gendersternchen-kommt-vorerst-nicht-in-den-Duden.html


eingetragen von Kevin Kraus am 07.06.2018 um 13.08

Altbundespräsident: Gauck warnt vor „falscher Rücksichtnahme“ gegenüber Migranten

Stand: 08:25 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten

Altbundespräsident Joachim Gauck erwartet von hier lebenden Migranten, Deutschland und seine Werte zu akzeptieren.

„Es darf da keine falschen Rücksichtnahme geben, weil man fürchtet, als Fremdenfeind zu gelten“, sagte Gauck der "Bild".
Er fände es nicht hinnehmbar, wenn Menschen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, kein Deutsch können, so Gauck.

Altbundespräsident Joachim Gauck hat Migranten in Deutschland zur Akzeptanz Deutschlands und seiner Werte aufgefordert. „Ich finde es nicht hinnehmbar, wenn Menschen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, sich nicht auf Deutsch unterhalten können, keine Elternabende ihrer Kinder besuchen oder diese sogar vom Unterricht oder vom Sport fernhalten“,
sagte Gauck einer Sonderausgabe der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag.

„Wir erwarten von denen, die zu uns kommen, dass sie bereit sind, das Land, wie es gewachsen ist, und seine Werte zu akzeptieren“, sagte Gauck. Da dürfe es „keine falsche Rücksichtnahme geben, weil man fürchtet, als Fremdenfeind zu gelten“. Es müsse „so etwas wie verbindliche Regeln für das Zusammenleben geben und nicht mehrere Gesellschaften nebeneinander“.

Heimat-Begriff vom „früheren Missbrauch befreien“

Gauck begrüßte zudem die Wiederentdeckung des Begriffs „Heimat“ in die öffentliche Diskussion: „Es war und ist überfällig, den Begriff vom früheren politischen Missbrauch zu befreien“, sagte Gauck mit Blick auf die Nationalsozialisten und die DDR-Führung. „Deutschland brauchte also durchaus eine Erholung von diesen missbrauchten Begriffen. Die ist inzwischen gut und weit gediehen.“

Auslöser für die Heimat-Diskussion ist nach Gaucks Ansicht insbesondere die Flüchtlingsdebatte: „Dass wir uns jetzt besonders mit dem Begriff ‚Heimat‘ beschäftigen, hängt in der Tat mit der Flüchtlingskrise zusammen.“ Durch die Zuwanderung entstehe bei manchen Menschen das Gefühl, in Deutschland nicht mehr zu Hause zu sein. Er warnte aber zugleich davor, den Begriff „Heimat“ zu „verkitschen“.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article177114800/Altbundespraesident-Gauck-warnt-vor-falscher-Ruecksichtnahme-gegenueber-Migranten.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 04.06.2018 um 17.09

Anmerkung: Prof. Dr. Jörg Ramseger ist für den Grundschulverband, der sich stark für die unsägliche Methode "Lesen durch Schreiben" einsetzt, tätig:

Prof. Dr. Jörg Ramseger, Fachreferent für Qualitätsentwicklung im Grundschulverband e. V.,
joerg.ramseger@grundschulverband.de, Tel.: 0175 596 1717

http://grundschulverband.de/dt_team/prof-dr-joerg-ramseger/

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Schupelius-Kolumne

Die Grundschüler können nicht schreiben, weil man es ihnen nicht beibringt


Senatorin Scheeres, Bildungsforscher Ramseger: Anleitung für Lehrer Foto: DAVIDS/Sven Darmer

Gunnar Schupelius
3. Juni 2018 17:55

Senatorin Sandra Scheeres hält am Schreiben nach Gehör fest. Auf diese Weise lernen viele Kinder das richtige Schreiben nie, kritisiert Gunnar Schupelius.

Die Grundschüler lernen das Schreiben nicht mehr. 48 Prozent der Viertklässler erreicht nicht einmal die Mindeststandards der Rechtschreibung. Unter den Kindern nicht deutscher Herkunft sind es sogar 61 Prozent

Das liegt an der Methode, mit der sie lernen, am sogenannten freien Schreiben. Man sagt dazu auch „Schreiben nach Gehör“. Die Kinder buchstabieren, wie es ihnen gerade einfällt, zum Beispiel so: „Die foirwer retete eine oile aus dem stal“ (Die Feuerwehr rettete die Eule aus dem Stall).

Für solches Kauderwelsch gibt es ein großes Lob und die Eltern werden ermahnt, auf keinen Fall zu korrigieren, das werde sich schon alles einrenken.


So behaupten es die sogenannten Reformpädagogen, die diese Methode erfunden haben, so verkünden es die Lehrer, die sie übernehmen mussten. Die Wut der Eltern wächst und wächst. Inzwischen können sogar die Studenten nicht mehr richtig schreiben, weil sie es in der Schule nicht gelernt haben. Linguisten und Hirnforscher warnen vergeblich davor, dass sich die falsche Schreibweise im Kopf verfestigt.

Die FDP hat das Verbot der Schreibmethode gefordert, die CDU hat sich dem Verbot angeschlossen. In Hamburg und Baden-Württemberg wurde sie bereits verboten.

In Berlin nicht und dabei soll es bleiben. Das sagte Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) am letzten Donnerstag. Gemeinsam mit dem Bildungsforscher Jörg Ramseger stellte sie eine neue Anleitung für Lehrer vor. Sie sagte aber auch: „Es geht nicht, dass Lehrkräfte Falsches falsch stehen lassen.“

Jetzt soll also doch korrigiert werden! Wenn das Kind schreibt: „Tiga sint tol“, soll der Lehrer daneben schreiben: „Tiger sind toll“. Und offenbar sollen jetzt auch die Eltern wieder sagen dürfen, was richtig und was falsch ist. Klar, warum auch nicht? Das ist die natürliche Reaktion, seinem Kind zu zeigen, wie man richtig schreibt.

Aber genau diese Reaktion sollten sich Mütter und Väter ja bisher verkneifen. Ihnen wurde eingeredet, dass sich alles einrenkt und das Kind in der vierten Klasse schreiben kann. Das war eine Behauptung, die Rechnung ging nicht auf und jetzt rudert die Schulsenatorin zurück.

So ist es immer in der Schulpolitik. Die Erziehungswissenschaftler brüten eine Reform aus, das „Landesinstitut für Schule und Medien“ (LISUM) gießt sie in einen Lehrplan und die Lehrer müssen sie umzusetzen.

So war es auch mit dem „Jargangsübergreifenden Lernen“ (JüL): Plötzlich wurden die Klassenverbände eins bis drei aufgelöst und alle Kinder in einen Raum gesetzt. Die Älteren sollten die Jüngeren unterrichten, Lehrer nur als Moderatoren in Erscheinung treten. Nette Idee, doch sie funktionierte höchst selten und heimlich still und leise wurde die Pflicht zum Jül wieder aufgehoben.

Wann hört es endlich auf, dass man mit Schulkindern experimentiert? Als nach der Fibel gelernt wurde, konnten alle schreiben. Jetzt nicht mehr. Das Experiment ist schief gelaufen.

Ausbaden müssen es die Schüler, die als Erwachsene nicht richtig schreiben können.


https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/die-grundschueler-koennen-nicht-schreiben-weil-man-es-ihnen-nicht-beibringt

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 26.05.2018 um 21.48

[SHEV] RECHTSCHREIBUNG - Peter Schmachthagen: Aufnahme des Gendersternchens in den Duden ?

Deutschstunde - Sprache ist weder Männchen noch Weibchen

Zum „kleinen Unterschied“ trägt sie nur so viel bei, dass der Gender-Wahn immer absurdere Züge annimmt, sagt Peter Schmachthagen.
22.05.2018, 06:50 Uhr

Als nach der Kreuzigung und der Wiederauferstehung Jesu bei den Jüngern in Jerusalem Pfingsten, also der 50. Tag nach Ostern, erreicht war, erhob sich ein Brausen, und es fielen Zungen wie Feuer vom Himmel. Die Jünger erhoben sich und fingen an zu predigen. Sie hatten den Heiligen Geist empfangen. Was heute zwar nicht vom Himmel, aber in die Sprache fällt, ist nicht der Heilige Geist, sondern der ganz und gar unheilige Gender-Wahn, bei dem die Feministinnen Feuer und Flamme sprühen, um alles Männliche aus der Sprache zu tilgen, so, als hätten sie es dem lieben Gott immer noch nicht verziehen, dass er Adam und Eva angeblich in der falschen Reihenfolge erschaffen hat.

Besonders im Kommen ist dieser ¬Tage das Gendersternchen (*), das zwischen Wortstamm und weibliche Endung -innen gesetzt wird ("Mitglieder*innen"), um anzudeuten, dass nicht nur Mann und Frau, sondern alle anderen gefühlten, geänderten und umgewandelten inter- und transsexuellen Geschlechter gemeint sind.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung, der Empfehlungen für die Schreibweise der Wörter ausspricht (bitte nicht "Worte", wie es in der Mitteilung heißt), will in seiner Sitzung am 8. Juni über die geschlechtergerechte Sprache beraten und unter Umständen auf die Aufnahme des Gendersternchens in den Duden drängen.


Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) ist jedenfalls begeistert von diesem Vorschlag, wie sie in einem Interview kundtat. Die Genderdebatte habe viel dazu beigetragen, unseren Blick auf andere Identitäten und Lebensformen zu entspannen. "Sprache sagt viel darüber aus, wie eine Gesellschaft tickt und zusammenhält", erklärt die Ministerin. In der Tat, Sprache sagt viel darüber aus, wie jemand tickt.

Der Fehler der Kampagne liegt in der Verwechslung von grammatischem und natürlichem Geschlecht. Man unterscheidet drei Genera (grammatische Geschlechter): Maskulinum, Femininum, Neutrum. Das im Allgemeinen mit jedem Substantiv verbundene Genus wird vor allem durch den Artikel angezeigt: der Kopf, die Nase, das Ohr. Von dem grammatischen Geschlecht ist das natürliche Geschlecht (Sexus; männlich, weiblich, weder männlich noch weiblich: sächlich) zu unterscheiden.

Die grammatisch und etymologisch markierten Genera sind eine Zuordnung, die mit den biologischen Geschlechtern der Schöpfung oder der Evolution erst einmal nicht das Geringste zu tun haben.
Wer das missachtet und über die Gleichsetzung der Artikelwörter mit sexistischer Bedeutung nicht hinausgekommen ist, dürfte eigentlich ganz zufrieden sein: 46 Prozent der deutschen Hauptwörter sind feminin, nur 34 Prozent maskulin und 20 Prozent neutral. Da hierbei das Femininum uneinholbar führt, verstehe ich die Aufregung der Feministinnen und Gender-Kämpfer*innen ohnehin nicht.

Das generische oder verallgemeinernde Maskulinum ist die Verwendung maskuliner Formen, ohne dass man mit diesen Formen etwas über das natürliche Geschlecht (den Sexus) aussagen will. Ein generisches Maskulinum bezeichnet weibliche und männliche Personen oder andere Lebewesen gemeinsam: Keiner hat das gesehen. Jeder muss sein Schicksal tragen. Unser Betrieb beschäftigt 420 Mitarbeiter. Dementsprechend wäre ein generisches Femininum also eine grammatische Form, die ohne biologischen Bezug alle drei Genera umfasst, zum Beispiel die Person. Falls ich als eine Person bezeichnet werden sollte, laufe ich als Mann ja auch nicht gleich zum Gericht.

Das grassierende Gendern sexualisiert die Sprache, es missbraucht die Sprache. Denn die Sprache ist weder Männchen noch Weibchen. Zum "kleinen Unterschied" trägt sie nur so viel bei, dass man über ihn sprechen und schreiben kann. Zum Schutz von Menschenrechten taugt das Gendern nicht (Helmut Glück in der "FAZ").

deutschstunde@t-online.de

https://www.morgenpost.de/kolumne/deutschstunde/article214349981/Sprache-ist-weder-Maennchen-noch-Weibchen.html

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 22.05.2018 um 21.16

spiegel.de 20. Mai 2018, 19:24 Uhr

Allgäu Airport
Polizei kontrolliert Schulschwänzer am Flughafen
Flüge sind in den Ferien teuer - manche Eltern lassen ihre Kinder deshalb die Schule schwänzen, um früher zu starten. Die Polizei in Memmingen griff nun zu einem besonderen Mittel.


Vor dem Start der Pfingstferien haben sechs Beamte Familien kontrolliert, die unter der Woche am Allgäu Airport erschienen. Der Grund: Immer wieder lassen Eltern ihre Kinder die Schule schwänzen, um früher in den Urlaub starten zu können. Doch in Deutschland gilt die Schulpflicht.

Wie die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West gegenüber SPIEGEL ONLINE bestätigte, wurden bei der Aktion mehrere Kinder im schulpflichtigen Alter entdeckt. Nach Rückfragen bei den zuständigen Schulen war in zehn Fällen klar: Die Kinder waren unentschuldigt dem Unterricht ferngeblieben.

"Das Phänomen ist uns seit Längerem bekannt, und so etwas gehört eben auch zu unseren Aufgaben", kommentierte ein Polizeisprecher die Maßnahme. "Wenn der Lehrer dann sagt, dass er auf die Anwesenheit der Kinder besteht, müssen wir sie zurückbringen."

Ob das geschehen sei, wusste der Sprecher nicht. Das sei aber unwahrscheinlich, schließlich müsse die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Vielmehr müssten die Eltern wohl ein bisschen vom Urlaubsgeld für eine Ordnungsbuße aufheben.

Zehn Anzeigen gegen Eltern sind bei den zuständigen Landratsämtern eingegangen. In der Regel haben die Eltern in einem solchen Fall zwei Wochen Zeit, einen triftigen Grund für das unentschuldigte Fehlen geltend zu machen.

Die Höhe der Bußgelder bestimmt der Ordnungswidrigkeiten-Katalog. Rund um die Ferien ist Schulschwänzen aber teuer als im restlichen Schuljahr, berichtete die "Augsburger Allgemeine" bereits im vergangenen Jahr.

löw/dpa

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/memmingen-polizei-kontrolliert-schulschwaenzer-am-flughafen-a-1208757.html


eingetragen von Kevin Kraus am 14.05.2018 um 04.24

[SHEV] Trifft nicht nur für Österreich zu.... Gerhard Riegler: Die Saat geht auf // Umbau des Bildungswesens - OECD - ...

Gerhard Riegler: Die Saat geht auf

Veröffentlicht am 12. Mai 2018 von Eckehard Quin

„Die vielen neuen Privatuniversitäten und Fachhochschulen sind auf ihre zahlende Klientel angewiesen. Insider erzählen davon, dass Eltern negative Noten nicht akzeptieren. Die Uni- und FH-Leitungen beugen sich diesem Druck, weil sie existenzbedrohende Einnahmenverluste befürchten. Sprich: Im Zweifel wird das Niveau gesenkt“, so Dr. Martina Salomon, stv. Chefredakteurin der Tageszeitung „Kurier“. Sie setzt ebenso ehrlich und mutig fort: „Das Ganze ist auch international zu einem riesigen Geschäftszweig geworden, in dem auch etliche Fantasie-Universitäten mitmischen, die um die Kinder der Reichen buhlen. Inklusive viele private „medical schools“ für jene, die an den Medizinuni-Aufnahmeverfahren scheitern.“ (1)

Eines muss man der Wirtschaftsorganisation OECD lassen: Der Umbau des Bildungswesens ist gelungen. Begonnen wurde er vor zwei Jahrzehnten mit den PISA-Tests und der auf sie folgenden Bevormundung der Schulpolitik durch die OECD-„Bildungsabteilung“. Seine Fortsetzung gefunden hat er unter dem Titel „Kompetenzorientierung“ mit der Entleerung der Lehrpläne und einer Absenkung der Ansprüche. Geführt hat die Entwertung der Reifeprüfung für die MaturantInnen zur Notwendigkeit, nach der Matura in den tertiären Bildungsbereich einzusteigen, um eine realistische Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben. An den staatlichen Universitäten überforderte dies die vorhandenen Kapazitäten. Der Boden für private Institutionen war geschaffen.

Zwischen 2007 und 2017 erhöhte sich in Österreich die Akademikerquote unter den 25- bis 29-Jährigen von 16,4 % auf 39,8 % – deutlich mehr als eine Verdoppelung binnen eines einzigen Jahrzehnts. (2) Laut AMS sind in Wien inzwischen 11,6 % der AbsolventInnen einer tertiären Bildungseinrichtung arbeitslos. (3)

Staaten, die der OECD gehorchend die Akademikerquote schon früher in die Höhe getrieben haben, sind inzwischen bemüht, unsere duale Bildung in ihr Bildungswesen einzuführen bzw. sie in ihm auszubauen, um der hohen Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. In Österreich aber ließ der Politslogan „Matura für alle“ die Anzahl der Lehrlinge schmelzen wie Schnee in der Frühjahrssonne.


Dr. Martina Salomon: „Eine „education bubble“ hat sich gebildet. Platzt sie irgendwann einmal?“ (4) Laut Statistik Austria ist die Wahrscheinlichkeit, in Österreich zu den Armutsgefährdeten zu gehören, für AbsolventInnen von Hochschulen oder Akademien bereits größer als für die einer Lehre oder mittleren Schule; für MaturantInnen, die der Matura keinen tertiären Bildungsabschluss folgen ließen, ist das Armutsgefährdungsrisiko sogar um die Hälfte größer als für AbsolventInnen einer Lehre oder mittleren Schule. (5) Die Blase ist also bereits geplatzt.

„Angesichts der inflationären Zunahme von Abschlüssen aller Art droht ein akademisches Prekariat“, warnt Univ.-Prof. Mag. Dr. Konrad Paul Liessmann. (6) Ein akademisches Prekariat – ist es das, was man wollte?

(1) Martina Salomon, Wann platzt die „education bubble“? In: Kurier online vom 5. Mai 2018.
(2) Eurostat-Datenbank, Abfrage vom 9. Mai 2018.
(3) AMS (Hrsg.), Spezialthema zum Arbeitsmarkt (April 2018), S. 3.
(4) Salomon, Education bubble.
(5) Statistik Austria (Hrsg.), Bildung in Zahlen 2016/17. Schlüsselindikatoren und Analysen (2018), S. 109.
(6) Ute Brühl, Konrad Paul Liessmann: Was gebildete Menschen wirklich ausmacht. In: Kurier online vom 17. September 2017.

https://quinecke.wordpress.com/2018/05/12/gerhard-riegler-die-saat-geht-auf/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
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eingetragen von Kevin Kraus am 10.05.2018 um 18.09

Bildungssenatorin Scheeres: „Wenn ich eine Lehrkraft mit Kopftuch vor mir habe, ist das nicht neutral.“

Neutralitätsgesetz: Klage abgewiesen: Lehrerin darf an Grundschule kein Kopftuch tragen

Update 09.05.2018 15:02 Uhr
Berliner Neutralitätsgesetz Klage abgewiesen: Lehrerin darf an Grundschule kein Kopftuch tragen

Eine Berliner Lehrerin klagt, um mit Kopftuch an einer Grundschule unterrichten zu dürfen. Vor dem Arbeitsgericht verliert sie. Doch eine Berufung ist möglich. Fatina Keilani
Zuhörerinnen im Arbeitsgericht am 14. April. Die Entscheidung wird heute verkündet.

Das Land hat gewonnen, die Klägerin hat verloren: An diesem Mittwoch verkündete das Berliner Arbeitsgericht sein jüngstes Urteil zum Thema Kopftuch in der Schule - Unterricht an Grundschulen ist nach wie vor mit Kopftuch nicht erlaubt. Die Klage von Leyla R. (Name geändert) wurde abgewiesen.

Die Lehrerin hatte geklagt, weil man sie nicht an der Grundschule, der sie zunächst zugewiesen war, mit Kopftuch unterrichten ließ. Stattdessen wurde sie freigestellt; ihr wurde ein Job an einem Oberstufenzentrum angeboten, an dem das Kopftuch erlaubt gewesen wäre. Sie nahm unter dem Vorbehalt der rechtlichen Überprüfung an. Als Grundschullehrerin hätte sie dort allenfalls eine Willkommensklasse unterrichten können, da sie ansonsten nicht für den Posten qualifiziert war; eine solche wurde eigens für sie eingerichtet. Die Klägerin arbeitet derzeit nicht, sondern ist in Elternzeit.

Bedienstete des Landes Berlin können überall eingesetzt werden, wo es ihrer Vergütungsgruppe entspricht, so liegt es auch hier. Die Umsetzung der Lehrerin auf einen anderen Job sei in Ordnung gewesen, die Senatsverwaltung hätte gar nicht anders handeln können, entschied das Gericht.

Der Rechtsstreit geht vermutlich weiter

Berufung ist zulässig, die Anwältin der Klägerin wollte sich noch nicht dazu äußern, ob das Rechtsmittel eingelegt wird. Während der Verhandlung im April gingen alle Beteiligten davon aus, dass das Arbeitsgericht nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zum Bundesverfassungsgericht ist. Dort könnte die Sache als Verfassungsbeschwerde landen - aber nur, wenn letztinstanzlich das Land Berlin gewinnt, da nur die Klägerin Grundrechtsträgerin ist.

Mit ihrer Klage verfolgte Leyla R. das Ziel, mit Kopftuch an einer Grundschule unterrichten zu dürfen. Dies ist jedoch nach dem Neutralitätsgesetz des Landes Berlin nicht gestattet. Das Land Berlin wird in dem Verfahren durch die Anwältin und Gründerin der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee Seyran Ates vertreten.

Am liebsten wäre es dem Senat gewesen, wenn das Gericht das Neutralitätsgesetz in Karlsruhe vorgelegt hätte, um es auf seine Verfassungskonformität überprüfen zu lassen. Das geschah jedoch nicht. Der Vorsitzende Richter Arne Boyer begründete das bei der Urteilsverkündung damit, dass die Kammer keine Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des Berliner Neutralitätsgesetzes hatte.

Gericht hält Neutralitätsgesetz für verfassungskonform

Das Bundesverfassungsgericht hatte im Jahr 2015 geurteilt, dass landesgesetzliche Kopftuchverbote nur zulässig sind, wenn konkrete Gefahren für den Schulfrieden zu erwarten sind. Sind Gerichte überzeugt, es mit verfassungswidrigen Vorschriften zu tun zu haben, müssen sie den Fall direkt in Karlsruhe vorlegen. Das Arbeitsgericht entschied sich jedoch, wie schon 2016, dagegen.


Die Klägerin selbst war nicht erschienen. Ein Vertreter der Initiative Pro Neutralitätsgesetz zeigte sich erfreut und sagte, die Initiative fühle sich bestätigt. Erfreut äußerte sich auch die CDU-Integrationspolitikerin Cornelia Seibeld: "Wir begrüßen die heutige Entscheidung und sehen unsere Position bestätigt. Berlin braucht neutrale Schulen."

Es sind noch drei weitere ähnliche Verfahren anhängig, und es kommen ständig neue hinzu. Am 24. Mai verfolgt dieselbe Klägerin einen weiteren Antrag, nämlich auf Entschädigung wegen der Ungleichbehandlung.


https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-neutralitaetsgesetz-klage-abgewiesen-lehrerin-darf-an-grundschule-kein-kopftuch-tragen/21260532.html

Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 30.04.2018 um 11.51

[SHEV] INTEGRATION? - Aus BW: Ausbildung islamischer Religionslehrer - Konservative Islamverbände blockieren

STUTTGARTER-ZEITUNG.DE
Exklusiv
Pädagogische Hochschule in Freiburg
Islamverbände wehren sich gegen kritischen Professor


Von Armin Käfer 29. April 2018 - 12:50 Uhr

Die Ausbildung islamischer Religionslehrer ist umstritten. Eine Professorenstelle an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg bleibt vorerst unbesetzt.

An der Pädagogischen Hochschule in Freiburg ist es zunächst nicht gelungen, eine neue Professorenstelle für die Ausbildung islamischer Religionslehrer zu besetzen

Stuttgart - Der Versuch, an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg eine neue Professorenstelle für die Ausbildung islamischer Religionslehrer zu besetzen, ist im ersten Anlauf gescheitert. Seit Monaten versuchen konservative Islamverbände hinter den Kulissen zu verhindern, dass ein muslimischer Reformtheologe mit der Aufgabe betreut wird. Nun ist die umstrittene Stelle erneut ausgeschrieben.

Bei der ersten Ausschreibung Ende 2017 hatten sich laut Auskunft des Rektors Ulrich Druwe 19 Bewerber gemeldet. Am Ende blieb nach Informationen der Stuttgarter Zeitung aber nur einer übrig, den die Auswahlkommission für geeignet gehalten hätte: Abdel-Hakim Ourghi, ein prominenter Islam-Reformer. Er ist Dozent in Freiburg. Gegen seine Berufung gibt es jedoch massiven Widerstand aus Muslimverbänden.

Interreligiöse Offenheit wird in der neuen Stellenanzeige betont

Der StZ liegt ein Papier vor, in dem „erhebliche Bedenken“ geltend gemacht werden, weil Ourghi „Problemphänomene wie religiös motivierten Terrorismus und frauenfeindliche Verhaltenweisen bei manchen Muslimen“ instrumentalisiere. Das Papier war zunächst als öffentliche Stellungnahme gedacht, wurde dann aber zurückgezogen. Aus der Hochschule ist zu erfahren, dass konservative muslimische Verbände gegen eine Berufung Ourghis als Professor „Sturm gelaufen“ seien.


Weil es am Ende nur einen akzeptablen Bewerber gab, wurde der Posten jetzt erneut ausgeschrieben. In der Stellenanzeige wird eigenes betont, dass „interreligiöse Offenheit und Verständigung auf der Grundlage einer historisch-kritischen islamischen Theologie“ vorausgesetzt würden. Im Unterschied zur ersten Ausschreibung heißt es außerdem, dass „die Berücksichtigung der Genderthematik in Forschung und Lehre erwünscht“ sei.

Der Einfluss der konservativen Kritiker ist enorm

Nach Auskunft des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums hat der Projektbeirat Islamischer Religionsunterricht, in dem mehrere Muslimverbände vertreten sind – wie die umstrittene Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religionen (Ditib) – bei der Besetzung dieser Stelle „keine Funktion“. Er werde „ausschließlich in bekenntnisrelevanten Fragen“ gehört. Was die Professorenstelle in Freiburg angeht, so werde „die Wissenschaftsfreiheit gewahrt“. Die Auswahl der Bewerber erfolge „nach ausschließlich wissenschaftlichen Kriterien“.

An der PH Freiburg wird befürchtet, dass der Islam-Reformer Ourghi durch den massiven Einfluss konservativer Kritiker abgeschreckt werden könnte. Ourghi selbst behält sich vor, andernorts nach einer geeigneten Stelle zu suchen. Der 50 Jahre alte Wissenschaftler, geboren in Algerien, hat im vergangenen Jahr ein Buch veröffentlicht, in dem er 40 Thesen zur Reform des Islam formuliert. Er macht sich darin stark für eine „Rebellion der Vernunft gegen den verstockten konservativen Islam“. Es sei „Zeit für einen europäischen Islam“. Das Buch fand große Beachtung, auch im deutschsprachigen Ausland.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zu-modern-zu-liberal-islamverbaende-gegen-kritischen-professor.19c7c8a6-9477-47d7-a126-97726b175584.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 21.04.2018 um 05.40

Hamburger Abendblatt 19.04.18

So hoch ist der Migrantenanteil an Hamburger Schulen

Peter Ulrich Meyer

Senatsantwort dokumentiert, wie hoch der Anteil von Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund ist. Alle Schulen im Überblick.

Hamburg. Der Senat hat zum ersten Mal den Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund an allen allgemeinbildenden Schulen veröffentlicht. Das Abendblatt dokumentiert das Ergebnis aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des AfD-Bürgerschaftsfraktionschefs Alexander Wolf (Tabelle unten). Danach hatten im Schuljahr 2016/17 insgesamt 45,1 Prozent der Schüler an Grund-, Stadtteilschulen und Gymnasien einen Migrationshintergrund. Die Differenz zwischen den staatlichen Schulen mit 45,2 Prozent und den nichtstaatlichen mit 44,1 Prozent fällt ausgesprochen gering aus.

An Gymnasien ist der Anteil niedriger als an Grundschulen

Deutlicher unterschieden sind die Anteile je nach Schulform: An den staatlichen Grundschulen wurden 49,3 Prozent Kinder nicht-deutscher Herkunft gezählt, an den Stadtteilschulen war der Anteil mit 48 Prozent fast gleich hoch, während er an den Gymnasien lediglich 37,3 Prozent betrug. Bei den Privatschulen ergab sich eine andere Tendenz: Die Gymnasien wiesen mit 51 Prozent den höchsten Anteil auf, gefolgt von Grundschulen mit 47,7 Prozent und den Stadtteilschulen mit 38,3 Prozent.

Einen Migrationshintergrund hat ein Schüler nach der Definition, die auch beim Mikrozensus angewendet wird, wenn eines der vier folgenden Merkmale zutrifft: selbst nicht in Deutschland geboren, keine deutsche Staatsangehörigkeit, Vater oder Mutter nicht in Deutschland geboren oder Vater oder Mutter ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Die Herkunftsstaaten der Schülerinnen und Schüler werden von den Schulen statistisch nicht erfasst.

Den höchsten Migrationsanteil hatte die Stadtteilschule auf der Veddel mit 90,8 Prozent. An 65 Schulen lag der Anteil über 70 Prozent, an 21 Schulen über 80 Prozent. Andererseits: An nur elf Prozent der 191 staatlichen Grundschulen betrug der Wert weniger als 25 Prozent. Auch an den staatlichen Gymnasien sind die Zahlen sehr unterschiedlich: Den niedrigsten Anteil verzeichnete das Gymnasium Altona mit neun Prozent, den höchsten das Helmut-Schmidt-Gymnasium in Wilhelmsburg mit 83,2 Prozent. Die Privatschule mit dem höchsten Migrationsanteil war die Katholische Stadtteilschule Neugraben mit 85,3 Prozent.

AfD fordert Aufnahmestopp

"Wie kann an Schulen mit 70, 80 oder 90 Prozent Migranten Integration noch gelingen und wer integriert hier wen?

Integration verkommt zur bloßen Worthülse", sagt AfD-Politiker Wolf. Es gebe Schulen, "die bereits eine verfestigte Parallelkultur – zumeist die einer muslimisch geprägten – aufweisen und überdurchschnittlich oft in sozialen Brennpunkten liegen". Ein "geregelter Unterricht" sei nur schwer möglich, wenn Lehrer ihre Schüler überhaupt erst auf ein einheitliches Sprachniveau bringen müssten. "Zu Hause sprechen die Kinder häufig nicht Deutsch und auch auf Hamburgs Schulhöfen hört man immer häufiger Türkisch und Arabisch", sagt Wolf. Probleme mit dem wachsenden Islamismus und muslimisch motiviertem Antisemitismus seien auf dem Vormarsch.


Tabelle zum Großklicken


Der AfD-Politiker erinnert an den "Appell des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, einen Aufnahmestopp von Flüchtlingen für Kommunen zu erlassen, wenn dort eine Überforderung drohe. "Das wäre auch ein Modell für Hamburg. Die Kapazitätsgrenzen zur Aufnahme weiterer Schüler sind längst erreicht, bzw. überschritten", sagt Wolf.

Schulsenator kritisiert AfD-Darstellung

Schulsenator Ties Rabe (SPD) hält dagegen. "Die Definition von Migrationshintergrund ist so weit gefasst, dass ein großer Teil dieser Kinder von niemandem außer den Statistikern als Migrationskinder erkannt werden. Die allermeisten dieser Kinder sind voll integriert, sprechen gut Deutsch und verstehen sich selbst zu recht als Hamburger Kinder", sagt der Senator.

Die AfD übersehe, dass sich die Wirklichkeit verändert habe. "So heißen zum Beispiel unsere Nachrichten-Moderatorinnen Linda Zervakis, Pinar Atalay oder Dunja Hayali. Sie alle machen unsere Welt reicher und besser. Ohne die knapp 50 Prozent Kinder mit Migrationshintergrund wären Hamburgs Schulen leer und öde. Hamburg wäre eine schrumpfende Stadt, um deren Zukunft man sich Sorgen machen müsse", sagt Rabe. Dass die Anteile der Kinder mit Migrationshintergrund von Schule zu Schule schwankten, sei "zwangsläufig und mathematisch logisch". Rabe: "Schulen bilden damit die gesellschaftliche Wirklichkeit der Stadt und ihrer Stadtteile ab."

Schwächere Lernleistungen der Migrationskinder

"Dass die Schüler mit Migrationshintergrund auch an Hamburger Schulen im Schnitt schwächere Leistungen erzielen als ihre Mitschüler, ist wissenschaftlich erwiesen, dass deren Leistungen darunter litten, hingegen nicht. Während Hamburg beim Ländervergleich der Schülerleistungen der Neuntklässler im Jahr 2015 in Deutsch einen Mittelplatz und in Englisch einen vierten Platz belegt, landen die Hamburger Schüler ohne Migrationshintergrund allein in beiden Fächern auf Platz eins, nur in der Rechtschreibung auf Platz fünf.

"Unsere Aufgabe in den Schulen besteht darin, dass alle Schüler gleich welcher Herkunft gute Hamburger werden. Wer heute eine Hamburger Schule besucht, gleich wo sie steht, sieht, dass wir auf einem guten Weg sind", sagt Schulsenator Rabe.


https://www.abendblatt.de/hamburg/article214067503/So-hoch-ist-der-Migrantenanteil-an-Hamburger-Schulen.html

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eingetragen von Kevin Kraus am 19.04.2018 um 07.46

Studie: Verbesserte Schulleistungen aufgrund Musizierens?

Frankfurt, 13.04.2018. Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben im Rahmen einer Studie Schüler zu ihren schulischen Leistungen befragt.

Dabei habe sich gezeigt, dass das Spielen eines Musikinstruments die Leistungen in Deutsch und Mathematik gemeinhin verbessere. Die musizierenden Schüler hätten höhere sprachliche Fähigkeiten und ein besseres muttersprachliches Selbstkonzept. Ebenso sei laut der Studie die Leistungsbereitschaft höher als bei denjenigen Schülern, die sich in ihrer Freizeit nicht mit einem Instrument beschäftigten.


Im Rahmen des Forschungsprojektes "Musikalisches Selbstkonzept" wurden rund 4.500 Kinder befragt. Darunter waren Schüler von musischen, sowie naturwissenschaftlichen Gymnasien. Ebenfalls wurden Mitglieder der Regensburger Domspatzen, des Windsbacher Knabenchores und des Dresdener Kreuzchores miteinbezogen.

Vorgestellt wurde das Projekt nun vom Branchenverband der Musikintrumentenwirtschaft, der Society of Music Merchants (SOMM). Die Interessenvereinigung ist der größte deutsche Industrieverband der Hersteller und Händler von Musikinstrumenten und Musikausrüstung. Derzeit hat die Organisation 53 Mitglieder, die zusammen rund zwei Drittel des Umsatzes der gesamten Branche ausmachen. SOMM wurde im Februar 2005 aus dem bestehenden Verband der Vertriebe und Musikinstrumente in Deutschland (VVMD) heraus gegründet und ist Mitglied im Deutschen Musikrat. Erklärtes Ziel des Verbandes ist es, das aktive Musizieren als festen Bestandteil des alltäglichen Handelns in der Gesellschaft zu etablieren.

https://magazin.klassik.com/news/teaser.cfm?ID=14117&nachricht=Studie:%20Verbesserte%20Schulleistungen%20aufgrund%20Musizierens?


eingetragen von Kevin Kraus am 27.03.2018 um 11.40

[SHEV] INTEGRATION? - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:

Die „Willkommenskultur“ zerreißt unsere Schulen

tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/die-willkommenskultur-zerreisst-unsere-schulen/
March 26, 2018

Die Leistungen sinken, das Aggressionspotential steigt, Schüler, Eltern und Lehrer kommen mit der Lage nicht mehr zurecht.

„Wir schaffen das!“ Das waren Merkels – im „pluralis majestatis“ ausgesprochenen – Worte vom 31. August 2015. Wenige Tage später, am 22. September 2015, meinte sie in der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: „Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin. Nun sind sie halt da.“

Die zweite dieser Aussagen hat sich bewahrheitet: „Sie“ sind da, sie werden qua Familiennachzug immer mehr, und es ist der Kanzlerin egal, ob sie schuld ist. Der erste Satz aber war damals schon völlig daneben, auch wenn er von Multikulturalisten inkl. Kirchen und Migrationsgewinnlern begeistert bejubelt wurde.

Ja, nun sind sie da, zum Beispiel in den Schulen, und sie toppen die schon vor 2015 dort bestehenden gewaltigen Probleme: Kurz: Die Leistungen sinken an vielen deutschen Schulen. Das Aggressionspotential steigt. Eltern, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder an Privatschulen.

1001 ältere und topaktuelle Beispiele für das sinkende Leistungs- und das steigende Gewaltniveau könnten benannt werden. Zehn mögen als repräsentativ genügen; sie zeigen, dass man die Probleme längst hätte erkennen können. Nein, man hat es nicht wissen wollen, man hat die Probleme mit einem ungeregelten Einwandererzustrom sogar noch potenziert.

1.
Bereits seit PISA 2003 wissen wir: Migrantenkinder in Deutschland erreichen in etwa ein PISA-Ergebnis, wie es eines der größten Herkunftsländer deutscher Immigranten ausweist, nämlich die Türkei: Diese lagen in allen Testbereichen um rund drei Schuljahre hinter deutschen Schülern.

2.
Aus mehreren PISA-Testungen ist bekannt, dass die Leistungen in den Klassen bei einem Anteil von mehr als 30 Prozent Schülern mit Migrationshintergrund signifikant sinken.

3.
Im Frühjahr 2006 gab es Aufregung um die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln. Es war dies eine Schule mit gerade eben 268 Schülern (142 Jungen und 126 Mädchen). Von ihnen hatten etwa 35 Prozent arabische, 25 Prozent türkische und 17 Prozent deutsche Wurzeln. Rund 80 Prozent waren Muslime. Bundesweit machte „Rütli“ Schlagzeilen, als das Kollegium dieser Schule im März 2006 in einem „Brandbrief“ an den Schulsenator die Schließung der Schule forderte. Begründung: Man sei der Gewalt durch Schüler nicht mehr gewachsen. Der damalige Berliner Schulsenator Klaus Böger wollte die Schule nicht schließen. Er versprach den Lehrern Polizeischutz, damit der Unterricht ordnungsgemäß stattfinden könne.

4.
Die Hoover-Schule in Berlin-Wedding wusste 2010 das Auseinanderdriften der Schülerschaft nicht mehr anders zu regeln als mit einem Verbot nicht-deutscher Sprachen auf dem Pausenhof. Multikulturalisten waren schnell mit dem Vorwurf einer „Zwangsgermanisierung“ zur Hand, weshalb das Beispiel nicht Schule machte.

5.
Anfang November 2017 kam über die FAZ ein Bericht der Leiterin der Berthold-Otto-Grundschule in Frankfurt-Griesheim an die Öffentlichkeit. Es ist dies eine Schule mit einem Anteil von 90 bis 100 Prozent Migrantenkindern. Die Rektorin spricht von „schlimmsten sozialen Verhältnissen“ und dass an regulären Unterricht nicht mehr zu denken sei. Besonders beklagt die Schulleiterin, dass sich die muslimischen Familien völlig abgeschottet und durch den Islam radikalisiert hätten. Diese Eltern würden ihre Kinder nicht zum Lernen anhalten und nicht dazu verpflichten, Lehrer zu respektieren.

6.
Bald darauf wurde ein Brief des Kollegiums der Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken bekannt. Die Saarbrücker Zeitung hat ihn am 13. Dezember 2017 zum Aufmacher gemacht und getitelt: „Dramatischer Hilferuf von Saarbrücker Lehrern“. Dort ist von folgenden Zuständen die Rede: physische und verbale Gewalt gegen Mitschüler und Lehrer, Messerattacken, schwere Körperverletzungen, Drogen, Alkohol seien Alltag. Wörtlich: „Viele Kolleginnen haben Angst, bestimmte Schüler zu unterrichten.“ Es kommt hinzu, dass sich die saarländische Schulpolitik der Ideologie der Totalinklusion verschrieb und damit Schüler mit extremem sonderpädagogischem Förderbedarf in Regelklassen gesteckt hat.

7.
Den Autor dieses Beitrages erreichen zudem regelmäßig drastische Schilderungen. Zum Beispiel: „Migrantenkinder haben ein exorbitantes Selbstbewusstsein. Fast alle Schülerinnen sind der Überzeugung, dass sie kurz vor der Anstellung als Tierärztin oder Architektin stehen. Dabei reicht es nicht einmal für den Hauptschulabschluss. Zu diesem Selbstbewusstsein gesellt sich ein ausgeprägter Nehmermodus – unterstützt durch verständnisvolle Rechtsanwälte.“

8.
Oder ein anderes Beispiel: „Es sind nicht nur die Eltern, die ihre Kinder vom Lernen abhalten, sondern die Imame in den Moscheen, die eine Lernbereitschaft als obsolet erscheinen lassen. Das deutsche Bildungsangebot ist für sie entbehrlich, weil es in absehbarer Zeit abgelöst werde von Instanzen des Koran. Wozu dann Anstrengungen für Minderwertiges?“

9.
An der Paul-Simmel-Grundschule in Berlin-Tempelhof wurde eine jüdische Schülerin von muslimischen Mitschülern mit dem Tode bedroht, weil sie nicht an Allah glaube. „Keine Einzelfälle“, sagt sogar die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Maja Lasic. Richtig: An der Ernst-Reuter-Schule in Berlin-Gesundbrunnen wurde ein 18-jähriger jüdischer Gymnasiast von einer muslimischen Mitschülerin mit der Aussage konfrontiert: „Hitler war gut! Denn er hat Juden umgebracht.“ Der Schüler konnte in der Folge aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf den Pausenhof.

10.
In einem neuen Buch („Lehrer am Limit. Warum die Integration scheitert“) beschreibt Ingrid Freimuth sehr anschaulich, wie sich muslimische Schüler allen Regeln überlegen fühlen. Zum Beispiel dass ein muslimischer Junge einer Lehrerin in den Lehrerkittel schnäuzte und – darauf angesprochen – seine Reaktion war: „Ich stech‘ dich ab.“ Siehe dazu auch das Interview in der „Welt“.

Sind das die Visionen von Bereicherung für Deutschland durch Zuwanderer und Flüchtlinge? Nein, das können und dürfen sie nicht sein. Außerdem hat Deutschland durch die Zuwanderung mit Auswirkungen bis weit hinein in viele Schulen eine „Unterschichtung“ erfahren. Es handelt sich hier oft um Populationen, die bereits in ihren Herkunftsländern einen niedrigen Sozialstatus hat. In den als Vorbild dargestellten Zuwanderungsländern Kanada, Australien und Neuseeland ist dies anders. Dort zeichnen sich Migranten durch einen Sozialstatus aus, wie er der einheimischen Bevölkerung entspricht. Der Grund dafür ist in der Migrationspolitik dieser Übersee-Länder zu sehen, die nur Zuwanderer ins Land nehmen, die sie aufgrund der mitgebrachten Qualifikationen „brauchen“ können. Vor diesem Hintergrund fallen dort die Schul- und PISA-Leistungen der Zuwanderer kaum gegenüber denen der Einheimischen zurück. Allerdings ist das in diesen drei Einwanderungsländern wohl weniger eine Leistung der Schulen, sondern Ergebnis einer anderen Migrationspolitik und einer anderen Haltung der Migranten zu Fragen der Integration und zur Landesprache des Einwanderungslandes.

Für viele Migranten in Deutschland gilt wohl eine Wertung, die sich bereits 2004 in der nur auf englisch verfügbaren Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) mit dem Titel „The Societal Integration of Immigrants in Germany“ (RWI Discussion Papers No. 18/2004) findet: Das RWI macht für mangelnde Integration vieler Migranten in Deutschland vor allem deren mangelnde Bereitschaft zur Integration verantwortlich. Für Zuwanderer mit vietnamesischen Wurzeln gilt das nicht: Sie sind beim Besuch des Gymnasiums im Vergleich zu deutschen Schülern sogar überrepräsentiert und schneiden bei Schulleistungstest oft besser ab als ihre deutschen Altersgenossen.

Es muss endlich Schluss sein mit dem ungeregelten Zuzug zumal aus gewaltaffinen Kulturen. Der Städte- und Gemeindebund hat schon Recht, wenn er aktuell einen sofortigen Zuzugsstopp fordert, weil viele Kommunen es schlicht und einfach nicht mehr „schaffen“. Das gilt ganz besonders für die Schulen; diese sind seit mehr als drei Jahrzehnten einer romantisierenden Einwanderungspolitik ausgesetzt, deren Probleme seit 2015 noch potenziert werden. Das schöne Schlagwort von der Integration wird mehr und mehr zur Leerformel, so als hätten nur die Deutschen und ihre Institutionen hier eine Aufgabe. Nein, Integration ist keine Einbahnstraße. Andernfalls wird aus der Vision von Willkommenskultur noch mehr eine Unkultur von Parallelgesellschaften.
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Josef Kraus war Oberstudiendirektor, Präsident des deutschen Lehrerverbands, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als „Titan der Bildungspolitik“ bezeichnet. Er hat Bestseller zu Bildungsthemen verfasst und sein jüngstes Werk Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt erhalten Sie in unserem Shop: http://www.tichyseinblick.shop

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/die-willkommenskultur-zerreisst-unsere-schulen/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 24.03.2018 um 17.31

[SHEV] INTEGRATION? - Religiöses Mobbing -

Religiöses Mobbing - Zweitklässlerin von Mitschüler mit dem Tode bedroht

Martin Klesmann
24.03.18, 08:10 Uhr

Gewalt in der Schule

Bisher wurde geredet: Der Junge, der das Mädchen bedrohte, besucht weiter die Paul-Simmel-Grundschule in Tempelhof

An vielen innerstädtischen Schulen sind Konflikte unter Schülern mittlerweile religiös motiviert. Da werden Mitschüler unter Druck gesetzt, wenn sie sich nicht an den islamischen Fastenmonat Ramadan halten. Auch antisemitische Äußerungen gehören für viele Lehrer zum Schulalltag. „Es gibt bereits heute viele Beispiele von religiösem Mobbing an Schulen“, hatte jüngst eine Neuköllner Schulleiterin gesagt. Nun macht erneut ein Vorfall mit antisemitischer Tendenz die Runde. Dieses Mal geht es um verstörende Vorfälle an Paul-Simmel-Grundschule im östlichen Tempelhof. Es geht um Todesdrohungen unter Kindern.

Diese Schule besucht auch die Tochter eines heute 41-Jährigen, der anonym bleiben möchte. „Unsere Tochter wurde von muslimischen Schülern angepöbelt, weil sie nicht an Allah glaubt“, sagt der Mann im Gespräch mit der Berliner Zeitung.

Bereits seit etwa drei Jahren kommt es in der Schule zu religionsmotivierten Vorfällen, führt er aus. Zuletzt Ende Februar. Die schmächtige Tochter sei von einem Mitschüler gefragt worden, ob sie Jüdin sei, berichtet der Vater. Da ein Elternteil jüdischer Herkunft ist, habe sie das bejaht, woraufhin der Schüler das Wort „Jude“ mehrfach in bedrohlichem Tonfall wiederholt habe.

Bei einem früheren Vorfall – bei dem die Mitschüler vom jüdischen Elternteil noch gar nichts wussten – sei seine Tochter sogar mit dem Tode bedroht worden. Der körperlich deutlich überlegene Schüler habe der damaligen Zweitklässlerin gesagt, sie solle geschlagen und anschließend umgebracht werden, weil sie nicht an Allah glaube. „Wir Eltern wurden von dem Mitschüler als Dummköpfe beschimpft, weil wir unsere Tochter nicht im Glauben an Allah erziehen“, sagt der Vater. Bereits vor etwa drei Jahren war dem Mädchen nach Angaben ihres Vaters Ähnliches widerfahren. Wer nicht an Allah glaube, werde verbrannt, hätte eine Mitschülerin dem Mädchen klar gemacht.

Im Unterricht thematisiert

Der Vater ist verärgert darüber, dass der Schulleiter diese Ausfälle offenbar nicht zum Anlass nimmt, öffentlich in Rundschreiben dagegen vorzugehen. Er wünscht sich, dass Begriffe wie „Toleranz“ und „Religionsfreiheit“ permanent im Unterricht thematisiert werden. „Es kam jeweils zu einer Gegenüberstellung zwischen den Schülern“, berichtet der Vater. In Anwesenheit von Schulleiter und Sozialarbeiter wurde der Vorfall thematisiert. „Für meine Tochter war diese Gegenüberstellung traumatisierend“, sagt der Vater.

Der langjährige Schulleiter Thomas Albrecht bestätigt, dass die Vorfälle ihm bekannt seien und ernst genommen würden. „Grundsätzlich werden bei Streitigkeiten die Schüler angehört und danach entsprechende Schritte eingeleitet.“ So sei es auch in den drei Fällen passiert. Die Eltern seien eingeladen worden. „In der entsprechenden Klasse gab es ein Projekt zum Thema Toleranz“, sagt er. Bei allen Vorfällen habe man mit Schulaufsicht und Polizei das weitere Vorgehen abgestimmt.

Auch die Bildungsverwaltung weiß lange Bescheid. In den nächsten Tagen werde es ein Treffen mit Eltern, Schulleiter und Schulaufsicht geben. „Wir nehmen das sehr ernst“, sagt Beate Stoffers, Sprecherin von Senatorin Scheeres, nun. Bisher wurde geredet, der Junge besucht weiter die Schule.

In einem Schreiben des Schulleiters an den Vater heißt es: „Den Vorfall vor einem Jahr mit den antisemitischen Beschimpfungen hatte ich bereits als abgeschlossen betrachtet.“ Alles sei bei Dienstbesprechungen und bei Klassenleiterstunden thematisiert worden. Der Vater hingegen ist da anderer Meinung. „Der Senat müsste den Schulen ein Instrumentarium anbieten, um nicht nur gegen solche einzelnen Regelverletzungen vorzugehen, sondern insbesondere solche Themen wie Toleranz, Religionsfreiheit, westliche Werte sowie das friedliche Miteinander kontinuierlich den Kindern zu vermitteln.“ Und es müsse deutlich mehr mit den Eltern gearbeitet werden.

Anzeige gestellt

Der Vater erzählt, dass es in Whatsapp-Gruppen der Grundschüler auch ein Enthauptungsvideo des IS kursierte. Der Schulleiter bestätigt das. Es sei deshalb eine Anzeige bei der Polizei gestellt worden und in diesem Fall habe es auch einen Elternbrief gegeben.

Probleme räumt der Schulleiter durchaus ein. „Über 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler sind nichtdeutscher Herkunft, viele haben vor der Grundschule keine Kita besucht und kommen bei uns das erste Mal mit Kindern aus anderen Kulturkreisen zusammen“, sagt er. Kleine Konflikte seien in der Phase der kulturellen Überforderung nicht zu vermeiden. „Dem begegnen wir proaktiv und thematisieren gleich zu Beginn Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kinder“, sagt er.

Der Vater sagt, er sei selbst vor über 26 Jahren als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Es sei ihm vom ersten Tag klar gewesen, dass er die deutsche Sprache erlernen, die westlichen Werte wie Toleranz leben müsse und sich an sein Umfeld anzupassen habe. Er erlebe vor Ort in der Schule, aber auch in der Wohngegend, dass sich nicht wenige muslimische Mitbürger zunehmend abkapseln würden.

Der Vater meint: „Hier ist die Politik gefragt. Die falsch verstandene Toleranz ermöglicht gerade die Unwilligkeit zur Anpassung an sein Umfeld und die teils darauf folgende Radikalisierung.“ Es fehle an Lösungen für eine wirkliche Integration. Und er hat bereits erste Konsequenzen gezogen. Ab der 5. Klasse soll die Tochter die Schule wechseln. So setzt sich die Segregation fort. Hier und an anderen Schulen in Berlin.

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/religioeses-mobbing-zweitklaesslerin-von-mitschueler-mit-dem-tode-bedroht-29916888
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 14.03.2018 um 19.28

[SHEV] Re: [G9-SH] RECHTSCHREIBREFORM: Bildungsministerin Johanna Wanka: "Die Kultusminister wissen längst, daß die Rechtschreibreform falsch war ...

An: Initiative G9jetzt!
Kopie: sh@elternverein-sh.de

Datum: Tue, 13 Mar 2018 23:19:37 +0100
Betreff:[G9-SH] RECHTSCHREIBREFORM: Bildungsministerin

> 2005 etwa kämpfte Johanna Wanka als Präsidentin der
> Kultusministerkonferenz für die umstrittene Rechtschreibreform. Ein
> paar Monate später gab sie im SPIEGEL zu: "Die Kultusminister wissen
> längst, dass die Rechtschreibreform falsch war. Aus Gründen der
> Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden."

Wäre es denn der Staatsräson so abträglich, wenn man die hergebrachten Schreibweisen den Schülern nicht mehr als Fehlerin anstreichen würde? Wenn man auch Autoren wie Günter Grass und andere, immerhin Literatur-Nobelpreisträger, die sich dagegen gewehrt haben, ihre Werke in experimentellen Neuschrieb umzumünzen, wieder für den Deutschunterricht zulassen und einbeziehen würde?

Von Angela Merkel, diesem Wels in der Brandung, sind da sicher keine Impulse mehr zu erwarten, das Schwungrad eiert da nur noch nach. Und niemand in ihrem Umfeld ist wohlberaten, wenn ihr sein Sessel wichtig ist, aufzubegehren.

Wie bekloppt ist die Politik eigentlich tatsächlich? Ich versuche, diese Frage so selten wie möglich zu stellen, sie klingt unhöflich, aber ich halte sie äglich vielfach für angebracht. Ja, durchaus hier und da auch persönlich gemeint.

Gruß,

UK


eingetragen von Kevin Kraus am 09.03.2018 um 16.44

[SHEV] INTEGRATION? INKLUSION? - Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:

Gewalt an Schulen - „Schulen können nicht bewältigen, was ihnen Politiker zumuten“

VON JOSEF KRAUS am 8. März 2018

Die allermeisten Lehrer machen einen guten Job, schreibt Josef Kraus, früherer Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Aber sie können nicht jene Aufgaben erledigen, die von Politikern und Eltern gelöst werden müssen

Stellen Migranten an Schulen ein Problem dar?

Autoreninfo

Josef Kraus ist pensionierter Gymnasialdirektor und war von 1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbands.

Lieber Mesut Göre,

Sie haben als Sozialarbeiter in Berlin einen äußerst herausfordernden Beruf. Respekt! Aber in einigen Punkten muss ich Ihren Aussagen im Interview „Wären Lehrer besser, bräuchten wir weniger Sonderpädagogen“ entschieden widersprechen. Dieser Satz klingt wie die Übersetzung des Satzes „Wir schaffen das.“ Nein, wir schaffen es nicht. Die Schulen können mit noch so multiprofessionell ausgebildeten Lehrern nicht schultern, was ihnen Gesellschaft und Politiker zumuten. Ein zunehmender Anteil von Eltern schiebt immer mehr Erziehungsaufgaben an die Schule ab, anstatt der elterlichen Verantwortung gemäß Grundgesetz Artikel 6 nachzukommen. In der Folge sollen Schulen gefälligst auch noch für Freizeiterziehung, Verbrauchererziehung, Umwelterziehung, Gesundheitserziehung, Medienerziehung und vieles mehr sorgen. Die herkömmlichen Unterrichtsfächer, die die jungen Leute fit machen sollen für das Nachfolgende, leiden darunter, weil ihnen wegen stets neuer Aufgaben die Zeit fehlt.

Sie haben, lieber Mesut Göre, ein maßlos überfrachtetes Bild von Lehrern, die heute – ich zitiere professorale Visionen – Sozialarbeiter, gesellschaftliche Feuerwehr, Mediatoren, Interaktionsanwälte, Gemeinwesenarbeiter und Multi-Kulti-Experten sein sollen. Eine völlig verkorkste und ideologisierte Vision von Inklusion tut ein Übriges. All diese Erwartungen erinnern an einen gewissen Friedrich Adolf Diesterweg, der den Lehrern vor mehr als hundert Jahren folgendes wünschte: den Scharfsinn eines Lessing, das Gemüt eines Johann Peter Hebel, die Begeisterung eines Pestalozzi, die Kenntnisse eines Leibniz, die Weisheit eines Sokrates, die Liebe Jesu Christi und an erster Stelle die Gesundheit und die Kraft eines Germanen. Von der offiziellen Pädagogik wird das heute noch getoppt mit folgenden Erwartungen: Lehrer sollen mit dem Entertainer-Talent eines Show-Masters, dem Öko-Engagement eines Greenpeace-Aktivisten sowie der Güte einer Mutter Teresa ausgestattet sein.

Muslimische Familien schotten sich ab

Bei aller Bedeutung „kultursensibler“ Schulbildung: Viele Probleme an vielen Schulen haben mit der multikulturellen Zusammensetzung zu tun.
Das sind keine Einzelfälle, wie Sie glauben machen möchten. Beispiele gefällig? Anfang November 2017 kam über die Welt ein Bericht der Leiterin der Berthold-Otto-Grundschule in Frankfurt-Griesheim an die Öffentlichkeit. Es ist eine Schule mit einem Anteil von 90 bis 100 Prozent Migrantenkindern. Die Rektorin beklagt „schlimmste soziale Verhältnisse“ und dass an regulären Unterricht nicht mehr zu denken sei. Besonders schwerwiegend ist für die Schulleiterin, dass sich muslimische Familien völlig abgeschottet und durch den Islam radikalisiert hätten. Diese Eltern würden ihre Kinder nicht zum Lernen anhalten und nicht dazu verpflichten, Lehrer zu respektieren.

Bald darauf wurde ein Brief des Lehrerkollegiums der Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken bekannt. Die Saarbrücker Zeitung hat ihn am 13. Dezember 2017 zum Aufmacher gemacht und getitelt: „Dramatischer Hilferuf von Saarbrücker Lehrern“. Dort ist von folgenden Zuständen die Rede: physische und verbale Gewalt gegen Mitschüler und Lehrer, Messerattacken, schwere Körperverletzungen, Drogen, Alkohol seien Alltag. Wörtlich: „Viele Kolleginnen haben Angst, bestimmte Schüler zu unterrichten.“ Es kommt hinzu, dass sich die saarländischen Schulpolitik der Ideologie der Totalinklusion verschrieben und damit Schüler mit extremem sonderpädagogischem Förderbedarf in Regelklassen gesteckt hat.

Schulen können Problem nicht ausbügeln


Mich erreichen zudem immer wieder weitere drastische Schilderungen. Zum Beispiel: „Migrantenkinder haben ein exorbitantes Selbstbewusstsein. Fast alle Schülerinnen sind der Überzeugung, dass sie kurz vor der Anstellung als Tierärztin oder Architektin stehen. Dabei reicht es nicht einmal für den Hauptschulabschluss. Zu diesem Selbstbewusstsein gesellt sich ein ausgeprägter Nehmermodus – unterstützt durch verständnisvolle Rechtsanwälte.“ Oder ein anderes Beispiel: „Es sind nicht nur die Eltern, die ihre Kinder vom Lernen abhalten, sondern die Imame in den Moscheen, die eine Lernbereitschaft als obsolet erscheinen lassen. Das deutsche Bildungsangebot ist für sie entbehrlich, weil es in absehbarer Zeit abgelöst werde von Instanzen des Koran. Wozu dann Anstrengungen für Minderwertiges?“

Natürlich sind nicht alle fast 800.000 Lehrer in Deutschland pädagogische Helden und Heilige. Aber die allermeisten kommen ihrer Verantwortung mit viel pädagogischem Engagement und – wo nötig – auch mit pädagogischem Trotz nach. Beschimpfungen, dass sie sich um Schülerprobleme nicht kümmern wollten, sind beleidigend - „nicht hilfreich“, würde jemand im Raumschiff Kanzleramt in einem Anflug von Realitätssinn sagen. Aber klar ist auch: Die Schulen können nicht ausbügeln, was ihnen Gesellschaft und Politiker zumuten und nicht lösen. Damit würde Schule zu einer Alibi-Veranstaltung. Also bitte etwas mehr Ehrlichkeit und Realitätssinn!

https://www.cicero.de/innenpolitik/gewalt-schule-migration-lehrer-schueler-politiker-bildung

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
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eingetragen von Kevin Kraus am 09.02.2018 um 06.00

[SHEV] Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:

Bertelsmann organisiert die erwünschte PR für die GroKo
http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/bertelsmann-organisiert-die-erwuenschte-pr-fuer-die-groko/
Von Josef Kraus
Do, 8. Februar 2018

Zwischen Bertelsmann und der Politik gibt es seit Jahrzehnten zahlreiche Drehtüren. Man adelt und protegiert sich gegenseitig. Die Liste der Personen, mit denen Bertelsmann in enger Verbindung stehen, liest sich wie ein „Who is Who“ deutscher und internationaler Politik. So holte sich Bertelsmann bereits für die Jahre 1991 und 1992 mit Horst Teltschik einen der engsten Berater von Helmut Kohl als Geschäftsführer in die Stiftung. Die Stiftung eröffnete sich damit einen Zugang in engere Kreise um Kohl und über die Bundesrepublik hinaus, zum Beispiel zum Ehepaar Gorbatschow. Teltschik hat die bis dahin unbekannte Stiftung zu einer Größe in der Politik gemacht. Zum Beispiel nutzte er seine Kontakte und versammelte führende Politiker vom 3. bis zum 5. April 1992 zum ersten Bertelsmann Forum im Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg bei Bonn.

Ziel: "Vetospieler" ausschalten
Bertelsmann: Seit Jahrzehnten missionarisch unterwegs

Der Name Elmar Brok (CDU), seit 1980 ununterbrochen Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP), darf nicht fehlen. Von 1999 bis 2007 war er und seit 2012 ist er wieder Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des EU-Parlaments. Ab 1992 war er für die Bertelsmann-AG, zunächst als Europa-Beauftragter des Vorstands, später bis 2011 als Senior Vice President Media Development mit einem Jahrssalär von 60.000 Euro tätig. Innerhalb der EU galt er als „Mr. Bertelsmann“ und damit als reinrassiger Lobbyist. Im Dezember 2011 erklärt der zwischenzeitlich 65-Jährige öffentlich: „Bertelsmann hat meinen Angestelltenvertrag einfach mit dem Erreichen der in Deutschland bisher üblichen Altersgrenze beendet.“

Aber es geht in den Rängen der Politik noch weiter nach oben. Recht intensiv haben sich Frank Böckelmann und Hersch Fischler 2004 mit den personellen Verflechtungen des Bertelsmann-Konzerns befasst. In ihrem Buch „Bertelsmann – Hinter der Fassade des Medienimperiums“ heißt es: Gerhard Schröders „Wahlsieg und die Agenda 2010 sind auf dem Terrain der Bertelsmann Medien und der Bertelsmann Stiftung gewachsen.“ Ein anderes Kapitel der Autoren ist überschrieben mit „Ein (Ex-)Bundespräsident im Internet-Fieber“. Ferner heißt es dort: „Für Reinhard Mohn wurde der neue Bundespräsident (gemeint ist Roman Herzog, der Verf.) ein ‚Freund‘ und als solcher ein enger Mitarbeiter in Stiftungsangelegenheiten.“ Auch zwischen Mohn-Gattin Liz und Roman Herzog bestand Jahre ein vertrautes Verhältnis. Zum Beispiel durfte Liz Mohn Herzog 1998 bei seinem Staatsbesuch bei der Queen in England begleiten.

Im Jahr 1999 veranstaltete die Bertelsmann Stiftung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Herzog den „Deutschen Bildungskongress“. Man legte dort in einem Memorandum Leitlinien für das Bildungssystem der Zukunft vor. Eng blieben die Verbindungen der Stiftung zum Bundespräsidenten über Roman Herzog hinaus. Johannes Rau hielt im März 2002 die Festrede zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung. Und Joachim Gauck? Unsympathisch scheint ihm die Bertelsmann Stiftung nicht zu sein. Sein Buch „Freiheit“ ist in einem Verlag von Bertelsmann erschienen, und seinen 70. Geburtstag hat er als Noch-Nicht-Präsident im Januar 2010 in der noblen Repräsentanz von Bertelsmann in Berlin Unter den Linden gefeiert.

Fake-News statt Recherche
Bertelsmann-Studie: Wirtschaftsforscher widersprechen, Medien jubeln

Vergleichbares gilt für andere Personen in höchsten Staatsämtern. Im Jahr 2007 hielt Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des Carl Bertelsmann-Preises am 6. September 2007 in Gütersloh die Festrede. Es gab ferner Grußadressen des Osnabrückers Bischofs Franz-Josef Bode, des damaligen Ratsvorsitzenden der EKD Bischof Wolfgang Huber, der vormaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (sie war zeitweise Mitglied im Kuratorium der Stiftung) und diverser Bildungsminister. Ebenfalls im Jahr 2007 gaben Liz Mohn und die damalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen den Band „Familie gewinnt: Die Allianz und ihre Wirkungen für Unternehmen und Gesellschaft“ heraus. Es war dies der Nachfolgeband von „Familie bringt Gewinn“ aus dem Jahr 2004, damals herausgegeben von der damaligen Familienministerin Renate Schmidt und Liz Mohn. 2009 meinte der EKD-Vorsitzende Huber in einem Nachruf auf Reinhard Mohn, dieser sei „von christlichen Werten geleitet.“ 2011 wurde erstmals der Reinhard Mohn Preis zum Thema „Demokratie vitalisieren – politische Teilhabe stärken“ vergeben – im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel. 2012 „ergänzten“ der Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. und die Bertelsmann Stiftung den kurz zuvor gestarteten Bürgerdialog http://www.dialog-ueber-deutschland.de von Bundeskanzlerin Merkel mit lokalen Diskussionsforen. Dabei organisierten sich Bürgerforen in über 50 deutschen Städten, in denen die von der Kanzlerin zur Diskussion gestellten Fragen thematisiert wurden. 2013 überreichte Liz Mohn dem Friedensnobelpreisträger und ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, den Reinhard Mohn Preis.

Wer nun meinte, wenigstens die „Öffentlich-Rechtlichen“ würden sich beim Thema „Bertelsmann“ abstinent verhalten, sieht sich getäuscht. Auch hier gibt und gab es zahlreiche Verflechtungen. Hier (Stand: 15. April 2010) wird ohne Widerspruch festgehalten: „Auch die öffentlich-rechtlichen Sender sind mit Bertelsmann verbandelt. So ist zum Beispiel der ehemalige stellvertretende Chefredakteur des ZDF und frühere Leiter der Hauptredaktion Aktuelles und heutige Leiter des Washingtoner ZDF-Studios, Klaus-Peter Siegloch, im Kuratorium der Bertelsmann Stiftung. Auch der frühere ZDF Intendant Dieter Stolte, der z. B. 1999 eine kritische Reportage über die Rolle Bertelsmanns im Dritten Reich verhinderte, gehörte noch während seiner Amtszeit dem Kuratorium an. Der Nachfolger von Nikolaus Brender als Chefredakteur des ZDF, Peter Frey, ist „Fellow“ des von Bertelsmann getragenen „Centrums für angewandte Politikforschung“ (CAP).

Es ist höchst fragwürdig, wenn sich Politik und Stiftung wechselseitig instrumentalisieren. Dass die Bertelsmänner nachweislich sogar auf Mediengesetzgebung Einfluss nahmen, ja gar die Entwürfe dazu lieferten; dass sich die Bertelsmann Stiftung jeder demokratischen Kontrolle entziehen kann, ist in hohem Maße bedenklich. Dass so etwas kommen würde, hat Günter Gaus bereits 1970 erahnt. Im „Spiegel“ Nr. 11/1970 schrieb er schier prophetisch von einer „Totalität, mit der ein künftiger Informations-Konzern von Bertelsmann-Größe auf die Gesellschaft Einfluss nehmen wird.“

Umfragen, die die Antwort schon kennen
Bertelsmann-Stiftung trommelt mit manipulierter Umfrage für Schulzens EU
Auch wenn sich die Stiftung zivilgesellschaftlich gibt, übt sie doch in bedenklicher Weise Einfluss auf die Politik aus. Die Bertelsmann Stiftung bestätigt damit die Grundannahmen von Colin Crouch mit seiner Theorie der Postdemokratie.

Crouch sieht nämlich ein Gemeinwesen heraufdämmern, „in dem zwar nach wie vor Wahlen abgehalten werden, … in dem allerdings konkurrierende Teams professioneller PR-Experten die öffentliche Debatte während der Wahlkämpfe so stark kontrollieren, dass sie zu einem reinen Spektakel verkommt, bei dem man nur über eine Reihe von Problemen diskutiert, die die Experten zuvor ausgewählt haben. Die Mehrheit der Bürger spielt dabei eine passive, schweigende, ja sogar apathische Rolle … Im Schatten dieser politischen Inszenierung wird die reale Politik hinter verschlossenen Türen gemacht …“ (Siehe Colin Crouch: Postdemokratie, 2008). Ingrid Lohmann schreibt 2010 von einer „Privatisierung des Politischen“ und dass die „Grenzen zwischen dem Ökonomischen und dem Politischen verwischt“ würden. (Ingrid Lohmann: Die ‚gute Regierung‘ des Bildungswesens: Bertelmann Stiftung; in: Jens Wernicke und Thorsten Bultmann, Torsten (Hg.): Netzwerk der Macht – Bertelsmann. Marburg 2010)

Bertelsmann, Konzern und Stiftung, lässt gerne und viel über sich schreiben. Wenn es denn nichts Kritisches ist. Weniger offensiv geht Bertelsmann mit seiner Vergangenheit in den Jahren 1933 bis 1945 um. Bertelsmann gehört in diesen Jahren nämlich keineswegs zu den Geschädigten, sondern zu den Kriegsgewinnlern. Der Verlag lieferte mehr als ein Viertel der gesamten Buchproduktion, die als Soldatenlektüre für die Wehrmacht bestimmt war. Der damalige Bertelsmann-Chef Carl Heinrich Mohn (1885 – 1955) war Mitglied der Bekennenden Kirche, aber zugleich seit 1921 „Förderndes Mitglied der SS“; er hatte Laut Süddeutscher Zeitung vom 18. Januar 2000 an Jugend- und andere Organisationen des NS-Staates rund 15.000 Reichsmark gespendet. 1946 bekam er die Lizenz für die Buchproduktion zurück. Seine Mitgliedschaften musste er ein Jahr später schließlich bekannt machen, freilich mit dem Zusatz: „Alle diesbezüglichen Unterlagen sind verbrannt.“ 1999 wollte 3Sat einen kritischen Bericht über die Vergangenheit des Bertelsmann-Verlages im Dritten Reich bringen. Der damalige ZDF-Intendant Dieter Stolte, während seiner Amtszeit Mitglied im Kuratorium der Bertelsmann Stiftung, hat daraufhin bei 3Sat interveniert und den Beitrag verhindert.
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Ausführliches, auch zum Wert von Bertelsmann-„Studien“, findet sich im Buch von Josef Kraus: „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“. Erschienen 2017. Dort S. 23 – 50 das Kapitel „Machtspiele – Eine Stiftung hält die Fäden in der Hand“

-- Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 06.02.2018 um 14.47

[SHEV] Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes: BERTELSMANN - Seit Jahrzehnten missionarisch unterweg ...

Bertelsmann: Seit Jahrzehnten missionarisch unterwegs

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/bertelsmann-seit-jahrzehnten-missionarisch-unterwegs/

February 5, 2018
Von Josef Kraus
Mo, 5. Februar 2018

„Wir brauchen Sendboten überall, die unsere Gedanken verbreiten. Es wäre schön, wenn einer vorangehen könnte wie einst Christus. Der hatte ja in relativ kurzer Zeit einen enormen Reformerfolg. Aber die Propheten haben es heute nicht mehr so leicht.“ Mit dieser Botschaft wird der Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn in der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 15. April 1999 zitiert. Damit ist im Kern schon alles gesagt über den missionarischen Eifer der schier sektenmäßig aufgestellten „Bertelsmänner“: Denn sie verstehen sich ganz offenbar als solche Sendboten, die die Welt braucht.

Sabine Etzold betätigte sich denn auch am gleichen Tag als Hofschreiberin in „DIE ZEIT“ und assistierte etwa mit Blick auf Mohn’sche Bildungsvisionen: „Menschlichkeit ist effizient“; Reinhard Mohn krempelt das deutsche Bildungssystem um. Die Geschichte einer Passion“. Und: „Wo immer man nach neuen Ansätzen im Bildungsbereich sucht, Bertelsmann ist schon da.“ Oder Reinhard Kahl, „Bildungsjournalist“ und Filmemacher: In der „Welt“ vom 16. September 1999 verfasst er mit Blick auf die Bertelsmann Stiftung die Überschrift: „Ins Gelingen verliebt sein“. Der Einleitungssatz danach ließ keinen Spielraum offen: „Man muss sie einfach loben, die Bertelsmann Stiftung.“

Loben wofür? Dass es keinen Politikbereich gibt, zu dem die Bertelsmänner ihren Senf nicht beitragen? Nichts lassen sie aus: weder Kommunalpolitik, Außenpolitik, Europapolitik, Wirtschaftspolitik und Steuerpolitik noch Sozialpolitik oder Gesundheitspolitik usw. Es gibt keinen Bereich, in den sich die Bertelsmann Stiftung nicht einmischt. Sie tut dies übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch mit Projekten Beispiel in Ägypten, Israel, Polen, Spanien usw. Hier eine kleine Auswahl von Titeln und Projekten: Gesundheitsmonitor, Gesundheitskarte für Flüchtlinge, demographischer Wandel, junge Familie, Generationengerechtigkeit, Stadt-Land-Gefälle, Kita-Qualität, Vorteile Deutschlands durch die Währungsunion, TTIP, Bürgerbeteiligung, Brexit, Schengen, Libanon, Syrien, Türkei …

Man sagt der Bertelsmann Stiftung deshalb nicht zu Unrecht nach, sie sei eine „Krake“, eine „Macht ohne Mandat“, die „Nebenregierung in Gütersloh“. Dabei bauen die Impulse der Stiftung fast immer auf einer Skandalisierung vermeintlicher Missstände auf. Dazu werden (Pseudo-)Diagnosen und Begriffe unters Volk gebracht – mal sanft suggeriert, mal eingehämmert. Dann startet man eine „Studie“, um den Leuten zu bestätigen, dass diese alles genau so sehen wie vorgegeben.

Ohne es so zu bezeichnen, betreibt Bertelsmann damit die Methode „nudge“, wie sie von den US-amerikanischen Professoren Richard Thaler und Cass Sunstein in ihrem 2008 erschienenen Buch „Nudge. Improving Decisions About Health, Wealth, and Happiness“ geprägt wurde. (Auf Deutsch ist das Buch im gleichen Jahr unter dem Titel erschienen: Nudge: Wie man kluge Entscheidungen anstößt). „nudge“ bedeutet: Schups, Stubsen. „nudge“ ist zu verstehen als ein medial und politisch permanent multiplizierter Anstoß oder als permanent suggestive Warnung an die Menschen, zum Beispiel umweltbewusst zu leben, sich gesund zu ernähren, einen Organspendeausweis mit sich zu tragen oder bestimmte Impfungen vorzunehmen.

Nach dieser Methode werden die „Menschen draußen“ von den Regierenden oder von anderen meinungsbildenden Mächten als überwiegend irrational handelnde angesehen; sie sollen am Ende glauben, was ihnen als „nudge“ vorgesetzt wird. Burrhus F. Skinner, einer der prominentesten Vertreter des Behaviorismus, lässt grüßen. Oder gar Pawlow? Dieser hatte ja mit künstlichen Stimuli Hunde darauf konditioniert, bestimmte Reflexe zu zeigen. Ist Politik mit „Nudge“ also auf den Hund gekommen?

US-Präsident Obama ließ sich vom Nudge-Prinzip inspirieren. Außerdem schafften es Thaler und Sunstein mit ihrer Theorie 2010 bis in britische Regierungskreise sowie 2014 in eine Nudge-Unit der Regierung Barack Obama und ins deutsche Kanzleramt. In letzterem wurden 2014 dort drei „Verhaltensökonomen“ eingestellt. „Behavioral Economics Teams“ nennt man diese Leute. Damit wird der Weg zur Meinungsbildung mittels Propaganda mehr und mehr frei.

Und dann folgt aus dem Hause Bertelsmann Studie auf Studie, mit denen man genau die eigenen Diagnosen abfragt und die Zustimmung der Bevölkerung dazu erwartet. Zirkelschlüsse kommen am Ende heraus. Vor allem aber hat eine Stiftung wie die Bertelsmann Stiftung dann wieder einmal „agenda setting“ betrieben, also die Tagesordnung, ja ganze Kongressberichte diktiert und fleißig an sich selbst erfüllenden Prophezeiungen gearbeitet.

Bezeichnend für diese Methode ist ein Strategieentwurf aus dem Hause Bertelsmann aus dem Jahr 2009. Friedbert Rüb, Karen Alnor und Florian Spohr haben das Politikverständnis der Bertelsmann Stiftung in einem Beitrag folgenden Titels skizziert: „Die Kunst des Reformierens: konzeptionelle Überlegungen zu einer erfolgreichen Regierungsstrategie. Zukunft Regieren: Beiträge für eine gestaltungsfähige Politik (Heft 3/2009, Gütersloh).

Es ist ein verräterischer, ja erschreckender Text, der wohl deshalb im Netz nicht mehr zu finden ist. Die Strategie der „Bertelsmänner“ gibt er gleichwohl markant wieder. Der „Beitrag“ ist eine Art Vademecum für die Durchsetzung von Reformen gegen den Willen der Bürger und zur Ausschaltung von „Vetospielern“. Um diese Ausschaltung zu erreichen, so die Empfehlungen, seien Reformziele „unter Reduktion der Beteiligten von Interessengruppen“ zu empfehlen. Diese seien zwar anzuhören, nicht aber, um die Pläne zu diskutieren, sondern um die „Legitimität der Reform“ zu steigern und „Widerstände“ zu mindern (S. 7).
Dafür bedürfe es unter anderem einer Schwächung des „Widerstandspotentials“ und dessen Aufbrechen mittels eines „geschickten Partizipationsstils.“ Vor allem gehe es darum, eine „potentielle geschlossene Abwehrfront zu verhindern“ (S. 40). Wörtlich: „Durch eine selektive Partizipation während der Entscheidungsphase können Vetospieler in ihrer Kohärenz geschwächt, sozusagen ‚gesplittet‘, und die Protestfähigkeit bestimmter Interessengruppen gemindert werden.“ Und weiter: „Um ihrer politischen Verantwortung gerecht zu werden, muss eine Regierung sich im Zweifelsfall auch gegen den empirischen und kontingenten Volkswillen durchsetzen. Politische Entscheidungen, die der gegebenen Mehrheitsmeinung entgegenstehen, sind nur auf den ersten Blick demokratietheoretisch bedenklich.“ (S.41) Fast könnte man meinen, eine Kanzlerin Merkel hat diese Empfehlungen im Sommer 2015 umgesetzt.

Wie man das im Detail macht und vor allem wie man Widerstände ausschaltet, beschreiben die beiden 2014 von der Stiftung konzipierten Broschüren „ReformKompass I. – Das Strategieinstrument für politische Reformprozesse“ und „ReformKompass II – Das Strategieinstrument für organisatorische Reformprozesse“. Hier finden sich Sätze wie der folgende: Es gelte, „die eigene Politik gegenüber politischen Gegnern durchzusetzen und gegenüber all denjenigen, die dadurch etwas zu verlieren haben.“ Zudem sollen sich entschlossene Reformer immer wieder unter anderem folgende Fragen stellen: „Welche Möglichkeiten haben die potenziellen Gegner, die Reform zu torpedieren? Gibt es formale Vetorechte? Wie könnte es den Gegnern gelingen, die Öffentlichkeit gegen die Reform zu mobilisieren? Welche Bündnisse kann und muss ich eingehen, um einen (Teil-)Erfolg zu haben, und welche Zeitabfolge (Sequenzierung) von Reformschritten ist notwendig, um die Verhandlungskorridore zu erweitern?“

Jedenfalls gerät dieses Bertelsmann-Papier sehr in die Nähe der Geheimdienst-Richtlinie 1/76 des Staatssicherheitsdienstes der DDR zur Zersetzungsarbeit gegen oppositionelle Gruppen. Dort heißt es: „Maßnahmen der Zersetzung sind auf das Hervorrufen sowie die Ausnutzung und Verstärkung solcher Widersprüche und Differenzen zwischen feindlich – negativen Kräften zu richten, durch die sie zersplittert, gelähmt, desorganisiert und isoliert und ihre feindlich – negativen Handlungen einschließlich deren Auswirkungen vorbeugend verhindert, wesentlich eingeschränkt oder gänzlich unterbunden werden.“

In anderen Ländern der Welt heißt die Bertelsmann-Methode „gelenkte Demokratie“. Noch Fragen, Kienzle?
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Ausführliches, auch zum Wert von Bertelsmann-„Studien“, findet sich im Buch von Josef Kraus: „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“. Erschienen 2017. Dort S. 23 – 50 das Kapitel „Machtspiele – Eine Stiftung hält die Fäden in der Hand“

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eingetragen von Kevin Kraus am 31.01.2018 um 11.53

Wieder eine PISA-„Sonderstudie“ mit ideologischem Faktor
http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/wieder-eine-pisa-sonderstudie-mit-ideologischem-faktor/

Von Josef Kraus
Di, 30. Januar 2018

Die selbsternannte Erziehungs- und PISA-Großmacht OECD dreht und wendet es immer in dieselbe Richtung: Am Ende kommt stets die Forderung nach mehr Gesamt- bzw. Gemeinschaftsschule, also Einheitsschule und nach mehr Ganztagsschule heraus.
So auch jetzt bei der jüngsten, gefühlt x-ten Sonderauswertung einer Pisa-Studie. Das einzige halbwegs interessante Detail der Studie ist in wenigen Sätzen zusammengefasst: „Immer mehr Schüler aus bildungsschwachen Elternhäusern zeigen in der PISA-Studie solide Leistungen. Der Anteil sozial benachteiligter Jugendlicher mit guten Ergebnissen im Test stieg auf 32,2 Prozent.
Im Jahr 2006 hatte lediglich ein Viertel der bildungsfernen Getesteten gut abgeschnitten.“ So meldete es soeben die „tagesschau“. Und OECD-Obertester Andreas Schleicher fügt in einem seiner vielen Interviews hinzu: „Der Anteil resilienter Schüler – also Schüler, die aus einem sozial ungünstigen Umfeld kommen und trotzdem gute Leistungen erreichen – ist in Deutschland weiter gestiegen.“

Studienschwemme

Wieder mal eine Pisa-Junk- und Fake-Studie
Aber allein schon mit diesen Sätzen werden Fragen aufgeworfen, die freilich kein Teilnehmer der Pressekonferenz zu stellen wagte. Weiß Schleicher eigentlich, was „Resilienz“ ist? Wie ist ein „bildungsschwaches Elternhaus“ definiert? Wie wird die Herkunft der Schüler überhaupt erfasst? Wurde ein Migrantenhintergrund mit erfragt? Fragen über Fragen – unbeantwortet! All dies hindert Schleicher nicht daran, sofort seine Lieblingsleier anzustimmen: Deutschland „sortiere“ Schüler mit zehn Jahren zu früh. Am Rande: Mit Pisa wurden Fünfzehnjährige getestet! Schleicher weiter: Deutschland habe zu wenig Ganztagsschule. Singapur sei in jeder Hinsicht besser. Und: „Eine stärkere soziale Durchmischung an Schulen wirkt sich positiv aus.“

Also doch wieder Gesamtschule, Gemeinschaftsschule, Ganztagsschule, wenn es nach der OECD geht!
Und wenn es nach den „Öffentlich-Rechtlichen“ geht, die dieses Märchen ins Bild setzen, als sie zur aktuellen „Studie“ schöne Szenen aus Gesamtschulen brachten. Alles daneben! Gesamtschule hat in Deutschland – wirklich empirisch belegt! – Jahrzehnte durchschlagender Erfolglosigkeit hinter sich. Sie hat keineswegs bessere soziale Aufstiegschancen eröffnet. Dafür war und ist sie um 30 Prozent teurer als das gegliederte Schulwesen. Und es gibt keine einzige Studie, die der Ganztagsschule bzw. deren Schülern auch nur einen kleinen Vorteil in puncto Schulleistung oder Aufstieg bestätigen könnte. Im übrigen sei angefügt: Ob ein Schüler eine Ganztagsschule besucht, ist mit Pisa gar nicht erfasst worden.

Der OECD-Direktor Schleicher bewegt sich also einmal mehr im luftleeren Raum.

Das heißt nicht, dass an Deutschlands Schulen nichts verbesserungsfähig bzw. verbesserungsbedürftig ist. Aber Fortschritte gibt es nur, wenn man den echten Problemen ins Auge schaut. Zum Beispiel dem Problem, dass Deutschlands Schulen mit einer völlig voraussetzungslosen Migration überfordert sind, wie man sie in keinem der hochgerühmten Länder Kanada oder Singapur oder Finnland hat.
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Josef Kraus war Oberstudiendirektor, Präsident des deutschen Lehrerverbands, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als „Titan der Bildungspolitik“ bezeichnet. Er hat Bestseller zu Bildungsthemen verfasst und sein jüngstes Werk Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt erhalten Sie in unserem Shop: http://www.tichyseinblick.shop

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eingetragen von Kevin Kraus am 26.01.2018 um 16.29

Re: [SHEV] [G9-SH] RECHTSCHREIBREFORM –
Friedrich Denk vs. Peter Schlobinski - Ist die Rechtschreibung am Ende?

25.01.2018 23:50 Uhr

Von: Ulrich G.Kliegis
An: Initiative G9-jetzt!
Kopie: Eltern in SHEV

Liebe Astrid,
liebe Eltern,
liebe Leserinnen und Leser,

vielen Dank für diese Zusammenstellung. Ich erlaube mir mal, die von mir namens des Deutschen Elternvereins e.V., des Dachverbandes zahlreicher Landeselternvereine wie z.B. des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V., verfaßte Stellungnahme zu den damaligen neuerlichen - und nicht letzten - Veränderungen des Rechtschreibregelwerks als pdf-Datei anzuhängen. Die Stellungnahme halte ich auch heute noch für gültig und leider dem Grunde nach nicht erledigt. Wer mag, kann sie gerne selbst verwenden - unter Wahrung der ursprünglichen Form und des ursprünglichen Inhalts. Vor allem aber bitte auch selbst lesen. Danke.

Mein Versuch, die Aufhebung des Volksentscheids zur Rechtschreibreform durch den schleswig-holsteinischen Landtag per Landesverfassungsbeschwerde anzufechten, scheiterte damals daran, daß es dem einfachen schleswig-holsteinischen rechtsunterworfenen Bürger nicht gestattet ist, dieses Gericht anzurufen. Dieser Beschränkung unterliegen u.a. die Landesregierung, der Landtag und seine Mitglieder und einige Institutionen mehr nicht. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Schönes Wochenende!

Gruß,
UK

Hinzugefügt von Redaktion:
http://www.schriftdeutsch.de/herladen/DEV-Rat1.pdf

http://www.deutschlandfunk.de/friedrich-denk-vs-peter-schlobinski-ist-die-rechtschreibung.2927.de.html?dram:article_id=408815

http://nachrichtenbrett.de/Forum/showthread.php?postid=41396#post41396


eingetragen von Kevin Kraus am 25.01.2018 um 20.16

Re: [SHEV] [G9-SH] INKLUSION? INTEGRATION? - Schulpsychologe Klaus Seifried fordert bessere Betreuungsschlüssel ...

Datum: Wed, 24 Jan 2018 21:51:21 +0100

Seifried fordert bessere Betreuungsschlüssel - ein Schulpsychologe hat im Durchschnitt 8.700 Schüler zu versorgen
Antwort an:"Initiative G9-jetzt!"

> Der Schulpsychologe Klaus Seifried fordert mehr Prävention und
> bessere Betreuungsschlüssel an deutschen Schulen. Es sei
> entscheidend, gefährdete Kinder und Jugendliche frühzeitig
> aufzufangen, sagte er im Dlf. Ein deutscher Schulpsychologe habe im
> Durchschnitt jedoch 8.700 Schüler zu versorgen.

In SH sind es in einigen Kreisen noch bedeutend mehr, wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe, bis zu 11.000, aber das bitte ohne Gewähr!

Im Übrigen plädiere ich dafür, sich nach Abschluß (noch ist es ja nicht ganz in trockenen Tüchern) des G9-Themas nunmehr mit voller Kraft der Wiederherstellung eines Schulsystems zu widmen, das für jeden Begabungs- und Fähigkeitsbereich ein geeignetes Angebot bereitstellt.

Man muß nicht bei den alten Namen und Aufteilungen landen, aber die Sammelschule für alle ist ein Fehlversuch.

Die staatlichen Schulen haben sich seit dem Mittelalter aus den kleinen Schulen mit zunächst nur einem Unterricht für alle (noch nicht nach Jahrgängen aufgebaut) über Jahrgangsklassen weiter auch in gezielte Angebote (die damals noch nicht so genannt wurden) für die unterschiedlichen Begabungen entwickelt. In der Biologie nennt man eine solche Entwicklung Differenzierung. Vom Einzeller zum Homo sapiens. Entdifferenzierung, also ein Rückfall in frühe Formen, ist ein Zeichen eines
bösartigen Tumors.

Die Gemeinschaftsschule ist somit ein Rückfall in die Entwicklungsstufe 18. / 19. Jahrhundert. Sozialromantische Vorstellungen einer Umverteilung von Fähigkeiten durch bloßes Zusammensitzen funktionieren nirgendwo. Das hat man damals schon erkannt und reagiert.

Alle, die sich mit aller Kraft für G9 eingesetzt haben, möchte ich als der, der diese Initiative unter diesem Namen seinerzeit gestartet hat, bitten, sich jetzt für die Weiterentwicklung unserer Schulen in begabungsgerecht gefächerte Bildungsangebotsbereiche einzusetzen.

Von der Fördeschule für besonders zuwendungsbedürftige Kinder bis zum Gymnasium - mit hoher Durchlässigkeit zwischen allen Angeboten, um persönlichen Entwicklungen jedes einzelnen Schülers gerecht zu werden, dazwischen etwas, was bislang Hauptschule und Realschule genannt wird, möglicherweise sogar noch eine Gruppe mehr, das muß das Ziel sein. Es hat sich bewährt.

In Südkorea gibt es solch ein vierteiliges Schulangebot als Regelangebot (wobei die Förderschulen wegen ihrer Spezialisierung nicht mitgezählt werden). Bei Pisa, man kann es werten, wie man möchte, ist Südkorea immer ganz vorne mit dabei.

Wir sollten das offensiv und proaktiv diskutieren.

Danke!

Beste Grüße,

U.Kliegis

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Eltern_in_SH@elternverein-sh.de


eingetragen von Kevin Kraus am 18.01.2018 um 15.16

[Claudia Ludwig]

Schauen wir in die USA:

Was hier beschrieben wird, ist exakt, was schulisch in den USA seit Anbeginn praktiziert wird. Hier wird Klassengemeinschaft zerstört, das „Wir-Gefühl“ geht total verloren, wird aber durch Wettbewerbe künstlich wieder hergestellt. Soziales Lernen wird so unmöglich, jeder fokussiert sich nur auf sich selbst und jagt seinen „Creditpoints“ hinterher, um einen guten Punktestand zu erreichen. Lehrer sind keine Pädagogen mehr, sondern nur noch Wissensvermittler. Schöne neue Welt!

Mit traurigen Grüßen
Claudia Ludwig

Von: Eltern_in_SH [...] Im Auftrag von Astrid Schulz
Gesendet: Mittwoch, 17. Januar 2018 22:07
An: schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
Betreff: [SHEV] EINHEITSSCHULE aus Finnland als Vorbild: Die schleichende Umwandlung der Gymnasien in SH zu Gemeinschaftsschulen - per "Kabinettsystem" oder "Lernraumkonzept"

Weitere Informationen zum "Kabinettsystem" gibt es hier - aus Hamburg, wo es seit über 10 Jahren Schulen mit dem Kabinettsystem gibt:
http://www.hamburg.de/contentblob/2327704/data/hms-2-2010.pdf)

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Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) ist diesen Schritt als eine der wenigen Schulen in Schleswig-Holstein in dieser Woche bereits gegangen und hat das Klassenraum- durch das Lehrerraumprinzip ersetzt. Pädagogen und Schüler werden gleichermaßen von der neuen Struktur profitieren. Das zeigt das Beispiel der Gemeinschaftsschule Rugenbergen in Bönningstedt.
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05.01.18
Quickborn
Bonhoeffer-Gymnasium schafft Klassenzimmer ab
Burkhard Fuchs
Schulleiter Manfred Brandt mit Mittelstufenleiterin Kerstin Thomsen im neuen abgetrennten Aufenthaltsbereich für die siebten bis neunten Klassenstufen

Schule stellt aufs Kabinettsystem um: Alle Räume werden Lehrern zugeordnet, Schüler haben jede Stunde an einem anderen Ort Unterricht.


Quickborn. Großes Stühlerücken im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Quickborn. Den ganzen Vormittag wuselten am Montag die 630 Schüler und 51 Lehrer durch die Schule, schleppten Kartons mit Büchern hin und her, bemalten und dekorierten die Räume und bohrten und schraubten Bücherborde an die Wand. Grund für diese handwerklichen Arbeiten an der Oberschule war das neue Raumprogramm, das jetzt für zunächst zweieinhalb Jahre getestet wird. Danach gibt es an der Schule keine Klassenräume mehr. Die Schüler wechseln für jede Unterrichtsstunde in den Raum, der jetzt jedem einzelnen Lehrer für sein Fachgebiet zugeteilt worden ist.

"Dieses neue Kabinettsystem", wie es Schulleiter Manfred Brandt bezeichnet, "bietet jedem Lehrer die Möglichkeit, seinen Fachraum individuell zu gestalten." Jeder Lehrer habe für seinen Raum die volle Verantwortung, wie er aussehen soll, welche Hilfsmittel, Karten oder Plakate er an die Wand hängen möchte oder wie die Sitzordnung sein soll, erklärt der Schulleiter. Die Schüler seien aktiv an der Gestaltung beteiligt. "Der Raum wird so zu einem eigenen pädagogischen Hilfsmittel", sagt Brandt.

Die meisten Schulbücher bleiben in den Fachräumen

So malten Lina Rolfes, Lena Bartöck und Annika Sieling aus der 7c feinsäuberlich eine große Weltkarte an die Wand des neuen Geologieraumes, während Lion Bogen aus der Oberstufe mit anderen Schülern die Borde für die Atlanten an die Wand schraubte. Denn ein weiterer großer Vorteil dieses neuen Fachraum-Systems sei es, dass künftig die meisten Bücher in der Schule, in den jeweiligen Fachräumen, bleiben könnten. "Das entlastet vor allem die jüngeren Schüler, die nun viel weniger Gepäck in ihren Schulranzen haben werden", erklärt Matthias Junge, der das Kabinett-Projekt an der Schule leitet. Dafür wurden auch mehr als 1000 Bücher neu angeschafft, die nun als Präsenzbibliothek in der Schule bleiben. Engagierte Mütter wie Angelika Csenteri und Dagmar Tittel halfen eifrig dabei mit, die neuen Bücher in Folien einzuschlagen.

Richtig gemütlich machte es sich in ihrem neuen Englisch-Raum Lehrerin Annette Berg. Sie hängte eine große US-Fahne an die Wand und ließ die Schüler lustige Sprüche auf Englisch formulieren. "Jetzt fehlen nur noch Ohrensessel und Teppich, wenn ich den Schülern etwas vorlese," sagte die Lehrerin.

Voll auf das neue System hat sich auch Lehrerkollege Ulf Brekenfelder eingestellt. An die Wände hat der große Fan der britischen Insel die Flaggen von England, Irland und Schottland und sogar den Windsors gehängt. In einer Ecke lacht Harry Potter vom Plakat, und ein paar Plastikschwerter laden zum Spaßduell. In der anderen Ecke hat er eine kleine Sitzecke aufgebaut, mit dem Union-Jack an der Wand und einer Maggie-Thatcher-Puppe auf dem Tisch. "Hier kann ich jetzt ganz individuell auf meine sieben Klassen mit ihren zwölf bis 26 Teilnehmern eingehen", sagt der Englisch- und Geschichtslehrer.

Die Schüler halfen überall eifrig mit, obwohl sie nicht alle sofort vom neuen System überzeugt waren wie Oberstufenschüler Lion Bogen. "Ich war anfangs etwas skeptisch, weil wir ja jetzt Pausenzeit verlieren." So müssten die Schüler ja nun ständig in den Pausen zum nächsten Unterrichtsraum laufen. Mit einer Verstärkung des 90-Minuten-Block-Unterrichts soll dieses Hin- und Herlaufen bald auf ein Minimum beschränkt werden, kündigt Schuldirektor Brandt an.

Auch der alte Medienraum wurde aufgeräumt und mit einem großen Tisch versehen, damit die Schülerzeitungsgruppe hier nun ihre Konferenzen abhalten kann. Im PC-Arbeitsraum gibt es eine Ecke mit Fachzeitungen und wichtigen Infos.
Der Mittelstufentrakt im Flur ist nun nach Jahrgangsstufen aufgeteilt,
damit sich die Schüler hier wie zu Hause fühlen können. Mittelstufenleiterin Kerstin Thomsen; "Die bauen sich hier richtige kleine Höhlen."

https://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article213014949/Bonhoeffer-Gymnasium-schafft-Klassenzimmer-ab.html


eingetragen von Kevin Kraus am 11.01.2018 um 11.19

[SHEV] INTEGRATION? - Kriminalitätsstudie: Islamistische Tendenzen im Klassenzimmer // Derzeit kommen Kinder aus IS-Gebieten ... Heute 16:23 Uhr

Kriminalitätsstudie: Islamistische Tendenzen im Klassenzimmer

Von Marcel Leubecher, Ricarda Breyton | Stand: 10.01.2018 07:52 Uhr

Bei einer Kriminalitätsstudie zeigt sich: Von rund 300 befragten muslimischen Schülern der neunten Klasse in Niedersachsen kann sich jeder Dritte von ihnen gut vorstellen, selbst für den Islam zu kämpfen und sein Leben zu riskieren.

Quelle: WELT/Christin Brauer
Bei einer Befragung in Niedersachsen befürworten acht Prozent der muslimischen Schüler die gewaltsame Ausbreitung der Terrormiliz Islamischer Staat. Einige zeigen sogar Sympathie für Terroranschläge.

Die brisante Erkenntnis versteckt sich in Kapitel 4, Unterpunkt 1. „Extremismus und fundamentalistischer Islamismus“ lautet die Zwischenüberschrift des wenige Seiten umfassenden Absatzes. Er ist Teil der in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie zu Ursachen von Zuwanderkriminalität, die der Kriminalwissenschaftler Christian Pfeiffer leitete.

Pfeiffer, der im Auftrag des Bundesfamilienministeriums forschte, untersucht in seiner Arbeit vor allem den Zusammenhang von Gewalttaten und Zuwanderung. Darin berichten die Autoren unter anderem auch über bislang nicht öffentlich präsentierte Ergebnisse einer 2015 repräsentativ durchgeführten Schülerbefragung. Sie weist auf einen beachtlichen Anteil muslimischer Schülern hin, die islamisch motivierte Gewalt und Terror begrüßen.

Seit 1998 befragt das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) regelmäßig niedersächsische Schüler zu Kriminalität – 2015 wurden erstmals auch Daten zu islamistischen Einstellungen erhoben. Befragt wurden 10.638 Jugendliche der neunten Jahrgangsstufe, 500 von ihnen gaben an, muslimischen Glaubens zu sein. Dabei nahmen nicht alle Muslime zu allen ihnen präsentierten Aussagen Stellung – rund 280 von ihnen gingen jeweils auf sie ein. Die Autoren verweisen darauf, dass die Gruppe vergleichsweise gering sei, dennoch halten sie die Ergebnisse für berichtenswert.

Jeder Dritte würde für den Islam kämpfen

Die Auswertung ergab: Jeder Dritte (29,9 Prozent) der muslimischen Schüler, die Angaben machten, kann sich „gut vorstellen, selbst für den Islam zu kämpfen und mein Leben zu riskieren“. Der Aussage „Die islamischen Gesetze der Scharia, nach denen zum Beispiel Ehebruch oder Homosexualität hart bestraft werden, sind viel besser als die deutschen Gesetze“ stimmten 27,4 Prozent zu.

Auffallend ist, dass in relevanter Größenordnung sogar die sunnitische Miliz Islamischer Staat (IS) und Terroranschläge begrüßt werden. So finden es 8,0 Prozent der antwortenden jungen Muslime richtig, dass ihre Glaubensbrüder im Nahen Osten versuchen, durch Krieg einen Islamischen Staat zu gründen; 3,8 Prozent bejahten gar den Satz: „Muslimen ist es erlaubt, ihre Ziele notfalls auch mit terroristischen Anschlägen zu erreichen.“ In der Zeit, zu der die Schüler befragt wurde, erlebte der IS gerade eine Hochphase.

Ein knappes Fünftel stimmte der Aussage zu: „Muslime werden auf der ganzen Welt unterdrückt; dagegen müssen sie sich mit Gewalt zur Wehr setzen“ (19,8 Prozent). Fast ebenso viele bejahten den Satz „Es ist die Pflicht jedes Muslims, Ungläubige zu bekämpfen und den Islam auf der ganzen Welt zu verbreiten“ (18,6 Prozent). Ein knappes Fünftel fand auch, dass „gegen die Feinde des Islams“ mit aller Härte vorgegangen werden müsse (17,7 Prozent). Tendenziell war die Zustimmung bei den männlichen Schülern etwas höher als bei den weiblichen – die Unterschiede waren aber nicht signifikant.

Nun können extremistische Einstellungen nicht direkt gemessen werden – Sozialforscher können lediglich Aussagen über Einstellungen möglichst repräsentativ erheben. So ist zum Beispiel denkbar, dass Schüler, die Gewalt begrüßen, dies in einer Befragung lieber für sich behalten. Es ist aber auch denkbar, dass Schüler in einem solchen Fragebogen besonders provokant wirken möchten und entgegen ihrer Intention radikale Ansichten ankreuzen.

Thomas Bliesener, Direktor des KFN, sagte dazu der WELT, in der Vergangenheit sei „in ähnlichen Schülerbefragungen eher ein Hang zur Übertreibung feststellbar“ gewesen. Laut dem Kriminologen dürfe man die Ergebnisse der Befragung also „nicht überbewerten, aber auch nicht herunterspielen“.

Auf die Frage der WELT, ob die Befragungsergebnisse aus dem Jahr 2015 den Sicherheits- und Kultusbehörden übermittelt wurden, oder ob diese auch erst in der vergangenen Woche durch die Veröffentlichung der Gewaltstudie davon erfahren habe, sagte Bliesener: „Die Befunde wurden schon verschiedentlich bei Seminaren diskutiert, auch im Beisein von Mitarbeitern der Sicherheitsbehörden.“

Niedersachsen setzt auf Prävention

Das Kultusministerium teilte auf Anfrage mit, die Studie derzeit „intensiv“ auszuwerten. „Die Präventionsarbeit genießt in Niedersachsen einen hohen Stellenwert“, sagte ein Sprecher. Man arbeite im schulischen Bereich „auf allen Ebenen“ daran, „Radikalisierungen im Vorfeld zu begegnen.“ Die von der KFN für die Studie befragten 500 Muslime stammten hauptsächlich vom Balkan, aus dem Libanon, Syrien, dem Iran, dem Irak und Pakistan. Die meisten, 289, waren türkischer Herkunft.

Für Türkeistämmige aller Altersgruppen gibt es auch eine repräsentative Studie. Das Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster ließ für sie 2016 eine der bisher umfassendsten Befragungen türkischstämmiger Einwanderer über Integration und Religiosität durchführen.

Damals zeigte ein nicht geringer Anteil der Befragten Sympathie für islamistische Aussagen. Dem Satz „Muslime sollten die Rückkehr zu einer Gesellschaftsordnung wie zu Zeiten des Propheten Mohammeds anstreben“ stimmten in der von Emnid erhobenen Umfrage 32 Prozent „stark“ oder „eher“ zu. Ein beachtlicher Anteil, nämlich jeder Fünfte, teilte die Auffassung: „Die Bedrohung des Islam durch die westliche Welt rechtfertigt, dass Muslime sich mit Gewalt verteidigen.“


https://www.welt.de/politik/deutschland/article172327527/Kriminalitaetsstudie-Islamistische-Tendenzen-im-Klassenzimmer.html

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See



eingetragen von Kevin Kraus am 08.01.2018 um 15.10

Altersfrage bei Flüchtlingen : Kinder mit Bärten

• Von Lydia Rosenfelder

• -Aktualisiert am 07.01.2018-14:59

Umstritten: In den vergangenen Tagen wurde heftig über die Altersprüfung von Flüchtlingen debattiert. Bild: Andreas Mueller

Ein 19 Jahre alter Junge gibt an, zwölf zu sein. Er geht zur Schule, dealt mit Drogen, verprügelt Mitschüler. Solche Extremfälle lassen sich jedoch verhindern.

Er hatte Bartwuchs, trug Anzüge und Parfum. Er war zwar nicht sehr groß, aber doch ein ausgewachsener Mann. In der Schule war allen klar, dass er nicht zwölf Jahre alt ist. Aber seine Familie hatte es im Asylverfahren so angegeben. Geburtsdatum 1. 12. 2004. Wahrscheinlicher war, dass er schon volljährig war. Am Nikolaustag im Jahr 2016 kam er zum ersten Mal zum Unterricht. Die Oberschule im Süden Berlins war seine sechste Station. Warum er so oft die Schule gewechselt habe, wurde er gefragt. Er sei oft umgezogen.

Schon am ersten Tag stürmte er mitten im Unterricht aus dem Klassenzimmer. Er war aggressiv, aber auch sehr manipulativ. Er berichtete von seinem „Schultrauma“: Bomben hätten seine Schule im irakischen Mossul getroffen. Er kam nur unregelmäßig zum Unterricht und nutzte die Schule, um Drogen zu verkaufen. Immer warteten Leute auf ihn, immer tauschte er etwas aus und ließ sich von den Lehrern nicht erwischen. Er war oft zugekokst, hatte Mädchen und drei Rechtsanwälte.

Das ging so weiter, bis der Krankenwagen vor der Schule stand.

Schlägerei.
Drei Schüler waren bereit, gegen Abbas R. auszusagen. Welche Waffen er stets mit in die Schule brachte zum Beispiel: Schlagring, Schlagstock, Elektroschockgerät, Messer und Pfefferspray. Wie er andere Schüler angegriffen hat. Die Zeugen waren auch Flüchtlinge, zwei afghanische Jungs und ein ägyptisches Mädchen. Abbas war nach der Schlägerei selbst verletzt und lag im Krankenhaus. Er saß mit dem Handy im Bett und drohte seinen Mitschülern, wollte sie von ihrer Zeugenaussage abbringen. Die gesamte Flüchtlingsklasse war wochenlang völlig aufgelöst, an Unterricht nicht zu denken.

Fast 100 Einträge in der Polizeiakte


Die Polizei kannte Abbas. Er hatte fast hundert Einträge. Darunter gewerblichen Drogenhandel und Körperverletzung. Polizisten kamen auch an die Schule. Ob er wirklich zwölf Jahre alt sei? Die Lehrer: Natürlich nicht. Aber wie alt war er? War er strafmündig, also mindestens vierzehn? Als er im Krankenhaus war, hätte man eine medizinische Altersbestimmung machen können. Hätte. Das Jugendamt, so heißt es, war nur dann hilfreich, wenn es um Schulmaterialien ging.

Abbas war dann nicht mehr an der Schule. Er machte ein Praktikum in einem Steakhouse. Dort wurde er im Mai 2017 gemeinsam mit seinem Vater festgenommen. Der Generalbundesanwalt teilte mit: Ihnen wird vorgeworfen, als Mitglieder des „Islamischen Staats“ im Irak Kriegsverbrechen begangen zu haben. Das wahre Alter von Abbas wurde medizinisch ermittelt. Er war volljährig.

Die extreme Geschichte von Abbas zeigt, wie in der Asylpolitik in Deutschland geltendes Recht außer Kraft gesetzt wird. Die Familie behauptete bei der Einreise einfach, Abbas sei 2004 geboren. Und das wurde so akzeptiert.
Das war im Jahr 2015 ... .

[... weiter bei faz.net:]

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/altersfrage-bei-fluechtlingen-kinder-mit-baerten-15377977.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0



eingetragen von Kevin Kraus am 07.01.2018 um 19.59

Re: [SHEV] [G9-SH] Das liebe Geld.... Heute 11:55 Uhr
Von:
Ulrich G. Kliegis
An: Initiative G9-jetzt!
Kopie: eltern_in_sh@elternverein-sh.de


Moin,
rechnen wir mal weiter: Mit so vielen (und hoffentlich guten und mit sinnvollen
Aufgaben betreute) Lehrern werden unsere Kinder um einen Faktor X besser
ausgebildet, erzeugen so ein wesentlich (n^X) höheres Bruttosozialprodukt, woraus
über Steuern die Fehler der Vergangenheit, das immense Staatsdefizit, besser
getilgt werden kann, und es wird immer noch was übrigbleiben.

Was lernt uns das? (sic!)

Wir brauchen viel mehr BER. Oder denk ich da in die falsche Richtung?

Man muß immer mit dem besten rechnen - mit unserem Steuergeld.

Gruß, schönen Sonntag!

UK


Von: "Robert. Chr. Klein" <...>
An: "Initiative G9-jetzt!"
Datum: Sun, 7 Jan 2018 01:30:21 +0100
Betreff: [G9-SH] Das liebe Geld....
Antwort an: "Initiative G9-jetzt!"

>
> Ich höre gerade in den Nachrichten: "Der Flughafen BER
> benötigt für seine Fertigstellung eine weitere Milliarde
> Euro." Rechnen wir mal grob: Mit dem Geld könnte man weit
> mehr als 2000 Lehrer für 10 Jahre bezahlen! Und wenn
> man noch weiter berechnet, dass diese rund ein Drittel des
> Gehalts als Steuern gleich wieder abgeben, wären
> davon noch einmal 666 zu finanzieren, von deren Steuern wieder
> 222 usw. Grob gerechnet bedeutet das3000
> Lehrerstellen für 10 Jahre oder1 BER-Baustelle für
> endlos. Diese Info nur für den Fall, dass noch jemand glaubt,
> Lehrermangel wäre eine Finanzierungsfrage. Viele GrüßeRobert
> Klein, Plön


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.12.2017 um 07.35

Unter den zahlreichen Kommentaren bei TichysEinblick.de finden sich auch zwei, die direkt die Rechtschreib„reform“ ansprechen:

Kapitän Notaras
25.12.2017
„Dieser „Duden“ ist so überflüssig, wie es die Rechtschreibreform war.“
Hier bin ich dezidiert anderer Meinung. Die Rechtschreibreform war ein Verbrechen, das maßgeblich zur Schändung der Sprache beigetragen und den perversen Ideen der Gender-Sprachpantscher erst Tür und Tor geöffnet hat.
Sonst würden die meist allein stehenden (unverheirateten) Genderknallköppe nämlich ziemlich allein stehen.

Marco Mahlmann
27.12.2017
Nun, Herr Kraus, genauso, wie Sie nicht gendern, brauchen Sie auch die Rechtschreibreform nicht anzuwenden. Sie lehnen beides völlig zu Recht ab; dann lassen Sie auch beides. Spätestens jetzt als Pensionär verpflichtet Sie niemand mehr darauf.
Ich bin im aktiven Schuldienst und gendere nicht, was noch nirgendwo beanstandet wurde, und ich wende auch nicht die Rechtschreibreform an. Das macht zwar etwas Mühe, weil ich bestimmte Wörter und mit „daß“ eingeleitete Nebensätze vermeiden muß, aber diese Mühe ist mir die Sprache wert – anders als die Mühe, die ein Gendern machen würde. Dessen Sinn sehe ich partout nicht ein.
Vielleicht wird Kraus ja von Tichy auf die „Reform“ verpflichtet.


eingetragen von Kevin Kraus am 28.12.2017 um 10.45

[SHEV] Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes: Neues Duden-Machwerk: „Richtig gendern“

Neues Duden-Machwerk: „Richtig gendern“
http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/neues-duden-machwerk-richtig-gendern/

Von Josef Kraus

Mo, 25. Dezember 2017

Albert Einstein wird folgender Spruch zugeschrieben: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Nun, es war Einstein selbst, der bewiesen hat, dass das Weltall nicht unendlich ist. Also bleibt wahrlich nur noch die Unendlichkeit der Dummheit.

Bedurfte es dafür eines weiteren Beweises, so hat ihn soeben der Duden-Verlag mit einem neuen „Duden“ geliefert. Oder heißt er/sie/es jetzt die Duda, Dudin, Dud/in, DudIn, Dud-In, Dud_in, das Duden, das Dudix? Für 12 Euro sind 120 Seiten mit folgendem Titel zu haben: „Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben“. Die 120 Seiten Text verfasst haben – ganz und gar nicht gendergerecht tituliert – Anja Steinhauer („Autor“, sic!) und Gabriele Diewald (ebenfalls „Autor“).

Eingeführt wird der Nutzer der 120 Seiten mit dem Versprechen, dass er zukünftig „angemessen und verständlich“ schreiben könne und dass sich damit eine gendergerechte Sprache etabliere, wie sie die moderne Gesellschaft im Sinne einer Realisierung von Gleichstellung einfordere. Ja sogar das Grundgesetz wird bemüht – und zwar mit Artikel 3, Absatz 2: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ In kleinerer Münze geht es nicht. Allerdings erklären uns die Autorinnen nicht, was das mit Gendersprache zu tun hat.

Es folgen dann bereits in der Einleitung verheißungsvoll einige Fragen: „Gendern ist in vielen Institutionen und Firmen zum Standard geworden, aber wie macht man es richtig? Männer, Frauen und wie viele Geschlechter noch? Welche sprachlichen Möglichkeiten gibt es für das Gendern? Welche wähle ich für meine Institution, Firma, für meinen Text? Wie vermeide ich, dass der Text zu sperrig wird?“ Außerdem will der Band Hilfestellung leisten, damit ein Text durch die vielen Binnen-I, Sternchen und Unterstriche in und zwischen den Wörtern nicht »zu sperrig wird«. Getoppt wird der Band schließlich mit einen „Abriss über Geschichte und Funktion des Genderns“. Ein Verriss wäre wohl intellektuell anspruchsvoller gewesen.

Das „Neue Deutschland“, Ausgabe vom 16. Dezember 2017, ist begeistert: „Der Ratgeber ist dringend notwendig, denn die Zahl der Geschlechter hat zugenommen. Es gibt mittlerweile mindestens 32 Zuordnungen, vom einfachen Mann (Mann), Frau (Frau) und Bigender (also jene, die Mann und Frau in sich vereinen) über Transgender (Menschen, deren Geschlechtsidentität von der abweicht, die ihnen bei der Geburt aufgrund körperlicher Merkmale zugewiesen wurde) bis zu Demiboys und Demigirls (Personen, die sich teilweise als Mann/Junge oder Frau/Mädchen identifizieren, egal welches Geschlecht bei der Geburt bestimmt wurde). Es gibt zahlreiche Zwischenstufen; etwa mehrere Ausprägungen des »fließenden Geschlechts« (Genderfluid), bei denen sich das Geschlecht manchmal, sehr oft oder nur sehr selten ändert (auch mehrmals am Tag). Die Skala ist nach oben hin offen.“ Wow, jetzt wissen wir Bescheid! Allerdings reichen für 32 Geschlechter keine 120 Seiten gendersensiblen Sprachdiktats aus!

Franzosen nehmen ihre Sprache ernst


Premier Philippe macht Schluss mit der „gendersensiblen“ Sprache

Was ist von den 120 Seiten zu halten? Ganz einfach: Dieser „Duden“ ist so überflüssig, wie es die Rechtschreibreform war. Er ist das Machwerk einer an Orwell‘schen Neusprech erinnernden Sprachpolizei, die mittels Sprache Volkspädagogik inszeniert. Die Reaktionen des Bürgers „Normalo“ sind denn auch zutreffend. Zum Beispiel die Rezensionen, die Privatleute bei „amazon“ eingestellt haben: „Pedantische Scheinpräzisierung“, schreibt jemand. Oder ein anderer: „Pfui Teufel – und so etwas von einem angeblich renommierten Verlag. Geht’s noch?“ Oder: Das ist „sprachliche Autokratie aus den Echo-Räumen von Gender-Professuren.“ Oder sehr bodenständig: „DER Käse hat genauso wenig Männliches an sich wie DIE Wurst Weibliches an sich hat.“

In Frankreich hat man diesen Käse gerochen. Dort geht man massiv gegen eine gegenderte Sprache vor. Kompliment!

Und hier noch ein Lesetipp: Wer einen messerscharfen Anti-Gender-Duden lesen möchte, der besorge sich Tomas Kubeliks Buch “Genug gegendert! Eine Kritik der feministischen Sprache“. Der Autor dieses Bändchens hat anlässlich der Leipziger Buchmesse 2016 den mit 2.500 Euro dotierten Jürgen-Moll-Preis für verständliche Wissenschaft erhalten.
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Fußnote: Sorgte für Gelächter und etwas Spott in den sozialen Medien. Zwei Autorinnen als „Autor“. Stand heute noch so auf der Duden-Webseite: www.duden.de/Shop/Richtig-gendern
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 20.12.2017 um 18.32

Sogar die Muslim-Verbände kritisieren das Johanneum. In einer schriftlichen Stellungnahme schreibt der muslimische Landesverband: Die Schule habe eine Diskussion angestoßen, die "schnell zu einem Vorurteil gegenüber allen Muslimen" führen kann.
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Lüneburger Gymnasium sagt Weihnachtsfeier nach Kritik von Muslimin ab

19. Dezember 2017 17:28 Uhr
Muslimische Schülerin beschwert sich: Lüneburger Gymnasium sagt Weihnachtsfeier ab

Übertriebene Rücksicht oder doch angemessen? Ein Lüneburger Gymnasium hat die Weihnachtsfeier im Unterricht abgesagt, weil sich eine muslimische Schülerin beschwert hatte - die Meinungen über die Entscheidung gehen auseinander.

Die Weihnachtsfeier am Johaneum in Lüneburg ist jetzt freiwillig und auf den Nachmittag verlegt

Aufregung im beschaulichen Lüneburg: Die Schulleitung des Johanneum-Gymnasiums hat die Weihnachtsfeier im Unterricht abgesagt. Grund ist die Beschwerde einer muslimischen Schülerin aus dem vergangenen Jahr, dass die christlichen Weihnachtslieder nicht mit ihrem Glauben vereinbar wären. Um dennoch eine Weihnachtsfeier zu haben, organisieren Schülervertreter eine Feier, die auf freiwilliger Basis am Nachmittag stattfindet, berichtet der "NDR"

"Es ist auch wirklich schwierig für die Schulleitung, einen Kompromiss einzugehen. Man möchte nicht nur eine Veranstaltung für Christen machen und andere Religionen ausgrenzen", beschreibt Schulsprecherin Thurka Parathaman dem " NDR" das Problem. Die Vorsitzende des Schulelternrats sagte demnach, die Verlegung auf den Nachmittag sei ein Kompromiss, mit dem sie leben könne.

Schüler reagieren mit Unverständnis auf abgesagte Weihnachtsfeier

Viele Schüler reagieren hingegen mit Unverständnis. Eine Schülerin sagte, man könne ja auch muslimische Lieder singen. Ein anderer sagte laut dem Bericht, dass da jetzt ein Problem sei, wo vorher gar keins war. Bei der Entscheidung beruft sich das Gymnasium auf das niedersächsische Schulgesetz. Dort heißt es, dass im Unterricht auf religiöse Überzeugungen zu achten sei und auf Empfindungen Andersdenkender Rücksicht genommen werden müsse. Auch im Musikunterricht würden keine religiösen Lieder gesungen, sagte der Leiter des Gymnasiums. Für eine weitere Stellungnahme war die Schule nicht zu erreichen.

Wäre es nach der Landesschulbehörde gegangen, hätte die Schule die Weihnachtsfeier nicht absagen müssen. Jede Schule könne selbst entscheiden, wie die Regelung umgesetzt werde. Der Paragraf im Schulgesetz sei kein Verbot, christliche Lieder zu singen. "Wenn eine Weihnachtsfeier verpflichtend stattfinden soll, dann raten wir den Schulen, dass religiöse Anteile maßvoll eingesetzt werden. Es darf also nicht den Charakter eines Gottesdienstes haben", sagt Bianca Schuleich, Sprecher der Schulbehörde.

Verwunderung an anderen Lüneburgern Schulen

Es bleibt die Frage, warum nicht auch muslimische Schüler an einer christlichen Weihnachtsfeier teilnehmen können? An anderen Schulen in Lüneburg ist man verwundert. In der katholischen Grundschule in Lüneburg nehmen muslimische Schüler an der Weihnachtsfeier teil, sagte Schulleiter Patrick Schnüttgen. Muslimische Eltern hätten ihre Kinder teilweise bewusst an der Schule angemeldet, damit diese auch andere Kulturen und Religionen kennenlernen. Sogar die Muslim-Verbände kritisieren das Johanneum. In einer schriftlichen Stellungnahme schreibt der muslimische Landesverband: Die Schule habe eine Diskussion angestoßen, die "schnell zu einem Vorurteil gegenüber allen Muslimen" führen kann.

https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/muslimin-beschwert-sich--lueneburger-gymnasium-sagt-weihnachtsfeier-ab-7793376.html


eingetragen von Kevin Kraus am 18.12.2017 um 16.27

Katholisches Elitegymnasium stellt Lehrerin mit Kopftuch ein

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/katholisches-elitegymnasium-stellt-muslimische-lehrerin-mit-kopftuch-ein/

Von Josef Kraus
Fr, 15. Dezember 2017

In Berlin hat ein Jesuitenpater und Leiter eines katholischen Gymnasiums mit der Einstellung einer Kopftuch tragenden muslimischen Lehrerin von sich reden gemacht. In Berlin, wo man – wie in fast allen deutschen Landen – Lehrerinnen hochoffiziell das Tragen eines Kopftuches an öffentlichen Schulen untersagt hat. Der Pater Tobias Zimmermann ist gebürtiger Münchner und Rektor des als elitär angesehenen und 1925 gegründeten Canisius-Kollegs in Berlin-Tiergarten. Namengeber der Schule ist übrigens der Hl. Petrus Canisius (1521 – 1597). Dieser war zu seiner Zeit Exponent der Gegenreformation.

Große Schlagzeilen hatte die Schule 2010: Der damalige Schulleiter Klaus Mertes deckte auf, dass es an seiner Schule in den 1970er/1980er Jahren Fälle von Missbrauch gegeben hatte; er gab damit einen maßgeblichen Anstoß dazu, dass viele andere Schulen (auch die Odenwaldschule) sich ihrer Vergangenheit stellen mussten. Das ist Geschichte, wenn auch eine mühsam aufgearbeitete.

Falsches Signal

Kind mit Kopftuch: Vorbereitung auf die WM 2022 in Katar?

Zurück zu Pater Zimmermann: Als Jesuit sieht er sich in der Tradition des Ordens „Societas Jesu“ (SJ), der 1534 von Ignatius von Loyola gegründet wurde und bald eine Macht darstellte. In den Jahrhunderten seither sind Jesuiten und deren Zöglinge nicht nur in der katholischen Kirche, sondern in der hohen Politik zu gestaltenden Kräften geworden. Papst Franziskus ist Jesuit. Und in der Europäischen Union geben bzw. gaben Jesuitenschüler maßgeblich den Ton an: Jean-Claude Juncker, José Manuel Barroso, Mario Draghi und Herman Van Rompuy. Schlaue Jungs – so wird das Kürzel SJ von Kennern übersetzt.

Nun macht das Canisius-Kolleg inmitten der stets virulenten Debatte um die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland in ganz anderer Hinsicht auf sich aufmerksam. Der seit 2011 amtierende Kolleg-Rektor Zimmermann hat eine Kopftuch tragende Lehrerin eingestellt. Wie der Zopf tragende Pater betont, nicht deshalb, weil ihm sonst Lehrer fehlten, sondern ganz bewusst. Den Wünschen der Berliner Grünen folgend, die dort noch umstritten sind?

In einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“, Ausgabe vom 11. Dezember 2017, legt er seine Beweggründe dar. Auf die Frage der Journalistin Kathrin Spoerr, warum er diese Lehrerin eingestellt habe, antwortet er gleich zu Beginn der Interviews: „Warum nicht?“ Schlaue Jungs, siehe oben: eine Frage mit einer Gegenfrage beantworten. Aber der Pater wird dann doch konkreter: Er wollte mit dieser Entscheidung „einen Pflock einschlagen“, er wäre glücklich, wenn sein Handeln zum Anfang einer offenen Debatte würde, und es gefalle ihm, „wie da alle Klischees durcheinandergewirbelt“ würden.

Säkularisierung verwirklichen

Islamischer Religionsunterricht aktuell und grundsätzlich

Ob das Kopftuch ein Zeichen gelungener oder gescheiterter Integration sei, wird der Rektor gefragt. Seine Antwort: „Ich denke, es am Kopftuch festzumachen, ist albern.“ Bemerkenswert auch seine anderen Aussagen: Der Islam könne uns aus unserem Hochmut herausholen. An anderer Stelle freilich: „Was Muslime in Deutschland wollen, wissen wir ja nicht genau …“ Im übrigen gibt Jesuit Zimmermann den Relativierer: „Aber mir ist nicht nur an bestimmten Rezeptionen des Korans manches suspekt, sondern auch solchen des Katholizismus“. An „Rezeptionen“ also, nicht am Islam selbst. Den Begriff Leitkultur hält der Pater für „absurd“. Leitkultur sei eine Fiktion, meint er. Von der Trias Jerusalem/Athen/Rom als den tragenden ideellen Säulen europäischer Leitkultur hat der Theologe wohl noch nichts gehört.

Die Einstellung der Lehrerin bezeichnet Zimmermann zum Ende des Interviews als einen „Dienst, den wir Christen der Gesellschaft tun.“
Nachdem er zuvor gemeint hatte: „Wir haben, was Religion betrifft, ein Bildungsproblem. Und der Islam hilft uns da weiter.“ Das kommt einem vor wie Merkel. Hatte sie vor Jahresfrist auf einem Parteitag in Mecklenburg-Vorpommern nicht gesagt, ihre Partei müsse mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit den christlichen Wurzeln pflegen? Konkret schlug sie damals vor, Liederzettel zu kopieren und jemanden aufzutreiben, der Blockflöte spielen kann.

Bei so viel Wahlverwandtschaft wird es höchste Zeit, dass Zimmermann im Kanzleramt empfangen wird. Und höchste Zeit für die Aushändigung eines Toleranzpreises.

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.12.2017 um 00.13

Zitat:
Ursprünglich verfaßt von Peter Schmachthagen
... Der Hamburger Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat inzwischen einen Kanon von 800 Wörtern verkündet, deren Schreibweise alle Viertklässler am Ende der Grundschule beherrschen müssen. Außerdem verbot er die Methode "Lesen durch Schreiben", was bei einigen Eltern und Lehrern nicht ohne Widerspruch blieb. Doch wo die Einsicht fehlt, muss die Obrigkeit eingreifen...

Der Verfasser beschwört die höhere Einsicht der Obrigkeit gegenüber dem beschränkten Untertanenverstand. Nachtigall, ick hör dir trapsen!

Deswegen meinte doch die Politik, sich der „Reform“ unserer bewährten Rechtschreibung zuwenden und dazu unsere Schulkinder instrumentieren zu müssen. Schmachthagen unterschlägt wieder diesen Bruch in der Literatur- und Lesetradition und bauscht dafür die Reichen-Methode auf.

Ein aufgewecktes Kind braucht keine Anlauttabelle. Das ist ja wie chinesische Zeichen aufsuchen. Einmal gesehen, ausgesprochen und geschrieben, dann sitzt der Buchstabe – schneller als bei vielen Erwachsenen. Es muß alles nur noch durch Übung geläufig werden.


eingetragen von Kevin Kraus am 14.12.2017 um 12.00

Meinung – Was Frau Bachmayer für Schwachsinn hält
12.12.17
Deutschstunde
Von Peter Schmachthagen

Nämlich die Methode "Lesen durch Schreiben" als Anschlag auf die Schüler und die Rechtschreibung.

Zitieren wir Frau Bachmayer. Frau Bachmayer ist Mitte 30, Lehrerin und bloggt auf bild.de über ihren Schulalltag. Das heißt, Frau Bachmayer heißt gar nicht Frau Bachmayer. Sie benutzt dieses Pseudonym, weil sie ihren Job behalten und keinen Ärger mit ihrem Direktor, dem Kollegium und der GEW haben will. Aber ihre Geschichten sind echt, wird versichert, und ihre Beobachtungen lassen die Leser bei allem Unterhaltungswert betroffen über den Stand des deutschen Bildungswesens zurück.

Frau Bachmayer schreibt: "In den Klassenarbeiten wimmelt es nur so vor Rechtschreibfehlern. Selbst in meiner 10. Klasse können viele nicht mehr richtig schreiben. Und so sitze ich im Moment ewig an den Bewerbungsschreiben meiner Schüler, um diese zu korrigieren. Da steht dann zum Beispiel: 'Hallo Herrn Steffens, ich habe ihre Anzeige gelesen und möchte mich bei sie Bewerben da ich Großes interesse an Menschen und spaß beim umgang mit ihnen habe.' Rechtschreibung und Grammatik Sechs, setzen!" Der Schüler hat es nicht anders gelernt, jedenfalls nicht in den ersten beiden Klassen der Grundschule, in der es geradezu als Mangel an Kreativität sowie Entfaltung der Schreiblust galt und teilweise immer noch gilt, richtig zu schreiben.

Die Kinder sollten ohne Regeln so drauflosschreiben, wie sie sprachen und hörten, und den Eltern wurde streng verboten einzugreifen. Dann stand da "Der fuks Leuft WEK" oder "vadda hadd fädestelle" (Pferdeställe), und das Kind wurde ob dieser Leistung gelobt, um ja nichts zu blockieren. Las die Lehrerin aber "Der Fuchs läuft weg", gab es Ärger, weil hier offenbar völlig unkreativ die Mutter geholfen hatte. Ab der dritten Klasse soll dann regelgerecht geschrieben werden. Doch dann ist es für viele Schüler zu spät.

"Schreiben nach Gehör" – eine ideologische Methode


Die weniger praktischen als ideologischen Methoden "Lesen durch Schreiben" oder "Schreiben nach Gehör" lassen sich nicht mehr umbiegen. Das merkt man spätestens, wenn ein Zehntklässler die Lehrstelle nicht bekommt, weil er sich für eine "Leerstelle" beworben hat. Gegen Kreativität ist nichts einzuwenden, aber warum nicht gleich mit Regeln?

Es ist zwar schon 70 Jahre her, doch ich und die anderen Abc-Schützen waren damals begeistert und stolz, wenn wir ein Wort richtig gelernt hatten, und wir wollten voller Eifer und völlig ohne Frust und Blockade möglichst viele neue Wörter wie die Erwachsenen richtig schreiben. Das Gleiche erlebte ich mit meiner Tochter, und selbst meine Enkelin präsentiert glücklich und ohne Zwang, was sie schon alles wie Papa und Mama richtig machen kann. Natürlich kommt es dabei auf den Sprachhintergrund der einzelnen Familien an, aber ich vermag nicht einzusehen, dass einem kleinen Syrer geholfen ist, wenn er erst "fädestelle" und zwei Jahre später "Pferdeställe" lernen soll.

Rechtschreibung: Wo Einsicht fehlt, muss die Obrigkeit eingreifen

Stellen Sie sich vor, ein Fahrschüler sitzt zum ersten Mal hinter dem Steuer, und der Fahrlehrer sagt: "Junge, fahr los! Die Verkehrsregeln lernen wir später!" Bei Rot halten? Rot ist die Zukunft, gib Gas! Rechtsverkehr? Links liegt die Wahrheit, rüber auf die andere Straßenseite! Es könnte sein, dass nach riesigem Blechschaden, Blaulicht und Krankenhaus die Straßenverkehrsordnung selbst von uneinsichtigen Pädagogen doch von Anfang an für die richtige Lösung gehalten wird.

Lesen wir weiter bei Frau Bachmayer, die (wie immer mehr Experten) die Methode "Schreiben nach Gehör" für kläglich gescheitert hält: "Es wird also dringend Zeit, die Methode zu überdenken, damit nicht noch mehr Lehrkräfte auf diesen Schwachsinn abfahren. Unsere Kinder müssen wieder richtig lesen und schreiben lernen. Von Anfang an."

Der Hamburger Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat inzwischen einen Kanon von 800 Wörtern verkündet, deren Schreibweise alle Viertklässler am Ende der Grundschule beherrschen müssen. Außerdem verbot er die Methode "Lesen durch Schreiben", was bei einigen Eltern und Lehrern nicht ohne Widerspruch blieb. Doch wo die Einsicht fehlt, muss die Obrigkeit eingreifen. Vielleicht bekommt unser Schüler dann ja doch noch seine Lehrstelle, selbst wenn Frau Bachmayer ein weinig bei der Bewerbung geholfen hat.

deutschstunde@t-online.de

https://www.abendblatt.de/meinung/article212811129/Was-Frau-Bachmayer-fuer-Schwachsinn-haelt.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 06.12.2017 um 15.03

[SHEV] DIGITALISIERUNG? - Prof. Johannes Naumann: Digitale Texte erfordern andere Lesekompetenz als gedruckte Texte
Diese spezifischen Anforderungen meistern Schülerinnen und Schüler in Deutschland deutlich weniger gut als das Lesen „traditioneller“ gedruckter Texte.
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Lesen im digitalen Medium geht anders
Prof. Johannes Naumann: Digitale Texte erfordern andere Lesekompetenz als gedruckte Texte – Kein direkter Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Computern

Veröffentlicht am: Montag, 04. Dezember 2017, 11:12 Uhr

FRANKFURT. Im Frühjahr 2018 steht mit der nächsten PISA-Erhebung zum dritten Mal ein umfassender Test der Lesekompetenz fünfzehnjähriger Schülerinnen und Schüler weltweit an.Prof. Johannes Naumann von der Goethe-Universität und PD Christine Sälzer (Technische Universität München) weisen im Vorfeld erstmals nach, dass sich die Fähigkeiten deutscher Schülerinnen und Schüler beim Lesen digitaler Texte nicht mit ihren Fähigkeiten beim Lesen gedruckter Texte decken.

Naumann und Sälzer haben den computerbasierten Teil in der PISA-Studie 2012 ausgewertet, als das Lesen digitaler Texte erstmals in Deutschland getestet wurde. Das Ergebnis erscheint im Dezember-Heft der „Zeitschrift für Erziehungswissenschaft“: Danach erfordert das Lesen digitaler Texte zum Teil andere Kompetenzen als das Lesen gedruckter Texte. Dabei handelt es sich in beiden Fällen um „Lesekompetenz“, aber die beiden Formen sind nicht deckungsgleich. Vielmehr stellt das Lesen digitaler Texte eine weitere, im gedruckten Format nicht erfasste Dimension der Lesekompetenz dar: Digitale Texte erfordern häufig in besonderem Maße und in einer für das digitale Medium spezifischen Form die selbstgesteuerte Auswahl und Bewertung von Textinformationen. Diese spezifischen Anforderungen meistern Schülerinnen und Schüler in Deutschland deutlich weniger gut als das Lesen „traditioneller“ gedruckter Texte. Wie beim Lesen gedruckter Texte besitzen Mädchen gegenüber Jungen auch beim Lesen digitaler Texte einen ausgeprägten Vorsprung.

Dabei hängt die Häufigkeit des Umgangs mit Computern und anderen digitalen Medien keineswegs stark damit zusammen, wie gut Jugendliche digitale Texte lesen und verstehen können. Dies war durchaus vermutet worden. Diese Vermutung hat sich jedoch nicht bestätigt: Die Verfügbarkeit digitaler Geräte und deren Gebrauch ist weniger relevant als erwartet; sie hängt sogar negativ mit der Lesekompetenz zusammen. Stattdessen zeigte sich, dass für eine gute digitale Lesekompetenz die Einstellungen der Schülerinnen und Schüler gegenüber Informations- und Kommunikationstechnologien besonders wichtig sind: Je mehr sich die Jugendlichen hier zutrauen, desto besser können sie digitale Texte lesen und verstehen.

Publikation: Naumann, J. & Sälzer, C. (2017). Digital reading proficiency in German 15-year olds: Evidence from PISA 2012. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 20(4), 585-603. doi: 10.1007/s11618-017-0758-y

Informationen: Prof. Dr. Johannes Naumann, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Fachbereich 04 Erziehungswissenschaften, Campus Bockenheim (Juridicum), 069 798 23001, j.naumann@em.uni-frankfurt.de, http://www.fb04.uni-frankfurt.de/eduquant

http://www.muk.uni-frankfurt.de/69495319/260?
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Re: [SHEV] [G9-SH] DIGITALISIERUNG? - Prof. Johannes Naumann: Digitale Texte erfordern andere Lesekompetenz als gedruckt ...
Von: Ulrich Kliegis 06.12.2017

> Dabei hängt die Häufigkeit des Umgangs mit Computern und anderen
> digitalen Medien keineswegs stark damit zusammen, wie gut
> Jugendliche digitale Texte lesen und verstehen können. Dies war
> durchaus vermutet worden. Diese Vermutung hat sich jedoch nicht
> bestätigt: Die Verfügbarkeit digitaler Geräte und deren Gebrauch ist
> weniger relevant als erwartet; sie hängt sogar negativ mit der
> Lesekompetenz zusammen. Stattdessen zeigte sich, dass für eine gute
> digitale Lesekompetenz die Einstellungen der Schülerinnen und
> Schüler gegenüber Informations- und Kommunikationstechnologien
> besonders wichtig sind: Je mehr sich die Jugendlichen hier zutrauen,
> desto besser können sie digitale Texte lesen und verstehen.


Das ist interessant - nun bin ich gespannt, ob dieses Selbstvertrauen auch mit der Fähigkeit und der Bereitschaft einhergeht, eigene Texte, sowohl im öffentlichen (vulgo Soziale Netze, was wiederum eine dieser unglücklichen, weil auf sprachlicher Inkompetenz beruhenden linearen Eindeutschungen ist) als auch im privaten Bereich zu schreiben.

Vor knapp zwanzig Jahren konnte ich im persönlichen Umfeld schon beobachten, daß die Schreibfehlerrate bei Grundschülern, die das Lesen (und konsequenterweise, wenn schon Blödsinn, dann richtig, auch das Schreiben) nach der Ganzwortmethode zu lernen hatten, was von Anfang an danebengehen mußte. 'Literatur' kommt vom lateinischen litera, der Buchstabe; sonst müßten wir uns eher mit Hieroglyphologie zu beschäftigen haben, was sich außer im alten Ägypten und in eigener Spielart bis heute im fernen Osten nicht hat durchsetzen können.

In dem Augenblick also, in dem die Kinder damals jedes Wort fingerfertig auf der Tastatur aus Buchstaben zusammenzusetzen hatten, gelang ihnen auch ohne Mühe die Translation zurück auf die Handschrift, und das oft sogar mit großer Erkenntnisfreude.

Man könnte nun wortspielerisch darüber sinnieren, daß digital ja nur wieder auf dem Weg über die englische Fachsprache die heute landläufige Bedeutung hat und dazu noch fälschlicherweise mit dem Opponenten analog kontrastiert. Da kräuseln sich dem Hobbyelektroniker die Augenwimpern... digitus, hier zahlen sich neun Jahre Latein an der Schule mal wieder voll aus, ist das lateinische Wort für Finger. An denen abgezählt, kommt man lustigerweise auch zum Zehnersystem (was da im angelsächsischen Raum schiefgegangen ist, weiß ich nicht). Soweit waren die ollen Römer mit ihrem Zahlensystem ja zwar auch schon, nur kannten sie keine Zahl Null. Die kam erst im Mittelalter aus dem arabischen Denkerraum zu uns und erschloß damit überhaupt erst die moderne Mathematik (und Physik und Chemie und und und).

Uups, nun bin ich mal wieder vom Thema abgekommen. Also: Schreib- und Lesekompetenz gehören zueinander, und spannend ist nun allemal die Frage, wie die vier Pole konventionelles Lesen und Schreiben und ihre elektronisch-medialen Varianten miteinander im kognitiven und reproduktiven Bereich verkettet und vernetzt sind. Dabei verdient das koordinierte Setzen und Wiedererkennen der Buchstaben in der richtigen Auswahl und Reihenfolge besonderes Augenmerk.

Daraus sollte die Pädagogik dann konkrete und förderliche Schlüsse ziehen.

Wie gut, daß Gutenberg den Buchstabensatz erfunden hat und nicht irgendwelche Ganzwortstempel.

Im Amerikanischen gibt es den sogenannten Ob-joke. Hier kommt einer zum Thema:
Als neulich der Erfinder der Autokorrektur gestorben war, las man in seiner Todesanzeige: 'Restaurant in piece!'

Weiter einen schönen Advent, und: Dranbleiben!
Gruß,
UK


eingetragen von Kevin Kraus am 04.12.2017 um 21.48

04.12.2017 21:29 Uhr

Re: [SHEV] Medizin-NC: Sollte man auch ohne Einser-Abi Arzt werden dürfen?
Von:
Dr. Ulrich Kliegis

> Eine andere deutsche Besonderheit ist die Wartezeitquote. Sie wurde
> eingeführt, um das Grundrecht auf freie Berufswahl zu gewährleisten.
> Allerdings müssen die Bewerber aktuell sieben bis acht Jahre auf
> ihren Medizinstudienplatz warten. ...

Allein bei diesem Punkt wird der ganze bizarre Wahnsinn des Systems leitsymptomatisch deutlich. Jährlich kommen in Deutschland ca. 2.000 junge Leute nach aktuell über 8 Jahren Wartezeit nach dem Abitur endlich zu ihrem Wunschstudienplatz. Das sind Jahr für Jahr 16.000 fremdverschwendete Lebensjahre, die diese jungen Leute, die dann doch ganz überwiegend hervorragende Studien- und Lernleistungen und am Schluß auch noch sehr gute ärztliche Fähigkeiten vorweisen, ganz gewiß nicht zum eigenen Nutzen ins Gemeinwohl einbringen.

Um den Wahnsinn noch zu potenzieren, hat sich die KMK, übrigens ein total unkontrollierbares Gebilde in einem rechtsfreien Umfeld, nach dem 2. Weltkrieg von den Briten erstmals eingesetzt, um in dem jungen föderalen System, in dem die Bildungshoheit den Ländern zugesprochen wurde, wenigstens etwas Synchronität herzustellen, ausgedacht, daß diese jungen Leute in der Wartezeit auf diesen Studienplatz an keiner deutschen Hochschule studieren dürfen. Jedes Semester (z.B. i.S. eines studium generale, was ja noch sinnvoll wäre, oder z.B. Jura, um dann mit einer Doppelausbildung ein guter Rechtsmediziner zu werden) wird auf die Wartezeit angerechnet. Man kann fast dankbar sein, daß die Wartezeit dann nicht ggf. wieder bei Null beginnt.

Studieren diese jungen Leute in der Wartezeit aber im Ausland, z.B. werden in einigen neuen osteuropäischen EU-Ländern hervorragende vorklinische Studiengänge auf deutsch oder englisch angeboten, das Physikum ist nach deutscher Approbationsordnung gestaltet, dort erlangte Prüfungen werden immerhin hier regelmäßig anerkannt, steht ihnen unverhofft die nächste Hürde bevor: Obwohl sie bereits mindestens zwei Jahre Regelstudienzeit, durchgehend privat finanziert, mit Abschluß dieser Phase vorweisen können, wird ihnen der Zugang zum dann folgenden klinischen Teil des Medizinstudiums an deutschen Universitäten (mit einer rühmlichen Ausnahme (noch!), nein, sie ist nicht in SH) verwehrt. Sie müssen sich als formale Erstsemester wieder hinten anstellen.

Schlimmstenfalls heißt es dann also noch einmal zwei Jahre rumsitzen und warten, bis man nach Kalender dran ist.

Und dann sind da noch die Gemeinschaftsschul-Abiturzeugnisse. Ganze drei Jahre Unterricht nach gymnasialen, nein, sagen wir mal, schemenhaft einem gymnasialen Curriculum ähnelnden Ideen eines Lehrplans, denn nach 5 Jahren Unterricht auf unterem Hauptschulanspruchsniveau in der Gemeinschaftsschule und einem Jahr leidlichem Realschulanspruch kann von dem immer noch gültigen Maßstab der KMK, der für die Allgemeine Hochschulreife das Äquivalent von neun Jahren herkömmlichen gymnasialen Unterricht voraussetzt, wirklich keine Rede mehr sein.

Und 'echte' Gymnasiasten, die erkennen, daß das an ihrem genuinen Bildungsinstitut nicht so erfolgversprechend für sie selbst aussieht, wechseln dann gern mal zur Oberstufe in eine Gemeinschaftsschule. Dort sind sie dann die Kings, ohne sich (nach eigener Aussage, ich kenne eine Menge von diesen Hoffnungsträgern) sonderlich anzustrengen. Ein Einserabi ist dort dann ein Selbstgänger, und ihren fleißigen früheren Mitschülern zeigen sie dann eine lange Nase...

Die mehr oder weniger direkt verfügte Anweisung, das Werden der Gemeinschaftsschulen durch eine ausgesprochen großzügige Leistungsbewertung zu fördern, wird allenthalben willig durchgesetzt. Ovid hatte dafür das Bild eines bovinen Gehorsams...

Schulleiter, die solche Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife unterzeichnen, machen sich eigentlich der Urkundenfälschung strafbar. Ganz konkret wird an allen Hochschulen, nicht nur in SH, z.B. über die in den letzten Jahren komplett abgestürzten Mathematik- und Rechtschreibkenntnisse der neuen Studienanfänger geklagt. Das ist ernstzunehmen, und man kann den Hochschulen nicht zumuten, den als nahezu prägenial eingestuften Abiturienten erstmal in einem Propädeutikum "the basics" beizupulen. Das ist und bleibt die Aufgabe der Schulen.

Wenn schon nicht jeder Wunsch nach einem Medizinstudienplatz befriedigt werden kann, sind eigentlich nur zwei Wege denkbar:

a) der lange praktizierte österreichische Weg, nach dem zunächst mal fast jeder angenommen wird, nach zwei Semestern dann aber die Weiche gestellt wird. Die Grundsemester müßten dann sinnvollerweise auf andere Studiengänge, namentlich im Lehramt, anzurechnen sein.

b) eine einheitliche allgemeine Eingangsprüfung, z.B. nach Art des sog. Mainzer Medizinertests. Ein Test, der seit Jahren in Gebrauch ist und ein paar Prozentpunkte bei dem 'rats' race' um die Studienplätze bringt. Solide, fachbezogen, aber fachkenntnisvoraussetzungsfrei, der die mentale Leistungsfähigkeit der Aspiranten recht gut abbildet.

Eine Änderung ist jedenfalls unabdingbar, und das schnell.

Die Politik hat gegenüber der Gesellschaft die Pflicht und Bringeschuld, dafür zu sorgen, daß a) genügend Ärzte ausgebildet werden, und daß b) hierfür die am besten geeigneten die Chance erhalten, diesen Berufswunsch verwirklichen zu können.

Vielleicht zeigt unsere neue Bildungsministerin ja auch in der KMK mal ein deutliches Profil. Zu wünschen ist es allen jetzigen und zukünftigen Studienplatzanwärtern, ob nun für Medizin oder ein anderes NC-Fach.

Gruß,
UK
(im richtigen Leben Dr. med. ...)


eingetragen von Kevin Kraus am 04.12.2017 um 21.42

xing.com, 04.12.2017

Medizin-NC: Sollte man auch ohne Einser-Abi Arzt werden dürfen?


Das Karlsruher Bundesverfassungsgericht prüft derzeit, ob das aktuelle Zulassungsverfahren für Medizin mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Wird das Urteil das deutsche Schulsystem verändern?

Wir brauchen mehr Tests, weniger Abitur, kürzere Wartezeiten

Prof. Dr. Wolfgang Hampe

Arbeitsgruppe Auswahlverfahren, UKE Hamburg


Medizinstudienplätze sind in Deutschland hart umkämpft – nur etwa jeder fünfte Bewerber bekommt einen. Sollen die knappen Plätze an Abiturienten mit exzellenten Noten vergeben werden, um sie für ihre Schulleistungen zu belohnen? Oder sollen diejenigen ausgesucht werden, die das Studium voraussichtlich am besten bestehen oder es zumindest nicht abbrechen? Am besten wäre es, wir könnten schon vor der Zulassung eine zuverlässige Prognose darüber treffen, welcher der meist noch im Teenageralter stehenden Bewerber später ein guter Arzt wird. Doch schon mit der Definition wird es schwierig: Soll es der kommunikative Hausarzt sein? Oder die Fachspezialistin, die perfekt auch seltene Krankheiten diagnostiziert? Oder die Leiterin eines Kliniklabors? Für jede Spezialisierung werden unterschiedliche Kompetenzen benötigt.

Abiturnote: gute Vorhersage, aber ungerecht

Einfacher ist die Vorhersage des Studienerfolgs. Die Noten in den Prüfungen lassen sich am zuverlässigsten durch die oft kritisierten Abiturnoten vorhersagen. Der Grund für ihre Zuverlässigkeit ist, dass sie ein Mittelwert aus vielen Einzelbewertungen durch unterschiedliche Lehrer sind, weshalb der Gesetzgeber die Universitäten auch verpflichtet, sie als wichtigstes Auswahlkriterium zu verwenden. Allerdings haben es die Bundesländer in den vergangenen Jahrzehnten nicht geschafft, die Schulsysteme und die Notenvergabe zu vereinheitlichen. So ist der Anteil der 1,0-Abiturienten in Thüringen etwa viermal so hoch wie in Niedersachsen, die Abiturientenquote in Hamburg mit knapp 60 Prozent fast doppelt so hoch wie in Bayern. Das führt dazu, dass sehr viel weniger Schüler aus Niedersachsen als aus Thüringen eine fürs Medizinstudium ausreichende Abiturnote haben. Eine Möglichkeit, diese Ungerechtigkeit zu minimieren, wäre eine Umrechnung der Abiturnote in einen Prozentrang, der von der Anzahl der Abiturienten und dem Notenspektrum im jeweiligen Bundesland abhängt.

Eine andere deutsche Besonderheit ist die Wartezeitquote. Sie wurde eingeführt, um das Grundrecht auf freie Berufswahl zu gewährleisten. Allerdings müssen die Bewerber aktuell sieben bis acht Jahre auf ihren Medizinstudienplatz warten. Während dieser langen Zeit schwinden ihre Chancen auf einen erfolgreichen Studienabschluss: Bis zu 40 Prozent von ihnen brechen das Studium ab, weit mehr als bei den direkt nach der Schule Zugelassenen. Das Bundesverfassungsgericht wird demnächst urteilen, ob diese Praxis verfassungskonform ist.

Bundeseinheitlicher Test und lokale, hoch strukturierte Interviews

Doch was wäre besser? Durch einen für alle Bewerber verpflichtenden Test könnte die Bedeutung der Abiturnote für die Auswahlentscheidung reduziert werden. In Deutschland kommen aktuell der TMS (Test für Medizinische Studiengänge) und der HAM-Nat (Hamburger Auswahlverfahren für Medizinische Studiengänge – Naturwissenschaftsteil) zum Einsatz. Eine Kombination aus beiden Tests, gemeinsam entwickelt von den Medizinuniversitäten, könnte die Vorhersage des Studienerfolgs verbessern.


Zusätzlich könnten die Universitäten psychosoziale Auswahlkriterien einsetzen. Klassische Interviews haben sich dabei als wenig aussagekräftig herausgestellt. In Hamburg führen wir multiple Mini-Interviews durch: In neun fünfminütigen Stationen müssen die Bewerber zum Beispiel mit Schauspielpatienten kommunizieren oder in einer Dreiergruppe gemeinsam Aufgaben bewältigen. Durch die Vielzahl an Bewertungen kann so der Studienerfolg im psychosozialen Bereich in gewissem Umfang vorhergesagt werden. Allerdings sind Interviewverfahren sehr aufwändig und teuer und nicht für Zehntausende Medizinbewerber der gebührenfreien staatlichen Universitäten durchführbar. Eine Vorauswahl etwa durch Abiturnote und einen bundeseinheitlichen Test könnte hier weiterhelfen.

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 03.12.2017 um 09.01

Elternbriefe in Simpeldeutsch – was bringt das?
Eine Basler Schule verschickt Elternbriefe nur noch in «Leichter Sprache», damit sie alle verstehen. Ist das sinnvoll? Dazu Linguistin Regula Schmidlin.


Statt Elternbriefe in die Muttersprache von ausländischen Eltern zu übersetzen, setzt die Primarschule Hirzbrunnen in Basel auf die Leichte Sprache, die ursprünglich für Menschen mit Lernschwierigkeiten konzipiert wurde. Offenbar soll das Beispiel Schule machen, wie Blick.ch gestern berichtete. Wir haben bei Linguistin Regula Schmidlin nachgefragt, wie sie diesen Einsatz der Leichten Sprache sieht.

Was halten Sie von der Massnahme der Basler Schule?
Ich verstehe gut, wenn die Schulen die Kommunikation mit den Eltern optimal und effizient gestalten wollen. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich in Texten um Verständlichkeit und Einfachheit bemüht, solange nicht der dargestellte Sachverhalt selbst vereinfacht wird. Die Massnahme, Elternbriefe konsequent in Leichte Sprache zu übersetzen, geht schon sehr weit. Allerdings muss die Verzweiflung über Inhalte, die bei den Eltern nicht ankommen, bei der betreffenden Schule gross gewesen sein. Ich kenne die Hintergründe allerdings nicht.

Ist es sinnvoll, dass offenbar alle Eltern – auch Nicht-Ausländer – Briefe nun in Leichter Sprache erhalten?
Nur bildungsfernen und fremdsprachigen Eltern die Briefe in Leichter Sprache zu schicken, den andern aber nicht, halte ich für noch problematischer. Nach welchen Kriterien sollen die Eltern ausgewählt werden, die die Briefe in Leichter Sprache bekommen? Eine Alternative wäre aber vielleicht, dem Brief, der in normaler Sprache geschrieben wird, eine möglichst einfache Zusammenfassung der Informationen anzufügen – für alle.

Besteht die Gefahr einer Nivellierung gegen unten?
Komplexe Sachverhalte können nicht immer einfach ausgedrückt werden. Eine verlustfreie Übersetzung von Normalsprache in Leichte Sprache ist nicht möglich. Darin sehe ich das grösste Problem. Wenn man etwa Nebensätze und ihre einleitenden Wörter (nachdem, obwohl etc.) weglässt, ist es kaum noch möglich, bestimmte Verhältnisse darzustellen. Es wäre vermessen, zu glauben, dass Menschen einen in Leichte Sprache überführten Text genau so verstehen, wie er in der Normalsprache gemeint war. Gesetzestexte verlustfrei in Leichte Sprache zu übersetzen, halte ich beispielsweise für unmöglich.

Wo sonst ist leichte Sprache sinnvoll, wo nicht?
Wir alle sind froh, wenn Beschriftungen in Flughäfen, Gebrauchsanweisungen, Waschanleitungen, Produktebeschreibungen, Montageanleitungen, Websites einfach und verständlich sind. Wenn die Kommunikation mit den Behörden verständlich genug ist, braucht es keine zusätzlichen Erklärungen. In dieser Hinsicht verstehe ich die Massnahme der Primarschule Hirzbrunnen gut. Damit werden die Behörden entlastet. Bei Menschen mit Lernschwierigkeiten und anderen kognitiven Einschränkungen kann Leichte Sprache zudem generell sinnvoll sein. Sie ermöglicht ihnen, an der Kommunikation stärker zu partizipieren. Die Normalsprache gerade im Bildungsbereich durch Leichte Sprache zu ersetzen, halte ich aber für heikel. Eher sollen den Lernenden Strategien vermittelt werden, wie das Textverständnis verbessert werden kann.

Wie funktioniert Leichte Sprache – linguistisch gesehen?
Man vermeidet zum Beispiel Genitivkonstruktionen, weil diese ganz unterschiedliche Dinge ausdrücken können, die der Leser aus dem Kontext erschliessen muss: Qualität – ein Mann mittleren Alters. Teil-Ganzes-Beziehung – die Hälfte des Lohns. Besitzverhältnis – das Haus meiner Eltern. Subjekt – das Lied des Komponisten. Objekt – der Komponist des Lieds. Man vermeidet auch Satzgefüge, also Nebensätze. Metaphern und Fremdwörter werden wenn möglich ebenfalls vermieden. Aus linguistischer Sicht ist das eigentlich problematisch, denn Metaphern können auch verständniserleichternd sein und Fremdwörter sind nicht per se schwierige Wörter.

Geht so auch Sprachschatz und Sprachraffinesse verloren, von dem Ausländer gerade profitieren könnten?
Absolut. Differenzierte und komplexe Sachverhalte können oft nicht anders als in einer komplexen Sprache ausgedrückt werden. Witz, Ironie, Rhythmus, Anspielungen, verschiedene Stilebenen – alles, was kompetente Leser attraktiv finden, wenn sie Texte lesen. Die Verständlichkeitsforschung konnte zeigen, dass Texte dann am besten verstanden werden, wenn sie einfach, kurz, klar gegliedert und attraktiv sind – den Leser direkt ansprechen.
Texte in Leichter Sprache wirken nun aber alles andere als attraktiv.
(Tages-Anzeiger)

Erstellt: 01.12.2017, 11:20 Uhr

Regula Schmidlin ist Professorin für Germanistik, Fachbereich Linguistik, an der Universität Freiburg.

https://bazonline.ch/kultur/diverses/leicht-verstaendliche-elternbriefe-fuer-die-regelschule/story/23347567
https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/imageUpload/elternbrief/nachher.jpg
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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 29.11.2017 um 11.45

[SHEV] Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes:

Wieder mal eine Pisa-Junk- und Fake-Studie
tichyseinblick.de
Von Josef Kraus
Mo, 27. November 2017

Die selbsternannte Bildungsmacht OECD kann es nicht lassen. Im Quartalstakt jagt sie „Studien“ und „Sonderauswertungen“ zu Pisa durch die Öffentlichkeit. Mal gibt es Tadel für die Deutschen, mal ein wenig Streicheleinheiten. Diesmal gibt es Streicheleinheiten, denn angeblich sind deutsche Schüler gut in Sachen Sozialkompetenz und „kollaborative Problemlösungskompetenz“: Platz 12 unter 52 beteiligten Ländern und Regionen nehmen sie ein, zumindest nicht ganz weit weg von den Siegern Singapur, Japan, Hongkong und Korea. Deutschland liegt etwa auf einer Höhe mit den USA, Großbritannien, Dänemark und vor Schweden, Norwegen, Frankreich.

Da atmen die deutschen Kultusminister auf und klopfen zuerst sich und dann den deutschen Schülern, vor allem den noch besser abschneidenden deutschen Schülerinnen auf die Schultern. Es habe sich gelohnt, im Unterricht immer mehr auf Gruppenarbeit zu setzen, so führende deutsche Bildungsminister. Und auch die deutsche Presse ist begeistert. Schließlich würden hier Fähigkeiten bewertet, auf die jedes Unternehmen großen Wert lege: die Teamarbeit. Denn die betrieblichen Prozesse würden ja immer komplexer, sodass sie ein einzelner Fachmann nicht bewältigen könne. Damit wurden Ressourcen gebündelt und Kosten gespart. Aha!
Dass die ganze Studie ein methodisches Artefakt ist, wie man in der empirischen Forschung sagt, interessiert niemanden. Man könnte diese neue Pisa-Studie auch als Junk und Fake bezeichnen. Denn „untersucht“ wurden gerade eben 1.900 fünfzehnjährige deutsche Schüler. Von rund 800.000 in dieser Altersgruppe. Getestet wurde das Ganze am Computer, mit Avataren wie in einem Computerspiel.Das sah dann so aus: Die Testanden bekamen am Computer Aufgaben gestellt, für deren Lösung sie mit „anderen“ zusammenarbeiten mussten; die „anderen“ wurden dabei von einem Programm simuliert. Freilich sind standardisierte Problemlösungssituationen schon ein Widerspruch in sich. Das eigentlich spannende in der Team-Arbeit aber – die notwendige Kooperation mit echten Menschen, die sich nicht normiert verhalten – wurde eliminiert durch Avatare. Das sei aber nötig gewesen, so OECD-Mann Andreas Schleicher, um die internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Zudem betont Schleicher, dass „Abfragewissen“ dramatisch an Relevanz verliere, weil Google das besser könne. Was Schleicher allerdings vergessen hat: Wer kein Vorratswissen hat, wer nicht richtig schreiben kann, der kann auch nicht ordentlich googeln. Aber Schleicher hat als Trostpflaster für die pädagogisch ganz konservativ Gestrickten dann doch noch eine Uraltvision parat: Mehr Sportunterricht sei gut, denn der fördere den Teamgeist. Wer hätte das gedacht!

Aber vielleicht muss man das erst von der OECD und ihren Testfreunden untersuchen lassen, damit die millionenschwere Testindustrie am Laufen gehalten wird.

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Josef Kraus war Oberstudiendirektor, Präsident des deutschen Lehrerverbands, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als „Titan der Bildungspolitik“ bezeichnet.

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 09.11.2017 um 20.13

Oberverwaltungsgericht NRW:

Kein Anspruch auf Einführung islamischen Religionsunterrichts


9. November 2017

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland e. V. und der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland e. V. haben keinen Anspruch gegen das Land Nordrhein-Westfalen auf allgemeine Einführung islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen. Sie sind keine Religionsgemeinschaften im Sinne des Grundgesetzes. Das hat das Oberverwaltungsgericht durch Urteil vom heutigen Tag entschieden.

Die beiden klagenden Verbände erstreben diese Einführung als Ersatz für den provisorischen Islamunterricht, den das Land Nordrhein-Westfalen 2012 als Modellversuch eingeführt hat und der im Sommer 2019 endet. Von einem Religionsunterricht im Sinne des Grundgesetzes unterscheidet sich dieser Unterricht dadurch, dass nicht eine Religionsgemeinschaft seine Lehrinhalte bestimmt, sondern ein Beirat, der zur Hälfte aus Vertretern besteht, die das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen im Einvernehmen mit den islamischen Organisationen in Nordrhein-Westfalen bestimmt.

Die Kriterien für die Einordnung eines auf mehreren Ebenen organisierten Dachverbandes als Teil einer Religionsgemeinschaft hatte das Bundesverwaltungsgericht bereits 2005 vorgegeben (BVerwG-Pressemitteilung Nr. 9/2005). Dazu gehört unter anderem, dass der Dachverband in seiner Satzung mit Sachautorität und -kompetenz für identitätsstiftende religiöse Aufgaben ausgestattet ist und die von ihm in Anspruch genommene religiöse Autorität in der gesamten Gemeinschaft bis hinunter zu den Moscheegemeinden reale Geltung hat. Diese Voraussetzung hat der Senat in Bezug auf beide klagenden Islamverbände verneint.

Das Oberverwaltungsgericht hat die Revision gegen das Urteil nicht zugelassen. Dagegen können die Kläger Nichtzulassungsbeschwerde erheben, über die das Bundesverwaltungsgericht entscheidet.

Aktenzeichen: 19 A 997/02 (I. Instanz: VG Düsseldorf 1 K 10519/98)

http://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/50_171109/index.php

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eingetragen von Kevin Kraus am 04.11.2017 um 17.37

[SHEV] LESENSWERT!! - Susanne Gaschke (SPD): Die Kulturtechnik "Lesen" ist gefährdet // Digitalisierung /... [welt.de]


Die Krise des Lesens in Deutschland: Das sind die Gründe

Meinung - Modernes Analphabetentum –
Wir klicken und pöbeln. Wir sollten lesen und denken


Von Susanne Gaschke | Stand: 02.11.2017 | Lesedauer: 5 Minuten

Massenkultur der digitalen Zerstreuung: Nur noch jeder fünfte Deutsche verbringt Zeit mit Belletristik und Sachbüchern

Das Lesen ist die die erste Voraussetzung für ein unabhängiges Urteil. Diese Kulturtechnik ist gefährdet. Es gilt als gesellschaftsfähig, Bücher zu ignorieren. Alle Bildungsreformen haben die Lage in Deutschland verschlimmbessert.


In Deutschland bekommen wir womöglich bald eine bürgerliche Regierung. Wie steht sie zur Schriftkultur, was sagt sie zur Bedeutung von Büchern und Zeitungen für unsere demokratische Öffentlichkeit und für unsere Lebensqualität?

Bei der Beantwortung dieser Fragen geht es nicht um irgendwelche technokratischen Bildungspläne, für die der Bund gegenwärtig ohnehin nicht zuständig wäre. Es geht eher um eine Haltung, um ein Problembewusstsein. Das Problem ist das Lesen selbst. Es ist die zentrale Kulturtechnik, die erste Voraussetzung für ein unabhängiges Urteil, für historische und politische Kenntnisse, Empathiefähigkeit, intellektuellen Genuss.

Nicht zu lesen gilt als gesellschaftsfähig

Diese Kulturtechnik ist gefährdet. Und zwar formal, in Bezug auf Rechtschreibkenntnisse, Grammatik, Konzentrationsvermögen, Textverständnis – Grundschüler, Schulabgänger und Studierende zeigen in all diesen Bereichen immer schwächere Leistungen. Das Lesen ist außerdem inhaltlich, imagemäßig, vielleicht kann man sogar sagen: ideologisch gefährdet.

Heute gilt es als gesellschaftsfähig, nicht zu lesen
. Nur noch jeder fünfte Deutsche verbringt Zeit mit Belletristik und Sachbüchern, so wie andere Leute Serien anschauen oder bei Facebook herumturnen. Es herrscht eine Massenkultur der digitalen Zerstreuung; gleichzeitig ist dramatisch ungeklärt, ob das digitale Lesen die gleiche tiefe Durchdringung von Texten erlaubt wie das analoge Lesen auf Papier.

Für die Krise des Lesens gibt es eine Reihe von Gründen. Der formale Verfall der Lesefähigkeit ist die Folge von bildungspolitischen Reformen der vergangenen 30 Jahre, die allesamt auf bessere Chancen für benachteiligte Schüler zielten und das Gegenteil von dem erreichten, was sie erreichen wollten.

Diese Maßnahmen sind zum größten Teil von sozialdemokratischen oder rot-grünen Landesregierungen und deren Bildungstechnokraten zu verantworten,
aber Christdemokraten und Liberale setzten ihnen kaum entschlossenen Widerstand entgegen.

Die angeblich der Vereinfachung dienende Rechtschreibreform hat zu weitgehender Verunsicherung geführt, Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung und „s“ oder „ss“ fallen jetzt fast durchgängig fehlerhaft aus.

Die Bekämpfung der Schreibschrift im Grundschulunterricht nimmt gerade den eher mühsam lernenden Kindern die Möglichkeit zur sensomotorischen Verknüpfung von Wortbild und Wortbedeutung. Die antiautoritär inspirierte Aversion gegen das Üben und Wiederholen beim Schreibenlernen schadet besonders den Schwachen.

Chaotische Zustände in den Klassenräumen

Das weit verbreitete „Schreiben nach Gehör“ ist eine zutiefst frustrierende Methode, die Kinder zunächst zwingt, etwas Falsches zu lernen, und sie danach nötigt, es wieder zu verlernen. (Für Kinder mit fremdsprachigem Hintergrund ist sie vollkommen sinnlos.)

Das „jahrgangsübergreifende Lernen“ hat zu chaotischen Zuständen in den Klassenräumen geführt, in denen die unsicheren Schüler aus dem Blick geraten und das dringend notwendige Unterrichtsgespräch auf der Strecke bleibt.

Die schwindende Zahl von Lektüren an den weiterführenden Schulen und die anspruchslose Literaturvermittlung fördern kaum das Entstehen von literarischer Leidenschaft und Neugier bei den Schülern.


Die Weigerung, sich noch auf einen Kanon von Romanen und Lyrik zu einigen, die ein Schulabgänger mit mittlerer Reife oder Abitur unbedingt kennen sollte, öffnen einem Relativismus Tür und Tor, der besonders die Nichtbildungsbürgerkinder orientierungslos zurücklässt. All die, denen die Sprache ein fremdes, gefährliches Terrain zu sein scheint, werden niemals zu Lesern werden.

Obwohl die Mehrzahl wissenschaftlicher Studien das Lesen auf Bildschirmen als flüchtiger und ungenauer ausweist als das Lesen auf Papier (schon allein, weil Papier eine andere räumliche Verortbarkeit der wichtigen Gedanken erlaubt und den Leser nicht ständig mit Nachrichten und Kommentaren ablenkt), geht beispielsweise die Rhetorik, mit der die Bundesregierung für ihren „Digitalpakt“ wirbt, in eine ganz andere Richtung.

Hier steht die Bedienung von Endgeräten im Vordergrund, mit denen die Steuerzahler alle Schulen ausrüsten sollen – für Milliardenbeträge, ohne Wirksamkeitsnachweis oder Unterrichtskonzept.


Feindselige Signale an Autoren und Verlage

Die unkritische Fetischisierung der Technologie bedeutet zugleich eine Abwertung geisteswissenschaftlicher und politischer Bildung.
Zwar sind wir noch nicht so weit wie in Großbritannien, wo regierungsamtliche Stellen Studierenden raten, sich im Namen von „Produktivität und Wettbewerb“ für Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften zu entscheiden.

Aber der offensiven Werbung für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) durch Bundesregierung, Landesregierungen, interessierte Stiftungen und Wissenschaftsinstitutionen entspricht keinerlei ähnlich entschiedenes Eintreten für Demokratiekenntnisse und kulturelle Zurechnungsfähigkeit. Der andere Blick auf die Welt, der radikale Perspektivwechsel, den nur das Lesen von Literatur erlaubt, zählt in diesem Fortschrittsuniversum nichts.

Die politische Sphäre hat ihr weitgehendes Desinteresse an geistigen Leistungen auch durch drei hochproblematische Regelungen der vergangenen Legislaturperiode unter Beweis gestellt: die Novelle des Urhebervertragsrechts, die Beteiligung der Verlage an den Ausschüttungen der VG Wort und das „Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft“. Ohne hier ins Detail gehen zu können: Alle drei Regelungen waren geradezu feindselige Signale an Autoren und Verlage. [...]

[redaktionell gekürzt]

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article170221889/Wir-klicken-und-poebeln-Wir-sollten-lesen-und-denken.html
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eingetragen von Kevin Kraus am 01.11.2017 um 10.23

[SHEV] Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn:


Europa wird den globalen Kampf ums technische Wissen verlieren

Mit der Globalisierung sind nicht nur Wirtschaftsräume, sondern auch Bildungssysteme in Konkurrenz getreten. Nicht alle Länder nutzen Migration als Mittel, sich besser für die Zukunft zu rüsten. Am besten steht Ostasien da.


Gunnar Heinsohn 30.10.2017, 05:30 Uhr

Zwischen 2014 und 2015 hat Japan die Aufnahme von Asylbewerbern um 145 Prozent gesteigert. Und doch sitzt das Land – zusammen mit Südkorea – wegen «Null-Akzeptanz» von Flüchtlingen auf der Sünderbank von Amnesty International. Die Anklage ist ein wenig übertrieben, in der Sache aber nachvollziehbar, denn Tokio hat die Zahl der Aufgenommenen lediglich von 11 auf 27 Personen angehoben. Deutschland steht 40 000 Mal grossmütiger da. Das färbt auf die ehrgeizigen und auch nachahmungswilligen Ostasiaten jedoch in keiner Weise ab. Selbst im grossen China lebten 2015 unter 1,388 Milliarden Einwohnern – das entspricht rund 17 Deutschlands oder 3 EU ohne die Briten – nur 583 anerkannte Flüchtlinge.

Die Menschenrechtler reagieren jedoch nicht nur mit Empörung, sondern verstehen die Ostasiaten einfach nicht. Schliesslich lässt sich leicht errechnen, dass aufgrund der minimalen Anzahl Kinder (zwischen 0,8 pro Frau in Singapur und 1,6 pro Frau in China) bis 2030 rund 280 Millionen Einwanderer benötigt werden, wenn die Vergreisung der Gesellschaft gestoppt werden soll. Die Hälfte könnte allein Südasien heute schon auf einen Schlag bereitstellen – doch Einladungen bleiben aus.

Enorme Differenzen

Handeln die Ostasiaten gegen die eigenen Interessen? Sind sie fremdenfeindlich oder gar rassistisch? Doch wie lassen sich solche Vorhaltungen damit vereinbaren, dass etwa Hongkong (7,4 Millionen Einwohner) und Singapur (5,8 Millionen) mit 39 bzw. 43 Prozent extrem hohe Werte an im Ausland geborener Bevölkerung aufweisen, wogegen Deutschland im Vergleich mit 15 Prozent ausgesprochen bescheiden anmutet? Nichtsdestoweniger betrachten 85 Prozent der Deutschen Zuwanderer und deren Integration als grösstes Problem des Landes. Verfügt die Zuwanderungspolitik der beiden asiatischen Stadtstaaten über einen Beruhigungsfaktor, der hierzulande fehlt? In der Tat: Einen solchen gibt es nicht nur, er lässt sich sogar quantifizieren.

Unter 1000 zehnjährigen Schülern erreichten bei Trends in International Mathematics and Science Study (Timss) 2015 in Hongkong 450 und in Singapur sogar 500 die höchste mathematische Leistungsstufe. In Gesamt-Ostasien liegen die Japaner mit 320 Assen unter 1000 Schülern am Schluss. Erst im globalen Vergleich zeigt sich die Aussagekraft dieser Werte. So hat Frankreich unter 1000 Kindern lediglich 20 solcher Könner. Deutschland steht mit 53 auf 1000 etwas besser da.

Aus diesen enormen Differenzen lassen sich, wenn man auf den Faktor Bildung fokussiert, die Einwanderungsregeln Ostasiens herleiten.
Da alle übrigen Länder der Welt unter ihrer Eigenkompetenz rangieren, ist der Rekrutierungspool extrem eingeschränkt. Würde man Einwanderer aus unteren Rängen akzeptieren, triebe das den eigenen Leistungsdurchschnitt nach unten. Nur die Allerbesten aus schlechter abschneidenden Nationen kämen infrage.

Wer ökonomisch an der Weltspitze bleiben will, darf einen Hochqualifizierten nicht aufgrund seiner Hautfarbe zurückweisen.

So lag der Mathematik-Durchschnitt der besten 10 Prozent der Achtklässler in Libanon 2015 bei 539 Timss-Punkten, während in Singapur schon der Gesamtdurchschnitt mit 621 Punkten (Libanon: 442) weit höher war und die obersten 10 Prozent sogar 715 Punkte erreichten. Obwohl es sich bei Libanon um eine der tüchtigsten arabischen Nationen handelt, würde man sich bei einer Öffnung der Tore stark verschlechtern. Man lernt dabei auch vom Blick auf Deutschland, wo die Zahl der Ausländer, die von Sozialhilfe leben, von 130 000 im Jahr 2010 auf 979 000 im Jahr 2015 hochschnellte und 41,5 bis 78,1 Prozent der Zuzüger aus dem arabischen Raum vom Staat bzw. vom Steuerzahler finanziert werden müssen.

Wer Schularbeiten macht, überwindet Grenzen

Ostasiaten also können ihre Lage nur dadurch nicht verschlechtern, indem sie ostasiatische Migranten aufnehmen.
Deshalb gibt es in Hongkong, Singapur, Südkorea und Japan 4,15 Millionen chinesische Einwanderer. Die angelsächsischen Länder (Australien, Neuseeland, Kanada, Grossbritannien und USA) folgen mit 3,3 Millionen. Deutschland begnügt sich mit 100 000 Chinesen.

Rassismus also verrät die Bevorzugung «seinesgleichen» keineswegs. Was den Ausschlag gibt, ist die Kompetenz der im Übrigen durchaus ungeliebten Nachbarn. Wer ökonomisch an der Weltspitze bleiben will, darf einen Hochqualifizierten nicht aufgrund seiner Hautpigmentierung zurückweisen. Das wäre nicht nur moralisch verwerflich, sondern ein Schaden für das Land. Würde ein Schulabbrecher hereingelassen, weil seine Haare oder seine Religion gefielen, wäre der Nachteil gross. Wer seine Schularbeiten macht, überwindet Grenzen. Wer sich dagegen um sie herumdrückt, kann sich nicht auf Diskriminierung herausreden.

Selbstredend leidet China unter dem Braindrain zur ostasiatischen und zur angloamerikanischen Konkurrenz. Bei einem Durchschnittsalter von 37 Jahren (Südkorea: 41, Japan und Deutschland: 47) bleibt jedoch Zeit zur Aufholjagd. Dabei sollen die Besten im Lande gehalten oder Weggänger zurückgelockt werden können.

Dies vollzieht sich mit einer Rasanz, die sogar die früheren Höhenflüge der Nachbarn verblassen lässt. Deutlich mehr als die Hälfte aller Smartphones werden heute in China hergestellt. 2016 wurden dort fünfzigmal mehr mobile Bezahlungen abgewickelt als in den USA. In Peking strecken selbst Bettler Passanten ihr Payphone hin, und Grosszügige ziehen im Vorbeihasten das ihre für den Transfer eines kleinen Betrags darüber.

Solch technologischer Vorsprung erwächst der Umsetzung von Kompetenz in künstliche Intelligenz. In Financial Technology (Fintech) schaffte es 2014 nur eine chinesische Firma unter die besten fünfzig. Bereits 2016 stammten die vier innovativsten Unternehmen aus dem Reich der Mitte. Bei der 2017 durchgeführten Image-Net-Competition, einer Olympiade für Bilderkennung, waren 50 Prozent der Teilnehmer und die Sieger in allen Unterdisziplinen Chinesen.

Bei Deep Learning, bei dem es um die Denkfähigkeit von Maschinen geht, überflügelte China die USA bereits 2014. Die Regierung Obama startete die Gegenoffensive erst im Oktober 2016. Xi Jinping antwortete im Januar 2017 mit dem Aufbau eines National Laboratory for Brain-like Artificial Intelligence Technology in der 5-Millionen-Stadt Hefei. Andrew Ng, der Chef-Wissenschafter von Baidu, begleitet den Kampf um diese Killertechnologie mit der Feststellung, dass man in China bereits heute deutlich schneller arbeite als im Silicon Valley.

Weil das so ist, errichtet Apple für 500 Millionen Dollar zwei Forschungszentren an chinesischen Eliteuniversitäten in Peking und Suzhou. Dies unterstreicht, dass die USA mit ihrem eigenen Nachwuchs kaum noch mithalten können, ein (unter Trump mittlerweile illusionär gewordenes) Umsteuern der Einwanderungspolitik also viel zu spät kommt. Während noch vor kurzem China als der ewige Nachahmer galt, fragt sich jetzt sogar der «Economist», ob das Silicon Valley den «Rückstand wieder aufholen kann».

Auf- und Abwärtstrends

Immerhin hat Amerika unter 1000 Zehnjährigen noch 140 Mathe-Asse, gegenüber 53 in Deutschland.
Chinas Wert ist zwar unbekannt, sollte aber nicht allzu weit unter jenem von 350 der Verwandten in Taiwan liegen. Dazu schlägt die wuchtige Differenz zwischen 22 Millionen Amerikanern und 130 Millionen Chinesen im «Innovationsalter» von 25 bis 30 Jahren zu Buche. Gegenüber Deutschland allerdings bleiben die USA konkurrenzfähig.

Das liegt vor allem daran, dass die aschkenasischen, indischen und auch ostasiatischen Überflieger vorrangig immer noch das «land of the free» bevorzugen. Dazu gehören die «Spitzeningenieure», von denen Googles Personalchef Bock weiss, dass sie dreihundertmal so wertvoll sind wie «Standardingenieure». Solche Genies wandern nicht nach Deutschland ab. Dafür ist von den Millionen Neuankömmlingen aus der Dritten Welt immer noch nur jeder Siebte auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar.

Wenn man Weltmarktführerschaft daran erkennt, dass Spitzenreiter und Hauptverfolger aus demselben Land kommen (bei Kameras etwa Nikon und Canon in Japan), dann schafft China diesen Sprung noch vor seinen Siegen bei zivilen Drohnen (DJI aus Shenzhen und Yuneec aus Jinxi). 2017 will man aus einheimischen Komponenten den ersten Exascale-Computer überhaupt fertigstellen, der pro Sekunde 10 hoch 18 (eine Zahl mit 18 Nullen) Operationen ausführt. Unter den Fortune Global 500 von 2017 halten Chinesen 115 Positionen (nach 9 im Jahr 1997), darunter die Plätze 2, 3 und 4. Singapur verzeichnet einen Anstieg von null auf drei Weltfirmen, Taiwan einen von einer auf sechs. Japan fällt kräftig zurück, Südkorea hält sich.

Deutschland verschlechtert sich von 47 auf 29 Unternehmen. Die prozentual mit viel mehr, aber auch viel besser qualifizierten Migranten gesegnete Schweiz schlägt sich mit einem Rückgang von 20 auf 14 ungleich besser. Deutschlands Abstieg korreliert bei der globalen Wettbewerbsfähigkeit mit dem Wechsel von Platz 6 auf Platz 13 zwischen 2012 und 2016. Bei der erstmals gemessenen digitalen Kompetenz reicht es global sogar nur für Platz 17. Parallel dazu fallen die Viertklässler bei Timss vom 12. Platz im Jahr 2007 auf den 24. Platz im Jahr 2015 (nach dem 16. Platz im Jahr 2011).

Die Züge fahren ab

In Ostasien mögen die Plätze wechseln, der Aufwärtstrend jedoch setzt sich fort.
Zuerst sind es die Japaner, die innovieren, dann die Südkoreaner, die beim Tempo zulegen, bis schliesslich die Chinesen die Branche dominieren. Das spiegelt sich auch bei den Patenten pro 100 Milliarden Dollar Inlandsprodukt, wo Südkorea noch führt, China mit Bronze dem Zweiten, Japan, aber schon dicht auf den Fersen ist. Beim Einsatz von Robotern dominiert momentan Südkorea vor Japan. Doch schon 2019 sollen 40 Prozent aller neu gebauten Industrieroboter in China verkauft werden. Da die Kompetenzen mehr oder weniger gleich sind, in der Kreativ-Kohorte der 25- bis 30-Jährigen aber 130 Millionen Chinesen gegen nicht einmal 12 Millionen Japaner und Koreaner antreten, kann es anders nicht sein.

Die 5 Millionen Deutschen dieser Altersgruppe müssen nicht nur mit einem Mini-Anteil von 5 Prozent Hochkompetenten antreten, sondern sehen sich gleichzeitig dem Fiasko der Automobilindustrie gegenüber, für deren Zukunft sie keine Rolle mehr spielen, weil diese durch die fast ausschliesslich ostasiatisch geprägte Batterietechnologie längst vorweggenommen ist. Selbst Elon Musks Tesla-Fabrik in Nevada gibt es nur dank japanischen Panasonic-Patenten.

Ungeachtet der vielfältigen Weltmarktführerschaft gibt es aber auch für Ostasien keine Garantie, dass ausbleibende Neugeborene wirklich durch Roboter und künstliche Intelligenz ersetzt werden können. Dass jedoch bildungsferne Fremde die Alten finanzieren könnten, gilt als ausgeschlossen. Am deutschen Konkurrenten können die ostasiatischen Länder sehen, wie solche Kräfte für Unkosten und Unruhen gut sind, dafür aber einheimische Talente, die für die Mühen der Integration mit bluten müssen, über den Wegzug in Kompetenzfestungen nachdenken, in denen noch Zukunft winkt.

Gunnar Heinsohn ist emeritierter Professor für Sozialpädagogik an der Universität Bremen.

https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/der-westen-wird-den-globalen-kampf-ums-technische-wissen-verlieren-ld.1324618

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 24.10.2017 um 17.18

Ganztagsschule ist Entschulung von Schule und Verschulung von Freizeit

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/ganztagsschule-ist-entschulung-von-schule-und-verschulung-von-freizeit/

[Redaktionell gekürzt]

Irgendetwas musste nicht gestimmt haben mit der Bertelsmann Stiftung. Ganze drei Wochen hat Deutschlands oberste Statistik- und Polit-Gouvernante doch tatsächlich keine „Studie“ unters Volk gebracht. Aber nun darf man beruhigt sein. Bertelsmann ist wieder da, diesmal mit einer „Studie“ zur Ganztagsschule. Getreu ihrem missionarischen Eifer, eine andere Republik herbeischreiben zu wollen, macht die „Stiftung“ erneut auf Bildung, diesmal auf „Ganztagsschule“.

Der Grundtenor der Bertelsmänner und ihres Hofschreibers, des linken Erziehungswissenschaftlers Klaus Klemm, ist einmal mehr: Deutschland fällt zurück, wenn es nicht mehr Ganztagsschulen kriegt.
Bereits im Vorwort der „Studie“ mit dem Titel „Gute Ganztagsschule für alle“ heißt es: „Wenn wir unsere Ambition als Bildungsrepublik ernst nehmen und allen Kindern und Jugendlichen ganztägiges Lernen mit Blick auf eine größere Leistungsfähigkeit und Chancengerechtigkeit des Schulsystems ermöglichen wollen, dann braucht es eine neue Offensive für gute Ganztagsschulen in Deutschland.“ Alles für alle – allein darüber ließe sich in Zeiten einer Ersatzreligion des Egalitarismus trefflich streiten. Siehe Ehe für alle, (adoptierte) Kinder für alle, Abitur für alle …

Aber zurück zur „Studie“: Auf fast 60 Seiten Zahlensalat lesen wir so gigantische Erkenntnisse wie die folgenden: „In Bayern besuchten im Schuljahr 2015/2016 16 Prozent aller Schüler Ganztagsschulen, in Hamburg dagegen 91,5 Prozent.“ Der deutsche Durchschnitt soll übrigens 39,3 Prozent sein. Aber was sagt das schon über die Qualität und den Anspruch eines Schulsystems? Nichts! Es gibt keinerlei Zusammenhang zwischen Bildungsqualität und Ganztagsschulquote. [...]

Also geht es wohl doch um Ideologie – um einen Umbau der Gesellschaft und um eine totale Verstaatlichung von Erziehung. Ja, totale (!) Verstaatlichung von Erziehung, denn Bertelsmann will die Ganztagsschule „für alle“. Dumm nur, dass das nicht alle Eltern wollen. Der Bedarf an Ganztagsschule ist schlicht und einfach gesättigt. Es gibt Millionen von Eltern, die keine Ganztagsschule brauchen und wollen. Zwar tauchen immer wieder „Befragungen“ auf, denen zufolge 70 Prozent der Eltern mehr Ganztagsschulen wünschen, aber nur 28 Prozent angaben, ihr Kind mit Sicherheit in eine solche einschulen zu wollen.

Man hätte außerdem spätestens den Pisa-Studien entnehmen können, dass Ganztagsschule nicht mit besserer Schulleistung einhergeht.
[...]

Im übrigen gab es anspruchsvolle Studien zur Ganztagsschule, deren Ergebnisse aber politisch weniger opportun waren. Studien waren das, auf die Bertelsmänner gar nicht erst eingehen. Nehmen wir die Studie „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG), erstellt vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), dem Deutschen Jugendinstitut (DJU), dem Institut für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund (IFS) und der Universität Gießen. Zwischen 2005 und 2010 waren rund 300 Ganztagsschulen untersucht worden. Das Hauptergebnis der Studie lautet: Ganztagsschüler verbessern ihr Sozialverhalten, aber nicht ihre Leistungen. Wörtlich: „Unmittelbare Effekte auf die Entwicklung ihrer fachlichen Kompetenzen zeigten sich jedoch nicht.“ [...]

Ja, selbst die Aussagen über angebliche Gewinne an sozialem Lernen müssen relativiert werden. Kerstin Rabenstein, Professorin an der Universität Göttingen, beobachtete, dass die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern in Ganztagsschulen anfälliger für Konflikte sind. Frau Rabenstein sagte das anlässlich einer Anhörung im Hessischen Landtag am 24. Juli 2015. Eingeladen war sie übrigens als Expertin der Fraktion „Die Linke“. Wörtlich: „In diesen informalisierten Umgangsweisen gibt es auch die etwas größer werdende Gefahr für Entgleisungen in den Sozialbeziehungen, dass, umgangssprachlich gesprochen, übergriffiges Handeln leichter zunehmen kann.“ Die Odenwaldschule lässt grüßen.

Aber bedarf es eigentlich irgendwelcher Studien? Sagt nicht der gesunde Menschenverstand, dass Ganztagsschule gar nicht die große Lösung aller Schul- und Erziehungsprobleme sein kann? Der Journalist Rainer Stadler (Buchtitel „Vater Mutter Staat – Das Märchen vom Segen der Ganztagsbetreuung. Wie Politik und Wirtschaft die Familien zerstören) stellt zu Recht fest: „Aus kühl kalkulierten ökonomischen Gründen“ würden Politik und Wirtschaft Kinderbetreuung und Ganztagsschule propagieren. Wer sich dem entgegenstelle, der werde in die Ecke derjenigen gedrängt, die etwas gegen Emanzipation und Förderung hätten.

„Schule total“ qua Ganztagsbetreuung schränkt jedenfalls das Spektrum kindlicher Erfahrungen ein. Nur Schule oder gar Schule total – das wäre eine drastische Verarmung der Entwicklungschancen unserer Kinder. Und als Staatsbürger sollte man etwas gegen eine weitere Verstaatlichung, gegen ein weiteres „Outsourcing“ der Erziehung haben. Nein, Deutschland darf kein totaler Erziehungsstaat sein.

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eingetragen von Kevin Kraus am 15.10.2017 um 09.55

Stuttgarter Nachrichten [redaktionell gekürzt]:

Schlechte Noten für Grundschulen -
Lehrerinnen am Rande der Verzweiflung


Von Armin Friedl, Holger Gayer und Martin Haar 13. Oktober 2017 - 18:23 Uhr

Wer sich fragt, warum Baden-Württembergs Viertklässler im Bundesvergleich so schlecht abschneiden, sollte mit den Lehrerinnen sprechen. Sie müssen bisweilen Kinder unterrichten, die nicht einmal die Farben voneinander unterscheiden können.

Stuttgart - Als Paula Kramer* am Mittwoch in die Augen ihrer Kolleginnen blickte, sah sie vor allem Tränen. „Das habe ich noch nie erlebt“, erzählt die Grundschullehrerin, „da saßen vier gestandene Pädagoginnen in der Gesamtlehrerkonferenz und weinten, weil wir alle miteinander nicht mehr wissen, wie wir unseren Kindern etwas beibringen sollen.“

Zwei Tage später ist Paula Kramer noch immer erschüttert – weniger weil das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) den baden-württembergischen Grundschulen am Freitag ein besonders schlechtes Zeugnis ausgestellt hat. „Das war zu erwarten“, sagt die leidenschaftliche Lehrerin, die seit 16 Jahren an einer sogenannten Brennpunktschule im Zentrum einer baden-württembergischen Großstadt unterrichtet. „Wirklich schlimm ist, dass es keine Lösung gibt“ , klagt die 42-Jährige, „mit unseren Mitteln können wir nur winzige Pflästerchen auf die Wunden der Kinder kleben.“

Das sehen viele Kolleginnen ganz ähnlich, nur sagen dürfen sie es nicht – zumindest nicht offiziell. Von höherer Stelle sei ihnen ein Maulkorb verpasst worden, erklären einige Rektorinnen auf Nachfrage. [...]

Inklusion und Migration wirken sich aus

Tatsächlich ist die Bestandsaufnahme an der Basis vor allem in Großstädten dramatisch. Von den 23 Kindern in Paula Kramers erster Klasse kommen sieben aus sogenannten Vorbereitungsklassen für ausländische Kinder. Dabei handelt es sich meistens um Flüchtlinge, die traumatisiert und erst seit sehr kurzer Zeit in Deutschland sind. Drei Schüler fallen in die Kategorie Inklusion; sie bedürfen wegen Krankheit oder Behinderung einer besonderen Förderung. Weitere vier Kinder sind Wiederholer; sie müssen die erste Klasse noch einmal machen, weil sie ob ihres unzureichenden Leistungsstands nicht versetzt werden konnten. Und allen gemein ist, dass ihre Wurzeln nicht in Deutschland liegen. „In meiner Klasse haben alle Kinder einen Migrationshintergrund, wirklich alle, hundert Prozent“, sagt Paula Kramer [...] „aber nach einer für alle verständlichen Amtssprache suche ich immer noch.“

Lehrerinnen suchen nach der Amtssprache im Klassenzimmer

Wer unter solchen Voraussetzungen unterrichten soll, muss kreativ sein. „Ich habe mit den Kindern eine Art von Zeichensprache entwickelt und arbeite viel mit Symbolen und Bildern“ , erzählt die Lehrerin. Mit drei Schülern, die aus Indien kommen, spreche sie englisch, bei einem Mädchen, das aus Rumänien stammt, werfe sie bisweilen ein Übersetzungsprogramm auf dem Mobiltelefon an.

[...] „Viele Eltern reden viel von ihren Rechten. Aber es gibt auch Elternpflichten“, sagt Paula Kramer. Diese würden grob vernachlässigt, „wenn die Kinder, mit Tablet und Smartphone ausgestattet, ruhig gestellt werden“.

Diese Fälle kennt Kathrin Grix auch. „Die Umbrüche in der Grundschule sind enorm“, sagt die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Stuttgarter Schulen (GEB). Die Schülerschaft sei „extrem heterogen“, und auch das Spektrum der Kinder, die aus dem Kindergarten kommen, sei breiter geworden: „Manche können bereits lesen, andere noch nicht einmal den Stift halten.“

Manchen Kindern fehlt fast alles: Sprache, Bewegung, Motorik

Auch Paula Kramer berichtet von drastischen Begegnungen mit Kindern, denen praktisch alles fehlt: Sprache, Bewegung, Motorik. „Zu uns kommen Leute in die erste Klasse, die nur zappeln, aber weder schneiden noch malen können“, sagt die Pädagogin. Drei Kinder aus ihrer Klasse seien nicht einmal in der Lage, die Farben zu benennen – weder auf Deutsch noch in ihrer Muttersprache. [...]

Dass die Eltern trotzdem das Recht haben, ihre Kinder in ein paar Monaten zur weiteren Laufbahn aufs Gymnasium anzumelden, ist eine andere Geschichte.

                        * Name von der Redaktion geändert.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.schlechte-noten-fuer-grundschulen-am-rande-der-verzweiflung.0fa33901-9d02-4abe-b738-095a00152010.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 09.10.2017 um 19.34

[SHEV] Josef Kraus: Tatort: Hardcore-Porno - Der Verlust der Scham ist der Beginn der Verblödung

Tatort: Hardcore-Porno – finanziert mit GEZ-Zwangsabgaben


http://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/tatort-hardcore-porno-finanziert-mit-gez-zwangsabgaben/

Screenprint: Bayrischer Rundfunk, Youtube

Der allsonntägliche ARD-Tatort gilt als Kult und Institution zugleich. Gilt? Nein: Galt! Gewiss hat es diese 1970 gestartete, von ARD, ORF 2 und SRF 1 ausgestrahlte Sendereihe mit jährlich etwa 35 Neuproduktionen auf mittlerweile mehr als eintausend Folgen gebracht und je Sendung im Schnitt zwischen 7 und 14 Millionen Zuschauer angelockt. Was aber in den jeweils pro Folge rund 1,4 Millionen teuren eineinhalb Filmstunden zum „Besten“ gegeben wird, ist mehr und mehr Volkspädagogik geworden. Die Macher konnten ihrem missionarischen Drang, gesellschaftliche Probleme aufzubereiten, nicht widerstehen. Man will dem Zuschauer den Blick in bestimmte Milieus öffnen. Ein bevorzugtes Tatort-Thema ist immer wieder das Thema „Migranten“. Es geht dabei bevorzugt um Migranten als Opfer, seltener als Täter. Zudem treten fast ausschließlich Kriminalermittler auf, die mit ihren im Film dargestellten, rechtsstaatlich fragwürdigen Ermittlungsmethoden ein Zerrbild von Kripo-Arbeit abgeben und die zugleich aufgrund ihrer – im Film – sozialen, familiären Entwurzelung alles andere als repräsentativ sind. Dass die diversen Gewerkschaften der Polizei noch nicht dagegen protestiert haben, verwundert.

Nun also kommt am 8. Oktober aus München ein neuer Milieu-Tatort in die Wohnzimmer. Es geht um kommerzielle und private Pornoproduktionen. „Hardcore“ heißt denn auch der Titel dieser Folge, für die der Bayerische Rundfunk verantwortlich zeichnet. Die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) sollen die Hintergründe eines Mordes im Porno-Milieu aufklären. Die junge Altenpflegerin Marie Wagner war ermordet worden; nebenberuflich hatte sie Sexfilme gedreht. Nach einer Orgie mit gut zwanzig Männern wird sie erdrosselt aufgefunden. In ihrem Magen und in einem Schwimmbecken finden sich deren Spermaspuren. Dass vor dem Mord alles gezeigt bzw. angedeutet wurde oder zur Sprache kam, was zu „Hardcore“ gehört, versteht sich von selbst: von „Bukkake“ (Männer ejakulieren auf eine Frau) bis „Creampie“ (Spermas rinnt ihr aus der Vagina). Alles vom „Feinsten“.

Und das von 20.15 bis 21.45 Uhr. Obwohl der Rundfunkstaatsvertrag vorschreibt, dass alle TV-Sendungen, die ab 20 Uhr laufen, für Kinder „ab 12 Jahren“ freigegeben sein müssen. Immerhin erst ab 12 😉 Aber die Jugendschutzbeauftragten der ARD-Anstalten schienen damit kein Problem zu haben.

Die bekanntermaßen nicht gerade prüde BILD-Zeitung forderte denn auch die Tatort-Redakteurin des Bayerischen Rundfunks, Stephanie Heckner, zur Stellungnahme auf. Diese ließ sich – ganz Volkspädagogin – wie folgt vernehmen: „Wichtig war uns, dass die Kommissare Batic und Leitmayr eine Position beziehen, an der sich junge (sic!) Zuschauer orientieren können. In unserem Film erleben sie das Pornogeschäft als in jeder Hinsicht unerfreulich und nicht erstrebenswert. Gerade diese abschreckende Wirkung trägt den jugendschutzrechtlichen Kriterien Rechnung.“ Und ebenfalls zu BILD: „Wir wollten das Thema gerade nicht voyeuristisch angehen und haben sehr genau darauf geachtet, was wir szenisch und visuell ins Bild setzen.“ Als BILD dann noch die Mitwirkenden zur Stellungnahme bat, setzte das große Schweigen ein: Helen Barke (das Mordopfer) und Luise Heyer (Porno-Kollegin) reagierten nicht auf Anrufe und Mails an ihre PR-Agentur. Statt einer Antwort folgte eine Absage. Begründung: Das Thema sei zu „heikel“.

Dass das oberprogressive Feuilleton der „Qualitätspresse“ sich vorab schon darüber echauffiert, dass sich die BILD-Zeitung über die Folge „Hardcore“ echauffierte, setzt dem Ganzen die Krone auf. Denn hier werde endlich aufklärerisch und „empathisch“ Licht in das brutale Geschäft der Pornographie geworfen.

Was „lernt“ uns all das? Der Verlust der Scham ist der Beginn der Verblödung. Das hat Sigmund Freud einmal bei der Darstellung eines bestimmten klinischen Falles gesagt. Nun haben wir dasselbe im „Öffentlich-Rechtlichen“. Die echte Schweinerei freilich ist, dass dergleichen via GEZ-Abgabe zwangsfinanziert wird. Hoffentlich protestieren nicht nur wütende Eltern, sondern erzürnte Bürger zu Hunderttausenden bei der GEZ und beim BR-Intendanten Ulrich Wilhelm: am Tatort sozusagen.

https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/tatort-hardcore-porno-finanziert-mit-gez-zwangsabgaben/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 07.10.2017 um 12.56

[SHEV] Ex-Lehrer Michael Felten: „Nahezu alles, was die moderne Schulpädagogik für fortschrittlich hält, benachteiligt die Kinder ...

„Nahezu alles, was die moderne Schulpädagogik für fortschrittlich hält, benachteiligt die Kinder aus bildungsfernem Milieu.“

Die UNESCO ruft am 5.10.2017 zum 23. Mal zum Welttag der Lehrerinnen und Lehrer auf und erinnert an die bedeutende Rolle der Lehrerinnen und Lehrer für qualitativ hochwertige Bildung. Ziel des Welttages ist es, auf die verantwortungsvolle Aufgabe des Lehrpersonals aufmerksam zu machen und das Ansehen derer weltweit zu steigern.

Es hilft nur Ehrlichkeit

Schulen, die zu früh auf Eigenverantwortlichkeit und zu stark auf selbst gesteuertes Lernen setzen, können Kindern aus bildungsfernen Milieus schaden

Beitrag zum Welttag des Lehrers,
von Michael Felten

Es ist sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig, Schulministerin eines Bundeslandes zu werden, das zu den Pisa-Schlusslichtern zählt. Nicht zuletzt steht ja auch das Problem der Bildungsgerechtigkeit an. Denn in Deutschland soll es besonders stark von der sozialen Herkunft abhängen, ob Kinder zum Gymnasium wechseln und ob junge Erwachsene ein Studium ergreifen können.

Zwar wird in internationalen Vergleichen gerne mit Äpfeln und Birnen hantiert: Die Bildungsgänge sind andernorts nämlich oft ganz anders strukturiert. Und unserem Mikrozensus zufolge gibt es hierzulande durchaus Bildungsmobilität – überwiegend aufwärts. Gleichwohl bleibt die Frage, ob und wie die Schule die soziale Bildungsbeteiligung noch ausweiten kann.

Nun, womöglich kann auch der gemeine Lehrer selbst schon etwas tun, bevor das Ministerium in die Gänge kommt. Zunächst einmal: Hände weg von kontraproduktiven Unterrichtsmethoden! Zu frühe Eigenverantwortlichkeit, zu viel selbstgesteuertes Lernen, zu oft unstrukturierte Gruppenarbeit – was in der Lehrerausbildung vielfach noch Trend ist, überfordert gerade die schwächeren Schüler. Der linke Erziehungswissenschaftler Hermann Giesecke nahm dazu kein Blatt vor den Mund: „Nahezu alles, was die moderne Schulpädagogik für fortschrittlich hält, benachteiligt die Kinder aus bildungsfernem Milieu.“

Während leistungsstärkere Schüler mit fast allen Lehrstilen zurechtkämen (zur Not unter elterlicher Mithilfe), bedürfe gerade das sozial benachteiligte Kind eines direkt anleitenden, ermutigenden Unterrichts. Wer also die Parole „Kein Kind zurücklassen!“ ernst meint, dessen Unterricht wird bisweilen zwar altmodisch wirken, aber hoch effektiv sein – spätestens die Hattie-Studie lieferte dafür den empirischen Beleg.


Sodann: Schluss mit unehrlichen Beurteilungen!
Ob aus Angst vor Schülern oder vor dem Direktor: Wo Lehrer altersgemäße Ansprüche absenken, wo mangelhafte Leistungen mit „3“ oder „4“ beurteilt werden, da entsteht nicht mehr Gerechtigkeit, sondern gerade das Gegenteil. Nicht nur, dass Zeugnisse so an Wert verlieren. Geringere Anforderungen führen auch dazu, dass Schüler sich weniger anstrengen – dabei wäre Fleiß das einzige Gegenmittel gegen milieubedingte Rückstände. Leistungsstarke oder bessergestellte Kinder hingegen werden immer einen Weg finden, um ihre Lernlöcher bei Bedarf zu stopfen.

Schließlich: Hören wir auf, Kinder in unpassende Bildungsgänge hinein zu zwingen, gleich ob aus Unprofessionalität oder aus Mitleid! Wen das Gymnasium dauerhaft überfordert, wer über Jahre erlebt, das letzte Rad am Wagen zu sein, für den werden die hochsensiblen Entwicklungsjahre zur Qual. Lernen soll aber nicht weh tun, hat der Kinderarzt Remo Largo gesagt. Das ist nicht nur eine Warnung an Grundschullehrer, den liebgewordenen Kleinen oder den ehrgeizigen Eltern zuliebe geschönte Eignungsgutachten zu schreiben. Angesprochen fühlen sollten sich auch Schulleiter, die offensichtlich ungeeignete Fünftklässler ins Gymnasium aufnehmen, anstatt Eltern zumindest informell klarzumachen, was sie ihrem Kind womöglich damit antun.

Aber ganz ohne die Schulministerin geht es natürlich doch nicht. Sie muss den Zugang zum Gymnasium grundsätzlich neu regeln. Die Schweiz etwa kommt bestens damit zurecht, dass nur jedes fünfte Kind die Höhere Schule besucht; deshalb hat das Land auch keinen Facharbeitermangel, eine berufliche Ausbildung stellt dort eben keinen Makel dar.

Natürlich spielen der Schulwunsch des Kindes und seiner Eltern eine wichtige Rolle – aber er darf nicht das einzige Kriterium sein. Sinnvoll wäre ein Kriterien-Mix, etwa im Sinne der Maxime „2 aus 3“: Wer das Gymnasium besuchen möchte, sollte außerdem noch eine andere Bedingung erfüllen: entweder ein positives verbindliches Grundschulgutachten oder Erfolg beim gymnasialen Probeunterricht, andernfalls standardisierte Tests oder Aufnahmeprüfung – zur Stressminderung gerne an der vertrauten Grundschule.

Und nicht nur für den gymnasialen Bildungsgang muss wieder die Parole gelten: Ohne Fleiß kein Preis. Die Ministerin muss umgehend den unsäglichen Hausaufgabenerlass ihrer Vorgängerin von 2015 kassieren. Demnach durften etwa Ganztagsgymnasien gar keine Hausaufgaben mehr aufgeben – auch nicht an Kurztagen, wenn der Unterricht schon mittags endet! Auch dieser rot-grüne Clou war in höchstem Maße sozial ungerecht: Er schadete den leistungsstarken Schülern weniger als den Schwachen – sie brauchten das Üben gar nicht oder erledigten es ohnehin freiwillig.

zum Artikel: Kölner Stadt-Anzeiger, 5.10.2017, Gastbeitrag von Michael Felten, Es hilft nur Ehrlichkeit

Der Autor hat 35 Jahre an einem Gymnasium in Köln unterrichtet. Er ist als freier Schulentwicklungsberater und Buchautor tätig.

http://schulforum-berlin.de/nahezu-alles-was-die-moderne-schulpaedagogik-fuer-fortschrittlich-haelt-benachteiligt-die-kinder-aus-bildungsfernem-milieu/

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 03.10.2017 um 05.57

Einmal Lehrer in Nordschleswig sein
Tim Wegner
21. September 2017 Apenrade/Aabenraa

Er wollte einmal etwas Neues kennenlernen. Fernab seiner Heimat darf der angehende Lehrer Steffen Schaal nun zum ersten Mal selber im DGN einen Unterricht gestalten.

Fokussiert schaut er durch das Klassenzimmer des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig. Steffen Schaal, 27, angehender Lehrer aus Tübingen in Baden-Württemberg, unterrichtet heute Naturgeographie für die Abiturienten. Schon seit drei Wochen ist er in Apenrade, um als Praktikant einen Einblick in die “dänische Art“ des Unterrichtens zu bekommen.

Aller Anfang ist schwer

Der zukünftige Geographie- und Biologielehrer empfand das Schulklima am DGN am Anfang ein wenig ungewohnt. „Besonders das Duzen, hat mich am Anfang echt aus dem Konzept gebracht.“ Doch er freundete sich schnell damit an. „Es bestärke die Bindung zwischen den Schülern und den Lehrkräften“, so Schaal. Etwas, das ihm an den Schulen in Deutschland oft während seiner Hospitationen fehlte.

Erfahrungsaustausch

Denn ganz unerfahren ist er, obwohl er noch nicht sein zweites Staatsexamen hat, nicht. Deutschland, speziell Baden-Württemberg, plagt seit bereits längerer Zeit ein großer Lehrermangel in einigen Schulformen. Für Schaal war dies ein Vorteil. Er unterrichtete ein Jahr lang an einer Schule für Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten und zum Teil auffälligem Sozialverhalten. Dagegen, so sagt er, seien die Bedingungen am Deutschen Gymnasium ein wahrer Traum. Kleine Klassen und gut ausgestattete Fachräume, erleichtern dem Junglehrer den Arbeitsalltag jeden regelmäßig.

Dass jeder Lehrer seinen eigenen Arbeitsplatz hat, gefalle ihm auch sehr gut. Auf die Frage, was ihm in Deutschland am meisten fehlen werde, sagt Schaal nur zwei Wörter: „Die Digitalisierung.“ Dies war am Anfang für ihn ein wenig befremdlich. Die Schüler saßen während des Unterrichts an ihren Laptops und an ihren Handys. „Das wäre in Deutschland fast eine Infragestellung der Autorität der Lehrkräfte.“ Doch Schaal merkte schnell, wie man die technischen Geräte geschickt in die Unterrichtseinheiten integrieren kann. Wenn er einmal die volle Aufmerksamkeit brauche, dann verlange er von den Schülern, die Geräte auszuschalten. Das, so versichert er, funktioniere auch.

Die Kunst des Unterrichtens

Man merkt ihm bei seiner Unterrichtsstunde auch an, dass er den Schülern etwas vermitteln kann. Heute geht es um den Wasserkreislauf. Ein Thema, welches man in Deutschland schon früher in der Schule behandelt. Dafür aber, so Schaal, nicht in dieser Intensität. Generell findet der Tübinger die Art der Aufgabenstellung und die alternativen Formen der Leistungsbeurteilungen in Dänemark wesentlich sinnvoller.

„Anfangs habe ich mich schon gewundert, weshalb die Schüler ihre Aufzeichnungen in den Klausuren benutzen dürfen“, berichtet der Baden-Württemberger. Dann merkte er den Vorteil dieser Aufgaben: „Das erlernte Wissen erhält dadurch eine stärkere anwendungsbezogene Komponente. Und die Gefahr des sturen Auswendiglernens wird verringert.“ Auf die Frage, ob Schaal selber nach der Beendigung seines Referendariat sich vorstellen könne am DGN zu unterrichten, schmunzelt der Schwabe: „Tendenziell schon. Nur die schwäbische Heimat würde mir hier doch ein wenig fehlen.“

Nichtsdestotrotz, einiges von dem hier für ihn Neuen möchte der Skandinavienliebhaber versuchen in Deutschland in seinen Unterricht zu integrieren. Doch ob deutsche Gymnasien bereit sind für die dänische „Duzkultur“ kommentiert Schaal mit einem Lächeln nicht.

https://www.nordschleswiger.dk/de/nordschleswig/einmal-lehrer-nordschleswig-sein

Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 25.09.2017 um 10.26

[SHEV] ISLAMISIERUNG der Schulen: Dschihad statt Darwin - Die türkische Regierung streicht die Evolutionstheorie ...

LN 21.9.17

Türkei - Dschihad statt Darwin

Die türkische Regierung streicht die Evolutionstheorie aus dem Stundenplan – stattdessen sollen die Schüler mehr über den Dschihad lernen. Mit dem heiligen Krieg habe das nichts zu tun, versichert die Regierung. Ziel ist es, eine gläubige Jugend heranzuziehen.

Will eine „gläubige Jugend“ heranziehen: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Ankara. Er wolle eine „gläubige Jugend“ heranziehen, versprach Recep Tayyip Erdogan schon 2012. Auf diesem Weg macht die türkische Regierung jetzt einen großen Schritt nach vorn – oder zurück, je nach Perspektive. Die Evolutionstheorie des britischen Theologen und Naturforschers Charles Darwin (1809-1882) wird im kommenden Jahr aus dem Biologieunterricht der türkischen Schulen gestrichen. Stattdessen kommt bereits in diesem Schuljahr der „Dschihad“ auf den Stundenplan.

Im Erziehungsministerium in Ankara beeilt man sich zu unterstreichen, damit sei natürlich nicht der „Heilige Krieg“ gemeint, wie ihn etwa die IS-Terrormiliz auf ihre Fahnen geschrieben hat. Regierungsnahe Theologen kritisieren, das Wort Dschihad werde von Extremisten missbraucht und im Westen einseitig als gewaltsamer Kampf zur Verbreitung des Islam missverstanden. Der Koran verstehe darunter aber den „inneren Kampf“ um den rechten Glauben, das persönliche Bemühen eines Muslim, die Werte des Islam zu leben.

Erst glauben, dann rechnen lernen

„Wir wollen, dass der Dschihad in seiner korrekten Bedeutung gelehrt wird“, erklärt Erziehungsminister Ismet Yilmaz. Ahmet Hamdi Camli, Abgeordneter der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP und Mitglied des parlamentarischen Ausschusses für Erziehung, geht noch weiter: „Es hat keinen Sinn, einem Kind Rechnen beibringen zu wollen, das den Dschihad nicht versteht.“ Nicht nur der Dschihad kommt auf den Stundenplan, die Schulen werden auch verpflichtet, Gebetsräume einzurichten.

Das bisherige Kapitel „Der Beginn des Lebens und die Evolution“ wird in den Schulbüchern durch den Abschnitt „Lebewesen und Umwelt“ ersetzt.
Viele säkular eingestellte Türken sehen darin weitere Schritte Erdogans, das gesellschaftliche und politische Leben in der Türkei nach seinen eigenen, religiös-konservativ geprägten Wertvorstellungen zu prägen. Erdogans Regierung führt seit langem einen Feldzug gegen die Evolutionstheorie, die von vielen strenggläubigen Muslimen – wie auch von christlichen Fundamentalisten – als gottlose Irrlehre bekämpft wird. 2009 untersagte der staatliche Wissenschaftsrat die Veröffentlichung eines Artikels über Darwin in einer Fachzeitschrift, die Herausgeberin wurde entlassen.
Lehrergewerkschaft zieht vor Gericht

Kritiker fragen, wie man ohne die Evolutionstheorie qualifizierte Biologen, Pharmakologen und Ärzte ausbilden könne. Die regierungskritische Lehrergewerkschaft Egitim-Is will gegen die Streichung vor Gericht ziehen. „Während der Biologieunterricht von drei auf zwei Wochenstunden reduziert wird, gibt es künftig drei statt zwei Stunden Religionsunterricht“, kritisiert Gewerkschaftschef Mehmet Balik.

Erziehungsminister Yilmaz will nicht nur der Religion breiteren Raum geben. Auch die Niederschlagung des Putschversuchs im Juli 2016 wird im neuen Lehrplan als „legendäres und heroisches historisches Ereignis“ ausführlich behandelt. Im Rahmen der „Säuberungen“ nach dem gescheiterten Umsturz hatte Erdogan per Dekret mehr als 44 000 Lehrer sowie fast 8700 Hochschullehrer und Wissenschaftler entlassen. Fast 900 Privatschulen wurden geschlossen.

„Kinder sollen keine Fragen stellen“

Kritiker sehen darin den Versuch der Regierung, das Erziehungswesen gleichzuschalten. Der sozialdemokratische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu wirft der Regierung vor, sie wolle „Kinder daran hindern, Fragen zu stellen“ und die Türkei „in ein mittelalterliches Land verwandeln“.

Das Weltbild der türkischen Schüler könnte sich noch viel grundlegender wandeln, wenn sich Leute wie Tolgay Demir durchsetzen. Demir ist stellvertretender Vorsitzender der Jugendorganisation der Erdogan-Partei AKP in Istanbul. In einem vielbeachteten Internet-Beitrag erklärte Demir seinen Lesern, genauso falsch wie die Evolutionstheorie sei die Ansicht, dass es sich bei der Erde um eine Sphäre handele. In Wirklichkeit, so schrieb Demir, sei die Erde eine Scheibe.

http://www.ln-online.de/Nachrichten/Politik/Politik-im-Rest-der-Welt/Dschihad-statt-Darwin


eingetragen von Kevin Kraus am 16.09.2017 um 13.47

Veröffentlicht am 15.09.17

Das Mathematik-Desaster. Hamburger Bildungsrückstände endlich bekämpfen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Hamburger Schüler können in Mathematik immer weniger. Dies macht sich nicht nur an den Schulen, sondern auch in der Ausbildung, dem Studium und im Beruf bemerkbar. Im März dieses Jahres haben bereits 130 Professoren und Mathematiklehrer in einem Brandbrief massiv die Qualität des Mathematikunterrichts kritisiert.

Im Dezember 2016 erreichten die Hamburger Zwölftklässler bei der Probeklausur fürs Abitur lediglich einen Notendurchschnitt von 4,1. Daraufhin ordnete Hamburgs Schulsenator kurzerhand an, dass die Zensuren um eine ganze Note angehoben werden. Das verbessert den Zensurenspiegel — nicht aber das Wissen der Schüler.

Um das Mathematik-Desaster zu beenden, muss sich dringend etwas ändern. Mathematikunterricht muss wieder Mathematikunterricht werden — die inhaltlich-fachliche Ausrichtung im Vordergrund stehen. Schüler müssen beispielsweise Bruchrechnungen auch ohne Taschenrechner können.

Gemeinsam mit Ihnen und unseren Experten wollen wir darüber reden, wie das Niveau wieder angehoben werden kann.

Hierzu laden wir Sie am 5. Oktober um 18.30 Uhr herzlich ein in den Kaisersaal des Hamburger Rathauses.

Begrüssung:

André Trepoll Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion

Impuls:

„Entfachlichung des Unterrichts durch Kompetenzorientierung“ Prof. Dr. Hans-Jürgen Bandelt Mathematikprofessor der Uni Hamburg im Ruhestand

Podium:

Birgit Stöver Schulpolitische Sprecherin und stellv. Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion

Prof. Dr. Hans-Jürgen Bandelt Antje Müller Stellv. Vorsitzende der Elternkammer Hamburg

Helge Pepperling 1. Vorsitzender der Lehrergewerkschaften Hamburg dlh

Liam Zergdjenah Landesvorsitzender SchülerInnenkammer Hamburg

Siehe Flyer der Veranstaltung:

Einladung Mathematik_Desaster 5.10.17

https://bildung-wissen.eu/veranstaltungen-1/veranstaltungen-fortbildungen-u-a/das-mathematik-desaster-hamburger-bildungsrueckstaende-endlich-bekaempfen.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 04.09.2017 um 12.30

27.08.2017
Wirtschafts
Woche


Knauß kontert - Die Muslimen-Studie von Bertelsmann ist haltlos
Kolumne von Ferdinand Knauß

Laut Bertelsmann-Stiftung sind Muslime integriert, kaum arbeitslos und Deutschland „verbunden“. Problematisch sei allein die fehlende Akzeptanz in der Aufnahmegesellschaft. Warum das Unsinn ist.

Muslimische Taxifahrer beim Gebet

Kompliment nach Gütersloh. Wie man mit Studien in die Medien kommt, wissen die Damen und Herren von der Bertelsmann-Stiftung. Die meisten größeren Nachrichtenportale haben die Pressemitteilung zur jüngsten Studie „Muslime in Europa – integriert aber nicht akzeptiert?“ mehr oder weniger unverändert samt Überschrift übernommen. Die zeugt von hoher PR-Professionalität: Sie vermittelt eine klare Botschaft, indem sie das zentrale Ergebnis schon mit einer impliziten Forderung verbindet. Da kommt kaum ein Journalist in Versuchung, sich die Studie genauer anzusehen und der Sache einen eigenen „Dreh“ zu verleihen. Entsprechend durchschlagend der Erfolg.

So professionell die Darbietung, so wacklig ist allerdings die Grundlage. Nur acht Fragen zum religiösen Glauben - allerdings nicht zu politischen Aspekten der Religion - und sieben zu anderen Themen wurden vor 2010 zugewanderten muslimischen Probanden in fünf europäischen Ländern gestellt. Die Studienergebnisse beziehen sich also fast ausschließlich auf Selbstzeugnisse. Und gerade die Fragen, auf denen das Fazit: „integriert“ vor allem beruht, sind so gestellt, dass von vornherein kaum ein anderes Ergebnis denkbar wäre. Wer wird schon dem Interviewer auf die Frage „Wie verbunden fühlen Sie sich mit Deutschland?“ offen ins Gesicht sagen: „Eher nicht!“ Kein Wunder, dass das nur vier Prozent der Muslime in Deutschland tun.

Für die Autoren Dirk Halm und Martina Sauer sind diese Antworten, die in allen fünf Ländern erwartungsgemäß ähnlich ausfallen, Grund genug zu folgern: „Die Identifikation mit dem Aufnahmeland ist unter den Muslimen stark ausgeprägt.“ Um das glaubhaft zu verifizieren hätte man aber noch die entscheidende Frage stellen müssen: „Fühlen Sie sich als Deutscher/Brite/Franzose/Schweizer/Österreicher?“ Das Ergebnis aber hätte vielleicht die schöne These zerstört.

Auch die für das Fazit der Autoren zentrale Behauptung, dass sich die Erwerbsbeteiligung von Muslimen dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung annähere, beruht vor allem auf der Selbstauskunft der Studienteilnehmer. Demnach gaben nur fünf Prozent der in Deutschland befragten Muslime an, arbeitslos zu sein. Unter den befragten Nichtmuslimen waren es sieben Prozent. Nun muss man nicht einmal unbedingt mit den im Vergleich zu Bertelsmann-Studien sehr viel gründlicheren Untersuchungen des Berliner Migrationsforscher Ruud Koopmans vertraut sein, um zu merken, dass da ganz offensichtlich etwas nicht stimmt. Jeder, der einmal eine Vertretung der Arbeitsagentur von Innen gesehen hat, weiß um den leider besonders hohen Migranten- und Muslimenanteil unter Arbeitslosen. Im Westen der Republik hat laut statistischem Bundesamt jeder zweite Arbeitslose ausländische Wurzeln. Unter diesen wiederum sind Muslime vermutlich überproportional vertreten.

Asylanträge nach Bundesländern 2017
[...]

Die Bertelsmann-Autoren erklären in einer Fußnote den in ihrer Studie „sehr günstigen Arbeitslosenanteil der Muslime gegenüber den Nichtmuslimen“ mit dem „Konfidenzintervall der Stichprobe“, also: Zufall. Möglicherweise haben da einige Arbeitslose schlicht und einfach aus Scham oder welchem Grund auch immer nicht wahrheitsgemäß geantwortet.

Im Grunde wird spätestens hier offenkundig, wie dünn das Süppchen ist, das man da in Gütersloh gekocht hat: Die Studie ist letztlich im Wesentlichen ein Zeugnis, dass sie die zu Benotenden sich selbst ausstellen. Und die Fragen, die ihnen gestellt werden, sind im Grunde nur Variationen der Frage: „Wie gut bist Du integriert?“ Die Antworten auf solche Fragen sind wohl kaum „nachprüfbare Fakten“, wie es die Autoren behaupten.

Der ausgelutschte Begriff der Integration

Diskursbeiträge wie diese Bertelsmann-Studie tragen dazu bei, dass „Integration“ immer mehr zu einem Wieselwort verkommt, einem Begriff, dem die Bedeutung ausgesaugt wird.
Noch vor einigen Jahren verstand man unter Integration einen Prozess der kulturellen Angleichung von Einwanderern in der Aufnahmegesellschaft. Heute genügt es offenbar, einen Job und „Freizeitkontakte“ mit Menschen anderer Religion zu haben, um als integriert zu gelten. Unter Einwanderern selbst ist „integriert“ einfach ein Synonym dafür geworden, kein Versager, kein Loser zu sein. Vermutlich würde selbst eine in Duisburg-Marxloh durchgeführte Umfrage nur wenige eingewanderte Probanden finden, die sich als „nicht integriert“ offenbaren.

Nach den bescheidenen Ansprüchen von Bertelsmann waren demnach wohl auch die Attentäter von Barcelona integriert. Schließlich, so berichtet eine Spanien-Korrespondentin unter der Überschrift „integriert und radikalisiert“: „Sie haben Fußball gespielt und Hausaufgaben gemacht, sie hatten Freunde und lebten im Schoß ihrer Familien. Sie beherrschten die Landessprache, kannten die Sitten, wie so viele junge Leute in Spanien hatten sie manchmal einen Job und manchmal nicht. Und vermutlich hätte niemand etwas dagegen gehabt, wenn sie irgendwann einen einträglichen Beruf und einen gewissen sozialen Aufstieg errungen hätten.“

Wie das BAMF die Identität von Flüchtlingen klärt [...]

Einer von ihnen besuchte auch regelmäßig die vom Sozialamt seiner spanischen Heimatstadt organisierte unentgeltliche Hausaufgabenbetreuung. Die beiden Attentäter-Brüder Mohamed und Omar Hychami hat ein Lehrer als fleißige Schüler in Erinnerung. Mohamed hatte später einen Job in einer Metallverarbeitung. Die Zeitung „El País“ berichtet, dass sein Chef ihn für so unabkömmlich hielt, ihn bat, seinen Urlaub zu verschieben, um einen Auftrag zu erledigen.

So entschieden wie die Bertelsmann-Autoren den muslimischen Migranten das Urteil über ihre Integration überlassen, so eindeutig weisen sie die Aufgaben für eine noch besser gelingende Integration der Aufnahmegesellschaft, beziehungsweise dem Staat zu. Es seien drei „Hebel“ wichtig: „Teilhabegerechtigkeit auf allen Ebenen ausbauen“, „kulturelle und religiöse Vielfalt anerkennen“, „das interreligiöse und interkulturelle Zusammenleben gestalten“. Konkret wünscht sich die verantwortliche Projektleiterin Yasemin El-Menouar zum Beispiel: „Pflichtgebete und Moscheegänge sollten auch mit Vollzeitjobs vereinbar sein“.

An die zu integrierenden Muslime selbst stellt die Bertelsmann-Stiftung übrigens überhaupt keine Forderungen. Nicht einmal die Treue zum Grundgesetz wird eingefordert, geschweige denn die Anpassung an eine Leitkultur, deren Existenz die Autoren rundweg in Frage stellen. Fazit: Diese Studie kann und sollte man getrost vergessen. Zur Erhellung der Einwanderungswirklichkeit und Lösung von Integrationsproblemen trägt sie wenig bei.


http://www.wiwo.de/politik/deutschland/knauss-kontert-die-muslimen-studie-von-bertelsmann-ist-haltlos/v_detail_tab_print/20240504.html


eingetragen von Kevin Kraus am 03.09.2017 um 09.09

Der SHEV steht seit einigen Jahren in Verbindung mit der u.g. Bundesinitiative - der rund 40 Einrichtungen und Interessenverbände aus dem Bildungsbereich angehören.
ASE
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-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Vorsicht vor der Nationalen Wahlkampf-Bildungsallianz
Datum: Wed, 30 Aug 2017 09:16:37 +0200
Von: Ingrid Ritt
An: 'Astrid Schulz'

Vorsicht vor der Nationalen Wahlkampf-Bildungsallianz der SPD! Die SPD hatte in der Vergangenheit in den Ländern nahezu alle Bildungs-/Schulministerien inne. Die Verantwortlichen hätten genügend Zeit gehabt, so genannte Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Doch leider lässt der Bildungserfolg unter roter bzw. rot-grüner Regierung sehr zu wünschen übrig. Nun im Bundestagswahlkampf ständig die Chancengleichheit und die Vergleichbarkeit im Schulwesen unter dem Deckmantel der eigentlich gewollten Gleichmacherei mit einem Einheitsschulwesen zu fordern, ist unanständig. Die SPD schreibt zwar, dass das Schulwesen im Zentrum steht, sagt aber nicht mehr dazu. Geht es um ein Einheitsschulwesen oder ein differenziertes Schulwesen? Das Schulwesen ist elementar für den Bildungserfolg der jungen Menschen und für den Wohlstand der Bevölkerung eines Landes. Wir alle wissen, dass individuelle und qualitätsvolle Bildung in einem #differenzierten Schulwesen (beginnend mit äußerer Differenzierung) besser zu erreichen ist, als in gleichmachenden Gemeinschafts-Systemen, in denen mangels individueller Förderung schwächere wie stärkere Schüler gleichermaßen verlieren. Die Entscheidung über das Schulwesen muss bei den Ländern bleiben! Andere Formen der Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen sind ohnehin schon längst möglich. Sie wurde aber bisher meist bewusst blockiert, weil man für Deutschland ein Einheitsschulwesen anstrebt. Dafür müsste das Kooperationsverbot fallen. Wir lehnen das strikt ab!

Ingrid Ritt
#3xMEHR Vielfalt, Bildung, Chancen
#differenziertes Schulwesen.de

Ingrid Ritt
Vorsitzende Bundesinitiative Differenziertes Schulwesen
3xMEHR Vielfalt, Bildung, Chancen

Sitz München VR 205613
c/o Welser Str. 29, 94315 Straubing


eingetragen von Kevin Kraus am 01.09.2017 um 12.26

In Leipzig - Salafisten wollen Kita eröffnen - Richter verweigern Betriebserlaubnis

Montag, 28.08.2017, 23:06

Ein im Raum Leipzig geplanter salafistischer Kindergarten bekommt keine Betriebserlaubnis. Das hat das Sächsische Oberverwaltungsgericht entschieden. Das Wohl von Kindern erfordere nach den Maßstäben des Grundgesetzes und des Kinder- und Jugendhilferechts einen auf die Integration in die Gesellschaft gerichteten erzieherischen Ansatz, begründete das Gericht die Entscheidung.

Mit einem ausschließlich an Koran und den religiösen Sitten orientierten Glaubensverständnis könne dies nicht in Übereinstimmung gebracht werden, führte der 4. Senat in seinem Beschluss aus. Zudem fehle eine Erklärung dafür, wie das salafistische Glaubensverständnis des geschäftsführenden Gesellschafters mit einem integrativen Erziehungskonzept vereint werde, hieß es, einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" zufolge, weiter.

Zuvor hatte bereits das Verwaltungsgericht Leipzig die Klage auf Erteilung einer Betriebserlaubnis des Kindergarten-Trägers abgewiesen. Dagegen war der Kita-Betreiber vor dem OVG in Berufung gegangen und nun gescheitert. Der Beschluss des Sächsischen Oberverwaltungsgerichts ist den Angaben zufolge nicht anfechtbar.

Zur Identität des Trägers und zum geplanten Standort des Kindergartens machte das Gericht keine Angaben.

http://www.focus.de/politik/deutschland/leipzig-salafist-wollte-eine-kita-gruenden-zwei-gerichte-verbieten-es_id_7525283.html


eingetragen von Kevin Kraus am 29.08.2017 um 12.47

[SHEV] Josef Kraus: Ausgerechnet - Mit SPD-Verliererländern möchte Schulz die Bildungsnation auf Trab bringen


Mit SPD-Verliererländern möchte Schulz die Bildungsnation auf Trab bringen

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/mit-spd-verliererlaendern-moechte-schulz-die-bildungsnation-auf-trab-bringen/

Nun ja, leicht hat er es nicht, der Schulz Martin! An der Teflonkanzlerin gleitet alles ab. Und dort, wo Schulz sie „packen“ könnte, traut er sich nicht: bei den Themen Zuwanderer – irreführend alle Flüchtlinge genannt, Kriminalität, Islam, Griechenland“rettung“, explodierende Kosten bei der Umlage des „Erneuerbare-Energie-Gesetzes“ EEG (nach Insidermeinung allein 2018 ca. 40 Milliarden!)

Also weicht er auf ein sogenanntes Soft-Thema aus: auf die Bildungspolitik. Das bringt zwar Schlagzeile, aber sonst nichts. Denn weder eine Bundeskanzlerin Merkel noch ein Bundeskanzler Schulz haben hier etwas zu sagen. Und das ist gut so. Denn hätte der Bund 1969 mit seiner sozialliberalen Koalition in der Bildung etwas zu sagen gehabt, dann hätten wir jetzt deutschlandweit Bremer oder Berliner Schulverhältnisse. So aber haben sich doch wenigstens einige deutsche Länder (unionsregierte) nicht ganz in den Strudel einer nach unten offenen Anspruchsskala mitziehen lassen.

Gegenentwurf

Für motivierende Leistungsschulen

Gerade vor diesem Hintergrund mutet es wie ein Witz an, wenn Schulz nun zusammen mit sieben SPD-Länderchefs eine „Bildungsallianz“ für bessere Bildung ankündigt. Das muss man der Reihe nach buchstabieren: mit Michael Müller (Berlin), Dietmar Woidke (Brandenburg), Carsten Sieling (Bremen), Olaf Scholz (Hamburg), Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern), Stephan Weil (Niedersachsen), „Malu“ Dreyer (Rheinland-Pfalz). Hannelore Kraft (SPD) lassen wir mal außen vor; die hat mit der Landtagswahl vom Mai 2017 auch bildungspolitisch ihre Quittung bekommen. Außen vor lassen wir zudem Baden-Württemberg, das zwischen 2011 und 2016 mit SPD-Kultusministern dafür „sorgte“, dass das vormalige Bildungs-Musterländle binnen kürzester Zeit ins hintere Drittel der Rankingskalen abrutschte.

Schauen wir uns die innerdeutschen Leistungsvergleiche an und nehmen dafür als Maßstab die innerdeutschen Ergänzungsstudien zu den Pisa-Studien (die Pisa-E-Studien). Letztere gab es übrigens nur bis 2009. In den Pisa-Studien 2012 und 2015 verzichtete man auf diese innerdeutschen Vergleiche. Warum wohl!? Für manche Länder wäre es wieder mal peinlich geworden. Was waren die Ergebnisse? Das einzige SPD-geführte Land, das bei diesen innerdeutschen Vergleichen halbwegs mithalten konnte, war Rheinland-Pfalz bei allen innerdeutschen Vergleichen zwischen 2000 und 2009 unter den 16 deutschen Ländern mit einem durchschnittlichen Rankingwert von 5,7. Bayern erzielte einen durchschnittlichen Rangplatz von 1,2 und Sachsen von 3,5. Nun aber die anderen SPD-geführten Länder mit ihren durchschnittlichen Rangplätzen: Berlin 10,7 – Brandenburg 12,2 – Bremen 15,0 – Hamburg 12,3 – Mecklenburg-Vorpommern 10,5 – Niedersachsen 10,7. Streng statistisch mögen solche durchschnittlichen Rangplätze nicht ganz wissenschaftlich sein, aber einen deutlichen Trend geben sie doch wieder.

Mehr Wettbewerb, nicht Zentralismus

„Bildungsgouvernante Bund“ – die letzte (Platz-)Patrone des Martin Schulz?

Wenn Bildung in Deutschland an die Wand gefahren wurde, dann vor allem in den Stadtstaaten, in Brandenburg und in Nordrhein-Westfalen. Dort hat man auf Einheitsschule (beschönigend Gemeinschafts-, Sekundar- oder Stadtteilschule genannt), auf „Abitur light“ und auf höchste Abiturientenquoten gesetzt. Um das zu begradigen, bedarf es keiner Bundeskompetenz, sondern endlich einer Vorstellung von einem kompetitiven Föderalismus, bei dem das Prinzip Wettbewerb dafür sorgt, dass sich die Schwachen an den Starken orientieren. Aber nicht – wie leider aus populistischen Gründen oft genug praktiziert – umgekehrt: die Starken an den Schwachen. Frei nach dem Motto: Warum sollen es meine bayerischen Landeskinder schwerer haben, zum Abitur zu kommen als die Altersgenossen in Berlin.

All das heißt nicht, dass die Partei Merkels bildungspolitisch viel besser aufgestellt ist. Mit Bildungspolitik hatte man in dieser Partei nämlich fast ein Jahrzehnt gar nichts mehr am Hut. Mehrere CDU-Ministerpräsidenten gaben ihr Schulministerium an die Grünen, an die SPD oder an die FDP. Ansonsten machte man in der Kultusministerkonferenz (KMK) alles mit, was die langsameren Länder vorgaben. Und auch auf Bundesebene fabrizierte die Partei der Kanzlerin Ankündigungs- und Schaufensterpolitik. Die Bildungsnation Deutschland wurde 2008 von der Kanzlerin kurzerhand zur Bildungsrepublik verkleinert; herausgekommen ist nichts. Und die CDU-Bundesbildungsministerin Wanka kündigt zwar so manches – zum Beispiel fünf Milliarden zur Förderung der Digitalisierung der Schulen – an. Aber selbst zehn Monate nach der Ankündigung vom Oktober 2016 hat ihr Finanzminister Schäuble das Geld noch nicht eingeplant, geschweige denn freigegeben.

So bleibt zu hoffen, dass in Sachen Bildung endlich ein Wettbewerbsföderalismus neu ausbricht und dass kein Kanzler in Bundestag und Bundesrat eine Zweidrittelmehrheit für eine Grundgesetzänderung hinbekommt, mit der der Bund den 42.000 Schulen in Deutschland sagen könnte, wo es lang bzw. abwärts geht.

________________________________________

Josef Kraus war Oberstudiendirektor, Präsident des deutschen Lehrerverbands, wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und als „Titan der Bildungspolitik“ bezeichnet. Er hat Bestseller zu Bildungsthemen verfasst und sein jüngstes Werk Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt erhalten Sie in unserem Shop: http://www.tichyseinblick.shop.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/mit-spd-verliererlaendern-moechte-schulz-die-bildungsnation-auf-trab-bringen/


eingetragen von Kevin Kraus am 27.08.2017 um 06.45

[SHEV] Josef Kraus, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes: Qualifikation von Immigranten: Märchen und Realität ... [24.08.2017 gekürzt ]

Qualifikation von Immigranten: Märchen und Realität

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/qualifikation-von-immigranten-maerchen-und-realitaet/

„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!“ An diesen, Konrad Adenauer zugeschriebenen Kalauer fühlt man sich erinnert, wenn man die schönen Sprüche rekapituliert, die Politiker und Wirtschaftsbosse über die „Bereicherung“ Deutschlands und des deutschen Arbeitsmarktes durch „Flüchtlinge“, Asylbewerber und Immigranten losgelassen haben.

Beispiele gefällig? Daimlerchef Dietmar Zetsche meinte im September 2015, „Flüchtlinge“ könnten ein „Wirtschaftswunder“ bringen. Wörtlich: „Die meisten Flüchtlinge sind jung, gut ausgebildet und hoch motiviert. Genau solche Leute suchen wir doch.“ Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZdH), meinte im November 2016: Er verstehe, wenn Menschen angesichts der hohen Zahl an „Flüchtlingen“ Angst um ihren Arbeitsplatz hätten. Aber diese Angst sei unbegründet. Denn: „Wir brauchen wirklich alle.“ Martin Schulz (SPD), damals noch Präsident des EU-Parlaments, sagte bei seiner Heidelberger Hochschulrede im Juni 2016: „Was die Flüchtlinge zu uns bringen, ist wertvoller als Gold.“ Und die Fraktionsvorsitzende der „Grünen“ im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, jubelte bei einer Synode der EKD im November 2015: „Wir kriegen jetzt plötzlich Menschen geschenkt.“ Und sie fügte hinzu: „Flüchtlinge machen Deutschland religiöser, vielfältiger und jünger.“

Gastbeitrag von Thorsten Meyer

Die Mär der Bosse vom Wirtschaftswunder durch Asylbewerber

Märchen, Legenden, Utopien! Schauen wir uns die jungen Immigranten an, von denen der deutsche Arbeitsmarkt langfristig noch am ehesten etwas haben könnte! Hier gilt: Zumal unbegleitete minderjährige „Flüchtlinge“ („umF“) sind in Sachen Bildung Risikogruppen. Pisa gibt dazu schon 2003 Auskunft. Im getesteten Bereich Mathematik erreichte Deutschland mit 503 Punkten einen international mittleren Wert. Deutsche Schüler ohne Migrationshintergrund erzielten hier 527 Punkte, deutsche Schüler mit nur einem im Ausland geborenen Elternteil 508, Kinder zugewanderter Familien 454 und Kinder der ersten Migrantengeneration 432. Das bedeutet: Zwischen diesen vier Gruppen liegt eine Lern- und Leistungsdifferenz von drei Schuljahren. Ansonsten erreichen Immigrantenkinder in Deutschland in etwa ein Pisa-Ergebnis, wie es eines der bislang größten Herkunftsländer deutscher Immigranten ausweist, nämlich die Türkei: Diese kamen bei Pisa 2003 in Mathematik auf 423 Pisa-Punkte. Es ist eindeutig, dass Flüchtlinge der Jahre 2015ff. en gros nicht einmal dieses Niveau erreichen.

Ein paar weitere Illusionen und deren Desillusionierung:
[...]
Und wie schaut es mit der Bereitschaft der deutschen Wirtschaft aus, junge Immigranten aufzunehmen; wie schaut es mit der Bereitschaft der jungen Immigranten aus, entsprechende Angebote anzunehmen? Es schaut nicht gut aus. Beispiele – durchaus repräsentativ:

1. Daimler: Entgegen den flotten Sprüchen Zetsches (siehe oben) hatte Daimler im Herbst 2016 noch keinen einzigen „Flüchtling“ unter Vertrag genommen. Nur ein paar Praktika gab es – sonst nichts.

2. Im September 2016, also immerhin ein ganzes Jahr nach der Zuspitzung der Immigrationsströme, hatten die DAX-Unternehmen ganze 125 „Flüchtlinge“ fest angestellt und 300 Ausbildungsplätze angeboten.

3. Erfahrungen der Handelskammern München und Oberbayern: 70 Prozent der Azubis aus Syrien, Afghanistan und dem Irak brechen eine begonnene Ausbildung ab. Wenn sie diese denn überhaupt beginnen.

4. BMW-Werk Dingolfing: Der Landrat des bayerischen Landkreises Dingolfing-Landau, Heinrich Trapp (SPD), hatte dem dortigen BMW-Werk, dem überhaupt größten BMW-Werk, im Herbst 2015 die Zusage abgerungen, 20 Stellen für Asylbewerber zu reservieren. Die enttäuschte und enttäuschende Bilanz des Landrats: „Die Bereitschaft zur Anstrengung ist nach unserer Erfahrung vor allem bei Flüchtlingen im Erwachsenenalter sehr gering. Etwa die Teilnahme an Deutschkursen ist eine frustrierende Erfahrung“, sagte Trapp im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Denn keines der 20 Angebote wurde angenommen.

5. Beispiel Leipzig: Dort läuft Ende 2017 ein 2,7 Millionen Euro teures Projekt mangels Engagements der Adressaten aus. Die Stadt Leipzig hatte eine „Flüchtlingsintegrationsmaßnahme“ (FIM) gestartet und 395 „Schutzsuchende“ verpflichtend dazu eingeladen [...]

So schaffen wir es nicht!

Lehrerbildung „light“ für geflüchtete Lehrer

So viel zur Mär von der Willkommenskultur und der Integrationsbereitschaft der „Zuwanderer mit Fluchterfahrung“! [...]

Um den Bedürfnissen der geflüchteten Kinder und Jugendlichen sowie deren Erwartungen an das deutsche Schul- und (Aus-)Bildungswesen gerecht zu werden, hätten Bund, Länder und Kommunen längst einen Masterplan auflegen müssen. Ein „Wir-schaffen-das“-Mantra reichte eben nicht. Die von der Kultusministerkonferenz (KMK) etwa für 2015 mit 2,3 Milliarden Euro errechneten Gesamtkosten für die Schulbildung von Immigrantenkindern sind längst Schall und Rauch. Nicht eingerechnet waren hier noch nicht einmal die Kosten für „umF“ (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge), die pro Monat und Person im Schnitt 5.000 Euro ausmachen.

Übrigens soll Adenauer dem oben zitierten Spruch angefügt haben: „Nichts hindert mich, weiser zu werden.“ Das wäre es, meine Damen und Herren Politiker und Wirtschaftsbosse! ————– Und Journalisten … und …

Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See



eingetragen von Kevin Kraus am 15.08.2017 um 09.14

[SHEV] Aus dem Saarland - Anfrage: Geplante Einführung von arabischem und türkischem Sprachunterricht


Geplante Einführung von arabischem und türkischem Sprachunterricht

An die Vorsitzende des Landesfachausschusses der CDU Saar,
Frau Abgeordnete Jutta Schmitt-Lang,
An den bildungspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion im saarländischen Landtag,
Herrn Abgeordneten Frank Wagner,

Sehr geehrte Frau Schmitt-Lang,
sehr geehrter Herr Wagner,

zu diesem Thema würde mich einmal interessieren, ob unser Bildungsminister Herr Commercon auch Deutsch als Weltsprache sieht, auch wenn Deutsch meines Wissens im Unterschied zu Arabisch nicht zu den offiziellen Sprachen der UNO zählt.

Statistiken zur arabischen Sprache (Koranarabisch, Hocharabisch und zahlreiche volkssprachliche Varianten) sind ziemlich problematisch; wenn z.B. zu lesen ist, dass 200 Millionen Arabisch und 100 Mill. Deutsch als Alltagssprache verwenden, dann entsteht ein falscher Eindruck. Wohl weniger als 90 Millionen – wie z.B. innerhalb Ägyptens - können sich wirklich mit der arabischen Volkssprache (hier die ägyptische Variante) verständigen. Nur stati[sti]sch erscheint Deutsch hier ‘unterlegen’ zu sein.

Wenn man Zahlen zwischen Arabisch und Deutsch z.B. im Hinblick auf Zahl der Bücher, Artikel auf Wikipedia, Übersetzungen in die oder aus der jeweiligen Sprache vergleichen würde, dann würde man erkennen, wie weit das Arabische hinter vielen anderen Sprachen liegt; im Hinblick auf ‘Weltsprache’ besteht auch hier eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit – leider nicht untypisch für viele, in der Öffentlichkeit agierende Menschen in islamisch geprägten Ländern.

In der Hoffnung demnächst eine entsprechende Auskunft zu erhalten und die „politische Aufarbeitung“ dieses Themas pressemäßig angeregt und nachvollziehen zu können verbleibe ich

Mit den allerbesten Grüßen
Bernd Lay

Mitglied des Kreistags des Landkreises Saarlouis
-Stellvertr. Fraktionsvorsitzender-
Schulpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion
und zugleich Mitglied im Landesfachausschuss Bildung der CDU Saar


eingetragen von Kevin Kraus am 07.08.2017 um 05.12

[SHEV] Josef Kraus: Lehrergewerkschaft contra Rechtsstaat - Handlungsanleitung bei drohender Abschiebung eines Kindes ...

Lehrergewerkschaft contra Rechtsstaat

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/lehrergewerkschaft-contra-rechtsstaat/

Getty Images // Text GEW-Info: Screenshot http://fluechtlingsrat-bw.de

Gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat verbreitet die nach eigenen Angaben 50.000 Mitglieder starke Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württembergs (GEW) aktuell eine „Handlungsanleitung“ für Lehrer, wie Abschiebungen von jungen, abgelehnten Asylbewerbern, die eine Schule besuchen, verhindert werden können.
Die Anleitung ist alarmistisch überschrieben mit „Akute Abschiebung – Die Polizei steht vor der Tür!“ Die GEW macht sich hier propagandistisch mit dem höchst umstrittenen Flüchtlingsrat gemein, für den es de facto keine illegalen Migranten gibt und der – staatlich gefördert – Abschiebungen mit aller Macht hintertreibt.

Screenshot http://fluechtlingsrat-bw.de

Das mit „Handlungsanleitung“ überschriebene Pamphlet liest sich wie folgt (Auszüge): „Holen Sie die Presse.“ „Schalten Sie so früh wie möglich einen erfahrenen Anwalt ein …. Adressen von Anwälten in der Nähe finden Sie auf der Website des Landesflüchtlingsrates.“ „Sammeln Sie Geld für die rechtsanwaltliche Unterstützung.“ „Erörtern Sie, ob Kirchenasyl eine Option ist.“ „Die Schulleitung muss bei der Vorbereitung der Abschiebung nicht kooperieren.“ Unter der Zwischenüberschrift „Öffentlichkeit herstellen“ werden unter anderem folgende Maßnahmen empfohlen: „Resolution der SMW und der Schulkonferenz …. Kreative Protestaktionen (Lichterkette, Straßentheater, Fußgängerzonenaktionen, Demonstrationen vor dem Landtag usw.) …. Unterschriftenaktionen … Unterstützung von örtlichen Würdenträger/innen.“

Das Stuttgarter Innenministerium sieht darin völlig nachvollziehbar einen Aufruf zum Rechtsbruch. Die Stuttgarter Zeitung vom 4. August 2017 zitiert dazu ein Schreiben von Innen-Staatssekretär Martin Jäger (CDU). Dieser fordert die GEW und den Flüchtlingsrat eindringlich auf, die Aktion zu beenden. Wörtlich: „Mit Ihrer Handlungsanleitung zur Verhinderung von Abschiebungen stellen Sie sich nicht nur erkennbar außerhalb unserer Rechtsordnung. Sie reden auch dem Rechtsbruch das Wort.“ Völlig unverständlich sei es auch, so der Staatsekretär, dass die GEW Staatsdiener dazu auffordere, die Durchsetzung gerichtlich bestätigter Entscheidungen zu verhindern.

Was ist der Hintergrund? Es ist wohl der Fall eines 20jährigen afghanischen Flüchtlings, der eine Berufsschule in Nürnberg besuchte. Er war Ende Mai 2017 von der Polizei aus dem Unterricht geholt worden, um ihn abzuschieben. Berufsschüler und Passanten solidarisierten sich spontan und inszenierten Tumulte, bei denen neun Polizisten verletzt wurden. Nun, dieser Fall ist von den Behörden alles andere als klug eingefädelt worden. Sicher wäre es besser gewesen, den jungen Afghanen in seiner Unterkunft abzuholen. Dann wäre nicht auch die gesamte Schülerschaft aufgeschreckt worden.

Ob all der Solidaritätsbekundungen in der Öffentlichkeit fast völlig untergegangen ist die Trickserei des Afghanen, der 2012 illegal nach Deutschland einreiste und die Ausländerbehörden jahrelang in Sachen Pass hinters Licht geführt hatte. Sein Asylantrag war längst abgelehnt worden und er war achtmal aufgefordert worden, sich für die Rückführung einen afghanischen Pass zu beschaffen. Das hat er abgelehnt, ehe er dann urplötzlich einen bereits 2007 ausgestellten afghanischen Pass vorgelegte. Eindeutig eine Straftat, die noch getoppt wurde durch seine Drohung: „Ich bin in einem Monat wieder da. Und dann bringe ich Deutsche um.“

Gleichwohl meinte auch die bayerische GEW einen Leitfaden für Lehrer zur Verhinderung von Abschiebungen auflegen zu müssen
. Er kommt kaum weniger aktionistisch daher als derjenige der GEW-Genossen aus dem Ländle. Siehe hier.

Die GEW aber sollte sich jedenfalls mal Gedanken darüber machen, was Rechtsstaat und Gewaltmonopol sind. Sie sollte auch selbstkritisch darüber nachdenken, welch miserables Vorbild an mangelndem Rechts- und Unrechtsbewusstsein sie als sogenannte Bildungsgewerkschaft für junge Menschen abgibt. Dass sie mit ihren Aufrufen zudem so manchen Lehrer in eine disziplinarrechtliche Würdigung stolpern lässt, steht auf einem anderen Blatt. Das geschieht den Betreffenden dann zu Recht. Sie können sich am Ende ja aus der GEW-„Kriegskasse“ einen Anwalt finanzieren lassen.

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 29.07.2017 um 06.47

[SHEV] Josef Kraus über die Finanzierung von Ideologien im Bildungswesen / BERTELSMANN

Fr. 28 Jul 2017

„Unsere tägliche Gehirnwäsche gebt uns heute“

http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/unsere-taegliche-gehirnwaesche-gebt-uns-heute/

Ob der steuerzahlende und gebührenpflichtige deutsche Michel weiß, was er für seine tägliche Gehirnwäsche eigentlich zahlt? Nun, wenn er die taz oder den Freitag oder das Neue Deutschland oder das Sturmgeschütz der Demokratie (vulgo: SPIEGEL) kauft, dann weiß er es, denn dann bekommt er seine Abo-Kosten abgebucht oder er zahlt an der Theke des Kiosk. Dann kauft er seine Gehirnwäsche auch relativ bewusst. In den meisten Fällen weiß er aber gar nicht, was er da bezahlt.

Vier Beispiele (von ungezählten)

Erstens: Dem deutschen Normalo-Michel ist gar nicht bewusst, in welcher Größenordnung er seine mediale und alltägliche Gehirnwäsche zwangsfinanziert. Er zahlt nämlich Rundfunkbeiträge, die im Volksmund Rundfunkgebühren oder GEZ-Gebühren heißen. Jährlich kommen auf diese Weise rund 8 Milliarden Euro zusammen. 2014 waren es 8,32 Milliarden, 2016 – was Wunder – waren es etwas weniger, nämlich „nur“ 7,98 Milliarden. Damit werden 22 Fernseh-, 67 Radiosender und eine Menge an Online-Plattformen mit insgesamt mehr als 25.000 festen Mitarbeitern finanziert. Dafür bekommt der Michel dann tagtäglich Nachrichten und Bilder, die oft so schön sind, als stammten sie aus der Presseabteilung des Kanzleramtes. Zum Beispiel Bilder von flüchtenden Frauen und Kindern, weitaus weniger von der Tatsache, dass diese Menschen nur zehn Prozent der Flüchtlinge ausmachen. [...]

Zweitens: Der deutsche Michel finanziert mit seinen Steuern das Bildungswesen. Das ist grundsätzlich gut so, denn solange Bildung außer dem Preis der eigenen Anstrengung nichts kostet, ist Bildung für alle zugänglich. Was der deutsche Michel aber in der Regel nicht weiß, das sind die „Ideologien“, die er finanziert. Zum Beispiel gibt es in Deutschland 212 Professuren für Genderforschung. Das sind in etwa so viele Professuren, wie es in Deutschland Pharmazieprofessuren (191) gibt. Dabei kommen dann so gigantische Forschungsergebnisse zustande wie die folgende: Die AG „Feministisch Sprachhandeln“ an der Humboldt-Universität zu Berlin hat einen Leitfaden für gendergerechte Sprache herausgegeben. Wer schon immer über „LehrerInnen“, „Lehrer(innen)“, „Lehrer*innen“ oder „Lehrer_innen“ gestolpert ist, soll nun geschlechtsneutral zu „Lehra“ oder „Professix“ oder „Doktox“ greifen dürfen.


Drittens: Wenn es um politisch korrekte Belehrung geht, darf die Bertelsmann Stiftung nicht fehlen. Sie ist mit ihren „Studien“ ja längst in allen Politikbereichen Deutschlands oberste Statistikgouvernante. „Stiftung“, das klingt nach privat. Ist es offiziell auch – freilich auf Kosten der Steuerzahler. Warum? Die 1977 gegründete Bertelsmann Stiftung hält seit 1993 rund 77 Prozent der Aktien der Bertelsmann SE & Co. KGa. Das erlaubt ihr nicht nur die Beschäftigung von Hunderten Mitarbeitern, sondern größte mediale Verbreitung über die in der Hand der Mohn-Familie befindlichen Sender und Printmedien. Mit der Übertragung von mehr als Dreivierteln der Konzernaktien sparte man obendrein vermutlich gut zwei Milliarden Erbschafts- und Schenkungssteuer. Die Bertelsmann Stiftung mit ihrem Jahresetat von rund – so die Jahre 2015 und 2016 – 70 Millionen Euro und mit einem Gesamtvolumen aller ihrer Projekte von 1977 bis 2015 in der Höhe von 1,27 Mrd. Euro arbeitet also de facto mit öffentlichem Geld.


So gesehen, steht diese Stiftung in der Schuld der Allgemeinheit. Anders ausgedrückt: Verlöre die Stiftung die Gemeinnützigkeit, könnte die öffentliche Hand mit den Steuermehreinnahmen die vermeintlichen Wohltaten der Stiftung selbst finanzieren. So aber schütten die Bertelsmänner den deutschen Michel wöchentlich mit „Studien“ und „Statistiken“ zu. Zum Beispiel mit der folgenden waghalsigen Berechnung: „Wäre es im Jahr 2009 gelungen, die unzureichende Bildung um 50 Prozent zu reduzieren, hätte es in Deutschland mindestens 416 Fälle von Mord und Totschlag, 13.415 Fälle von Raub und Erpressung sowie 318.307 Fälle von Diebstahl weniger gegeben.“ Oder mit einer Prognose, die einer Pythia in Delphi zur Ehre gereicht wäre: „Würde man es schaffen, alle Schüler … mindestens auf das Basiskompetenzniveau von 400 Pisa-Punkten zu bringen, könnte Deutschland zwischen 2010 und 2090 eine zusätzliche Wirtschaftsleistung von 12.000 Milliarden Dollar zu heutigen Preisen erwarten.“ [...]

Viertens: Eine von der Ostbeauftragten der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), in Auftrag gegebene Studie war im Mai 2017 zu dem Schluss gekommen, dass Rechtsextremismus durch Faktoren gefördert würde, „die in Ostdeutschland stärker ausgeprägt sind“. Das 236 starke, vom Göttinger Universitätsinstitut für Demokratieforschung erarbeitete Papier ging erst einmal aufsehenerregend durch die Presse und nicht wenige Gutmenschen erhoben den Zeigefinder gen Osten. Wenig später wurden die methodischen Fehler der Studie bekannt. [...]

Man kann nur hoffen, dass dergleichen Schwindeleien öfter aufgedeckt werden und die Auftraggeber sorgfältiger hinschauen, wohin sie Steuergelder lenken.

Josef Kraus
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
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[redaktionell gekürzt]


eingetragen von Kevin Kraus am 21.07.2017 um 05.55

[SHEV] Josef Kraus: „ALLES FÜR ALLE“ – Phrase der Gleichmacherei / "Abitur für alle"

„ALLES FÜR ALLE“ – Phrase der Gleichmacherei
http://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/alles-fuer-alle-phrase-der-gleichmacherei/

Wer liest und hört sie nicht tagtäglich, die Phrase mit den sieben Buchstaben „… FÜR ALLE“? Alles soll es für alle geben: „Bio für alle!“ „Golfen für alle!“ „Kunst für alle!“ „Oper für alle!“ „Grundeinkommen für alle!“ „Yoga für alle!“, „eMobilität für alle!“ „Gutes Essen für alle!“ „Gesundheit für alle!“ Werbe- und Marketing-psychologisch rechnen sich solche Sprüche, auch wenn es sich – volkswirtschaftlich betrachtet – in vielen dieser Fälle um ein knappes Gut handelt. Und eine „Ehe für alle“ inklusive „Adoptionsrecht für alle“ sowie ein „Asyl für alle“ mögen Trophäen oder zumindest Sedativa für besonders Progressive sein – für betroffene und nicht-betroffen Gutmeinende. Alles recht und schön. Alles schön und nichts recht.

Schwierig wird es, wenn „FÜR ALLE“ etwas reklamiert wird, was es nicht für alle geben kann: „Gymnasium für alle!“ „Abitur für alle!“ Denn wenn alle am Gymnasium sind, dann ist keiner mehr am Gymnasium, weil das dann keine Schule mit gymnasialem Anspruch mehr sein kann. Und wenn alle Abitur haben, dann hat keiner mehr Abitur, und dann könnte man das Abiturzeugnis zusammen mit der Geburtsurkunde ja gleich beim Standesamt mit abholen lassen. Der Staat könnte sich dann Hunderttausende an Lehrerstellen sparen; er könnte Eltern und deren womöglich weniger begabten Kindern viel Stress und viel Nachhilfekosten ersparen.

Eine angeblich international renommierte Erziehungswissenschaftlerin schlug kürzlich vor, alle Schulen in Gymnasien umzubenennen, denn dann könne jeder sagen: „Ich gehe aufs Gymnasium“. Getoppt wird das Ganze pseudo-pädagogisch und in maßloser Extrapolation mit dem Buchtitel „Jedes Kind ist hochbegabt“ eines sogenannten Hirnforschers aus Göttingen. Also auch „Hochbegabung für alle!“ und „Exzellenz für alle!“

Egalitarismus, Gleichmacherei also wohin man schaut – gefördert gerade von Geistern, die gerne „diversity“ auf den Fahnen stehen haben und die jede Ungleichheit skandalisieren: Alle Menschen, Strukturen, Werte, Inhalte, ja sogar alle Geschlechter (von denen es ja laut Genderideologie nicht nur zwei, sondern angeblich bis sechzig gibt) sollen gleich, ja gleich gültig (gleichgültig?) sein. Aber wer kennt in Zeiten der Rechtschreibreform noch den Unterschied zwischen „gleich gültig“ und „gleichgültig“? Es scheint zu gelten: Was nicht alle können, darf keiner können; was nicht alle haben, darf keiner haben; was nicht alle sind, darf keiner sein...

Weiter bei tichyseinblick.de 18.07.2017

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 03.07.2017 um 17.14

Der Appell eines Bestseller-Autors

Josef Kraus im Gymnasium zu Gast: „Wo Sprache verödet, da verödet das Denken“

Dieser Beitrag wurde am 27. Juni 2017 um 10:47 Uhr von Renate Drax online gestellt.

Trotz hochsommerlicher Schwüle und Biergartenwetters fanden zahlreiche Interessierte den Weg in die Aula des Luitpold-Gymnasiums in Wasserburg, um den Ausführungen des Bestseller-Autors („Helikoptereltern“) und langjährigen Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, zu folgen. In seinem neuesten Buch „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“ beschäftigt sich Kraus mit den Veränderungsprozessen, die unsere Sprache durchläuft. So stand sein Vortrag unter der Überschrift „Wo Sprache verödet, da verödet das Denken“.

Bereits die Überschrift lässt erkennen, dass Kraus viele sprachliche Entwicklungen für gefährlich, mindestens aber für lächerlich hält.

Ausgehend vom Zitat des österreichisch-britischen Philosophen Wittgenstein „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“ versuchte Kraus, gelegentlich provozierend und immer sehr pointiert, Missstände und Fehlentwicklungen aufzuzeigen.

So prangerte er die „Denglischseuche“ in der Wirtschaft und auch in der Pädagogik an, die von Girls‘ Day, Soft Skills und Just-in-time Knowledge spricht. Kraus erlaubte sich die ironische Frage, ob Schüler nicht auch bereits das „Last-Minute-Learning“ erfunden hätten.

Anschließend wandte er sich dem „Academic Pidgin English zu (oder BSE: Bad Simple English?), das Deutsch als Wissenschaftssprache verdränge. Die Muttersprache Deutsch als Wissenschaftssprache diene aber –so Kraus – der Demokratisierung von Wissen.

Die „Geniestreiche“ der Gender-Ideologen standen anschließend im Mittelpunkt. Besonders emotional und ironisch kritisierte Kraus hier Auswüchse und überzogenes Gender-Denken.

Der Bestseller von Bastian Sick „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ kann als Vorlage für die Warnungen des engagierten Pädagogen vor der Entwicklung der sogenannten „leichten Sprache“ dienen, die auch vor Klassikerausgaben in leichter Sprache nicht haltmache und auf jedwede sprachliche Anforderung verzichte.

Dies führte Kraus unmittelbar zu den pädagogischen Sünden wider die Muttersprache.

Die geringe Zahl der Deutschstunden am Gymnasium und die seiner Meinung nach misslungene Rechtschreibreform waren hier zentrale Gesichtspunkte seines Vortrags.

Besonders kritisch setzte sich Kraus mit dem Verschwinden der Schreibschrift auseinander und erteilte den pädagogischen Bestrebungen, das Erlernen der Schreibschrift für Schüler abzuschaffen, wie es der Pisa-Sieger Finnland praktiziere, eine klare Absage.

Mit der Forderung, die deutsche Sprache lebendig zu halten und mit Selbstbewusstsein zu verwenden, sie auch auf politischer Ebene als offizielle Arbeitssprache der EU immer wieder einzufordern und sie als Sprache der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz zu verankern, beendete Kraus seinen engagierten Vortrag, in dem er bewusst auf eine Powerpoint-Präsentation („betreutes Lesen“) verzichtet hatte.

http://www.wasserburger-stimme.de/schlagzeilen/der-appell-eines-bestseller-autors/2017/06/27/

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 30.06.2017 um 06.12

29.6.17
Bildungswelten

Prediger gegen Vereinfachung und allgemeine Verdummung

Zum Ende der dreißig Jahre währenden Amtszeit des Lehrerverbandspräsidenten Josef Kraus / Von Heike Schmoll


Der Deutsche Lehrerverband (DL) ist ohne seinen Präsidenten kaum vorstellbar, denn Josef Kraus, kantiger Bayer, erfahrener Lehrer und Leiter eines Gymnasiums, Wutbürger im Dienste einer anspruchsvollen Bildung, war der Lehrerverband. Nach einer dreißigjährigen Amtszeit wird er die Präsidentschaft am 1. Juli an seinen Nachfolger, den bayerischen Oberstudiendirektor und jetzigen Vorsitzenden des Deutschen Philologenverbandes Heinz-Peter Meidinger, übergeben. Meidinger, der gar nicht erst versuchen kann, die rekordverdächtige Amtszeit von Kraus zu überbieten, bezeichnet sich selbst als Übergangskandidaten, denn er wird 2020 in den Ruhestand treten. Bis dahin jedoch wird er den DL leiten, der als unabhängige Dachorganisation, der auch der Deutsche Philologenverband angehört, rund 160 000 Mitglieder vertritt.

Kraus hat fünf Bücher geschrieben, die sich glänzend verkauften, er hat 2000 Abiturienten zum Ziel gebracht und 118 Kultusminister erlebt. Geschont hat er weder die Egalisierer von links noch die von rechts. Als die CSU das achtjährige Gymnasium überstürzt einführte, bildete Kraus trotz seiner Parteimitgliedschaft von Anfang an die Speerspitze des Widerstands. [...]

Über hundert Vorträge hält er jährlich, mit Temperament und Pathos, zuweilen schlüpft er in die Rolle des Predigers gegen Vereinfachung und allgemeine Verdummung. Kraus trat immer für ein strukturiertes, gegliedertes Schulsystem ein, für die Aufrechterhaltung des altersgerechten Leistungsprinzips, zentrale Abschlussprüfungen bei allen Schulabschlüssen und ein umfassendes Bildungsverständnis mit musikalischer und kultureller Bildung. In vielen Schriften, die er für die Konrad-Adenauer-Stiftung verfasste, hat er davon ein beredtes Zeugnis abgelegt.

Von Anbeginn kämpfte er gegen die Rechtschreibreform, sprach sich schon in den neunziger Jahren für eine pädagogische Renaissance von Fleiß, Disziplin, Zuverlässigkeit, Ordnung und Pünktlichkeit sowie Leistung aus, was ihm zuweilen auch den Ruf des Reaktionärs einbrachte. Doch solches Schubladendenken war ihm fremd, er wusste, dass ihn manche schwer ertragen. Selbst seine Kritiker allerdings mussten immer zugeben, dass „der Kraus Biss hat“.

Die Spaßschule war ihm schon immer ein Greuel. 1995 war Kraus im Team des damaligen CDU-Spitzenkandidaten und ehemaligen Bundesinnenministers Manfred Kanther als dessen Schattenkultusminister. Daraus wurde durch den Ausgang der Hessenwahl nichts, was Kraus insofern entgegenkam, als er sich auch weiterhin ohne politische Rücksichten äußern konnte. Als Kultusminister hätte er nicht mehr gegen die Kultusministerkonferenz wettern können.
[...]
Kraus, der Deutsch und Sport unterrichtete und nach seinem Psychologiestudium schon früh als Schulpsychologe arbeitete, war immer beschlagen, hatte sämtliche Bildungsstudien gelesen und als geübter Psychologe auch die Hohlheit so mancher Statistik aufgespürt. Und wer meint, ihn auf den kantigen Bayern reduzieren zu können, kennt nur den halben Kraus.
[...]
Wenn er am 1. Juli nicht mehr an der Spitze des Lehrerverbandes steht, wird Kraus nicht verstummen. Ganz im Gegenteil: Mit oder ohne Amt wird er sich zu Wort melden und gehört werden. Nach der Bundestagswahl wird er eine Stiftung gründen, eine Gesellschaft für Bildungspolitik. Politikern und Vereinsmeiern will er allerdings keinen Zugang zu dem erlauchten Kreis verschaffen. An der Spitze eines unabhängigen Expertengremiums ohne Lobbyisten wird er also weiterhin bildungspolitisch mitmischen. Den langen Atem als Rufer in der Wüste hat er längst bewiesen.

http://plus.faz.net/evr-editions/2017-06-29/60naLsQaoEimQPBPZqSEcrKe?GEPC=s5

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 26.06.2017 um 13.02

Ankaras Bildungspolitik - Die Türkei will nichts mehr von Darwin wissen

von Inga Rogg, Istanbul 26.6.2017, 06:00 Uhr

Ankara streicht die Evolutionstheorie vom Lehrplan der Neuntklässler. In allen neuen Schulen muss künftig ein Gebetsraum oder eine Moschee eingerichtet werden.

Erdogans Abkehr von der Aufklärung zeitigt bereits negative Folgen für das Bildungsniveau.

Keine Evolutionstheorie, weniger Atatürk, dafür Moscheen an Schulen und mehr religiöse Schulen: Das sehen die jüngsten Verordnungen der türkischen Regierung vor. Anfang des Jahres hatte das Bildungsministerium einen Entwurf vorgelegt, der vorsah, die Evolutionstheorie von den Lehrplänen zu streichen. Der stellvertretende Ministerpräsident Numan Kurtulmus, ein äusserst frommer Mann, nannte sie «archaisch und verrottet». Damit löste die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) einen Sturm der Entrüstung aus. Bildungsexperten und Bürger machten mehr als 1 840 000 Eingaben gegen die Bildungsreform. Viele sprachen sich gegen die Abschaffung der Lehre von Charles Darwin aus.

Die Regierung hat das offenbar nicht beeindruckt. Vor wenigen Tagen kündigte ein hoher Beamter die Streichung der Evolutionstheorie von den schulischen Lehrplänen an. Sie sei zu kompliziert und zudem umstritten, sagte Alpaslan Durmus, Vorsitzender des Bildungsausschusses. Die türkischen Schülerinnen und Schüler hätten nicht das nötige Wissen, um ein solch kontroverses Thema zu verstehen. Deshalb sei es aus den Lehrbüchern der neunten Klasse gestrichen worden. Nur Schüler, die kurz vor der Matura stehen, sollen darin unterrichtet werden.

In jeder Schule eine Moschee

Laut Durmus orientiert sich der neue Lehrplan, der zum neuen Schuljahr im September in Kraft tritt, an «türkischen Werten». Dazu zählt auch eine Verringerung der Unterrichtszeit für den von Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk eingeführten Laizismus.

Noch sind die Änderungen nicht offiziell. Doch Staatspräsident Erdogan hat sie bereits unterzeichnet. Und am Wochenende gab das Bildungsministerium weitere Neuerungen bekannt. So muss in allen neu gebauten Schulen künftig eine Moschee oder ein Gebetsraum eingerichtet werden. Zudem erleichtert die am Samstag publizierte Gesetzesänderung die Gründung religiöser Schulen, der sogenannten Imam-Hatip-Schulen. Um eine solche zu eröffnen, braucht es nur noch 5000 Einwohner beziehungsweise 10 000 auf dem Land.

Erdogan selbst hat eine Imam-Hatip-Schule besucht. Weil man mit ihrem Abschluss aber nicht an einer Universität studieren konnte, musste er seine Matura an einer säkularen Schule machen. In den letzten Jahren hat er die religiösen Schulen nicht nur mit den anderen gleichgestellt, er hat sie auch sukzessive gestärkt. Ihre Zahl hat sich seit dem ersten Wahlsieg von Erdogans AK-Partei vor 14 Jahren verachtfacht, die Zahl der Schüler stieg von knapp 85 000 im Jahr 2003 auf mittlerweile 1,3 Millionen.

Absturz in Pisa-Studien

Die säkulare Opposition will gegen die Lehrplanänderungen klagen. Erdogan vertieft mit seinem Kurs nicht nur die gesellschaftliche Spaltung, er gefährdet auch die Zukunft des Landes. Konnte die Bildungspolitik der AKP zu Beginn noch Erfolge verbuchen, sank das Niveau in den letzten Jahren rapide, wie die Pisa-Erhebungen zeigen. Besonders schlecht schneiden dabei die Imam-Hatip-Schulen ab. Wie sehr die religiöse Erziehung in den Vordergrund getreten ist, zeigt sich auch an dem rapiden Anstieg von Korankursen. Entsprechende Einrichtungen hätten zwischen 2003 und 2014 um 266 Prozent zugenommen, schreibt der schwedische Wirtschaftsprofessor und Türkei-Kenner Erik Meyerson in einer Analyse. Zur Bildungsmisere tragen auch die massenhaften Entlassungen von Lehrern und Professoren seit dem gescheiterten Putsch im Juli vergangenen Jahres bei. Statt Qualifikation ist heute vor allem Loyalität gegenüber Erdogan gefordert. Damit bringt sich die Türkei um die Köpfe, die sie brauchte, um die Innovation voranzutreiben.

https://www.nzz.ch/international/erdogan-kehrt-sich-ab-ld.1302814


eingetragen von Kevin Kraus am 22.06.2017 um 04.01

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHE
LANDESZEITUNG


Kreis Rendsburg-Eckernförde : Flüchtling mit Tuberkulose: Weitere Kinder betroffen

vom 21. Juni 2017
Aus der Redaktion der Eckernförder Zeitung

Ein an Tuberkulose erkrankter Flüchtling hatte Kontakt zu rund 50 Jungen und Mädchen. Gesundheitsamt stellt Ansteckungsgefahr fest.

Bünsdorf | Die Tuberkulose-Gefahr im Bünsdorfer Kindergarten ist offenbar größer als bislang angenommen. Denn nun ist klar: Bei der Lungenkrankheit, an der ein jemenitischer Flüchtling leidet, handelt es sich um eine ansteckende Form. Das hat das Kreis-Gesundheitsamt während einer Informationsveranstaltung der Kirchengemeinde mitgeteilt. Außerdem wurde bekannt, dass viel mehr als die 18 Kita-Kinder betroffen sein könnten. Wann und wo sich der Mann aus dem Staat im Süden der arabischen Halbinsel infiziert haben könnte, kann sich auch das Landesamt für Ausländerangelegenheiten nicht erklären. Bei der Untersuchung des Flüchtlings sei keine Krankheit festgestellt worden, teilte es auf Nachfrage von shz.de mit.

Die Kirchengemeinde hatte dem Mann aus dem Jemen von Ende Januar bis Ende Mai Kirchenasyl im Gemeindehaus gewährt. Währenddessen war er häufig zu Besuch in der evangelischen Kindertagesstätte nebenan. Als Anfang Juni klar wurde, dass er an der meldepflichtigen Krankheit leidet, ordnete die Kreisverwaltung Untersuchungen der Kinder und Kita-Mitarbeiter an. Tuberkulose entsteht durch Bakterien und ist äußerst selten. Seit 2012 gab es im Kreis Rendsburg-Eckernförde lediglich 20 Fälle.

Dass die Erkrankung des Jemeniten „relevant ansteckend“ ist, wisse man seit Montag, berichtete Christin Hettich vom Gesundheitsamt den 18 Zuhörern, die zum Informationsabend gekommen waren. Kontakt zu dem Flüchtling hatten nicht nur die 18 Jungen und Mädchen des evangelischen Kindergartens, wie zunächst vom Kirchenkreis angegeben. Es kommen noch etwa 25 „Kirchenmäuse“ und zehn Kinder der „Jungschar“ sowie deren Betreuer hinzu.

Was mögliche Betroffene tun sollten ...

[Redaktionell gekürzt]

Autor: Tilmann Post/Horst Becker

https://www.shz.de/lokales/landeszeitung/fluechtling-mit-tuberkulose-weitere-kinder-betroffen-id17106596.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 17.06.2017 um 19.28

Kolumne | Barazon
Rot und Grün - die perverse Lobby der Privatschulen
"Gesamtschule" ist ein Codewort für "Vernichtung des Gymnasiums". Ein weltfremdes Anliegen von Ideologen.
Von Ronald Barazon / 16.06.2017 -

Rote und grüne Ideologen, unterstützt von einigen schwarzen Mitläufern, haben sich die Vernichtung des Gymnasiums zum Ziel gesetzt. Das ist an und für sich schon erstaunlich, da zahlreiche Eltern, vermutlich die Mehrheit, ihre Sprösslinge am liebsten im Gymnasium sehen. Aber Ideologen interessieren sich nie für die Wünsche der Menschen, sondern stets nur für ihre Ideologien.

Aber so weit sind auch Ideologen schon in der Realität angekommen, dass man mit dem Schlachtruf "Vernichtet die Gymnasien" nicht öffentlich auftreten kann. Also verschleiern sie ihre wahre Absicht mit einer Bezeichnung, die niemand so genau versteht - mit dem Schlagwort "Gesamtschule".

Mit diesem Codewort ist die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen gemeint, womit die Unterstufe des Gymnasiums beseitigt wird. Alle Kinder dieser Altersstufen sitzen in einer Klasse. Begabte und nicht begabte, fleißige und faule, interessierte und indolente, disziplinierte und störende. Dass diese Mischung nicht funktioniert, ist naheliegend: Alles muss sich nach den Schwächsten richten und die Lehrer sind damit beschäftigt, die Rabauken zu beruhigen.

Rot und Grün sind Sozialromantiker und meinen, dass, wenn alle in einer Klasse sitzen, alle profitieren. Das Gegenteil ist der Fall und so werden die Eltern sich auf die Suche nach Alternativen begeben, wo sie das geschätzte Gymnasium noch vorfinden. Diese Alternativen bieten die Privatschulen.


Also werden die Familien, die jetzt ihre Kinder ohne Kosten in den öffentlichen Gymnasien einschreiben, zu den Privatschulen pilgern und dort sehr viel Geld zahlen, um dem Nachwuchs die gewünschte Schule zu bieten.

Welch ein Triumph der Sozialpolitik! Viele Familien werden große Opfer bringen, um die Privatschule bezahlen zu können. Viele werden es sich nicht leisten können. Und die Reichen zahlen die Gebühren, ohne nachzudenken. Rot und Grün treiben die Schule in ein Zwei-Klassen-System.


Bei den Privatschulen sind Unterschiede zu beachten. Katholische, evangelische, islamische und andere konfessionelle Schulen werden vom Staat großzügig subventioniert und sind daher eher leistbar als rein privat finanzierte Einrichtungen. Somit wird sich der Tross der Eltern auf der Suche nach den verlorenen Gymnasien in diese Richtung bewegen.

Somit führt der Kampf der Roten und Grünen um die Abschaffung des Gymnasiums nicht nur zu einem die gesamte Gesellschaft belastenden Zwei-Klassen-System, sondern auch zur Förderung der Religionen. Das in einer Zeit, in der die in der Verfassung richtigerweise verankerte Trennung von Kirche und Staat von vielen infrage gestellt wird.

http://www.salzburg.com/nachrichten/meinung/kolumne/barazon/sn/artikel/rot-und-gruen-die-perverse-lobby-der-privatschulen-252173/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 30.05.2017 um 14.26

[SHEV] Und wann erreicht der Genderwahn die Schulen? - Dr. Heike Schmoll: Evangelischer Kirchentag - Ändergender gegen ...

Montag, 29. Mai 2017

Evangelischer Kirchentag - Ändergender gegen Gott

Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag musste „in gerechter Sprache“ gesungen werden. Sogar „Der Mond ist aufgegangen“ wurde durchgegendert: Dieses Liederbuch spinnt.

29.05.2017, von Heike Schmoll

Kreuz im Spiegel: Besucher des Evangelischen Kirchentages in Wittenberg.

Wer, des seichten Sakropops der Kirchentagslieder überdrüssig, die vertrauten Lieder im Liederbuch des Deutschen Evangelischen Kirchentags sucht, traut seinen Augen nicht: Unweigerlich wird er auf die „Variationen/Alternativen in gerechter Sprache“ stoßen. Nicht einmal vor Matthias Claudius’ „Der Mond ist aufgegangen“ macht der Genderwahn halt. Zwar bleiben einem die Möndin oder Mondgöttin erspart, doch „so legt euch denn, ihr Brüder“ wird in eine nichtssagendes „so legt euch Schwestern, Brüder“ umgemünzt und die Konkretheit des „und unsern kranken Nachbarn auch“ muss der Allerweltsformulierung „und alle kranken Menschen auch“ weichen, die den Geist des Gutmenschentums atmet und im Zweifel keinen Funken Mitgefühl zu wecken weiß. Das ist Kulturfrevel in einem Liederheft, das sich im Vorwort auf das Singen als Kernanliegen der Reformation (Luther: „Wer singt, betet doppelt“) beruft und die Pflege des alten Liedguts hervorhebt.

Heike Schmoll Autorin: Heike Schmoll, Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“

In der Logik der beiden Frauen, die für die sprachlichen Missgriffe verantwortlich zeichnen und der Hamburger Gruppe „Lesben und Kirche (LuK)“ angehören, darf auch „Lobet den Herren“ nicht stehen bleiben. Stattdessen soll „Lobet die Ew’ge“ gesungen werden. Dass damit der Reim „alle, die ihn ehren“ hinfällig ist, kümmert die Gesinnungstäterinnen ebenso wenig wie ein holpriges Versmaß. Und weil es so unmöglich ist, wiederholen sie ihren Eingriff gleich in der dritten Strophe noch einmal, wo nun statt „O treuer Hüter“ „O treue Hütrin“ gesungen werden soll, womit der Reim zu „Brunnen aller Güter“ aufgegeben wird. Die absurden Beispiele ließen sich fortsetzen, bei „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Dort bleibt zwar der „liebe Gott“, doch weiter geht es grammatikalisch falsch mit „der Allerhöchsten“ und so weiter. Und das in einer Auflage von 265 000 Exemplaren.

Diese sogenannte „gerechte Sprache“ schließt die einen aus, um die anderen einzuschließen. Sie entmündigt den Einzelnen und schreibt ihm unaufhörlich vor, wie er etwas verstehen soll.
„Das Wort sie sollen lassen stahn“ hat Luther in seinem Reformationslied „Ein feste Burg ist unser Gott“ nicht umsonst gedichtet. Sich den Sinn der Texte nach eigenem Gutdünken zurechtzulegen war für ihn das Kennzeichen von Schwärmerei, und die sah er bekanntlich nicht nur im römischen Lehramt, sondern auch in linksreformatorischen Gesinnungsbewegungen am Werk. An den seichten Texten der neueren Lieder vergriff sich die Frauengruppe wahrscheinlich nur deshalb nicht, weil sie noch urheberrechtlich geschützt sind.

Das Gegenprogramm zu dieser kollektiven Infantilisierung und Bevormundung – dem glatten Gegenteil der protestantischen Mündigkeit – war den Verantwortlichen des Kirchentags nur eine einzige Zeile im Programmheft wert, der Noonsong, eine Institution im kirchenfernen Berlin, der Woche für Woche mehr Zuhörer in die Kirche am Hohenzollernplatz zieht. Hier wird niemand belehrt, der als Liturg amtierende Pfarrer darf nur einen Bibeltext vorlesen, ansonsten spricht die Musik. Nach dem Vorbild des anglikanischen Evensongs hat vor knapp zehn Jahren der katholische Kirchenmusiker Stefan Schuck, ehemals Professor für Chorleitung und derzeit Leiter des Berliner Hugo-Distler-Chors, einen festen liturgischen Ablauf mit der A-cappella-Musik acht professioneller Sänger etabliert, die während des Kirchentags eine Psalmvertonung des in Vergessenheit geratenen Thomaskantors Ernst Friedrich Richter (1808–1879), das Magnificat peregrini toni von Siegfried Reda (1916-1968) aufführten und damit zeigten, dass protestantische Hochkultur auch außerhalb der ausgetretenen Pfade existiert. Die in Deutschland ausgestorbene Tradition der mittelalterlichen Lateinschulen und ihrer Knabenchöre ist so auf dem Umweg nach Deutschland zurückgekommen. Außer an der Thomaskirche in Leipzig hat sie nur in den anglikanischen Liturgien überlebt.

Umgeben von Marktständen, strömen Berliner unterschiedlicher Konfessionen, gläubig oder weniger, samstags um zwölf Uhr in die Kirche, zwischen 180 und 190 sind es durchschnittlich. Doch auf Unterstützung von der Evangelischen Kirche Berlin Schlesische-Oberlausitz (EKBO) kann Schuck genauso wenig hoffen wie auf Gelder des Landes Berlin. Der Bischof Markus Dröge begründete die Ablehnung damit, dass die Landeskirche nicht einen Chor in einem Kirchenkreis finanzieren kann.

Dabei geht es nicht nur um ein Provinzereignis, sondern um eines, das im digitalen Nachhörkanal (noonsong.de) längst über Berlin hinausstrahlt. Schuck macht weiter – trotz der andauernden finanziellen Durststrecke. Die Chormäntel hat er bei Ebay für ein paar Euro ersteigert, sie überstehen die dritte Wäsche nicht. Die Kosten für einen Noonsong, berichtet Schuck, der ein Idealist ist und nimmermüde nach neuen interessanten Werken fahndet, würden nicht einmal zur Hälfte von der bescheidenen Kollekte gedeckt. Die Nischenexistenz als nichtkirchlicher Kantor wird nicht honoriert, sondern so schwer wie möglich gemacht. Dabei gibt der Zustrom ihm recht. Niveauvolle musikalische Textauslegung ist gefragter, als mancher der Kirchentagsverantwortlichen meint.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/evangelischer-kirchentag-genderwahn-verunstaltet-liederbuch-15036612.html#GEPC;s2

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
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eingetragen von Kevin Kraus am 24.05.2017 um 18.55

DEUTSCHER LEHRERVERBAND (DL) - PRESSEERKLÄRUNG
Berlin, 24.05.2017

Lehrerverband stellt klar:
Falschmeldung über den Nutzen des Computers in der Grundschule hat nicht dpa zu verantworten, sondern der "Aktionsrat Bildung" selbst


Nach erneuten Recherchen und nach Rücksprache mit der Deutschen Presseagentur (dpa) stellt der Deutsche Lehrerverband klar: Die am 10. Mai veröffentlichte Falschmeldung, dass „schon Grundschüler, die einmal pro Woche am Computer arbeiten, deutlich bessere Kompetenzen im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften“ hätten, hat nicht dpa zu verantworten. Vielmehr ist diese falsche Aussage realiter in der ursprünglichen Fassung des Gutachtens enthalten. Darauf hatte sich dpa bezogen.

Nunmehr heißt es auf Seite 78 der aktuellen Fassung des Gutachtens, „dass Grundschülerinnen und Grundschüler in Deutschland, in deren Unterricht mindestens einmal wöchentlich Computer eingesetzt werden, in den Domänen Mathematik und Naturwissenschaften statistisch signifikant niedrigere Kompetenzen aufweisen als jene Grundschulkinder, die seltener als einmal pro Woche Computer am Unterricht nutzten.

Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverband (DL), forderte den „Aktionsrat“ auf, dies öffentlich klarzustellen. Andernfalls müsse man den Eindruck haben, dass bei der ursprünglichen Fassung des Gutachtens der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen sei.
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Unterstreichungen durch den DL.
Die aktuelle Fassung (vom 16.05.2017) des Gutachtens des „Aktionsrats Bildung“ kann unter
http://www.aktionsrat-bildung.de/fileadmin/Dokumente/ARB_Gutachten_gesamt_16.05.2017.pdf heruntergeladen werden.
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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Josef Kraus unter 0171 52 45 945.
Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher



eingetragen von Kevin Kraus am 22.05.2017 um 11.37

[SHEV] Hannover kein Einzelfall - man denke an die Vorfälle an Schulen in Neumünster - auch dort gab es Protokolle...
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Eltern führen Schock-Protokoll über Gewalt an Grundschule - „Unterricht ist nicht mehr möglich!“

Die Grundschule Mühlenberg. Viele Eltern und Lehrer fühlen sich überfordert, sorgen sich um die Zukunft der Kinder

Artikel von: CORINNA PERREVOORT und HENNING SCHEFFEN veröffentlicht am
20.05.2017 - 00:03 Uhr

Mühlenberg – Offene Drohungen gegen Lehrer. „Bandenkriege“ auf dem Pausenhof. Wer nicht spurt: Tritte, Schläge, Beleidigungen. Und das alles bei den Allerkleinsten…

Aufruhr am Mühlenberg: Hier steht Hannovers schlimmste Grundschule!

Nadine (37): „Das Gebäude ist marode, da muss auch was gemacht werden“

Viele Eltern sind in Sorge: „Unsere Kinder haben Angst, zur Schule zu gehen!“ Sie protestieren gegen unhaltbare Zustände in dem sozial problematischen Viertel.

In BILD berichten aufgebrachte Mütter und Väter von Vorfällen, die u. a. in einem Schock-Protokoll zusammengefasst wurden:

► „Ich sprech’ mit dir nicht, ich stech’ dich ab“, drohte ein Vater einer Lehrerin.

► „Ein Zweitklässler wurde zu Boden geworfen, mehrfach auf den Kopf getreten.“

► „Auf eine Lehrerin warteten 15 Angehörige eines Schülers vorm Klassenzimmer, beschimpften sie.“

„Die Kinder bewegen sich durch die Klasse, sitzen mit den Füßen auf dem Tisch, es wird gebrüllt, gegessen und getrunken“, beklagt Vater Mohmamed (42).

Mutter Nadine (37, Servicekraft): „Ich helfe freiwillig in der Essensausgabe. Oft kommen kleine Geschwister und Eltern mit, essen hier. Das fehlt den anderen.“

„Gute Schüler werden nicht gefordert. Meiner Tochter bringe ich alles selbst bei“, sagt Anja (46, Buchhalterin).

Eine andere Frau: „Meine 9-jährige Tochter kam weinend nach Hause, weil ein Mitschüler sagte: ,Ich bringe deine Mutter um…‘“

Die Schule ist jetzt tagsüber verriegelt: Eltern kommen nur noch mit telefonischer Anmeldung herein.

Fördervereins-Vorsitzender Christian Schön: „Der pädagogische Zustand ist katastrophal. Sinnvoller Unterricht ist nicht mehr möglich. Die Lehrer geben sich solche Mühe – aber sie sind am Ende der Kräfte. Nicht selten wird der Unterricht abgebrochen, laufen Lehrerinnen weinend aus dem Klassenzimmer…“


Immer wieder gibt es Polizei-Einsätze an der Schule, auch zur Kontrolle. Mutter Martina (43): „Gut, dass die Beamten hier sind“

90 Prozent der 410 Schüler sind Migranten aus 30 Nationen, vor allem Bulgaren, Rumänen. Die meisten Schüler sprechen kaum Deutsch.

Eine Sprecherin der Stadt: „Wir prüfen, wie wir die personelle Ausstattung an Grundschulen mit besonderen pädagogischen Herausforderungen verändern und verbessern können.“

Buchhalterin Anja (46): „Meine Tochter wird nicht gefordert – weil viel zu viele Problemkinder in den Klassen sind“

Schulleiterin Stefanie Ramberg bestätigt: „Wir sind in positiven Verhandlungen.“

Schön: „WIR BRAUCHEN HILFE! SOFORT! MEHR PERSONAL UND GELDER!“

http://www.bild.de/regional/hannover/unterricht/unterricht-ist-nicht-mehr-moeglich-51821092.bild.html
[siehe auch:]
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Eltern-beklagen-Verrohung-und-Gewalt-an-der-Grundschule-Muehlenberg


eingetragen von Kevin Kraus am 20.05.2017 um 04.37

Philologen-Chef Heinz-Peter Meidinger löst nach 30 Jahren Josef Kraus als Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes ab – was das bedeutet

news4teachers.de/2017/05/philologen-chef-heinz-peter-meidinger-loest-nach-30-jahren-josef-kraus-als-praesidenten-des-deutschen-lehrerverbandes-ab-was-das-bedeutet/

BERLIN. Der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger, ist mit großer Mehrheit in Berlin zum neuen Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes (DL) gewählt worden. Er erhielt 81,5 Prozent der gültigen Stimmen. Damit wird Meidinger, der bei der nächsten Philologen-Vertreterversammlung im Herbst sein Amt als Vorsitzender abgeben wird, ab dem 1. Juli dem langjährigen DL-Präsidenten Josef Kraus nachfolgen.

Zwei bildungspolitische Schwergewichte: Heinz-Peter Meidinger (l.), Vorsitzender des Philologenverbands, und Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Fotos: Deutscher Philologenverband / Deutscher Lehrerverband

Meidinger versprach, seine ganze Kraft dafür einzusetzen, dass es mit dem DL auch weiterhin eine starke Stimme für ein differenziertes Schulwesen in Deutschland geben werde, „um die Zukunftschancen unserer Kinder und Jugendlichen durch Qualität und Leistung zu sichern“. Nicht zuletzt die Abwahl von Rot-Grün in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen habe gezeigt, dass die Bürger leistungsfähige, gut ausgestattete Schulen wollten und die Nase voll hätten von einer ideologiebestimmten Schulpolitik, die alles verspreche, aber nichts einlöse. Kraus, der seit 1987 an der Spitze des Deutschen Lehrerverbandes stand, wurde einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt.

Der Deutsche Lehrerverband ist nach eigenen Angaben nach der GEW der größte Zusammenschluss von Lehrkräften aller Schularten und organisiert derzeit rund 160.000 Mitglieder. Ihm gehören folgende Lehrerverbände an: Verband Deutscher Realschullehrer (VDR), Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an berufsbildenden Schulen (BLBS), Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen (VLW), Katholische Erziehergemeinschaft Deutschlands (KEG), Deutscher Philologenverband (DPhV).

Kommentar: Zwei bildungspolitische Schwergewichte

Ein Kommentar von News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek

Kritiker sagen, der Deutsche Lehrerverband (DL) sei ja gar kein richtiger Lehrerverband, weil er die berufsständischen Interessen der Pädagogen nicht vertritt. Richtig daran ist: Der DL hat mit Tarifverhandlungen nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr um einen Dachverband von fünf mehr oder weniger starken Lehrerverbänden, aus denen der Philologenverband als größter herausragt. Folgerichtig wird der bisherige Philologen-Chef Heinz-Peter Meidinger der neue Vorsitzende, und auch der bisherige Vorsitzende (und künftige Ehrenvorsitzende) Josef Kraus begann seine Verbandskarriere vor Urzeiten im bayerischen Philologenverband.

So viel zum Formalen. Viel größer als die berufsständische ist die gesellschaftliche und bildungspolitische Bedeutung des DL – die ist nämlich kaum zu unterschätzen. Und das hängt mit Josef Kraus zusammen, der 30 Jahre lang (sic!) an der Spitze des Verbands stand. Wenn eine Fernseh-Talkshow in Deutschland sich des Themas Schule annahm, konnte der Zuschauer sicher sein, den Leiter eines Gymnasiums bei Landshut (als solcher bis vergangenes Jahr aktiv) unter den Gästen ausmachen zu können.

Schon seine Stimme sticht heraus: Mit seinem markanten oberbayerischen Idiom versteht er es, auch provokante Thesen immer ein bisschen weicher wirken zu lassen, als sie eigentlich gemeint sind. Denn holzen kann er schon, der Kraus-Josef – ob gegen „Helikopter-Eltern“ (so der Titel eines von ihm geschriebenen Bestsellers), gegen den „PISA-Schwindel“ (noch ein Buch von ihm) oder, wie in seinem neuesten Werk, gegen die Schulpolitik insbesondere von Rot-Grün. Titel: „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“.

Klar, Kraus ist ein Konservativer, wie er im Buch steht. Einer allerdings, der vielen Menschen aus der Seele spricht und dem selbst Kritiker aus dem gegnerischen politischen Lager attestieren, immer auch zumindest ein bisschen Recht zu haben. Denn bei aller politischen Streitlust, die Kraus auszeichnet, wird bei ihm doch immer deutlich: Er ist ein Mann der Praxis. Ihn treibt eine ernste Sorge um die Schüler um.

Mit Meidinger folgt ihm nun ein weiteres bildungspolitisches Schwergewicht an der Verbandsspitze. Weil Kraus, das darf unterstellt werden, sich als künftiger Ehrenpräsident des DL nicht aufs stumme Repräsentieren beschränken wird, hat der Deutsche Lehrerverband bald zwei markante Köpfe, die er in die Talkshows dieser Republik entsenden kann. Seiner gesellschaftlichen Bedeutung wird das sicher nicht schaden.


„Reformen über Reformen werden in den Sand gesetzt“: Josef Kraus‘ Generalabrechnung mit der Schulpolitik
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 09.05.2017 um 15.27

Landtagswahl 2017 Schleswig-Holstein

Interview
"Albig hat Ideologen bestimmen lassen"


Für den Kieler Politikwissenschaftler Prof. Joachim Krause ist die Sache klar: Ministerpräsident Torsten Albig ist bei dieser Wahl nicht über das umstrittene "Bunte"-Interview gestolpert, sondern über seine eigene Politik. Nicht eingelöste Wahlversprechen seien der Grund für diese Niederlage.

Von Ulrich Metschies

Artikel veröffentlicht: Dienstag, 09.05.2017 10:00 Uhr

Kiel. Inwieweit muss sich Torsten Albig persönlich die Schuld an dieser Wahl-Schlappe anlasten – Stichwort: „Bunte“-Interview?

Ich glaube die Bedeutung jenes Interviews wird überschätzt. Natürlich trägt Albig die politische Verantwortung, aber hauptsächlich, weil er Erwartungen enttäuschte, die er 2012 geweckt hatte. Damals hat er eine pragmatische Politik versprochen und in Aussicht gestellt, dass die Landesregierung in wesentlichen Fragenden erst einmal den Dialog mit den Bürgern suchen will. Diese Versprechen hat er nicht eingelöst und dies erklärt seine Niederlage.

Aber es ist doch so gewesen, dass Albig noch bis vor gar nicht so langer Zeit bei den Umfragen ganz gut dastand. Wodurch hat er auf den letzten Metern seinen Vorsprung verspielt?

Die Umfragen der letzten Monate waren sehr widersprüchlich und die Ergebnisse waren keinesfalls so aussagekräftig wie oft behauptet. Die angeblich generelle Zufriedenheit von mehr als 50 Prozent der Wählerschaft mit der Arbeit der Regierung war irreführend und spiegelte offenkundig nicht die Stimmung der Mehrheit wieder. Ich glaube auch nicht, dass die SPD deutlich mehr Stimmen bekommen hätte, wenn die Wahl vor einem oder vor zwei Monaten stattgefunden hätten. Vielleicht hätte die CDU damals etwas weniger Stimmer erhalten.

Sie haben angesprochen, dass die Regierungsbilanz und das Auseinanderklaffen von Versprechen und deren tatsächlicher Umsetzung verantwortlich sind für das Ergebnis – welche Themen fallen ihnen dazu konkret ein?

Mir fällt vor allem die Bildungspolitik ein. Hier hatte die Regierung seinerzeit angekündigt, den Dialog mit den betroffenen Bürgern, insbesondere mit Schulen, Eltern und Lehrern, zu führen. Den hat sie auch geführt, aber sie hat die wesentlichen Anregungen und Bedenken nicht aufgegriffen. Tatsächlich hat sie eine ideologisch angeleitete Bildungspolitik rücksichtslos umgesetzt, die hauptsächlich darauf abzielte, möglichst viele Abiturienten zu produzieren und Leistungsprüfungen zu relativieren. Dadurch wollte sie mehr Chancengleichheit schaffen, tatsächlich hat sie dazu beigetragen, dass sich heute Gleichheit auf niedrigem Niveau entfaltet. Die Qualität der schulischen Bildung wird schlechter, die Noten werden besser und mit den entsprechenden Abschlüssen lässt sich in der Weiterbildung oder im Arbeitsleben immer weniger anfangen. In der Hochschulpolitik lief es auch nicht besser, das Hochschulgesetz der Küstenkoalition ist voller ideologischer Schlaglöcher, gegen die die Hochschulen erfolglos angegangen sind. Ministerpräsident Albig hat sich 2012 als besonnener Pragmatiker präsentiert, in der Realität hat er die Ideologen in seiner eigenen Partei und in der SPD-Landtagsfraktion die Politik bestimmen lassen.

[...] [Redaktionell gekürzt, weiter unter URL:]

http://www.kn-online.de/News/Landtagswahl-2017-Schleswig-Holstein/Prof.-Krause-im-Interview-Albig-hat-Ideologen-bestimmen-lassen

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 05.05.2017 um 11.21

Darf gerne weitergegeben werden !
ASE

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Rückzug aus dem Schildbürgerstreich G8 - Wie die G8 Bildungsforschung zum letzten Gefecht motiviert

von Prof.Dr.Rainer Dollase

Es gab mal eine Stadt Schilda - und die Einwohner hießen Schildbürger und von diesen sind allerlei Schwänke überliefert, die damit zu tun hatten, dass den ehrenwerten Bürgern der Durchblick fehlte. Kurz: sie waren mit dem modernen Leben intellektuell überfordert.

Wir erfinden mal eine neuen Schildbürgerstreich. In Schilda gabs aufstrebende Bildungsforscher, die stets auf der Jagd nach Drittmitteln waren. Zu diesem Zweck redeten sie der Schulministerin in Schilda ein, dass man das Abitur nach 8 Jahren machen könnte - dadurch würde man Geld sparen (bis auf die Geldmittel für entsprechende Begleitstudien). Gesagt getan. Nach einiger Zeit merkten die Bürger, dass G8 keinen Spaß macht - man lernt nicht mehr als früher, man hat weniger Freizeit, die Söhne und Töchter klagen, Eltern berichten, dass ihre Kinder Stress haben. Dutzende Umfragen der führenden Meinungsforschungsinstitute berichten übereinstimmend von dem Meinungswandel. Alle Umfragen sehen riesige Mehrheiten von fast 80% für G9. Nachbarstädte von Schilda kehrten längst wieder zu G9 zurück.

Jetzt melden sich aufrechte Stiftungen, also Drittmittelbeschaffer, und reden dem Volke ein, dass ihre Meinungen und Gefühle falsch sind. Man habe die berühmten Bildungsforscher Hinz und Kunz gebeten, mal ordentliche Untersuchungen pro G8 zu machen. Gesagt getan. Ergebnis: wenn Du sagst, Du hast Stress, ist das falsch. Du hast keinen Stress. Typisch postfaktische Ansicht. Wenn Du „ja“ sagst, ist das auch falsch - Du meinst eigentlich „nein“. Wenn Du meinst, Du möchtest für deinen Nachwuchs G9 - dann ist das falsch, in Wirklichkeit möchtest Du ein gebundenes Ganztagsgymnasium G8. Wenn Du sagst, Du möchtest ein gegliedertes Schulsystem - dann ist das falsch - in Wirklichkeit möchtest Du eine Einheitsschule. Wenn Du meinst, in einem zusätzlichen Jahr Gymnasium könnte man noch mehr lernen - dann ist das falsch, Hinz und Kunz haben nachgewiesen, dass man in einem Jahr nichts lernen kann. Und wenn Du meinst, dass deine Kinder Sommerferien brauchen - dann ist das auch falsch. Hattie (2009, S. 81, dt. Ausgabe) hatte schon Studien von Hinz und Kunz zusammengestellt (nein - es war auch Prof.Dr. Lieschen Müller dabei) - die Sommerferien machen dumm (negatives d= —0,09) - also weg damit.

Und wenn Du jetzt denkst, ich kritisiere die empirische Bildungsforschung, ist das auch falsch - ich bin selber einer dieser Disziplin.

RD3/5/17
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Die „G-8 und mehr“ Umfrage der
Landeselternschaft der Gymnasien NRW e.V.


Abschlußbericht





von
Prof. Dr. Rainer Dollase
Uni Bielefeld Abt. Psychologie AE 12 „Bildung und Erziehung“


http://www.le-gymnasien-nrw.de/fileadmin/user_upload/Dollase_G8G9_Schlussfassung_2.pdf

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
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eingetragen von Kevin Kraus am 03.05.2017 um 06.38

[Artikel gekürzt!]

sh:z
Sport-Integrationsmittel : Inter Türkspor aus Kiel – Ein Verein soll das ganze Geld bekommen


vom 2. Mai 2017

Das Land stellt 500.000 Euro zur Verfügung – das Geld soll komplett an Inter Türkspor aus Kiel gehen.

Kiel | Pläne der Küstenkoalition zur „Förderung interkultureller Sportvereine“ sorgen für politischen Wirbel. Nach Recherchen des sh:z sollen die im Landeshaushalt dafür bereitgestellten Mittel von 500.000 Euro in voller Höhe einem einzigen in der Landeshauptstadt tätigen Verein zufließen. Dabei handelt es sich um den Verein Inter Türkspor, der mit dem Geld die Sanierung eines Vereinsheims plant.

Der Landessportverband zeigte sich überrascht, die CDU-Fraktion im Landtag kritisierte die Pläne, die offenbar auch im Kieler Rathaus nicht unumstritten sind. Für zusätzliche Irritationen sorgt ein Passus in der Satzung von Inter Türkspor. Danach fiele das Vermögen des Vereins im Falle seiner Auflösung der türkischen Religionsbehörde Ditib (Diyanet) mit Sitz in Köln zu.

Die halbe Million Euro war in der Schlussrunde der Beratungen zum Haushalt 2017 von den beiden SPD-Abgeordneten Bernd Heinemann und Serpil Midyatli beantragt und von der Koalition beschlossen worden. Heinemann ist Abgeordneter des Wahlkreises Kiel-Gaarden, in dem Inter Türkspor seine Sportanlagen betreibt.

Die sportpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Barbara Ostmeier, nannte es „schlimm, wenn das SPD-geführte Innenministerium tatsächlich nur einen einzigen Verein mit dieser ungewöhnlich hohen Summe bedenken will“. Es gebe eine Vielzahl Vereine, die „jeder für sich einen enormen Beitrag zur Integration leisten“.
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Ein Projekt für die Tonne – Kommentar von Margret Kiosz
Sportvereine sind die Schmelztiegel der Nation und leisten vorbildliche Integrationsarbeit. Einmalig 400.000 Euro hat deshalb die Landesregierung für Flüchtlingsprojekte bereitgestellt – bei 2600 Sportvereinen im Norden macht das 150 Euro pro Verein. Wenn jetzt herauskommt, dass es einen weiteren, prall gefüllten Fördertopf für „Interkulturelle Sportvereine“ (Plural) gibt, das Geld aber komplett an einen einzigen Verein fließen soll, ist der Ärger verständlich.

[...]
Das Projekt gehört in die Tonne. Sportstätten, die Unterstützung benötigen, gibt es genug im Land. Zum Beispiel das einzige Freibad in Kiel – hochgradig multikulturell und marode – das die Sozialdemokraten schließen wollten, weil angeblich Geld für die Sanierung fehlt.

Autor: Margret Kiosz

http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/inter-tuerkspor-aus-kiel-ein-verein-soll-das-ganze-geld-bekommen-id16712996.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 24.04.2017 um 17.25

Die OECD macht auf Erziehungsgouvernante und auf Mobbing

VON JOSEF KRAUS

Die OECD hat mal wieder zugeschlagen. Nicht als Wirtschaftsorganisation. Letzteres wäre ihr Job. Dafür hat sie pro Jahr 370 Mio. Euro zur Verfügung (Stand: 2016). Dieser Betrag kommt aus den Beiträgen der 35 OECD-Mitgliedsländer zustande. Deutschland trägt dazu 28 Mio. bei. So weit, so gut. Die OECD mag damit wirtschaftsstatistisch und wirtschaftspolitisch mehr oder weniger interessante Diagnosen und Empfehlungen unter die Leute bringen.

Nun hat sich die OECD aber einmal mehr nicht als Wirtschaftsorganisation, sondern als selbsternannte Erziehungsmacht inszeniert. Es genügt ihr einfach nicht, alle drei Jahre einen mittlerweile mehr als überflüssigen PISA-Test durchzuziehen und Deutschland im Quartalsabstand vorzuhalten, es produziere viel zu wenig Abiturienten, Studenten und Akademiker. Nein, nun schwingt sich die OECD anhand einer PISA-Begleitstudie ins psychologisch-pädagogisch-diagnostische Kerngeschäft auf, um lauthals zu verkünden, wie sich die Fünfzehnjährigen in den 35 OECD-Ländern und in 35 OECD-Partnerländern fühlen. Da kommen dann auf 528 Seiten Zahlensalat so gigantische Erkenntnisse heraus wie die folgenden: In Deutschland sind 34 Prozent der jungen Leute mit ihrem Leben sehr zufrieden, in Mexiko sind es 58,6 Prozent, in der Dominikanischen Republik 67,8 Prozent...

... weiter bei tichyseinblick.de 24.04.2017


eingetragen von Kevin Kraus am 20.04.2017 um 04.01

[SHEV] Kopftuch, Kreuz, Kippa: Grundschulleiter in Berlin fordern Festhalten am Neutralitätsgesetz

18.04.2017 21:04 Uhr
Appell an Berliner Senat - Grundschulleiter fordern Festhalten am Neutralitätsgesetz

Berlins Grundschulverband warnt vor religiösen Symbolen bei Lehrkräften. Lehrerinnen mit Kopftuch würden weiteren Druck auf muslimische Schülerinnen ausüben. Von Susanne Vieth-Entus
Lehrerinnen mit Kopftuch sind in Berlin nur im nichtstaatlichen islamischen Religionsunterricht und an Berufsschulen zugelassen.

Der Berliner Grundschulverband und mehrere prominente Unterstützer fordern den Senat und die Regierungsfraktionen auf, das Berliner Neutralitätsgesetz nicht anzutasten. „Wir treten ein für die Beibehaltung einer weltoffenen, weltanschaulich und religiös neutralen, integrativen Schule“, heißt es in dem Appell, der dem Tagesspiegel vorliegt. Das „demonstrative Zeigen“ von Kopftuch, Kreuz oder Kippa widerspreche dem Neutralitätsgebot.

Insbesondere gehen die Unterzeichner auf das Kopftuch ein. „Pädagoginnen haben eine Vorbildfunktion. Das Tragen eines Kopftuches, das weltweit gerade nicht für die Gleichstellung der Geschlechter steht, widerspricht dem Vorbildcharakter im Sinne des Schulgesetzes“, heißt es in dem Appell. Zumal Lehrkräfte, Schulleiter und Eltern „immer wieder berichten, wie schon jetzt von außen Druck auf muslimische Schülerinnen, etwa über den Konsulatsunterricht oder aus Moscheen heraus, ausgeübt wird, das Kopftuch zu tragen“. Dieser Druck auf die Mädchen erhöhe sich noch, wenn auch etwa die Klassenlehrerin selbst ein Kopftuch trage.


Im Fall des Halskreuzes noch nichts Neues


Anlass für den Appell ist die wieder aufgeflammte Diskussion über eine mögliche Aufhebung des Neutralitätsgesetzes. Sie hatte sich zuletzt an einer Einzelfallentscheidung entzündet: Das Landesarbeitsgericht hatte einer abgelehnten muslimischen Lehrerin mit Kopftuch im Februar eine Entschädigung zugesprochen, weil sie benachteiligt worden sei. In der vergangenen Woche kam noch der Fall einer Berliner Lehrerin hinzu, die angeblich von ihrem Schulleiter aufgefordert worden war, ihr Halskreuz abzulegen. Dafür gibt es bislang allerdings keine Bestätigung durch die Bildungsverwaltung, was wohl mit den Osterferien zu tun hat, die erst am Mittwoch zu Ende sind.

Wie berichtet, gehen in der rot-rot-grünen Landesregierung, aber auch in den einzelnen Fraktionen, die Meinungen zum Neutralitätsgesetz auseinander. Während der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) betont, dass er das Berliner Neutralitätsgesetz „immer als Gewinn für unser Zusammenleben in Berlin“ wahrgenommen habe und die staatliche Neutralität als hohes Gut bezeichnete, „das man nicht unüberlegt infrage stellen sollte“, war von SPD-Fraktionschef Raed Saleh dazu am Dienstag keine Stellungnahme zu bekommen.

Die Linksfraktion ist noch unentschieden

In der Linksfraktion, die 2005 das Gesetz mitbeschlossen hatte, gibt es Zweifel am Neutralitätsgesetz und „sehr unterschiedliche Positionen“, wie die bildungspolitische Sprecherin Regina Kittler auf Anfrage sagte. Sie fragt sich, ob das Gesetz „noch zeitgemäß“ sei und gibt zu bedenken, dass man auf diese Weise allen jungen Frauen, die das Kopftuch tragen wollten, den Weg in die Berliner Schulen verbaue, obwohl man doch mehr Migranten für den Lehrerberuf gewinnen wolle.

„Warum müssen diese Lehrerinnen in der staatlichen Schule religiöse Symbole tragen?“, wehrt der langjährige GEW-Vorsitzende und frühere Abteilungsleiter der Bildungsverwaltung, Erhard Laube, den Einwand Regina Kittlers ab. Auch Laube hat den Appell unterzeichnet. Dort heißt es ausdrücklich, dass „integrierte, emanzipierte muslimische Lehrerinnen für die Berliner Schule von großer Wichtigkeit sind“. Sie könnten „authentisch Schülerinnen und Schülern helfen, die sich selbst emanzipieren oder sich gegen eine reaktionäre Einflussnahme wehren wollen“. Zudem seien muslimische Lehrerinnen unter Umständen besser in der Lage, bei Konflikten um den Schwimmunterricht oder um die Teilnahme an Klassenfahrten zu vermitteln.

Neben Laube sind auch die anderen Unterzeichner ausnahmslos als Experten für Berliner Schule bekannt: Das gilt für die Schöneberger Schulleiterin Lydia Sebold vom Vorstand des Grundschulverbands und auch für den früheren Leiter des Landesschulamtes, Wilfried Seiring, sowie für Ellen Hansen und Ulla Widmer-Rockstroh, die sich beide seit Jahrzehnten für die Belange der Berliner Grundschulen starkmachen.

Scheeres will Unterricht im "neutralen Umfeld"

Auch Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) spricht sich für die Beibehaltung des Neutralitätsgesetzes aus. „Berlin ist eine weltoffene Stadt. Hier leben sehr viele Menschen mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen, aber auch viele Menschen, die keiner Religion angehören. Deshalb ist es wichtig, dass der Staat neutral ist und dass Schule in einem neutralen Umfeld stattfindet“, sagte Scheeres am Dienstag.

Um den Schulen bei der Auslegung des Gesetzes zu helfen, werde derzeit eine „Information“ erarbeitet, teilte Scheeres’ Sprecherin Iris Brennberger mit. Es werde auch darum gehen, „wie groß der Spielraum im Hinblick auf Schmuckstücke und andere religiöse Symbole ist“.

Für die Grünen-Fraktion sagte Bildungspolitikerin Stefanie Remlinger: „Wir verstehen die Ängste, aber wir wünschen uns den Mut zur Öffnung und wollen mit der Gesellschaft weiter über das Neutralitätsgesetz diskutieren.“ Wie die Diskussion in der rot-rot-grünen Koalition ausgeht, ist also noch völlig offen.

Hier der vollständige Appell im Wortlaut:
http://www.tagesspiegel.de/downloads/19683920/1/appell-an-den-berliner-senat.pdf

http://www.tagesspiegel.de/berlin/appell-an-berliner-senat-grundschulleiter-fordern-festhalten-am-neutralitaetsgesetz/19683908.html


eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.04.2017 um 06.31

Josef Kraus vom Lehrerverband beklagt, daß die Versiebenfachung der Studentenzahlen einen Mangel an handwerklichen Fachkräften erzeugt. Dabei haben wir an einer Vermehrung von Absolventen der Geschwätzwissenschaften wie Sozial-, Politik-, Gender- und Islam-„Wissenschaft“ überhaupt keinen Bedarf. Jetzt schreien die Arbeitgeber nach mehr „Fachkräften“ – obwohl doch erst in den letzten zwei Jahren zwei Millionen „so genannte“ dank der weitsichtigen Politik der Bundeskanzlerin hier eingeströmt sind. Ich setze mal einen systemgefälligen Kommentar dazu direkt in die SHEV-Seite:

ARBEITGEBER MACHEN DER POLITIK DAMPF
Fachkräftemangel: Zuwanderung ist keine Zumutung
Kommentar von Katharina Ritzer

Osnabrück. Die Politik muss sich mehr um den demografischen Wandel kümmern, fordert der Arbeitgeberverband. Eine berechtigte Forderung, den zu viel ist in den vergangenen Jahren verschlafen worden, findet unsere Kommentatorin.

Die gute Nachricht vorneweg: Immer mehr Menschen in Deutschland werden immer älter. Der demografische Wandel ist bereits Realität. Und so sehr wir diesen Wandel heute den Älteren und morgen auch uns selbst gönnen, so wichtig ist der aktuelle Appell der Arbeitgeber. Denn um negative Folgen der Überalterung abfedern zu können, braucht die Arbeitswelt Zufluss von außen.

Zuwanderung ist also keine Zumutung, sondern Notwendigkeit. Dabei wissen auch die Arbeitgeber um die dumpfe Ablehnung von Fremden und besonders Flüchtlingen. Darum ist es schlau von ihnen, den Blick zunächst auf europäische Länder mit hoher Arbeitslosigkeit wie etwa Spanien zu lenken. Dort werden heute schon gezielt Deutschkurse für gut ausgebildete junge Menschen angeboten, um sie fit zu machen für den deutschen Arbeitsmarkt.

Gewaltiges Potenzial haben die Arbeitgeber zudem bei den top ausgebildeten Frauen ausgemacht, die durch die Mängel bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch immer daran gehindert werden, ihr dringend benötigtes Können voll in den Arbeitsmarkt einzubringen. Da machen die Arbeitgeber ihrem Namen und ihrer Verantwortung alle Ehre, wenn sie der Politik für die Zeit nach der Bundestagswahl viel Arbeit aufbrummen. Denn dieses Thema haben in der Vergangenheit alle Parteien in unseliger Einigkeit verschlafen.

noz.de 17.4.2017


eingetragen von Kevin Kraus am 18.04.2017 um 05.01

[SHEV] Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes: Akademisierung provoziert gigantischen Fachkräftemangel

Vernachlässigung des Assets Berufsbildung
Akademisierung provoziert gigantischen Fachkräftemangel

Von Josef Kraus
Mo, 17. April 2017

Die Steigerung der Studierberechtigten in 40 Jahren von 6 auf über 40 Prozent hat die deutsche Wirtschaft nicht um's Siebenfache verbessert.
NGOs und Sozialindustrie können gar nicht so viele Sozialwissenschaftler beschäftigen wie von den Hochschulen produziert.

Wenn es nach gewissen Leuten geht, dann muss Deutschland bald die Schallmauer der 100-prozentigen Akademikerquote durchstoßen. 120 Prozent, das wäre doch was! Aber Polemik beiseite: Es vergeht kein Monat, in dem nicht unisono OECD, Bertelsmann Stiftung, „Bildungsforscher“, sozialpopulistische Parteien (wer gehört eigentlich nicht dazu?) und andere hinausposaunen, wir bräuchten noch mehr Abiturienten, noch mehr Studenten und noch mehr Akademiker. Nun hat in dieses Horn auch eine staatliche Stelle getrötet. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) – das wissenschaftliche Institut der Bundesagentur für Arbeit – verkündete soeben, dass es keine Anzeichen für eine Überakademisierung gebe.

Wie bitte? Reicht es nicht, dass wir im Jahr 1996 noch 267.000 Studienanfänger hatten und es zwanzig Jahre später, im Jahr 2016, 506.000, also fast doppelt so viele, waren? Ist es noch „normal“, dass wir seit 2014 mehr Studienanfänger haben als junge Leute, die eine berufliche Bildung anfangen? Ist es „normal“, dass wir in Deutschland 330 Berufsbildungsordnungen und 17.000 Studienordnungen haben? Ist der Mangel an Fachkräften keine Folge eines Akademisierungswahns?

Es ist eine totale, eine steile Schieflage entstanden. Deshalb wird es höchste Zeit, dass die bildungspolitische Debatte wieder vom Kopf auf die Füße gestellt wird. Die Wachstumsbremse der Zukunft wird die Überakademisierung sein, weil sie einher geht mit einem gigantischen Fachkräftemangel, der entgegen allen Euphorien vom Herbst 2015 mit Migranten nicht im entferntesten gedeckt werden kann. Damit aber gefährden wir den Mittelstand und in der Folge das Rückgrat unserer Volkswirtschaft.

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Auch wenn man kein Freund von vorwiegend ökonomischen Betrachtungen der Bildungspolitik ist: Es wird Zeit, dass wir über die Opportunitätskosten einer Überbewertung von Gymnasium/Studium und einer Vernachlässigung der beruflichen Bildung nachdenken, also darüber, was es uns kostet oder was uns entgeht, wenn wir die berufliche Bildung weiter so vernachlässigen wie zuletzt. Denn: Berufliche Bildung ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, ja ein entscheidender Standortvorteil. Wichtiger als manch quasi- oder pseudo-akademischer Beruf! Es stimmt auch nicht, dass man mit einem Hochschulabschluss finanziell immer besser dasteht. Zumindest passt es nicht mit einigen volkswirtschaftlichen Daten zusammen: So ist im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts das Realeinkommen gesunken, obwohl die Akademikerquote gestiegen ist.

Die immer wieder ins Feld geführten ausländischen Quoten an Studierberechtigten sind international nicht vergleichbar. Vielmehr sollte zu denken geben, dass Länder mit höchsten Studierquoten teilweise zugleich die höchsten Quoten arbeitsloser Jugendlicher haben. Siehe Griechenland oder Spanien!

Die Akademiker-Quoten sind auch aus anderen Gründen international nicht vergleichbar: In Finnland und in den USA etwa gelten auch Krankenschwestern und Kindergartenerzieherinnen als „Akademikerinnen“. Dabei wären viele Länder – nicht nur der zweiten und dritten Welt – froh, über Vergleichbares wie berufliche Bildung „made in Germany“ zu verfügen. Dementsprechend reisen seit Jahren Amerikaner, Japaner, Chinesen und andere durch die berufsbildenden Schulen und Ausbildungsstätten zwischen Flensburg und Garmisch.

Interessant ist zudem: Dort wo man in Europa die niedrigsten Studentenquoten hat, hat man zugleich die besten Wirtschaftsdaten: nämlich in Österreich, in der Schweiz und in Bayern. Außerdem sollte man berücksichtigen: Die Steigerung der Quote der Studierberechtigten binnen 40 Jahren von sechs auf über 40 Prozent hat die deutsche Wirtschaft keineswegs auf das Siebenfache verbessert.

Eine „Verhochschulung“ unserer Gesellschaft wird der Forderung nach Höherqualifizierung jedenfalls nicht gerecht. Auch in Zukunft sollten zwei Drittel der jungen Menschen über die berufliche Bildung den Einstieg in einen Beruf finden können. Diese Jugendlichen dürfen nicht als Außenseiter betrachtet und bildungspolitisch vernachlässigt werden.

Gemessen an diesen Fakten, steht die Bildungspolitik in Deutschland Kopf – ja sie ist auf Verkopfung fixiert. Georg Picht feiert offenbar eine Wiedergeburt mit seinem 1963 ausgesprochenen Diktum: „Wir brauchen mehr Abiturienten, auch wenn wir sie nicht brauchen.“ Am Ende jedenfalls mustert ein Meister des Heizungsbaus in einem kalten Wintermonat mit massenhaften Heizungsproblemen einen – womöglich mit einem Genderthema promovierten oder gar habilitierten – Soziologen doch eher mitleidig von der Seite. Jedenfalls können unsere NGOs samt Sozialindustrie gar nicht so viele Sozialwissenschaftler beschäftigen, wie sie von den Hochschulen produziert werden. Hier gilt wohl, was Helmut Schelsky 1975 in seiner Kritik an der damals schon entstandenen Akademisierungseuphorie unter dem Buchtitel zusammenfasste: „Die Arbeit tun die anderen“. Oder andersrum: Wenn Maurer, Maler, Heizungsmonteure, KfZ-Mechatroniker, Müllmänner usw. längere Zeit streiken, dann hat das gravierendere Auswirkungen auf das Alltagsleben, als wenn Zigtausende Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaftler die Arbeit niederlegen.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/akademisierung-provoziert-gigantischen-fachkraeftemangel/


eingetragen von Kevin Kraus am 12.04.2017 um 11.52

tichyseinblick.de, 10.04.2017

ENGEL ALOISIUS
G8 oder G9 – Vom Ende einer Realsatire


VON JOSEF KRAUS

So hoffen wir denn im Interesse des gymnasialen Anspruchs sowie seiner Schüler in Bayern und über Bayern hinaus auf gute Eingebungen des Münchners Alois Hingerl im Himmel, der angeblich als Götterbote die bayerische Staatsregierung berät.

Acht Jahre Gymnasium oder neun? Kein bildungspolitisches Thema hat die Öffentlichkeit seit Jahrzehnten so in Atem gehalten wie diese Streitfrage. Nun, es gibt – wenige – ökonomische Gründe für ein G8; und es gibt – viele – pädagogische, entwicklungspsychologische Gründe pro G9. Diese Gründe abzuwägen, reichen 4.000 Zeichen an dieser Stelle nicht aus. In der „hohen“ Politik spielen Gründe und Argumente ohnehin eher selten eine Rolle. Hier geht es um sachfremde Motive, die mit Pseudoargumenten kaschiert werden. Zum Beispiel das Motiv, dass man ja Wahlen verlieren könnte und deshalb urplötzlich wieder Sachargumente vorgibt.

Was also sind bzw. waren die Motive, einem ehemals vergleichsweise intakten Gymnasium die 13. Klasse wegzuamputieren? Bei Reichsminister Bernhard Rust war das Motiv 1936/37 eine entsprechende Anordnung Hitlers: Man wollte mit einer Verkürzung des Gymnasiums mit einem Schlag zwei Jahrgänge an Abiturienten und damit an Offiziersanwärtern haben.

In der DDR war das Motiv ab 1949 die Anpassung des Bildungssystems an das sowjetische Vorbild mit zwölf Jahren bis zum Studium. Die Länder der 1949 gegründeten Bundesrepublik stockten das Gymnasium – übrigens gegen den Willen der Westalliierten – ab Beginn der 1950er Jahre wieder auf neun Jahre auf. Für Helmut Kohl waren es bei einem entsprechenden CDU-Parteitagsbeschluss 1981 und im Kontext mit der Einheitlichen Europäischen Akte (EEA) von 1987 europapolitische Motive für eine Kappung der 9. Gymnasialklasse: Angeblich kamen alle anderen europäischen Länder schneller zum Abitur (wenn man es denn mit diesem Begriff so benennen wollte). Dann kam die Wiedervereinigung. Ein paar neue Länder waren stolz auf „ihre Errungenschaft“ (siehe 1936/37!) einer zwölfjährigen Schulzeit bis zum Studium mit acht (!) Prozent eines Jahresganges. Andere neue Länder lavierten je nach Farbkonstellation der Landesregierung zwischen acht und neun Jahren hin und her.

Nun, steter Tropfen höhlt den Stein. Und so machten sich bald nach der Jahrtausendwende alle „alten“ Länder (Ausnahme: Rheinland-Pfalz mit 12,5 Jahren) auf zum G8. Besonders hervortat sich dabei Bayerns damaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), der zwar selbst 14 Schuljahre bis zum Abitur benötigt hatte, der aber ab Herbst 2003 nach einem 60-Prozent-Ergebnis bei der Landtagswahl vor lauter Kraft nicht mehr meinte laufen zu können. Kopf- und konzeptionslos zog er im Frühjahr 2004 das G8 für Bayern durch. Stoibers Durchpeitscher war sein damaliger Staatskanzleichef Erwin Huber, später selbst vorübergehend CSU-Vorsitzender, der alle Einsprüche gegen ein G8 mit so umwerfenden „Argumenten“ wie den folgenden plattmachte: „Wenn man einen Sumpf trockenlegen will, darf man nicht die Frösche fragen.“ Oder nochmals Huber: „Wenn ich meine Tochter in der 12. Klasse an einem Schultag erst um 9 Uhr aus der häuslichen Dusche kommen sehe, dann weiß ich, dass es im neunjährigen Gymnasium Leerlauf gibt.“ (Vater Huber war sich da wohl seiner erzieherischen Verantwortung nicht so ganz bewusst.)

Nun also gilt in Sachen Gymnasium nach 13 Jahren permanenter Reformen der Reformen der Reformen: „ROMA LOCUTA, CAUSA FINITA“. (Rom, in diesem Fall Horst Seehofer höchstpersönlich, hat gesprochen, die Sache ist beendet.) Endlich, möchte man erleichtert aufatmen. Ehe man aber jetzt glaubt, dass nun alles wieder in Butter ist, sollten noch einige entscheidende Fragen geklärt werden: Ist es wirklich sinnvoll, dass die vermutlich maximal zehn Prozent Schüler, die nach acht Jahren Abitur machen wollen, ausgerechnet die 11. Klasse auslassen? Wird das neue G9 ein in die Länge gezogenes G8 light? Was ist 2025, wenn es in Bayern außer ein paar „Springern“ gar keinen Abiturjahrgang gibt, weil die letzten „G8er“ 2024 mit Abitur verschwinden und erst 2026 die ersten „G9er“ ihr Abitur machen?

So hoffen wir denn im Interesse des gymnasialen Anspruchs sowie seiner Schüler in Bayern und über Bayern hinaus auf gute Eingebungen des Münchners Alois Hingerl im Himmel, der angeblich als Götterbote die bayerische Staatsregierung berät. Er möge die Einsichten mitbringen, dass wir deutschlandweit wieder ein Gymnasium brauchen, das Atteste der Studierbefähigung und nicht nur der Studierberechtigung vergibt.

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/g8-oder-g9-vom-ende-einer-realsatire/


eingetragen von Kevin Kraus am 04.04.2017 um 20.21

04. April 2017, 13:27 Uhr

Nächtliche Fehlerjagd

Der Apostroph muss weg!

In Bristol korrigiert ein Mann nachts heimlich Ladenschilder, und das seit Jahren. Die BBC war mit ihm unterwegs. Er sagt: "Falsche Apostrophe sind ein Verbrechen."


"Amy's Nail's" - das ging gar nicht. Der überflüssige Apostroph auf dem Schild eines Nagelstudios in Bristol sei so "laut und aufdringlich" gewesen, dass er ihn "nicht ertragen" konnte. Sagt ein Mann, der in seiner Freizeit heimlich Ladenschilder ausbessert.

Jon Kay, Journalist der BBC, hat den selbsternannten "Grammatikwächter" aufgespürt und ist mit ihm um die Häuser gezogen. Die Identität des Mannes gibt der britische Sender nicht preis. Nur so viel: Er sei tagsüber Ingenieur und korrigiere seit 13 Jahren nachts öffentlich sichtbare Rechtschreibfehler.

Er trägt einen zweieinhalb Meter langen Stab bei sich, mit dem er die Ladenschilder erreichen kann - und er überdeckt falsche Apostrophe nicht mit Farbe, sondern mit unauffälligen Aufklebern.

"Ich glaube nicht, dass das Beschädigung ist", sagte der Mann der BBC. "Die falschen Apostrophe auf Geschäften und Garagen sind ein größeres Verbrechen." Das bringe der Jugend die falsche Grammatik bei.

Auf Twitter begrüßten viele Nutzer die Aktionen - und steuerten eigene Vorschläge für Schilder bei, die einer Korrektur bedürften:

lov/Reuters

URL: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/grossbritannien-der-apostroph-muss-weg-a-1141768.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 29.03.2017 um 20.32

[SHEV] Studie: Mehr Matheunterricht lockt Frauen nicht in MINT-Berufe - im Gegenteil

Berufswahl
Mehr Matheunterricht lockt Frauen nicht in MINT-Berufe

Baden-Württemberg: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen untersuchten Gender-Effekte der Oberstufenreform.

29.03.2017 Baden-Württemberg Pressemeldung Universität Tübingen, Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung

Eine Erhöhung der Pflichtstunden für Mathematik in der Oberstufe führt nicht automatisch dazu, dass sich mehr Frauen für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entscheiden. Im Gegenteil: Die Reform der gymnasialen Oberstufe, nach der alle Schülerinnen und Schüler Mathematik auf Leistungskursniveau belegen müssen, hat die Geschlechtsunterschiede in Bezug auf die Interessen im MINT-Bereich noch verstärkt. Schülerinnen hatten außerdem nach der Reform weniger Selbstvertrauen in ihre eigene Mathematikkompetenz als vorher. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Graduiertenschule und des Forschungsnetzwerkes LEAD an der Universität Tübingen in einer Studie über die Gender-Effekte der Oberstufenreform herausgefunden. Die Ergebnisse wurden im Journal of Educational Psychology veröffentlicht.

Seit der Oberstufenreform 2002 muss in Baden-Württemberg das Kernkompetenzfach Mathematik von allen Schülerinnen und Schülern vierstündig in den letzten beiden Jahrgangsstufen vor dem Abitur belegt werden. Eine Belegung auf „Grundkursniveau“ mit weniger Unterrichtsstunden ist seither nicht mehr möglich. Damit soll eine hohe Qualität an Mathematikkenntnissen gewährleistet werden. Da gute Mathematikkenntnisse in Zusammenhang mit der Wahl von Studienfächern aus dem MINT-Bereich stehen, lag die Vermutung nahe, dass sich nach der Reform mehr Mädchen für ein MINT-Studium entscheiden würden.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten deshalb, ob sich die Reform auf die spätere Studienfachwahl auswirkte, welche Effekte sie auf die Mathematikleistung von Mädchen und Jungen hatte, wie Schülerinnen und Schüler ihre eigene Leistung vorher und nachher einschätzten und schließlich auch, ob sich ihr Interesse im MINT-Bereich veränderte. Dazu verglichen die Forschenden Daten von rund 4.700 Schülerinnen und Schülern vor der Oberstufenreform mit Daten von ebenso vielen Schülerinnen und Schülern nach der Reform. Diese wurden im Rahmen einer Langzeitstudie erhoben.

Das Ergebnis: Die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Mathematik haben sich nach der Reform verringert, auch wenn nach wie vor die Jungen besser abschnitten. Aber obwohl die Schülerinnen eine höhere Leistung erzielten, schätzten sie ihre mathematischen Fähigkeiten nach der Reform schlechter ein als zuvor. „Dies könnte daran liegen, dass sie vor der Reform häufiger Grundkurse mit weniger Mathematikunterricht gewählt hatten und das gestiegene Leistungsniveau nach der Reform dazu geführt hat, dass die eigene Leistung geringer eingeschätzt wird“, vermutet Nicolas Hübner, Erstautor der Studie. Das Selbstvertrauen der Jungen in ihre Mathematikkompetenzen hatte sich dagegen nicht verändert.

Die Mädchen zeigten zudem kaum ein größeres Interesse für Tätigkeiten in MINT-Bereichen, während Jungen nach der Reform noch stärker an technisch-praktischen oder forschend-intellektuellen Tätigkeiten interessiert waren.
„Dies deutet darauf hin, dass mit Hilfe von Schulreformen auch Interessen beeinflusst werden können“, erklärt Eike Wille, ebenfalls Erstautorin der Studie. Allerdings sei der Zusammenhang noch wenig erforscht und müsse genauer untersucht werden. Die Geschlechtsunterschiede bei der Studienfachwahl im MINT-Bereich haben sich durch die Reform nicht verändert. Hier entscheiden sich immer noch deutlich mehr Männer als Frauen für diese Studiengänge.

Laut den Autorinnen und Autoren lassen sich die Ergebnisse in eine Reihe von Studien einordnen, die zeigen, dass Bildungsreformen häufig zu deutlich geringeren Effekten führen als ursprünglich erwartet.

Darüber hinaus werden sie in vielen Fällen auch von unerwarteten Nebenwirkungen begleitet. „Reformen im Bildungssystem gleichen bislang viel zu oft Blindflügen“, resümiert Ulrich Trautwein, Direktor der Graduiertenschule und des Forschungsnetzwerkes LEAD. „Die Ergebnisse unserer Studie unterstreichen die Bedeutung von systematischer Begleitforschung vor, während und nach der Durchführung von Bildungsreformen“.

https://bildungsklick.de/bildung-und-gesellschaft/meldung/mehr-matheunterricht-lockt-frauen-nicht-in-mint-berufe/

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 27.03.2017 um 19.24

[SHEV] Segregation bzw. Ghettoisierung - trotz Gemeinschaftsschulen nicht zu verhindern / Berlin


24.03.2017 14:35 Uhr
Bildungschancen in Berliner Bezirken - Wie soziale Unterschiede die Abiturquote bestimmen

Wo ist die Abiturquote am höchsten, wo am niedrigsten? Frappierende Zahlen spiegeln die soziale Unterschiede zwischen den Berliner Bezirken. von Susanne Vieth-Entus
Nicht alle Berliner haben die gleichen Chancen Abitur zu machen.

Sage mir, wo du zur Schule gehst, und ich sage dir, welche Zukunftschancen du hast: Wie sehr diese Aussage zutrifft, belegen aktuelle Zahlen zu den Berliner Schulabgängern. Demnach ist die Abiturquote in Steglitz-Zehlendorf doppelt so hoch wie in Neukölln oder Marzahn-Hellersdorf. Entsprechend umgekehrt verhält es sich mit der Quote der Schüler ohne Abschluss – sie ist in Neukölln und Mitte sogar sechs bis sieben Mal höher als in Berlins Südwesten. Dies geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Heiko Melzer hervor.

Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf wird weit überdurchschnittlich oft die Hochschulreife erworben: Wie in Steglitz-Zehlendorf schafften es hier mehr als zwei Drittel des Jahrgangs 2015/16, mit dem Abiturzeugnis in der Hand die Schule zu verlassen. Bei den Schülern ohne Abschluss hingegen steht – gleich nach Steglitz-Zehlendorf – Pankow am besten da: Nur drei Prozent der Schüler erreichten hier nicht einmal die Berufsbildungsreife – den früheren Hauptschulabschluss.

Auffällig ist abermals der Bezirk Mitte: Er ist schon seit Jahren dafür bekannt, extrem viele Schüler ohne Abschluss aus seinen Schulen zu entlassen. Daran hat sich abermals nichts geändert: Die Quote liegt bei 13,4 Prozent und toppt noch Neukölln (12,2); berlinweit sind es sieben Prozent, was 1800 Zehntklässlern entspricht – das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) präsentiert in der Antwort auf Melzers Anfrage nur die „Schulabgänger der allgemeinbildenden Gymnasien und Sekundarschulen“. Hinzu kommen noch 650 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Der Wunsch der Eltern, ihre Kinder in guten Bildungsumfeldern lernen zu lassen, führt dazu, dass in den Bezirken mit hoher Abiturquote viele bezirksfremde Schüler lernen. So kommen im geburtenarmen Steglitz-Zehlendorf über 120 Schulkinder auf 1000 Einwohner, während im geburtenstarken Neukölln nur 90 Kinder auf 1000 Einwohner vom Statistischen Landesamt gezählt werden. . Überproportional viele Schüler verzeichnet auch Reinickendorf.

Eltern schicken Kinder in andere Bezirke

Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn- Hellersdorf und Mitte zählen zu den Bezirken mit vielen „flüchtigen“ Schülern: Offenbar sind die Eltern dort nicht von der Qualität ihrer wohnortnahen Schulen überzeugt. In Friedrichshain-Kreuzberg mag diese Tendenz noch dadurch verstärkt worden sein, dass der Bezirk sich der Gründung von freien Schulen widersetzte. Im Ergebnis sind Eltern weggezogen oder schicken ihre Kinder in andere Bezirke, wie die Zahlen des Statistischen Landesamtes belegen.

34 Prozent der Migranten machen Abitur

Melzer wollte auch wissen, wie die Schüler aus Zuwandererfamilien im Vergleich zu denen aus deutschsprachigen Familien abschneiden. Diese Frage wird ihm allerdings nicht beantwortet – stattdessen bekommt der Abgeordnete von Staatssekretär Rackles nur die Gesamtzahlen – Deutsche und Migranten zusammen – sowie die separaten Zahlen zu den Migranten. .

Um die Schulabschlussquoten separat für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund ausrechnen zu können, müsste man also erst zum Taschenrechner greifen. Wenn man das nicht tut, erfährt man lediglich, dass unter den Migranten 34 Prozent das Abitur schaffen, während die Gesamtberliner Quote bei 47,4 Prozent liegt. Melzer kritisierte am Dienstag angesichts der fehlenden Quoten für die deutschsprachigen Kinder „mangelnde Transparenz“ und vermutete, dass sich die Bildungsverwaltung „für die Ergebnisse nach 20 Jahren SPD-Ressortverantwortung schämt“. .

Generell hängen die Bezirkszahlen auch davon ab, welche Migrantengruppe jeweils in der Mehrheit ist. Im Marzahn-Hellersdorf und in Lichtenberg, wo überdurchschnittlich viele Jugendliche vietnamesischer Herkunft, zur Schule gehen, liegt die Abiturquote der Zuwandererkinder fast gleichauf mit der Gesamtzahl für alle Schüler. Hingegen gibt es Bezirke wie Tempelhof-Schöneberg, wo die Abiturquote der Migranten weit zurückbleibt. Dies entspricht den Befunden von internationalen Bildungsstudien, die den Schülern türkischer und arabischer Herkunft – die in den Berliner Innenstadtbezirken dominieren – die schwächsten Lernergebnisse bescheinigen.

Zusammenhang zwischen Abschluss und sozialem Stand


Den Schulabschlussquoten der einzelnen Bezirke entsprechen die sozialen Befunde. Insbesondere eine hohe Arbeitslosenquote geht einher mit den hohen Zahlen von Schülern ohne Abschluss. So leben im Bezirk mit der höchsten Quote der Schüler ohne Abschluss 2500 Familien, die laufende Hilfen zum Lebensunterhalt bekommen, in Neukölln sind es fast 2000. Zum Vergleich: In Treptow-Köpenick sind davon nur 1350 Familien betroffen. An Sozialhilfe erhält Mitte 192 Millionen Euro, Neukölln 180 Millionen Euro, aber Steglitz-Zehlendorf nur 110 Millionen. Insgesamt kommt mehr als jedes dritte Berliner Schulkind - rund 100.000 Schüler - aus Familien, die von Transferleistungen leben. In etlichen Schulen in Neukölln, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof-Schöneberg liegt diese Quote sogar bei über 90 Prozent.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/bildungschancen-in-berliner-bezirken-wie-soziale-unterschiede-die-abiturquote-bestimmen/19551390.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9


eingetragen von Kevin Kraus am 23.03.2017 um 10.15

Je religiöser ein Land, desto schlechter seine Schüler in den Naturwissenschaften
21. März 2017, 11:21

Forscher werteten 76 Länder nach den jeweiligen Schulleistungen und dem Grad an Religiosität aus

Leeds – Religion und die Naturwissenschaften gehen im Normalfall nicht allzu gut zusammen, wie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte in Europa zeigte. Nun haben Gijsbert Stoet (Leeds Beckett Uni) und US-Kollege David Geary (University of Missouri) erstmals für 76 Länder erhoben, ob und wie sich die Religiosität in 76 Staaten auf die Leistungen ihrer 14- bis 15-jährigen Schüler in den Naturwissenschaften und der Mathematik auswirkt.

Grundlage der Auswertung waren zum einen die Daten aus den einschlägigen Schulleistungstests wie Pisa oder Timms, zum anderen erstellten die Forscher eine Rangliste je nach Einfluss der Religion im jeweiligen Land.
Zu den säkularsten Staaten gehören laut dieser Liste Tschechien, Estland, Schweden und Norwegen, zu den religiösesten Katar, Indonesien, Ägypten, Jordanien und Tunesien.

Wie das Team um Stoet im Fachblatt "Intelligence" berichtet, zeigte sich ein ganz eindeutiger Zusammenhang: Je wichtiger die Religion, desto schlechter schneiden die Kinder in den jeweiligen naturwissenschaftlichen und mathematischen Tests ab. Die einfache Erklärung der Forscher: Je mehr Zeit die Kinder im Religionsunterricht und mit anderen religiösen Aktivitäten verbringen, desto weniger Zeit bleibt für alles andere. (tasch, 21.3.2017)

http://derstandard.at/2000054518375/Je-religioeser-ein-Land-desto-schlechter-sinddie-Schueler-in-Naturwissenschaften


eingetragen von Kevin Kraus am 21.03.2017 um 16.13

Streit um Briefe von Britta Ernst und Stefan Studt :
Wahlwerbung der Landesregierung teilweise verfassungswidrig


vom 21. März 2017

Einige Passagen überschreiten „die verfassungsrechtlichen Grenzen zulässiger regierungsamtlicher Öffentlichkeitsarbeit“.

Kiel | Im Streit um möglicherweise verfassungswidrige Wahlwerbung der Landesregierung hat die Opposition juristische Rückendeckung erhalten. Nach Auffassung des unabhängigen Wissenschaftlichen Dienstes des Landtags überschreiten einzelne Passagen in Briefen von Kultusministerin Britta Ernst und Innenminister Stefan Studt (beide SPD) „die verfassungsrechtlichen Grenzen zulässiger regierungsamtlicher Öffentlichkeitsarbeit“.

Wenige Wochen vor der Landtagswahl am 7. Mai kommt die Eskalation des Streits zur Unzeit für die Landesregierung. Der Vorwurf der unerlaubten Wahlwerbung steht im Raum. Das Bundesverfassungsgericht mahnt Regierungen zur Zurückhaltung, je näher der Wahltermin rücke. Die Forderung: Die entstandenen Kosten müssen dem Land erstattet werden.

Ein solches „parteiergreifendes Hineinwirken in den Wahlkampf“ verstoße gegen das aus dem „Demokratieprinzip, dem Grundsatz freier Wahlen und dem Recht der politischen Parteien auf Chancengleichheit abgeleitete Gebot äußerster Zurückhaltung im Wahlkampf“. Die FDP-Landtagsfraktion hatte den Wissenschaftlichen Dienst mit einer Prüfung der beiden Ministerschreiben beauftragt.

Studt hatte im Januar in einem Schreiben an die Mitarbeiter der Landespolizei im hausinternen Intranet berichtet, dass er und Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) sich grundsätzlich darauf verständigt hätten, die Arbeitszeit der Beamten schrittweise zu reduzieren – dies allerdings erst nach der Landtagswahl. Albig habe auf einer Veranstaltung zugesagt, „dass dieses Projekt das erste in einem nächsten Koalitionsvertrag sein wird, das wir umsetzen“, schrieb Studt.

Die Schulministerin hatte in einem Schreiben an Schulleiter, Lehrkräfte Eltern und Schüler nicht nur eine Erfolgsbilanz gezogen, sondern auch darauf hingewiesen, dass die Koalition aus SPD, Grünen und SSW deutlich mehr Lehrerstellen geschaffen habe als von der Vorgängerregierung vorgesehen. Gemünzt war dies auf CDU und FDP. Die CDU vermutete bereits im März, dass die SPD mit den Briefen die Wahlkampfkosten senken wolle.

CDU Landeschef Daniel Günther kündigte unterdessen eine Normenkontrollklage beim Landesverfassungsgericht an. „Das werden wir ab heute vorbereiten“, sagte Günther vor Journalisten in kiel. Seine Partei hatte die Regierung zuvor aufgefordert, auf unzulässige Wahlwerbung zu verzichten und eine detaillierte Kostenaufstellung über die bisher initiierten Aktionen vorzulegen. Beides sei bisher nicht bei der Union eingegangen. Der Landtag wird am Dienstag auf Antrag der CDU über die umstrittene Wahlwerbung debattieren.

Die FDP hatte zuvor angekündigt sich einem möglichen Verfahren der CDU vor dem Verfassungsgericht anzuschließen. Die Schreiben hätten die „Grenzen der parteipolitischen Neutralität verletzt“, sagte Fraktionschef Wolfgang Kubicki am Dienstag. „Das, was gerade passiert in Schleswig-Holstein, ist verfassungswidrig.“ (mit dpa)

Autor: Peter Höver


http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/politik/wahlwerbung-der-landesregierung-teilweise-verfassungswidrig-id16402831.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 10.03.2017 um 05.56

Veröffentlicht am 09.03.17 | Klein, Hans Peter

Verkümmert das selbständige Denken?
Hans Peter Klein im Interview mit Frank Dirk von UniReport der Goethe Universität Frankfurt

Prof. Hans Peter Klein übt in seinem neuen Buch »Vom Streifenhörnchen zum Nadelstreifen« Kritik an der Kompetenzorientierung


UniReport: Herr Prof. Klein, ab 2017 wird es in den Fächern Mathematik und mit Einschränkung in Deutsch, Englisch und Französisch eine Art von Zentralabitur geben – ist doch eigentlich eine gute Nachricht, endlich werden die Abiturleistungen in den Bundesländern vergleichbar(er).

Hans Peter Klein: Das Ganze ist nichts anderes als ein großer Bluff. Zwei Drittel der Gesamtabiturnote entstammt den beiden letzten Jahren der Qualifikationsphase und nur ein Drittel aus den Abiturprüfungen selbst. Die schriftlichen Zentralabiturprüfungen machen davon wieder nur einen gewissen Teil aus, da ja zusätzlich im Abitur noch Prüfungen in einem oder zwei mündlichen Fächern zu absolvieren sind. In einem Testvorlauf von 2013 bis 2016 hatten sich sechs Bundesländer bereit erklärt, jeweils eine gemeinsame Teilaufgabe von vielen weiteren Teilaufgaben in den oben genannten Fächern (außer Französisch) ihren Schülern vorzulegen. Im Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) wurde ein Aufgabenpool entwickelt, in den die einzelnen Bundesländer ihre Vorschläge einreichen konnten, die dann von einem Expertenteam begutachtet, bearbeitet oder modifiziert wurden. Jedes Bundesland kann sich 2017 je nach seinem Gusto aus diesem Aufgabenpool bedienen, auch an seinen eigenen modifizierten Vorschlägen. Bezüglich der prozentualen Gewichtung muss man berücksichtigen, dass die Schüler drei verschiedene Aufgabenfelder abdecken müssen und geschätzte 80 % der möglichen Fächer derzeit gar nicht im Aufgabenpool enthalten sind. Der Anteil an der Gesamtabiturnote liegt nach unseren Berechnungen irgendwo zwischen 1 % und 2 %. Ein angefragtes Ministerium bestätigte diese Einschätzung, der Anteil sei rudimentär. Es ginge vielmehr um die normierende Wirkung der Pool- Aufgaben auf die einzelnen Bundesländer und den Unterricht selbst. Das betrachte ich als den Super – gau schlechthin, denn jetzt werden Länder wie Mecklenburg-Vorpommern, die nach unseren Analysen noch fachlich anspruchsvolle Zentralabituraufgaben mit vom Schüler einzubringendem Fachwissen eingesetzt hatten, dazu gezwungen, das mehr als fragwürdige PISA-Lesekompetenzkonzept der Psychometriker zu übernehmen, das damit normativ in Kürze auch in den Unterricht einziehen wird, ob die Lehrer es nun wollen oder nicht.

Der vollständige Beitrag als PDF zum Weiterlesen:

https://bildung-wissen.eu/wp-content/uploads/2017/03/Unireport_Verk%C3%BCmmert_das_selbst%C3%A4ndige_Denken.pdf

https://bildung-wissen.eu/fachbeitraege/verkuemmert-das-selbstaendige-denken.html


eingetragen von Kevin Kraus am 07.03.2017 um 15.36

[SHEV] Das aktuelle Wahlprogramm der CDU SH zur Landtagswahl 2017

Sehr erfreulich ist, dass das Wahlprogramm zum Thema "Bildung" zahlreiche Forderungen enthält, die mit denen des SHEV übereinstimmen - u.a. das flächendeckende G9 für alle Gymnasien in SH.

Anbei einige entsprechende Auszüge aus dem Abschnitt "Verläßliche Bildung":



Wir werden

- das Einschulalter flexibilisieren. Kinder, die mehr Zeit benötigen, können auf Antrag der Eltern und bei Empfehlungen der Kinder - und Jugendärzte vom Schulbesuch zurückgestellt werden

- das Schreiben wieder auf der Basis von Rechtschreibregeln einführen. Ebenso ist die Beherrschung der Schreibschrift unabdingbar. Die Methode “Lesen durch Schreiben” lehnen wir ab;

- die Schulartempfehlung für eine weiterführende Schulform am Ende der Grundschulzeit wieder einführen;

- verbindliche versetzungsrelevante Schulnoten ab der 3. Klasse einführen. Unterstützend dazu gibt es Kurzberichte über das Lernverhalten und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler;

Gymnasium

Das Gymnasium ist eine tragende Säule unseres Bildungssystems. Die Aufgabe des Gymnasiums - die Vorbereitung auf ein Studium - muss wieder im Mittelpunkt des Unterrichtens stehen. Unsere Abiturientinnen und Abiturienten sollen im nationalen und internationalen Vergleich bestehen können. Dabei muss die Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler sichergestellt werden.

Wir werden

- an der spezifischen Ausbildung des Gymnasiallehrers festhalten. Sie ist für den Erfolg des Gymnasiums unbedingt erforderlich;

- den neunjährigen Weg zum Abitur an allen Gymnasien in Schleswig -Holstein flächendeckend wiedereinführen. Dies werden wir unter Einbindung aller Beteiligten mit den pädagogisch notwendigen Fristen in der kommenden Legislaturperiode umsetzen.

- die Leistungsbewertung von Schülerinnen und Schülern über Notengebung und eine Beschreibung des Lernverhaltens vornehmen;

- einen Wechsel zwischen den Schularten Gymnasien und
Gemeinschaftsschulen wieder ermöglichen;

- Förderzentren als Schule mit Schülerinnen und Schülern erhalten und regionale Kompetenzzentren schaffen;

- die Einrichtung von Klassen für Kinder mit dem Förderschwerpunkt Lernen an geeigneten Standorten ermöglichen, um förderbedürftigen Kindern die Möglichkeit einer geeigneten Beschulung zu garantieren;

- die Mittel für Schulassistenz und Schulbegleitung regional in einem Pool zusammenführen, um sie an den Schulen zielgerichteter für die Inklusion einsetzen zu können. Damit soll auch eine verlässlichere Planung für die einzelnen Schulen und Kinder geschaffen werden. Kinder, die einen persönlichen Assistenzbedarf haben, müssen diesen auch erhalten;

- weiterhin an der Sonderpädagogik als Spezialwissenschaft und einer gesonderten Lehrerausbildung festhalten;

- ermöglichen, dass die Gemeinschaftsschulen eigenständig über die Ausgestaltung des Unterrichtes entscheiden. Wann sie gemeinsam und wann sie differenziert unterrichten, liegt in der Entscheidung der einzelnen Schule;

- keine weiteren Oberstufen an den Gemeinschaftsschulen einrichten. Existierende Oberstufen bleiben erhalten, wenn sie die Anforderungen an eine gymnasiale Oberstufe erfüllen. Zu kleine Oberstufen werden mit benachbarten Oberstufen zusammengeschlossen;

- die naturwissenschaftlichen Fächer grundsätzlich nicht mehr in einem Fach Naturwissenschaften unterrichten lassen, um die Qualität in den Naturwissenschaften zu sichern;

- das Fach Weltkunde wieder in die Fächer Erdkunde, Geschichte und Wirtschaft/Politik aufteilen und eigenständig unterrichten lassen;


Das gesamte Programm ist hier zu finden:
http://www.cdu-sh.de/sites/www.cdu-sh.de/files/downloads/wahlprogramm_cdush_2017_web.pdf


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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 03.03.2017 um 20.08

Ärzte: 70 Prozent der kleinen Kinder daddeln am Handy
Freitag, 03.03.2017, 14:02
Sieben von zehn Kindern im Krippen- und Kita-Alter nutzen Ärzten zufolge das Handy ihrer Eltern mehr als eine halbe Stunde am Tag.

Dies habe eine seit dem vergangenen Jahr laufende Studie in Kinderarztpraxen zum Medienkonsum bei Ein- bis Sechsjährigen ergeben,
teilte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) am Freitag in Weimar mit. Bei kleinen Kindern habe das Handy eigentlich nichts zu suchen, .sagte der Bielefelder Arzt Uwe Büsching, der den am Freitag eröffneten jährlichen Kongress für Jugendmedizin in Weimar leitet. Daran nehmen bis zum Sonntag mehr als 300 Mediziner teil. Für die Studie wurden unter anderem Ergebnisse von bislang rund 3200 Früherkennungsuntersuchungen ausgewertet.
dpa

http://www.focus.de/regional/thueringen/gesundheit-aerzte-70-prozent-der-kleinen-kinder-daddeln-am-handy_id_6735706.html


eingetragen von Kevin Kraus am 02.03.2017 um 09.11

Muslimische Schüler fallen durch „provozierendes Beten“ auf - Wirbel an Wuppertaler Gymnasium

Marie Todeskino
am 01.03.2017 um 14:44 Uhr

Das Wuppertaler Johannes-Rau-Gymnasium hat ein Verbot gegen provozierendes Beten ausgesprochen.

In einem Wuppertaler Gymnasium gibt es Probleme durch „provozierendes Beten“ von muslimischen Schülern
Die Schulleitung sprach ein Verbot aus und forderte die Lehrer auf, entsprechende Schüler zu melden
Die interne Mitteilung dazu gelangte an die Öffentlichkeit und sorgt für Empörung
Die Bezirksregierung sagt: Das Verbot ist rechtens

Wuppertal. Wirbel um das Gymnasium Johannes Rau in Wuppertal: Eine interne Mitteilung der Schulleitung an das Lehrerkollegium gelangte an die Öffentlichkeit und wurde dutzendfach bei Facebook geteilt und diskutiert.

Der brisante Inhalt: „In den vergangenen Wochen wurde zunehmend beobachtet, dass muslimische Schülerinnen und Schüler im Schulgebäude für andere deutlich sichtbar beten, signalisiert durch rituelle Waschungen in den Toiletten, das Ausrollen von Gebetsteppichen, das Einnehmen von bestimmten Körperhaltungen. Dies ist nicht gestattet.“

Die Lehrer werden außerdem aufgefordert, die Fälle der Schulleitung zu „melden“ und die Namen „festzustellen“. Das klingt nach Polizei-Jargon. Werden hier muslimische Schüler wegen ihrer Religionsausübung diskriminiert? Es gibt massive Vorwürfe im Netz.

Das sagt die Bezirksregierung

Die Schule will sich dazu nicht äußern. Doch die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf bestätigte uns: Das Schreiben ist echt, es stammt vom 16. Februar. Es gehe um „provozierendes Beten“ von muslimischen Schülern im Schulgebäude. Mitschüler und Lehrer fühlten sich dadurch bedrängt. So sehr, dass die Schulleitung Maßnahmen ergriff.

Hier ein Bild des Schreibens.
Foto: privat

„Das Verbot des Betens auf provozierende Art in der Schulöffentlichkeit soll das friedliche Miteinander fördern und den Schulfrieden sichern“, schreibt die Bezirksregierung in einer Stellungnahme.

Die Schule wollte die Namen der betreffenden Schüler angeblich nur sammeln, um mit ihnen über Alternativ-Lösungen wie Gebetsräume zu sprechen.

Ist ein Gebetsverbot erlaubt?

Ja, sagt die Behörde. „Die Schulleiterin hat dazu die Möglichkeit im Rahmen des Hausrechts. Das verfassungsmäßige Gebot des Funktionierens des Schulbetriebes und des Bildungsauftrags Art 5 GG, geht der Religionsausübungsfreiheit vor.“ Das sei ganz ähnlich wie beim Schwimmunterricht. Auch hier müssten muslimische Schülerinnen teilnehmen - auch wenn das gegen mögliche Religionsgewohnheiten verstoßen sollte.

„Falscher Eindruck“


Die Bezirksregierung versucht nun, „einen falschen Eindruck“ zu verhindern. Das Gymnasium sei als Schule mit großem Engagement für die Integration von Schülern anderer Religionen oder Herkunftsländer bekannt.

So ganz will man sich aber nicht hinter die Schule stellen: Die Wortwahl in dem Schreiben hält die Bezirksregierung für „unglücklich“. Die Schule muss der Behörde nun über das weitere Vorgehen in der Angelegenheit berichten.

„Provozierendes Beten“ - ist das auch an anderen Schulen ein Problem?

Im Regierungsbezirk Düsseldorf seien ihr keine weiteren Fälle bekannt, sagt Pressesprecherin Dagmar Groß.

http://www.derwesten.de/region/muslimische-schueler-fallen-durch-provozierendes-beten-auf-wirbel-an-wuppertaler-gymnasium-id209791697.html


eingetragen von Kevin Kraus am 01.03.2017 um 20.16

Adresse dieses Artikels:http://www.morgenpost.de/kolumne/arno/article209772717/Von-Ich-geh-nach-Tram-bis-Ich-hol-mich-Doener.html

Arnos Woche
Von "Ich geh nach Tram" bis "Ich hol mich Döner"


Arno Müller beobachtet eine starke Verkürzung der deutschen Sprache. Ist das einfach falsch oder Jugendsprache?
Von Arno Müller
28.02.2017, 08:00

“Ich geh nach Tram“ - Kiezsprache lebt von starken Verkürzungen

Sprache verändert sich und das ist eine Entwicklung wie jede andere auch, eigentlich etwas Positives. Warum also zum Schlimmeren? "Kommst du mit Aldi?" "Musst du Personalabteilung" oder "Ich hol mich Döner, Digga" sind in unserem Alltag angekommen. Gestern hörte ich auf der Straße einen Vater seine Tochter fragen, woher sie den Mann, der sie gerade gegrüßt hatte, kennen würde. Raten Sie mal, was sie gesagt hat? "Von Club!" Was ist das denn? An dieser Antwort stimmt ja gar nichts! Was haben diese Verstümmelungen zu bedeuten? Haben wir es hier mit kleineren Verfehlungen oder schon mit einer eigenen Sprache zu tun?

Mit "Ich mach dich Messer" hat das angefangen, was man inzwischen als "Kiez-Deutsch" bezeichnet und auch in der Schriftform schlägt sich da so einiges nieder: Neulich erklärte mir eine Kollegin, dass sie zwar wüsste, dass "Laura's Blog" falsch geschrieben wäre, dies aber absichtlich so schreiben würde. Warum? Das ist falsches Deutsch! "Nee, Jugendsprache, Alter", grinste sie mich an. Wobei ich ihr zugutehalte, dass sie das nicht respektlos meint, sondern mich damit als "Kumpel" bezeichnet.

Mittlerweile sprechen auch immer mehr Erwachsene diese Sprache, in der es zu so etwas wie "Ey Schule, du hast Problem" kommt. Wollen sie sich anpassen, um mit ihren Kindern auf einer Wellenlänge zu sein? Wissen diese Eltern denn nicht, dass die Kids keine Aussicht auf einen Job haben, wenn sie so dermaßen falsch sprechen? Es stellt doch keine Firma jemanden ein, der "Ich ruf mal Chef" auf eine Beschwerde eines Kunden antworten würde. In der Kommunikation bestimmt der Empfänger, ob sie gelingt. Solange unser Land also kein Kiez ist und unsere Unternehmen keine Straßenecken sind, lohnt es sich, im Deutschunterricht aufzupassen und das Gelernte anzuwenden. Dann schaffen es diejenigen vielleicht auch bald mal wieder "in die U-Bahn" und nicht nur "nach Tram".

Arno Müller ist Programmdirektor von 104.6 RTL und Moderator von "Arno und die Morgencrew" (Montag bis Freitag von 5 bis 10 Uhr)


eingetragen von Kevin Kraus am 26.02.2017 um 08.17

[SHEV] Ruhe und Frieden (mal wieder ein nicht veröffentlichter Leserbrief) Gestern 19:07 Uhr
Von: Ulrich Kliegis
An: landesweite Mailingliste der Initiative G9 jetzt! u. SHEV

Am 17.2.17 schickte ich den Kieler Nachrichten den folgenden Text als Leserbrief. Er wurde nicht veröffentlicht.

Wie vordem, verteile ich ihn jetzt hier.

Beste Grüße,

U.Kliegis

"
Zum Leserbrief von Frau Houtman-Abitz, KN vom 17.2.17:

Ruhe und Frieden mit G9!

Frau C.Houtman-Abitz behauptet in ihrem Leserbrief (KN v.17.2.17), die
flächendeckende Wiedereinführung von G9 an unseren Gymnasien würde zu
"Unfrieden und Unruhe an den Schulen " führen. Sie bleibt dafür aber jeden Beleg
schuldig. Woher soll das auch herrühren? Das ist unfundierte Angstmache.

Als Niedersachsen (mit SPD-Grünen-Regierung, SPD-Bildungsministerin) genau
diesen Schritt zum Schuljahrsbeginn 2016/17 vollzogen hat, G9 an allen
Gymnasien für alle, auch für die Schülerinnen und Schüler, die bereits im
G8-Rhythmus lernten, wiedereinzuführen, gab es von keiner einzigen Schule
irgendwelche Nachrichten über "Unfrieden oder Unruhe".

Im Gegenteil - von Stund an herrscht dort seitdem wieder eine entspannte,
konstruktive Arbeitsatmosphäre.

Geben wir allen, die bis zur Einführung von G8 eine Chance auf einen vollständigen
gymnasialen Bildungsweg hatten, wieder die Chance, diesen wieder zu
beschreiten.

Ein G9-Abi an einer Gemeinschaftsschule ist wie die Disco-Version von
Beethovens Neunter. Ein Hilfsweg, aber keine Alternative zum Lernen auf
gymnasialer Anspruchsebene von der 5. Klasse an. An Gemeinschaftsschulen
erfolgt der Unterricht bis zum 9. Jahrgang auf Hauptschulniveau, darauf folgt ein
Jahr auf Realschulabschlußebene, und erst dann folgen noch drei Jahre auf
gymnasialer Anforderungsebene. Es ist doch wohl schlüssig, daß dabei weniger
Wissen vermittelt wird als in neun Jahren Gymnasium. Das Ergebnis an den
Universitäten und Fachhochschulen bestätigt das.

Angesichts rapide steigender Lebenserwartung, verlängerter Lebensarbeitszeit und
höheren beruflichen Anforderungen ist eher ein weiteres Schuljahr, z.B. als
obligatorisches Vorschuljahr, und parallel dazu die Abschaffung der
Entwicklungsstand-unabhängigen Zwangseinschulung aller Sechsjährigen sinnvoll
und notwendig. So pflegen es z.B. die Niederlande, und die sind bei PISA immer
unter den weltweiten Top-10. Und u.a. in Schweden beginnt die Schulpflicht erst mit
sieben Jahren.



eingetragen von Kevin Kraus am 25.02.2017 um 07.02

Neudeutsch – Evolution des Guten

http://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/neudeutsch-evolution-des-guten/

Von Alexander Wallasch

Fr, 24. Februar 2017

Selbstverständlich hat auch ZDF Heute einen eigenen Twitter-Account – hier werden 300.000 Follower Tag für Tag mit einer Reihe von News-Meldungen aus der Nachrichten-Redaktion versorgt in maximaler Twitter-Länge von 144 Zeichen.

Eine Meldung am 20. Feb. 2017 um 11:55 Uhr ging beispielsweise so:

„Lesen und Schreiben – wird an vielen #Grundschulen in #Frankfurt zum Nebenfach. Viele #Lehrer müssen vor allem erziehen und integrieren.“

Viele kommentierten. Und unter jedem Kommentar folgte noch eine „Unterhaltung“ mit noch mehr Kommentaren, denen dann wieder einen Unterhaltung folgte usw. Prinzip stille Post also.

Aber wie ging noch mal die Ursprungsmeldung von ZDF Heute? Da hieß es nämlich, dass in Frankfurt Lesen und Schreiben an Grundschulen eine Nebenfach geworden sei, weil die Lehrer vor allem erziehen und integrieren müssten, also Arbeit leisten, die ja normalerweise gesamtgesellschaftlich in den Familien und der Nachbarschaft passiert. Und das, obwohl im Zuge der Einwanderungs- und Flüchtlingskrise versprochen wurde, mehr Lehrer einzustellen.

Alles nur Lippenbekenntnisse in verdrehtem Politikerdeutsch? Was versprach der nun abgedankte Oberlehrer Sigmar Gabriel noch 2016 der Frankfurter Rundschau?

Geht die Bundestagswahl 2017 verloren, dürfte das für Gabriel das Ende seiner Karriere bedeuten. Ganz fremd ist ihm der Gedanke offenbar nicht. In Goslar berichtet er von seiner Zeit in der Erwachsenenbildung, als er Spätaussiedlern Deutsch beibrachte. Der Arbeitsvertrag ruht nur: ‚Ich könnte, wenn alles schief geht, sofort wieder anfangen‘, sagt Gabriel. Heute würde er Flüchtlinge unterrichten.

Vielleicht sollte ihn mal einer dran erinnern.

Aber vielleicht irren wir uns auch. Möglicherweise ist korrektes Lesen und Schreiben lernen der deutschen Sprache längst eine unliebsame Nebensächlichkeit. Ein alter blonder Zopf. Wer könnte so denken? Wo sitzen die klugen Köpfe, die so etwas wissen? Genau, im Familienministerium! Dort empfiehlt man „Leichte Sprache“.

Quasi als Übergangslösung hin zu einer glücklicheren, weil nun gemeinschaftlich defizitären Gesellschaft. Gewissermaßen als Appetizer bekommt man zunächst das Ministerium selbst erklärt:

„Die Internet-Seite ist vom Bundes-Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das kurze Wort dafür ist BMFSFJ. So spricht man das: bee emm eff ess eff jott.“

(LMAA heißt übrigens auch was, das man besser nicht sagt, aber unverfänglicher so sprechen könnte: ell emm ahh ahhhhhh!)

Als Nächstes erfahren wir, dass man mit „Leichter Sprache“ viel näher an der Demokratie dran ist. Klar, wenn ich zu jemandem spreche wie zu einem Kind, dann kann es sein, dass mich auch ein Erwachsener auf dem Niveau eines Kindes versteht. Verstehen Sie?

Und auch unsere Demokratie wird erklärt. Hier wäre es allerdings günstig, im Brabbeldeutsch wenigstens faktisch korrekt aufzutischen:

„Damit jeder mit-entscheiden kann: Die Menschen in Deutschland wählen Politiker. Politiker arbeiten in der Bundes-Regierung von Deutschland. Sie entscheiden zusammen wichtige Sachen. Für alle Menschen in Deutschland. Zum Beispiel Gesetze. Oder Sachen mit Geld.“

Nein, liebes Ministerium, nicht jeder kann mitentscheiden, sondern lediglich die Wahlberechtigten. Die wählen auch die Politiker, na ja, mehr die Parteien. Und die wenigstens von denen arbeiten dann in der Bundesregierung usw.

Klar, so ein „Demokratie-leicht-gesprochen-Diskurs“ will auch bebildert sein wie ein lustiger Comic. Das erinnert Sie an was? Genau! An unsere heiß geliebte Baby & Familie, dieses Gratisblättchen mit den Amadeu-Antonio-Stiftung gepimpten sexy Blondzöpfchen. Deutschmädels, die zwar lecker anzuschauen sind, aber in Wahrheit doch nur böse Nazi-Tussen sind, die man am Blondzopf erkennen kann, die wohl am liebsten im Kindergarten an die Kleinen Hakenkreuzfähnchen verteilen würden – aber da stehen die Erzieherinnen jetzt dank Baby & Familie Gewehr bei Fuß!

Nun ist die Evolution des Guten weiter vorangeschritten: im Kursus für Flachzangen-Deutsch hat unsere Brünhilde aus Baby & Familie nun Abbitte geleistet und ihren linken Arm um einen traurig schauenden Mann mit Turban gelegt. Sie freut sich ganz dolle. Er allerdings weiß, seinem Blick nach zu urteilen, noch nicht so ganz, was von der konvertierten Nazi-Göre zu halten ist, die da so konkret auf Tuchfühlung geht.



Und wie lautet der dazugehörige Text im Kasperl-Deutsch?

„Und alle Menschen sollen sich gut verstehen. Und etwas über andere Menschen lernen. Alle müssen zusammen-halten: Damit kein Mensch in Deutschland Angst haben muss. Und damit alle gut zusammen-leben können.“

Man stelle sich mal theoretisch vor, die Macher dieser Internet-Seite (welche Werbeagentur hat’s gemacht? Wer hat den Etat gehenselt?) hätten stattdessen so einen gesterndeutschen Sprech aus der Kultur-Mottenkiste ausgewählt:

„Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille

sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,

geht durch der Glieder angespannte Stille –

und hört im Herzen auf zu sein.“


Nein, das ist nicht nur für integrationsferne unerzogene Grundschüler völlig unzumutbar. Dann doch besser regelmäßige Neuigkeiten aus dem Schwesig-Ministerium. Ein Klick und schon ist man dabei: Dann bekommt man es in Leicht-Deutsch auf’s Handy per e-mail.

„So spricht man das: i meel.

Wenn Sie das möchten:

Sie klicken auf Newsletter.

So spricht man das: njuus let ta.

Das ist Englisch für Nachrichten-Brief.“


Nein, wenn wir die vom ZDF getwitterten eklatanten Defizite an deutschen Schulen nicht bald beheben, wenn die versprochenen zusätzlichen Lehrer nicht eingestellt werden, dann wird das Projekt des Bundesministeriums tatsächlich bald Regel sein und nicht Ausnahme. Dann wird die deutsche Kernkompetenz Forschung und Lehre bald nur noch von Eliten auf Eliteunis weitergegeben – im Ausland. Von denen, die eh schon alles haben an ihre Kinder, die auch alles haben wollen. Dann wird ein Land flächendeckend intellektuell abgewickelt und auf das geistige Niveau eines Kindes eingekocht durch Unterlassung.

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 24.02.2017 um 09.45

23.02.2017 21:13
[SHEV] SPD Kreisverband Schleswig-Flensburg zur G8 / G9 – Debatte

Von: Schulz, Astrid
An: Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.

„Wer den Schulfrieden stört und Wind sät, wird Eltern-Sturm ernten.“

Hoffentlich!
Der Schulfrieden ist in SH seit langem gestört - seit eben die erprobten und bewährten Schulstrukturen zerstört wurden: Abschaffung der Haupt- und Realschulen, Zwangsumwandlung der Gesamtschulen zu Gemeinschaftsschulen, Zwangsumwandlung der Regionalschulen zu Gemeinschaftsschulen, Abschaffung der Förderschulen bei gleichzeitigem Zwang zur Inklusion an Regelschulen, Neuschaffung von 18 Oberstufen an Gemeinschaftsschulen (obwohl diese weder von den Schülerzahlen, noch aus pädagogischer Sicht notwendig waren), die Zwangseinführung von G8 an den Gymnasien, die Abschaffung der Wahlfreiheit G8 / G9 an den Gymnasien nach knapp 2 Jahren, die schleichende Umwandlung der Gymnasien zu Einheitsschulen durch die Abschaffung der Schulartempfehlung, die Einheitslehrerausbildung und das "Kabinettsystem"....

Ganz zu schweigen von anderen reformpädagogischen Maßnahmen wie die Abschaffung von Noten, "Sitzenbleiben" und Quasi-Abschaffung von Schrägversetzungen vom Gymnasium, Lernmethoden wie "Lesen durch Schreiben" [+ Rechtschreib„reform“(kk)], Vermittlung von Kompetenzen statt Wissen, JÜL an den Grundschulen, Zwangseinschulung mit 6 Jahren auch bei fehlender Schulreife...

Wer war für all das noch einmal verantwortlich? Und den jetzigen Ist-Zustand nun mit dem Wort "Schulfrieden" zu zubetonieren, obwohl vieles noch im argen liegt, ist mehr als grenzwertig: INKLUSION ohne ausreichende personelle und räumliche Ausstattung, Lehrermangel (der durch die zusätzlichen Oberstufen verschärft wurde), chronischer Unterrichtsausfall seit Jahren....

ASE


Auszug aus dem SPD-Text:
„Freiheit für die Nordsee, nieder mit den Deichen“ – Ein absurdes Bildungstheater der CDU

Extreme Äußerungen erreichen eine erhöhte Aufmerksamkeit. Das für sich ist nicht absurd, sondern im Wahlkampf sehr erwünscht. Allerdings hat alles seine zwei Seiten und ein Schuss könnte auch nach hinten losgehen.

Man mag zu G8 oder G9 an Gyms stehen, wie man will, wichtig ist keine erneute Schulstrukturdebatte loszutreten, auch wenn man ein Spektakel (oder Aufmerksamkeit) noch so nötig hat.

Wie schon 2007 hat diese Art von Bildungsdebatte keinen pädagogischen Mehrwert! Wie schon das „neue“ Schulgesetz beschreibt, geht es doch darum eine neue Lehr- und Lernkultur in einem SCHULSYSTEM und nicht in einer Schulart zu betrachten!

Individuelle Förderung, der Stoff aus dem die Träume sind, hat nichts und überhaupt nichts mit einer Struktur zu tun. Wenn wir an den OECD-Standard Anschluss halten wollen oder kleinteiliger gesprochen, an die Bildungsspitzenländer in unserer Bildungsrepublik, dann sollten wir gerechter und qualitativ noch hochwertiger werden! Wir sind auf diesem Weg und das ist gut so. Digitalinklusive Bildungssysteme sind die Zukunft; einige Modellschulen sind auf dem Wegu nterstützt von unseren Universitäten. Übrigens, berufsbildende, Gemeinschaftsschulen sowie Förderzentren stehen mit in der ersten Reihe, neben Gymnasien – zusammen als unser Schulsystem.

Und nun wollen wir allen Ernstes nur aus vermeintlich wahlkampftaktischen Gründen zurück in eine nichtsnutzige Strukturdebatte?!…….

Die Landtagsabgeordneten Birte Pauls aus Schleswig merkt an: „Das ist eine populistischen Rolle rückwärts. Wir setzen auf Qualität und 100 % Unterrichtsversorgung und gute Rahmenbedingungen für alle Beteiligten.“

Landtagswahlkandidaten Karl-Heinz Engkusen erklärt: „Wer den Schulfrieden stört und Wind sät, wird Eltern-Sturm ernten.“

http://spd-schleswig-flensburg.de/Thema/allgemein/


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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See



eingetragen von Kevin Kraus am 21.02.2017 um 15.43

Grundschullehrer:
Wo seid ihr, Kollegen?
Frankfurter Grundschullehrer klagen über zu hohe Arbeitsbelastung und zu schlechte Schüler. Was ist da los?

Von Arnfrid Schenk
16. Februar 2017 DIE ZEIT Nr. 8/2017, 16. Februar 2017 300 Kommentare

Grundschullehrer ist ein Traumjob: Neugierige, lernwillige Kinder, leichter Stoff, früher Feierabend. Wirklich? In vielen Frankfurter Grundschulen scheint sich der Job in einen Albtraum zu verwandeln. "Manche Lehrer stehen kurz vor dem Kollaps", sagt Benedikt Gehrling, Sprecher der Frankfurter Grundschulleiter und selbst Rektor seit 2003. Er wolle nicht jammern, sagt er. Aber da laufe gerade etwas total aus dem Ruder.

Deshalb hat er mit Kollegen kürzlich einen Brief an den hessischen Kultusminister Alexander Lorz (CDU) geschrieben. Auf den drei Seiten ist zu lesen, dass Grundschullehrer in Frankfurt eine "kaum zu bewältigende Arbeitsbelastung" aushalten müssten. In vielen Stadtteilen hätten mehr als 80 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund, viele von ihnen, obwohl in Frankfurt geboren, kämen ohne ausreichende Deutschkenntnisse in die Schule. Viele Eltern seien ungebildet und arbeitslos. Dazu müssten die Lehrer seit einigen Jahren die Inklusion meistern, behinderte und verhaltensauffällige Kinder in Regelklassen unterrichten. Mit den Flüchtlingskindern sind jetzt noch viele neue Herausforderungen dazugekommen. Ohne zusätzliche Ressourcen sei das nicht mehr zu bewältigen. Es brauche mehr Lehrer und mehr Geld. Guter Unterricht sei sonst unmöglich.

Unterschrieben haben den Brief 60 Grundschulrektoren; es gibt in Frankfurt rund 80 Grundschulen, das ist eine satte Zweidrittelmehrheit. Ist es tatsächlich so schlimm?


Ein Mittwochmorgen Anfang Februar in einer Frankfurter Grundschule. In Gruppenarbeit sollen Drittklässler ein Bild beschreiben. Zehn Minuten dauert es, bis es zu ersten Handgreiflichkeiten kommt. Ein Mädchen weint, ihr Sitznachbar hat sie ins Gesicht geschlagen. Während die Lehrerin den Übeltäter zur Rede stellt, beginnt am Nebentisch eine Rangelei. "Wir brechen die Gruppenarbeit ab!", ruft die Klassenlehrerin. "So geht es nicht."

Die 3c hat ihr Klassenzimmer im zweiten Stock eines Schulgebäudes aus den sechziger Jahren. Unter der Fensterfront steht ein Regal, in dem jeder Schüler ein Fach hat. Man liest: Aysche, Muhammad, Valeria, Dragan, 23 Namen, nur zwei davon lassen auf deutsche Muttersprachler schließen. Das sei nicht ungewöhnlich, sagt die Klassenlehrerin. Ihr Name soll nicht in der Zeitung stehen, genauso wenig der Name der Schule und die richtigen Namen der Kinder. Nennen wir die Lehrerin Frau Frei.

Auf dem Pausenhof erzählt Frau Frei in einer windgeschützten Ecke aus ihrem Alltag: von Schülern, die in der ersten Klasse "nur rudimentär" Deutsch können. Die mit Begriffen wie Ranzen, Lineal oder Heft nichts anzufangen wissen. Die Vergangenheitsformen lernen müssen wie bei einer Fremdsprache und nicht wissen, welcher Artikel zu welchem Wort passt. Die zu Hause mit ihren Eltern Rumänisch, Russisch, Arabisch oder Türkisch sprechen.

Seit 25 Jahren ist Frau Frei Lehrerin, seit 20 Jahren unterrichtet sie an dieser Schule. Schon damals war der Anteil der Schüler mit ausländischen Wurzeln hoch, er lag bei 40 Prozent. Aber erst seit einigen Jahren sind deutsche Muttersprachler die Ausnahme. Dabei wären sie als Sprachvorbilder für ihre Mitschüler so wichtig. Hausaufgaben schaffen viele ihrer Schüler nicht, zu Hause bekommen sie keine Unterstützung, nicht wenige Eltern sind Analphabeten. Das Nacharbeiten geht von der eigentlichen Unterrichtszeit ab. Um ihren Schülern gerechter zu werden, hat Frau Frei Fortbildungen für Deutsch als Zweitsprache absolviert.

Und noch etwas hat sich verändert. Frei erzählt von überforderten Familien, die keinen geregelten Alltag haben. Die Hälfte der Eltern ist ohne Arbeit. Viele Kindern beherrschen grundlegende Regeln wie Pünktlichkeit nicht, sie wissen nicht, wie man sich anderen gegenüber verhält. "Wir Lehrer müssen die Aufgaben der Eltern übernehmen."...

… weiter in zeit.de 16.02.2017

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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24306 Plön am See


Anhang:
Videobeitrag des ZDF vom 20.2.17
Protest: Grundschullehrer am Limit
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/grundschulen-am-limit-100.html


eingetragen von Kevin Kraus am 19.02.2017 um 04.55

15. Februar 2017, 15:10 Uhr
Update: 15. Februar 2017, 15:10 Uhr
GEW-Funktionär: Türkei fordert Eltern auf, Erdogan-kritische Lehrer zu melden

Heilbronn Ein einflussreicher Funktionär der Bildungsgewerkschaft GEW wirft der türkischen Regierung vor, Einfluss auf den schulischen Unterricht in Deutschland nehmen zu wollen.

Türkische Konsulate organisieren demnach Veranstaltungen für türkische Lehrer- und Elternvereine mit dem klaren Ziel, Kritik im Unterricht an der Türkei und an Präsident Erdogan zu verhindern.


„Wir wissen sicher von solchen Veranstaltungen in den türkischen Konsulaten in Düsseldorf und Essen. In anderen Städten haben wir von Eltern gehört, dass es auch dort solche Veranstaltungen gegeben haben soll“, sagte GEW-Funktionär Süleyman Ates der Heilbronner Stimme. Ates ist Mitglied im Leitungsteam des GEW-Bundesausschusses Migration, Diversity, Antidiskriminierung (BAMA).

Die versuchte Einflussnahme betreffe nicht nur den türkischsprachigen Unterricht, oder den muslimischen Religionsunterricht, sondern auch Fächer wie Geschichte oder Sozialkunde. „Die türkischen Konsulate drängen Eltern dazu, Lehrer einzuschüchtern und Lehrer zu melden, die Kritik an der Türkei oder an Präsident Erdogan üben“, sagte Ates der Heilbronner Stimme. Ates sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung“. „Lehrer werden eingeschüchtert, und Eltern werden dazu aufgerufen, sich an den Schulen über einen türkeikritischen Unterricht zu beklagen“, beklagt Ates.

„Ich fordere den türkischen Staat auf, nicht mehr in das deutsche Schulsystem einzugreifen“, sagte der GEW-Funktionär. Er halte es für wahrscheinlich, dass es nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in anderen Bundesländern entsprechende Fälle der versuchten Einflussnahme gegeben hat.

http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2017-02/recep-tayyip-erdogan-gew-einfluss-unterricht-deutschland

http://www.stimme.de/deutschland-welt/politik/dw/GEW-Funktionaer-Tuerkei-fordert-Eltern-auf-Erdogan-kritische-Lehrer-zu-melden;art295,3796277

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 15.02.2017 um 19.36

„Auch eine Folge des Akademisierungswahns“


15. Februar 2017, 09:25 Uhr

Abgebrochene Doktorarbeiten

"700 Seiten sind für alle Beteiligten eine Katastrophe"

Ambitioniert gestartet, frustriert gelandet: Mehr als ein Drittel aller Doktoranden bricht irgendwann die Dissertation ab. Der Arbeitsmediziner Friedrich Hofmann erklärt, wer daran Schuld trägt.


Keine Kraft mehr, kein Geld mehr, keine Lust mehr: Schätzungen zufolge brechen fast 40 Prozent der Doktoranden ihre Dissertation ab. Schuld sei die schlechte Betreuung, urteilt Friedrich Hofmann, emeritierter Professor für Arbeitsmedizin. In seinem Buch "Promotionsfabriken" kritisiert er die Arbeits- und Forschungsbedingungen und sagt, was besser laufen müsste.

UNI SPIEGEL: Ist ein Doktortitel überhaupt hilfreich für die Karriere? Wer stellt schon einen überqualifizierten Mittdreißiger ohne Berufserfahrung ein?

Hofmann: Studien zufolge kann ein Doktor für die Karriere immer noch nützlich sein: Wer promoviert ist, verdient im Durchschnitt mehr als ein Akademiker ohne diesen Titel. Für viele ist das auch ein Statussymbol.

UNI SPIEGEL: Wer eine Dissertation schreibt, verliert wertvolle Lebensjahre im Uni-Betrieb, im Schnitt viereinhalb.

Hofmann: Mit einer Doktorarbeit weist der Verfasser nach, dass er in der Lage ist, eigenständig zu forschen. Das kann er in drei Jahren genauso gut machen wie in sechs. Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, warum sich die Arbeit an einer Dissertation so lange hinzieht. Die Promotion sollte sowohl von der Zeit als auch vom Umfang her begrenzt werden. Eine Arbeit mit 600 bis 700 Seiten ist für alle Beteiligten eine Katastrophe - auch für Betreuer und Zweitkorrektor.

UNI SPIEGEL: Sie waren 13 Jahre lang Vorsitzender eines Promotionsausschusses. Woran krankt das System?

Hofmann: Ein Problem ist die Kleinstaaterei in Deutschland: Es fehlt eine zentrale Stelle, um die Doktorarbeit anzumelden. Deshalb gibt es auch kaum Daten darüber, wie viele Dissertationen begonnen werden. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Bestrebungen, das System zu vereinheitlichen. Aber ohne Erfolg, noch immer existieren mehr als 600 Promotionsordnungen in Deutschland.

UNI SPIEGEL: Fast 40 Prozent der Doktoranden brechen die Promotion ab. Warum?

Hofmann: Fast immer wegen der schlechten Betreuung. Viele Doktorväter lesen die Arbeit erst nach der Abgabe. Das ist fatal. Eigentlich sollten sich Promovend und Betreuer etwa alle zwei Wochen treffen. Aber wenn ein Professor bis zu 20 Doktoranden betreut, ist das nicht möglich. Viele Promovenden müssen sich nebenbei noch um Studierende kümmern und Hausarbeiten korrigieren. Für wissenschaftliches Arbeiten bleibt da immer weniger Zeit.

UNI SPIEGEL:
Gibt es Fächer, in denen es gut läuft?

Hofmann: Eigentlich nicht. Selbst in der Medizin, wo sehr viel promoviert wird, ist die Betreuung furchtbar schlecht. Viele angehende Ärzte arbeiten im Schichtsystem im Krankenhaus und sollen nebenbei für ihre Dissertation forschen. Ein Mediziner hat mir das einmal so geschildert: Entweder stirbt das Enzym im Reagenzglas oder der Patient im Bett.

UNI SPIEGEL: In Hessen kann man nun auch an Fachhochschulen promovieren. Gut oder schlecht?

Hofmann: Erst einmal dürfen ja nur Fachhochschulen mit Forschungsschwerpunkt die Promotion anbieten. Damit schafft der Gesetzgeber ein Zweiklassensystem. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Fachhochschule hatte schon bisher die Möglichkeit zur Promotion, indem er sich einen Betreuer an einer Uni suchte. Ich sehe nicht, warum man daran etwas ändern sollte. Außerdem müssen FH-Professoren mehr lehren als ihre Universitätskollegen. Da bleibt für die Betreuung einer Doktorarbeit ohnehin kaum Zeit.

Interview: Peter Neitzsch

URL: http://www.spiegel.de/spiegel/unispiegel/abbruch-der-doktorarbeit-ein-arbeitsmediziner-ueber-den-schwierigen-schritt-a-1125779.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 11.02.2017 um 07.15

Re: [SHEV] Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) - Studie zum Physik-Unterricht - Hamburg ist Schlusslicht

Von: "Astrid Schulz"

> Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD)
> In keinem Bundesland bekommen die Schüler so wenig
> Unterricht wie in Hamburg. CDU: "Erschreckende Defizite".
>
> Hamburg. Nach dem Problemfach Nummer eins für Hamburgs
> Schüler - Mathematik - rückt nun auch Physik in den
> Blickpunkt. Einer Studie der Deutschen Physikalischen
> Gesellschaft zufolge (DPG) wird in keinem Bundesland so
> wenig Physikunterricht erteilt wie in Hamburg. Das hat
> offenbar auch Konsequenzen für die Leistungen: In der
> aktuellsten Ländervergleichsstudie von 2012 zu den
> Leistungen der Neuntklässler im
> mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich belegt
> Hamburg beim "Fachwissen Physik" zusammen mit Bremen
> vor Nordrhein-Westfalen den vorletzten Platz.

...

Das bundesweite Problem, besonders auch in SH dominant: Es gibt schlicht und
einfach keine Physiklehrer. Man hat schon vor Jahren bei der Werbung für das
Lehramtstudium (nicht nur) dieses Fach sträflich vernachlässigt.

Hinzu kommt: An den Gemeinschaftsschulen (und auch an manchen Gymnasien,
wie man hört), gibt es nur noch einen didaktischen Eintopf namens Nawi, was in
kindergartenhafter Einfachsprache für Naturwissenschaften steht. Da müssen dann
aber auch die Lehrkräfte über das eigene Fach hinaus plötzlich in Fächern
unterrichten, die sie zumindest nicht studiert haben.

Klar, daß sich nicht viele Hochschulabsolventen, die mit ihrem Studienabschluß
nicht nur in anderen Bundesländern, sondern auch in anderen Umfeldern ungleich
attraktivere Aufgaben finden, nicht für den naturwissenschaftlichen
Didaktiker-Zehnkampf begeistern.

Mitteilungen wie jetzt die der DPG sind schon seit Jahren mehr als überfällig -
immerhin ist jetzt mal ein Anfang gemacht. Für alle anderen Naturwissenschaften
gilt das ebenso - es besteht dringender Handlungsbedarf.

Die bestehende Lücke wird sich, sofortige wirkungsvolle Aktivität vorausgesetzt,
aber auch erst in ca. 5 Jahren schließen lassen, so lange dauert der Durchlauf
durchs Studium bis hin zu tüchtigen Lehrkräften.

Auf diese Defizite haben wir seitens des SHEV und auch des Deutschen
Elternvereins schon vor 15 Jahren mehr als deutlich hingewiesen, die Besserwisser
in Fraktionen und Ministerien belächelten das damals.

Vor einigen Jahren sprach sich ein CDU-Fraktionsvorsitzender im NRW-Landtag
dafür aus, die Themen Trigonometrie (also Sinus & Co.) und Logarithmen ganz aus
den Stoffkatalogen zu streichen, weil die ja niemand mehr brauche.

Merke: Die Taste auf einem Taschenrechner ist nicht mit erarbeitetem inhaltlichen
Verständnis gleichzusetzen. Trivial, aber offenbar noch nicht überall rum...

Gruß, schönes Wochenende!

U.Kliegis


eingetragen von Kevin Kraus am 09.02.2017 um 16.06

Sehr geehrte Frau Schulz-Evers,

anbei finden Sie unsere Pressemitteilung als Reaktion auf den von der Landesregierung vorgestellten Bericht zum Unterrichtsausfall.

Mit freundlichen Grüßen

i. A. Nicole Weich
Ass. Landesgeschäftsführer

Landesverband Schleswig-Holstein
Wirtschaftsrat der CDU e.V.


P R E S S E M I T T E I L U N G
Bericht der Landesregierung zum Unterrichtsausfall
ist ein Armutszeugnis


Wirtschaftsrat: „Ohne Fächerdifferenzierung und glaubwürdiges
Zählsystem sind wir keinen Schritt vorangekommen.“


Anläßlich des Berichts der Landesregierung über die Unterrichtssituation im Schuljahr 2015/2016 fordert der Wirtschaftsrat der CDU e.V. unverzügliche Nachreichungen oder eine Abschaffung des neuen Zählsystems PUSH, das ODIS ersetzen sollte. Dazu der Landesvorsitzende Dr. Christian von Boetticher: „Der Bericht ist ein Armutszeugnis. Transparenz sieht anders aus. Ohne Fächerdifferenzierung und ein glaubwürdiges Zählsystem sind wir beim Unterrichtsausfall keinen Schritt vorangekommen.“ Damit fehle nicht nur die Grundlage für eine gezielte Bekämpfung des Unterrichtsausfalls, sondern ebenso für eine fundierte Lehrerkräfteplanung.

„Wenn dieser Bericht nach der Einführung des Zählsystems PUSH nun die Essenz von Millionen teilweise von Hand eingegeben Daten aus allen Schulen in Schleswig-Holstein sein soll, dann ist das ein politisches Alarmsignal.“ Das von einer Elterninitiative gegründete „Fehlstundenportal“ habe nach wenigen Monaten der Datensammlung belegen können, daß das Fach Chemie in Schleswig-Holstein im Vergleich zum Soll am häufigsten ausfällt und zugleich am seltensten fachlich vertreten wird. „Die MINT-Initiative der Ministerin wird zur Schaumschlägerei, wenn beim Stundenausfall diese Fächer nicht besonders ins Blickfeld gestellt werden“, so der Landesvorsitzende. Vielmehr werde durch das Schulfach „NaWi“ Transparenz zu den MINT-Fächern schon im Ansatz abgewürgt.

Der Wirtschaftsrat fordert von der Landesregierung die zügige Offenlegung von Härtefällen, wenn in einzelnen Schulklassen ganze Fächer über Monate ausfallen und niemand etwas dagegen unternimmt. „Wir müssen dringend weg von leeren Durchschnittsbetrachtungen und besonders stark betroffene Schulklassen gezielt unterstützen, um einen katastrophalen Unterrichtsausfall in Schleswig-Holstein ausschließen zu können. Kein Schüler habe das verdient. Wir fordern deshalb eine wirksame Mindestunterrichtgarantie.“ Ohne einen Blick auf diese Härtefälle entbehre der Bericht jeglicher Grundlage, diesen groben Ungerechtigkeiten für unsere Schüler wirksam zu begegnen.

Der Wirtschaftsrat stellt zu den Statistiken des Berichts ferner fest, daß dieser im überwiegenden Teil auf Planstellendaten beruht und wenig über eine gesicherte Methode der tatsächlichen Datenerhebung in den Schulen preisgibt. Auf dieser Grundlage sind nach dem Täuschungsversuch ODIS die PUSH-Daten nicht nur qualitativ nutzlos, sondern auch noch unglaubwürdig. Dazu der Landesvorsitzende: „Jede Ressource von Lehrkräften und Schulleitern für die Erfassung des Unterrichtsausfalls auf der Grundlage von PUSH ist verschwendet.“

Der Wirtschaftsrat empfiehlt der neuen Landesregierung bei der Betrachtung ihres Unterrichtsangebots einen fundamentalen Perspektivwechsel: Anstelle von erfahrungsgemäß geschönten Lehrervertretungsplänen wie bei ODIS oder PUSH hin zu einer Kontrolle der von Schülern und Eltern erlebten Qualität und Quantität des im Kontingentstundenplan vorgeschriebenen Fachunterrichts. „Jedes erfolgreiche Unternehmen richtet sein Angebot anhand von Bewertungen seiner Kunden aus. Die zur Unterrichtssituation vorgelegten Statistiken der Landesregierung sind in der vorliegenden Form unbrauchbar und verstellen den Blick auf die längst erkannten Probleme.“, so Dr. von Boetticher zusammenfassend.

Kiel, den 9. Februar 2017
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Kontakt: Dr. Bertram Zitscher (Landesgeschäftsführer)
Wirtschaftsrat der CDU e.V., Landesverband Schleswig-Holstein
Kleiner Kuhberg 2-6, 24103 Kiel
Tel.: 0431 / 67 20-75, Fax: 0431 / 67 20-76
E-mail: lv-s-h@wirtschaftsrat.de


eingetragen von Kevin Kraus am 08.02.2017 um 13.15

Den nachfolgenden Text hatte ich als Leserbrief an die Kieler Nachrichten geschickt. Der begrenzte Platz dort (und natürlich die redaktionelle Auswahl) bewirkten, daß mein Text in der themenbezogenen Auswahl am 7.2.2017 nicht dabei war. OK, passiert.

Damit es aber nicht rückstandsfrei versickert, stelle ich den Text hier zur Diskussion. Nach Gutdünken darf er gern (mit Nennung der Quelle und des Autors) weiterverbreitet werden.

Nach der Vorrede:

(Fast) alles richtig gemacht - oder: Wir brauchen eine Schulstrukturdebatte!

Es nötigt mir ehrlichen Respekt ab, daß die CDU ihre damalige Unterstützung für G8 jetzt als nachhaltige Fehlentscheidung einstuft. Umso mehr freue ich mich, daß die Abschaffung von G8, wie von der SPD-/Grünen-Landesregierung in Niedersachsen bereits im Jahr 2016 vollständig vollzogen, auch in SH in Aussicht gestellt wird.

Wenn die CDU nun auch noch die derzeit gültige Zwangseinschulung aller Sechsjährigen, unabhängig von deren Entwicklungsstand, aus dem Spiel nimmt, hat sie schon fast alles richtig gemacht.

Ein Bildungsgang zum Abitur an einer Gemeinschaftsschule, an der jetzt bis zum neunten Schuljahr fast nur auf Hauptschul-Anspruchsniveau, dann noch ein Jahr auf Realschulebene gelernt wird, kann trotz teurer Mini-Oberstufen nie die Inhalte vermitteln, die in einem gymnasialen Bildungsgang vom 5. Jahrgang an erfolgreich angeboten werden können.

Für die Gemeinschaftsschulen im Lande ist über eine Weiterentwicklung in Richtung Schulzentren mit begabungsgerecht und abschlußbezogen gefächerten Angeboten nachzudenken. Bildungsziele müssen, wie im Sport, Ziele bleiben, zu deren Erreichen man sich auch mal anstrengen muß. Es muß aber auch für die weniger schnell Lernenden erreichbare und respektable Ziele geben. Das gilt übrigens genauso für Schüler mit besonderem Förderungsbedarf.

Eine umfassende Schulstrukturdebatte ist daher notwendiger denn je - der Status quo ist nicht mehr tragfähig.

Gruß,
UK



eingetragen von Kevin Kraus am 07.02.2017 um 17.29

SH-SPD-Landesparteichef Ralf Stegner: "Wir werden sehen, wie lange die Entscheidung für die flächendeckende Einführung von G9 an Gymnasien hält.“ *Gute und verantwortungsvolle Bildungspolitik sehe anders aus.

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article161824663/Merkel-und-Guenther-schwoeren-CDU-ein.html [05.02.2017]

Wolfgang Kuert meint

Für Herrn Stegner macht sein Genosse, der niedersächsische MP Weil, mit seiner Rückkehr zum G9 an Gymnasien dann offensichtlich *keine gute und verantwortungsvolle Bildungspolitik. Auch die Forderungen seiner Genossen aus Bayern und dem Saarland, das G9 dort schnellstmöglich wieder einzuführen, sind dann für Herrn Stegner offensichtlich *keine gute und verantwortungsvolle Bildungspolitik.


….und was wirklich dahinter steckt

Aber wie Schulsenator Ties Rabe wenden sich auch die anderen Fraktionen gegen eine neue Strukturreform, die viel Unruhe bringen würde. Und vor allem: Die längere Schulzeit gilt als Wettbewerbsvorteil der Stadtteilschulen, die durch leistungsbewusste Schüler gestärkt werden sollen. Gäbe es auch an Gymnasien wieder G9, würde man die Stadtteilschulen aber schwächen.

Auszug Hamburger Abendblatt, 14.12.2013


Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) / Im verkürzten Bildungsgang sieht er eine „Schlechterstellung“ der Gymnasien. Und er sieht nicht ein, warum er die Gymnasien „künstlich benachteiligen soll, nur um die Gesamtschulen zu fördern“.

Auszug tagesspiegel.de, 04.05.2014


Stoch sieht keinen Diskussionsbedarf, das neunjährige Gymnasium ist für ihn ein natürlicher Feind der ebenfalls neunjährigen Gemeinschaftsschule, dem Leuchtturmprojekt der sozialdemokratischen Bildungspolitik.

Auszug swp.de, 11.07.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 06.02.2017 um 12.19

G8 oder G9?: Nord-CDU lehnt Rat von Angela Merkel ab

von Ralf Tiessen · 4. Februar 2017 · 17:50 Uhr

Landesparteitag der CDU in Neumünster: Bundeskanzlerin Angela Merkel sichert Daniel Günther im Wahlkampf ihre Unterstützung zu. Foto: Tiessen Bild vergrößern

Neumünster (ti) Wie erwartet hat die CDU ihren Landeschef Daniel Günther zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 7. Mai gewählt. Von den Delegierten erhielt er am Sonnabendnachmittag in Neumünster 89,6 Prozent der Stimmen.

Günther musste zudem ein wenig Kritik einstecken. So manch einer hielt das mit den Kreisverbänden zuvor nicht abgestimmte Vorpreschen in Sachen Langsam-Abi (G9) für falsch.

Angela Merkel, die sich in die Diskussion eigentlich nicht einmischen wollte, ließ trotzdem durchblicken, wofür sie steht. „Aus ehrwürdigem Respekt vor der Bildungskompetenz der Länder, halte ich mich da mal raus.“ Sie ergänzte ihre Aussage jedoch mit einem Blick auf ihre Schulzeit in der DDR. „Ich hab zwar in zwölf Jahren Abi gemacht, aber egal. Die Zeiten haben sich geändert.“

Nachdem Angela Merkel die Halle wieder verlassen hatte, trat der Ehrenvorsitzende Peter Harry Carstensen ans Rednerpult und stärkte Daniel Günther den Rücken. Er halte eine Rückkehr zu G9 für notwendig. Am Ende stimmte eine große Mehrheit für das Ziel der Nord-CDU, G9 künftig wieder zum Standard werden zu lassen, sollten sie die Regierung übernehmen.

http://www.boyens-medien.de/artikel/dithmarschen/daniel-guenther-lehnt-rat-von-angela-merkel-ab.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 30.01.2017 um 10.04

Holocaust-Gedenk-Aktion an Gelsenkirchener Schule - warum es dabei Probleme gibt
Jürgen von Polier
am 26.01.2017 um 18:12 Uhr

Das Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe in Gelsenkirchen beteiligt sich an einer Aktion, um der Opfer des Holocausts zu gedenken. Muslimische Schüler protestieren dagegen.

Gelsenkirchen. Es ist ein wichtiger Gedenktag, der jedes Jahr am 27. Januar weltweit begangen wird. Es ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit.

Um an die Opfer des Holocausts zu erinnern, gibt es nun eine Aktion, an der sich auch das Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe in Gelsenkirchen beteiligt.*

Selfie mit Schild als Geste der Erinnerung

Dabei sollen Menschen weltweit Selfies machen, während sie ein Schild mit der Aufschrift „I Remember“ („Ich erinnere mich“) oder auch „We Remember“ („Wir erinnern uns“) in die Kamera halten.

Hintergrund ist die Tatsache, dass es immer weniger lebende Zeitzeugen des Holocausts gibt.

Diese Aktion trifft auf dem Kolleg an der Middelicher Straße größtenteils auf Zustimmung, allerdings auch auf Kritik und Ablehnung.

Von 550 Studierenden haben 40 Prozent einen Migrationshintergrund. Viele Schüler kommen aus der Türkei, einige haben einen arabischen, der größte Teil einen muslimischen Hintergrund.

Absichtlich polarisieren


Florian Beer, Studienrat am Kolleg, hat vorgeschlagen, sich an der Aktion zu beteiligen: „Wir polarisieren damit natürlich“, sagt er. Wenn etwas vom Jüdischen Weltkongress komme, dann sei es an der Schule erfahrungsgemäß umstritten.

„Wir provozieren aber auch absichtlich, weil es immer wieder Aktionen an der Schule gab, die einen antisemitischen Beigeschmack hatten.“

Mehrere Zwischenfälle

Beispielsweise hätte an einer Tafel mal der Satz gestanden: „Fuck Israel, free Palestine“. Niemand wusste, wer ihn geschrieben hat.

Einen anderen Zwischenfall gab es, als das Kolleg als „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ausgezeichnet worden ist. Dabei sei von einem Unbekannten Buttersäure im Eingang der Schule verteilt worden.

Auch offene Kritik

Kritik wird aber nicht nur anonym gezeigt, sondern im Umgang mit diesem Projekt auch sehr offen, sagt Beer. Als das Thema in den Klassen besprochen wurde, hätten einige muslimische Schüler offen gesagt, dass sie sich nicht an der Aktion beteiligen würden.

Einer von ihnen hätte gesagt, dass er das Foto gern machen kann, es aber auf gar keinen Fall im Internet veröffentlicht werden dürfe.

Angst vor der Community

Der Schüler hatte demnach Angst, erkannt zu werden, weil er in einem Essener Bezirk mit starker islamistischer Community lebt.


Andere hätten gesagt: „Warum immer die Juden? Es gibt schließlich auch andere Probleme auf der Welt“, über die man sprechen müsse. „Dieser Vorwurf der einseitigen Beschäftigung trifft aber nicht zu“, sagt Beer.

Mindestens ein Projekt im Jahr

Denn antirassistische Schulen müssen mindestens einmal im Jahr ein Projekt umsetzen, das sich mit dem Thema Diskriminierung beschäftigt.

Dabei würden vielfältige Themen behandelt. An der Schule arbeitet beispielsweise auch ein Mitglied des Zentralrats der Jesiden, das sich für die Jesiden in Syrien einsetzt.

Eine Frage der Menschlichkeit

Der Großteil der Studierenden trage die Holocaust-Gedenk-Aktion aber mit: Mehrere Schüler hätten sich beispielsweise trotz ihres muslimischen Hintergrundes sehr aktiv an der Schild-Aktion beteiligt und auch fotografieren lassen. „Für sie war es keine Frage des Glaubens, sondern der Menschlichkeit. Sie fanden das eine gute Sache“, sagt Beer.

Dass es auch negative Stimmen zu der Schilder-Aktion gibt, findet Schulleiter Günter Jahn gut und richtig. „Sie soll ja ein Nachdenken auslösen“, sagt er. „Dabei ist wichtig, dass sie auch Kritik auslöst. Das ist die Basis einer Diskussion.“

Außerdem sei es in gewissen Millieus eben gefordert, sich israelkritisch zu zeigen. Man müsse verstehen, dass Menschen sich dem Druck der Gruppe nicht entziehen und damit angreifbar machen wollen.

*Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel löste in sozialen Netzwerken ein starkes Echo aus. Dazu halten wir fest: Die im Text genannten Zitate und Fakten wurden vor der Veröffentlichung dieses Artikels seitens der Schulleitung und des Studienrats bei uns freigegeben.

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/muslimische-schueler-protestieren-gegen-holocaust-gedenk-aktion-auch-aus-angst-id209403921.html

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 25.01.2017 um 15.35

Opposition fordert neunjähriges Gymnasium

Stand: 23.01.2017

München (dpa/lby) - Angesichts einer überwältigenden Mehrheit unter den Eltern für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium erhöht die Opposition im Landtag den Druck auf die Staatsregierung. «Es muss endlich Schluss sein mit dem Herumgeeiere der CSU», sagte Fraktionschefin Margarete Bause am Montag in München. Nach zwei Jahren Verzögerung durch den verunglückten Reformversuch mit der «Mittelstufe plus» müsse Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) endlich eine Entscheidung treffen: für ein neues neunjähriges Gymnasium.

In einer Befragung der Mitglieder der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern, an der mehr als 30 000 Eltern teilnahmen, hatten sich rund 80 Prozent für eine neunjährige Gymnasialzeit (G9) ausgesprochen. Eine «klarere Ohrfeige» für Spaenle und die Staatsregierung könne es eigentlich nicht geben, sagte Bause und versprach: «Wir werden Spaenle jetzt Beine machen.»

Die Grünen und auch die SPD bringen am Dienstag ihre Gesetzentwürfe zu für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in den Landtag ein.
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https://www.welt.de/regionales/bayern/article161435187/Opposition-fordert-neunjaehriges-Gymnasium.html

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eingetragen von Kevin Kraus am 24.01.2017 um 06.26

Warum Intelligenz vom Aussterben bedroht ist
Von Julia Haase | Stand: 22.01.2017

Eine geistig degenerierte Welt, in der sich die Intelligenz selbst ausrottet: Willkommen in der Science-Fiction-Dystopie „Idiocracy“. Doch könnte diese Fiktion womöglich bald zur Realität werden?

Unsere Intelligenz liegt uns in den Genen. Oder nicht? Diese Frage beschäftigt die Genetik und Psychologie, seit es die wissenschaftlichen Disziplinen gibt. Und sie ist bis heute nicht wirklich geklärt. Unsere kognitiven Fähigkeiten sind zwar genetisch gesteuert, doch sie stehen im Wechselspiel mit uns umgebenden Umwelteinflüssen.

Nun die schlechte Nachricht zuerst: Die Gene, die festlegen, ob wir ein höheres Bildungsniveau erreichen oder nicht, sind in den letzten 80 Jahren zurückgegangen. Wissenschaftler vermuten, dass sich diese Gene in einer natürlichen Auslese befinden. Woran liegt der Schwund an „Bildungs-Genen“?

Menschen, die einen längeren Bildungsweg genießen oder denen Bildung wichtig ist, haben weniger Kinder. Das ist nicht nur ein demografischer Trend, sondern nun auch von isländischen Genetikern belegt. In einer Studie fanden die Biologen heraus, dass die Menschen, deren Erbanlagen zu einem gesteigerten Bildungsstand beitragen, weniger Kinder haben. Das bedeutet, dass diese Erbanlagen im Gen-Pool folglich weniger werden. Daraus resultierend stellte das Team einen Rückgang des IQ von etwa 0,04 Punkten pro Jahrzehnt fest. Werden alle genetischen Faktoren berücksichtigt, die mit der Bildung verknüpft sind, könnte sich diese Zahl sogar auf 0,3 IQ-Punkte pro Jahrzehnt erhöhen.


Es ist interessanterweise festzustellen, dass die genetischen Faktoren, die in Verbindung mit einer längeren Ausbildungszeit stehen, im Gen-Pool immer seltener werden.

Die Studie betont gleichzeitig: Gene, die für die Bildung zuständig sind, beeinflussen auch die Fruchtbarkeit. Diejenigen, die mehr „Bildungs-Gene“ hatten, neigten dazu, weniger Kinder zu haben. Das bedeutet, dass Personen, die genetisch prädestiniert sind, einen höheren Bildungsstand zu haben, auch dazu prädestiniert sind, weniger Kinder zu haben.

Die Forscher analysierten hierfür das Erbgut von mehr als 100.000 Personen, die in Island zwischen 1910 und 1990 geboren wurden, und verglichen es mit ihrem Bildungsniveau.
Sind intelligente Menschen vom Aussterben bedroht?

Um dir gleich die Angst zu nehmen: Das bedeutet nicht, dass die Menschheit immer dümmer wird. Es gibt Mechanismen, die den Schwund der Bildungs-Gene kompensieren. Immerhin haben mehr Menschen als je zuvor Zugang zu Bildung. Selbst, wenn weniger intelligente Menschen mehr Nachwuchs bekommen, könnten nicht-genetische Faktoren wie Schulen und Bildungseinrichtungen der Abwärtsspirale entgegenwirken. Wäre das jedoch nicht der Fall, könnten der Rückgang der Bildungs-Gene einen dramatischen Einfluss auf unsere Kultur haben, so die Forscher.

Wenn dieser Trend über viele Jahrhunderte andauert, könnten die Auswirkungen tief greifen.
Kari Stefansson , CEO der isländischen Genetik Firma deCODE

Die Studie belegt demnach das erste Mal, dass die Genetik in Bezug auf die Intelligenz zwar messbar ist, aber einen vergleichsweise geringen Einfluss auf unseren Bildungsstand hat. Denn obwohl unser Erbgut einen Rückgang an „Bildungs-Genen“ verzeichnet, steigt der durchschnittliche IQ in den Industrieländer kontinuierlich.

„Wenn wir die Verfügbarkeit und Qualität der Bildungsmöglichkeiten weiter verbessern, werden wir voraussichtlich auch weiterhin das Bildungsniveau der Gesellschaft insgesamt verbessern. Die Zeit wird zeigen, ob der Rückgang der genetischen Bildungsneigung einen erheblichen Einfluss auf die menschliche Gesellschaft haben wird“, schließt Stefansson ab.

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https://www.welt.de/kmpkt/article161299529/Warum-Intelligenz-vom-Aussterben-bedroht-ist.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 20.01.2017 um 03.34

SHZ, 19.1.17, E-Paper

An Sprach-Schulen eskaliert die Gewalt

Lehrer schreiben Brandbrief ans Schulamt / Streit zwischen Rumänen und Bulgaren

Neumünster/Kiel

Die Ereignisse überschlagen sich. Noch vor zwei Wochen teilte das Bildungsministerium auf Anfrage der CDU mit, dass es in Schulen, in denen ausländische Kinder Deutsch lernen (Daz-Klassen), keine Probleme gibt: Der obersten Schulaufsicht lägen „keine Hinweise auf Gewaltanwendungen oder Drohungen gegen Lehrer vor“.

Das gilt nicht mehr. Vor allem in Neumünster ist die Situation an einem DaZ-Zentrum – das ohnehin aufgelöst werden soll – eskaliert. Die Klassen werden nun auf andere Schulen verteilt – die aber „auf Grund ihrer Zusammensetzung auch Schwierigkeiten haben“, wie Schulrat Jan Stargardt einräumt.

In einem Brandbrief, dessen Existenz das Ministerium bestätigt, hatten Lehrer den Schulrat über unhaltbare Zustände unterrichtet. Sie beklagen, dass sie mit Tischen beworfen, beschimpft, beklaut und beleidigt werden. Einige Schüler – vorwiegend Rumänen und Bulgaren – seien eine Gefahr für jede Lehrkraft und „anarchische Zustände“ grenzten an Körperverletzung. Auch Mitschüler seien gefährdet. Ihnen würden gezielt Stifte ins Auge geworfen. Neuester Trend – jemanden ohne Vorwarnung die Treppe runterschubsen. Die Motivation gehe gegen null, die Teilnahme am Unterricht erfolge nur sporadisch. Auch Eltern haben sich massiv – mit Kampfhunden – in den Streit der Nationalitäten eingeschaltet und es kam auf dem Schulhof zu Massenschlägereien.


Die Lehrergewerkschaft GEW ist entsetzt. Die Zustände seien unhaltbar,
fast täglich sei die Polizei in der Schule.
„Die Lehrer dürfen nicht mit gesellschaftlichen Problemen allein gelassen werden, die durch die Zuwanderung entstehen“, erklärte GEW-Sprecher Bernd Schauer. Es sei allerhöchste Zeit, dass sich alle an einen Runden Tisch setzten: Lehrkräfte, Ministerium, Oberbürgermeister, Sozialer Dienst, Polizei und GEW. „Wir lösen keine Probleme, indem wir sie leugnen und den Kopf in den Sand stecken und

Maulkörbe
helfen nicht weiter“, ist Schauer überzeugt.

Volker Dornquast, der für die CDU die kleine Anfrage stellte, kündigte ein parlamentarisches Nachspiel an. Das Ministerium müsse schon am 3. Januar bei der Beantwortung seiner Anfrage von den Problemen gewusst haben. Es müsse „endlich Schluss sein mit dieser unerträglichen Schönrederei“. Verantwortlich für die Eskalation sei „die Wagenburgmentalität des Bildungsministeriums“. Sobald Lehrkräfte von Problemen berichteten, werde ihnen ein Maulkorb verpasst.

kim

http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/mit-tischen-beworfen-und-beklaut-an-sprach-schulen-eskaliert-die-gewalt-id15876196.html
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eingetragen von Kevin Kraus am 26.10.2016 um 18.35

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V. / G9 jetzt Schleswig-Holstein
26. Oktober 2016

G8 / G9 am Gymnasium - das läßt hoffen, dass auch bald SH (und der Landeselternbeirat der Gymnasien SH) dem Trend zur Rückkehr zu G9 am Gymnasium folgen wird: "Die Bürgerinitiative familiengerechte Schule und Bildung („G-ib-8“) forderte ein eindeutiges Bekenntnis zum neunjährigen Gymnasium...


eingetragen von Kevin Kraus am 12.09.2016 um 18.27

450 Jahre Johann-Heinrich-Voß-Schule

Aus dem Ostholsteinischen Anzeiger 10.9.16

„Quelle der Bildung in Ostholstein“

450 Jahre Johann-Heinrich-Voß-Schule: Eutiner Gymnasium feiert sein Jubiläum mit zahlreichen Gästen / Kulturfest zum Abschluss

Eutin

Auf 450 Jahre Schulbildung für die Stadt und das Umland blickt die Johann-Heinrich-Voß-Schule zurück. Eigentlich seien es sogar mehr als 700 Jahre, sagte Schulleiter Dr. Frithjof Löding gestern den Gästen aus Politik, Schullandschaft und Verbänden beim Festakt zum Jubiläum des Eutiner Gymnasiums. Ältester Gast war sicherlich Ernst Günter Prühs – Eutins Ehrenbürger und pensionierter Studienrat hat bereits 97 Sommerferien erlebt – wenn vielleicht auch nicht alle an der Voß-Schule.

Weit blickte Löding in seiner Rede zurück – ins Jahr 1309, als es erste schulische Ansätze (Lateinschule) im Kollegialstift in Eutin gab. Und Löding wies auf das „Geburtsdatum“ der Schule hin: Am 28. August 1566 ist in einer Urkunde die dauerhafte Besoldung eines Schulmeisters in Eutin erwähnt – der Grundstein für die spätere Gelehrtenschule, aus der die Voß-Schule hervorging.

In den Reden feierte sich die Schule selbst – oder ließ sich feiern: „Diese Schule ist die Quelle der Bildung in Ostholstein“, sagte Löding. Dr. Gabriele Romig vom Ministerium für Schule und Berufsbildung hob „das ausgeprägte Wir-Gefühl“ des Gymnasiums hervor. „Diese Schule ist ein lebendiges Haus des Lernens. Zwar keine heile Welt, aber hier wird ein vielseitiges Angebot gemacht und die Schüler können das Leben mitgestalten.“ Christian Petersen, Vorsitzender des Arbeitskreises Ost und selbst Schulleiter in Lübeck, unterstrich: „Hier wird Bewährtes bewahrt und Neues eingeführt, wenn es für gut befunden wurde.“

Bürgervorsteher Dieter Holst – vor 60 Jahren selbst ein Voß-Schüler – wies darauf hin, dass „450 Jahre Schule in Eutin nachwirken und Tradition Einfluss hat. Schüler, die diese Schule besuchen und besucht haben, können sich dieser Wirkung nicht entziehen“.

Professor Dr. Olaf Köller, Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel, referierte ausführlich über „Die Bedeutung des Gymnasiums“. Dabei ließ der empirische Bildungsforscher auch kritische Töne anklingen – allerdings allgemein auf das System Gymnasium bezogen. „ Von der Eliteanstalt zur Massenveranstaltung“ haben sich die Gymnasien gewandelt, so Köller. 1952 seien 80 Prozent eines Jahrgangs auf die Volksschule gegangen; 17 Prozent auf das Gymnasium. Heute erwerben teilweise 60 Prozent eines Jahrgangs die Hochschulreife. Großer Gewinner dieser „Bildungsexpansion sind die Mädchen“, sagte Köller.

Als Problemzone bliebe wiederum der Umstand, ob es den Gymnasien gelingt, die Schüler auf Studium, Beruf oder das Leben vorzubereiten. Nichtsdestotrotz schlussfolgerte Köller: „Das Gymnasium boomt – trotz oder wegen G8.“ Und da macht die Voß-Schule keine Ausnahme: Erst vor kurzem hatte Löding 80 neue Sextaner an der Schule begrüßt.


Der Festakt war aber nicht das einzige Ereignis, mit dem die Voß-Schule das Jubiläum feiert: Nach einem Sportfest, einem Sternlauf und einer Festschrift findet am 1. Dezember noch ein Kulturfest statt.

Alexander Steenbeck


eingetragen von Kevin Kraus am 02.09.2016 um 19.29

Salafistische Eltern - Staatsschutz warnt vor islamistischen "Hass-Kindern"

Veröffentlicht am 02.09.16 um 05:53 Uhr

[Bild © picture-alliance/dpa] Besucher einer Kundgebung des Salafistenpredigers Pierre Vogel 2013 in Frankfurt. Darunter waren auch Kinder.

Immer mehr Kinder geben in der Grundschule als Berufswunsch Dschihadist an. Frankfurts oberster Staatsschützer fordert: Notfalls müsse man salafistischen Eltern die Kinder wegnehmen. Der Kinderschutzbund warnt vor einem Religions-Rabatt bei solchen Entscheidungen.

Von Volker Siefert (hr-iNFO)

Mit ihren beiden Kindern im Schlepptau und einer Rohrbombe im Gepäck wird eine Mutter 2014 bei der Ausreise in den Dschihad geschnappt. Nun wartet sie auf ihren Prozess vor dem Landgericht Frankfurt. Seit die Frau aus der Untersuchungshaft entlassen ist, leben ihre Kinder wieder bei ihr.

Das ist einer von mehreren Fällen, in denen Wolfgang Trusheim eine neue Herausforderung für die Gesellschaft sieht. Der Leiter der Staatsschutz-Abteilung im Polizeipräsidium Frankfurt und seine Mitarbeiter beobachten bei ihrer Arbeit immer mehr Fälle sogenannter Hass-Kinder.

Diese Kinder werden nach Trusheims Darstellung von ihren Eltern von Kindesbeinen an zur Ablehnung aller "Ungläubigen" und zu Hass auf die Gesellschaft erzogen. Spätestens in der Schule sei mit diesen Kindern fast nicht mehr umzugehen. Sie malten Kämpfer der Terrormiliz IS in Kampfmontur und fantasierten von ihrem zukünftigen Leben als Dschihadisten. "Sie bekommen zu Hause eingetrichtert, dass sie andere Kinder nicht akzeptieren sollen, weil sie Ungläubige seien", sagte Trusheim zu hr-iNFO.

Polizist sieht Jugendämter in der Pflicht

Noch handelt es sich laut Trusheim um Einzelfälle. Aber der Staatsschützer warnt vor einem zunehmenden Problem. Weil salafistische Paare gemäß ihrer Ideologie viele Kinder wollten, werde die Zahl der Hass-Kinder in Zukunft steigen.


Der Polizist sieht die Jugendämter und Familiengerichte in der Pflicht, gegen solche Eltern vorzugehen. "Es kann nicht sein, dass Menschen, die versuchen, in den Dschihad auszureisen, ihre Kinder in Obhut behalten", findet Trusheim. Im Zweifelsfall müssten die Behörden die Kinder aus solchen Familien herausholen. Seines Wissens gibt es in Frankfurt keinen Fall, in dem das geschehen ist.

Keine Auskunft von Sozialdezernentin

Die Zuständige in Frankfurts Stadtpolitik, Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU), äußerte sich zu dem Thema nicht. Sie hat für ein Interview keine Zeit...

... weiterlesen unter: http://hessenschau.de/gesellschaft/staatsschutz-warnt-vor-islamistischen-hass-kindern,hasskinder-100.html

Quelle: hessenschau.de

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.


eingetragen von Kevin Kraus am 02.09.2016 um 06.56

[SHEV] Noten? "Sitzenbbleiben"? - Die deutliche Mehrheit ist laut aktueller Umfrage dafür ...

DPhV begrüßt Ergebnisse der YouGov-Meinungsumfrage

Bundesländer, die Noten und Sitzenbleiben abschaffen, handeln gegen den Willen einer übergroßen Bevölkerungsmehrheit.

Als eindrucksvolles Votum gegen eine Abkehr vom Leistungsprinzip an unseren Schulen hat der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, die Ergebnisse der repräsentativen bundesweiten Meinungsumfrage von YouGov bezeichnet. Demnach halten 81 Prozent der Befragten die Beibehaltung des Sitzenbleibens für sinnvoll, 75 Prozent befürworten die Vergabe von Ziffernnoten an Schulen.


Bundesländer, die wie Hamburg das Sitzenbleiben in ganzen Jahrgangsstufen komplett abgeschafft haben bzw. wie in Schleswig-Holstein und Niedersachsen den Grundschulen ermöglichen, komplett auf Noten zu verzichten, handeln gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, gerade auch von Eltern und Schülern“,
betonte der Verbandschef in Berlin. Die Abschaffung von Noten und das Verbot des Sitzenbleibens in einzelnen Bundesländern suggeriere den Betroffenen, auch ohne vergleichende Leistungsbewertung und ohne das Erreichen von Standards könne man in der Schule und damit letztlich später auch im Leben erfolgreich sein. Das sei aber ein großer Irrtum, so der Vorsitzende.

„Zu einer erfolgreichen pädagogischen Arbeit gehört beides: Fördern und Fordern. Wer auf das Einfordern von Leistungen und Jahrgangsstufen-Standards verzichtet, der schadet den Zukunftschancen der Jugendlichen selbst am meisten!“, bekräftigte Meidinger.
Abschließend erinnerte der Verbandschef an eine vom DPhV vor einigen Jahren selbst in Auftrag gegebene Meinungsumfrage, wonach auch die große Mehrheit der vom Sitzenbleiben betroffenen Jugendlichen gegen ein Verbot des Sitzenbleibens ist, nicht zuletzt deshalb, weil sie das als zutiefst ungerecht empfinden gegenüber denjenigen, die sich in der Schule anstrengen.
Zudem habe 2004 die größte jemals in Deutschland durchgeführte Sitzenbleiber-Studie (RWE, Michael Fertig) ergeben, dass ein bedeutender Teil der Sitzenbleiber von der Wiederholung der Jahrgangsstufe profitiert und eine erheblich größere Chance hat, den erstrebten Schulabschluss zu erreichen als Nichtsitzenbleiber.


Von: Presse DPhV

http://www.dphv.de/aktuell/nachrichten/details/article/dphv-begruesst-ergebnisse-der-yougov-meinungsumfrage.html

https://yougov.de/news/2016/08/24/schule-grosse-mehrheit-fur-noten-und-sitzenbleiben/

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 27.08.2016 um 05.46

[SHEV] Aus Hamburg: Schulsenator Rabe - Burkas sind schon lange verboten


Behörde für Schule und Berufsbildung

Umgangsstil Schulsenator Ties Rabe: Kein verkrampfter Patriotismus an den Schulen

Burkas sind schon lange verboten, Fahnenappelle nicht nötig


26. August 2016 12:15 Uhr

Zur Forderung der CDU nach einem Burka-Verbot und einer Hymnen- und Fahnenpflicht an den Hamburger Schulen sagt Hamburgs Schulsenator Ties Rabe: „Die Debatte über das Burka-Verbot wundert mich. Das Burka-Verbot an den Hamburger Schulen habe ich bereits 2013 durchgesetzt. Denn ich sage sehr klar: Erziehungs- und Bildungsprozesse an unseren Schulen können nur dann erfolgreich gelingen, wenn Schüler und Lehrer ihr Gesicht zeigen. Erfolgreiche Kommunikation braucht Gesicht und Mimik.“

Rabe
weiter: „Überdies leuchtet es mir überhaupt nicht ein, warum junge Frauen ihre Individualität hinter einem Schleier verstecken müssen, während junge Männer das nicht tun. Die Erziehung zur Gleichberechtigung ist ausdrücklich im Hamburger Schulgesetz verankert – und wir nehmen das sehr ernst. Entsprechend konsequent gehen wir seit Jahren gegen die Burka vor. Bislang haben wir das Verbot gegenüber vier Schülerinnen ohne Abstriche durchgesetzt. So werden wir auch weiterhin handeln.

Etwas anderes ist es mit der Forderung, Schulen sollten morgens die deutsche National-Hymne abspielen und die deutsche Fahne hissen. Diese Tradition mag es in einigen Ländern geben. Aber in Deutschland wie in Hamburg haben wir seit langer Zeit einen gelassenen, entspannten und unaufgeregten Umgang mit unseren nationalen Symbolen entwickelt. Das hat unserem Land und unserer Stadt gut getan, und darauf können wir heute nach vielen Irrungen und Verfehlungen in der deutschen Geschichte stolz sein. Ich wünsche mir deshalb sehr, dass wir uns jetzt nicht durch Flüchtlingsdebatte einen verkrampften Patriotismus mit Fahnenappell und Hymnenzwang an den Schulen aufzwingen lassen, sondern unseren guten und unaufgeregten Umgangsstil beibehalten.“

26. August 2016 12:15 Uhr

http://www.hamburg.de/bsb/pressemitteilungen/6770682/2016-08-26-bsb-burka-patriotismus/



eingetragen von Kevin Kraus am 19.08.2016 um 12.23

Gesamtschulmanipulation der Bertelsmann-Stiftung

Unter dem Titel „Österreich ist reformunfähig“ berichtet Wolfgang Böhm in der Presse vom 18.8.2016 von einer kürzlich erschienenen Bertelsmann-Studie, der zufolge Österreich in Sachen Zukunftssicherheit der Politik auf Platz 16 von 41 untersuchten Staaten zu liegen kommt. Auf den ersten drei Plätzen liegen die skandinavischen Länder Schweden, Dänemark und Norwegen.

Er schreibt dazu: „Vor allem bei Generationsgerechtigkeit und Rente sowie in den Feldern Bildung und Integration muss Österreich noch deutlich zulegen. (…) Als Beispiel für Versäumnisse wird die Bildungspolitik genannt. (…) Ausdrücklich kritisieren die Studienautoren den ‚Widerstand der Konservativen und das Blockadepotenzial der Lehrergewerkschaft‘, die eine Reform verhindert haben. Schraad-Tischler verweist darauf, dass in Österreich noch immer eine Schule mit einer längeren gemeinsamen Eingangsphase verhindert werde, obwohl sich das Modell in vielen anderen Ländern längst bewährt habe.“

Nun scheint es so zu sein, dass der Bildung in dieser Bertelsmann-Studie breiter Raum eingeräumt wird. Also Grund genug, sich in dieser Thematik bei den Spitzenreitern umzusehen. Die letzte aktuelle PISA-Studie, die medial ständig als Bildungsgradmesser herangezogen wird, stammt aus dem Jahr 2012.

Dort finden wir bei den Ergebnissen folgende Reihung:

Österreich (Gesamtschule bis 10): Platz 18
Dänemark (Gesamtschule bis 16): Platz 22
Norwegen (Gesamtschule bis 16): Platz 30
Schweden (Gesamtschule bis 16): Platz 38

Viel kann also die Bildung im Bertelsmann-Ranking nicht wert sein, wenn der Spitzenreiter Schweden bei PISA 20 (!) Plätze hinter Österreich liegt. Es stellt sich die Frage, ob mit dieser angeblich seriösen Studie nicht eher Meinung in Richtung Gesamtschule transportiert werden soll. Man merkt die Absicht und ist verstimmt!

https://hofermatthias.wordpress.com/2016/08/18/gesamtschulmanipulation-der-bertelsmann-stiftung/


eingetragen von Kevin Kraus am 18.08.2016 um 15.52

[SHEV] "Die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern" - Die Kita-Pflicht als Kollateralschaden der Integration

• "Die Regierung will mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung eine 'kulturelle Revolution' erreichen. Wir wollen die Lufthoheit über unseren Kinderbetten erobern!" - in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 3.11.2002, zitiert u.a in Welt am Sonntag

Olaf Scholz (* 14. Juni 1958 in Osnabrück) ist ein deutscher Politiker der SPD und seit 2011 Erster Bürgermeister von Hamburg. Von 2007 bis 2009 war Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales. Seit 2009 ist er Landesvorsitzender der SPD Hamburg und stellvertretender Bundesvorsitzender.

https://de.wikipedia.org/wiki/Olaf_Scholz
https://de.wikiquote.org/wiki/Olaf_Scholz
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Quentin Quencher 17.08.2016

Die Kita-Pflicht als Kollateralschaden der Integration

„Kindertagesstätten als Pflicht“ fordert Polizeigewerkschaftschef Rainer Wendt in seinem Buch, der ehemalige Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky sagt ähnliches. So geht sie hin, die Freiheit. Folgen der Einwanderung zwingen dazu. Sozialistische Träume von der Entmündigung von Familien werden wahr.

Mit Blick auf die sich bildenden und sich gebildeten Parallelgesellschaften von Immigranten, hauptsächlich die von Muslimen, mögen diese alten feuchten sozialistischen Träume ja sogar sowas wie Kenntnisnahme und Reaktion auf die Wirklichkeit darstellen, was immerhin als Fortschritt erscheint im Vergleich zur Ausblendung der Wirklichkeit in vielen Medien oder bei den sogenannten Konservativen oder sogenannten Liberalen. Außerdem sind Wendts und Buschkowskys Forderungen sicher pragmatischer Natur und weniger ideologischer. Dennoch ist dieser Vorschlag zur Kindertagesstättenplicht nichts weiter als ein hilfloser Versuch eine Entwicklung aufzuhalten, die nicht aufzuhalten ist, wenn weiter Zuwachs in die Parallelgesellschaften erfolgt. Warum deshalb nicht gleich den Eltern die Kinder wegnehmen, so wie das Otto Ludwig Piffl (Horst Buchholz) im Video erklärt?

Halt! Hier mögen einige einwenden, diese Kindertagesstättenplicht betrifft doch nur die Immigranten, oder die die sich in in ihren ethnischen und religiösen Gemeinschaften abgekapselt haben. Schön wäre es, ginge dies. Ich stelle mir gerade einen Beamten vor, der an Hand einer Aktenlage entscheidet, ob ein Kind unter die Kindertagesstättenpflicht fällt. Ausschlaggebendes Kriterium ist dann vielleicht die Nationalität oder die Religion oder ein Sprachtest bei den Eltern. Das ergibt ein hervorragendes Beschäftigungsprogramm für Verwaltungen und Juristen. Dann doch besser die Kindertagesstättenplicht für alle. Familien haben sowieso zuviel Rechte und der Staat weiß eh besser wie Kinder erzogen werden sollen.

Das alte Lied: Der Staat weiß besser wie Kinder erzogen werden sollen


Gerne möchte ich glauben, dass diese kommunistischen Träume von der Schaffung neuer Menschen durch die Zerschlagung der Familien nicht Wirklichkeit werden. Als direkte Forderung würde es heute sicher mehr belächelt als bekämpft. Dennoch wird die Hintertür dafür geöffnet, wenn unter dem Vorwand Parallelgesellschaften verhindern zu wollen, deren Symptome mit Mitteln bekämpft werden, die mehr Kollateralschäden hervorrufen als Nutzen. Die Freiheit und die Familien werden geopfert für eine vermeintlich gute Sache. Ist so eine Kitapflicht erst mal installiert, wird sie Begehrlichkeiten von Ideologen wecken. Die der Kommunisten können wir vernachlässigen, die sind zu bedeutungslos geworden, aber wenn ich an die Grünen denke und deren Wunsch zur Umerziehung eines ganzen Volkes. Die werden sich eine solch geöffnete Tür nicht entgehen lassen und sich in den Kitas breit machen. Und nebenbei: Ob Wendt und Buschkowsky schon mal von dem Hormon Oxytocin, auch Kuschelhormon genannt, gehört haben? Hier ist es erklärt.

Wie denn aber verhindern, dass sich die Parallelgesellschaften weiter ausdehnen und verfestigen? Und wie soll die Integration den sonst gelingen? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht erst mal dadurch, indem weitere Zuwanderung gestoppt wird, als erste Notmaßnahme sozusagen. Wenn wir so verfahren wie es Wendt und Buschkowsky in Bezug auf die Kinder fordern, werden wir bei dem Versuch den Flüchtlingen in Deutschland neue Wurzeln zu geben, unsere eigenen so beschädigen, dass am Ende keiner mehr welche hat. Dann lebe ich doch lieber mit der einen oder anderen Diaspora im Lande. Sie müssen ja nicht noch zusätzlich durch weitere Zuwanderung oder finanzielle Unterstützung in Form von Sozialleistungen gefördert werden.

Dieser Text ist zuerst erschienen auf Quentin Quenchers Blog Glitzerwasser hier

http://www.achgut.com/artikel/die_kita-pflicht_als_kollateralschaden_der_integration


eingetragen von Kevin Kraus am 28.07.2016 um 11.46

[SHEV] INKLUSION? Gilt nicht nur für BW! - GEW-Landeschefin: „Das, was derzeit stattfindet, hat den Begriff Inklusion nicht verdient...
Anmerkung: Mitverantwortlich für das Desaster ist aber auch die GEW - die vehement für die Einheitsschule und "Inklusion für alle" eintritt!
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26.07.2016 (Aktualisiert 22:04 Uhr)
GEW-Landeschefin: Inklusion geht auf Kosten der Kinder

GEW-Landeschefin Doro Moritz.
Daniel Bockwoldt/Archiv
Heidelberg dpa Die Landesvorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW, Doro Moritz, hat zum Ferienstart der Inklusion an den Schulen im Südwesten ein verheerendes Zeugnis aus.

„Das, was derzeit stattfindet, hat den Begriff Inklusion nicht verdient und geht auch auf Kosten der Kinder“, sagte Moritz der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Mittwoch). Aus den Schulen gebe es „nur negative Rückmeldungen“. Sowohl den allgemeinen als auch den Sonderschulen fehle Personal.

Das Argument der Landesregierung, Sonderpädagogen seien nicht verfügbar, wolle sie nicht gelten lassen: „Wir haben unsinnigerweise einen hohen Numerus Clausus für das Studium.“ Dieser liege zum Teil bei 1,9. Hilfreich wäre zudem ein Sonderstudiengang zur Weiterqualifizierung. „Aber dieser Weg wird ständig verschleppt“, so Moritz weiter.

http://www.schwaebische.de/region/baden-wuerttemberg_artikel,-GEW-Landeschefin-Inklusion-geht-auf-Kosten-der-Kinder-_arid,10497931.html


eingetragen von Kevin Kraus am 20.07.2016 um 15.32

[SHEV] Aus dem Landtag NRW: Einflussnahme von BERTELSMANN - wer kennt sie nicht, die Studien auch zur Bildungspolitik …

Auszüge:
Vorbemerkung der Großen Anfrage
De Bertelsmann-Stiftung engagiert sich laut Selbstaussage entsprechend den Intentionen ihres Stifters Reinhard Mohn für das Gemeinwohl. „Fundament“ ihrer „Arbeit“ sei“ die Überzeugung, dass Wettbewerb und Hörerschaft ließ Engagement eine wesentliche Basis für gesellschaftlichen Fortschritt bilden“, heißt es auf der Website der Stiftung.

Die Bertelsmann-Stiftung Markt parteipolitisch neutral sein, gesellschaftspolitisch ist sie jedoch der Mission ihres Stifters verpflichtet. Diese Mission ist für jedermann nachlesbar:

• Eine über den Wettbewerb hergestellte Effizienz als Steuerungsinstrument an Stelle demokratischer Gestaltung. Kurz: der Markt kann alles besser als der Staat. Zivilgesellschaftliches Engagement ist besser als steuerfinanzierte Daseinsvorsorge und demokratische Gestaltung wird implizit als ineffizient diskreditiert.

• Der Sozialstaat gilt als überdehnt oder gar überholt. Liz Mohn: „Der anonyme Wohlfahrtsstaat hat ausgedient, an seine Stelle tritt der soziale Staat, der vom bürgerschaftlichen Engagement und vom solidarischen Verhalten aller lebt. Das möglichst viele verantwortungsvoll ihr Können in den Dienst der Gemeinschaft stellen, das macht diesen Staat auf Dauer lebensfähig.“

• Es geht deshalb immer auch um ein Zurückdrängen des Staates, eine Verringerung der Staatsquote und – als Mittel dazu – um die Senkung der Steuerlast. „Es ist ein Segen, dass uns das Geld ausgeht. Anders kriegen wir das notwendige Umdenken nicht in Gang“, sagte Reinhard Mohn schon 1996 in einem Stern-Interview.
Entsprechend dieser wirtschafts-und gesellschaftspolitischen Mission nehmen Stiftung und Konzern auf politische und gesellschaftliche Debatten und die öffentlichen Meinungsbildung Einfluss durch Modellprojekte, Initiativen, Veranstaltungen und Publikationen sowie Partnerschaften mit anderen Stiftungen.

Die Bertelsmann-Stiftung vergibt nach ihrer Satzung keine Stipendien und unterstützt auch keine Projekte Dritter. Sie betreibt eigene Projekte, die sie für geeignet hält, die strategischen Ziele des Stifters zu fördern. Folglich ist ein wirtschaftlicher Pluralismus durch die Satzung von vornherein ausgeschlossen.

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMD16/12436&quelle=alle

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 15.07.2016 um 15.58

Stand: 08.07.2016 08:45 Uhr
Hält Schulbehörde Studienergebnisse zurück?

Lernen mit Laptop, Tablet und dem Smartphone - die Behörde ist dafür, Wissenschaftler sehen auch Kritikpunkte.

"Start in die nächste Generation" heißt das Projekt, um das es geht. Schüler lernen hier vor allem mit Hilfe eigener Smartphones, Tablets oder Laptops. Eine Expertengruppe der Universität hat das Projekt im Auftrag der Hamburger Schulbehörde an sechs Schulen begleitet. Jetzt werfen die Wissenschaftler der Behörde vor, unliebsame Ergebnisse der Studie zurückzuhalten, wie NDR 90,3 am Freitag berichtete.

Vorstellungstermin wurde offenbar abgesagt

Demnach sollten die Experten ihre Ergebnisse eigentlich am kommenden Montag auf einer Veranstaltung vorstellen. Alle Beteiligten seien eingeladen gewesen. Doch nach Informationen von NDR 90,3 wurde die Vorstellung der Begleitstudie kurzfristig aus dem Programm gestrichen. Die Untersuchungsergebnisse lägen noch nicht vor, hieß es aus der Schulbehörde.

Kritik der Wissenschaftler am digitalen Lernen

Die Universität widerspricht dieser Darstellung. Im Expertenteam vermutet man, dass der Behörde einige der Schlussfolgerungen nicht passen. Die Wissenschaftler sind nämlich nicht so überzeugt vom Schulversuch wie die Behörde. Sie kritisieren zum Beispiel, dass die neue Unterrichtsform nicht zwangsläufig auch zu besseren Ergebnissen führe. Die Schulbehörde aber bleibt bei ihrer Darstellung: Man warte noch auf eine Endfassung der Studie.

http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Haelt-Schulbehoerde-Studienergebnisse-zurueck,schulstudie112.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 14.07.2016 um 18.34

Hamburger –Abendblatt - Ausgabe Storman 14.07.16
Barsbüttel - Schüler müssen ein iPad kaufen oder die Klasse wechseln
Von Sebastian Knorr

Mutter soll rund 700 Euro für einen Tablet-Computer von Apple ausgeben. Schulkonferenz und Eltern hatten für digitales Lernen votiert.

Barsbüttel. Sandra Kittelmann ist sauer. Denn die Mehrzahl der Eltern aus der sechsten Klasse ihrer Tochter hat sich im März dieses Jahres dafür entschieden, eine sogenannte iPad-Klasse zu werden. Dafür müssen die Schüler der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule mit einem iPad Air2 ausgestattet werden. Knapp 500 Euro kostet der Tablet-Computer, mehr als 200 Euro fallen für Versicherung und Schutzhülle an. Das ist das exklusive Angebot von Apple, bestellt wird über die Schule, bezahlt von den Eltern.

"Ein Skandal", findet Kittelmann: "Es ist eine Zumutung, dass Eltern über 700 Euro für Schulmaterial bezahlen sollen." Als die alleinerziehende Mutter sich vor knapp zwei Jahren für die Schule entschieden hatte, sei von digitalem Lernen in der Klasse ihrer Tochter noch keine Rede gewesen. Was ist neben Federmäppchen, Schulranzen, Taschenrechnern und Turnbeuteln an Kosten für Schüler noch vertretbar?

Medium soll neue Möglichkeiten schaffen

Kittelmann schüttelt den Kopf. Es geht ihr nicht nur ums Geld, sie zweifelt auch am Nutzen der digitalen Lernform sowie an der Rechtmäßigkeit des Verfahrens. "Ich werde quasi von der Schule genötigt, mitzumachen", so Kittelmann. Die Pädagogen erhoffen sich von der Einführung der iPads einen besseren Draht zu ihren Schützlingen, denen das neue Medium neue Möglichkeiten fürs Lernen schaffen soll. Unter anderem soll der Zugang zu Unterrichtsmaterialien erleichtert werden. Auch können die Schüler auf den Tablets eigenständig recherchieren und mit bereitgestellten elektronischen Medien oder gemeinschaftlich an Projekten arbeiten, auch wenn sie nicht in einem Raum sind.

Nach der demokratischen Entscheidung beim Elternabend bleiben für die Oststeinbekerin jetzt noch zwei Optionen. Entweder sie stellt einen Härteantrag bei der Schule, die ihr dann bei der Finanzierung hilft, oder sie beantragt, ihr Kind in eine andere Klasse zu versetzen. Denn: Aus den ehemals vier sechsten Klassen werden im Zuge der Digitalisierung ab dem kommenden Schuljahr fünf siebte Klassen, drei von ihnen lernen ab dann mit dem iPad, zwei konventionell. "Ein Klassenwechsel kommt nicht infrage", sagt Kittelmann, die ihre Tochter nicht aus dem Klassenverband reißen möchte, ebenso lehnt sie einen Härtefallantrag ab – aus Prinzip. "Natürlich ist das für eine alleinerziehende Mutter viel Geld", so Kittelmann, sie kritisiert aber auch: "Bei der Schulwahl wird man nicht aufgeklärt, dann wird die Entscheidung für die iPads unter kollektivem Zwang erpresst – Kinder, die nicht an einem iPad arbeiten können, werden so stigmatisiert."

Mutter hat Beschwerde bei Schulbehörde eingereicht

[Weiterlesen unter abendblatt.de 14.07.2016]
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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See

Kommentar von Henning Nawotki an SHEV:

Mit solchen Entscheidungen wird die Schulgeldfreiheit durch die Hintertür aufgehoben. Man sollte sich fragen, wie weit das noch konform mit dem Schulgesetz geht. § 12 (1) Schulgesetz lautet nämlich: "Die Teilnahme am Unterricht, an anderen Schulveranstaltungen und an Schulprüfungen ist unentgeltlich." Hier aber werden Schüler aus der Klasse genommen, wenn die Eltern das Geld nicht aufbringen (wollen oder können, der Grund ist unerheblich). Damit gibt es eine Zweiklassenschule, die der Gesetzgeber nicht wollte.


eingetragen von Kevin Kraus am 12.07.2016 um 11.40

[SHEV] Massen-Einser-Inflation beim Abitur in Sachsen-Anhalt: Von 5054 Abiturienten haben 1358 eine Eins vor dem Komma.. ...

Abi-Schnitt in Sachsen-Anhalt wieder auf Zehn-Jahres-Hoch

news4teachers.de/2016/07/abi-schnitt-in-sachsen-anhalt-wieder-auf-zehn-jahres-hoch/

MAGDEBURG. Über das Abitur in Sachsen-Anhalt und seine Hürden wird gestritten. Neuerungen sind geplant. Der Blick auf die letzten Prüfungen vor wenigen Wochen zeigt gute Ergebnisse.

Sachsen-Anhalts Abiturienten haben bei den diesjährigen Prüfungen genauso gut abgeschnitten wie im Vorjahr. Sie schafften exakt wie 2015 mit 2,38 den besten Abi-Schnitt der vergangenen zehn Jahre, wie das Bildungsministerium auf Anfrage in Magdeburg mittteilte. Insgesamt seien 5271 Schüler zum Abitur angetreten, 5054 von ihnen schafften es auch. Das waren 96 Prozent. Knapp vier Prozent fielen durch, im Jahr zuvor waren es geringfügig mehr als vier Prozent gewesen. Zum Zeitpunkt der Zahlenerfassung waren noch elf Nachprüfungen offen.

«Der vorläufige Durchschnitt der Abiturnoten in Sachsen-Anhalt bestätigt den positiven Trend des Vorjahres. Erneut wurde der beste Wert seit zehn Jahren erreicht», sagte Bildungsstaatssekretärin Edwina Koch-Kupfer (CDU). «Jeder Abiturient startet mit einem qualitativ hochwertigen Abitur in die persönliche Zukunft.»

Von den 5054 Abiturienten haben laut Ministerium 1358 eine Eins vor dem Komma, das seien mit knapp 27 Prozent mehr als ein Viertel. Im Vorjahr seien es ähnlich viele gewesen.

«Politisch gilt es weiterhin, an der bundesweiten Vergleichbarkeit der Abschlüsse zu arbeiten», sagte die Staatssekretärin weiter. Sachsen-Anhalt trage mit der Anpassung der Oberstufenverordnung seinen Beitrag dazu bei. Kürzlich hatte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) neue Regeln für das Abitur angekündigt. Es gibt mehr Auswahl bei den schriftlichen Abiturfächern und in die Abiturnote sollen nicht mehr alle Halbjahresergebnisse der Kurse aus Klasse 11 und 12 einfließen, acht sollen gestrichen werden können. Schüler sollen das Abi zudem auch dann noch bestehen können, wenn sie eine Prüfung mit null Punkten abschließen. Dpa

Zum Bericht: Schritte zur Harmonisierung? In Sachsen-Anhalt wird das Abitur einfacher, in Mecklenburg-Vorpommern – schwerer

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 10.07.2016 um 07.30

www.scinexx.de
Das Wissensmagazin

"Umweltgifte verdummen unsere Kinder"
Wissenschaftler warnen erneut vor hirnschädigender Wirkung von Alltags-Chemikalien

Forscher schlagen Alarm: Durch Alltags-Chemikalien wie Weichmacher, Pestizide oder organische Schadstoffe droht eine ganze Generation von Kindern, bleibende neurologische Schäden davonzutragen. Der Grund: Diese Umweltgifte stören die Hirnentwicklung ungeborener Kinder – und inzwischen ist ein wahrer Cocktail dieser Chemikalien bei schwangeren Frauen nachweisbar. Es müsse dringend etwas getan werden, um Kinder zu schützen, fordern die Wissenschaftler.

Schon vor zwei Jahren schlugen Neurowissenschaftler das erste Mal Alarm. Sie hatten für elf verbreitete Chemikalien, darunter Blei, Quecksilber, polychorierte Biphenyle, einige Lösungsmittel sowie Pestizide eine hirnschädigende Wirkung auf Föten nachgewiesen. Ihrer Ansicht nach könnte daher eine schleichende vorgeburtliche Vergiftung mit Chemikalien daran schuld sein, dass immer mehr Kinder unter Verhaltens- und Entwicklungsstörungen leiden.

"Überwältigende Beweise"
Jetzt legen Dutzende weitere Forscher mit einer neue Studie nach. Auch sie bestätigen die pränatal hirnschädigende Wirkung von Chemikalien, die in unserem Alltag bisher weit verbreitet sind. Als potenziell gefährlich listen die Forscher ebenfalls die Schwermetalle Blei und Quecksilber, aber auch organosphate Pestizide, Weichmacher, Flammschutzmittel mit polybromierten Biphenylen und Luftschadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

"Es existieren überwältigende wissenschaftliche Belege dafür, dass die frühe Belastung mit solchen neurotoxischen Chemikalien zu einer ganzen Reihe von Entwicklungsstörungen bei Kindern beiträgt", sagt Frederica Perera von der Columbia University in New York. Im Mutterleib finde der wichtigste Teil der Hirnentwicklung statt. "Wenn man diesen Prozess stört, kann das dauerhafte Folgen haben."

ADHS, IQ-Defizite und Co
So zeigen Studien, dass Weichmacher Verhaltensstörungen und geistige Defizite bei Kindern fördern können. "Wirkungen umfassen die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS), sowie Aggression, Depressionen und andere Störungen der emotionalen Regulation", erklären die Forscher. "Zudem wird die pränatale Belastung mit Phtalaten mit Defiziten im IQ von Kindern, dem Arbeitsgedächtnis und dem Denken in Verbindung gebracht."


Bisher jedoch sind nur einige Weichmacher in Kinderspielzeug oder Babyfläschchen verboten. "Phtalate sind überall, sie finden sich den verschiedensten Produkten", sagt Susan Schanz von der University of Illinois. "Wir sind ihnen daher täglich ausgesetzt." Erst vor kurzem ergab eine Studie, dass wir beispielsweise über Fastfood besonders viele Weichmacher aufnehmen.

Störung der Hirnentwicklung
Eine weitere Chemikaliengruppe sind polybromierte und polychlorierte Biphenyle. Erstere sind zwar seit dem Jahr 2000 international verboten, halten sich aber bis heute noch in teilweise hohen Konzentrationen in der Umwelt. Bis heute beeinflussen sie daher unter anderem das Verhalten von Kindern – auch in Deutschland.

Die ursprünglich als Ersatz gedachten polybromierten Biphenyle sind aber kaum besser, wie die Forscher berichten: Sie stören die Produktion von Schilddrüsenhormonen, die beim Ungeborenen entscheidend an der Hirnentwicklung beteiligt sind – mit entsprechenden Folgen: "Studien zeigen, dass einige Biphenyle bei Kindern wichtige Hirnleistungen für das Denken und den schulischen Erfolg stören", berichten die Wissenschaftler. Pestizide mit Organophosphaten als Wirkstoff hemmen dagegen die Funktion des Neuroenzyms Acetylcholin-Esterase. Eine pränatale Belastung kann Studien zufolge Entwicklungs- und Bewegungsstörungen bei Kindern verursachen, den IQ senken und ebenfalls ADHS fördern.

Es muss etwas getan werden"...

Weiter bei... http://www.scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-20346-2016-07-04.html

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
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eingetragen von Kevin Kraus am 05.07.2016 um 10.21

[SHEV] Ein mit 20.000 Euro dotierter Schreibwettbewerb zur Rechtschreibreform - BITTE GERNE auch weitergeben!

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Von: Rechtschreiben heute
Gesendet: Montag, 4. Juli 2016 18:17
An: rechtschreiben[at]gmx.de
Betreff: Ein mit 20.000 Euro dotierter Schreibwettbewerb zur Rechtschreibreform

Friedrich Denk, Heliosstr. 21, CH 8032 Zürich
Matthias Dräger, Auf der Schanz 2, D 56329 St. Goar, Anfang Juli 2016


Liebe Weilheimer Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde der deutschen Sprache und Literatur,

am 1. Juli 1996 wurde die Rechtschreibreform durch die „Wiener Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ in Gang gesetzt, und schon am 2. Juli lag das Bertelsmann-Wörterbuch Die neue deutsche Rechtschreibung (Startauflage: 700.000) in den Buchhandlungen. Als dann der 21. Rechtschreib-Duden erschien und die „Neuregelung“ in zahllosen Fällen anders auslegte, wurde deutlich: „Die große Errungenschaft von 1901, die deutsche Einheitsorthographie, ist dahin.“ (DIE ZEIT,27.9.1996)

Das gilt leider noch heute, 20 Jahre danach. Neben der seit 1901 bewährten klassischen Orthographie, die weiterhin von zahlreichen Autorinnen und Autoren mit guten Gründen bevorzugt wird, gibt es die „neue“ Schreibung, die weitgehend die „alte“ ist und beim Schreiben trotzdem verwirrt, auch wegen der zahllosen Varianten. Im neuesten Duden, dem 26., finden sich z.B. fertig stellen neben (wie bisher) fertigstellen, schwer behindert neben schwerbehindert, Dienst habend neben diensthabend, seit Langem neben seit langem, morgen Früh neben morgen früh, Spagetti neben Spaghetti, Kons-truktion und Konst-ruktion neben Kon-struktion, und – beides „neu“ – Missstand neben Miss-Stand usw.

Wegen dieser fortdauernden Schreibverwirrung haben wir einen Arbeitskreis Lesen und Rechtschreiben heute gebildet und am 1. Juli einen mit 20.000 Euro dotierten Schreibwettbewerb zur Rechtschreibreform ausgeschrieben, an dem teilzunehmen Sie alle herzlich eingeladen sind! Bis zum 1. September können kurze Beiträge (mit bis zu 2.500 Zeichen, d.h. eine Buchseite) eingereicht werden. Die 25 besten Einsendungen werden Anfang Oktober publiziert, fünf davon werden am 20. Oktober 2016 auf der Buchmesse mit dem Frankfurter Orthographie-Preis ausgezeichnet: 1. Preis: 7000, 2. Preis: 4000, 3. Preis: 3 x 3000 Euro. Näheres unter www.rechtschreibreform.de.

Rechtschreiben heute
http://www.rechtschreibreform.de


wie Sie wohl wissen, wurde die Rechtschreibreform am 1. Juli 1996 durch die Wiener Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung in Gang gesetzt ...

Alle Beiträge sollen als eine „Anthologie der Rechtschreibreform“ ein Appell an die Verantwortlichen sein, die Einheit der Orthographie möglichst bald wiederherzustellen.

Mit herzlichen Grüßen und der Bitte um Weitergabe unserer Einladung
Friedrich Denk und Matthias Dräger


eingetragen von Kevin Kraus am 14.06.2016 um 09.20

[SHEV] Grüne Jugend - balla balla und inkonsequent

Dr. Ulrich Kliegis , heute 00:22 Uhr

Es gibt wohl nur wenige, die über das Ansinnen der Grünen Jugend (Mann, was sind die geistig degeneriert!), Flaggensymbole (es heißt Flaggen, nicht Fahnen, liebe Freunde!) bei der EM zu verbannen (wer denkt da an Banner?).

In-kon-se-quent! Aber sowas von! Grüne Jugend! Da wollen wir ein beherztes, wildes Eintreten für das Fallen aller Leistungskriterien, die pure Gleichmacherei, den Einheitsball für alle sehen!

Schon 2007 war der Schleswig-Holsteinische Elternverein da weiter, viel weiter!

In unserer Pressemitteilung zum 1. April 2007 konnte man lesen:

"Am Sonntag, dem 1. April 2007 war durch eine Indiskretion beim jährlichen Kabinettsstammtisch, der an diesem Tag die Eckpunkte des politischen Spielfeldes des nächsten Jahres festschreibt, durchgesickert, daß die Landesregierung im Rahmen der Glücksspieldebatte und der daraus resultierenden Notwendigkeit, zur Gegenfinanzierung eine Ortsmaut für Schulbusse einzuführen, anstrebt, das System aus Kreis-, Regional- und Bundesligen in allen Ballsportarten aufzuheben und die neue Sportart Gemeinschaftsball zum politischen Ziel zu machen. Statt Hand- und Fußball soll es ab der Wintersaison 2007/08 nur noch Gemeinschaftsball geben.

Möglichst bald sollen auch Wasserball, Schneeball und Abtanzball in den neuen Rahmen aufgenommen werden. "Wir wollen flexibel auf die Bedürfnisse reagieren. Gerade im Fußball hören wir bei schmuddeligem Wetter von geschwächten Restmannschaften - das machen wir jetzt mit
einer flexiblen Anfangsphase der Spiele wett. Die Spieler müssen auf dem Spielfeld erscheinen, können sich aber, wenn sie die Regeln noch nicht beherrschen, erst einmal ansehen, was die Mehrheit dort macht, und dann versuchen, mitzuspielen", erläuterte eine Stammtischteilnehmerin in einem Flurfunkinterview. "Wir wollen alle mitnehmen, zumindest in unsere Stammkneipen!"

"Wir müssen auch feststellen", hatte der Kapitän der Kabinettsmannschaft zuvor mitgeteilt, "daß es auch heute im Fußball schon häufig zum sog. Handspiel kommt. Auch manches Bundesligaspiel kommt nicht über Kreisniveau hinaus. De facto habenwir damit schon lange Gemeinschaftsball."

Der ganze Text im Anhang. Dranbleiben! :)


Gruß,

UK


eingetragen von Kevin Kraus am 07.06.2016 um 15.58

Abitur up Platt:
Niederdeutsch-Gymnasien und -Gesamtschulen stehen fest
Minister Brodkorb: Alle sechs interessierten Schulen können Abitur auf Plattdeutsch anbieten

Nr.087-16 | 05.06.2016 | BM | Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

An sechs Gymnasien bzw. Gesamtschulen in Mecklenburg-Vorpommern können Schülerinnen und Schüler künftig das Abitur auf Plattdeutsch ablegen. Das hat Bildungsminister Mathias Brodkorb heute auf dem Plattdütsch-Bäukerdag in Rostock bekanntgegeben. Das Land will dafür jährlich insgesamt 450.000 Euro bereitstellen.

„Ich freue mich sehr über das Interesse der Schulen an der niederdeutschen Sprache“, sagte Bildungsminister Mathias Brodkorb. „Ursprünglich hatten wir lediglich vier Gymnasien bzw. Gesamtschulen vorgesehen, an denen das Abitur auf Plattdeutsch angeboten werden sollte. So wäre in jedem Schulamtsbereich eine Schule vertreten gewesen. Weil wir aber keine Schule enttäuschen wollen, können nun alle sechs Schulen, die ihr Interesse angemeldet hatten, auch ein Abitur auf Plattdeutsch anbieten“, betonte Brodkorb.

Das Land stellt für das Abitur auf Plattdeutsch an jeder der ausgewählten Schulen eine Lehrerstelle zusätzlich bereit. Im Rahmen des Landesprogramms „Meine Heimat - mein modernes Mecklenburg-Vorpommern“ waren bis zum Jahr 2020 dafür insgesamt 1,3 Mio. Euro vorgesehen. Wegen der erhöhten Anzahl an Schulen hat das Land die Mittel bis zum Jahr 2020 um 700.000 Euro auf insgesamt zwei Millionen Euro aufgestockt.

„Wir greifen an dieser Stelle tief in die Tasche“, sagte Bildungsminister Brodkorb. „Das Angebot für Schülerinnen und Schüler ist aber wichtig, um die niederdeutsche Sprache an die junge Generation weiterzugeben. Ich hätte mich sehr darüber gefreut, wenn das Interesse der Schulen aus Vorpommern ebenso stark gewesen wäre wie das von Schulen aus Mecklenburg. Im kommenden Schuljahr könnte es eine weitere Ausschreibung geben, um weiteren Schulen aus Vorpommern eine Möglichkeit zu geben, ihr Interesse zu bekunden“, so Brodkorb.

Die künftigen Niederdeutsch-Gymnasien:

1.) Gymnasiales Schulzentrum „Fritz Reuter“ Dömitz

2.) Geschwister-Scholl-Gymnasium Wismar

3.) Gymnasium „Am Sonnenberg“ Crivitz

4.) RecknitzCampus Laage

5.) Reuterstädter Gesamtschule Stavenhagen (KGS)

6.) Goethe-Gymnasium Demmin (Musikgymnasium)

http://www.regierung-mv.de/Aktuell/?id=115989&processor=processor.sa.pressemitteilung

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 01.06.2016 um 14.00

Dienstag, 31. Mai 2016
Rechtschreibreform: Aus "seid" und "seit" wird einheitlich "seidt"

Berlin (dpo) - "Seid" oder "seit"? An der richtigen Verwendung dieser beiden unscheinbaren Wörter scheitern mehr als 70 Prozent aller Deutschen. Nun hat das Bildungsministerium eine Reform angekündigt: Ab Beginn des neuen Schuljahres im Herbst ersetzt ein einheitliches "seidt" die beiden Formen.

"Bislang lernte jedes Kind: 'Seid' ist die zweite Pluralform des Verbs 'sein', während es sich bei 'seit' um eine Präposition oder Konjunktion mit temporalem Bezug handelt", erklärt eine Sprecherin des Ministeriums. "Künftig müssen sich Schüler nicht mehr mit solchem abstrakten Quatsch beschäftigen, wenn sie das Wort 'seidt' benutzen möchten."

Statt "Seit gestern regnet es" oder "Seid ihr auch schon alle da?" muss es also künftig "Seidt gestern regnet es" und "Seidt ihr auch schon alle da?" heißen.

Lehrer- und Schülerverbände begrüßten den Schritt als überfällig. "Schon seid Jahren ist die richtige Schreibung in diesem Sonderfall für viele Schüler eine Gradwanderung", erklärt etwa der Deutsche Lehrerverband (DL) in einer Stellungnahme. "Das es nun einen einheitlichen Standart gibt, dürfte diesen beliebten Fehler entgültig eleminieren."
Idee: gwe; dan, ssi

http://www.der-postillon.com/2016/05/rechtschreibreform-seid-seit.html
(Achtung: Satire....)

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Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 28.05.2016 um 04.26

[SHEV] Die Schulen müssen darauf vorbereitet werden und dringend mehr ...

21.05.2016 | 09:00 Uhr

Migranten-Studie

Die Massenflucht wird nicht enden

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die syrische Völkerwanderungslawine über die Balkanroute losgetreten. Das schreibt ein Außenpolitik-Forschungsinstitut der EU in einer spannenden Studie über Europas Migrationskrise. Berlins Entscheidung, das Dublin-Abkommen für Syrer zu suspendieren, hat bleibende Folgen: Mafiöse Schleuser-Netzwerke haben sich verfestigt und sorgen nun für Migranten-Nachschub.

Jetzt ist es sozusagen EU-amtlich: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im vergangenen Sommer die syrische Flüchtlingslawine über die Balkanroute losgetreten. Das jedenfalls schreibt das in Paris ansässige Institut der Europäischen Union für Sicherheitsstudien EUISS in einer schon im vergangenen November fertiggestellten 31-seitigen Studie über die Migrationswelle des vergangenen Spätsommers und Herbstes (Tuesday Reitano und Peter Tinti: „Survive and Advance. The economics of smuggling refugees and migrants into Europe.“ ISS Paper 289). Die Studie, die auch von der Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt wurde, ist das Ergebnis von 200 langen Interviews mit Migranten in Libyen, Ägypten, Griechenland, Italien, Deutschland und Schweden.

Angela Merkels Erklärung vom August 2015

Bis 2015 war auf der sogenannten Balkanroute über die Türkei und die Ägäis – die EU-Grenzschutzagentur Frontex nannte sie die „östliche Mittelmeerroute“ – nicht viel los. Zwischen 2008 und 2014 nahmen im jährlichen Durchschnitt 50.000 Migranten den Weg über die Türkei und die Ägäis nach Schengen-Europa. Kein Wunder, der lange Landweg über Griechenland, Bulgarien, Mazedonien und durch den Westbalkan war beschwerlich. Zudem wandten die südosteuropäischen Länder das Dublin-Abkommen strikt an und registrierten alle Migranten, die ihre Grenzen überquerten – und dann eben in diesen Ländern Asyl beantragen mussten. Das war abschreckend, vor allem für syrische Flüchtlinge, die sich dauerhaft niederlassen wollten – aber eben nicht in einem Westbalkanland. Die Syrer begaben sich darum gar nicht erst auf den Balkantreck, jedenfalls nicht in großen Zahlen.

Nicht nur dass die August-Erklärung durch Deutschlands Kanzlerin das Risiko des Landweges quer durch Osteuropa reduzierte, sondern sie führte außerdem dazu, dass Asylsuchende, Flüchtlinge und Migranten aller Nationalitäten dazu verlockt wurden, in Scharen zu Deutschlands Grenzen zu streben.

Bis zum 21. August 2015. An dem Tag erklärte Berlin, dass es das Dublin-Abkommen auf syrische Flüchtlinge nicht mehr anwenden würde, ganz egal ob sie vorher irgendwo anders registriert worden seien. Damit brachen auf der Balkanroute alle Dämme, schreiben Tuesday Reitano und Peter Tinti in ihrer EUISS-Studie: „Nicht nur dass die August-Erklärung durch Deutschlands Kanzlerin das Risiko des Landweges quer durch Osteuropa reduzierte, sondern sie führte außerdem dazu, dass Asylsuchende, Flüchtlinge und Migranten aller Nationalitäten dazu verlockt wurden, in Scharen zu Deutschlands Grenzen zu streben.“

[...]

Balkanroute wird zur syrischen Super-Autobahn

Dank Merkels Entscheidung wurde die Balkanroute zur „syrischen Super-Autobahn“, so Teitano und Tinti. Mit bedrohlichen langfristigen Folgen für die Herkunftsländer, die Staaten entlang der Route und für die Europäer: Dem syrischen Treck schlossen sich sofort Iraker und Afghanen in großer Zahl an, dazu Pakistanis und Bangladeschis. Entlang der Völkerwanderungsroute wuchsen sofort mafiöse Menschenschmuggel-Netzwerke empor und verfestigten sich. An den Migranten verdienten sie unfassliche Geldsummen – ein Quantensprung für die grenzüberschreitende Organisierte Kriminalität, den die Europäer sicher auch noch in anderen Bereichen zu spüren bekommen werden.

Ein Quantensprung für die grenzüberschreitende Organisierte Kriminalität

Jetzt wollen und können die Schlepper und Schleuser auf die Riesengewinne nicht mehr verzichten und sorgen nun selbst für weiteren Migrantennachschub – durch Rekrutierung und Werbung in türkischen, jordanischen und libanesischen Flüchtlingslagern oder gleich in mittelöstlichen, südasiatischen oder afrikanischen Herkunftsländern. Das wirkt sich auf die anderen Migrantenrouten aus, etwa die über Libyen und Sizilien. Bis 2014 hatten viele Syrer diesen Weg nach Europa gewählt. Dass die Syrer 2015 alle den Weg über die Ägäis und die Balkanroute nahmen, hat man in Lampedusa und Sizilien kaum gemerkt, jedenfalls nicht zahlenmäßig: Die Migranten aus Syrien wurden fast vollständig durch Afrikaner ersetzt. 150.000 Migranten wählten 2015 diese Mittelmeerroute.

Die Massenflucht geht immer weiter


Nebenbei erledigt die EUISS-Studie einen sorgsam gepflegten Berliner Mythos: Die syrische Massenflucht ist eben kein vorübergehendes Phänomen. Die Syrer werden nicht zurückkehren, sobald der Bürgerkrieg in Syrien endet. Zum einen ist ein Ende des Krieges in Syrien nicht im Ansatz in Sicht. Zum anderen wollen sie gar nicht zurückkehren. Die Syrer, haben Reitano und Tinti in ihren vielen Interviews in Erfahrung gebracht, sind gekommen, um zu bleiben: „Die Syrer wandern aus der Region aus, auf der Suche nach langfristigen Aussichten. Da ein Ende des Konflikts nicht in Sicht ist, wollen sich die Syrer unbedingt in Ländern registrieren, wo ihnen ein langfristiges Auskommen sicher ist.“

Ich habe vor, hier zu bleiben. Ich habe soviel durchgemacht, um hier her zu kommen. Warum sollte ich wieder gehen?. Ich glaube nicht, dass irgendjemand, der es nach Europa geschafft hat, nach Syrien oder irgendein arabisches Land zurückkehren wird. Das wäre doch dumm.

[...]

Neue Zürcher Zeitung

Unerwähnt bleibt dabei der Hinweis auf groteske schwedische Fahrlässigkeit: Wohl nirgendwo sonst werden so viele Pässe „verloren“ wie in Schweden, berichtete im Januar 2015 die Neue Zürcher Zeitung. 2013 gingen 59.000 schwedische Reisepässe verloren, 2014 sprach die schwedische Polizei von 177.000 „verlorenen“ Pässen. Für etwa 30 Euro wird in Schweden jeder „verlorene“ Pass innerhalb von fünf Arbeitstagen ersetzt, so die NZZ: „Einige hundert Personen haben dieses Prozedere zur Methode gemacht: Sie verkaufen ihre Pässe jährlich drei, fünf oder gar zehn Mal und erhalten ebenso oft einen neuen Ausweis.“ Auf dem Schwarzmarkt in Istanbul soll Anfang 2015 ein schwedischer Reisepass etwa 3000 Euro gekostet haben.

Italienische Marine hat die Migration über das Mittelmeer massiv gefördert

Auch dies ist mit der EUISS-Studie sozusagen ein amtlicher EU-Befund: Die Rettungsaktion Mare Nostrum der italienischen Marine von November 2013 bis Oktober 2014 hat der gefährlichen Migration über die Mittelmeerroute nicht entgegen gewirkt, sondern sie regelrecht gefördert. Auch das hat bleibende Wirkung für die Europäer: „Mare Nostrum hat die Dynamik der Libyen-Migration signifikant verändert.“ Weil die italienischen Schiffe unmittelbar vor der libyschen Küste kreuzten, mussten die Menschenschmuggler ihre Fracht nicht mehr 160 Seemeilen bis nach Sizilien schaffen, sondern nur noch zwölf Seemeilen weit aus den libyschen Hoheitsgewässern hinaus ins offene Meer. Dann wurde nach der italienischen Marine telefoniert, die auch sofort kam.

Mare Nostrum hatte eine unerwartete Folge. Die kriminellen Schleuser-Organisationen nutzten die neuen Gelegenheiten und erhöhten absichtlich das Risiko, um die italienische Marine zu zwingen, näher zur afrikanischen Küste zu kommen. So konnten sie ihre Kosten senken und die Preise für die Migranten.

Staatsanwalt in der sizilianischen Hafenstadt Catania

[...]

Warum plötzlich soviele Migranten aus Ostafrika?

Die Ursachen für den Migrantenstrom aus Syrien kann man leicht begreifen: der nicht enden wollende Bürgerkrieg. Aber warum hat sich in den letzten zwei Jahren die Zahl der Migranten etwa aus Eritrea verzehnfacht? Die Lebensbedingungen am Horn von Afrika sind nicht erfreulich. Aber sie haben sich in den vergangenen zehn Jahren auch nicht dramatisch verändert. Warum also der plötzliche Sprung bei den Migrantenzahlen? Verändert habe sich für die Ostafrikaner eigentlich nur eines, beantworten Reitano und Tinti ihre Frage: „Die Schleuser-Netzwerke sind aktiver und virulenter geworden. Um ihre Profite zu steigern, haben sie die Migrantenzahlen in die Höhe getrieben, in dem sie aktiv Migranten rekrutieren und nun überall in Ostafrika ihre Dienste anbieten.“

Nicht die Ärmsten der Armen machen sich auf den Weg, sondern der lokale Mittelstand: Migration ist ein teures Geschäft.

Die Völkerwanderung ist möglich geworden: Die Schleuserinfrastruktur steht, überall in Afrika. Den Afrikanern geht es nicht schlechter als vor Jahrzehnten, sondern etwas besser. Immer mehr können sich den Weg nach Europa leisten. Nicht die Ärmsten der Armen machen sich auf den Weg, sondern der lokale Mittelstand, beobachten Reitano und Tinti: „Migration ist ein teures Geschäft.“ Paradoxe Folge für europäische Politik: Wenn Entwicklungshilfe wirkt und zur Folge hat, dass es den Afrikanern noch etwas besser geht, werden sich womöglich nicht weniger, sondern noch mehr von ihnen auf den Weg nach Europa machen können.


Afrikas dramatische Bevölkerungsexplosion

Ein anderer Faktor ist Afrikas dramatische Bevölkerungsexplosion: Seit 1950 hat sich Afrikas Bevölkerung von 238 Millionen auf heute 1,2 Milliarden gut verfünffacht. Bis 2050 wird sich die Zahl der Afrikaner auf 2,4 Milliarden noch einmal verdoppeln. Für das Jahr 2100 nimmt die UN 4,4 Milliarden Afrikaner an. In den meisten afrikanischen Staaten kann das Wirtschaftswachstum mit solcher demographischer Entwicklung nicht entfernt mithalten. Sie sind dem Bevölkerungsdruck ausgeliefert, was Folgen haben wird − für die Afrikaner und die Europäer.


Die Europäer werden sich vor dem Völkerwanderungsdruck aus Afrika entschlossen schützen müssen.

[...]

https://www.bayernkurier.de/ausland/13674-die-massenflucht-wird-nicht-enden

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Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See

[Der Text wurde redaktionell stark gekürzt.]


eingetragen von Kevin Kraus am 19.05.2016 um 17.58

Koranunterricht in Moscheen - Pädagogik der Unterwerfung

Blinder Gehorsam und unreflektierter Glaube: Der Koranunterricht in den Moscheen gewöhnt die Kinder an patriarchale Strukturen und entfremdet sie ihrem westlichen Umfeld.
Ein Gastbeitrag.

FAZ, 19.05.2016, von Abdel-Hakim Ourghi

Kinder haben ein Recht auf religiöse Erziehung in ihren Familien und Gemeinden. Die religiöse Unterweisung ist ein wichtiger Faktor ihres persönlichen Entwicklungsprozesses. Viele muslimische Eltern im Westen fühlen sich durch den modernen Pluralismus in ihrem Glauben verunsichert. Deshalb suchen sie für die religiöse Erziehung ihrer Kinder Zuflucht in den Moscheen. Sie hoffen auf die Unterstützung der „Import-Imame“ bei der religiösen Sozialisation der Kinder. So lautet zumindest die Antwort der Lehrer auf die Frage nach den Aufgaben des islamischen Religionsunterrichts am Wochenende in den Moscheen. Wie die religiöse Bildung in den Gemeinden aussieht, wer dort welche Inhalte vermittelt, scheint die Eltern aber nicht im Geringsten zu interessieren.

In den meisten Fällen sind die Adressaten des Koranunterrichts Kinder ab dem fünften Lebensjahr, wobei die Geschlechter in verschiedenen Räumen streng voneinander getrennt unterrichtet werden. Sie lernen zwar die arabische und türkische Schrift, einige kurze Koransuren und die fünf Säulen des Islams sowie ihre Verrichtung im Alltag. Aber der Lehrstoff darf nicht hinterfragt werden und wird den Schülern in der didaktischen Form des Memorierens vermittelt. Die Lehrer gelten als Verkünder der absoluten Wahrheit des Katechismus und die Schüler als diejenigen, die zu diesen Wahrheiten geleitet werden müssen.

Identitätskonflikte sind programmiert

Den Lehrern, darunter auch Jugendliche, fehlt in der Regel pädagogisches und didaktisches Fachwissen, und die Import-Imame beherrschen kein Deutsch. Sie legen aber Inhalte und Lernmethoden fest. Von den Schülern wird erwartet, dass sie die verkündigten Wahrheiten widerspruchslos akzeptieren. Sie erleben den Unterricht als passive Zuhörer. Kreative Mitarbeit und eigene Gedanken sind nicht gefragt. Es geht nicht um ihren persönlichen Reifeprozess, sondern um die autoritative Vermittlung des religiösen Stoffs. Dieses Erziehungsmodell ist realitätsfern und entfremdet die Kinder ihrer Lebenswirklichkeit.

Die Sozialisation der muslimischen Kinder außerhalb der Familie und der Gemeinde gerät hier vollkommen aus dem Blick. Die unterschiedlichen Erziehungsmodelle – Schule und Koranschule – führen zur Spaltung zwischen einer modernen und einer konservativ-religiösen Identität. Identitätskonflikte sind programmiert.

Keine Unterscheidung zwischen Wissen und Glauben


Die Sprache des Koranunterrichts ist meist Arabisch oder Türkisch. Die Kinder verstehen sie häufig nicht oder nur ungenügend. Der Lehrstoff erscheint vielen von ihnen mit der Zeit bedeutungslos und nichtssagend, denn ein Austausch über religiöse Gehalte findet wegen der Sprachbarrieren überhaupt nicht statt. Einige der Prophetengeschichten aus dem Koran wirken wie Märchen aus längst vergangenen Epochen. Nachfragen und Interpretationsversuche werden aber übergangen. Von Zeit zu Zeit wird nachgeprüft, ob sich die passiven religiösen Kenntnisse der Kinder durch das Auswendiglernen vermehrt haben – nicht aber, ob und wie der Stoff verstanden wurde.

Im Unterricht herrscht Strenge. Einen Bildungsplan gibt es nicht, ebenso wenig moderne Lernmedien. Der Koran wird ausschließlich mündlich vermittelt: Der Lehrer trägt etwas vor, und die Kinder wiederholen es mehrmals. Die archaische Didaktik ist das eigentliche Problem. Hinzu kommt, dass zwischen Wissen und Glauben nicht unterschieden wird.

Eingewöhnung an patriarchale Gesellschaftsstruktur


Die Lehrer entwerfen in erster Linie einen synoptischen Katalog von Rechten und Vorschriften der verschiedenen sunnitischen Rechtsschulen und Glaubensgemeinschaften, die ohne Begründung zu akzeptieren sind. Es geht um die Unterwerfung und Bevormundung der Kinder. Diese sollen gar nicht erst in die Lage versetzt werden, ein kritisches Bewusstsein und eine eigene religiöse Identität zu entwickeln. Nicht selten rebellieren die Kinder, denn im Unterricht herrscht Langeweile.

Freiwillig nehmen viele Kinder ohnehin nicht an ihm teil. Kritik an der Autorität ihrer Lehrer ist nicht zugelassen. Darüber hinaus sind die Importimame dem Druck der muslimischen Gemeinde ausgesetzt. Die Autorität des Gemeindevorstandes ist zu achten. Der Koranunterricht in den Moscheen gewöhnt die Kinder so an eine patriarchale Gesellschaftsstruktur und hemmt ihre schöpferische Kraft zur Selbstentfaltung.

Ein neues Modell für die friedliche Koexistenz


Glaube sollte jedoch keine passive Übernahme von Geboten sein, sondern eine Begegnung mit Gott, eine Entdeckung. Durch seinen Verzicht auf hermeneutische Distanz und historische Einordnung der religiösen Lehre konterkariert der Koranunterricht in den Moscheen die Bemühungen um eine Reformation des Islams im Westen. Die Unterwerfung der Kinder wird durch eine Kultur des Schweigens stabilisiert. Die Kinder gelten als irritable Geschöpfe, die durch religiöse Erziehung vor dem schädlichen Einfluss westlicher Werte zu schützen sind. So führt der Koranunterricht geradewegs zu ihrer Ausgrenzung.

Die Import-Imame, die ihren Heimatländern unterstellt sind, nehmen auch im politischen Sinn Einfluss auf die Erziehung der Kinder. Ein Ziel ist unter anderem die stärkere Bindung an die Herkunftsländer. Die Kinder sollen ihre kulturelle Identität bewahren, worunter man meist versteht, dass sie vor einer Verwestlichung geschützt werden sollen. Schlimmstenfalls ebnet das den Weg in Parallelgesellschaften.

Der Koranunterricht in den Moscheen wird bestimmt weiterhin bestehen, denn die Eltern legen viel Wert darauf. Sein schädlicher Einfluss kann allerdings durch den aufgeklärten islamischen Religionsunterricht an den Schulen eingedämmt werden. Gewiss wird der schulische Religionsunterricht das Gesicht des Islams im Westen und die hiesige religiöse Landschaft verändern. Es geht nicht nur darum, einen europäischen Islam zu etablieren, sondern auch um ein neues Modell für die friedliche Koexistenz der monotheistischen Religionen. Der islamische Religionsunterricht kann den Islam in Europa an eine säkulare Gesellschaft heranführen, in der moderne Werte wie Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Pluralismus und Demokratie unantastbar sind.

Abdel-Hakim Ourghi leitet den Fachbereich Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/koranunterricht-in-moscheen-entfremdet-von-westlichem-umfeld-14238024.html


Astrid Schulz-Evers
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eingetragen von Kevin Kraus am 15.05.2016 um 13.14

Ministerin Britta Ernst besucht LAG

Am Mittwoch, den 11. Mai besuchte Frau Ernst die Landesarbeitsgemeinschft der Landesschülervertretungen im Büro der Landesschülervertretung. So gab Frau Ernst uns die Möglichkeit Ihr einige Fragen zur aktuellen Schulpolitik zu stellen.
So haben wir die derzeit nicht ausreichende Planstellenzuweisung und die dadurch resultieren unvollständigen Stundentafeln und Unterrichtsausfälle angesprochen. Auch haben wir die prekäre Situation bei der Beschulung von Geflüchteten und die Gründe für die lage besprochen. Des Weiteren haben wir Frau Erst darauf hingewiesen, dass die jetzige Form von nicht Beteiligung der Schülervertretungen in den Verwaltungsräten für uns eine nicht hinnehmbare Situation darstellt.

http://berufsschulen.schuelervertretung.de/ministerin-britta-ernst-besucht-lag/
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Astrid Schulz-Evers
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Telefon 04522/503853

[Re: Anmerkung von Dr. Ulrich G. Kliegis zum obigen Text am 15.5.:]

Ein schönes Beispiel für die Defizite im Schriftdeutsch, die Unterrichtsausfall
und Verfall der Ansprüche nach sich ziehen.

Gruß, und frohe Pfingsten noch!

UK



eingetragen von Kevin Kraus am 13.05.2016 um 15.55

DISKUSSIONSVERANSTALTUNG DER CSU, 10.5.16

Trojanische Pferde der Bildungspolitik
Einen hochkarätigen Gast konnte der Arbeitskreis Schule, Bildung und Sport der Rosenheimer CSU zu einer Diskussionsveranstaltung im Gasthof Höhensteiger in Westerndorf-St. Peter begrüßen: Josef Kraus, Gymnasiallehrer, Buchautor, Präsident des Deutschen Lehrerverbands und gern gesehener Talkshow-Gast, war gekommen. Auch in Rosenheim nahm der Bildungsexperte kein Blatt vor den Mund.

Rosenheim – Mit provokanten Thesen begrüßte Arbeitskreis-Vorsitzender Peter Peltzer die Gäste. „Wettbewerb belebt das Geschäft“ – diesen Satz stellte Peltzer in den Raum. Kein „Reizwort“ erhitze die Gemüter mehr. „Wo gibt es in Deutschland in der Bildung noch einen Wettbewerb?“, fragte der AKS-Vorsitzende. So sieht Peltzer zumindest in den PISA-Ergebnissen Zahlen, die die Qualität des bayerischen Schulwesens belegten.

Josef Kraus bemühte in seiner Rede den Priester Laocoon, welcher vor trojanischen Geschenken warnte, da diese den Beschenkten von innen heraus zerstören. Die Bildungspolitik und Schulpädagogik in Deutschland beinhalte derzeit zehn solcher trojanischen Pferde: die Abschaffung der schulformbezogenen Lehrerausbildung etwa zum Stufenlehrer (Schleswig-Holstein), Angleichung der Lehrpläne der einzelnen Schulformen (Baden-Württemberg), Freigabe des Elternwillens, Abschaffung der Noten und des Sitzenbleibens, alleinige Konzentration auf Kompetenzen, bevorzugte Ausstattung von Gemeinschaftsschulen, Totalinklusion an allen Schulformen, Ankurbelung der Inflation sehr guter Noten, Quotenwettrüsten beim Abitur und Einführung der gymnasialen Oberstufe an Gemeinschaftsschulen.

Kraus nahm auch die Politik nicht aus der Pflicht und kritisierte den Wirr-Warr zwischen G8 und G9.
Landtagsabgeordneter Otto Lederer meinte dagegen, das G8 sei nicht so schlecht, wie sein Ruf. Einig waren sich Lederer und Kraus in der Ablehnung der zunehmenden Freigabe des Elternwillens und der Abkehr vom Leistungsprinzip. „Den Lehrplan jedoch schreiben nicht die Politiker, sondern die Lehrer“, so Lederer zur verbreiteten Kritik an den Lehrplänen.

Kraus erläuterte in diesem Zusammenhang, dass es in den Auflistungen der Aufgaben um Kompetenzen gehen würde, die oft nur wenig mit Bildungsstandards zu tun habe. „Wenn plötzlich alle Abitur haben, hat eigentlich niemand mehr Abitur“ , so Kraus. Sicherlich brauche es in Deutschland etliche Akademiker, aber wichtig seien auch die Fachkräfte, die Handwerker, die Praktiker. Es sei eben nicht für alle Kinder sinnvoll, aufs Gymnasium zu gehen. Falscher Ehrgeiz der Eltern, Druck und Wettbewerbseifer in der Gesellschaft und bei den Kindern untereinander könnten fatal enden.

Nach dem Vortrag leitete Kerstin Haferkorn, Vorsitzende des Bayerischen Realschullehrerverbandes Bezirk Oberbayern Ost eine lebhafte Diskussionsrunde. Re

https://www.ovb-online.de/rosenheim/trojanische-pferde-bildungspolitik-6387632.html


eingetragen von Kevin Kraus am 07.05.2016 um 04.34

DEUTSCHER LEHRERVERBAND (DL) - PRESSEERKLÄRUNG

Berlin, 03.05.2016

Lehrerverband zum Gutachten des Aktionsrats Bildung
Integration um den Preis einer Absenkung von Sprach- und Bildungsstandards ist der falsche Weg!


Der Deutsche Lehrerverband (DL) ist nicht mit allen heute bekannt gewordenen Empfehlungen des Aktionsrats Bildung zur schulischen und beruflichen Integration von heranwachsenden Flüchtlingen einverstanden. Insbesondere kritisiert DL-Präsident Josef Kraus die beiden Vorschläge, Lehrer sollten sich im Unterricht einer einfachen Sprache bedienen und es solle vereinfachte berufliche Bildungsgänge für Flüchtlinge geben.

Wörtlich äußerte sich Kraus wie folgt:

„Eine Absenkung des Sprachniveaus und der Ansprüche in der beruflichen Bildung wäre antiintegrativ. Eine vereinfachte Unterrichtssprache mag im Moment die Integration erleichtern, später aber beim Übergang in berufliche oder akademische Bildung werden die Hürden dadurch höher. Außerdem ginge eine sprachliche Verarmung auch zu Lasten der deutschsprachigen Schüler. Das Ziel einer Verringerung des Leistungsabstandes zwischen deutschen und zugewanderten Schülern kann nicht durch Absenkung von Ansprüchen erreicht werden. Am Ende wären alle Schüler die Verlierer. Das Gleiche gilt für eine „Berufsausbildung light“, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschwert und für die auf dem Markt eigentlich kein Bedarf besteht.“

Der Deutsche Lehrerverband hat 2015 einen Zehn-Punkte-Plan zur Integration der Flüchtlinge im schulischen Bereich vorgelegt:

http://lehrerverband.de/aktuell_10_Punkte_Integration.html.

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Josef Kraus unter 0171 52 45 945.
Für den Inhalt verantwortlich: DL-Geschäftsstelle - Anne Schirrmacher

http://www.lehrerverband.de/presse_Vorschlaege_Aktionsrat_Bildung.html


eingetragen von Kevin Kraus am 03.05.2016 um 16.58

Diesen Artikel finden Sie online unter
http://www.welt.de/154979431

3. Mai. 2016 10:39

Integrationsplan
Lehrer sollen weniger Fachwörter benutzen – Migranten zuliebe


Bildungsexperten stellen einen Integrationsplan für Schulen vor. Vor allem sollen Migranten zum Deutschsprechen animiert werden – auch durch eine vereinfachte Sprache im Unterricht. Von Dorothea Siems

Führende Bildungsexperten fordern einen Masterplan, um die Integration der vielen Flüchtlinge und Migranten zu bewältigen. Nötig sei eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen, allen Bildungsinstitutionen und ihrem Personal, heißt es im diesjährigen Gutachten des Aktionsrates Bildung, das am Dienstag in München präsentiert wird und der "Welt" vorab vorliegt.

"Es darf keine Illusion darüber bestehen, dass die Integration durch Bildung eine der mit Abstand wichtigsten Bildungsmaßnahmen in der Geschichte der Bundesrepublik sein wird", mahnen die Wissenschaftler. Von der Bewältigung dieser "epochalen Situation" werde abhängen, ob Deutschland "seine Identität, seine produktive Kraft und seine Zukunftsfähigkeit erhalten und ausbauen" werde.

Mehr als eine Million Flüchtlinge kamen 2015 nach Deutschland; die meisten von ihnen sind jünger als 25 Jahre. Um die Chancen für eine erfolgreiche Integration zu erhöhen, sollten alle Anstrengungen auf diejenigen konzentriert werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben dürfen, empfehlen die Forscher. Diese Gruppe sollte von Beginn an Zugang zu Sprachkursen, Kindertagesstätten, Vorbereitungsklassen und allen anderen – auch finanziellen – Förderinstrumenten erhalten. Auch müsse für sie der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gezielt geöffnet werden.

Doch nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch die weiterhin hohe Zahl an Arbeitsmigranten aus der EU sowie die schon hier lebenden Migranten benötigen nach Einschätzung des Aktionsrates eine passgenaue Förderung. Ziel müsse es sein, dass diese Gruppen ähnlich häufig wie Deutsche einen qualifizierten Berufsschulabschluss oder ein Studium erfolgreich abschließen. Bislang ist der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, der keinerlei Berufsabschluss vorweisen kann, mit 38 Prozent mehr als doppelt so hoch wie unter Deutschen (14 Prozent).

Selbst in dritter Generation dominiert oft die Muttersprache

Um die Chancen der Ausländer zu verbessern, sollten die Migranten und Flüchtlinge künftig gleichmäßig auf alle Regionen verteilt werden, heißt es in der Studie. Denn Untersuchungen zeigten, dass die Qualität des Unterrichts dramatisch nachlasse, wenn mehr als 40 Prozent der Kinder die deutsche Sprache nicht beherrschten.

Da mittlerweile rund 35 Prozent der unter Zehnjährigen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben – in vielen Städten und Regionen gilt dies gar für die Mehrheit der Kinder – und mitunter selbst in der dritten Generation zu Hause häufig in der Muttersprache kommuniziert wird –, liegt nach Ansicht der Forscher in der intensiven Sprachförderung der wichtigste Schlüssel für die Bildungsintegration.
Schon in früher Kindheit werden die Weichen für den Spracherwerb gestellt.

Deshalb schlägt der Aktionsrat für Vorschulkinder die Einführung einer Kindergartenpflicht vor. Außerdem sollte intensiv bei den Eltern dafür geworben werden, die Kinder bereits in den ersten Lebensjahren in die Kita zu geben. Problematisch sei allerdings, wenn ausländische Kinder in den Einrichtungen dann weitgehend unter sich blieben, so wie das heute in vielen sozialen Brennpunkten der Fall sei. Denn dann fehle es ihnen an ausreichend Gelegenheiten, Deutsch zu sprechen.

Regelklassen für unter Zehnjährige Erfolg versprechend ...

[Weiter in welt.de 03.05.2016]


eingetragen von Kevin Kraus am 28.04.2016 um 14.37

Pressemitteilung
des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.

Plön, Donnerstag, den 28.04.2016

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zur Entscheidung des Ministeriums für Schule und Berufsbildung SH (MSB SH) in Bezug auf das Losverfahren G8 / G9 am Gymnasium in Schleswig und zur Pressemitteilung des MSB SH in Bezug auf Lehrerstellen vom 21.04.2016

Ein Schritt in die richtige Richtung!
Wir begrüßen die Entscheidung des MSB SH, keinem Kind in Schleswig den Besuch des G9-Gymnasiums zu versperren. Im nächsten Schritt muss jetzt allen Gymnasien in SH endlich Unterricht in vollem Umfang ermöglicht werden – und deshalb die Entscheidung, den Gymnasien dieses Jahr keine neuen Lehrerstellen zur Verfügung zu stellen, zurückgenommen wird.


Mit großer Erleichterung erfuhren gestern die Eltern und ihre Kinder, die zunächst aus fadenscheinigen Kapazitätsgründen abgelehnt wurden, dass der Besuch am Gymnasium mit G9 in Schleswig nun doch möglich ist. Dem vorausgegangen war ein – vom Schulgesetz nicht vorgesehenes - Losverfahren - danach hätten die betroffenen Kinder gegen ihren Willen das in Schleswig ansässige Gymnasium mit G8 besuchen müssen. Und das, obwohl das G9-Gymnasium die Kinder hätte aufnehmen können. Die Eltern baten daraufhin u.a. die Elterninitiative G9-jetzt! und den SHEV um Unterstützung. „Wir freuen uns mit den betroffenen Familien, dass sie nun aufgrund der aktuellen Entscheidung des MSB SH ein Klageverfahren – wie ursprünglich geplant - nicht mehr in Erwägung ziehen müssen. Um aber für klare Verhältnisse zu sorgen, sollte das MSB SH jetzt eine grundsätzliche Entscheidung treffen – damit zukünftig Eltern und ihre Kinder wissen, woran sie sind und sich solch ein Hin und Her wie bereits im letzten und nun in diesem Jahr nicht wiederholt. Schulfrieden kehrt sonst nicht ein“, sagte Astrid Schulz-Evers heute in Plön.

„Der Schulfrieden kann aber auch deswegen nicht einkehren, weil sich wegen des hohen und langjährigen Unterrichtausfalls und Lehrermangels an den Gymnasien zunehmend Unmut bei den Eltern breit macht. Nicht nachvollziehbar ist daher die Entscheidung des MSB SH – wie in seiner Pressemitteilung vom 21.4.16 dargestellt -, dass die Gemeinschaftsschulen 150 Lehrerstellen erhalten – die Gymnasien hingegen keine. Dabei war doch immer die Rede davon, dass im sogenannten Zweisäulenmodell Gemeinschaftsschulen und Gymnasien „gleich stark“ sein sollen. Es kann nicht sein, dass den Gymnasien pauschal jetzt eine sogenannte „G8-Rendite“ mit der Verabschiedung des diesjährigen Doppelabiturjahrganges berechnet wird – wenn sie gleichzeitig steigende Anmeldezahlen verzeichnen, vermehrt Inklusion durchführen - obwohl die dort tätigen Lehrkräfte keine sonderpädagogische Ausbildung haben - und die Schülerschaft zunehmend heterogener wird. Ganz unabhängig davon, dass von der “G8-Rendite“ auch die 15 von den 100 Gymnasien in SH betroffen sind, die G9 anbieten. Wer Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit garantieren will, muss dafür auch die Schulen in entsprechendem Umfang und gerecht verteilt mit Personal ausstatten. Der Staat hat gegenüber seinen jungen Mitbürgern und deren Eltern eine nicht verhandelbare Bringschuld – er muss den Unterricht im vollen, erforderlichen Umfang gewährleisten. Dazu gibt es keine Alternative“, sagte Schulz-Evers abschließend.

Auszüge aus der Pressemitteilung des MSB SH vom 21.4.16:

„Ergänzend zur im März erfolgten Planstellenzuweisung (PZV) für das Schuljahr 2016/2017 erhalten die Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe und die Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe jetzt dank des Nachtragshaushalts weitere 150 Stellen…. Für die Gymnasien sind keine zusätzlichen Stellen im Nachtrag vorgesehen, da dort bereits durch das PZV- nach Abgang des Doppeljahrgangs - ausreichend Planstellen vorhanden sind und keine Zwangsversetzungen vorgenommen werden.“

Link zur Pressemitteilung

Astrid Schulz-Evers

http://www.elternverein-sh.de (auch bei Facebook)
http://www.g9jetzt.de (auch bei Facebook)
http://www.bgsw-ev.de
http://www.richtige-rechtschreibung.de
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http://www.das-bessere-schulgesetz.de
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eingetragen von Kevin Kraus am 18.04.2016 um 17.54

[SHEV] Seine Tochter erlebe an der Kieler Bergstraße jedes Wochenende Situationen wie in Köln.

Da drängt sich doch die Frage auf: was will Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) damit erreichen, wenn er diesen Vorgang in einer Schule den SchülerInnen darstellt - aber keine Konsequenzen aufzeigt?

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Diskussion über Flüchtlinge : Erst arbeiten, dann die Sprache lernen
vom 16. April 2016
Aus der Redaktion des Holsteinischen Couriers

Ministerpräsident Torsten Albig erläuterte mit Schülern der Gemeinschaftsschule Brachenfeld neue Ideen zum Umgang mit Flüchtlingen.

Neumünster | Als seine Tochter Hannah (18) vor wenigen Wochen mit ihrem neuen syrischen Freund vor der Tür stand, zuckte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) erst einmal zusammen. „Mein erster Gedanke war: Jetzt kommt das Fremde in meine Familie. Hätte sie sich nicht einen Jungen aus Kiel aussuchen können? Doch dann haben wir uns näher kennengelernt und schnell verstanden.“ Frei und offen diskutierte der Regierungschef gestern Mittag vor rund 100 Oberstufenschülern und Lehrern der Gemeinschaftsschule Brachenfeld über die Flüchtlingspolitik. Ausgearbeitet hatte die Gesprächsrunde die Klasse 12 b. Es war der zweite „Dialog mit der Zukunft“ des Ministerpräsidenten. Bis Jahresende will er acht bis neun weitere Schulen im Land besuchen und mit jungen Leuten ins Gespräch kommen.

Die Wahl auf die Brachenfelder fiel nicht per Zufall. Seit Jahren schon veranstalten die Schüler in ihrer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verschiedene Projekte. Ob die Begleitung der Anne-Frank-Ausstellung vor zwei Jahren, Sprachkurse und Spenden für Flüchtlinge oder Hilfe für Jüngere: Die Schüler haben sich Toleranz, Weltoffenheit und Engagement auf die Fahnen geschrieben. „Ich suche mir bewusst gute Beispiele aus, damit auch andere Schulen im Land sich daran orientieren können“, erklärte Albig.

Während des gut einstündigen Treffens wollte er von den Mädchen unter anderem wissen, ob sie sich nach der Silvesternacht von Köln bedroht fühlten. „Tagsüber nicht, aber wenn ich abends alleine über den Großflecken gehe, überlege ich schon, dass es hier viele Ausländer gibt“, antwortete eine Oberstufenschülerin ehrlich. Albig erklärte, seine Tochter erlebe an der Kieler Bergstraße jedes Wochenende Situationen wie in Köln. „Das ist nicht schön, aber es ist auch nicht neu.“

Diskutiert wurde auch über eine bessere Integration der Neuankömmlinge. Hier ging Albig auf Gegenkurs zur Bundesregierung. Die Ausbildungsverordnungen müssten so vereinfacht werden, dass Flüchtlinge schnell arbeiten könnten, auch ohne die deutsche Sprache perfekt zu können, forderte er und kündigte entsprechende Initiativen seiner Regierungskoalition an. „Mir hat neulich ein Mann aus Eritrea gesagt, er möchte Waren verkaufen. Er spricht aber nur Englisch. Warum soll er nicht trotzdem arbeiten dürfen? Uns fehlen Kräfte, vor allem im Dienstleistungsbereich, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie.“ Dieser Vorstoß fand bei den Schülern Unterstützung: „Durch die Arbeit, aber auch durch die Mitgliedschaft in Vereinen lernen die Menschen ja die Sprache“, erklärte ein Schüler.

Am Ende zeigten sich beide Seiten beeindruckt. „Das waren kluge junge Leute, die sich selbstbewusst positionieren“, sagte Albig. Er nehme den Vorschlag eines Schülers mit, dass jede Schule mal einen Tag mit Flüchtlingen im Lehrplan aufnehmen soll. Luis Ternes (18) aus der 12 b sagte: „Albig war ehrlich und bodenständig. Ich habe gelernt, dass es in der Politik keine einfache Lösung gibt.“

Autor: Christian Lipovsek

http://www.shz.de/lokales/holsteinischer-courier/erst-arbeiten-dann-die-sprache-lernen-id13275771.html


eingetragen von Kevin Kraus am 16.04.2016 um 14.48

Pressemitteilung des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.

Plön, Donnerstag, den 14.04.2016

Die Elterninitiative G9-jetzt! und der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) zur Entscheidung des Schulausschusses in Schleswig vom 13.4.16 in Bezug auf die Verteilung der Anmeldungen der SchülerInnen an den Gymnasien in Schleswig

Skandalös: Trotz vorhandener Kapazitäten darf das Gymnasium mit G9 nicht alle angemeldeten SchülerInnen aufnehmen


Wie dem Pressebericht der Schleswiger Nachrichten vom 14.4.16 zu entnehmen ist, hat die Stadt Schleswig die Aufnahmekapazität an dem Gymnasium, das G9 anbietet, auf 116 SchülerInnen begrenzt. Da sich dieses Jahr aber deutlich mehr SchülerInnen anmeldeten, kam es zu einem „Losverfahren“ – und 26 Kinder wurden abgewiesen.

Dabei ist im Schulgesetz die Wahlfreiheit verankert - ein (nicht nachprüfbares) Losverfahren hingegen nicht! Dennoch wurden Kinder, die sich in Schleswig bewußt für ein Gymnasium mit G9 entschieden haben, per Losverfahren "aussortiert" - damit sie sich beim Gymnasium mit G8 anmelden. Das grenzt an Willkür - zumal sich jetzt herausstellt, dass das Gymnasium mit G9 durchaus in der Lage wäre, weitere SchülerInnen aufzunehmen! Es ist offensichtlich und gleichermaßen bedauerlich, dass bei dieser Entscheidung das Kindeswohl und der Elternwille eine untergeordnete Rolle spielen. Dass Eltern jetzt den Klageweg beschreiten wollen, ist absolut nachvollziehbar und konsequent. Die Elterninitiative G9-jetzt! steht in Kontakt mit den betroffenen Eltern und wünscht viel Erfolg!

Der Link zum Pressebericht:

http://www.shz.de/lokales/schleswiger-nachrichten/eltern-ziehen-jetzt-vor-gericht-id13261136.html

Astrid Schulz-Evers

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eingetragen von Kevin Kraus am 11.04.2016 um 04.34

[SHEV] EINHEITSSCHULE / Inklusion / Integration: Das Konfliktpotential ...

news4teachers.de 7.4.16

Gewalt gegen Beamte – „trotz wachsendem Konfliktpotenzial sollten Schulen offene Häuser bleiben“

BERLIN. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will Polizisten und andere Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes besser vor Gewalt schützen. Die Zahl der Straftaten gegen Beamte haben in den letzten Jahren zugenommen, berichtete der Minister auf einer Fachtagung in Berlin.

Auch an Schulen ist das Konfliktpotenzial gewachsen, ergänzte der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, auf der Veranstaltung. Heterogenität und Diversität von Kindern, Jugendlichen und Eltern sind normal geworden. Der Prozess wurde und wird durch Inklusion und Integration von Flüchtlingskindern beschleunigt.

So treffen in der Schule verschiedene Weltbilder aufeinander. Schule ist in den vergangenen Jahren damit zwar vielfältiger und bunter geworden, aber auch immer mehr ein Ort geworden, an dem unterschiedliche Werte aufeinander prallen. Da Schule etwa per se ein modernes Frauenbild lebe, das nicht in allen Kulturen selbstverständlich ist, und im Lehrerberuf überwiegend Frauen arbeiten, gebe es hier naturgemäß Konflikte – die im äußersten Fall in psychische oder physische Gewalt münden können.

Dem zu begegnen ist in manchen Schulen gar nicht so einfach. Fehlende oder zu geringe Ressourcen (personell, sächlich, räumlich) für Schulen erschweren die Ausübung des Bildungs- und Erziehungsauftrags, erhöhen den Druck auf alle Beteiligten – Lehrkräfte, Schüler, Eltern – und belasten den Umgang miteinander, klagte Beckmann. Und nur in einer gut ausgestatteten Schule kann optimale Präventionsarbeit gegen Gewalt geleistet werden.

Er forderte 1. eine Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung, die sich intensiv mit den Anforderungen durch heterogene Schülergruppen auseinandersetzt, 2. eine Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung, die auch den Umgang mit Erwachsenen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zum Inhalt hat, 3. eine solide finanzielle Ausstattung, um zum Beispiel das Arbeiten mit Unterstützung von multiprofessionellen Teams gewährleisten zu können und 4. die Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern, wie der Polizei.

Strukturell sei es notwendig, die Zahl der Brennpunktschulen zu verringern und der Entstehung von Ghettovierteln durch eine entsprechende Wohnungspolitik der Kommunen entschieden entgegen zu steuern. Dabei sei es wichtig, Schulen nicht abzuschotten. Schulen müssen offene Häuser sein, die verlässlich Hausmeister, besetzte Schulsekretariate, Schulsozialarbeit und Sicherheitspartner wie die Polizei haben. nin

news4teachers.de 7.4.2016


eingetragen von Kevin Kraus am 07.04.2016 um 15.52

Hamburger Abendblatt, 7.4.16 - Kommentar:
Stadtteilschulen: Hier ist Unterricht kaum möglich
Von Karin Brose
Die Autorin ist Hamburger Studienrätin a.D.

Geburtsfehler der Stadtteilschulen: Hier sitzen Schwach- und Hochbegabte in einer Klasse – mit Inklusionsschülern und Flüchtlingen.

"Wie geht das denn?", fragt man sich zu Recht. "Das" bedeutet, dass an der Mehrzahl der Hamburger Stadtteilschulen noch immer ein ideologisches Konzept von Unterricht verfolgt wird, das in der Praxis höchst fragwürdig ist, denn hier sitzen Schwach- und Hochbegabte zusammen in einer Klasse. Hinzu kommen Inklusionsschüler und Flüchtlinge.

Praktiker können Argumente für diesen Irrsinn wie "Die Schwachen lernen von den Guten" und "Mit Binnendifferenzierung ist der Lernerfolg am größten" nur hilflos belächeln.


Dieses Konzept wird dem Recht der Schüler auf Lernen eindeutig nicht gerecht. Kein Lehrer ist in der Lage, jedem einzelnen seiner 28 Probanden ein individuelles Lernpäckchen zu schnüren, dieses permanent zu kontrollieren und anzupassen und nebenbei noch Inklusionsschüler mit Verhaltensauffälligkeiten und erheblichen Defiziten sowie Flüchtlingskinder zu betreuen.

In einer Stadt, in der fast jeder zweite Schüler einen Migrationshintergrund hat, muss man sich bei diesem Konzept fragen, ob so ein Unsinn tragbar ist. Wenn zwischen Siebtklässlern auch noch 14- bis 15-Jährige sitzen, kann sich zudem wohl jeder vorstellen, dass es oft nicht einmal um das Erreichen von Lernzielen, sondern lediglich darum geht, Unterricht überhaupt zu ermöglichen.


Als Enquetekommission hatten wir 2007 ein Schulsystem mit zwei Säulen empfohlen. Eine Situation wie die aktuelle hat sich damals jedoch niemand träumen lassen. Wir waren vom Vorbild anderer Bundesländer ausgegangen, in denen sauber differenziert wird und in homogeneren Lerngruppen äußerst gute Ergebnisse erreicht werden. Dort scheut man sich nicht, beim Zugang zum Gymnasium nach Klasse 4 eine Hürde einzubauen. So ist Schülern, die über die nötige Auffassungsgabe und das erforderliche Lerntempo zu dieser Zeit noch nicht verfügen, der Weg dahin versperrt.

Folge ist, dass in den Klassen 5 und 6 der Gymnasien ein angemessenes Niveau herrscht und auch nach Klasse 7 kaum Schüler abgehen müssen. Folge ist auch, dass an den anderen Schulen ein höheres Niveau und besseres Lernen möglich werden, weil hier nicht nur "der Bodensatz" verbleibt.

Was in Hamburg die Stadtteilschule bisher nicht zu leisten vermag, kann zum Beispiel in Sachsen die Oberschule, die dort besonders auf den Übergang in berufliche Bildungswege ausgerichtet ist. Praktisch, handwerklich oder technisch begabte Jugendliche werden hier optimal gefördert. Aber auch wirtschaftlich, sprachlich oder musisch interessierte Schülerinnen und Schüler, die an einer beruflichen Schule weiterlernen wollen, erwerben an der Oberschule eine gründliche allgemeine und berufsvorbereitende (Aus-)Bildung.

In Hamburg entscheiden Schulleiter heute selbst, wen sie einstellen und wie sie ihr Budget einsetzen. So könnten sie Schülern ermöglichen, in nicht zu großen Gruppen unter Gleichbegabten in nach Leistung differenzierten Lerngruppen effizient zu lernen.

Schule sollte sich nach den Bedürfnissen ihrer Schüler richtet, statt überfrachtete Lehrpläne umsetzen zu wollen. Sie darf nicht alle Kinder über einen Kamm scheren. Nur so kann sie erreichen, dass auch Lernschwache Abschlüsse erzielen, praktisch Begabte in ihren Kompetenzen gefördert werden und Hochbegabte Eliten werden.

Fördern und Fordern sollte die Norm sein. Die Enquetekommission hatte die Vision, durch die Schaffung eines neuen Schultyps die Schulabbrecher- und Risikoschülerquote zu senken. Nicht beabsichtigt war, aus erfolgreichen Haupt- und Realschulen mit gut funktionierender interner Durchlässigkeit Zwangskooperationen mit über 1000 Schülern zu schaffen, die heute in manchen Stadtteilen in Hamburg wieder "Restschule" bedeuten, allerdings mit noch weniger Erfolg als ihre Vorgänger.

Sind Hamburger Stadtteilschüler, die am Ende der 10. Klasse nicht richtig rechnen, lesen und schreiben können, selbst schuld?

Oder sollte man die Schulen verantwortlich machen, die solche Schüler produzieren?


Wenn Hamburg nicht weiterhin unter den Bildungsschlusslichtern der Republik funzeln will, sollte den Entscheidern möglichst bald ein Licht aufgehen.

Hamburger Abendblatt 7.April 2016


eingetragen von Kevin Kraus am 05.04.2016 um 09.16

[SHEV] Migranten an Schulen - Konsequentes Einschreiten ist sehr wichtig ...


Zu jedem Bild das passende deutsche Wort
Zwölf Kinder in Kirchbarkauer DaZ-Klasse


Es macht viel Freude zu sehen, wie schnell die Kinder lernen und wie motiviert sie sind.

Annika Pundt, DaZ-Lehrerin
Von Anne Gothsch
Zwölf syrische Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren besuchen derzeit die DaZ-Klasse der Grundschule Kirchbarkau und werden von Annika Pundt (links) und Anastasia Albrecht unterrichtet. ©

Kirchbarkau. Gebannt schauen 24 dunkle Augenpaare auf ihre Lehrerin und versuchen die Worte zu verstehen, mit denen Annika Pundt die erste Unterrichtsaufgabe beschreibt. Eigentlich etwas ganz Normales in einer Grundschulklasse. Doch den fragenden Gesichtern einiger Schüler ist anzusehen, dass das gar nicht so einfach ist. Denn ihre Muttersprache ist Arabisch. Also dauert es eine Weile, bis alle im Kreis auf dem Boden sitzen, um anhand von bunten Bildkarten die passenden deutschen Wörter zu finden. Bei einem abgebildeten Haus, einem Ball oder einem Auto geht das ruckzuck. Bei einem Pilz, einem Zelt oder einem Luftballon wird es schon schwieriger.

Zwölf syrische Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und elf Jahren besuchen zurzeit die DaZ-Klasse (Deutsch als Zweit- oder Zielsprache) in der Grundschule Kirchbarkau. Neben dem Alter seien auch die Vorkenntnisse der Kinder sehr unterschiedlich, nicht alle hätten in ihrer Heimat eine Schule besucht, obwohl sie alt genug dafür gewesen wären, berichtet Anastasia Albrecht, die gemeinsam mit Annika Pundt in dieser Klasse unterrichtet. „Deshalb arbeiten wir ganz viel mit Bildern, haben uns auch einige Elemente selbst gebastelt, weil es noch nicht so viel geeignetes Unterrichtsmaterial gibt“, berichtet die junge Lehrerin. Manchmal sei es schon schwierig, weil sie beide kein Arabisch verstünden und nur in wirklich wichtigen Fällen auf einen Dolmetscher zurückgreifen könnten. „Andererseits macht es viel Freude zu sehen, wie schnell die Kinder lernen und wie motiviert sie sind“, erzählt Annika Pundt und blickt lächelnd auf die Schüler mit ihren hochgestreckten Fingern, die darauf brennen, die richtige Antwort nennen zu dürfen.

„Es erfordert viel Einfühlungsvermögen, Toleranz und gleichzeitig Konsequenz, denn es ist deutlich zu spüren, dass die Mädchen und Jungen aus einem anderen Kulturkreis kommen. Sie sind meist viel temperamentvoller, emotionaler, vielfach leider auch deutlich aggressiver“, räumt Anastasia Albrecht ein. Sie hat den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da knallen schon die Ohrfeigen zwischen zwei Jungen. Schnell zieht sie beide auseinander und sorgt mit knappen, deutlichen Worten für Ruhe. „Konsequentes Einschreiten ist sehr wichtig, denn sie müssen lernen, Konflikte nicht mit Fäusten auszutragen und die Regeln einzuhalten, die an der Schule für alle gelten“, erläutert die Lehrerin. Anastasia Albrecht findet es sehr schade, dass es offenbar auch unter einigen syrischen Flüchtlingsfamilien oft Streit gebe, wie ihr berichtet worden sei. Das wirke sich zwangsläufig auch auf die Kinder aus.

Ein Jahr lang sollen die Mädchen und Jungen, die mit ihren Familien in Warnau, Nettelsee und Großbarkau wohnen, in der DaZ-Klasse Deutsch lernen und dann je nach ihren individuellen Fähigkeiten in die Regelklassen wechseln. „Schon jetzt nehmen sie hin und wieder am Sportunterricht in verschiedenen Klassen teil, spielen auch in den Pausen mit anderen Kindern zusammen. Das klappt eigentlich ganz gut“, berichtet Annika Pundt.

Manchmal ist konsequentes Einschreiten notwendig

Kieler Nachrichten, 2.4.16


eingetragen von Kevin Kraus am 30.03.2016 um 14.58

Lübecker Nachrichten 24. März 2016

Kiel erlässt strenge Schulregeln für Muslime
Ministerium gibt Leitlinien heraus – Burkas sind verboten, Teilnahme am Schwimm- und Sexualkundeunterricht ist Pflicht


Von Curd Tönnemann

Kiel. Schleswig-Holstein gibt seinen Lehrern ein Regelwerk für den Schulbesuch muslimischer Kinder an die Hand. Die Schulen werden außerdem aufgefordert, islamistischen und salafistischen Tendenzen im Unterricht mit deutlichen Ansagen entgegen zu wirken – und sich gegen Extremismus zur Wehr zu setzen. Das geht aus einem siebenseitigen Rundschreiben von Bildungs-Staatssekretär Dirk Loßack hervor, das jetzt an alle Schulen, Schulräte und Schulaufsichten im Land gegangen ist. In den „Handlungsleitlinien“ wird zudem klargestellt, dass muslimische Schülerinnen im Unterricht nicht vollverschleiert erscheinen dürfen.

„Das Rundschreiben ist Ergebnis von zwei Konferenzen für Schulleiter und Lehrkräfte unter Beteiligung von Innenministerium und externen Experten“, sagte Thomas Schunck, Sprecher im Bildungsministerium. Ziel sei, Verunsicherungen bei allen Beteiligten zu vermeiden. Der Richtlinien-Katalog ist umfassend: Das Ministerium stellt dabei heraus, dass die Einrichtung von Gebetsräumen an Schulen in Schleswig Holstein „nicht in Betracht kommt“. Die im Grundgesetz verbürgte Glaubensfreiheit beinhalte „keinen Anspruch, der eigenen Glaubensüberzeugung mit staatlicher Unterstützung Ausdruck zu verleihen“. Auch eine Unterrichtsbefreiung, um regelmäßig beten zu können, sei „ausdrücklich nicht vorgesehen und auch nicht zulässig“.

Eine Befreiung ihres Kindes vom Schwimmunterricht der Schule soll muslimischen Eltern verweigert werden. Entsprechende Anträge gibt es laut Lehrergewerkschaft GEW regelmäßig. Am Schwimmen müsse teilgenommen werden, das Tragen eines sogenannten „Burkinis“ (Ganzkörperbadeanzugs) gelte als Kompromiss. Eine Befreiung vom Sexualkundeunterricht aus religiösen Gründen ist ebenfalls nicht möglich. Vollständige Gesichtsverschleierung ist unzulässig. „Niqab und Burka machen die Identifikation der Schülerinnen unmöglich.“ Zulässig sei gleichwohl das Tragen religiöser Kleidung, etwa eines Kopftuchs. Die Teilnahme an Klassenfahrten bleibt für alle Kinder verpflichtend. Jede versuchte Einflussnahme auf die Unterrichtsgestaltung sei zurückzuweisen.

Die Schule sei besonders gefordert, wenn es um die Verbreitung von gewaltverherrlichendem Material geht, sagt der Bildung-Staatssekretär und ermuntert die Schulleitungen, genauer hinzuschauen.

„Die Leitlinien verdienen Lob“, sagt GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer. Zur Dramatisierung der Vorfälle bestehe zwar kein Anlass. „Genauso wenig aber dürfen wir vor den Herausforderungen die Augen verschließen.“

„Wir wollen keine Sonderregelung für Muslime“, sagt der Vorsitzende der Islamischen Religionsgemeinschaft Schleswig Holstein, Fatih Mutlu. Er sieht keinen Grund zur Aufregung. Es wundere ihn aber, dass man Dinge regeln müsse, die nicht zur Debatte stehen. „Niemand hat einen Gebetsraum in einer Schule gefordert.“

Lübecker Nachrichten 24.03.2016


eingetragen von Kevin Kraus am 19.03.2016 um 18.28

BZ, 16.3.16 - Aus Berlin:
Gunnar Schupelius - Mein Ärger
Können Lehrer ohne Deutschkenntnisse Willkommensklassen unterrichten?

Sprach von Rassismus: Elke Breitenbach (Linke), Fordert Deutsch- Kenntnisse: Burkhard Dregger (CDU)

Im Abgeordnetenhaus wurde ein seltsamer Antrag der Linkspartei diskutiert (Drucksache 17/2268). Sie fordert den Senat auf, Flüchtlinge und Asylsuchende als Lehrer in Willkommensklassen einzustellen, auch wenn sie noch kein Deutsch sprechen.

Dieser Antrag wurde von Abgeordneten der CDU und SPD zurückgewiesen. Dafür mussten sie sich als Rassisten beschimpfen lassen.

Die Diskussion im Ausschuss für Arbeit, Integration, Berufliche Bildung und Frauen am 25. Februar 2016 artete in eine ungepflegte Beschimpfung aus.


Ich hatte davon schon gehört, es aber nicht glauben wollen, und las mir deshalb die Wortprotokolle durch. Was ich dort las, erstaunte mich.

Der CDU-Abgeordnete Burkard Dregger sagte: „Wenn wir Pädagogen einsetzen, die den Flüchtlingskindern die deutsche Sprache nicht beibringen können, dann führen wir die Willkommensklassen ad absurdum.“

Was Herr Dregger sagte, fand die Grünen-Abgeordnete Sabine Bangert „ganz unerträglich“.

„Menschen mit einer pädagogischen Qualifikation“ könnten in Willkommensklassen unterrichten, „auch wenn sie noch nicht komplett die deutsche Sprache“ beherrschten. Canan Bayram von den Grünen warf Dregger vor, er setze „eine Leitkultur voraus“.

Die SPD-Abgeordneten Renate Harant und Ina Czyborra argumentierten ähnlich wie Dregger.

Frau Harant sagte: „Ohne Deutsch geht es nicht.“ Die deutsche Sprache sei „das verbindende Glied“ in Bildung und Gesellschaft.

Frau Czyborra merkte an, es gebe Schwierigkeiten beim Nachweis der Qualifikation von Flüchtlingen und Migranten, ob sie für den Lehrerberuf in Deutschland auch wirklich geeignet seien. Nun meldete sich Elke Breitenbach von der Linkspartei zu Wort und sagte in Richtung ihrer Vorredner von SPD und CDU: „Ich finde, Sie haben eine zutiefst rassistische Grundhaltung.“

Sie wurde von der Vorsitzenden Anja Kofbinger (Grüne) zur Ordnung gerufen. Aber nur sehr vorsichtig. Frau Kofbinger sagte nämlich, Elke Breitenbach solle „das Wort“ nicht mehr verwenden, sie dürfe es aber umschreiben. Daraus machte sich Elke Breitenbach nun einen Spaß und sagte: „Wie umschreibt man denn rassistisches Gedankengut?“

Hier steige ich aus dem Protokoll aus. Dass die Piraten sich bedingungslos hinter Linke und Grüne stellten, muss ich nicht erwähnen.

Das Niveau der Debatte war niedrig, herabgezogen vor allem durch die Linke. Elke Breitenbach hat die Kollegen Harant, Czyborra und Dregger massiv beleidigt, wofür sie sich eigentlich hätte entschuldigen müssen. Ihr ging es offenbar nur darum, andere als Bösewichte zu bezeichnen.

Die Willkommensklassen dienen dazu, ausländische Kinder möglichst schnell an unsere Bildung und unsere Kultur heranzuführen. Natürlich müssen die Lehrer in diesen Klassen perfekt Deutsch sprechen und auch unsere Kultur vermitteln können.

Wer diese simple Wahrheit im Abgeordnetenhaus ausspricht, der wird also als Rassist beschimpft. So absurd kann es dort zugehen
.

http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/koennen-lehrer-ohne-deutschkenntnisse-willkommensklassen-unterrichten
________________________________________

Das besagte Protokoll befindet sich hier:

http://www.parlament-berlin.de/ados/17/ArbIntFrau/protokoll/aif17-072-wp.pdf


eingetragen von Kevin Kraus am 11.03.2016 um 23.21

[SHEV] Extrem fragwürdig: Prof. Dr. Hans Peter Klein: Im Schatten der Flüchtlingskrise ...


Veröffentlicht am 08.03.16 | Klein, Hans Peter
Im Schatten der Flüchtlingskrise - Der umstrittene Bildungsplan 2016 soll in Baden-Württemberg einen Tag vor der Landtagswahl in Kraft treten

Manchmal bieten Krisen enorme Möglichkeiten, politisch äußerst umstrittene Positionen klamm und heimlich durchzusetzen, da der Focus der Öffentlichkeit sich eben auf die Bearbeitung der Krise richtet und Nebenschauplätze dadurch im Verborgenen bleiben. Gab es noch im letzten Jahr gegen die geplante Einführung der neuen Bildungspläne durch die rot-grüne Landesregierung in Baden Württemberg heftige Proteste und sogar Großdemonstrationen in der Bevölkerung, ist es seit der Eskalation der Flüchtlingskrise in den letzten Monaten zunehmend ruhig geworden. Man hatte den Eindruck, dass der Bildungsplan 2016 erst einmal auf Eis gelegt wurde, da der Focus der Politik sich seit einem halben Jahr nahezu ausschließlich auf die Bewältigung der andauernden Flüchtlingskrise zu richten scheint.

Fakten schaffen


Diese Einschätzung der Lage entpuppt sich in Baden-Württemberg aber schnell als Fehlinterpretation, denn es häufen sich die Anzeichen, dass die Baden-Württembergische Landesregierung im Schatten der Flüchtlingskrise die einmalige Chance nicht verstreichen lassen will, ihre umstrittenen bildungspolitischen Vorstellungen fernab von öffentlichen Protesten und unliebsamen Presseberichten möglichst noch vor der Wahl zu implementieren. Zu früh vor der bevorstehenden Landtagswahl könnte dieser Überraschungsangriff Stimmen kosten. Der ideale Zeitpunkt wäre genau ein Tag vor der Wahl. Nicht gewünschte Korrekturvorschläge kämen nicht mehr zum Zuge und der politische Gegner könnte nicht einmal mehr wahlkampftaktisch reagieren. Sollte er obendrein die nächste Regierung stellen, hätte man ihm einen äußerst schweren Klotz ans Bein gebunden. Wenn man den Auguren nun glauben darf, wird es genauso kommen.

Nun ist eine solche Vorgehensweise keinesfalls verboten, denn der Bildungsplan ist ein interner Verwaltungsvorgang des Kultusministeriums. Es ist daher keine Befassung beziehungsweise Abstimmung im Landtag oder im Ministerrat notwendig. Der Ablaufplan dürfte dementsprechend wie folgt aussehen: Bis zum 19.2. hat das Kultusministerium vom Landesinstitut für Schulentwicklung bereits den mit eingearbeiteten Rückmeldungen aus der Anhörung überarbeiteten Bildungsplan erhalten. Bis spätestens zum 12.3. erfolgt eine letztmalige Prüfung des Bildungsplans im Kultusministerium und dieser erhält dann ein Tag vor der Landtagswahl die Freigabe. Das weitere Vorgehen steht auch schon fest: Online Veröffentlichung der Endversion bis Anfang/Mitte und Versand an die mehr als 4100 allgemein bildenden Schulen. Als Schmankerl erhalten die mehr als 117.000 Lehrerinnen und Lehrer ihr persönliches Exemplar des Bildungsplans auf einem USB-Stick. Am 6. April erfolgt die Präsentation der Bildungspläne auf einem Bildungskongress. Man ist sich anscheinend des Erfolges bei der Landtagswahl mehr als sicher, will aber auf jeden Fall Fakten schaffen. Dass man sich mit derartigen Aktionen die Öffentlichkeit vergrault, wird billigend in Kauf genommen, denn deren Gedächtnis ist nicht von langer Dauer und man kann sicher sein, dass derartige Vorgänge bei der nächsten Wahl unter dem Deckmantel der Vergesslichkeit keinerlei negativen Einfluss mehr haben werde.

(…)

Der vollständige Beitrag als PDF:

Zu den Autoren:

Klein, Hans Peter
Prof. Dr. - Abteilung für Didaktik der Biowissenschaften. Gothe-Universität Frankfurt


eingetragen von Kevin Kraus am 04.03.2016 um 16.49

news4teachers.de
http://www.news4teachers.de/2016/03/abenteurer-nehberg-auf-dem-deutschen-schulleiterkongress-jeder-kann-seine-visionen-realisieren/

Abenteurer Nehberg auf dem Schulleiterkongress: „Jeder kann seine Visionen realisieren“

DÜSSELDORF. Der Abenteurer und Menschenrechtler Rüdiger Nehberg gibt auf dem Deutschen Schulleiterkongress, der heute in Düsseldorf beginnt, Tipps zu Selbstmotivation und Durchhaltevermögen. Er fordert Schulen außerdem auf, offen für neue Kulturen zu sein.

Überquerte mit einem Tretboot den Atlantik: Rüdiger Nehberg. Foto: Thilo Parg / CC BY-SA 3.0 / via Wikimedia Commons

Er hat die Danakil-Wüste mit Kamelen durchquert, sich ohne Ausrüstung durch den brasilianischen Dschungel geschlagen und mit einem Tretboot den Atlantik überquert. Rüdiger Nehberg wird nicht umsonst „Survival-Papst“ genannt. „Ich analysierte sämtliche zu erwartenden Probleme der Reise wie Stürme, Piraten, Schiffbruch oder Trinkwassermangel und war entsprechend vorbereitet. Psychisch, physisch, technisch“, erzählt Rüdiger Nehberg etwa von seiner Atlantik-Überquerung.

Schulleiter werden zwar nicht mit Piraten oder Schiffbruch zu kämpfen haben, aber sie müssen täglich im Bildungsdschungel bestehen. Deshalb gibt Rüdiger Nehberg auf dem Deutschen Schulleiterkongress (DSLK) Survival-Tipps, unter dem Titel „Überleben in Extrembedingungen – Eigenmotivation und Durchhaltevermögen“. Dazu gehöre es auch, kulturelle Grenzen zu überwinden. Allerdings: „Aufgrund dieser Erfahrungen fände ich es für Schulen hilfreich, die Obergrenze an zu integrierenden Ausländerschülern so niedrig wie möglich zu halten“, sagt Nehberg mit Blick auf die Integration von Flüchtlingskindern im Interview mit News4teachers.

News4teachers: Sie haben den Atlantik mit einem Tretboot überquert – ist das ein Sinnbild für die Herausforderung von Schulleitungen, die mit knappen Ressourcen eine gewaltige Aufgabe bewältigen müssen?

Nehberg: Ja, haargenau. Ich bin Minimalist wie zwangsläufig auch die Schulleiter. Vor der Überquerung stand ich vor einer mir völlig neuen Herausforderung, denn ich hatte Vergleichbares noch nie gemacht. Außerdem hatte ich Angst vor Wasser, Schwierigkeiten mit der Seekrankheit und begrenzte Finanzmittel. Ich analysierte sämtliche zu erwartenden Probleme der Reise wie Stürme, Piraten, Schiffbruch oder Trinkwassermangel und war entsprechend vorbereitet. Psychisch, physisch, technisch. Später habe ich den Atlantik noch zwei weitere Male überquert: auf einem Floß bis vors Weiße Haus und einem massiven Baumstamm bis Brasilia. Heute stehen die Vehikel im Technik-Museum zu Speyer.

News4teachers: „Überleben unter Extrembedingungen – Eigenmotivation und Durchhaltevermögen“, so lautet der Titel Ihres Vortrags auf dem Deutschen Schulleiterkongress. Welche Lehren können Lehrer im Allgemeinen und Schulleiter im Besonderen daraus ziehen?

Nehberg: Dass niemand zu gering ist, seine Visionen zu realisieren. Was er braucht, sind eine starke Motivation, Fantasie, Geduld, ein paar Asse im Ärmel und die Kunst, Niederlagen als Kreativitätsschub zu nutzen. Vor allem braucht er Individualität, um wahrgenommen zu werden. Denn „Wer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen“ und geht unter im Wettbewerbsgedrängel.

News4teachers: Sie und Ihre Frau wurden für Ihre Verdienste um die Völkerverständigung mit drei Bundesverdienstkreuzen ausgezeichnet. Die deutschen Schulen haben aktuell viele Flüchtlingskinder zu integrieren – auf welche kulturellen Anpassungsschwierigkeiten müssen sich Schulen einstellen?

Nehberg: Da wir mit unserer Organisation „Target“ ausschließlich im muslimisch-arabischen Raum tätig sind, um die Tradition der Weiblichen Genitalverstümmelung mit der Kraft und Ethik des Islam zu beenden, wissen wir um die Schwierigkeiten und Chancen, kulturelle Unterschiede zu überbrücken. Nur so ist es uns gelungen, dass die höchsten Religionsführer den Brauch auf unsere Initiative hin zur Sünde erklärt haben. Bei den Verhandlungen kamen mir die Erfahrungen aus meiner Jugendzeit zu Hilfe. Während langer Radtouren und eigener Kamelkarawanen durch Afrika habe ich immer wieder die hohen Werte islamischer Gastfreundschaft und den Reichtum fremder Kulturen erfahren. Sie haben mich Differenzierung und Respekt gelehrt.

Aufgrund dieser Erfahrungen fände ich es für Schulen hilfreich, die Obergrenze an zu integrierenden Ausländerschülern so niedrig wie möglich zu halten, damit der Lehrplan eingehalten werden kann. Besser wäre es, die Gesamtheit ausländischer Schüler erst einmal in externen Sonderschulungen auf den erforderlichen Bildungsstand zu bringen, damit weder die deutschen Schüler ausgebremst werden noch den ausländischen Schülern Minderwertigkeitskomplexe aufgezwungen werden. Lehrer müssen wissen, dass ein Viertklässler aus Eritrea nicht annähernd die Kenntnisse eines Viertklässlers aus Deutschland hat. Sie müssen wissen, dass Mädchen aus Eritrea extrem genitalverstümmelt sind und was das für den Schulunterricht bedeuten kann. Man hat sie körperlich und seelisch geschändet. Sie werden beispielsweise nicht am Sportunterricht teilnehmen oder mehr Zeit auf der Toilette benötigen. Aber niemals werden sie selbst darüber sprechen.

News4teachers: Was raten Sie Lehrkräften und Schulleitern?

Nehberg: Die neue schulpolitische Situation stellt für Lehrkräfte, deutsche und ausländische Schüler und deren Eltern ein Novum dar. Alle Seiten sind mit der neuen Entwicklung stark überfordert. Um ein bestmögliches Miteinander zu bewirken, bietet sich zu allererst eine große Kennenlern-Veranstaltung an. Dafür bedarf es guter Dolmetscher. Optimal wäre die Teilnahme eines angesehenen integrierten Moslems aus der Politik. Ein Imam könnte die religiösen Unterschiede ansprechen. Das alles sollte aufgelockert werden mit einem orientalischen Willkomm-Imbiss bei Tee, Kaffee und Kuchen sowie musikalischen Beiträgen. Solches Beisammensein sollte auch geprägt sein von dem Mut, die bilateralen Probleme ohne politischen Schönschnack klar anzusprechen. Gastrecht bedingt auch Gastpflicht zum beiderseitigen Nutzen. Empfehlenswert wären Vertrauensleute auf deutscher wie ausländischer Seite, die in Krisenfällen vermitteln. Nach vier Wochen sollte das wiederholt und über Optimierungen gesprochen werden. Eine Krönung schulischen Harmoniebestrebens wäre, wenn deutsche Schüler sich eines ausländischen Schülers als Paten annähmen. Das ließe sich forcieren mithilfe von Wettbewerben und Auszeichnungen.

Mein empfohlenes Motto: „Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.“

Der Deutsche Schulleiterkongress (DSLK) 2016: Bestsellerautoren, Manager, Psychologen und Fachleute aus dem Bildungsbereich – über 100 Experten aus unterschiedlichen Bereichen diskutieren beim fünften Deutschen Schulleiterkongress (DSLK) vom 3. bis 5. März 2016 in der Messe Düsseldorf mit Schulleitungen aus ganz Deutschland über die Zukunft. Es geht um den Austausch von Ideen, wie die Schule von morgen gestaltet werden kann. Zugesagt haben neben Auma Obama unter anderem auch Philosoph und Bestsellerautor Richard David Precht sowie Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth. Der Deutsche Schulleiterkongress ist die größte Veranstaltung seiner Art in Deutschland. Das Motto des Kongresses lautet: „Schulen gehen in Führung“. Die Top-Themen sind „Schule als Ort für Erziehung“, „Führungsstrategien“ sowie „Digitale Schule“.

news4teachers.de 03.03.2016


eingetragen von Kevin Kraus am 24.02.2016 um 05.30

So „hilft“ Bertelsman den Gymnasien, sich zu Einheitschulen (Gemeinschaftsschulen) "weiter zu entwickeln":

Die Bertelsmann Stiftung ist ein Befürworter der Inklusion für alle und der "Einen Schule für alle". Sitz der Stiftung ist Gütersloh - in NRW (hier regieren SPD und Grüne).
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23.02.2016, 10:04 Uhr
KOOPERATIONSPROJEKT „SCHULEN STÄRKEN - VIELFALT FÖRDERN“
Neues Fortbildungsangebot stärkt Sachsens Schulen


Die Klassenzimmer werden immer bunter: Zuwanderung, Inklusion, jahrgangsübergreifender Unterricht im ländlichen Raum, leistungsstarke und leistungsschwächere Schüler – Lehrer stellt das vor große Herausforderungen. Sachsen startet deshalb das Fortbildungsprojekt „Schulen stärken – Vielfalt fördern“, das sich bereits in Nordrhein-Westfalen bewährt hat.

Der Freistaat Sachsen bietet künftig seinen Schulen eine neue Lehrerfortbildung an, die die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen entwickelt hat. Einen entsprechender Kooperationsvertrag unterzeichneten die sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth, die Schulministerin von Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann, und Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Die Fortbildung soll Lehrkräfte darin unterstützen, in immer heterogener werdenden Klassen alle Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern. Das Besondere an dem Projekt: Es richtet sich an das komplette Lehrerkollegium der Oberschulen und Gymnasien,
die in den vergangenen Jahren am ESF-QM-Projekt teilgenommen haben. Ziel ist, nicht nur die einzelne Lehrkraft weiterzubilden, sondern die Lernkultur in der gesamten Schule zu reflektieren und das gemeinsame Selbstverständnis von gutem Unterricht weiterzuentwickeln. Das Fortbildungsprojekt erstreckt sich jeweils über zwei Jahre und ist unterteilt in verschiedene Themenschwerpunkte. Im Wechsel mit Praxisphasen, in denen das Gelernte erprobt und im Unterricht umgesetzt wird, vermitteln jeweils zwei Trainer Kompetenzen in Teamentwicklung, pädagogischer Diagnostik und Didaktik.

Die ersten Schulen starten im nächsten Sommer
„Wir wollen unsere Lehrer für die zunehmenden Herausforderungen in den Klassen stärken“, sagte Brunhild Kurth und betonte, dass sich ein Schulsystem daran messen lassen müsse, wie es die zunehmende Heterogenität meistere. „Jeder Schüler zählt und muss entsprechend seiner Talente und Fähigkeiten individuell gefördert werden. Das neue Fortbildungsangebot gibt den Lehrern wichtiges Rüstzeug an die Hand, um diesem Grundsatz auch in Zukunft gerecht werden zu können.“

Das Projekt startet zum kommenden Schuljahr an ausgewählten Schulen. Das Sächsische Bildungsinstitut (SBI) übernimmt die Federführung des Projekts. Gemeinsam mit Unterstützung durch Mitglieder der nordrhein-westfälischen Projektgruppe werden Materialien und Konzepte an sächsische Anforderungen angepasst. Daran schließt sich die Qualifizierung von Trainern an, die die Schulen in der Fortbildung begleiten sollen. In der ersten Projektphase, die bis Sommer 2018 läuft, können bis zu 60 Schulen fortgebildet werden. Danach besteht die Möglichkeit einer Ausweitung auf weitere Schulen.

Erfolgreiche Erprobungsphase in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen wird das Fortbildungsangebot „Vielfalt fördern“ seit dem Schuljahr 2012/13 Schritt für Schritt ausgebaut. Rund 100 Schulen mit mehr als 3.000 Lehrerinnen und Lehrern nehmen derzeit daran teil oder haben die Fortbildung bereits abgeschlossen. Eine erste Evaluation zeigte, dass sich die Teamkultur in den Schulen verbessert hat und Lehrkräfte enger kooperieren. Eine Ausweitung auf alle Regionen des Landes ist geplant. Schulministerin Sylvia Löhrmann: „Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen unterstützt die Schulen mit umfangreichen Fortbildungsangeboten für eine neue Lehr- und Lernkultur. Das Programm ‚Vielfalt fördern‘ ist ein zentraler Baustein. Es richtet sich an Kollegien, die ihre Kompetenzen für die Umsetzung des Gemeinsamen Lernens und für den Umgang mit Heterogenität stärken wollen. Das kommt allen Schülerinnen und Schülern zugute, den leistungsschwächeren ebenso wie den leistungsstärkeren. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen und wünsche allen Beteiligten viel Erfolg.“

Die Bertelsmann Stiftung hatte das Projekt unter wissenschaftlicher Leitung der Universität Münster gemeinsam mit dem Land NRW konzipiert, um einen Beitrag zur Verbesserung von Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit des Schulsystems zu leisten. Seit dem 1. Februar 2016 liegt die landesseitige Projektleitung von „Vielfalt fördern“ bei der Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule in Soest.

Zusatzinformationen
Über das Projekt “Vielfalt fördern” in Nordrhein-Westfalen informiert auch das Bildungsportal des Landes NRW http://www.lehrerfortbildung.schulministerium.nrw.de/Fortbildung/Vielfalt-fördern-NRW/Projektübersicht/. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bertelsmann-stiftung.de.

Ansprechpartner:
Kerstin Haberkorn, Projektleitung „Schulen stärken-Vielfalt fördern“ Sachsen,
Telefon: + 49 351 8324-342, E-Mail: Kerstin.Haberkorn@sbi.smk.sachsen.de
Dr. Dirk Zorn, Senior Project Manager, Telefon: 0 52 41 81 81 546, E-Mail: dirk.zorn@bertelsmann-stiftung.de

http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/202192


eingetragen von Kevin Kraus am 19.02.2016 um 18.11

[SHEV] Lesenswert! Dr. Matthias Burchardts Abrechnung

Abrechnung mit dem Bildungssystem
Heide (wi) „Lernen muss nicht Spaß machen“ - unter diesem provokanten Titel lud der Club Dithmarschen von Soroptimist International (SI) zum zweiten Afterwork-Vortrag in das Autohaus May & Olde ein. Mit Dr. Matthias Burchardt von der Universität zu Köln hatte die weltweit größte Service-Vereinigung berufstätiger Frauen einen hochkarätigen Referenten zu Gast.

Vor knapp 200 Zuhörern rechnete der bekannte Bildungsexperte mit dem Bildungssystem und der Bildungspolitik der vergangenen 15 Jahre ab: „Bis in die 90er Jahre habe ich mit Stolz auf unser Bildungssystem geschaut. Dann setzten die Reformen ein, mit denen das deutsche Bildungssystem international angepasst werden sollte. Ständig neue Vorschriften und Leitbilder haben tiefgreifende Änderungen auf allen Ebenen zur Folge gehabt. Kindergärten, Schulen und Hochschulen sind zum Schauplatz eines regelrechten Reformeifers geworden.“

Sehr kritisch setzte er sich mit der durch die Reformen eingeführten Kompetenz-Erziehung auseinander, in der Bildung und Wissen durch Kompetenz ersetzt wurden. „Heute heißt es, auf Kompetenzebene Erfolg haben, ohne was zu wissen. Die Folge ist der Niedergang der Bildung. Es werden leichter Abschlüsse vergeben, die Schüler werden aber um wahre Bildung betrogen.“ Es bestehe durchaus die Gefahr, dass ein Abitur ohne Bildung möglich sei.
So sei es auch zu einer Ökonomisierung der Bildung gekommen. Die zahlreichen Nachhilfe-Einrichtungen seien ein markantes Zeichen dafür.

PISA ist in seinen Augen ein Macht-Instrument. „Die PISA-Studien sind wissenschaftlich nicht nachvollziehbar, politisch sind sie brandgefährlich. Wofür PISA sich interessiert, hat nichts mit Bildung und Wissen zu tun.“ Die teilnehmenden Schüler würden sogar oft an zu viel Wissen scheitern.

Ein großer Nachteil der Reformen sei auch der Stress, dem die jungen Menschen seitdem ausgesetzt seien. Bedingt durch den Anspruch der Eltern beginne der Bildungsstress oft bereits als Baby und Kleinkind, gehe dann weiter im Kindergarten (Englisch lernen) und in der Grundschule (Kinder sollen Zeitmanagement lernen) und setze sich bis zum Abitur G8 und der Hochschule fort. „Der Stress muss aus dem System raus - zum Wohle der Schüler und der Lehrer.“ Die Forderungen des Bildungsexperten: „G8, Bologna (die europaweite Harmonisierung von Studiengängen und -abschlüssen) und die Kompetenz-Erziehung müssen weg. Öffentliche Schulen und Lehrer müssen gestärkt werden, Pädagogik und Fachlichkeit müssen zurückkommen.“

Dr. Matthias Burchardt verstand es, über das ernste und nicht ganz einfache Thema kurzweilig, spannend und mit einem guten Schuss Humor zu referieren. Das Interesse der Zuhörer hat so zu keinem Moment nachgelassen. Das starke Interesse an dem Thema zeigte sich auch an den zahlreichen Fragen an den Referenten und den lebhaften Diskussionen im Anschluss an das Referat.

Auf die Rückführung zu G9 angesprochen meinte Dr. Matthias Burchardt, die Chancen seien gut: „Die Politik ist kurz davor einzuknicken. Das Problem der Politiker ist, wie man da ohne Gesichtsverlust herauskommt.“

Weitere Informationen zu dem komplexen Thema bietet die Gesellschaft für Bildung und Wissen auf http://bildung-wissen.eu an.



eingetragen von Kevin Kraus am 19.02.2016 um 07.37

Kreis Pinneberg - Lehrer wollen Joints aus Schulen verbannen
Von Burkhard Fuchs

Silvia Stolze, Suchtexpertin des Kreises, hat ein Interventionskonzept erarbeitet, das jetzt landesweit an 450 Schulen verteilt wird.
Kreis Pinneberg. Es ist die mit Abstand am meisten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Jeder zehnte Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren hierzulande habe schon einmal einen Joint geraucht, also Cannabis konsumiert, zitiert Silvia Stolze neueste Untersuchungen. Diese Entwicklung mache vor den Schulen nicht halt. Immer häufiger säßen Schüler bekifft im Unterricht oder beobachteten gleichgültig ihren Leistungsabfall. "Darum ist die Unsicherheit unter den Lehrkräften sehr groß, wie sie darauf reagieren sollen", sagt die Teamleiterin für Prävention und Jugendarbeit in der Kreisverwaltung.

Zusammen mit Heike Kühl-Frese vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) hat sie jetzt einen detaillierten Handlungsleitpfaden erarbeitet, was Lehrer in solchen Fällen am besten tun sollten – und zwar der Reihe nach. "Wir haben dazu ein abgestuftes Verfahren entwickelt, das wir Interventionsmodell genannt haben", erläutert Silvia Stolze.

So sollte der Lehrer, dem etwas komisch am Verhalten des jeweiligen Schülers vorkomme – zum Beispiel dass der mit roten Augen im Unterricht sitzt oder ständig kichert –, mit ihm zunächst allein darüber reden, um den Grund zu erfahren. Wenn das am Verhalten nichts ändere, sollten die Eltern benachrichtigt, danach die Schulsoziarbeiter und die Schulleitung eingeschaltet und schließlich Suchtberatungsstelle, Jugendamt und der schulpsychiatrische Dienst hinzugezogen werden.

Von Anfang an müsse dem Schüler klargemacht werden: "Cannabis hat an Schulen nichts zu suchen, und ein berauschter Zustand ebenfalls nicht." Daran ändere auch die Freigabe von Marihuana und Haschisch zumindest für medizinische Zwecke in einer Reihe von Ländern und Bundesstaaten der USA nichts. "Die auch hierzulande diskutierte Freigabe von Cannabis oder Lockerung der Bestimmungen betrifft nur die Erwachsenen", betont Mitautorin Heike Kühl-Frese. "Für Jugendliche gilt das nicht."
[...]
Die 30-seitige Broschüre "Cannabis an Schulen – die Rechte kennen und konsequent handeln" werde jetzt an alle 450 weiterführende Schule in Schleswig-Holstein verteilt, kündigt Heike Kühl-Frese an. "Ziel sollte es dann sein, dass jede Schule sich ein eigenes Netzwerk aufbaut, in dem sie mit anderen Schulen, den Suchtberatungsstellen und der Polizei kooperiert", rät Stolze. Gerade die Suchtberatungsstellen, die der Kreis Pinneberg jedes Jahr mit zwei Millionen Euro fördert, seien auf diesem Gebiet gute und wichtige Ansprechpartner.

Ihr abgestufter Leitfaden müsse sich nicht nur auf den Haschisch- oder Marihuana-Konsum beschränken, sagen die Autorinnen. Er sei auch bei anderen illegalen und sogar legalen Substanzen anzuwenden. Beispielhaft nennen sie das Einnehmen obskurer Kräutermischungen (sogenannte "Legal Highs"), Alkoholmissbrauch oder das Schnüffeln von Klebstoffen. Daran sei vor Kurzem eine Schülerin bei Kiel gestorben, so Heike Kühl-Frese.
[...]

http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article207052543/Lehrer-wollen-Joints-aus-Schulen-verbannen.html 17.2.2016


eingetragen von Kevin Kraus am 13.02.2016 um 13.43

11.02.2016 23:31 Uhr
Re: [SHEV] HEFTIG - unbedingt lesen! - Dr. Heike Schmoll / FAZ zu Gemeinschaftschulen ...

Wer glaubt, daß es in SH auch nur einen Deut anders ist, muß sich fragen lassen, wovon er / sie nachts träumt.
>
> Auszüge:
...
Der Krankenstand (mit langfristigen Ausfällen, die heute modern als burnout, früher sagte man genauso unspezifisch Nervenzusammenbruch, bezeichnet werden) in manchen Kollegien ist erheblich. Besorgnis muß dabei erregen, daß - ohne dafür eine Statistik zur Hand zu haben, schon die zu erheben, würde auf ernsthafte Probleme stoßen - die Dienstunfähigkeit immer jüngeren, anfangs noch hochmotivierten, dann aber frustrierten und schließlich verzweifelten Lehrkräften widerfährt.

Down by law (so hieß mal ein sehenswerter Film von Jim Jarmusch).

Gruß,
UK

11.2.2016


Auszüge [FAZ v. ..., Auswahl Astrid Schulz]:

Der Lehrer hat kapituliert vor der Disziplinlosigkeit seiner Schüler. Nach einem Nervenzusammenbruch im Unterricht ist er krankgeschrieben. Der ausgebildete und erfahrene Gymnasiallehrer mit drei Unterrichtsfächern war zuletzt an einer Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg eingesetzt. “Im Grunde sind wir Dompteure in einem Zirkus, der sich Gemeinschaftsschule nennt, dessen Tiere aber noch lange nicht bereit sind für die Manege, noch nicht gezähmt“, berichtet der Lehrer, dem man keine Fortbildung oder Einführung in die neue Arbeitsweise geboten hatte.

Der gewaltige Zeitaufwand für die Unterrichtsvorbereitung und die individuellen Arbeitsphasen mit Lernpaketen führen dazu, dass die sogenannten Coaching-Gespräche über individuelle Lernfortschritte und Schwierigkeiten mit den Schülern an manchen Schulen nur sporadisch stattfinden, zwei der untersuchten zehn Schulen stellten die Coaching-Gespräche sogar ein, hieß es im kurzen Abschlussbericht der Begleitforschung.

Bedenklich stimmt, dass Kritik an der neuen Schulform vielerorts nicht geduldet wird. Lehrer, die das Konzept grundsätzlich kritisierten, fühlten sich als Nestbeschmutzer ausgegrenzt oder disziplinarrechtlich zum Schweigen gebracht. Von den berichteten disziplinarrechtlichen Drohungen durch zuständige Regierungspräsidien hat das Kultusministerium nach eigenen Angaben keine Kenntnis. Viele Lehrer, die dieser Zeitung Auskunft gaben, fürchten aber um ihre Existenz, wenn sie an die Öffentlichkeit treten. Ihre Namen und Schulorte werden hier und im folgenden deshalb nicht genannt. Die Wahrhaftigkeit aller Erfahrungsberichte ist eidesstattlich versichert worden. Nicht nur Gymnasiallehrer, die an der Gemeinschaftsschule besonders dringend gebraucht werden, sind unzufrieden, das gilt auch für Haupt- und Realschullehrer, die einem Gespräch zugestimmt hatten.

Umso erstaunlicher ist, dass die wenigen vorhandenen Gymnasiallehrer an Gemeinschaftsschulen nicht immer in ihren Fächern eingesetzt wurden. Ein Gymnasiallehrer an einer solchen Schule berichtet:“ Ich selbst bin in fünf Fächern fachfremd im Unterricht, und es wird stets erwartet, trotzdem ein hohes Niveau anzubieten.“ Die beiden Fächer, die er studiert hat, darf er jedoch nicht unterrichten. Beim Elternabend, so erzählt er,“ wurde ich als Fachlehrer einer Fremdsprache vorgestellt, obwohl ich dieses Fach nie studiert habe. Und an einem Infoabend musste ich den Eltern erzählen, dass die zweite Fremdsprache für die Erlangung des Abiturs notwendig sei, was bei beruflichen Gymnasien nicht der Fall ist“. Eine andere Gymnasiallehrern an einer Gemeinschaftsschule berichtet, an ihrer Schule sei fachfremder Unterricht “eine Selbstverständlichkeit“. Das werde immer damit begründet, " das Grund- und Hauptschullehrer ja schon immer fachfremd unterrichtet haben“. Das Kultusministerium verweist darauf, dass die Schulleitungen von fachfremdem Unterricht nur dann Gebrauch machten, wenn sie keine entsprechenden Fachlehrer hätten...


eingetragen von Kevin Kraus am 03.02.2016 um 18.07

Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V.
29. Januar um 22:10

VERWIRRUNG pur - gruselig...."Statt Noten wird das Kind pro Fach in vier bis sechs Fähigkeiten beurteilt. Der Lehrer kreuzt an, ob der Schüler etwas „sicher“, „überwiegend sicher“, „teilweise sicher“, „überwiegend“ oder „unsicher“ beherrscht. Auf der Liste steht zum Beispiel für Deutsch zur Fähigkeit „Sprechen“: „Sich verständlich und der Situation entsprechend ausdrücken; auf Gesprächsbeiträge sachlich eingehen, nachfragen und eigene Meinungen nachvollziehbar vertreten sowie das eigene Gesprächsverhalten reflektieren“. Für Mathe lautet eine der Kompetenzen „Daten und Zufall“. Da wird von „sicher“ bis „unsicher“ bewertet, wie weit jemand „Zufallsexperimente plant und durchführt“, wie es steht um „Häufigkeiten ermitteln und graphisch darstellen, Mittelwerte berechnen, Daten in realitätsbezogenen Situationen analysieren und einfache kombinatorische Probleme lösen...“.

[Weiter auf Facebook]


eingetragen von Kevin Kraus am 17.01.2016 um 08.03

Das müßte den Schulen bzw. den bildungspolitisch Verantwortlichen zu denken geben: "Kinderbuchautor Paul Maar ("Sams") beklagt eine mangelnde Lesefähigkeit von Mädchen und Jungen in Deutschland"

"Paul Maar und die Sorgen um junge Leser

Kinderbuchautor Paul Maar hat 1973 das Sams erfunden. Und wer hat es damals eigentlich nicht gelesen? Doch nun fragt er sich, welche jungen Leser er mit seinen Büchern wohl heute noch erreicht. Maar beklagt eine mangelnde Lesefähigkeit von Mädchen und Jungen in Deutschland. „Die Schere klafft immer weiter auseinander“, sagte der 78-Jährige. Es gebe pro Grundschulklasse heute vielleicht noch drei Kinder, zumeist Mädchen, die viel lesen. „Dann aber drei Bücher in drei Tagen – während der Rest der Klasse mit Büchern kaum etwas anfangen kann“, sagte Maar. Vor 20 Jahren seien es noch vier bis sechs lesebegeisterte Grundschulkinder gewesen.

Seine Enkelin Antonia habe ihm bewiesen, dass Kinder auch in dieser kurzen Zeit intensiv lesen können. „Ich habe ihr Testfragen gestellt, auch zu kleinen Details“, erinnerte sich Maar: „Sie wusste alles.“ Die Kinder, die heute noch lesen würden, „lesen leidenschaftlich gerne und ungeheuer schnell“. Sie hätten für sich wohl eine eigene Lesetechnik entwickelt, „die ich nicht beherrsche, aber sie lesen die Bücher wirklich“. Leider seien diese Kinder in der Minderheit. Der Rest habe oft schon Probleme, längere Texte beim Lesen auch zu verstehen. kru"

Quelle: Kieler Nachrichten vom 4.1.16

SHEV 10.01.2016


eingetragen von Kevin Kraus am 10.12.2015 um 19.33

[SHEV] Neues Urteil des Bundessozialgerichts - Danach dürften sich die Schülerzahlen erhöhen - sind die Schulen darauf vorbereitet?

08. Dezember 2015, 15:10 Uhr

Sozialstaat und Einwanderung
Seid umarmt, ihr Rumänen!


Eine Kolumne von Jan Fleischhauer

Das Bundessozialgericht hat eine sozialpolitische Wende eingeleitet: Jeder Ausländer aus einem EU-Land, der länger als sechs Monate in Deutschland lebt, hat künftig Anspruch auf Sozialhilfe. Die Attraktivität Deutschlands dürfte das Urteil weiter steigern.

In unserem Rücken hat sich Großes ereignet. Es ist ein Urteil ergangen, von dem nur wenige Kenntnis genommen haben, obwohl es unsere Attraktivität in Europa in einer Weise verändern wird, die wir erst erahnen können. Am vergangenen Donnerstag haben die vier Richter des 4. Senats des Bundessozialgerichts in Kassel entschieden, dass jeder Ausländer aus einem EU-Land in Deutschland Anspruch auf Sozialhilfe hat, der zumindest den Anschein erweckt, er wolle hier arbeiten. Das ist mehr als ein Urteil, es ist eine sozialpolitische Revolution.

In Zukunft ist die Lage so: Wer zum Beispiel aus Rumänien kommt, muss hier nur noch ein halbes Jahr durchhalten, um das zu erreichen, was das Gericht einen "verfestigten Aufenthalt" nennt. Dann kann er das nächste Sozialamt anlaufen und um finanzielle Unterstützung bitten. [...]

Der Hinweis auf Rumänien ist kein böser Seitenhieb. Geklagt hatte ein rumänischer Familienvater, der nach mehreren erfolglosen Versuchen, mit Arbeit Geld zu verdienen, bei den Behörden Hartz IV beantragt hatte, [...]

Über die reine Anmeldung eines Gewerbes als Abbruchunternehmer war es danach nicht mehr hinaus gekommen, die Rückkehr in die Heimat schien aus nicht näher bekannten Gründen ebenfalls kein Ausweg. Dafür legte der Rumäne vor Gericht eine Hartnäckigkeit an den Tag, die schließlich belohnt wurde: Dank der Fürsorge der vier Richter in Kassel erhalten er und seine Frau jetzt vom deutschen Staat ohne Arbeit das Doppelte dessen, was man in Rumänien als Industriearbeiter oder Lehrer verdient.

Liegt der Erhalt des deutschen Sozialstaats den Richtern am Bundessozialgericht am Herzen?

Noch ist nicht genau absehbar, welche Dynamik das Urteil in Gang setzen wird. Aber wenn die Flüchtlingskrise einen Hinweis gibt, welche Auswirkung die sozialen Umstände auf Wanderungsströme haben, können wir uns auf Einiges gefasst machen. In den Kommunen, die für die Kosten gerade stehen müssen, richtet man sich für den Anfang auf Mehrausgaben in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro ein. Die "Frankfurter Allgemeine" zitierte am Wochenende den Sozialdezernenten der Stadt Offenbach, der von "Sprengstoff" sprach.

Man sollte meinen, dass gerade Richtern am Bundessozialgericht der Erhalt des deutschen Sozialstaats am Herzen liegt. Tatsächlich scheinen Nation und staatliche Einheit für sie zu jenen Kategorien zu gehören, die so überholt sind wie Lavalampen. Dass sie damit die Erosion dessen befördern, was sie schützen sollten, kommt ihnen offenbar nicht in den Sinn.

[...]

Gelegenheitsarbeiter und Flüchtlinge sind nicht das Gleiche


Auch die Verpflichtung zur Nächstenliebe kennt eine geographische Hierarchie. Die Familie steht einem näher als die Nachbarschaft, die Nachbarn sind einem näher als die Leute, die weiter entfernt wohnen. Die größte Einheit, in der man Solidarität administrieren kann, ohne dass dies zu Verwerfungen führt, ist vermutlich die Nation. Alles, was an Solidarverpflichtung darüber hinausgeht, wird als Zumutung empfunden, sobald es den Rahmen der Freiwilligkeit verlässt.

In Europa scheint man in dieser Hinsicht sehr viel klüger zu sein. Im September hatte der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass die einzelnen Staaten bei der Hilfe für Arbeitslose sehr wohl zwischen Zuwanderern und Einheimischen Unterschiede machen dürfen. Aber genau das haben die Sozialrichter in Kassel unterlaufen.

Sie berufen sich auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, wonach bei einem Asylbewerber das Existenzminimum gesichert sein muss. Dabei ist der Unterschied zu dem Fall des rumänischen Gelegenheitsarbeiters evident: Wer als Flüchtling nach Deutschland kommt, kann nicht einfach nach Hause zurückkehren. Von jemanden, der aus Osteuropa einreist, darf man erwarten, dass er wieder heimfährt, wenn sich seine Hoffnungen zerschlagen.

Überall in Europa votieren Bürger für nationalistische Parteien, weil sie den Eindruck haben, dass man über ihre Interessen hinweggeht. Nur in Deutschland hat sich bislang keine dezidiert europafeindliche Kraft etablieren können. Aber das lässt sich ändern. Es braucht lediglich ein paar weitere Urteile wie das aus Kassel.

Spiegel.de 08.Dezember 2015

[Artikel redaktionell gekürzt!]


eingetragen von Kevin Kraus am 29.11.2015 um 07.28

[SHEV] LESENSWERT! Da es auch Schulen betrifft: INTEGRATION - Über eine in Vergessenheit geratene Selbstverständlichkeit ...

Integration: Vom Schwimmbad lernen

Von Oliver Zimski

Über eine in Vergessenheit geratene Selbstverständlichkeit


Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.

(Joseph von Eichendorff)

Diese wunderschönen Zeilen aus der Zeit der deutschen Romantik gehen einem in Tagen der „Flüchtlingskrise“, die tatsächlich eine Staatskrise ist, durch den Sinn, wenn man die Vertreter der politischen und medialen Eliten im (Blätter- und Sender-) Wald pfeifen hört, nach dem Motto: „Da so viele kommen, müssen wir jetzt aber wirklich Ernst machen mit der Integration!“ Schnell ein paar Hunderttausend Wohnungen, Jobs und Bildungsgutscheine hergezaubert, dann wird, dann MUSS es ja funktionieren! Immer wenn in Deutschland die aus Hybris und Selbstüberschätzung erzeugten Probleme ins Unermessliche wachsen, erscheint am Horizont eine Wunderwaffe – heute heißt sie „Integration“.

Mangels einer echten gesellschaftlichen Debatte über die Inhalte von Integration droht das schillernde Zauberwort in der Realität jedoch zur hohlen Floskel, zum unwirksamen Placebo zu werden. Auch über die Frage, wer sie eigentlich leisten soll, herrscht Unklarheit. Dabei fällt eine bemerkenswerte Verschiebung beim Sprachgebrauch des Wortes „integrieren“ ins Auge.

Erfolgreiche Integration läuft über „Sich-Integrieren“


Als ich mit sechs Jahren schwimmen lernte, warf mich eines Tages ein rabiater Bademeister, der die Geduld verlor, einfach ins tiefe Wasser. Während sich inzwischen das Verhalten der Bademeister erfreulicherweise geändert hat, ist der intransitive Charakter des Verbs „schwimmen“ gleich geblieben. Von der Gesellschaft erwartet man heute zwar, dass sie Schwimmbäder zu erschwinglichen Eintrittspreisen bereitstellt, aber keiner käme auf die Idee, von anderen zu verlangen, ihm das Schwimmen selbst abzunehmen. Die Aussage „Er kann (nicht) schwimmen“ ist gleichbedeutend mit: „Er hat es (nicht) gelernt“, setzt somit eine eigene Leistung (oder Nichtleistung) voraus.

Im Gegensatz dazu hat das Verb „integrieren“ im Migrationsdiskurs der letzten Jahre einen fundamentalen Wandel durchlaufen.
Wurde es vorher noch überwiegend in seiner reflexiven Form gebraucht („sich integrieren“ = sich in ein übergeordnetes Ganzes einfügen), wird es heute immer mehr transitiv verwendet. Die Aussage „Er ist nicht integriert“ bedeutet nicht mehr wie früher, dass er SICH SELBST nicht integriert hat, sondern dass ANDERE es versäumt haben, ihn zu integrieren. Neulich lief im Inforadio ein zehnminütiges Gespräch zwischen einem smarten Moderator und einem Migrationsforscher, das in dem Seufzer des Moderators kulminierte: „Wenn man Menschen nicht oder falsch integriert, erzeugt man Frust.“An diesem Satz kann man zwei wichtige Einschränkungen deutlich machen, an die der neue Aspekt von „jemanden integrieren“ geknüpft wird.

1. Der aktive Part, dem die Aufgabe des „Integrierens“ zukommt, ist immer die gesamte „Gesellschaft“ im Sinne eines leicht vorwurfsvollen „wir alle“. Man wird niemals Sätze lesen wie: „Die Sozialverbände, die vom Steuerzahler dafür mit viel Geld ausgestattet wurden, haben es nicht vermocht, die Menschen zu integrieren“ oder „Der Moscheeverein, der eigentlich den Prinzipien des Grundgesetzes verpflichtet ist, hat die jungen Extremisten nicht richtig integriert“. Die Verantwortung für die Integration ist vom Individuum vollständig auf die Allgemeinheit übergegangen.

2. „Integrieren“ wird immer dann transitiv verwendet, wenn Integration noch bevorsteht – in Sätzen nach dem Muster: „Wir müssen die Migranten besser integrieren“ – oder wenn sie schon fehlgeschlagen ist: „Die Gesellschaft hat die Kids nicht ausreichend integriert, deshalb sind sie islamistische Terroristen geworden“, nicht jedoch im Kontext bereits erfolgter bzw. gelungener Integration. Niemand würde auf die Idee kommen, einen Satz zu formulieren wie: „Die Einwanderer in den USA oder Kanada wurden von der Gesellschaft integriert“ – wahrscheinlich weil bis dato sonnenklar war, dass erfolgreiche Integration geradezu dadurch definiert ist, dass Migranten „sich integrieren“.

Falsche Politik, falsche Sprache


Gehen wir dem sich aufdrängenden Verdacht nach, der neue „irreale“ Gebrauch des Verbs „integrieren“ könnte ideologisch bedingt sein und mit den Integrationsproblemen bestimmter Migrantengruppen zusammenhängen. Wenn zutrifft – worauf viele seit Jahren hinweisen – dass ein signifikanter Anteil der Migranten aus muslimisch geprägten Ländern in Westeuropa (unabhängig von der gegenwärtigen Massenzuwanderung) auch noch in der 3. Generation

- die Werte der Gesellschaft, in die er eingewandert ist, nicht teilt oder sogar verachtet,
- aus kulturell-religiösen Motiven keinen Antrieb verspürt, reichlich und kostenlos vorhandene Bildungsangebote wahrzunehmen,
- Frauen nicht als gleichberechtigt respektiert,
- seine jungen Leute nicht für Partner aus der neuen Heimat „freigibt“, sondern mit extra aus dem Herkunftsland nachgeholten „Importbräuten/-bräutigamen“ verheiratet,
- verbreitet Ressentiments gegen „Ungläubige“, Juden oder Homosexuelle nährt sowie
- einen Opfermythos pflegt, der für eigene Defizite immer andere als Sündenböcke sucht,

dann fällt bei dieser Gruppe die notwendige Eigenbeteiligung und damit die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Integration schlicht weg. Wenn man ferner annimmt, dass die politischen und medialen Eliten die beschriebene Verweigerungshaltung nicht gern thematisieren, gleichzeitig aber zumindest theoretisch am Ziel der „Integration“ festhalten wollen, entsteht für sie ein unlösbares Dilemma.

Auf das Bild des Schwimmbades übertragen sähe das Dilemma folgendermaßen aus: Der besagte signifikante Anteil der Migranten steht mitsamt seiner einheimischen Fürsprecher am Beckenrand, schaut zu, wie alle anderen (die „Mehrheitsgesellschaft“) schwimmen und plantschen und fordert lautstark: „Wir wollen auch!“ Da die konfliktscheue Schwimmbadleitung sich nicht traut, den naheliegenden Ratschlag zu geben: „Dann kommt doch rein und lernt schwimmen!“, stehen am Ende alle um das Becken herum und palavern so lange über eine gerechte „Teilhabe“ an einzelnen Bereichen des Schwimmbades, dass darüber sogar die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „schwimmen“ verloren geht.

Aus Sicht der Verantwortlichen ist an dem Dilemma selbst nichts zu „biegen“, deshalb soll wenigstens die Sprache so verbogen werden, dass die Misere nicht für alle offensichtlich ist. Doch mit der falschen Verwendung des Wortes „integrieren“ geht auch das Wissen verloren, dass Staat und Gesellschaft zwar jede Menge Hilfen zur Integration anbieten können, die Integration selbst aber wie eh und je von den Migranten geleistet werden muss. In den jetzigen Zeiten der Massenzuwanderung wäre es dringend geboten, dieses Prinzip von Anfang an deutlich zu vertreten. Millionen Einwanderer haben es übrigens bereits geschafft, haben still und unauffällig ihre Eigenverantwortung wahrgenommen und ihre eigenen Kräfte aktiviert. „Wer schwimmen kann, der schwimme. Wer nicht, der gehe unter“, heißt es sinngemäß bei Friedrich Schiller. Und das ist keine Drohung, sondern die Beschreibung eines simplen Naturgesetzes.

Oliver Zimski ist Übersetzer, Sozialarbeiter und Autor.
2015 erschien sein Kriminalroman „Wiosna – tödlicher Frühling“.

achgut.com 27.11.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 28.11.2015 um 05.30

[SHEV] Trifft nicht nur für Leverkusen / NRW zu: G8 schadet der Musikschule / Teilnahmezahlen beim Wettbewerb “Jugend musiziert“ ...

26. November 2015 | 00.00 Uhr
Leverkusen
Ganztagsunterricht schadet Musikschule


Leverkusen. Die Eltern-Kind-Angebote und das Spiel im Ensemble-Bereich wird immer weniger genutzt. Von Monika Klein

Hiobsbotschaften hatte Musikschulleiter Jürgen Ohrem nicht zu verkünden. Die Schülerzahlen seien mit derzeit 2413 erfreulich stabil, informierte er den Betriebsausschuss KulturStadtLev. Doch gebe es Punkte, die man im Auge behalten müsse, oder gar Anlass zur Besorgnis gäben. Etwas eingeknickt sei die Teilnahme bei den "Piepmätzen", dem Eltern-Kind-Angebot für die Jüngsten, wo einfache Kinderlieder und -reime vermittelt werden.

Sogar als besorgniserregend bezeichnet Jürgen Ohrem die Entwicklung im Ensemble-Bereich. Von den aktuell 1435 Instrumentalschülern nehmen laut Musikschulleiter nur 635 zusätzlich an den Ensembles (Orchester, Chöre, Bands, Musiktheater, Theorie/Gehörbildung) teil. Das seien früher deutlich mehr gewesen. Es sei ein Rückgang von 20 bis 25 Prozent zu verzeichnet. Ohrem sieht den Grund in der Einführung der G8. Die meisten Instrumentalschüler seien Gymnasiasten und durch die verkürzte Schulzeit mit dem Ganztagsunterricht so stark eingebunden, dass sie keine Zeit für einen zweiten Termin in der Woche hätten. "Darunter leiden wir sehr", spricht der Musikschulleiter für seine Einrichtung.

Aber es leide auch die Qualität insgesamt. Abzulesen sei das auch an den rückläufigen Teilnahmezahlen beim Wettbewerb "Jugend musiziert".
Beim Gesang oder Instrumentalspiel in Ensembles lernten die Schüler mehr, als nur ihre Technik zu verbessern. Fähigkeiten wie Teamgeist, Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme oder Zuverlässigkeit schule man nicht als Einzelkämpfer, sondern nur in der Gruppe.

Beim Problem Ganztag versuche die Musikschule längst gegenzusteuern, etwa mit dem "Drehtürmodell" in weiterführenden Schulen, das zuerst am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium begonnen habe. Dort erhalten laut Ohrem aktuell 60 Instrumentalschüler am Vormittag ihre Klavier-, Flöten-, Geigen- oder Bläserstunde und verlassen dafür den Schulunterricht, den sie dann nacharbeiten müssen. Im Lise-Meitner-Gymnasium seien es derzeit 24 Schüler, wobei die Tendenz steigend sei. Im Landrat-Lucas-Gymnasium, das den Schwerpunkt auf Sport gelegt hat, tue man sich aber mit der Musik noch schwer. Das könne sich im Sommer ändern, hofft Ohrem, wenn die Schule ein neues Zeitmodell einführe, nach dem der Unterricht nie länger als bis 15 Uhr dauern soll.

Eingebrochen sei die Schülerzahl in der Musikalischen Grundausbildung, die einst von Eberhard Werdin entwickelt und als "Leverkusener Modell" Vorbildcharakter gehabt habe, erinnerte Ohrem. Dafür gebe es derzeit 500 JEKISS-Kinder in 13 Schulen. Mit dem Programm "Jedem Kind seine Stimme" hatte die Musikschule vor sieben Jahren begonnen. Fachlehrer gehen in die Grundschulen, bauen dort Chöre auf und bilden auch Lehrkräfte weiter. Ohrems Zukunftsziel ist, JEKISS in sämtliche Grundschulen der Stadt zu bringen.

Die Musikschule sucht nach Finanzierungswegen, um mehr Flüchtlingskinder zu integrieren. Minderjährige Flüchtlinge ohne Begleitung hätten keinen Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungspaket, bedauert Ohrem. Die Musikschul-Stiftung werde dafür im kommenden Jahr 5000 Euro ausschütten. Außerdem hofft er auf Unterstützung durch den Förderverein und andere Charity-Vereine. Vom Land gab es Geld für die Anschaffung von Instrumenten. Die Musikschule kaufte eine Langhalslaute.
Quelle: RP

rp-online.de 26.11.20015


eingetragen von Kevin Kraus am 18.11.2015 um 09.52

[Red. KK: Vorsicht, Satire!]

Dienstag, 17. November 2015

Bremen ersetzt als erstes Bundesland Schulnoten durch Emojis

Bremen (dpo) - Deutsch: 😳, Sport: 😄, Mathe: 💩 – so oder so ähnlich könnte schon ab nächstem Schuljahr ein typisches Zeugnis eines Bremer Schülers aussehen. Denn der Senat der Hansestadt hat angekündigt, das Benotungssystem ab dem nächsten Schuljahr vollständig auf Emojis umzustellen. Die neuen Zensuren sollen es Schülern erleichtern, ihre Leistungen in den verschiedenen Unterrichtsfächern richtig einzuschätzen.

Bildungssenatorin Claudia Bodegan: "Die Jugendlichen von heute können mit komplexen Bewertungssystemen wie dem Zahlenraum von 1 bis 6 nichts mehr anfangen, kennen aber jedes einzelne Emoji in- und auswendig. Ich habe Schüler gesehen, die bei einer 5- verständnislos mit den Schultern zucken. Dieselben Schüler brechen in Tränen aus, wenn sie ein 😭 bekommen und geloben feierlich Besserung."

[Bild: Schüler]

Hat gerade ein 👻 in Mathe bekommen und traut sich nicht nach Hause: Timmy (9)

Im neuen Notensystem soll allerdings nicht jede Note durch ein vorab festgelegtes Emoji ersetzt werden. Stattdessen können Lehrer aus hunderten der kleinen Bilder das für die Leistung des jeweiligen Schülers passendste Symbol aussuchen. Die nötige Kompetenz wird den Pädagogen in einem zweiwöchigen Lehrgang mit dem Titel "Setzen, 👾!" vermittelt.
Sitzenbleiben ist nach dem neuen Notensystem nach wie vor ab der 9. Klasse möglich. Wer mehr als vier 😿 oder zwei 💩 oder zwei 👎 und ein 🙈 hat, fällt durch. Es sei denn, der Schüler kann seine schlechten Zensuren mit 🐽, 😄, 🚀 oder 😘 ausgleichen.

http://www.der-postillon.com/2015/11/bremen-ersetzt-als-erstes-bundesland.html


eingetragen von Kevin Kraus am 05.11.2015 um 12.05

[SHEV] Steigende Flüchtlingszahlen in SH – sind die Schulen darauf vorbereitet?

Informationen zur Flüchtlingssituation

Datum 04.11.2015
Aktuelle Informationen zur Entwicklung der Flüchtlingssituation in Schleswig-Holstein.
Eine humanitäre Verantwortung

Die Zahl der Menschen, die in Schleswig-Holstein Zuflucht suchen, steigt beständig. Flüchtlinge in Schleswig-Holstein aufzunehmen, ist gelebte Humanität. Dass die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner dazu in der Lage sind, haben sie schon mehrfach im Verlauf der Geschichte bewiesen.

Aktuelle Zahlen

Stand: 04.11.2015, 10.30 Uhr


• Rund 11.000 Plätze stehen für die Erstaufnahme zur Verfügung
• 12 Einrichtungen sind für die Erstaufnahme von Flüchtlingen in Betrieb oder als Reserve bezugsfertig (siehe Karte)
• 536 Flüchtlinge sind in den vergangenen 24 Stunden eingetroffen
rund 2100 Flüchtlinge sind bisher im November nach Schleswig-Holstein gekommen

Aufnahmeentwicklung 2015 (monatlich):

Oktober: rund 9000
September: rund 10.000

• August: 5.600
• Juli: 2.026
• Juni: 1.709
• Mai: 1.145
• April: 1.028
• März: 1.058
• Februar: 1.262
• Januar: 1.087

Aufnahmeentwicklung der Jahre 2010 - 2014:

• 2014: 7.620
• 2013: 3.904
• 2012: 2.277
• 2011: 1.506
• 2010: 1.328

http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/IV/_startseite/Artikel/FluechtlingeSH.html


eingetragen von Kevin Kraus am 29.10.2015 um 07.48

news4teachers.de

Grüne kritisieren Losverfahren für zweite Fremdsprache an Gymnasien in Sachsen

DRESDEN. Die Grünen haben das Losverfahren für die zweite Fremdsprache an sächsischen Gymnasien kritisiert. «Insgesamt brauchen wir an allen weiterführenden Schulen mehr Lehrkräfte für die Fremdsprachen», erklärte die Landtagsabgeordnete Petra Zais am Montag in Dresden.

Das Kultusministerium müsse sein Werben um Lehrernachwuchs ebenso intensivieren wie die Bemühungen um die kurzfristige Absicherung des Unterrichts, etwa durch verstärkte Zusammenarbeit mit außerschulischen Bildungseinrichtungen.

Zais hatte mit Anfragen im Landtag die aktuelle Lage erkundet. Demnach wurde im laufenden Schuljahr an fast jedem fünften Gymnasium der Zugang zur zweiten Fremdsprache ausgelost. Das trifft dann zu, wenn es mehr Interessenten als Plätze gibt. Insgesamt waren 29 Schulen mit 87 Klassen betroffen, 190 Schülerinnen und Schüler wurden umgelenkt. Vor allem bei Latein und Französisch überstieg die Nachfrage mancherorts das Angebot. Zais glaubt, dass Schüler ohne Losglück nur schwer für die ihnen zugeteilte Sprache zu motivieren sind. Dpa

news4teachers.de 27.10.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 18.10.2015 um 23.24

[SHEV] Lesenswert! Dr. Alexander Meschnig:

Die sogenannte Flüchtlingskrise:
Ein Lehrstück in Sachen Sozialrassismus


Von Alexander Meschnig

I.
Im manichäischen Weltbild der medialen und politischen Eliten steht in der „Flüchtlingskrise“, die offiziell so benannt wird, obwohl der überwiegende Teil der täglich zu tausenden Ankommenden illegale Einwanderer sind, das „helle“ gegen das „dunkle Deutschland“, wie etwa Jakob Augstein in einer seiner letzten SPIEGEL-Kolumnen nochmals betonte. Derselbe Augstein, der einer engagierten Polizistin bei Maischberger in vollendeter Arroganz ihre täglich erlebte Realität politisch korrekt „wegerklärte.“ Tröstlich zu wissen, dass der Maulheld Augstein bei der ersten körperlichen Auseinandersetzung mit etwa weniger zimperlichen Migranten, schnell nach der Polizei rufen würde, nach Frauen wie Tania Kambouri, die sich dafür noch in einer Talkshow von einem Millionärssohn duzen lassen muss.
Aus Sicht von Leuten wie Augstein, Göring-Eckardt oder Hofreiter, ist jede kritische Einstellung zur schrankenlosen Einwanderung in Deutschland eine Art Krankheit, eine xenophobische Haltung, d.h. eine der Realität unangemessene Angst vor Fremden bzw. vor dem Fremdem allgemein. Verantwortlich dafür: mangelnde Bildung, Rassismus und primitive Atavismen, vor allem bei (weißen) „Männern mit Lehr- und Pflichtschulabschluss“, wie es in der ZEIT vor kurzem exemplarisch dazu hieß. Die moralisch erhöhende Haltung, alle, die sich nicht den weltoffenen Chargon des Juste Milieu angeeignet haben, als rassistisch zu denunzieren, ist selbst im besten Sinne sozialrassistisch zu nennen. Die Abscheu auf alles Ländliche, Provinzielle, den apolitischen Arbeiter, den „kleinen Mann“, die Abwertung der Praktiker vor Ort, Polizisten, Lehrerinnen, die Verachtung der Kneipe oder des Stammtisches – dieser Hass, der sich in einem aggressiven Antirassismus manifestiert, ist in Deutschland weit verbreitet. Man liebt den Fernsten und hasst den Nachbarn, der sich der verordneten Willkommenskultur verweigert, mit aller sonst nicht vorhandenen Leidenschaft.

II.
Die Idee des Multikulturalismus und die schrankenlose Bejahung der massenhaften Zuwanderung war von Anfang an, neben dem Interesse aus der Wirtschaft, ein Lieblingsprojekt linksgrüner Akademiker, die in der Regel weder mit den Neuankommenden beruflich, noch vom Wohnstandort her, in Konkurrenz oder Nachbarschaft treten. In der Regel wissen die gehobenen Mittelschichten nichts von der Lebenswirklichkeit derjenigen, denen sie reflexhaft Rassismus unterstellen, wenn sie von den Integrationsleistungen die sie täglich erbringen müssen, schlicht überfordert sind und dagegen aufbegehren. Wer Tür an Tür mit einer arabischen Großfamilie mit angeschlossenem Clan wohnt und über keinerlei finanzielle Mittel verfügt umzuziehen, hat in der Regel andere Alltagsprobleme als ein Heribert Prantl in seinem Münchner Nobelviertel. In der Leugnung der Probleme und der Diskreditierung der deutschen Unterschichten und der „vergifteten Mitte der Gesellschaft“ drückt sich ein Sozialrassismus aus, der von den Betroffenen immer deutlicher gespürt wird und aktuell wohl stärker als je zuvor zu ohnmächtiger Wut oder resignativer Apathie führt: Wie soll man etwa einem Hartz-IV Empfänger erklären, dass Asylanten, die weder die deutsche Sprache beherrschen, zum Teil Analphabeten sind und keinen Cent in die Sozialkassen bezahlt haben, faktisch mit Menschen gleichgestellt werden, die 20 oder 30 Jahre gearbeitet und unverschuldet arbeitslos geworden sind?

III.
Niemand spricht heute darüber, was der millionenfache Zustrom für diejenigen bedeutet, die die Integration der Neuankommenden in ihrem Lebensumfeld faktisch zu bewerkstelligen haben. Den Dauergeschichten sympathischer Flüchtlinge in den Leitmedien stehen keine Geschichten von verzweifelten Einheimischen gegenüber, deren Welt sich gegen ihren expliziten Willen verändert, die ihre Straße, ihr Dorf, ihre Stadt nicht mehr erkennen und ihr vertrautes Umfeld zunehmend als fremd wahrnehmen. Allein, wer eine solche Äußerung des Fremdseins, des Verlustes an Heimat, des Unwillens, die von außen erzwungenen Veränderungen zu begrüßen, von sich gibt, wird von den Tugendwächtern sofort als ewiggestrig denunziert und in den GEZ-Medien als Beispiel für den latenten Ausländerhass vorgeführt. Aber warum sollten die unmittelbar Betroffenen eine praktisch schrankenlose „Einwanderungsgesellschaft“ gut finden, die ihr Leben in einer Weise verändert, die niemals gewünscht wurde? Vielleicht war ihr Leben bis dato auch „bunt“ genug, vielleicht will man einfach nur so weiterleben wie bisher. Offensichtlich hat die Regierung aber beschlossen, dass es dieses Recht nicht (mehr) gibt. Vielmehr sind wir nun alle zwangsweise und bei Strafe moralischer Ächtung dazu verpflichtet, die ungeregelte Einwanderung als Chance und Bereicherung für uns zu begreifen. Denn es gilt: „wir“ packen das.

Dieselben Leute, die leidenschaftlich jeden Indianerstamm im Amazonasgebiet oder die Tibeter in China schützen wollen, lassen für die Bevölkerung ihres eigenen Land nichts davon gelten.
Das Mantra lautet: der deutsche, resp. europäische Nationalismus, ist zu überwinden und die Schar der Hereinströmenden ist dabei hilfreich; der viel rabiatere und aggressive Nationalismus vieler Migranten (man denke nur an die Türkei) – ist dagegen Ausdruck ihrer kulturellen Eigenständigkeit und muss bewahrt werden. Der Sozialrassismus der „edlen Seelen“ (Kohlhammer) wirkt umso absurder, je lauter der „deutsche Spießer“, seine nationalen Ressentiments und seine Xenophobie beklagt werden. Dass ein großer Teil der täglich Ankommenden in ihren mentalen Grundhaltungen wesentlich reaktionärer sind, als der vielgeschmähte „Dunkeldeutsche“, könnte man zumindest ahnen. Ein unverstellter Blick auf die Situation in den Herkunftsländern der Einwanderer dürfte dabei genügen. Aber lieber hält man am Bild des tumben und engstirnigen Deutschen fest, der im Kontrast zum herzlichen und weltoffenen Afghanen oder Iraker steht, von dem wir alle lernen können. Dass die momentane Masseneinwanderung tribalistischer Kulturen Deutschland liberaler, demokratischer und friedlicher machen wird, kann nur jemand glauben der weit entfernt von allen Schnittpunkten sozialer Verwerfungen lebt oder seine Augen immer noch fest vor der Wirklichkeit verschließt. Es scheint aber, als würden die Nachhutgefechte schwächer, die Argumente pro Masseneinwanderung immer absurder, die Repräsentanten täglich lächerlicher, unfähig zu begreifen, dass die momentane Situation schon längst die Ausrufung des nationalen Katastrophenfalls auslösen müsste. Wie ich an anderer Stelle hier schon ausgeführt habe: alle nun rasch verabschiedeten Gesetze werden nichts daran ändern, dass wir uns von dem Land, in dem wir jahrzehntelang in stabilen und sicheren Verhältnissen gelebt haben, verabschieden werden müssen. Vertreter der Grünen haben diese Dynamik ja offiziell schon mehrfach begrüßt. Weder können 100.000e von illegalen Einwanderern abgeschoben werden, noch wird Deutschland mental in der Lage sein, seine Grenzen, wenn nötig mit Gewalt, zu schützen.

IV.
Das aktuell beklagte Erstarken sog. rechter oder populistischer Parteien in Ländern wie Schweden, Norwegen, Holland, Österreich oder Dänemark hat denn seinen Grund im Wesentlichen darin, dass die etablierten Parteien entweder keine Antworten auf die aktuellen Probleme der massenhaften Zuwanderung haben oder sich ängstlich wegducken, um ja nicht dem Vorwurf des Rassismus anheim zu fallen. Der Aufstieg der gerne als populistisch abgewerteten Parteien geht dabei nicht zufällig synchron mit einer schleichenden Auflösung der europäischen Nationalstaaten, deren Grundlage stets homogene Gesellschaften waren. Mit der Globalisierung und der Masseneinwanderung sind letztere im Verschwinden. An ihre Stelle treten – das hat der Pulitzer-Preisträger Arthur Schlesinger bereits 1991 in seinem Buch The Disuniting of America für die USA beschrieben – separierte ethnische und religiöse Gemeinschaften, die Solidarität nur noch innerhalb ihrer Gruppe kennen und das in vielen Fällen auch nie anders gekannt haben: eines der größten Hindernisse für die Integration von Zuwanderern aus traditionalen Gesellschaften, die im Staat und seinen Organen vielfach nur einen abstrakten Feind sehen, der lediglich für die Bezahlung von Sozialleistungen gut ist. Man kann sich vorstellen, was es bedeutet, wenn partikularistische Interessen von ethnischen/religiösen Gemeinschaften auf eine Gesellschaft treffen, die jeder lautstarken Minderheit, meist auf Druck linksgrüner Politiker und diverser Lobbys, vorauseilend Sonderrechte zuspricht.

Dass viele der deutschen Wähler und Wählerinnen sich nicht mehr von ihren politischen Repräsentanten vertreten fühlen und voraussichtlich bei der nächsten Möglichkeit Parteien wählen werden die von den staatstragenden Kritikern als „Protestparteien“ bezeichnet werden, ist evident. Wahlen in Demokratien haben auch den Sinn und Zweck gegen alternativlose Bündnisse zu votieren. Insofern müssten die von ihrer Regierung praktisch aufgegebene Bevölkerung, die nicht Teil der Willkommenskultur sein will und deswegen als „Dunkeldeutschland“ diffamiert wird, vollkommen autoritätsfixiert sein, würden sie immer noch Parteien, wie insbesondere die SPD wählen, die ihre Interessen längst einem anderen Klientel zugewandt hat.

Die Kosten der ungeregelten Zuwanderung, von ursprünglich zu Jahresanfang prognostizierten 200.000 Migranten, dann 400.000, schließlich 800.000, jetzt schon hinter vorgehaltener Hand auf 1,5 Millionen angewachsen, werden unweigerlich zu Steuererhöhungen, Sicherheits- und Verteilungsproblemen führen. Bürgerkriegsähnliche Zustände in Städten, ethnische Segregation, Gewaltverhältnisse und gesellschaftliche Polarisierungen sind mehr als wahrscheinlich. Die Augsteins, Roths und Prantls werden davon nicht berührt werden; die heute täglich von ihnen Diffamierten werden die massiven Veränderungen in ihren sowieso schon beschwerlichen Alltag integrieren müssen. Im Allgemeinen nennt man das „Verträge zu Lasten Dritter“.

Dr. Alexander Meschnig ist Psychologe, Politikwissenschafter und Publizist. Er lebt seit Anfang der 90er Jahre in Berlin.

achgut.com 18.10.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 16.10.2015 um 06.48

Zuwanderung - Lehrerverband fordert Begrenzung von Migrantenanteil
Der Philologenverband warnt vor zu vielen Flüchtlingen in Schulklassen. Schon bei 30 Prozent nicht deutschsprachigen Kindern setze ein Leistungsabfall ein.


15.10.2015

Der Deutsche Philologenverband hat gefordert, den Migrantenanteil in Schulklassen zu begrenzen, um Flüchtlingskinder erfolgreich integrieren zu können. „Schon wenn der Anteil von Kindern nicht deutscher Muttersprache bei 30 Prozent liegt, setzt ein Leistungsabfall ein. Dieser wird ab 50 Prozent dramatisch“, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dies sei unter anderem durch eine Pisa-Begleitstudie belegt.

Der Pädagoge sprach sich dagegen aus, im Regelbetrieb reine Flüchtlingsklassen einzurichten. Migranten selbst hätten den Wunsch nach gemischten Klassen geäußert, weil dies Integration und Spracherwerb fördere, betonte Meidinger und verwies auf entsprechende Befragungen der Stiftungen Vodafone und Mercator. Schulen hätten eine Schlüsselfunktion bei der Integration. „Wir wollen keine Gettos“, betonte der Vorsitzende des Philologenverbands, der 90.000 Gymnasiallehrer vertritt.

Meidinger unterstrich die Notwendigkeit von Willkommens- oder auch Sprachlernklassen für Flüchtlingskinder, damit diese schnellstmöglich die deutsche Sprache lernen. Es wäre aber „fatal“, wenn diese zu 100 Prozent aus Flüchtlingskindern bestehenden Klassen auch in den Regelklassen der verschiedenen Schularten wiederaufleben würden. Dies fördere Parallelgesellschaften, warnte er.

faz.net/aktuell 15.10.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 08.10.2015 um 20.17

Das Bildungsministerium hat den Fall geprüft. „Das ist unsere Aufgabe als Schulaufsicht. Wir sehen keinen Anhaltspunkt, dass die Schule Verwerfliches getan hat – im Gegenteil“, sagt Sprecherin Patricia Zimnik.
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Politik - 08.10.2015
Nach Schulprojekt für Flüchtlinge
Mutter hetzt auf Facebook: Flüchtlingshilfe ist Knechtschaft


Ist es in Ordnung, dass Schüler Flüchtlingen helfen, ihnen gar die Betten machen? Eine Mutter aus Lübeck findet: nein. (Symbolbild) (BILD: dpa)
Von Melanie Reinsch

Eine Mutter bezeichnet das Engagement einer Lübecker Schule für Flüchtlinge als „Schulfach namens Knechtschaft“ und veröffentlicht einen Brief, der für die Eltern vorgesehen war.

Berlin.

Lübecker Schüler haben sich während einer Projektwoche für Flüchtlinge engagiert. Sie halfen in der Küche eines Vereins aus, der sich um Asylsuchende kümmert, bezogen Betten, sortierten Kleidung. Eine Aktion, die mit Schülern und Eltern entwickelt und abgesprochen war. Dieses soziale Engagement der Schule für Flüchtlinge geht einer Frau zu weit. Wütend hat sie ein Foto eines Schreibens ins Netz gestellt, das für die Eltern als Infozettel für die Projektwoche in der Grund- und Gemeinschaftsschule St. Jürgen gedacht war.

Darin heißt es: „Am Dienstag werden wir wie bereits auf dem Elternabend erwähnt zur „Alternative“ und anschließend zum Schuppen gehen, um dort vor Ort aktiv mitzuhelfen, etwas für Flüchtlinge in Lübeck zu tun (Betten beziehen, Kleidung sortieren, Hilfe in der Küche, usw.).“

Genau dieser Satz ist es, mit dem die Mutter offenbar so gar nicht einverstanden ist. Zu dem Foto schreibt sie im Wortlaut:

„Jetzt schlägt es 13 !!! Lübecker Schüler sollen in Flüchtlingsheim Betten beziehen, Sauber machen und etc. Diesen Plan bekam meine Freundin's Sohn (14) !!!!!! Ich bin bestimmt kein Hetzer und auch ober Tolerant, aber das geht jetzt wohl zu weit. Gibt es jetzt in Lübecker Schulen ein neues Schulfach namens: KNECHTSCHAFT ?????“

Die Frau hatte den Beitrag bei Facebook veröffentlicht, den daraufhin die Facebook-Gruppe „Aufwachen Deutschland“ aufgriff und am Dienstag auf ihrer Seite veröffentlichte. Die Gruppe, auf der es nicht an rassistischen und rechten Kommentaren mangelt, beschreibt sich selbst als „Patriotische Plattform für moderne und zeitgenössische Informationen rund um das Thema Politik“. Sie hat mehr als 75.000 Fans.

Menschenverachtende Kommentare

Das Posting wurde inzwischen auf der Seite von „Aufwachen Deutschland“ rund 2170 Mal geteilt, mehr als 1400 Nutzer gefällt es, unzählige Male ist es kommentiert worden (Stand: 8. Oktober 2015). Die meisten unterstützen die Frau, die Kommentare sind teils haarsträubend und menschenverachtend.

Viele Eltern würden ihren Kindern eine Entschuldigung für solche Aktionen schreiben, heißt es, andere bezeichnen das Engagement der Schule als „Kinderarbeit“, von „Arschkriecherei“ ist die Rede. Gefragt wird auch, ob die Flüchtlinge sich zu fein seien, ihre Betten selbst zu beziehen.

Viele Flüchtlinge reisen auf ihrem Weg nach Schweden über Lübeck, von wo sie dann mit der Fähre weiterfahren. In der „Alternative“ helfen viele Freiwillige und so engagiert sich auch die Gemeinschaftsschule St. Jürgen in Lübeck.

„Wir bekennen Farbe“

„Natürlich ist es blöd, wenn man als Schule plötzlich in eine Rechtfertigungshaltung kommt, wenn man ein soziales Projekt startet. Aber ich habe meinen Kollegen den Rücken gestärkt. Wir bekennen Farbe, wenn nicht wir, wer dann?“, äußerte sich Schulleiter Stefan Pabst am Donnerstag.

Rund 20 Flüchtlingskinder aus Syrien, Irak, Eritrea und anderen Krisenländern gehen seit Mai auf die Schule in Lübeck. „Sie wurden toll aufgenommen, es hat keine Probleme gegeben. Die Kinder sind da sehr offen“, sagt Pabst.

Das Bildungsministerium hat den Fall geprüft. „Das ist unsere Aufgabe als Schulaufsicht. Wir sehen keinen Anhaltspunkt, dass die Schule Verwerfliches getan hat – im Gegenteil“, sagt Sprecherin Patricia Zimnik.

Artikel URL: http://www.mz-web.de/politik/-fluechtlinge-sote-schueler-mutter-hetzt-auf-facebook,20642162,32112984.html
Merkel zu Gast bei „Anne Will“: http://www.mz-web.de/politik/-sote-politische-reaktionen-auf-merkels-auftritt,20642162,32109650.html
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Am 08.10.2015 um 01:13 schrieb Astrid Schulz:
Meldungen über Krätze und Tuberkulose häufigen sich im Übrigen auch.

VG
ASE

Am 08.10.2015 um 01:07 schrieb Dr. Ulrich G. Kliegis:

Angesichts der offiziell totgeschwiegenen Sachlage, daß bei medizinischen Untersuchungen in Erstaufnahmelagern festgestellt wurde, daß ca. 70% der Migranten MRSA-Träger sind (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), sollte man sich sehr genau überlegen, wen man als Helfer mit Infektionsquellen wie Bettwäsche in Kontakt bringen sollte.

Zur Erinnerung: MRSA-Infektionen waren für die in vielen Fällen tödlichen Erkrankungen von Patienten der Kieler Uni-Klinik Anfang dieses Jahres ausschlaggebend.

MRSA ist in arabischen Ländern wegen der vollkommen unkritischen "Verteilung" von Antibiotika sehr verbreitet. Nicht jeder Träger entwickelt ein Krankheitsbild, aber jeder Träger gibt die Keime weiter.

Zuständig (da steckt das Wort Zustand drin) wäre ja wohl die Sozial- und beste Wissenschaftsministerin aus Albigs Gesichtsfeld.

Gruß,
UK


Von: "Astrid Schulz"
Datum: Wed, 7 Oct 2015 19:15:43 +0200

Das MSB gibt zwar eine Stellungnahme - aber keine Position zu diesem Thema
ab, obwohl es auch von grundsätzlicher Bedeutung ist, ob SchülerInnen in
Flüchtlingsunterkünften tätig werden dürfen.

--
Astrid Schulz-Evers
Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V.
Bürgermeister-Kinder-Str.9
24306 Plön am See


eingetragen von Kevin Kraus am 07.10.2015 um 05.58

[redaktionell gekürzt K.K.]

06. Oktober 2015, 16:45 Uhr
Henryk M. Broder über die Deutschen
"Ein geduldiges, opferbereites, teilweise sogar blödes Volk"


Ein Interview von Martin Doerry

Nationalstolz? Keineswegs. Henryk M. Broder attestiert Deutschland stattdessen eine "sonderbare Form der Selbstverachtung". Der Publizist über das fehlende Selbstbewusstsein der Deutschen.

[...]

SPIEGEL ONLINE: Helmut Schmidt hat mal gesagt, die Deutschen seien ein "gefährdetes Volk". Stimmen Sie zu?

Broder: Ja, nicht ein gefährliches Volk, aber ein gefährdetes Volk, auch ein schwaches Volk.
Ich war im Frühjahr in Armenien. Dort würde niemand auf die Straße gehen und schreien: Armenien muss bunter werden. Nationalstolz und Nationalbewusstsein sind dort ganz selbstverständlich vorhanden. Ganz anders in Deutschland. Da gibt es eine sonderbare Form der Selbstverachtung, die andere Nationen nicht haben. Auch diese merkwürdige Freude der Deutschen daran, dass andere Nationen sie angeblich besonders schätzen und mögen. Den Menschen in anderen Ländern wäre das völlig gleichgültig, völlig egal. Die Deutschen sind heute eher gutmütig und geduldig. Wenn Sie mich vor zwanzig Jahren gefragt hätten, was die Deutschen machen, wenn ihnen die Regierung keine Zinsen mehr auf ihre Ersparnisse geben würde, dann hätte ich gesagt: Revolution! Die Minister an die Laternen. Aber es ist nichts passiert: Sie sind ein geduldiges, opferbereites, teilweise sogar blödes Volk, weil sie sich ausnehmen lassen.

[...]

Dieser Text ist die gekürzte Fassung eines Interviews aus dem neuen SPIEGEL-ONLINE-Taschenbuch "Wie gut kennen Sie Deutschland?".

URL:
• http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/henryk-m-broder-ueber-deutschland-ein-opferbereites-volk-a-1056252.html


eingetragen von Kevin Kraus am 29.09.2015 um 10.39

Aber diese Rechnung geht nicht auf, weil der soziale Frieden aufs Spiel gesetzt und die Armen gezwungen werden, die Folgen jener ungesteuerten Einwanderung zu bewältigen, die die Wohlhabenden herbeigeredet haben.

Der externe Standpunkt
Deutschland verwandelt sich in eine Tugend-Republik

Wer die Migrationspolitik von Angela Merkel zu kritisieren wagt, wird herzlos genannt und von der Debatte ausgeschlossen. Dieses Vorgehen birgt längerfristig grösste Gefahren.


• NZZ am Sonntag
• von Jörg Baberowski
• 27.9.2015, 09:00 Uhr

Vor einigen Tagen erklärte die deutsche Kanzlerin, das Recht auf Asyl kenne keine Obergrenze. Und sie fügte hinzu: «Wenn wir jetzt noch anfangen müssen, uns dafür zu entschuldigen, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mehr mein Land.» Wer hat eigentlich verlangt, wir müssten uns für ein freundliches Gesicht entschuldigen? Deutschland ist ein freundliches Land, seine Bürger sind hilfsbereit. Aber haben sie nicht auch das Recht, die Regierung zu kritisieren und sich darüber zu wundern, was in ihrem Land eben passiert? Seit Wochen wird nur noch darüber gesprochen, wie die Integration illegaler Einwanderer bewältigt werden soll. Aber niemand stellt die Frage, ob wir diese Einwanderung überhaupt wollen. Stattdessen wird Kritikern, die ihre Stimme gegen den Tugendwahn erheben, von der Obrigkeit mitgeteilt, sie seien herzlos und dürften an der Debatte über die Einwanderung nicht beteiligt werden. Deutschland ist ein Land ohne Opposition, dessen Regierung wünscht, dass in ihm nur noch eine Sprache gesprochen und nur noch eine Auffassung vertreten werde. Aber diese Rechnung geht nicht auf, weil der soziale Frieden aufs Spiel gesetzt und die Armen gezwungen werden, die Folgen jener ungesteuerten Einwanderung zu bewältigen, die die Wohlhabenden herbeigeredet haben.

Besonnenheit und Vernunft aber sind im Reich der Moralprediger, in das die Leitmedien Deutschland verwandelt haben, verboten. Wer auf den gesunden Menschenverstand verweist, riskiert Ausgrenzung und Ächtung. Viele schweigen, weil sie nicht wollen, dass man ihnen vorwirft, sie seien rechts – und dürften deshalb am öffentlichen Diskurs nicht beteiligt werden. Wer gegen die Konventionen der Tugendrepublik verstösst, wird nach Dunkeldeutschland verbannt. Der Untertan soll schweigen und preisen, was ihm die Obrigkeit als Wirklichkeit präsentiert. Dagegen sollte er sich mit der Kraft des Arguments zur Wehr setzen. Denn die Probleme verschwinden nicht, nur weil man sie beschweigt. Der Besonnene hätte derzeit an die Politik viele Fragen zu stellen. Warum bricht die Regierung europäisches Recht, und warum setzt sie sich über Gesetze hinweg, die das Asylverfahren regeln? Warum soll eigentlich ein Einwanderer Sozialleistungen beanspruchen können, für die jene, die schon hier sind, jahrzehntelang gearbeitet haben? Menschen, die keine Wohnung finden, weil ihr Gehalt nicht ausreicht, verstehen nicht, warum das soziale Netz auch für jene da sein soll, die für seine Finanzierung keinen Beitrag geleistet haben. Sie wenden sich ab, weil die Politik sich für sie nicht mehr interessiert. Sie aber müssen die Folgen der Masseneinwanderung bewältigen. Davon wollen jene, die entschieden haben, dass Deutschland ein Vielvölkerstaat werden soll, nichts hören.

Die Regierung erklärt, es kämen Ärzte und Akademiker, die Deutschland bereicherten. Man könnte glauben, was uns als Gewissheit verkauft wird, wenn die Einwanderung gesteuert werden würde. In Wahrheit weiss niemand, wer kommt und ob jeder Einwanderer eine Bereicherung ist. Aber auf die dunklen Seiten der ungesteuerten Einwanderung wird der Mantel des Schweigens geworfen und das Gegenteil von dem beschworen, was Tag für Tag in unserem Alltag besichtigt werden kann.

Es liegt in der Natur des Asylverfahrens, dass man gar nicht weiss und auch gar nicht wissen muss, wer kommt. Wer Asyl beantragt, muss nur über die Gründe seiner Verfolgung, nicht aber über die berufliche Qualifikation Auskunft geben. Jeder kann kommen, und die meisten Einwanderer können bleiben, weil die Asylgründe nicht überprüft und die Abschiebung abgelehnter Bewerber nur selten erzwungen werden kann.

Deutschland hat seine nationale Souveränität aufgegeben und die Entscheidung darüber, wer kommen und wer bleiben darf, in die Hände illegaler Einwanderer gelegt.
Davon wollen die Nachbarländer im Osten Europas aus guten Gründen nichts wissen. Denn sie sind der Europäischen Union nicht beigetreten, um ihre nationale Souveränität aufzugeben, sondern um sie zu schützen. Nach Jahrzehnten der Bevormundung wollen sie sich nicht von der deutschen Kanzlerin belehren lassen, was moralisch geboten ist und was nicht. Deutschland muss nun die Rechnung für die unverantwortliche Politik seiner Regierung bezahlen: Es wird allein gelassen, weil es allein entscheiden wollte, was alle tun sollen.

Deutschland wird sich bis zur Unkenntlichkeit verändern. Der soziale Frieden und der Zusammenhalt stehen auf dem Spiel. Man kann nur hoffen, dass Deutschland an der Aufgabe, die unkontrollierte Masseneinwanderung zu bewältigen, nicht zerbricht. Die Kanzlerin aber verschliesst die Augen vor der Katastrophe, die sie angerichtet hat. Anderenorts sind Politiker schon aus nichtigeren Gründen zurückgetreten.

Jörg Baberowski
Jörg Baberowski, 54, ist Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität in Berlin. In mehreren zum Teil preisgekrönten Büchern beschäftigte er sich mit dem Stalinismus. In seiner neusten Veröffentlichung ( Räume der Gewalt ) untersucht er den sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Umgang mit Gewalt.

Neue Zürcher Zeitung 27.9.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 27.09.2015 um 05.30

[SHEV] Geheimer Asylbericht - Sonderberichterstattung und Analyse

Öffentliche Ordnung bedroht? Interner Asylbericht aus Österreich sorgt für Aufregung
Samstag, 26.09.2015, 18:31 · · von FOCUS-Online-Redakteurin Linda Wurster

Er war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt: Ein interner Asylbericht aus dem österreichischen Innenministerium beschreibt ein wahres Horror-Szenario: Angesichts des Flüchtlingszustroms sei die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung in Gefahr – gesetzliche Strukturen könnten außer Kraft gesetzt werden.

Überschrieben ist das dreiseitige Papier mit „Sonderberichterstattung und Analyse der derzeitigen Migrationslage“. Ganz oben prangt das Logo des österreichischen Innenministeriums. Der Bericht war keineswegs für die Augen der Öffentlichkeit bestimmt – doch genau dort ist er nun gelandet.

Auf dem polizeilichen Dienstweg wurde er auch an die Kollegen in Bayern geschickt. Und inzwischen kursiert er auch im Internet. Was dort geschrieben steht, hat große Sprengkraft. Denn nach einer Analyse der Flüchtlingssituation in verschiedenen Ländern haben die Verfasser auch einige Schlagworte zur aktuellen Lage in Österreich notiert. Und die sind alarmierend.

"Konflikte unter Migranten - faktische Außerkraftsetzung gesetzlicher Strukturen"

Der Bericht verweist auf die Belastung durch den polizeilichen Einsatz und die „Bindung der exekutiven Strukturen“. Im Weiteren geht es um die Gefahr für die „Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit durch massive Bindung des Personales zur Abwicklung der exekutiven Tätigkeiten im Zusammenhang mit illegalen Einreisen nach Österreich“ sowie die „Überforderung des Asyl- und Versorgungssystems“.

Unter dem Stichwort Bedrohung heißt es: „Gefahr von interethnischen und interreligiösen Konflikten unter Migranten und faktische Außerkraftsetzung der gesetzlichen Strukturen“.

Die Vorstellung, dass die öffentliche Ordnung zusammenbrechen und die gesetzlichen Strukturen außer Kraft gesetzt werden könnten, hat allgemeine Bestürzung hervorgerufen...


Weiter in Focus.de 26.09.2015
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Der besagte Bericht ist hier zu finden:

https://cryptome.org/2015/09/bmi-migration.pdf


eingetragen von Kevin Kraus am 26.09.2015 um 13.40

Leserbrief aus den Kieler Nachrichten vom 25.9.15:

Plötzlich sind Milliarden vorhanden

Flüchtlinge

Es wäre wünschenswert gewesen, wenn die Landesregierung in den Jahren zuvor für die eigene Bevölkerung schon – Zitat Albig – ein „spürbares Bauprogramm“ in Angriff genommen hätte. Familien, Senioren, Studenten oder Notleidende wie Obdachlose wären begeistert gewesen. Auch mehr Kitaplätze, mehr Lehrer oder weniger Abstriche bei der Polizei zu Wasser und Land hätte die Zufriedenheit der schleswig-holsteinischen Bevölkerung gesteigert. Stattdessen wurde das alles mit dem „Wir-haben-kein-Geld-Argument“ sogar noch gekürzt.

Plötzlich sind Milliarden vorhanden, um von gleich auf jetzt im Flüchtlingschaos das alles und noch viel mehr doch zu leisten... Vorher kaum Geld da, jetzt reden dieselben Leute ständig von „diesem reichen Land“.

Wenn nun normale Bürger Bedenken, Ängste und ungute Gefühle darüber äußern, wenn sie das als Ungerechtigkeit empfinden, bekommen sie sofort den Stempel „ausländerfeindlich“ oder Schlimmeres auf die Stirn gedrückt. Beides – die empfundene Ungerechtigkeit sowie das Nichternstnehmen und Unterdrücken von Meinungen – wird sich als schwerer politischer Fehler erweisen, denn genau das wird nach hinten losgehen und zu dem Rechtsruck aus Unmut führen, den man vermeiden möchte.

Die DDR ist übrigens ebenso vorgegangen und gebar viel Rechtsradikalismus.

Hannes Friedrichsen
Kiel

http://epaper.kieler-nachrichten.de/#!page/KN_01000120/KN20150925/LUNVB2F


eingetragen von Kevin Kraus am 24.09.2015 um 07.59

Tagesspiegel.de

Hartmut von Hentig zum 90. Geburtstag
Schule als Keimzelle der Demokratie


23.09.2015 08:29 Uhr
Von Christoph David Piorkowski

Hartmut von Hentig, der heute 90 Jahre alt wird, hat die deutsche Bildungsdiskussion mit theoretischen Impulsen und praktischen Reformen bereichert. Doch der Skandal um die Odenwaldschule traf auch ihn.

Man müsse die Menschen so erziehen, dass sie ein zweites 1933 erkennen und verhindern würden; dass sie es aushielten, mit einer Wahrheit alleinzustehen, anstatt sie für die Sicherheit, die das Aufgehen in der Gruppe garantiert, über Bord zu werfen. Ganz im Sinne Jean-Jaques Rousseaus komme es darauf an, die individuellen Potenziale eines Menschen von klein auf zu fördern. Die den herkömmlichen Belehrungsschulen eignende Kasernierung dagegen leiste dem Totalitarismus Vorschub. „In Gruppen über 20 Schülern“, so schrieb Hartmut von Hentig einmal, „beginnt allmählich das Militär.“

Eine Reformschule statt der klassischen Belehrungsschule

Wie kaum jemand sonst hat der Altmeister der deutschen Reformpädagogik, der an diesem Mittwoch seinen 90. Geburtstag begeht, den bundesrepublikanischen Bildungsdiskurs als theoretischer Impulsgeber und praktischer Reformer bereichert. Nach einem leidigen Studium in Göttingen, das der 1925 geborene Hentig kurz nach seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft begann, und einer umso lohnenderen Promotion in den USA debütierte er zunächst als Lehrer. 1963 ereilte ihn dann der Ruf nach Göttingen, wo Hentig trotz ausstehender Habilitation als Pädagogikprofessor praktizierte. Ende der 60er Jahre kam er schließlich an die frisch gegründete Uni Bielefeld, wo er die zur klassischen „Belehrungsschule“ konträre Reformschule initiierte, der er bis zu seiner Emeritierung in den späten 80ern vorstand.

Eine Miniatur der attischen Polis sollte sie sein, gleichermaßen Lern- und Lebensstätte, ein „Embryo“ der Gesellschaft im Sinne John Deweys, wo die Schüler ihre persönlichen Vorlieben und Stärken profilieren und sich im demokratischen Miteinander einüben konnten.

Auch wenn sich in Bielefeld nicht alles verwirklichen ließ, was dem Reformpädagogen vorschwebte – dem rousseauschen Gedanken, die moralische und kognitive Kompetenz des Kindes nicht dozierend, sondern durch Erfahrung und Einsicht nach dessen eigenem Rhythmus zu entfalten, ist Hentig treu geblieben.

Keine Distanzierung von Odenwald und der Rolle des Partners

In den letzten Jahren aber wurde es stiller um den Erziehungswissenschaftler, der auch nach seiner Emeritierung als bedeutender Pädagogik- und Demokratietheoretiker die Debatte belebte. Im Zuge des Odenwaldskandals rang Hentig sich nicht dazu durch, zu seinem Lebenspartner Gerold Becker, dem pädokriminellen Haupttäter in den Missbrauchsfällen an der Odenwaldschule, auf Distanz zu gehen. Dass die Reformpädagogik – wie fortan zuweilen behauptet wurde – ob ihrer expliziten Zuwendung zum einzelnen Kind den Missbrauch befördert, ist sicherlich falsch. Richtig aber ist, dass sie pädophilen Trittbrettfahrern mancherorts einen gefährlichen Freiraum bot.

Hentigs mindestens naive Interpretation der Vorfälle rund um die Odenwaldschule warf einen hässlichen Schatten auf eine moralisch ansonsten hochambitionierte Biografie
. Seine epochale Leistung in Sachen Schulreform und die Bedeutung seines polit-pädagogischen Werkes sind gleichwohl unbestritten.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/hartmut-von-hentig-zum-90-geburtstag-schule-als-keimzelle-der-demokratie/12354740.html


eingetragen von Kevin Kraus am 15.09.2015 um 05.42

Re: [SHEV] Ex-Innenminister: "Wir haben die Kontrolle verloren" - SPD- ... [Gestern 16:03 Uhr]

[Astrid Schulz] > Insofern sollten wir rechtzeitig und klar diesen personellen Bedarf an Schulen deutlich machen um dem Risiko, die "Kontrolle zu verlieren", vorzubeugen.

Sehr richtig. Wohlverstanden: Der Schleswig-Holsteinische Elternverein e.V. (SHEV) ist keine Elternvertretung i.S. des Schulgesetzes, sondern eine selbständige, unabhängige schulartübergreifende Interessenvertretung aller Eltern und Erziehungsberechtigten von Kindern, Jugendlichen, Lernenden.

Wir setzen uns dabei nach sorgfältiger Abwägung unsere Ziele durchaus selbst - hier ist die absolut sicher zu erwartende, teils ja schon real gewordene Entwicklung an unseren Schulen und anderen Bildungseinrichtungen ein Thema. Und zwar nicht im Sinne einer Xenophobie, sondern in Sorge um das Wohl und die Zukunftschancen aller Kinder im Lande, also auch der Kinder der nun zu uns gekommenen Menschen. Auch die haben einen Anspruch auf Bildung - und unsere Gesellschaft hat die Pflicht, ihnen die Prinzipien und Strukturen, aber auch die Wissensinhalte eines Kulturkreises nahezubringen, der ihnen zunächst mal sehr fremd sein dürfte.

Das beginnt mit dem Erlernen der Sprache, wo es letztlich endet, weiß im Moment noch niemand so recht.

Es ist bewundernswert, und ich maße mir an, das beurteilen zu können, was Astrid Schulz-Evers in diesem Feld an Wissen erarbeitet und weiterreicht. Im Zeitalter "sozialer" Netzwerke und anderer neuer Kommunikationswege sieht der SHEV seine Aufgabe darin, Kondensationskern einer offenen und zielorientierten Diskussion sowie daraus erwachsender politischer Zielsetzung zu sein. In diesem Sinne wird der SHEV vom Landtag auch schon seit vielen Jahren z.B. immer wieder zu Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen, Verordnungen etc. eingeladen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen klaren Blick und eine wohlwollende, aber dabei nicht sorglose Begleitung dieser ungewöhnlichen Tage und möchte Astrid Schulz-Evers für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz, den sie seit Jahren nicht nur in diesem Gebiet leistet, danken.

Dranbleiben!

Gruß,
U.Kliegis


eingetragen von Kevin Kraus am 13.09.2015 um 06.29

[SHEV] Nikolaus Fest: Kultursprengungen - Nur heißen sie hier Rechtschreibreform, Einheitsschule ...

Palmyra auch hier: Deutscher Kulturbruch

August 25, 2015 ~ Nicolaus Fest

Immer wieder der Verweis auf die Bevölkerungsentwicklung, welche die Einwanderung notwendig mache, wolle man Wirtschaftskraft und Sozialsysteme erhalten. Auch auf Seiten der Linken hat das kapitalistische Wohlstandsdenken vollständig triumphiert. Konsumkritik war gestern. Dass mit der Einwanderung von Menschen aus afrikanischen oder muslimischen Kulturkreisen auch ein irreparabler Kulturbruch stattfindet, will niemand wahrnehmen, auch wenn er schon jetzt vielerorts mit Händen zu greifen ist. Welches Kind von Einwanderern kennt die alten deutschen Lieder, die Heiligen in der Kirche, die Märchen von Grimm, Andersen, Hauff? In 50 Jahren wird Eichendorf so vergessen sein wie Jean Paul, wie Dürer oder Heckel, Schubert oder Brahms. Doch warum sie auch erinnern, wenn schon den Deutschen ihr Eigenes so gleichgültig ist?

Im Grunde erleben wir auch hier seit Jahren täglich die Kultursprengungen von Palmyra. Nur heißen sie hier Rechtschreibreform, Einheitsschule, Bologna oder frühkindliche Sexualerziehung. Und die Täter sitzen in der Schulbürokratie und bei der GEW.


http://nicolaus-fest.de/palmyra-auch-hier-deutscher-kulturbruch/

https://de.wikipedia.org/wiki/Nicolaus_Fest


eingetragen von Kevin Kraus am 12.09.2015 um 05.53

http://www.tagesspiegel.de/politik/fluechtlinge-in-deutschland-innenminister-wir-schaffen-es-nicht-mehr/12311324.html

Flüchtlinge in Deutschland
Innenminister: Wir schaffen es nicht mehr

11.09.2015 19:00 Uhr
Von Stephan Haselberger, Armin Lehmann, Ulrike Scheffer und Frank Jansen

Die Bundesländer stoßen an die Grenzen ihrer Aufnahmefähigkeit, die Innenminister warnen vor dem Kollaps. Allein an diesem Wochenende werden 40.000 neue Flüchtlinge erwartet.

Ein Flüchtling wartet in Nickelsdorf, Österreich, eingehüllt in eine Rettungsfolie auf die Weiterfahrt. - Foto: Reuters

Der starke Andrang von Flüchtlingen stellt Deutschland vor immer größere Herausforderungen. Die Bundesregierung rechnet nach den Worten von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) allein an diesem Wochenende mit 40000 Neuankömmlingen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) versetzte 4000 Bundeswehrsoldaten in Rufbereitschaft. Sie sollen unter anderem bei der Registrierung der Flüchtlinge helfen. Die Bundesländer stoßen unterdessen an die Grenzen ihrer Aufnahmefähigkeit; sie sehen sich vom Bund im Stich gelassen.

Nach Tagesspiegel-Informationen kam es bei einer Telefonschaltkonferenz der Innenminister der Länder mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Donnerstagabend zu lautstarken Auseinandersetzungen. Mehrere Teilnehmer erklärten, die Kapazitäten in ihren Ländern seien erschöpft. Sie warnten vor einem Kollaps und forderten den Bund auf, für die Flüchtlinge unverzüglich Bundeswehrkasernen zu räumen. Sonst müssten die Grenzen geschlossen werden.

Wie groß die Belastung der Länder ist, zeigt auch eine Auflistung des Bundesinnenministeriums (BMI), die den Landesinnenministerien vorliegt. Danach haben alle Länder mit Ausnahme von Bayern und Bremen seit dem 5. September insgesamt 43000 Flüchtlinge aufgenommen. Und auch diese Zahlen sind offenbar noch zu gering angesetzt. Der BMI-Liste zufolge nahm Nordrhein-Westfalen 7000 Flüchtlinge auf. Das Innenministerium in Düsseldorf spricht von bis zu 15000.

Die CSU macht Kanzlerin Merkel für die Entwicklung verantwortlich

Die CSU macht Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Entwicklung verantwortlich. CSU-Chef Horst Seehofer sagte zu Merkels Entscheidung, am vergangenen Wochenende Flüchtlinge aus Ungarn unregistriert nach Deutschland fahren zu lassen: „Das war ein Fehler, der uns noch lange beschäftigen wird. Ich sehe keine Möglichkeit, den Stöpsel wieder auf die Flasche zu kriegen.“ Deutschland werde bald in eine „nicht mehr zu beherrschende Notlage“ geraten, sagte er dem „Spiegel“. Der frühere Bundesinnenminister Hans- Peter Friedrich (CSU) sprach von einer „beispiellosen politischen Fehlleistung“. „Wir haben die Kontrolle verloren“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Zehntausende Menschen würden sich unkontrolliert durch Deutschland und Europa bewegen. Man könne nur unzuverlässig abschätzen, wie viele IS-Kämpfer oder „Schläfer“ darunter seien.

Auch in der CDU gärt es. Ein hochrangiger CDU-Landespolitiker sagte, Merkel habe die Dimension des Flüchtlingszustroms „falsch eingeschätzt“. Aus „übergeordnetem nationalen Interesse“ müssten nun die Grenzen dicht gemacht werden. Geschehe dies nicht, sei mittelfristig „die Auflösung der staatlichen Verwaltung“ zu befürchten. Außerdem sei mit Ausschreitungen zu rechnen, wenn Flüchtlinge nicht mehr untergebracht werden könnten und schließlich in Fußgängerzonen campieren würden.

Kritik kam auch von der SPD. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte dem Tagesspiegel: „Es war zwar richtig, dass die Kanzlerin aus humanitären Gründen die Grenzen geöffnet hat.“ Mit der Entscheidung habe Merkel die Länder jedoch überrumpelt. „Das darf nicht wieder passieren.“ Merkel bekräftigte dagegen ihre Einschätzung, dass Deutschland die Aufgabe bewältigen könne. Die wirtschaftliche Lage sei gut, sagte sie der „Rheinischen Post“. „Die Kosten für die Aufnahme der Flüchtlinge können wir tragen.“
[…]

Weiter in Tagesspiegel.de 11.09.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 07.09.2015 um 16.58

Helge Limburg, MdL Niedersachsen

02.09.2015
Flüchtlingskinder gemeinsam unterstützen
Limburg: Guter Start ins neue Schuljahr mit dem neuen Schulgesetz

„Zum Beginn des neuen Schuljahres sorgt das neue von der rot-grünen Koalition beschlossene Schulgesetz für wichtige Verbesserungen“. Darauf wies Helge Limburg, Landtagsabgeordneter Grünen, hin.

„Das Turbo-Abitur wird endlich Geschichte“, so Limburg. Die Schülerinnen und Schüler, die im jetzt beginnenden Schuljahr die Jahrgänge 5 bis 8 des Gymnasiums besuchen, haben wieder neun Jahre Zeit bis zum Abitur. „Damit werden die Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien von einem übermäßigen Druck entlastet und haben wieder Zeit für nachhaltiges Lernen.

Auch das Lernklima an den Grundschulen werde sich mit der Abschaffung der Schullaufbahnempfehlung deutlich weiter verbessern, sagte Limburg.

Eine große Herausforderung werde der erstmalige Schulbesuch einer großen Anzahl an Flüchtlingskindern sein. Limburg: „Ich bin erfreut, dass es bei den Lehrkräften, den Schülerinnen und Schülern und bei den Eltern eine große Bereitschaft gibt, die Flüchtlingskinder zu unterstützten, und ich bin optimistisch, dass wir diese Aufgabe gemeinsam bewältigen werden.“

Mit einem differenzierten Maßnahmenpaket, das neben Sprachlernklassen auch eine Reihe weiterer Sprachförderangebote umfasse, habe das Kultusministerium bereits eine gute Grundlage gelegt. Zum Beginn des neuen Schuljahres gebe es 299 Sprachlernklassen gegenüber 61 Sprachlernklassen im Jahr 2013. Zusätzlich gebe es differenzierte Sprachförderkurse und Sprachförderkonzepte.

„Wir werden die weitere Entwicklung der Zahl der Flüchtlingskinder genau beobachten und flexibel reagieren“, kündigte Limburg an.

helge-limburg.de 2.9.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 06.09.2015 um 17.24

Frankreich: Schulreform tritt in Kraft

Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem hat den Kampf für Gleichheit in den Schulen begonnen. Leistungsunterschiede soll beseitigt werden. Deshalb werden die Sprachen benachteiligt.

Najat Vallaud-Belkacem. 2015. Foto: ActuaLitté / Wikimedia Commons / CC BY-SA 2.0 (Ausschnitt) Veröffentlicht: 03.09.2015 - 09:20 Uhr |

In Frankreich hat das neue Schuljahr begonnen, und die Reform, die von Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem initiiert wurde, tritt nun in Kraft. Die Sozialistin will damit mehr Gleichheit schaffen und, wie sie sagt, den »Kampf gegen die Langeweile« aufnehmen. Auch für die Einführung eines neuen Fachs hat sie gesorgt, als Reaktion auf die islamistischen Attentate von Paris auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt: »Laizismus und Moral«.

Weil sich aber Leistungsunterschiede unter den Schülern trotz aller Bemühungen immer noch bemerkbar machen, hat Vallaud-Belkacem beschlossen, die Anforderungen zu senken und den starken Schülern die Möglichkeit zur Entfaltung zu beschneiden: Zweisprachige Klassen werden abgeschafft, die Einheitsschule bis zur Mittleren Reife wird eingeführt, dazu wird der Umfang des Latein-, Griechisch- und des Deutschunterrichts reduziert.

Gleichheit schafft man damit natürlich nicht, denn Eltern finden Wege, um ihre Kinder vor der schulischen Sackgasse zu bewahren. FAZ-Korrespondenz Jürg Altwegg schreibt: »Der Graben zwischen guten und schlechten Schülern wird tiefer, die soziale Ungleichheit wird größer.«


Sogar die traditionell eher links stehenden Lehrer begehren gegen die Reform auf; vor allem die Sprachlehrer sind bestürzt. Dramatisch warnt Deutschlehrer Alain Christophe: »Es geht um einen Kampf auf Leben und Tod. Am Ende der Reform steht das Ende des Deutschunterrichts.« Auch Lateinlehrerin Sabine Bollack kann sich mit der Reform nicht anfreunden. »Es geht nur noch um Gadgets. Lernen soll wie Spielen sein. Alles, was irgendeine Anstrengung voraussetzt, wird in Frage gestellt.«

Die Schüler fragt ohnehin keiner. Vor allem die, die Latein gewählt haben, sehen sich einer ungewissen Zukunft gegenüber. Ob sie den einmal eingeschlagenen Weg mit der alten Sprache fortsetzen können, ist mehr als ungewiss. Der Bildungsministerin kann das egal sein. Sie hat sowieso etwas gegen diese Aufmüpfigen, die sich nicht mit dem von ihr angestrebten Mittelmaß zufriedengeben wollen.

freiewelt.net 03.09.2015

Kommentare

Michael 03.09.2015 - 10:17

Sozialistischer Einheitsbrei!
Die Dummheit regiert! Hier Kann mann nur hoffen, dass diese Idee nicht auf Deutschland übertragen wird.

Auch kann hier beobachtet werden, wie weit die Nationalstaaten in Europas mit ihrem Gedankengut auseinandergehen.
Meine Tochter konnte auf einem bilingualem Gymnasium ihre Chancen, beruflich vorwärts zu kommen, wesentlich verbessern.

hans mohrmann 03.09.2015 - 10:25

Schulsozialismus heißt, wie leicht zu erkennen ist, nie, daß die schwächeren Schüler stark gemacht werden, sondern immer nur, daß die stärkeren Schüler bewußt behindert werden. Am Ende verlieren alle.


eingetragen von Kevin Kraus am 02.09.2015 um 09.08

Obwohl Vera 3 bundesweit geschrieben wird, ist ein Ländervergleich nicht möglich, da die meisten Bundesländer ihre Ergebnisse – anders als Berlin und Brandenburg – nicht veröffentlichen.
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Tagesspiegel.de 31.08.2015

Berlins Schüler im Vergleich:
Schreiben ungenügend

31.08.2015 06:37 Uhr
Von Susanne Vieth-Entus

Bei Vergleichsarbeiten bleibt jeder zweite Schüler unter den Mindeststandards. Ein weiteres Problem: Lehrer sind nicht auf Kinder von Flüchtlingen vorbereitet.

Wenn Berlins Schüler an diesem Montag ihre Füller aus der Sommerpause holen und wieder versuchen, ohne Smartphone zu schreiben, dürfte bei den Lehrern die Urlaubsstimmung schnell vorbei sein: Die Schüler schreiben nämlich miserabel.

Dies ist zumindest das jüngste Ergebnis der Vergleichsarbeiten in den dritten Klassen. Demnach erfüllt die Hälfte der Drittklässler nicht einmal die Mindeststandards, die die Kultusministerkonferenz für die Rechtschreibung angesetzt hat: Sie können demnach maximal „lautgetreu“ schreiben, bringen also nur zu Papier, was sie hören. Der „Stuhl“ wird dann zum „schtul“, das „Fahrrad“ mutiert zum „varat“. Fachleute nennen das Ergebnis, das bisher nur verwaltungsintern diskutiert wurde, alarmierend“.

An der Vergleichsarbeit, „Vera 3“ genannt, hatten 2014 rund 23.000 Schüler teilgenommen. Ausgewertet wurde sie vom Institut für Schulqualität (ISQ) Berlin-Brandenburg. Dabei kam auch heraus, dass selbst von den deutschstämmigen Schülern 45 Prozent an der untersten Hürde hängen bleiben. Bei den Klassenkameraden anderer Herkunftssprachen sind es 64 Prozent.

Ergebnisse in Brandenburg besser

Obwohl Vera 3 bundesweit geschrieben wird, ist ein Ländervergleich nicht möglich, da die meisten Bundesländer ihre Ergebnisse – anders als Berlin und Brandenburg – nicht veröffentlichen.
In Brandenburg werden zudem keine separaten Zahlen für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund erhoben. Hier gibt es nur einen Gesamtwert für alle Schüler. Demnach schafften im Nachbarland 42 Prozent der Drittklässler die Mindeststandards nicht. Durch eine parlamentarische Anfrage der Linken in Schwerin war zudem herausgekommen, dass in Mecklenburg-Vorpommern 37,4 Prozent der Kinder auf unterstem Level schreiben.

Besser als bei der Orthografie steht es ums Lesen. Hier waren in Brandenburg nur 16 Prozent auf der untersten Kompetenzstufe, in Berlin wurden 26 Prozent ermittelt. Aber auch beim Lesen sind die Kinder anderer Muttersprachen extrem benachteiligt: 45 Prozent können nicht im Entferntesten mithalten.

Dass diese Befunde nicht von der Senatsverwaltung für Bildung veröffentlicht wurden, sondern auf der Homepage des ISQ abgerufen werden müssen, liegt daran, dass Vera 3 in erster Linie nicht für die Öffentlichkeit, sondern für die Schulen gedacht ist: Sie sollen erfahren, wie es um ihre Schüler bestellt ist, um gezielter nacharbeiten zu können. Denn zum Ende der Klasse 4, wenn die Kinder bundesweit üblicherweise die Grundschule verlassen, sollen alle wichtigen Grundlagen für das Lesen und Schreiben gelegt sein.

„Es hapert bei den Lehrern offensichtlich an der Methodik“

Weiter bei Tagesspiegel.de 31.08.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 26.08.2015 um 12.49

Deutsch für Ausländer :
Schulunterricht für Flüchtlinge in SH – „der alltägliche Wahnsinn“

vom 25. August 2015
Aus der Redaktion des Flensburger Tageblatts

Jeder dritte Neuankömmling in SH ist ein Schulkind, viele sind traumatisiert – für die Lehrer eine Herausforderung.

Schleswig-Holsteins Schüler müssen sich nach den Sommerferien auf neue Klassenkameraden einstellen: Neben dem ein oder anderen Sitzenbleiber kommen auch Kinder und Jugendliche in die Schule, die nach Deutschland geflohen sind. Die allermeisten werden zunächst in den rund 100 Daz-Zentren (Deutsch für Ausländer) unterrichtet, die es inzwischen im Norden gibt. Sie sind quasi „Schulen in der Schule“, da sie ausnahmslos in vorhandenen Lehranstalten eingerichtet wurden. „Auch für Flüchtlingskinder gilt die Schulpflicht“, stellt der Sprecher des Kieler Bildungsministeriums Thomas Schunck klar – auch wenn über den Asylantrag noch nicht entschieden ist und die Kinder oft kein Wort Deutsch können.

Unterrichtet werden schulpflichtige Kinder bereits in den Erstaufnahme-Einrichtungen. Bis zum Jahresende wird dort die Zahl der Lehrer auf 30 ansteigen.
Zudem hat das Ministerium mit der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände einen Vertrag geschlossen. Sie bekommen zwei Millionen Euro in diesem Jahr, damit sie den Flüchtlingskindern am Nachmittag und in den Ferien Freizeitangebote machen, die der Sprachförderung dienlich sind. Erwachsene Flüchtlinge bekommen in Integrationskursen Deutsch-Unterricht. Gestern kündigte das Innenministerium 35.000 Euro Zuschüsse an die Volkshochschulen für die Ausbildung von 34 weiteren Lehrern an. Dort bestehe Handlungsbedarf, sagte Staatssekretärin Manuela Söller-Winkler (SPD).

Wie viele Kinder aus Syrien Afghanistan, Eritrea oder Serbien im September die Schulbank bei uns drücken werden, kann nicht exakt angegeben werden, erklärt Schunck, verweist jedoch auf eine Faustregel, wonach etwa jeder dritte Flüchtling, der im Norden landet, ein Schulkind ist. Bei geschätzt 25.000 Neuankömmlingen wären das in diesem Jahr gut 6000.

Hinzu kommen die „Altfälle“, die schon 2014 in Daz-Klassen unterrichtet wurden. In denen herrscht höchste Heterogenität. In Husum zum Beispiel saßen im Juli 13 Kinder aus neun Nationen vor ihren Büchern und übten mit ihrer Lehrerin die ersten deutschen Begriffe ein. Die besondere Herausforderung für die Pädagogen: Die Kinder sind nicht nur altersmäßig bunt gemischt, sondern haben auch höchst unterschiedliche Bildungsbiografien. Da sitzt dann der elfjährige syrische Gymnasiast neben einem 16-jährigen Eritreer, der noch nie die Schulbank gedrückt hat und deshalb auch in seiner Muttersprache nicht lesen und schreiben kann. Andere haben wegen der Kriegswirren mehrere Jahre lang keine Schule besucht und sind traumatisiert.

Weil die Kinder so verschieden sind, sollen sie im Unterricht individuell gefördert werden. Kriegserlebnisse, häusliche Gewalt, null Schulerfahrung oder Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf – „das ist der alltägliche Wahnsinn“,
sagte kürzlich ein Daz-Lehrer bei einem Schulbesuch von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) in Kronshagen bei Kiel. Für ihr Ministerium und die Schulräte ist die Organisation des Unterrichts auch deshalb eine Herkulesaufgabe, weil die Fluktuation enorm ist. Ständig kommen Neuankömmlinge in die Klasse, andere ziehen weg, weil die Eltern die Anerkennung und damit die Arbeitserlaubnis und einen Job bekommen.
[...]
Autor: Margret Kiosz

shz.de 25.08.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 19.08.2015 um 11.20

Silke Sommer-Hohl - Vorsitzende des Bündnis pro Bildung BW e.V.

Liebe Mitglieder, liebe Mitstreiter,

im Anhang übermittle ich Ihnen unsere Pressemitteilung August 2015 zu dem Gutachten "Gemeinschaftsschule". Bemerkenswert finde ich die widersprüchliche Aussage von KM Stoch, das Gutachten liege dem Ministerium nicht vor, aber gleichzeitig äußert er sich das dies wahrheitswidrig wiedergegeben wird!
Da kommen doch Zweifel auf.

Mit besten Grüßen

Silke Sommer-Hohl
Bündnis pro Bildung BW e.V.


18.8.2015
Pressemitteilung

Es ist ein Skandal erster Ordnung. Erst setzt die rot-grüne Landesregierung alles daran, um ihr Prestigemodell der Gemeinschaftsschule durchzusetzen. Dabei nimmt sie die Zerschlagung eines sehr erfolgreichen Bildungssystems zumindest billigend in Kauf: die erfolgreich arbeitenden Hauptschulen verschwinden von der Bildungslandschaft, das Modell der berufsvorbereitenden Werkrealschulen wird zerstört, die Realschulen sollen zu Mini-Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden, die Gymnasien werden misstrauisch beäugt. Und das alles gegen die Warnungen erfahrener schulischer Praktiker, die vor den verhängnisvollen Folgen einer solchen Politik schon seit Beginn dieser Kampagne warnen.

Und nun bestätigt eine unabhängige wissenschaftliche Studie der Universität Tübingen aus dem Hause von Prof. Dr. Torsten Bohl genau diese Skeptiker. Was aber macht Minister Stoch und seine Mannschaft? Sie verstecken die Analyse in der Schublade und wollen sie der Öffentlichkeit vorenthalten! Dies alles getreu dem Grundsatz: Kommen Sie mir nicht mit Fakten, ich habe meine Meinung.

Dabei wirft die Studie nicht nur ein bezeichnendes Schlaglicht auf die untaugliche Struktur der Gemeinschaftsschulen, sondern auch auf den praxisfernen Charakter des angeblichen Paradigmenwechsels in der Pädagogik mit den Schlagworten des individuellen Lernens. Dies ist der tiefere Grund, weshalb die Studie verheimlicht werden soll, denn gerade diese untauglichen Modelle sollen weiterhin in den noch bestehenden Schulen des baden-württembergischen Bildungssystems ideologisch durchgesetzt werden.

Wenn die Kritik von erfahrenen Schulpraktikern, Eltern und wissenschaftlicher Experten bekannt würde, zeigte sich das komplette Scheitern der ganzen verhängnisvollen Schulpolitik dieser Landesregierung. Deshalb wird die Analyse der Öffentlichkeit vorenthalten.

Es ist die Pflicht aller Demokraten und besonders auch der Medien als fünfter Macht im Staat, diesen Skandal aufzudecken. Kritische Analysen dürfen in einem demokratischen Rechtsstaat nicht vor der Öffentlichkeit versteckt werden!

Silke Sommer-Hohl
Vorsitzende des Bündnis pro Bildung BW e.V.
Tel: 0758-1527596
eMail: silke.sommer-hohl[et]web.de
Home: http://buendnis-pro-bildung-bw.de/


eingetragen von Kevin Kraus am 18.08.2015 um 05.41

Verheerendes Urteil für Gemeinschaftsschulen

17 August 2015

Das Vorzeigeprojekt Gemeinschaftsschule des grün-rot regierten Baden-Württemberg wird in einem vom Kultusministerium unter Verschluss gehaltenem Gutachten als gescheitert bewertet. Die Gemeinschaftsschule gehöre zu den „bildungspolitischen Himmelfahrtskommandos”, die überstürzt eingeführt wurden.

Ideologisch motiviertes Bildungsprojekt der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg entpuppt sich als “bildungspolitisches Himmelfahrtskommando” (Bild: blu-news.org)

In Baden-Württemberg genehmigte die amtierende Landesregierung aus Bündnis 90/Die Grünen und SPD in 42 Städten ihr Vorzeigeprojekt Gemeinschaftsschule. Im Schuljahr 2012/13 gingen die ersten Gemeinschaftsschulen an den Start, 2013/14 folgten weitere 87 ihrer Art.

Grün-rote Gesellschaftsmanipulation wieder einmal gescheitert?

Das hoch ideologisierte Konzept der gemeinschaftlichen Beschulung sieht vor, durch die Zusammenführung ganz unterschiedlich begabter Schüler in einer Schulart und in einer längeren gemeinsamen Schulzeit eine höhere Durchlässigkeit im Bildungssystem sowie eine effektivere Integration von Migrantenkindern und Kindern mit Behinderungen zu erreichen.

Im Endausbau sollen Lehrkräfte aller Schularten an der Gemeinschaftsschule unterrichten und dort prinzipiell in allen Lerngruppen eingesetzt werden können. Die Lerngruppen sind heterogen zusammengesetzt, sodass Schüler unabhängig vom jeweiligen individuellen Leistungsniveau primär gemeinsam unterrichtet werden. Durch das Abschaffen von Sitzenbleiben und numerischen Noten sollen bei gleichem Bildungserfolg weniger Kosten und Ausgrenzung entstehen.


Zusätzlich erhoffte sich die grün-rote Regierung angesichts der sinkenden Schülerzahlen durch die Einführung von Gemeinschaftsschulen den Schulstandort vor Ort zu sichern.

Vernichtendes Gutachten wurde unter Verschluss gehalten

Nun wurde, wie die FAZ berichtet, ein vernichtendes Gutachten über die Gemeinschaftsschule bekannt, das vom Kultusministerium bisher unter Verschluss gehalten wurde. Das Gutachten trägt, wie die Zeitung berichtet, den Vermerk „nur intern verwenden“ und liege der FAZ vor.

Laut dem 38 Seiten umfassenden sachlichen Beobachtungsbericht gelinge der neuen Unterrichtsform weder das selbständige Lernen mit Lehrern als Lernbegleitern noch die Inklusion oder die besondere Förderung der Schwächsten und Stärksten. Lernstarke Kinder werden so gut wie gar nicht gefördert. Lernschwache Schüler gerieten noch mehr ins Hintertreffen. Auch die Leistungsbeurteilung sei mehr als fragwürdig. In den Fremdsprachen komme das Sprechen zu kurz. Lernzeiten werden nicht effektiv genutzt, allgemein werde zu wenig gearbeitet. Ganz speziell in Inklusionsklassen gebe es keine zentrale Koordination. Die betroffenen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf wie auch die hierzu eingesetzten Schulbegleiter würden nicht einbezogen werden.

„Bildungspolitisches Himmelfahrtskommando”

Alles Kritikpunkte, die vor der überhasteten Einführung bereits von verschiedenen Städten wie auch von Eltern und Lehrern vorgebracht wurden. Wie die FAZ schreibt, gehören mittlerweile ehemalige entschiedene Befürworter zu den Kritikern der Gemeinschaftsschule. Der Tübinger Bildungsforschung und Erziehungswissenschaftler Thorsten Bohl kritisiert, dass es zu dem Projekt „individuelles Lernen“ noch keinerlei Forschungsergebnisse gebe und die Gemeinschaftsschule somit „zu den bildungspolitischen Himmelfahrtskommandos, die überstürzt eingeführt wurden“, zähle.

Die Tendenz, weg von der immer schlechter werdenden staatlichen Schulbildung hin zu privaten Schulen, kann hier wohl als einzig positives Ergebnis aus dem ideologisch motivierten Schulexperiments der grün-roten Landesregierung resümiert werden. (BS)

blu-news.org 17.08.2015

Siehe auch Heike Schmoll in FAZ.net v. 16.08.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 17.08.2015 um 06.22

news4teachers.de/2015/08

SPD-Bildungsminister eröffnet Qualitätsdebatte ums Abitur: Niveau der Reifeprüfung ist in Gefahr

SCHWERIN. Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) sieht das Niveau des Abiturs in Deutschland in Gefahr. In einem Interview des Nachrichtenmagazins «Focus» warnte er davor, die Leistungsanforderungen zu senken, um immer mehr jungen Menschen die Hochschulreife zu ermöglichen. «Wir diskutieren hierzulande aber nicht über das Niveau, sondern darüber, ob es 25 oder 40 Prozent Abiturienten geben soll», sagte Brodkorb. «Das ist absurd und Zahlenmystik.»


Brodkorb forderte, die Messlatte über ein bundesdeutsches Zentralabitur festzulegen. Brodkorbs Vorschlag für die Praxis: Für vier Ländergruppen sollten vergleichbare Abituraufgaben entwickelt werden. «Dann schreiben diese vier Ländergruppen zu verschiedenen Terminen das Abitur», sagte der Minister. Dadurch gebe es im Sommer wegen der Ferienzeiten keine Probleme auf den Autobahnen.

Die momentanen Abiturquoten seien nach Brodkorbs Einschätzung deutschlandweit so nicht aufrechtzuerhalten. «Wenn heute viel mehr Schüler auf dem Gymnasium sind als vor zehn Jahren, auch mehr leistungsschwächere, dann können es eben nicht alle schaffen.» Es könne niemandem etwas geschenkt werden, auch weil dadurch die Leistungen derer, die sich erfolgreich anstrengen, entwertet würden.

Erste Schritte zu einem einheitlicheren Abitur hatten die Kultusminister im Juni vereinbart. Von 2017 an können alle Länder einen gemeinsamen Aufgabenpool nutzen – sie müssen es aber nicht.

Beifall kam von der CDU. Der mecklenburgische CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg begrüßte Brodkorbs Äußerungen. «Endlich erkennen auch die Sozialdemokraten, dass in den letzten Jahren erhebliche Fehler in der Schulpolitik begangen wurden», sagte Rehberg in Rostock. Statt Kontinuität und Ruhe im Schulsystem zu wahren und Leistungsstandards sowie Zugangsvoraussetzungen zu belassen, seien Zulassungsbeschränkungen abgeschafft und Urteile von Lehrern zu Empfehlungen abgewertet worden. «In der Folge sank das Niveau an den Gymnasien in unserem Land», sagte Rehberg. Die Mahnung des Ministers, Leistungsnormen beizubehalten und ein bundesweites Zentralabitur zu schaffen, sei hilfreich und gut. Dpa

news4teachers.de/2015/08


eingetragen von Kevin Kraus am 03.08.2015 um 09.29

[SHEV] RECHTSCHREIBREFORM - Presse in der Schweiz berichtet reichlich... Meinung des SHEV

Zehn Jahre nach Inkrafttreten neuer Rechtschreibregeln an Schulen schlagen drei Reformgegner vor, "auch diejenige Rechtschreibung nicht als Fehler anzustreichen, wie sie vor der Rechtschreibreform 1996 in den Büchern allgemein verwendet wurde".
________________________________________

Erstaunlich ist, dass in der Schweiz in zahlreichen Medien berichtet wird - in Deutschland offensichtlich nur in der "Rheinischen Post" ( gekürzt).

Das ist auch deswegen unerklärlich, weil Hans Zehetmair sich immerhin in seiner Funktion als Leiter des "Rates für deutsche Rechtschreibung" geäußert hat und die Rechtschreibreformen in Frage gestellt hat. Da wäre es eigentlich nur konsequent, wenn die Medien entsprechende Reaktionen von Reformkritikern wiedergeben würden - aber die Scheu vor den gravierenden Auswirkungen dieser Forderung scheint wohl zu groß zu sein...


http://www.zeit.de/2015/31/neue-rechtschreibung-reform-deutschland

rp-online.de 31.7.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 02.08.2015 um 17.23

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/rechtschreibreform-kritiker-wollen-schuelern-die-alte-rechtschreibung-wieder-erlauben-aid-1.5278357

Von: Matthias Draeger
An: Ulrich Kliegis, Alexander Glück, Denk, sh-liste@9jetzt.de, eltern_in_sh@elternverin-sh.de

Lieber Uli,

hier der Text (Auszug) einer dpa-Meldung vom 31. 7. zum Thema. Daß man auch nach Eingeständnis der Beteiligten, daß das ein Flop war, daran festhält und - wohl wegen "Mittäterschaft" (Zeitungen) - darüber am liebsten gar nicht mehr berichtet - d a s ist gespenstisch.

Am Tag nach der Aufhebung des VE durch den Landtag bin ich zum Lübecker Bahnhof gegangen, wollte mal sehen, wie die Presse das kommentiert. In der FAZ habe ich nach einigem Suchen einen 6zeiler dazu gefunden, sonst praktisch nichts.

D a s ist w i r k l i c h gespenstisch!

Zehetmair wurde von mir im Oktober 1995 (!) mit 5seitigem Brief vor der RSR gewarnt, das Schreiben lag auf seinem Schreibtisch (lt. Auskunft seiner Sekretärin).

Vielleicht auch deswegen versuchte er noch, Ende 1995 die Reform anzuhalten, wollte zurückrudern.

Sein Pressesprecher Toni Schmid - wegen seiner Beraterverträge mit Bertelsmann im Kultusministerium auch Bertelsmann-Schmid* genannt - machte seinem Chef dann in 1996 einen Strich durch die Rechnung, indem er (nicht Zehetmair, sondern sein Pressesprecher) ohne Absprache mit Z. der Presse gegenüber erklärte, BAYERN werde sich an der Rechtschreibreform beteiligen.

Z. erfuhr davon am nächsten Tag aus der Zeitung!

Bayern war das erste Bundesland, das sich dazu bekannte - der Dominoeffekt war wegen der Stellung von Bayern in der Bildung vorhersehbar.

Usw., usw, usw. - die Politik w i l l ja die Bildung in Deutschland gegen die Wand fahren, bisher ziemlich erfolgreich.

Liebe Grüße!
Matthias


* Bertelsmann wollte bekanntlich das umstrittene Duden-Monopol knacken, haben sie mit solchen Mitteln dann ja auch geschafft.

Strafrechtliche Verfolgung wegen Pressemitteilung - das ist doch lustig!
Ich wurde zu Beginn des Gesetzgebungsverfahrens vom Staatsschutz (hallo?) durchleuchtet - ich weiß das von einem Abgeordneten der CDU, dem damaligen Fraktionschef.

Ich habe nach der Initiative vom CDU-Spitzenkandidaten Volker Rühe (zur Aufhebung VE getitelt: "Alle Staatsgewalt geht von Volker aus", eine geniale Schlagzeile, die die Landeszeitung - alle Mitarbeiter der Landeszeitung hatten zum Stop der RSR bei uns unterschrieben! - dann am nächsten Tag auch landesweit als Aufmacher gebracht hat!

Als Rühe Wochen später einer 80jährigen Dame (meiner Mutter) in Kiel bei einem Festakt vorgestellt werden sollte, drehte er sich wortlos um.
Feiner Kerl, feine Manieren.


eingetragen von Kevin Kraus am 01.08.2015 um 23.05

Von: "Astrid Schulz-Evers"
An: "landesweite Mailingliste der Initiative G9 jetzt!"
Datum: Sat, 1 Aug 2015 23:04:37 +0200
Betreff: [G9-SH] RECHTSCHREIBREFORM: Chaos im Schreiben und Denken - Kommentar von Heike Schmoll

> Wichtig zu wissen: In SH gab es einen erfolgreichen Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform - für die der SHEV verantwortlich war:


Liebe Astrid,

da muß ich Dir leider heftig widersprechen - Für den Volksentscheid zeichnete einzig und allein Matthias Dräger mit seinen Vertrauensleuten verantwortlich, und Matthias Dräger war es, der unermüdlich (und mit einer Menge eigenen, zwar später großenteils erstattetem, aber doch erstmal altruistisch eingebrachtem Geld - und Jahren seiner Lebenszeit) für diesen Volksentscheid gekämpft hat.

Es wird auch immer wieder verschwiegen, daß der schleswig-holsteinische Landtag - viele der damals Beteiligten drücken auch noch heute die Abgeordnetenbank - ca. ein Jahr nach dem Volksentscheid dessen Ergebnis einstimmig annuliert hat - auf Betreiben und Initiative der CDU übrigens, die bei SPD und Grünen (und FDP !) damit offene Türen einrannte.

In der CDU dachte man damals allerdings sogar darüber nach, mich strafrechtlich zu verfolgen - wegen des Titels einer Pressemitteilung... (s. Anhang).

Also, nichts für ungut, aber Ehre, wem die Ehre wirklich gebührt!

Gruß,

U.

Anhang:

Schleswig-Holsteinischer Elternverein

Pressemitteilung


Kiel, 12. Juli 1999

Die CDU will die Schleswig-Holsteiner
verbarscheln !



Kiel - "Undemokratisch und von der Sache her vollkommen fehl am Platz ist die
Entscheidung der schleswig-holsteinischen CDU-Spitze, die mit eindeutiger, absoluter
Mehrheit der Wähler getroffene Entscheidung gegen die Rechtschreibreform
vom 27.September 1998 zu ignorieren und das Schulgesetz ändern zu wollen.
Herr Kayenburg, man möchte ihn Kayenböhrk nennen, hat eindeutig gezeigt, daß er
kein Volksvertreter ist. Volker Rühe ist schlecht beraten, sich von solchen Leuten
abhängig zu machen.
Wenn die Schleswig-Holsteiner eine andere Rechtschreibung wollen, werden sie
einfach anders schreiben als jetzt. Sie wollen hierfür aber von keinem Politiker eine
Vorschrift - im wahrsten Sinne des Wortes, " sagte Dr.Ulrich Kliegis, Vorsitzender
des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, heute in Kiel.

" Im Volksentscheid vom 27.September letzten Jahres ging es nur darum, welche Rechtschreibung
in den Schulen des Landes gelehrt wird. Hätten die Wähler die Möglichkeit
gehabt, auch gegen die Einführung einer neuen Fremdsprache Amts- und
Behördendeutsch zu stimmen, hätten sie dieses genauso eindeutig getan - wie jeder
andere Bundesbürger es auch täte, wenn er denn die Möglichkeit dazu hätte. In Bremen,
Mecklenburg-Vorpommern und Bayern wird es sehr bald so weit sein. In der neuen
Rechtschreibung gibt es keinen Unterschied mehr zwischen "Politik schlechtmachen" und
"Politik schlecht machen" - beides heißt da nur noch "Politik schlecht machen" - ein
Funken Wahrheit in der Reform?

Was will Herr Kayenburg? Wessen Interessen vertritt er mit dieser - mit der entsetzten
CDU-Basis sicher nicht abgestimmten - Entscheidung? Die Interessen des Volkes sind es
jedenfalls nicht.

Diese Sache ist mindestens so schlimm wie Barschels Ehrenwort-Pressekonferenz. Die
bildungspolitische Glaubwürdigkeit, die die CDU sich mit ihrer damaligen Sprecherin
Angelika Volquartz in der Schulgesetzdebatte und im Vorfeld des Volksentscheids mühsam
verdient hatte, haben Kayenburg und Gesinnungsfreunde mit einem Schlag zerschmettert.
"Die Sprache gehört dem Volk." So hat es der Bundestag am 26.März 1998
mit den Stimmen der CDU beschlossen.

Im Übrigen sind wir von einer einheitlichen reformierten Rechtschreibung weiter entfernt
denn je. Nicht weniger als 16 Spielarten sind derzeit zu zählen; Verlage, Redaktionen,
einzelne Autoren legen sich ihre privaten Rechtschreibregeln wie Wahrsager die Karten.
Auch in Norwegen sollte vor Jahren die Rechtschreibung reformiert werden. Mittlerweile
gibt es dort für einzelne Worte bis zu 40 verschiedene Schreibweisen.

Schleswig-Holstein ist keine Rechtschreibinsel, es ist Festland. Die Rechtschreibregeln
der anderen Bundesländer, von den Menschen dort in Umfragen nach wie vor mit mehr
als 80% abgelehnt, sind allerdings bildungspolitischer Treibsand, in dem das Kulturgut
Schriftsprache schnell unterzugehen droht," sagte Dr. Kliegis abschließend.

Zur redaktionellen Verwendung, keine Sperrfrist
Schleswig-Holsteinischer Elternverein
Geschäftsstelle
24106 Kiel

http://www.elternverein.de


eingetragen von Kevin Kraus am 01.08.2015 um 06.06

Nahe Köln
Eltern sind empört - Kinder sollen Förderschule für Flüchtlinge räumen

Freitag, 31.07.2015, 10:13

Nordrhein-Westfalen weiß kaum noch, wo man die neu ankommenden Flüchtlinge unterbringen soll. Die Stadt Bergheim bei Köln greift jetzt zu einer Maßnahme, die jetzt schon umstritten ist: Die Stadt siedelt 75 lernbehinderte Kinder in eine andere Schule um. In ihre Förderschule sollen Flüchtlinge einziehen.

Die wachsenden Flüchtlingszahlen lassen viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen zu außergewöhnlichen Mitteln greifen. Nach FOCUS-Informationen will etwa die Stadt Bergheim nahe Köln die Helen-Keller-Schule für lernbehinderte Kinder zu Gunsten neu ankommender Flüchtlinge räumen. Die 75 Schüler sollen in die benachbarte Hauptschule umquartiert werden. Entsprechende Pläne bestätigte der Bergheimer Beigeordnete Klaus-Herrmann Rössler gegenüber FOCUS.

Kinder brauchen spezielle Therapieräume

Die Eltern der Schüler reagieren entsetzt: „Das kann doch nicht sein, dass unsere Kinder nun Flüchtlingen weichen müssen”, empört sich die Schulpflegschaftsvorsitzende Daniela Rösing. Zumal die Förderschule über spezielle Therapieräume und Werkstätten verfüge, um Kinder mit Lern- und Entwicklungsstörungen in den Arbeitsmarkt vermitteln zu können.

Er könne den Unmut verstehen, entgegnet der städtische Beigeordnete Rössler, „aber Bergheim steht am Rande der Kapazitätsgrenzen; und Flüchtlinge sind genauso Menschen wie die Schüler auch”. Vom Land habe man keine Hilfe zu erwarten. dpa

focus.de 31.07.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 30.07.2015 um 14.55

[SHEV] Skurril! Ex-CSU-Kultusminister Zehetmair nennt Rechtschreibreform einen Fehler

Es ist schon skurril: Gerade Zehetmair, der als Vorsitzender des Rates für deutsche Rechtschreibung maßgeblichen Anteil an der Durchsetzung dieses Unfugs hatte, bekennt jetzt, daß er sich geirrt hat. Immerhin.

Nachfolgend der heutige Artikel aus Spiegel-online dazu.

spiegel.de 29.07.2015

Als Anhang füge ich außerdem die Stellungnahme des Deutschen Elternvereins e.V. bei, die ich seinerzeit, im Januar 2006, als deren damaliger Vorsitzender verfaßt und an Zehetmair geschickt habe. Interessant, daß der damalige Leitaspekt, daß die Rechtschreibung primär nicht für den Schreibenden, sondern den Lesenden relevant ist, in der Diskussion zum aktuellen Spiegel-Artikel nun mehrfach zum Tragen kommt.

spiegel.de/forum 29.07.2015

Hanebüchen auch immer noch, daß denen, die in der Schule, z.B. nach intensiver Lektüre der Werke des Literatur-Nobelpreisträgers Grass (sic!) "daß" schreiben, hierfür einen Fehler angestrichen bekommen. Von dem unseligen Krautwurstsalat neue Interpunktionsregeln mal ganz zu schweigen.

Günter Grass war damals der erste, der seine Unterschrift unter den Initiativenaufruf für eine richtige Rechtschreibung - und deren Respektierung auch im Unterricht - setzte. Unter vielen anderen folgten auch Walter Kempowski und der jüngst verstorbene Harry Rowohlt. Im Facsimile sehen Sie diese drei Voten hier:
http://www.richtige-rechtschreibung.de/

Bitte beachten Sie den Text im Anhang!

Beste Grüße, und weiterhin schöne Ferien! Aber bedenken Sie: Die Bildungskrise kennt keine Ferien, kein Wochenende, keinen freien Tag!

Daher:
Dranbleiben!
Und munter bleiben!

Ihr
U.Kliegis

Anhang:
http://www.richtige-rechtschreibung.de/StellungnahmedesDEVzuRatfdRechtschreibung0601.pdf


eingetragen von Kevin Kraus am 25.07.2015 um 16.49

Die Verblödung

Von wegen „Früher war alles besser“: In der Heimat haben sich die Verhältnisse grundlegend verbessert. Zum Beispiel sind wir gescheiter geworden. Ja! Während sich früher der Ureinwohner mit Müh und Not durch „Volks-“ oder „Hilfsschule“ quälte, macht heute fast die Hälfte Abitur! Jeder dritte Abiturient bricht sein Studium später wieder ab und jeder siebte gilt als psychisch gestört. Das ist kein Witz! Sicher, in Südbayern liegt die Abi-Quote deutlich höher, in Großstädten sowieso, aber trotzdem sind wir irgendwie zu einer „Bildungsregion“ aufgestiegen.

Dank unablässigen Herumreformierens stieg das Niveau in jeder Hinsicht. Denken Sie an die groteske G8/G9-Debatte und die daraus resultierenden „Gelenkklassen“, die nichts mit der „Rheuma-Liga“ zu tun haben. Denken Sie an die Rechtschreibreform oder neuartige Lernmethoden wie „Schreib wie du sprichst!“, bzw. „– wie du willst!“ Sie haben in puncto Rechtschreibkompetenz bei unserer Jugend wahre Wunder bewirkt! Und die „Hauptschule“ heißt jetzt „Mittelschule“. Es wimmelt nur so von „Hochbegabten“.

Rund um unsere schöne Modellstadt tauchen seit einiger Zeit immer wieder Schilder auf, auf denen von einem Landkreis „Röhn-Grabfeld“ die Rede ist. So etwas könne schon einmal „durchrutschen“, entschuldigte man sich im Rathaus achselzuckend. Das glauben wir gerne! Durchgerutscht ist offensichtlich auch, dass der alljährlich mit großem Gedöhns zelebrierte „Irhönman“ ja eigentlich „Ironman“ geschrieben werden müsste. Aber Sportler sind eben eine „gut intrigierte Truppe“, wie es Lothar Matthäus einmal auf den Punkt brachte. Für jeden Spaß zu haben! Überhaupt: Lothar Matthäus: Wie kein Zweiter beweist dieser Fußballgott, der bekanntlich weit davon entfernt ist, das Ideal des Intellektuellen zu verkörpern, dass man nicht gut in Mathe sein muss, um „Kohle ohne Ende“ zu machen.

Mal ehrlich: In unserer Heimat galt „blöd“ schon immer viel weniger schlimm als „faul“. Der „fleißige Trottel“ wird dem „intelligenten Faulpelz“ in jeder Hinsicht vorgezogen. Er eignet sich viel besser fürs Hamsterrad! Das weiß auch die Wirtschaft. Welcher der Beiden mehr Unglück in die Welt gebracht hat, sei dahingestellt. Trotzdem: „Müßiggang“ stellt aus christlicher Sicht eine der sieben Todsünden dar. Die Dummheit nicht. Im Gegenteil! „Selig die Armen im Geiste“, lehrt uns die Bergpredigt. [...]

Dummheit kennt keine gesellschaftlichen Schranken! Eine promovierte Gleichstellungsbeauftragter/in des Staatsministeriums für Bildung monierte kürzlich über Twitter, dass im Zusammenhang mit der Mondlandung in bayerischen Schulbüchern immer nur die Fotos von Männern abgedruckt wären. Als daraufhin ein ehemaliger Mitarbeiter der NASA öffentlich zu bedenken gab, dass ja schließlich auch nur Männer auf dem Mond gelandet seien, wies sie den Einwand in scharfer Form als „typisch chauvinistische Ausrede“ zurück. Herrlich dämlich! [...]

Andreas Müller, rhoenundsaalepost.de 24.7.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 23.07.2015 um 05.10

[SHEV] Deutschtest überfordert Hamburgs Zehntklässler an den Gymnasien - Ursache: G8 ? "Lesen durch Schreiben"? [Rechtschreibreform?]

22.07.15
Bildungspolitik - Deutschtest überfordert Hamburgs Zehntklässler
Von Peter Ulrich Meyer

Ergebnisse der Vergleichsarbeiten der zehnten Klassen an Gymnasien sind erschütternd.
Hier können Sie den Test selbst durchführen.

Hamburg. Das Ergebnis der diesjährigen schriftlichen Überprüfungen in Klasse 10 muss in vielen Familien wie ein Schock gewirkt haben. Die Durchschnittsnote, die die Schüler aller 68 staatlichen und privaten Gymnasien im Fach Deutsch erzielten, betrug 3,7. Vier von fünf Schülern erreichten nur die Note Drei oder schlechter. An 17 Gymnasien lag die Durchschnittsnote bei 4,0 oder schlechter. Das Ergebnis in Mathematik war mit einem Schnitt von 3,6 nur unwesentlich besser.

Interessant ist die Erklärung für das schlechte Abschneiden der Schüler in Deutsch. "Ausschlaggebend war die Rechtschreibaufgabe", so Behördensprecher Peter Albrecht. Die Schüler mussten in einem Text des in Hamburg geborenen Schriftstellers Uwe Timm (u. a. "Die Entdeckung der Currywurst") zwölf eingebaute Rechtschreibfehler entdecken. Die Benutzung eines Wörterbuchs war laut Albrecht erlaubt, ist aber offenbar häufig nicht realisiert worden. Das kann an der knappen Zeit gelegen haben oder auch daran, dass viele Schüler im Umgang mit einem Wörterbuch nicht mehr geübt sind.

"Es wurden im Schnitt nur 4,7 von zwölf möglichen Punkten erreicht, also nur 39,2 Prozent", sagte Albrecht. Die Rechtschreibaufgabe sei deutlich am schlechtesten gelöst worden und habe den Durchschnitt insgesamt deutlich nach unten gezogen. "Es wird offensichtlich, dass ein Großteil der Schülerschaft der Klasse 10 die Rechtschreibung nicht sicher beherrscht", räumt Albrecht ein. Deswegen habe Schulsenator Ties Rabe (SPD) bereits 2014 einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Rechtschreibung präsentiert, der nun an den Schulen umgesetzt werde. Die Schüler sollen einen verbindlichen Basiswortschatz von 800 Wörtern am Ende der Grundschule sicher beherrschen. Regelmäßige verbindliche Rechtschreibtests sowie das Verbot von Lernmethoden wie "Lesen durch Schreiben", bei denen die Schüler jahrelang nicht auf die korrekte Rechtschreibung achten müssen, gehören ebenfalls dazu.

Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Karin Prien, die mit einer Kleinen Senatsanfrage die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten abgefragt hatte, fordert als Konsequenz insgesamt eine Stärkung der Basisqualifikationen...

Prien sieht es so: "Nur die in Hamburg besonders laxen Bedingungen zur Einbringung von Kursen, die Abschaffung der verpflichtenden Zweitkorrektur und die Ersetzung von schriftlichen Leistungen durch Präsentationen oder besondere Lernleistungen verhindern noch, dass die Hamburger Schüler im Ländervergleich beim Abitur völlig abgehängt werden." Die "inflationäre" Vergabe des Abiturs unter der Verantwortung der SPD – ein Plus von fast 20 Prozent seit 2012 – werde mit einem "massiven Niveauverlust" erkauft.
[...]

Die zwölf Fehler des Rechtschreibtests finden Sie hier.

m.abendblatt.de 22.07.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 21.07.2015 um 15.49

CAU Kiel

Betreff: Bildungsforscher John Hattie am 23.08.2015 in Kiel

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der weltweit wohl bekannteste Bildungsforscher John Hattie kommt nach Kiel.

Wir laden Sie herzlich zur öffentlichen Veranstaltung am 23. August 2015, 18 Uhr, ins Audimax der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ein. Weitere Informationen finden Sie unter: http://go.iqsh.de/hattie2015

Außerdem möchten wir Sie auf den gemeinsam von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und dem IQSH organisierten Weitbildungsstudiengang "Schulmanagement und Qualitätsentwicklung" (Master of Arts) aufmerksam machen. Informationen und die Anmeldung zur nächsten Informationsveranstaltung am 31. August 2015, 16.45 - 17.45 Uhr, finden Sie unter: http://www.uni-kiel.de/schulmanagement

Wir wünschen Ihnen einen erholsamen Urlaub.
Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Jens Möller und Dr. Thomas Riecke-Baulecke
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Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institut für Psychologie
Prof. Dr. Jens Möller
Olshausenstraße 75
D-24118 Kiel

Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein
Dr. Thomas Riecke-Baulecke
Schreberweg 5
D-24119 Kronshagen


eingetragen von Kevin Kraus am 12.07.2015 um 05.15

[SHEV] Pressemitteilung der Schüler Union zur angestrebten Abschaffung der Noten an Grundschulen in SH

PR E S S E M I T T E I L U N G der Schüler Union Schleswig-Holstein zu den Mustervorschlägen des Bildungsministeriums für Berichtszeugnisse an Grundschulen (11.7.15)

Am 8. Juli hat die Landesregierung die Muster für Berichtzeugnisse für Grundschulen, die die fachliche und überfachliche Kompetenz der Schüler beurteilen sollen, vorgestellt. Dabei werden die Ziffernoten durch Bezeichnungen wie „Unsicher“, „überwiegend sicher“ etc. ersetzt.

Die Schüler Union Schleswig-Holstein hält Berichtszeugnisse für den falschen Weg, die Leistung der Grundschüler zu beurteilen, da sie für Schüler und Eltern unverständlich sind und sich keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Leistung eines Schülers ziehen lassen.

Der neu gewählte Landesvorsitzende der Schüler Union Felix Siegmon meint: „Aus unserer Sicht machen diese Maßnahmen keinen Sinn. Wir können in diesen Kompetenzrastern gegenüber Notenzeugnissen keine Vorteile sehen. Notenzeugnisse geben einen unmissverständlichen Überblick über den Leistungsstand, sind vergleichbar und eindeutig. Zudem denke ich, dass ein beschönigender Ausdruck für eine schlechte Leistung den Schüler weniger zum Aufholen seiner Lerndefizite bewegt, als eine eindeutige Ziffernote. Obwohl Berichtszeugnisse weniger über den Leistungsstand der Schüler aussagen, ist der Arbeitsaufwand für die Lehrer deutlich höher, als bei Notenzeugnissen."

„Zudem könnten Probleme bei einem Schulwechsel sowohl innerhalb Schleswig-Holsteins als auch in ein anderes Bundesland entstehen, wenn Schüler sich mit einem Kompetenzzeugnis sich an einer Schule, die herkömmlich mit Ziffernoten bewertet, bewerben wollen, da Rückschlüsse auf den Leistungsstand des Schülers schwerer zu ziehen sind. Daher fordern wird die Festschreibung von Ziffernoten ab Klasse 3. Dabei soll es den Schulen freigestellt sein, ob sie Kompetenzzeugnisse ergänzend zu den Notenzeugnissen ausstellen, “ ergänzt der stellvertretende Landesvorsitzende Jan Plambeck.


eingetragen von Kevin Kraus am 08.07.2015 um 22.38

Finnland ist entthront

Zu früh gefreut: Das ist der wahre Grund für Finnlands Pisa-Sieg


Dienstag, 07.07.2015, 16:54

Jahrelang war Pisa-Sieger Finnland der Vorzeigeschüler. Deutsche Politiker eiferten ihrem nordischen Idol nach, das zum Schullabor der Welt wurde. Doch eine Untersuchung offenbart, dass Deutschland nach dem falschen Vorbild strebte.

• Finnland ist bekannt für modernen Unterricht.
• Seit den 1990er-Jahren strukturiert und doktert das Land an seinem Schulsystem herum.
• Eine Untersuchung zeigt, dass ausgerechnet eine Unterrichtsmethode, die das Land bereits abgeschafft hat, seinen Schülern zum Überraschungssieg verhalf.

Anti-autoritäre Erziehung, Gruppenarbeit, längeres gemeinsames Lernen und auch noch individuelle Förderung. Mit dieser pädagogischen Wundertüte sicherte sich Finnland den Pisa-Erfolg – das glaubte man zumindest jahrelang.
Deutschland, das beim ersten Pisa-Erfolg bestenfalls noch als Mittelmaß bezeichnet werden konnte, erhielt eine bildungspolitische Ohrfeige.

Plötzlich war der klassische Frontalunterricht eine antiquierte Methode, die angesichts der Bildungsmethoden des Pisa-Siegers als Erfolgsbremse im Wettlauf um den besten Platz im internationalen Schul-TÜV galt.

Mit Frontalunterricht zur Spitze

Jeder eiferte dem Pisa-Sieger nach. Längeres gemeinsames Lernen, gepaart mit individueller Förderung, Lerngruppen statt autoritärem Frontalunterricht – das galt von diesem Zeitpunkt en vogue.


Doch eine Untersuchung des Forschers Gabriel Heller Sahlgren der London School of Economics offenbart, das Finnlands Erfolg im Jahr 2000 nicht auf der neuen Unterrichtsmethode basierte, vielmehr war er auf jene Dinge zurückzuführen, die etliche Bundesländer abschaffen wollten -
nämlich strengen Frontalunterricht.

Weiterlesen bei Focus online 07.07.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 08.07.2015 um 06.04

[SHEV] Deutscher Philologenverband:

Debatte um späteren Schulbeginn überflüssig wie ein Kropf


Als jährlich wiederkehrenden, völlig unsinnigen medialen Sommerlochfüller hat der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes die erneute Diskussion um einen späteren Schulbeginn in Deutschland bezeichnet. Konkret kritisierte er den entsprechenden Vorstoß von Familienministerin Schwesig als absolute Luftnummer und überflüssig wie ein Kropf.

Der DPhV-Vorsitzende bestritt zwar nicht, dass es immer wieder Wortmeldungen von Schlafforschern gebe, die einen späteren Unterrichtsbeginn befürworteten, Tatsache sei aber, dass die Nachteile eines späteren Unterrichtsbeginns viel größer seien als die Vorteile.

"Aufgrund der engen Koppelung von beruflichen Arbeitszeiten und Schulbeginn, der Taktung der Schulbusse und insbesondere der Tatsache, dass ein späterer Unterrichtsbeginn zwangsläufig zu permanentem Nachmittagsunterricht führen werde, gibt es in Deutschland keine Realisierungschance auf absehbare Zeit. Es gibt auch kein anderes europäisches Land, in dem die Schule überwiegend erst um 9 Uhr beginnt", betonte der Verbandschef.

Meidinger zeigte sich sicher, wenn Eltern und Schüler die Wahl zwischen den Belastungen eines permanenten Nachmittagsunterrichts und eines früheren Schulbeginns hätten, würden sie die jetzigen Schulbeginnszeiten bevorzugen.

Augenzwinkernd wies der Verbandsvorsitzende darauf hin, dass es für gähnende Schüler im Unterricht verschiedene Ursachen geben könne: "Das mag manchmal der abweichende Biorhythmus sein, ab und zu einmal wenig motivierender Unterrichtsstoff, häufig jedoch auch ein Freizeitverhalten, zu dem nicht selten spätes Nach-Hause-Kommen oder sogar mitternächtliche LAN-Partys gehören."

Von: Presse DPhV

dphv.de 07.07.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 04.07.2015 um 06.05

[SHEV] Bertelsmann, Vodafone & Co. - Wie Stiftungen die Bildungspolitik beeinflussen
Ebenso wie Vodafone-Stiftung setzen sich auch Bertelsmann, Bosch und Telekom für traditionell linke Themen ein, wie die Förderung der frühkindlichen Bildung, bessere Integration von Migranten, und Inklusion.


[Anmerkung: Der Artikel mit den Hervorhebung des SHEV kann hier nur verkürzt wiedergegeben werden]
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Freitag, 03.07.2015

Bertelsmann, Vodafone & Co. - Wie Stiftungen die Bildungspolitik beeinflussen

Eine ganze Reihe von unternehmensnahen Stiftungen in Deutschland hat sich dem Thema Bildung und Wissenschaft verschrieben. Sie bieten sich den Bildungseinrichtungen gern als finanzkräftige Kooperationspartner an. Damit setzen sie öffentlich Themen - ganz ohne demokratische Legitimation, wie Kritiker bemängeln. Ist der Einfluss der Stiftungen auf die deutsche Bildungspolitik wirklich problematisch?

Von Claudia van Laak und Benedikt Schulz

[...]

Vorwurf: Die Stiftungen verfolgen eine neoliberale Agenda

Für Gewerkschaftler, Studierendenvertreter und Bildungspolitiker aus dem linken Spektrum stehen die unternehmensnahen Stiftungen unter Ideologieverdacht. Ihr Einfluss, ihre Macht sei seit den 90er-Jahren stark gewachsen. Die Stiftungen verfolgten - nicht immer offen - eine neoliberale Agenda, wollten aus Deutschlands Schulen und Hochschulen wettbewerbsgetriebene Einrichtungen machen. So der Vorwurf. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat sich ausführlich mit den unternehmensnahen Stiftungen beschäftigt. Andreas Keller:

"Weil Stiftungen eine immer größere Rolle spielen in der Bildungspolitik, auf diese Weise auch Bildungspolitik beeinflussen. Das kann man auf jeden Fall sagen, dass Stiftungen auf die öffentliche Meinung einen großen Einfluss gezielt nahmen, dass sie auch in der Bildungspolitik, ganz konkret in der Hochschulpolitik, auf Umstrukturierungen drängten, das ist ganz systematisch seit den 90er-Jahren gemacht worden."

In Deutschland hat sich eine ganze Reihe von unternehmensnahen Stiftungen dem Thema Bildung und Wissenschaft verschrieben. Größter Player ist dabei die Bertelsmann-Stiftung, die jährlich rund 78 Millionen Euro ausgeben kann. Dazu kommen unter anderem die Telekom-, die Mercator-, die Bosch-, und die Vodafone-Stiftung und nicht zuletzt das zu weiten Teilen von Bertelsmann finanzierte Centrum für Hochschulentwicklung, CHE. Sie geben Studien in Auftrag, organisieren Kongresse, betreiben eigene Think-Tanks - Denkfabriken - und fördern konkrete Projekte. Blick auf die Repräsentanz der Bertelsmann-Stiftung in Berlin, Unter den Linden 1 (picture alliance / ZB / Peer Grimm)

Doch: Wie groß ist der Einfluss dieser Stiftungen wirklich? Schreiben sie heimlich die Schulgesetze? Sind sie Lobbyisten - und wenn ja, wofür? Linke Studierendenvertreter haben da eine klare Meinung:

"Lobbyismus funktioniert genau danach, dass partikulare Akteure Einfluss nehmen auf den parlamentarischen Gesetzgebungsprozess, das gehört zum Parlamentarismus dazu, befruchtet ihn auch, dem liegt aber eine Ungerechtigkeit zu Grunde: Wer kann sich überhaupt leisten zu lobbyieren? Natürlich nur diejenigen, die über die Ressource verfügen."

Sandro Philippi ist Vorstandsmitglied im freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften, kurz fzs, und damit qua Amt ein Kritiker des Einflusses, den Stiftungen auf die deutsche Bildungspolitik nehmen. Für ihn sind sie Meinungsmacher. Philippi nennt ein Beispiel: Kaum ein Artikel zum Thema frühkindliche Bildung kam im vergangenen Jahr ohne einen Verweis auf die Bertelsmann-Studie aus, die ein Defizit von 120.000 Erzieherinnen und Erziehern festgestellt hatte. Themen öffentlich setzen, das gelingt den Stiftungen mit Erfolg. Drei Überschriften aus den letzten Monaten:

"Studie der Bertelsmann-Stiftung: Flüchtlinge sollen leichter Jobs bekommen"

"Studie der Vodafone Stiftung: 20.000 Jugendliche sind vom Sozialsystem entkoppelt"

"Studie der Mercator-Stiftung: Die Bildung ihrer Kinder geht Migranten über alles"

Einfluss nehmen auf gesellschaftliche Debatten, das tun auch andere. Gewerkschaften veröffentlichen ebenfalls Untersuchungen, die Studierendenschaften wollen gehört werden und machen Pressearbeit. Das weiß auch Sandro Philippi. Er vermisst aber die demokratische Legitimation der Stiftungen.

[...]

Centrum für Hochschulentwicklung - nachweislicher Einfluss
Mit ihrem Centrum für Hochschulentwicklung CHE - einer gemeinsamen Institution von Hochschulrektorenkonferenz und Bertelsmann-Stiftung - hat diese Stiftung nachweislich Einfluss auf die Bildungspolitik genommen. Ernst-Dieter Rossmann, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, moniert:

"Wenn ich Einfluss hätte in der Hochschulrektorenkonferenz, würde ich mir eine solche Kooperation verbitten, weil ich finde, dass das einen Tick zu viel ist. Da müssen wir in der Tat aufpassen, dass es nicht aus Finanznot der öffentlichen Hand dazu kommt, dass sich dann eigentlich öffentliche Aufgaben, die über den Staat gemacht werden oder die von öffentlich geprägten Institutionen gemacht werden, mit anlehnen an wirtschaftliche Unterstützung."

Der Einfluss des CHE auf die Politik, speziell auf das 2006 beschlossene nordrhein-westfälische Hochschulfreiheitsgesetz, ist mehr als deutlich.


Noch bevor der damalige FDP-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart den Kabinettsentwurf für sein Gesetz präsentierte, formulierte das Centrum für Hochschulentwicklung CHE zehn Anforderungen an ein Hochschulfreiheitsgesetz. Mit klarer Stoßrichtung - weniger Staat und mehr Autonomie für die Hochschulen.

[...]
Hieß es beim Entwurf des FDP-geführten Wissenschaftsministeriums:

"Die Hochschulen werden als Körperschaften des öffentlichen Rechts verselbständigt und sind künftig keine staatlichen Einrichtungen mehr. Wir lösen damit die Hochschulen aus dem staatlichen Weisungsrecht."

Auch die CHE-Forderung nach einem auch von außen besetzten Hochschulrat erfüllte der Gesetzentwurf.

Leitbild der unternehmerischen Hochschule eingeführt

Hat da eine Lobbyorganisation dem Minister die Feder geführt? Andreas Pinkwart, heute Rektor einer privaten Leipziger Hochschule, wollte sich zu diesen Vorwürfen nur schriftlich äußern.

[...]

Kritik am Hochschulranking

Durch das Hochschulranking, eine Art Stiftung Warentest für Hochschulen, übt das CHE einen beträchtlichen Einfluss auf die deutsche Hochschullandschaft aus.
Und auch wenn die Gütersloher seit Jahren an der Methodik feilen – die Kritik daran begleitet das Ranking seit seinem Bestehen.

[...]

Studierendenvertretern wie Sandro Philippi geht es nicht nur um den unmittelbaren Einfluss von Bildungsstiftungen, sondern auch um die Frage, welche - vielleicht verdeckte - Agenda diese verfolgen.

"Ich bin ziemlich sicher, dass die Ideologie eine solche ist, dass die besten Steuerungseffekte, die effizienteste gesellschaftliche Leistung daraus resultiert, dass man in einem Wettbewerb zueinander steht. Und zwar auf allen Ebenen."

Die Art des neu an den Unis entstandenen Wettbewerbs aber begünstige nicht unbedingt die beste Bildung.

Jüngste Vodafone-Veröffentlichungen lesen sich gar nicht neoliberal


Mark Speich von der Vodafone-Stiftung erklärt dagegen: Uns geht es um Chancen- und Teilhabegerechtigkeit - und tatsächlich lesen sich die jüngeren Veröffentlichungen von Vodafone ganz und gar nicht neoliberal. Mark Speich:

"Wenn es neoliberal ist, dass man sich dafür einsetzt, dass Kinder aus sozial schwachen Familien gelingenden Bildungsaufstieg erleben können, dann würde ich mich zu dem Begriff auch ganz offensiv bekennen, also insofern ist dieser schillernde Begriff etwas schwierig."

Ebenso wie Vodafone-Stiftung setzen sich auch Bertelsmann, Bosch und Telekom für traditionell linke Themen ein, wie die Förderung der frühkindlichen Bildung, bessere Integration von Migranten, und Inklusion. Doch Kritiker bleiben skeptisch...

[...].

Die Bertelsmann-Stiftung hält die Mehrheit am Konzern und finanziert sich im Wesentlichen durch dessen Gewinne. 2014 hat die Stiftung so etwa 117 Millionen Euro eingenommen. Ein solches Modell hat Vorteile für das Unternehmen - es spart Steuern. Andreas Keller von der GEW kritisiert:

"Auf diese Weise haben sie die Möglichkeit, salopp formuliert, zweckgebunden Steuern zu zahlen, sie sparen Steuern und geben dieses gesparte Geld dann über Stiftungen für bestimmte Zwecke aus, das ist nicht alles reine Philanthropie, wie das häufig so getan wird, das sind Steuersparmodelle."

[...]

Grundsätze für die Zusammenarbeit mit Stiftungen

Ist der Einfluss der Stiftungen auf die deutsche Bildungspolitik wirklich problematisch? Oder anders gefragt: Helfen die privaten Einrichtungen nicht, der föderalen Kultusbürokratie Beine zu machen? Diese Meinung vertritt Michael Kretschmer, Vize-Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag und im Beirat des Bundesverbands deutscher Stiftungen.

"Das, was die Stiftungen im Bereich Wissenschaft und Bildung tun, sind neue Innovationen, das Ausprobieren von Dingen, die bislang nicht da waren, neue Konzepte, dafür fehlt in den Ländern in aller Regel das Geld und es fehlt am Ende auch an den kreativen Ideen."

Dass die Stiftungen früher als andere Defizite im deutschen Bildungswesen erkannt und Impulse gegeben haben, geben auch Kritiker wie Andreas Keller von der GEW zu. Der SPD-Politiker Ernst Dieter Rossmann formuliert folgende Grundsätze:

"Stiftungen dürfen nicht Gesetze schreiben, Stiftungen dürfen nicht die öffentliche Hand, deren Finanznot, ausnutzen können. Stiftungen sollen ihren Rahmen finden, aber in diesem Rahmen können sie Impulse geben, können sie Diskurse mit fördern, können sie Gutes tun. So würde ich die Stiftung aktuell wahrnehmen im Bildungsbereich - und so sollten wir das auch für die Zukunft halten."

deutschlandfunk.de 03.07.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 28.06.2015 um 04.57

-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Kommentar zur Ablehnung der Volksinitiative gegen das Turbo-Abitur im NRW-Landtag
Datum: Sat, 27 Jun 2015 16:36:31 +0200
Von: Elterninitiative
An: astridschulz[et]onlinehome.de

114 Abgeordnete haben die von über 100.000 Bürgern beantragte Erlaubnis
des Abiturs nach 13 Jahren am 24.06.2015 mit einem Achselzucken beiseite
gewischt.

Das Verhalten der Abgeordneten im Landtag wirft dabei viele Fragen auf:

Alle Redner sprachen darüber, dass sie "nachgedacht" hätten. Bei diesem
Denken kam bei den Grünen heraus: Die von den Bürgern vorgebrachten
Tatsachen ließen sich nicht eindeutig auf das Turbo-Abitur zurückführen.
Deshalb sei es unverantwortlich, das Turbo-Abitur, das nur einen Grund
für die angesprochenen Probleme darstelle, anzutasten.

Wo kämen wir denn auch hin, wenn Politikerinnen einen Faktor, der neben
anderen für die Situation verantwortlich ist, ändern würden. Dann würde
ja die Situation der Kinder und Jugendlichen verbessert! Stattdessen
gefallen sich die Politiker/innen in Schuldzuweisungen an die Eltern und
die Gesellschaft als Ganze. Dort müsse man politisch aktiv werden.
Natürlich, denkt sich der geneigte Hörer, wir zeigen auf den Faktor, der
gesetzlich nicht beeinflusst werden kann und weigern uns, daran zu
arbeiten, was wir selbst verursacht und verantwortet haben.

Frau Voigt-Küppers von der SPD möchte "das Kind nicht mit dem Bade
ausschütten". Welches Kind soll da eigentlich mit Hilfe des
Turbo-Abiturs geschützt werden? Ist es die gebundene (gezwungene)
Ganztagsschule, oder sind es Gesamt- und Sekundarschulen? Um lebende
Kinder ging es dabei jedenfalls nicht.

Die FDP in Person von Frau Gebauer wollte die "Gymnasien stärken".
Insbesondere die ostdeutschen Länder seien dort Vorbilder. Ja, Frau
Gebauer, wir können noch viel aus der Tradition des SED-Staates lernen.
Insbesondere die Bevormundung der Eltern hat dort eine gute Tradition.
"Die Schule muss auf der Grundlage des Marxismus / Leninismus in den
Unterrichtsfächern die fortschrittlichen Ergebnisse der Wissenschaft,
insbesondere der Sowjetwissenschaft vermitteln, um die Jugend zu
befähigen, den Kampf um die Erfüllung der im Fünfjahrplan gestellten
Ziele erfolgreich erfüllen zu können". Völker hört die Signale.
"Stärkung der Gymnasien" durch Streichung von Bildungs- und Lerninhalten
und Senkung des Niveaus - das ist sicherlich höhere Dialektik.

Apropos Dialektik: Im Jahr 2008 verlautbarte die grüne schulpolitische
Sprecherin Beer aus der Opposition:
"Das, was Sie mit Ihrem „G8“-Feldversuch tagtäglich anrichten, ist
einfach nur grob fahrlässig gegenüber den betroffenen Schülerinnen
und Schülern."
"Alarmzeichen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und
diffuse Schulangst nehmen zu. Die Flucht in die Nachhilfe wächst. – Das
ist keine Dramatisierung."
Die gleichen Aussagen im Jahr 2015 von über 100.000 Bürgern vorgebracht
werden von Frau Beer nun als "unbelegt" und "nicht nachvollziehbar"
bezeichnet.

Dazu passt das Wahlprogramm der SPD aus dem Jahr 2010:
"Das Turboabitur erzeugt unangemessenen Lerndruck, verhindert
Durchlässigkeit und überfordert die Schulen bei der Umsetzung. Das
werden wir korrigieren. Wir werden den Schülerinnen und Schülern den Weg
zum Abitur nach zwölf, aber auch nach 13 Jahren offen halten. Ein
generelles Abitur nach zwölf Jahren lehnen wir ab."

Heute heißt von Seiten der SPD stattdessen: die Erlaubnis zum Abitur
nach 13 Jahren lehnen wir konsequent ab.

Einzig das Verhalten der Piraten und der CDU zeigte einen gewissen
Respekt vor 75 % der Wähler, auch wenn die Rede des CDU-Mannes Kaiser
mit der Pointe, dass kein Abiturient, den er kenne, gegen das
Turbo-Abitur sei, ein Schlaglicht auf den Horizont der ihm bekannten
Welt wirft.

Marcus Hohenstein

Vertrauensperson der Volksinitiative
"Abitur nach 13 Jahren an Gymnasien"
Kohlbettstraße 6
57072 Siegen
...
hohenstein[et]g9-jetzt-nrw.de


eingetragen von Kevin Kraus am 25.06.2015 um 10.25

[SHEV] Protest gegen „sexuelle Vielfalt“ im Unterricht schwillt an – über 4.000 Demonstranten in Stuttgart
Auch in SH ist dieses Thema mehr oder weniger aktuell...
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news4teachers.de 2015/06

Protest gegen „sexuelle Vielfalt“ im Unterricht schwillt an – über 4.000 Demonstranten in Stuttgart

STUTTGART. Ist Sexualität ein öffentliches Thema oder gehört es in die Privatsphäre? Teilnehmer der «Demo für alle» haben gegen zu viel staatlichen Einfluss plädiert. Die Bewegung wird langsam zum Problem für Grün-Rot in Baden-Württemberg – gut neun Monate vor der Landtagswahl. So viele Menschen wie nie zuvor haben heute in Stuttgart gegen eine Aufwertung des Themas „sexuelle Vielfalt“ im Unterricht demonstriert.

[Foto: Demo für alle] Mehr als 4000 Menschen demonstrierten heute in Stuttgart gegen den Aktionsplan der Landesregierung.

Öffnung der Ehe für Homosexuelle oder Vorrang für die Ehe mit Vater, Mutter, Kind: Befürworter einer völligen Gleichstellung von Homo- und Heterosexuellen sowie Verfechter des klassischen Familienbildes haben sich am Sonntag in Stuttgart unversöhnlich gegenübergestanden. Bei einer Demonstration gegen die Aufwertung des Themas sexuelle Vielfalt blieb es bis auf Rangeleien zwischen Gegendemonstranten und Polizisten zwar weitgehend friedlich. Allerdings attackierten sich beide Lager verbal. Ein Großaufgebot von Beamten, darunter Bereitschaftspolizisten aus Göppingen und Bruchsal, versuchten die Demonstrationen von einander zu trennen. Es habe einige Festnahmen unter anderem wegen Beleidigungen gegeben.

Rund 250 Gegner der sogenannten «Demo für alle», die für konservative und christliche Werte eintritt, hatten sich mit Regenbogenfahnen und -luftballons – Symbole der Schwulen- und Lesbenbewegung – am Stuttgarter Schlossplatz versammelt. Einige skandierten: «Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda.»

Auf der anderen Seite standen nach Polizeiangaben 4000 Menschen, darunter Geistliche, mit rosa und blauen Luftballons. Nach Angaben von Organisatorin und Demo-Moderatorin Hedwig von Beverfoerde war es die größte von fünf solcher Veranstaltungen. Ihr Protest richtet sich gegen die Pläne der grün-roten Landesregierung gegen sexuelle Diskriminierung und für mehr Toleranz etwa durch des Thema Vielfalt im Schulunterricht. Im Bildungsplan 2016 soll die Akzeptanz auch sexueller Vielfalt festgeschrieben werden; im Aktionsplan sind etliche Schritte aufgeführt, um die Gleichstellung von homo-, bi-, inter- und transsexuellen Menschen mit Heterosexuellen zu erreichen.

Die Demonstranten befürchten infolge dessen eine «Frühsexualisierung» und «Gender-Experimente» mit Kindern, «Gehirnwäsche» von Jugendlichen und die Abschaffung der Ehe. Die Besucher der «Demo für alle», darunter viele Familien mit Kindern, wehrten sich auch gegen die Forderung des Bundesrates an die Bundesregierung, homosexuelle Partnerschaften komplett mit der Ehe gleichzustellen.

Zu den Rednern gehörten AfD-Mitglied Lukas Kuhs, Christoph Scharnweber vom evangelischen Arbeitskreis der CDU Heilbronn sowie der Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung Rhein-Neckar, Malte Kaufmann. Die CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß und Thomas Dörflinger schickten Grußworte ebenso wie der katholische Weihbischof Thomas Maria Renz der Diözese Rottenburg/Stuttgart. Der Kirchenmann sieht die Grundlage des Menschseins, nach seiner Meinung die Verbindung zwischen Mann und Frau, in Gefahr.

CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf hatte gesagt, seine Fraktion werde an der Demonstration nicht teilnehmen, äußerte aber Verständnis für die Demonstranten. Der Chef der «La Manif Pour Tous», einer ähnlichen Bewegung wie «Demo für alle» in Frankreich, sprach am Sonntag von «teuflischen Folgen» einer Öffnung der Ehe für Homosexuelle.

Die Vorsitzende der Grünen Jugend Baden-Württemberg, Lena Christin Schwelling, warf den «Familienkreuzrittern» vor, ein homophobes und frauenfeindliches Weltbild zu vertreten. «Für uns ist fundamental wichtig, Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind.» An sexueller Selbstbestimmung sei gar nichts zu kritisieren. Das müsse auch Wolf einsehen, der angeregt hatte, Themen wie Sexualität wieder mehr ins Private zu verlagern. «Wer Sexualität verstecken muss, ist nicht frei.» Unter den Zuhörern waren auch lokale FDP-Politiker.

Die Pläne im Land und Bund zielen nach Ansicht von von Beverfoerde auf das Aushöhlen der klassischen Ehe ab. Die Mutter von drei Kindern betonte: «Ehe bleibt Ehe, und zwar zwischen Mann und Frau.» Alles andere komme einem Dammbruch gleich, nach dem auch Vielehe und Leihmutterschaft möglich werden könnten. Vorwürfe des linken Spektrums, den Nährboden für Rechtsextremismus zu bereiten, wies sie zurück. «Wir stehen auf dem Boden des Grundgesetzes.» Werde dieses allerdings umdefiniert, könne man den Vertreter des Schutzes der Ehe nicht vorwerfen, nicht mehr zur Verfassung zu stehen. Von Beverfoerde drohte Grün-Rot mit einem Denkzettel bei der Landtagswahl 2016: «Die Landesregierung soll sich warm anziehen, wenn sie weiter Volkes Stimme ignoriert.» Von Julia Giertz, dpa

Zum Bericht: „Sexuelle Vielfalt“ auch im Unterricht: Kretschmann verteidigt Aktionsplan – CDU: Ohne Augenmaß

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Der Link zum Mitzeichnen:
http://www.civilpetition.de/kampagne/sexualpaedagogik-der-vielfalt-darf-keine-schule-machen/startseite/
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eingetragen von Kevin Kraus am 19.06.2015 um 05.45

Do., 18.06.2015

G8-Gegner: „Schule erhebt Anspruch auf das Leben der Kinder“

[Foto: dpa]

Die Elterninitiative „G9 jetzt“ kritisiert das Abitur nach acht Gymnasialjahren: Höherer Zeitdruck, weniger Lerntiefe und kaum noch Freizeit. Foto: dpa

Düsseldorf –

Höherer Zeitdruck, weniger Lerntiefe und kaum noch Freizeit: Mit dieser Beschreibung untermauert die Elterninitiative „G9 jetzt“ ihre Forderung, das sogenannte Turboabi nach nur acht Gymnasialjahren wieder abzuschaffen.

Von Hilmar Riemenschneider

Die Schule hat den Anspruch auf das vollständige Leben der Kinder erhoben“, beklagte der Sprecher der Initiative, Marcus Hohenstein, am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags. Dort präsentierte er die Argumente der Volksinitiative für eine Rückkehr zum Abitur nach Klasse 13, die 98 843 wahlberechtigte Bürger unterschrieben haben. Damit haben sie erzwungen, dass der Landtag kommende Woche darüber entscheidet.

Hohenstein kritisierte, in der Unter- und Mittelstufe leide das Niveau der Gymnasiasten, weil ihnen weniger Zeit bleibe, um das Gelernte zu vertiefen. Vor allem in Mathematik zeigten sich die Defizite später auch in der Oberstufe. Die Folge sei eine unzureichende Qualifikation für bestimmte Berufe, argumentierte Hohenstein. Er sprach von „einem Übergriff der Schule auf das Leben der Kinder“, weil kaum noch Zeit bleibe für Sportvereine, musikalische Aktivitäten, freiwillige Feuerwehr oder kirchliche Veranstaltungen. Auch das familiäre Leben leide, weil etwa ein gemeinsames Mittagessen nicht mehr möglich sei. Auch zunehmende psychische Probleme führt die Initiative auf das Turboabi zurück. Die Arbeitsbelastung der Schüler habe ein Ausmaß angenommen, „das alles Sinnvolle übersteigt“, sagte Hohenstein.

Vor allem die faktischen Grundlagen seiner Argumente hinterfragten die Abgeordneten im Schulausschuss sehr kritisch. Für die CDU erinnerte Fraktionsvize Klaus Kaiser daran, dass eher Real- und Hauptschüler bei den freiwilligen Feuerwehren zu finden seien. Er zweifelte an, dass sich der Anteil der Gymnasiasten messbar verändert habe. G8 könne nicht als einzige Ursache der beschriebenen Phänomene gelten, kritisierte die Grünen-Schulexpertin Karin Schmitt-Promny. In Kitas und Grundschulen entschieden sich Eltern bewusst für Ganztagsangebote, bemerkte SPD-Fraktionsvize Eva-Maria Voigt-Küppers.

Es gilt als sicher, dass SPD, CDU, Grünen und FDP die Initiative ablehnen. Erst im Frühjahr hatte der Landtag die Verbesserungsvorschläge des Runden Tisches für G8 beschlossen, um den unbestrittenen Stress für Schüler zu reduzieren.

http://linkis.com/www.wn.de/NRW/4cbm4


eingetragen von Kevin Kraus am 12.06.2015 um 03.07

[SHEV] Kiel: Demo von ca. 5000 SchülerInnen gegen Zustände am RBZ

Kiel: Demo gegen Zustände am RBZ

Mit maximal 1500 Teilnehmern hatten die Organisatoren ja gerechnet, dank bestem Wetter und bestens funktionierender Kommunikationswege in sozialen Netzwerken schlossen sich nach Polizeiangaben am Donnerstagmittag dann doch rund 2000 Schüler und Lehrer des Regionalen Berufsbildungszentrums I (RBZ) dem langen Demonstrationszug durch die Innenstadt an.

Von Jürgen Küppers

Etwa 1500 Berufsschüler demonstrieren am Donnerstag in Kiel für bessere Bedingungen an ihren Schulen.

[Bildquelle: Thomas Eisenkrätzer]

Kiel. Die Ratsversammlung widmete dem Protest gegen Enge, bauliche Missstände und schlechte Lernbedingungen an der größten Schule des Landes mit fast 5000 Schülern sogar eine aktuelle Stunde.

Immer wieder hatten vor allem Schüler versucht, auf die aus ihrer Sicht unhaltbaren Zustände aufmerksam zu machen
– vor allem in dem vom RBZ I zwangsweise genutzten Hochhaus am Westring (ehemalige Ludwig-Erhard-Schule). Wie mehrfach berichtet, klagten auch Lehrer dort über stickige Luft aufgrund der aus Sicherheitsgründen nicht zu öffnenden Fenster, über Kopfschmerzen durch vermutete Schimmelbildung, Pfützen im Gebäude nach starken Regenfällen oder über mangelhafte Ausstattung der Räume. Verschärft wurde die Lage noch vor etwa einem Jahr als sich ein weiteres Schulgebäude am Westring völlig unerwartet als einsturzgefährdet und damit als nicht mehr nutzbar erwies.

„Trotzdem ist in der Zwischenzeit so gut wie nichts geschehen“, sagt Vize-Schülersprecher Daniel Leon-Ihrecke, der die Demonstration mit seinen Kollegen der Schülervertretung organisierte. Man erwarte von der Stadt ja keine Wunder. „Aber zumindest Informationen, wie es denn nun weitergehen soll. So jedenfalls nicht.“ Schulleiterin Elke Grossmann freute sich „sehr“ über die Protest-Initiative der Schüler, um die „unglückliche Lage“ ihrer Schule der Kieler Politik und Verwaltung noch einmal zu verdeutlichen. Denn auch das Kollegium habe „ziemlich große Mühe, seine Geduld zu bewahren.“

Noch drastischer verdeutlichte die Misere eine in der Ratsversammlung verteilte und in einer aktuellen Stunde von Schülersprechern verlesene Resolution. Schüler und Lehrer klagten über Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder allergische Reaktionen. Das Lüftungssystem im Hochhaus sei marode, durch Mängel am Sicherheitssystem musste das Gebäude zeitweise geschlossen werden (wir berichteten). Seitdem sei das Hochhaus nur bis zum sechsten Stock benutzbar. Selbst Bürgermeister Peter Todeskino habe es schon vor Jahren als „Feuchtbiotop“ bezeichnet, „in dem nie wieder Unterricht stattfinden sollte.“

Tenor der Fraktions-Reaktionen in der Ratsversammlung darauf: Ja, man nehme die Kritik ernst, sei sich der schwierigen Lage am RBZ I bewusst, obwohl die Kieler Berufsschullandschaft grundsätzlich deutschlandweit vorbildlich sei. Nein, man könne die Lage am RBZ I nicht von jetzt auf gleich komplett verbessern. Ja, man wolle trotzdem umgehend prüfen, welche Schritte möglich und finanzierbar seien.

FDP-Fraktionschef Hubertus Hencke wurde in seiner Kritik an Verwaltung und Mehrheitskooperation konkreter: „Warum ist es nicht gelungen, der Schule zumindest einen Zeitplan zu Verbesserungsoptionen vorzulegen? Wären Sie hier Ihren Verpflichtungen nachgekommen, hätte man sich so eine öffentlichkeitswirksame aktuelle Stunde sparen können.“

Bildungsdezernentin Renate Treutel stellte zwar Verbesserungen in Aussicht. Bis sie jedoch spürbar seien, könne es „aber noch einige Zeit dauern.“ Noch in diesem Sommer sollen „Verschönerungsarbeiten“ und ein „Übergangsmanagement“ erste Verbesserungen bringen.

In weiterer Zukunft plane die Stadt den Abriss und Neubau des unbenutzbaren RBZ-Gebäudes, ein weiteres soll komplett saniert werden. Außerdem ändere sich an der Größe der Schule trotz rückläufiger Schülerzahlen nichts.

kn-online.de 11.06.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 08.06.2015 um 04.50

"Seien Sie mal nicht so empfindlich", hieß es aus der Schulleitung
Lesenswert dazu auf derselben Seite: Kommentare: 29

Der Tagesspiegel

Antisemitismus in Berlin - „Du Jude!“


06.06.2015 16:34 Uhr
Von Hannah Kushnir

Nein, dies ist kein Zitat aus dem „Stürmer“, sondern eine verbreitete Beschimpfung auf Berliner Schulhöfen und Straßen. Unsere Autorin weiß, wovon sie redet: Sie ist Jüdin und Lehrerin in Charlottenburg-Wilmersdorf. Ein Brandbrief.

Die Angst im Nacken: Jüdische Lehrer fühlen sich in manchen Berliner Klassen unwohl. - Foto: Sebastian Kahnert/p-a

Ich bin gebürtige Jüdin, Lehrerin an einer Berliner Sekundarschule, ich lebe von Geburt an in diesem Land. Dies ist ein Frontbericht.

Jahrelang war ich die einzige Jüdin: die einzige Jüdin in meinen Seminaren an der Uni, die einzige Jüdin im Referendariat, die einzige Jüdin im Lehrerkollegium. Meist erfuhren die anderen eher durch Zufall, dass ich Jüdin bin. Ab da an glich ich eigentlich immer einem seltsamen Tier im Zoo, von dem Grauen und Faszination ausging. Von selbst habe ich mein Jüdischsein schon seit dem Gymnasium nicht mehr thematisiert. Zu lehrreich war mir der Geschichtsunterricht bei Herrn S., dessen Teil der Abiturvorbereitung darin bestand, uns einzutrichtern, Israel sei unrechtmäßig errichtet worden. Zu lehrreich auch die Kommentare: „Ach, du bist Jüdin? Das sieht man ja gar nicht so“ oder, genau entgegengesetzt: „Du bist Jüdin? Stimmt, das sieht man aber!“

Nun ist ein Wunder geschehen, und an meiner Schule arbeitet eine andere Jüdin. Zwei Juden! An einer Schule! Beide als Lehrer! Wir können unser Glück immer noch nicht fassen. In der simplen Tatsache, nicht mehr die Einzigen zu sein, erschöpft sich dann aber auch unser Glück.

Israel oder Judentum im Unterricht lieber aussparen

Für den Hintergrund muss ich kurz meine Schule schildern: extrem hoher Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund, hoher Anteil von Schülern aus sehr bildungsfernen Schichten, unter beiden Kategorien ein sehr hoher Anteil an arabischen Kindern.

Meine Kollegin vergaß eines Tages, dass sie noch ihren Davidsstern um den Hals trug. Fataler Fehler. Seither fallen permanent antijüdische und antiisraelische Sprüche im Unterricht. Auf der Straße wird ihr „Du Jude, verrecke“ hinterhergerufen.


Thema Israel oder Judentum im Ethik- oder Geschichtsunterricht? Besser nicht, da startet gleich eine kleine Intifada im Klassenraum. Da ist einer Christ? „Du Hund!“ Beliebtestes Schimpfwort auf dem Schulhof und im Unterricht? „Du Jude!“ Das ist ja inzwischen an vielen anderen Schulen auch so.

"Seien Sie mal nicht so empfindlich", hieß es aus der Schulleitung


Ich frage mich: Hören nur meine Kollegin und ich das? Wo ist das Empfinden der „Anständigen“ (Zitat Angela Merkel), der anderen Lehrer, die auf die Verfassung der Bundesrepublik geschworen haben, wo das Empfinden der deutschen Schüler? Und was sagte die Schulleitung, der von diesen Vorgängen berichtet wurde? Sie sagte tatsächlich: „Nun seien Sie mal nicht so empfindlich!“

Wo soll das Aufbegehren der Bevölkerung gegen Antisemitismus herkommen, wenn nicht einmal Staatsorgane dagegen vorgehen? Wo ist hier die „immerwährende Verantwortung“ (Zitat Angela Merkel)? Und selbst wenn diese Anfeindungen an höherer Stelle gemeldet würden, selbst wenn ein Antisemitismusbeauftragter vor Ort erschiene, selbst dann frage ich: Was würde schon passieren? Die arabischen Jugendlichen jedenfalls würden sich kringeliglachen.

Den Deutschen, das ist mein Eindruck nach einem 35-jährigen Leben in Deutschland, sind Juden egal. Hauptsache, wir erinnern sie nicht an diese schlimme Sache damals. Hauptsache, wir sind schön unsichtbar. Hassen, nein, hassen tun sie uns nicht. Das übernehmen in diesem Land und in Europa die Araber, oder jedenfalls eine bedrohliche Vielzahl von ihnen. Und das deutsche Volk schaut zu. Jüdische Schüler gibt es an meiner Schule schon lange nicht mehr. Die waren dann offenbar doch zu „empfindlich“.

In einer Stadt und einem Land, wo ich mich nicht mehr traue, meinen Schülern die israelischen Vornamen meiner Kinder zu verraten, in einem Land und einer EU, wo ich mich nicht mehr trauen kann, meinen Davidsstern sichtbar zu tragen, wo Juden auf offener Straße und vor der eigenen Haustür krankenhausreif geschlagen werden, warte ich eigentlich nur noch auf grölende Horden. Wie damals.

Brandbrief an Merkel und Graumann blieb unbeantwortet


Grundlage dieses Textes – den ich aus nachvollziehbaren Gründen nicht unter meinem echten Namen veröffentliche – ist übrigens ein Brandbrief, den ich im November 2014 an Bundeskanzlerin Angela Merkel, den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, sowie mehrere Zeitungen schickte. Ich habe nie eine Reaktion erhalten.

Aber ach, was rege ich mich auf – ich Jude!

tagesspiegel.de 06.06.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 04.06.2015 um 04.43

[SHEV] Philologenverband Niedersachsen: Schulgesetz ist Absage an Schulfrieden - Rot-Grün will letztlich die Einheitsschule ...

Philologenverband: Schulgesetz ist Absage an Schulfrieden
Demonstration von Machtarroganz statt Berücksichtigung des Bürgerwillens
Rot-Grün will letztlich die Einheitsschule


Scharfe Kritik an der Verabschiedung des Schulgesetzes durch die rot-grüne Einstimmenmehrheit im Landtag und an der anschließenden „Siegesfeier“ mittels Auflassen roter Luftballons hat der Philologenverband Niedersachsen geübt.

Was Rot-Grün mit seiner geschmacklosen und provokanten Luftballon-Aktion feiere, sei ein Gesetz zur Demontage eines vielfältigen Schulangebots, zur Absenkung notwendiger Leistungsanforderungen und zur schrittweisen Abschaffung des Elternrechts auf freie Wahl der Schulform für ihr Kind, erklärte der Vorsitzende der Lehrerorganisation, Horst Audritz.

Die Art und Weise, wie SPD und Grüne ihr hauchdünnes Abstimmungsergebnis zelebrierten, sei Ausdruck einer provozierenden Politik und demonstriere eine bisher nicht gekannte Arroganz der Macht und eine Verhöhnung von weit über einhunderttausend Bürgern, die in Petitionen ihre Bedenken gegen den Gesetzentwurf vorgetragen hätten. Wer so auftrete, wolle keinen Schulfrieden, sondern die kompromisslose Durchsetzung seiner ideologisch geprägten Vorstellungen um jeden Preis.

Das Gesetz enthalte alle Instrumente zur Demontage eines vielfältigen Schulangebots und insbesondere des Gymnasiums
, führte Audritz aus. Die Privilegierung der integrierten Gesamtschule als eine alle anderen Schulformen ersetzende Schule, die Anbindung von Grundschulen an Gesamtschulen zwecks Verhinderung des Übergangs von Schülern an Gymnasien, die Abschaffung der Schullaufbahnempfehlung und die Abschaffung der Förderschule Lernen trotz massiver Elternproteste, all dies solle der Einheitsschule den Weg bereiten.

Auch die vermeintliche Garantie für den Besuch eines Gymnasiums in „zumutbarer" Entfernung sei bei festgesetzten Wegstrecken von bis zu zweieinhalb Stunden täglich faktisch ein Täuschungsmanöver und Merkmal einer unseriösen Politik, wie sie Rot-Grün mehr und mehr charakterisiere. Lediglich die Wiedereinführung des 13. Schuljahrs an Gymnasien, die auf massiven Druck zustande gekommen sei, betrachte der Philologenverband als positiv.

Völlig verfehlt sei auch die rot-grüne Vorstellung, mehr „Bildungsgerechtigkeit" durch eine Absenkung von Leistungsanforderungen schaffen zu wollen, betonte Audritz. So sei die Abschaffung der Schullaufbahnempfehlung am Ende der Grundschule nur als Signal zu verstehen, dass man für den Besuch des Gymnasiums keine den Zielen dieser Schulform angemessenen Leistungen mehr erbringen müsse. In die gleiche Richtung gingen die Abschaffung von Zensuren in der Grundschule, die Reduzierung schriftlicher Leistungskontrollen und die Absenkung von Anforderungen bei Versetzungen und Abschlüssen. Audritz: „Mit solchen Maßnahmen schafft man nicht mehr Bildungschancen, sondern man vernichtet sie."

Den Versicherungen rot-grüner Politiker, sie wollten mit ihrem Schulgesetz nicht die Axt an ein plurales Schulangebot legen, können wir keinen Glauben schenken“, unterstrich Audritz. Ein Blick in die Programme von SPD und Grünen verdeutliche vielmehr klar, dass es letztlich um die Durchsetzung der IGS als alleinige Schulform gehe. Mit der Verabschiedung des Schulgesetzes habe Rot-Grün sich auch von der Chance auf einen Schulfrieden verabschiedet.

Hannover, 3.06.2015

Pressemitteilung als pdf

http://phvn.de/index.php/pressemitteilungen/830-philologenverband-schulgesetz-ist-absage-an-schulfrieden


eingetragen von Kevin Kraus am 22.05.2015 um 11.36

Der Tagesspiegel, 19. Mai 2015

Pädophiliebericht des Berliner Landesverbandes - Bis zu 1000 Missbrauchsopfer bei den Grünen in den 80er und 90er Jahren

Von Gerd Nowakowski, Christian Füller

Bislang schlossen die Grünen Täter in der eigenen Partei aus, doch nun legt ein Bericht Erschreckendes offen: Im Berliner Landesverband der Alternativen Liste, der Vorläuferorganisation der Grünen, hat es massiven sexuellen Missbrauch von Kindern gegeben.


Der Berliner Landesverband der Vorläuferorganisationen der Grünen, der Alternativen Liste, sieht sich durch einen Bericht massiven Vorwürfen des Kindesmissbrauchs ausgesetzt. - Foto: dpa

In der Alternativen Liste, der Vorläuferorganisation des Berliner Landesverbands von Bündnis 90/Die Grünen, hat es massiven sexuellen Missbrauch von Kindern gegeben. Das ist das Fazit eines Berichts, den die Landesvorsitzenden Bettina Jarasch und Daniel Wesener am Mittwoch vorstellen wollen.

Ein Kommissionsmitglied spricht von „bis zu 1000 Opfern“ sexueller Gewalt. Der Bericht bezieht sich auf pädophile Aktivitäten von Parteimitgliedern und Funktionären der Alternativen Liste in den 80er und 90er Jahren. Im 2014 vorgelegten Bericht des Göttinger Politologen Franz Walter, der für die Bundespartei die Missbrauchsvorwürfe untersuchte, waren die Vorgänge in Berlin nicht enthalten.

Die Täter sind verstorben oder in Haft

Nach Informationen des Tagesspiegels beleuchtet die Untersuchung ein Missbrauchs-Netzwerk innerhalb der damaligen Alternativen Liste. Mindestens drei Täter, mehrfach verurteilt wegen Missbrauchs, waren damals im Berliner Verband aktiv. Sie gründeten eine eigene Arbeitsgemeinschaft „Jung & Alt“ innerhalb der Partei und richteten in Kreuzberg einen Freizeitladen namens „Falckenstein“-Keller ein. Dort missbrauchten sie nach Zeugenaussagen zahlreiche Jungen, die sie vorher in Grundschulen angeworben hatten.

Die Täter sind zum Teil verstorben oder sitzen mit Sicherheitsverwahrung in Haft. Ihre Namen sollen in dem Bericht genannt werden. Darunter sind Dieter Ullmann, der für die Grünen aus der Haft heraus für den Bundestag kandidierte, und Fred Karst, der die Berliner Partei- AG „Jung & Alt“ leitete und auch führender Funktionär des Deutschen Pfadfinderbunds war und dort noch als Bundesehrengerichtsvorsitzender geführt wird.

Thomas Birk, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, und einer der Autoren des Berichts der Untersuchungskommission, bestätigte ausdrücklich die hohe Zahl von Opfern. „Es ist schwer auszuhalten“, sagte Birk, „aber es gab Täter in den Reihen der Grünen“. Sie seien sowohl in die Partei hinein als auch zu gesellschaftlichen Gruppen gut vernetzt gewesen. „Wir hatten damit bis Mitte der 1990er Jahre zu tun. Die Schwulen-AG unserer Partei war bis 1993 mehr oder minder ein Pädo-Bereich“, sagte Birk.

Die Berliner Grünen stritten um den Bericht


Die Härte und Schonungslosigkeit des Berichts der Berliner Grünen stürzt die Bundespartei erneut in Verlegenheit. Eigentlich war mit dem Bericht des Parteienforschers Franz Walter, der im November vergangenen Jahres erschien, das Ende der Aufklärung erwartet worden. Die Führung der Bundespartei um Simone Peter hatte bisher stets davon gesprochen, dass sich Missbrauchstäter allenfalls durch grüne Beschlüsse ermuntert gefühlt haben könnten. Dass es Täter unter den Grünen gegeben habe, schloss die Partei bisher stets aus.

Nach Informationen des Tagesspiegels wurde bei den Berliner Grünen hinter den Kulissen um den Bericht gestritten. So sei das Kapitel über die Opfer zunächst so vage und zurückhaltend ausgefallen, dass sich wichtige Zeitzeugen geweigert hätten, weiter in der Grünen- Kommission mitzuarbeiten. Daher wurde die ursprünglich für den April geplante Präsentation verschoben, um diesen Teil neu zu schreiben.

tagesspiegel.de 19.05.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 22.05.2015 um 05.07

"Für Gott" und "Pro Noten" - Unterschriftenaktion der CDU Heikendorf

Rund 70 Unterschriften für die Volksinitiative "Pro Noten in Grundschulen" und noch einmal 50 für die Initiative "Für Gott in Schleswig-Holstein" konnten Claus Asmussen und Tade Peetz trotz wenig Mai-hafter Temperaturen an ihrem Stand am Schmiedeplatz in Heikendorf innerhalb kurzer Zeit sammeln.

Vielen Bürgern ist es offenbar wichtig, diese beiden wichtigen Themen wieder in die parlamentarische Beratung zu bringen.
Vielen Dank an alle Unterstützer!
---

Mit freundlichen Grüßen
André Jagusch
Kreisgeschäftsführer
CDU im Kreis Plön
Lange Str. 12 / Stadtgraben
24306 Plön
[...]



eingetragen von Kevin Kraus am 19.05.2015 um 04.52

[SHEV] Kita-Streik in SH - Olaf Scholz, SPD, Ehemann von Ministerin Britta Ernst, wirkt in SH nach : "Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern" ...

Was für ein Kreislauf.... erst wird den Familien und insbesondere den Frauen suggeriert, dass "nur" ein Beruf mit Lohnerwerb das Nonplusultra ist und das Betreuen der eigenen Kinder hausbacken und unmodern ist. In der Folge müssen kostenaufwändige Kitas - wie auch Ganztagsschulen - eingerichtet werden, die mehr und mehr zu Verwahranstalten mutieren. Hauptsache: die Kinder sind von der Familie (wenn man sie noch so bezeichnen kann) getrennt. Die Abhängigkeit der Frauen von der Betreuung ihrer Kinder in den Kitas wird nun als Druckmittel wiederum für die Durchsetzung der Interessen der eigenen Mitglieder genutzt...

In dem Programm der GEW ist ganz klar verankert, dass eine ganztägige, staatliche Betreuung von Kindern ab dem 1. Lebensjahr das Ziel ist!

Irgendwo las ich vor kurzem einen Spruch, der in etwa so formuliert war: Betreust Du fremde Kinder gegen Entgelt, erntest Du Anerkennung. Betreust Du Deine eigenen Kinder - unentgeltlich - gilt das als hinterwälderisch.

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Kita-Streik
„Wir tragen das Ganze jetzt aus“
Von KN-online (Kieler Nachrichten) | 18.05.2015 13:32 Uhr

Der Kita-Streik geht in die zweite Woche: Gestern haben in der Innenstadt mehr als 1500 Erzieher aus allen Landesteilen sowie Mecklenburg-Vorpommern ihrem Ärger Luft gemacht. Sie fordern eine gerechtere Bezahlung, mehr Vollzeitstellen und bessere Arbeitsbedingungen. „Die Bereitschaft ist da, das Ganze jetzt auszutragen“, sagte DGB-Regionalvorsitzender Andreas Sankewitz...

Lübeck. Allein in der Hansestadt legten gestern 244 Erzieher die Arbeit nieder, 34 städtischen Einrichtungen oder Teams waren betroffen. 25 von ihnen - davon 20 Kitas - mussten ganz geschlossen bleiben.

Die Demo zog um 11 Uhr lautstark vom Gewerkschaftshaus am Holstentor vorbei durch die Innenstadt bis zum Koberg. Karin Hesse, Landesleiterin von Verdi Nord, kritisierte in ihrer Rede die massiven Lohnunterschiede im Land. Es gebe vor allem Teilzeitkräfte in der Branche, viele verdienen bloß 1400 bis 1500 Euro brutto im Monat. „Das ist ein eingebauter Zwang zum Zweit- und Drittjob“, rief Hesse in die Menge. Laut Matthias Heidn, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), seien in Deutschland Windräder und Autos „offensichtlich sehr viel mehr wert als die zukünftige Kita-Bildung und Erziehung unserer Kinder“.
[...]
15 000 Kinder sind nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vom landesweiten Kita- Streik betroffen, dazu etwa 140 Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes. Die Schwerpunkte sind Lübeck, Kiel, Neumünster, Flensburg, Norderstedt und Heide.

Gestreikt wird für eine gerechte Bezahlung, den Ausbau der Vollzeitstellen und bessere Arbeitsbedingungen. Im Durchschnitt fordert die GEW zehn Prozent mehr Gehalt. Bei vielen reiche das Gehalt derzeit nicht zum Leben, 95 Prozent der Erzieher sind weiblich. Karin Hesse von Verdi Nord: „Wenn die Förderung der Kinder nicht nur schöne Sonntagsreden sein sollen, dann müssen die Rahmenbedingungen stimmen."

Heute demonstrieren um 16 Uhr mehrere Eltern und Kinder auf dem Markt am Rathaus, die vom anhaltenden Kita-Streik in der Hansestadt betroffen sind.

Von Peer Hellerling

kn-online.de 18.05.2015
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Kommentare im Forum

ordolib | 18.05.2015

"Erzieher" / Kindergärtnerinnen demonstrieren....

83 % der sogenannten ErzieherInnen sind stinknormale Kindergärtnerinnen die eine 3-jährige Ausbildung hinter sich gebracht haben und nach dem TVöD tarifgerecht bezahlt werden ! Und im übrigen hat eine bestreikte KiTa ja wohl nichts mit dem immer wieder von den Kindergärtnerinnen propagierten "stabilen, geregelten, vertrauensvollem Umfeld, wo die Kinder Zeit zum Spielen, Toben und Lernen haben" gemein. Eine Phrase, die sich in Nichts auflöst wenn verdi mit gezinkten Karten zum Streik aufruft.
Öffentliche Arbeitgeber: HART BLEIBEN !!!

Anne! | 18.05.2015

Frechheit

Das Verdi auch noch meint, die Eltern befürworten diesen Streik, ist eine Frechheit! Neuerdings scheint streiken ja auf der Tagesordnung zu stehen.
Das Wohl der Kinder liegt in diesen Tagen auch den Erziehern scheinbar nicht am Herzen.....
Und wohin mit den Kindern??? Wie sollen alleinerziehende ihr Kind/ihre Kinder unterbringen? Welcher Arbeitgeber macht das dauerhaft mit? Dazu findet man keine freundlichen Worte mehr. Ich jedenfalls nicht.

Langkieler | 18.05.2015

Kindertageseinrichtungen gehören abgeschafft.

Die Entfremdung und Teilung der Familien von Gesetzes wegen verstößt gegen elementare Grundrechte und -pflichten von Kindern und Eltern.

Gerade die substanzlose Anmaßung, die Verdi gerade propagieren läßt, daß "Erzieherinnen" so ziemlich alle elterlichen Pflichten und Handlungsbereiche übernehmen sollen, ist die Umsetzung der Parole des Ehemanns unserer Bildungsministerin, Olaf Scholz, der schon 2002 als SPD-Generalsekretär tönte: "Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern."

Den Anfängen zu wehren, ist es schon zu spät. Wir wollen keine Jugend nach Margot Honeckers Vorgaben!

Im Übrigen verdienen Erzieher(innen) heute schon deutlich besser als vergleichbare Berufe, haben aber weder Wochenend- noch Nachtdienste zu schieben, wie z.B. Krankenschwestern, u.v.m. .


eingetragen von Kevin Kraus am 18.05.2015 um 13.19

[SHEV] LESENSWERT! Kita-Streik: Geiselnahme im Kindergarten - oder "Die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern" (Olaf Scholz)
Die Verstaatlichung der Familie zeigt ihr wahres Gesicht:
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17. Mai 2015
Der Wahlkampf hat begonnen - in den Kitas. Kleinkinder können sich nicht wehren, wie praktisch.

Kita-Streik: Geiselnahme im Kindergarten

Von
Roland Tichy

Eine gute Idee von Funktionären der Gewerkschaft Ver.di beim Kita-Streik in Osnabrück: Eltern sollen ebenfalls streiken, „indem sie ebenfalls die Betreuung der Kinder verweigern und sie zum Beispiel beim Bürgermeister abgeben.“ Das also ist das stabile, geregelte, vertrauensvolle Umfeld, in dem unsere Allerkleinsten gut heranwachsen können? Krabbeln zwischen Schreibtischen, Papierkorb und Gummibaum im Einwohnermeldeamt?

Aber das interessiert weder Ver.di noch die dort organisierten Erzieherinnen. Kita ist ein Geschäftsmodell, eines, das umso besser funktioniert, weil es öffentlich betrieben wird. Die Verstaatlichung der Familie zeigt ihr wahres Gesicht: Die Freiheit vom Kind wird gegen die Unfreiheit getauscht, die im Ermessen von Ver.di-Funktionären liegt.

Viele haben Verständnis für den Kita-Streit. Aber es ist auch die Geschichte eines großen Schwindels: Viel versprochen – wenig gehalten.

Der grosse Kita-Streik-Schwindel

Denn die Kosten für die vielen hunderttausend neuen Kita-Plätze sind enorm. Die Städte sind überfordert. Verantwortlich sind nicht geizige Bürgermeister. Jetzt, wenn es um’s Zahlen für ihre Versprechungen geht, verdrückt sich die große Koalition im Bundestag. Sonst gilt: Wer bestellt – bezahlt. In der Sozialpolitik wird bestellt – andere sollen bezahlen. Weil das nicht klappt, werden die Kitas zur Falle für Kinder und Eltern. Auch die Qualität ist oft schlecht – auch wenn jetzt immer die gezeigt werden, wo Babies Chinesisch lernen. In den meisten Bundesländern sind die Kita-Gruppen zu groß, um den Bedürfnissen der Kleinen gerecht zu werden. Auch das war zu erwarten: Hunderttausende neuer Betreuungsplätze gibt es nicht ohne Abschlag auf die Qualität, wenn nur Quantität zählt. Auf die versprochene Qualitätsoffensive warten Eltern vergebens. Jetzt geht´s erst mal um mehr Geld für die, die drin sind.

Und die Qualität wird noch schlechter, wenn nur noch weniger Erzieherinnen eingestellt werden, um die Kosten im Griff zu halten. Aber wen stört das schon in der Politik des Kita-Schwindels? In 20 Jahren werden wir wehleidige Artikel über eine verlorene Generation lesen, die ihrer Kindheit beraubt wurde. Vermutlich erscheint dann ein Bestseller “Generation Kita”. Dafür melde ich hiermit das Copyright an. Darin wird stehen, wie Kinder emotional verarmten, weil das Geld für die versprochene gute Betreuung fehlte, und dass diese Generation zur Bindungsarmut verdammt ist. Alles klar – Ausreden sind ja ein probates Mittel der Entschuldigung. Das Ziel der Familienpolitik ist, die Erwerbsbeteiigung von Frauen zu fördern. Dem wird alles untergeordnet – insbesondere die Kinder.


Besonders hübsch: In Baden-Württemberg und Bayern gibt es Beiträge der Eltern zu den Kita-Gebühren, in Rheinland-Pfalz und Berlin nicht. Die Eltern in den Zahlerländern des Finanzausgleichs zahlen also die Erhöhung der Löhne in den Empfängerländern mit. Das ist Föderalismus pervers. Aber so ist Deutschland: Nicht wirklich reformfähig, wenn es um den Sozialschwindel geht. Zahler und Empfänger, Draufzahler und Begünstigte werden vermischt. Bis keiner mehr durchblickt. So entsteht der undurchdringliche Dschungel der Umverteilung, in dem Politiker für die nächste Wahl mal wieder ein Opfer ausspähen und erlegen.

Erpressung mit Kindertränen

Jetzt ist aber erst mal Ver.di dran. Der gemeinste Schwindel: Ver.di erpresst uns jetzt mit dem, was uns am meisten schmerzt: Mit kullernden Kindertränen. Dabei wollen sie das Tarifgefüge im öffentlichen Dienst durcheinander wirbeln. Auch Polizisten und Müllmänner leisten wertvolle Arbeit, das Pflegepersonal in den Seniorenheimen ebenfalls. Die Erzieherinnen sind die Müllmänner der Gegenwart im Gewerkschaftskampf: 1974 erkämpfte der damalige ÖTV-Chef Kluncker mit dem Streik der Müllmänner über 10 Prozent Lohnsteigerung; der Sturz von Willy Brandt als Bundeskanzler liegt auch in den explodierenden Budgets begründet. Ver.di-Chef Bsirske argumentiert ja bei allen Berufsgruppen immer gleich: Gutes Geld für gute Arbeit, lautet seine Formel. Nur zu. Beim Wünschen nach Geld und Gerechtigkeit ist der Himmel offen. Es wird ein heißer Herbst, und dann streiken nicht mehr die Erzieherinnen – ihr Plus aber wird der Maßstab für weniger populäre Berufsgruppen sein.

Wer jetzt populistisch mehr Geld für die Einen fordert wie Sigmar Gabriel und Manuela Schwesig, der muss auch sagen: Wer zahlt dafür, und zwar für Alle? In der Industrie und Wirtschaft wissen die Gewerkschaften: Wenn unsere Autos oder Maschinen zu teuer werden – gehen früher oder später die Arbeitsplätze verloren. Diese Vernunft-Bremse fehlt beim öffentlichen Dienst. Er muss dafür aus Vernunft das richtige Mass halten; Politiker müssen auch mal hart bleiben. Mass hat Ver.di verloren und fordert vier mal so viel wie bei Auto, Maschinenbau oder Chemie: Die Rechnung ist einfach: Beim öffentlichen Dienst zahlen eben andere – nämlich wir, die anonymen Steuerzahler. Und Politiker? Applaudieren auch noch und knicken ein. Es ist peinlich, wenn insbesondere Gabriel und Schwesig durch die Lande tingeln und Verständnis äußern. Es ist der permanente Wahlkampf, der zu Lasten des Steuerzahlers ausgetragen wird: Alle nicken bei der Lohnerhöhung für Erzieherinnen; Schwesig macht Punkte bei Frauen. Wer zahlt? Ach so…. Andere! So irgendwie. Es ist das Festival des Populismus, was wir hier erleben und das der Verantwortungslosigkeit.

Die Entwertung der Selbsterzieher

Und der größte Schwindel: Angeblich wird die Arbeit der Erzieherinnen nicht gewürdigt. Doch, das wird sie. Ich kenne nur einen Berufszweig, der ständig schlecht gemacht wird, der verspottet und lächerlich durch den Kakao gezogen wird: Die selbsterziehende Mutter. Wer drei Kinder zu Hause aufzieht, wird um 100 € Betreuungsgeld beneidet und vor dem Bundesverfassungsgericht verklagt; Manuela Schwesig wird sich sichtlich freuen, wenn diesen bösen Muttis das Betreuungsgeld von den Richtern am Bundesverfassungsgericht verweigert wird. Wer drei fremde Kinder in der Kita versorgt, für den wird gestreikt. Wer sie zu Hause erzieht, muß bestraft werden. Ist das fair? Es ist nicht mal wirtschaftlich. Ein Krippenplatz mit allem drum und dran kostet an die 4.000 €. Er ist die teuerste denkbarste Form der Betreuung, Tendenz steigend. Die Akzente in der Familienpolitik werden notorisch fragwürdig gesetzt. Wir haben es ja. Haben wir es wirklich?

Wir haben nicht genug Geld. Gabriel will deshalb notfalls sogar das Grundgesetz ändern, damit er gut verdienende Eltern noch stärker besteuern kann, um damit weniger gut verdienende Eltern zu unterstützen. Richtig wäre ein anderer Weg – das Familiensplitting. Dabei wird das Einkommen auf die Anzahl der Familienmitglieder, Vater, Mutter, Kinder aufgeteilt und dann versteuert. Im Ergebnis wären größere Familien schnell steuerfrei. So funktioniert das in Frankreich – und zwar effizient. Großfamilien sind dort populär. Deshalb, Wirtschaftsminister Gabriel, kämpfe beim Finanzminister für das Familiensplitting, damit Kinderreiche bei Steuern endlich mal richtig besser gestellt werden. Und Familienministerin Schwesig muss lernen: Nicht nur an die Zielgruppe für den nächsten Wahlkampf denken. Wenn alles teurer wird, hat am Ende keiner was davon. Aber Gesamtverantwortung ist ein Fremdwort. Bekanntlich hat ja der Wahlkampf begonnen. Ausgerechnet in den Kitas. Die können sich ja nicht wehren. Und Familienpolitik ist das neue Thema der SPD.

rolandtichy.de 17. Mai 2015


eingetragen von Kevin Kraus am 15.05.2015 um 05.49

news4teachers.de 13.5.2015

Niedersachsen: 33.000 Bürger fordern Erhalt eines vielfältigen Schulangebots

HANNOVER. Eine Eltern-Lehrer-Initiative hat heute dem niedersächsischen Landtagspräsidenten Busemann eine Online-Petition mit 33.000 Unterschriften zum Erhalt eines vielfältigen Schulangebots in Niedersachsen und des Elternrechts auf freie Schulwahl übergeben. Darüber informiert die Initiative in einer Pressemitteilung.


„Mit dieser Petition an Landtag und Landesregierung wenden wir uns vor allem gegen die geplanten Bestimmungen des rot-grünen Schulgesetzes, dass bei Errichtung einer Gesamtschule andere Schulformen nicht mehr vorgehalten und damit zu einem Gymnasium zunehmend lange Schulwege in Kauf genommen werden müssen“, erklären die Sprecherinnen der Initiative: Petra Wiedenroth vom Verband der Elternräte der Gymnasien, Kirsten Radtke, Elternvertreterin Förderschule Lernen, und Helga Olejnik vom Philologenverband Niedersachsen. Diese Pläne stellten insgesamt einen großen Schritt auf die generelle Einführung der Gesamtschule für alle Schüler dar, was die bisherige schulische Vielfalt nach und nach beseitige und nicht dem Willen der Eltern- und Bevölkerungsmehrheit entspreche.

Die Eltern müssten auch in Zukunft das Recht haben, die aus ihrer Sicht bestmögliche Schulform für ihr Kind zu wählen. Dies gelte auch für die Förderschule Lernen. So sei es beispielsweise in keiner Weise nachvollziehbar, dass die Landesregierung auf öffentlichen Druck hin die Förderschulen Sprache jetzt erhalten, die Förderschule Lernen dagegen trotz massiver Elternproteste abschaffen wolle. Viele Eltern wünschten sich aber für ihre Kinder mit Unterstützungsbedarf weiterhin eine Förderschule mit ihren besonderen Möglichkeiten der individuellen und gezielten Förderung in kleinen Lerngruppen durch dazu besonders qualifizierte und erfahrene Lehrkräfte. Diesen Förderansprüchen könne eine „inklusive“ Schule – mindestens derzeit – nicht gerecht werden.


Die Sprecherinnen unterstreichen, dass die Petition ein in der Verfassung verankerter Akt direkt-demokratischer Bürgerbeteiligung an der Politik sei, der einen dringlichen Appell an die Parlamentarier beinhalte, den Bürgerwillen zu respektieren und umzusetzen. Die Landesregierung sei daher gefordert, auch gemäß ihrer eigenen Koalitionsvereinbarung, die „eine neue Kultur direkter Bürgerbeteiligung etablieren“ wolle, entsprechend zu handeln.

Die innerhalb nur weniger Wochen gesammelten 33.000 Unterschriften seien ein eindrucksvolles Zeichen dafür, wie sehr die schulpolitischen Pläne der Landesregierung die Bevölkerung mit großer Sorge erfüllten und daher abgelehnt würden. Die 2600 Kommentare, die den Unterschriften vielfach zur Erläuterung beigefügt wurden, spiegelten diese berechtigten Sorgen vieler Menschen wider. Insbesondere werde mit Nachdruck der Erhalt der Gymnasien und der Förderschulen gefordert, oft mit sehr bewegenden Worten, vor allem dann, wenn Eltern von Förderschulkindern persönlich betroffen seien. „Wir appellieren daher an die Abgeordneten von SPD und Grünen, diese Sorgen und Bedenken ernst zu nehmen und nicht leichtfertig abzutun“, so die Sprecherinnen der Initiative.

news4teachers.de 13.05.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 14.05.2015 um 05.09

derwesten.de
Rot-Grün legt keinen Wert auf Latein
13.05.2015 | 00:10 Uhr
Weniger Latein, dafür mehr Sonderpädagogik, digitale Medien und die „Islamische Religionslehre“ als Regelfach: Die rot-grüne Landesregierung hat eine umfassende Reform der Lehrerausbildung in NRW auf den Weg gebracht. Das Kabinett beschloss gestern eine Änderung der Gesetzeslage von 2009, der nun noch der Landtag zustimmen muss.

„Wir richten die Lehrerausbildung behutsam und konsequent auf die Zukunft aus“, erklärte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Als wichtigste Aufgaben nannte sie die Inklusion (Integration von behinderten Kindern in Regelschulen) und „den Umgang mit Vielfalt im Klassenzimmer“ sowie das Lehren und Lernen mit digitalen Medien.

Das Land schreibt künftig für alle angehenden Lehrer sonderpädagogische Basiskompetenzen verbindlich vor. Selbst wer Mathematik-Studienrat an einem Gymnasium werden möchte, soll sich in seiner Ausbildung mit Fragen der Wissensvermittlung an Schüler mit Handicap befassen. „Die zusätzlichen bildungswissenschaftlichen Anforderungen dürfen nicht dazu führen, dass in der fachlichen Ausbildung der Lehrer weiter Abstriche gemacht werden“, warnte der Vorsitzende des Philologenverbandes NRW, Peter Silbernagel.
Auch CDU-Fraktionsvize Klaus Kaiser sieht die Gefahr einer Überfrachtung: „Wir brauchen die richtigen und geeigneten Persönlichkeiten für das Lehramt. Dies gilt umso mehr, als sich heute die Hälfte der Lehrer im Beruf überfordert fühlt.“

Umstritten ist auch die geplante Verbannung der lateinischen Sprache aus der Lehrerausbildung. Fremdsprachen-Lehrer müssen mit Inkrafttreten des Gesetzes kein Latinum mehr nachweisen. In den Fächern Geschichte und Philosophie wird fortan nur noch das Kleine Latinum, also ein Basiswissen, verlangt. NRW passe seine Anforderungen lediglich denen anderer Bundesländer an, verteidigte das Schulministerium den Schritt. Bislang kamen Studenten an NRW-Unis in den Lehramtsfächern Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch nicht am Latinum vorbei.

Tobias Blasius
derwesten.de 13.05.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 05.05.2015 um 07.40

Druck zu groß: Riesen-Ansturm auf das neunjährige Gymnasium

Großer Druck schon in der sechsten Jahrgangsstufe


MÜNCHEN - Im Schnitt 60 Prozent, an manchen Gymnasien sogar gut 75 Prozent: Die Nachfrage nach der um ein Jahr verlängerten Mittelstufe ist enorm. An den 47 Pilotschulen in Bayern wollen im Schnitt rund 60 Prozent der Schüler die um ein Jahr verlängerte "Mittelstufe plus" besuchen.

Das sagte Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Montag auf Anfrage am Rande seines Prag-Besuchs. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Gymnasien sind allerdings enorm: An einzelnen Schulen hätten sich nur etwa 20 Prozent der Siebtklässler für die längere Variante entschieden, an anderen Schulen dagegen rund drei Viertel, sagte Spaenle in einem Telefonat mit der Deutschen Presse-Agentur.

Die Nachfrage übersteigt die Erwartungen der Staatsregierung damit um mehr als das Doppelte: Das Ministerium hatte wiederholt erklärt, dass man von einem Bedarf von rund 25 Prozent der Gymnasiasten ausgehe.

Der Schul-Experte der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll, sagte: «Die Abstimmung mit den Füßen zeigt, welches Gymnasium die Familien tatsächlich wollen.» Er selbst wisse von einer Modellschule in Dillingen, dass sich dort sogar 90 Prozent der Eltern für die längere Schulzeit ausgesprochen hätten.

Der bildungspolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Thomas Gehring, sieht die Entwicklung als Zeichen großer Unzufriedenheit der Schüler und Eltern mit der momentanen Unterrichtssituation an den bayerischen Gymnasien. «Schon in der sechsten Klasse ist der Druck enorm, so dass an den 47 Pilotschulen eben doch die Mehrheit der Betroffenen versucht, in eine neunjährige Gymnasiallaufbahn zu wechseln.»
[...]

Mehr unter nordbayern.de 04.05.2015

Siehe auch br.de 04.05.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 29.04.2015 um 16.35

Dass "jünger" nicht unbedingt "besser" bedeutet, ist hinlänglich bekannt - wie oft schon wurde die mangelnde Reife der Abiturienten von Arbeitgebern, Universitäten und anderen Einrichtungen beklagt...
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URL: http://bildungsklick.de/pm/93632/abiturienten-sind-juenger-aber-mehr-schueler-wiederholen-eine-klasse/
Pressemeldung von: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

Abiturienten sind jünger, aber mehr Schüler wiederholen eine Klasse

DIW Berlin erweitert empirische Basis zu G8-Wirkungsstudien – Daten umfassen die Abiturjahrgänge 2002 bis 2013 – Anteil der Abiturienten stabil


Berlin, 29.04.2015

Jüngere Abiturienten, unveränderter Abiturientenanteil, aber mehr Sitzenbleiber: Das sind laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) Folgen der G8-Reform zur Verkürzung der Gymnasialschulzeit in Deutschland.

Demnach sind die Abiturientinnen und Abiturienten durchschnittlich rund zehn Monate jünger als vor der Reform, wenn sie ihren Abschluss erreichen. Dies sind weniger als die zwölf Monate, um die sich die Schulzeit infolge der Reform verkürzt hat. Ein Grund dafür: Mehr Schüler als früher wiederholen im Laufe ihrer Zeit am Gymnasium eine Klasse, insbesondere in der Oberstufe. Beim Anteil der Schüler, die ihre Schullaufbahn am Gymnasium mit dem Abitur abschließen, hat sich durch die Einführung der zwölf Jahre umfassenden Schulzeit bis zum Abitur im Vergleich zur 13 Jahre dauernden Schulzeit keine Änderung ergeben.

"Befürchtungen, dass die G8-Reform Schüler vom Abitur abschreckt, können ebenso wenig bestätigt werden wie Hoffnungen, dass die verkürzte Abiturschulzeit dazu führt, dass sich mehr junge Leute für ein Abitur entscheiden", sagen die Studienautoren Jan Marcus und Mathias Huebener. Die beiden Bildungsökonomen des DIW Berlin haben anhand amtlicher Daten des Statistischen Bundesamtes für die Abiturjahrgänge 2002 bis 2013 untersucht, wie sich eine der umstrittensten Bildungsreformen der vergangenen Jahre auf wichtige Kennzahlen für Bildungserfolg ausgewirkt hat. Mittlerweile drehen erste Bundesländer die Reform zurück. Marcus und Huebener raten, bei Änderungen der Schulzeit nicht in Aktionismus zu verfallen: "Man kann die Reform zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilen. Noch lässt sich nicht zuverlässig sagen, welche Wirkungen sie außerhalb der Schule hat, beispielsweise darauf, ob sich das Freizeitverhalten und das gesellschaftliche Engagement der Schüler verändert haben und ob Abiturienten tatsächlich früher in den Arbeitsmarkt eintreten."

Zahl der Klassenwiederholungen steigt vor allem in der Oberstufe

Eine wichtige Frage ist, welche Effekte tatsächlich auf die Reform zurückgehen. So muss beispielsweise bei der Abiturientenquote der generelle – also von der Reform völlig unabhängige – Trend zu mehr Abiturienten berücksichtigt werden. Dafür, dass die Abiturienten heute jünger sind, könnte auch ein jüngeres Einschulungsalter verantwortlich sein. Um solche verzerrenden Effekte herauszurechnen, haben Marcus und Huebener einen sogenannten Differenz-von-Differenzen-Ansatz verwendet, der nicht nur allgemeine Veränderungen der Untersuchungsgrößen berücksichtigt, sondern auch den Einfluss anderer Bildungsreformen wie die Einführung des Zentralabiturs.

Die multivariaten Analysen ergeben, dass die G8-Reform das Durchschnittsalter der Abiturienten statt um ein ganzes Jahr nur um durchschnittlich 10,3 Monate reduziert hat, unter anderem, weil die Wahrscheinlichkeit, im Verlauf der Gymnasialschulzeit eine Klasse zu wiederholen, um drei Prozentpunkte gestiegen ist. Da unter G9 im Durchschnitt fast 15 Prozent der Schüler einer Jahrgangsstufe im Laufe ihrer Gymnasialschulzeit eine Klasse wiederholt hätten, entspricht der Anstieg einer Erhöhung der Klassenwiederholungsquote um rund ein Fünftel. Jungen sind von dieser Entwicklung stärker betroffen als Mädchen. Die meisten der zusätzlichen Klassenwiederholungen gab es in der Oberstufe – dies könnte auch darauf hindeuten, dass die betroffenen Schüler nicht unbedingt durch G8 überfordert sind, sondern freiwillig eine Klassenstufe wiederholen, um Kurswahlen anzupassen oder die Abiturleistung zu verbessern.

Auswirkungen der G8-Reform nicht nur kurzfristige Umstellungseffekte

Die Effekte der G8-Reform ließen sich anhand einer zusätzlichen Analyse zudem über einen längeren Zeitraum nachweisen. "Die steigende Zahl der Klassenwiederholungen ist kein kurzfristiges Phänomen, das nur im Umfeld der Einführung von G8 auftritt und mit zunehmender Erfahrung mit der neuen Schulform nachlässt", erklärt Huebener. So blieb die Reduktion des Abiturientenalters in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern – jenen Ländern, die die Reform zuerst umsetzten – auch fünf Jahre nach dem G8-/G9-Doppeljahrgang hinter einem vollen Jahr zurück. Auch die Entwicklung der Klassenwiederholungsquote schwächte sich mit zunehmendem Abstand zur Reformeinführung nicht ab.

• DIW Wochenbericht 18/2015 PDF, 0.55 MB
• DIW Wochenbericht 18/2015 als E-Book EPUB, 2.25 MB
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Zur Veröffentlichung freigegeben - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung / bildungsklick.de


eingetragen von Kevin Kraus am 22.04.2015 um 15.23

Vielleicht habe die Lornsenschule seinerzeit einen Fehler gemacht, als sie sich für das Abitur nach zwölf Jahren entschieden habe, meinte Stegner. Um neues Chaos in der Bildungspolitik zu verhindern, sei ein Umschwenken auf G 9 aber ausgeschlossen.

Angesichts der aktuellen Berichte eben aus Schleswig drängt sich die Frage auf, ob das Beibehalten von G8 nicht für größeres Chaos sorgt...immer noch....
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Schleswig : Blattkritik mit Ralf Stegner
vom 21. April 2015

Aus der Redaktion der Schleswiger Nachrichten

SPD-Landesvorsitzender besucht SN-Redaktion – und mahnt die Stadt zur Eile in der Theater-Frage.
Angriffslustig, wie man ihn kennt, präsentierte sich Ralf Stegner gestern Abend beim Besuch in der SN-Redaktion. [...]
Klare Worte fand der SPD-Chef auch zum Thema G 8/G 9, das in Schleswig an Brisanz gewonnen hat, nachdem sich die Anmeldezahlen an der Lornsenschule (G8) im Vergleich zum Vorjahr halbiert haben, während sich die Domschule (G9) nach wie vor eines starken Zuspruchs erfreut. Vielleicht habe die Lornsenschule seinerzeit einen Fehler gemacht, als sie sich für das Abitur nach zwölf Jahren entschieden habe, meinte Stegner. Um neues Chaos in der Bildungspolitik zu verhindern, sei ein Umschwenken auf G 9 aber ausgeschlossen.
„Das ist der Preis der Demokratie und für mich politische Glaubwürdigkeit.“ Stegner kündigte an, der Lornsenschule bei Gelegenheit einen Besuch abzustatten, um sich die Probleme von den Betroffenen schildern zu lassen.

[...]

shz.de/lokales 21.04.2015
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Schleswig : Domschule darf alle Sextaner aufnehmen
vom 29. März 2015

Aus der Redaktion der Schleswiger Nachrichten

Nach Eltern-Widersprüchen: Die Domschule richtet für Fünftklässler eine zusätzliche Parallelklasse ein. Die Kapazitätsgrenze ist aufgehoben.

Jetzt sind die Schranken gefallen: Die Domschule darf alle angehenden Fünftklässler aufnehmen. Damit wird das G9-Gymnasium in die Lage versetzt, keinen einzigen Sextaner, der sich dort für das kommende Schuljahr angemeldet hat, mehr abweisen zu müssen. Das hat das Kieler Bildungsministerium so entschieden. Die von der Stadt als Schulträgerin mit beschlossenen Kapazitätsbegrenzungen für die Domschule sind demnach außer Kraft gesetzt.
Nach aktuellem Anmeldestand wird die Domschule fünfzügig verfahren, bestätigte Direktor Georg Reußner gestern auf SN-Nachfrage.

Für die Lornsenschule hat diese Entwicklung möglicherweise harte Konsequenzen. [...]

Zum Hintergrund: Die Domschule hatte vom Schleswiger Schulträger eine Kapazitätsbegrenzung auferlegt bekommen, nach der sie nicht mehr als 116 neue Fünftklässler aufnehmen konnte. Tatsächlich war aber die Zahl der Eltern, die ihr Kind an der Domschule unterrichten lassen möchten, weitaus höher. Sie lag zuletzt bei 129 Schülern. Laut Kapazitätsregel also 13 zu viel – so musste die Domschule dieser Gruppe einen abschlägigen Bescheid erteilen.
Doch die Eltern von acht Kindern akzeptierten nicht – und legten Widerspruch ein.
[...]

shz.de/lokales 29.03.2015
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Gymnasium in Schleswig : Der Lornsenschule laufen die Schüler davon
vom 5. März 2015

Aus der Redaktion der Schleswiger Nachrichten

Im neuen Schuljahr wird die Domschule mehr als doppelt so viele Fünftklässler aufnehmen als die Lornsenschule. Woran das liegt, scheint klar.

Mit diesem fast Erdrutsch-artigen Ergebnis hat an der Lornsenschule keiner gerechnet: Die Anmeldezahlen für die fünften Klassen sind dramatisch zurückgegangen. Nur noch 53 angehende Fünftklässler haben sich für dieses G 8-Gymnasium entschieden – das ist ein Schüler-Rückgang von etwa 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2014 waren es 104 Anmeldungen, siehe Grafik).
Dazu sagte Lornsenschul-Orientierungsstufenleiter Carsten Schmolling gestern auf SN-Nachfrage: „Wir haben heute am letzten Anmeldetag gehofft, dass noch mehr Eltern kommen, um ihr Kind bei uns anzumelden, aber leider vergeblich.“ Im Lehrerkollegium sei man „überrascht, entsetzt, aber auch sehr traurig“ über diese Entwicklung.

Wie soll es nun weitergehen?

Schmolling kündigt an: „An der Lornsenschule werden wir die neue Lage in den nächsten Tagen genau analysieren und besprechen. Dann werden wir sehen.“

Die Lage für die Lornsenschule, die im Jahre 2008 noch 172 Sextaner-Anmeldungen hatte und sechszügig agieren konnte, wird nicht gerade leichter beim Blick auf die benachbarte Domschule. Dort kann man mit einem wiederum satten Anmelde-Ergebnis aufwarten: 129 angehende Fünftklässler, die gern den neunjährigen Weg zum Abitur gehen wollen. [...]
Schleswig bietet die Alternative G 8 (Lornsenschule) oder G 9 (Domschule) an für alle Eltern, die ihr Kind aufs Gymnasium schicken wollen. Doch in keinem Jahr zuvor fiel die Wahl so eindeutig pro G 9 aus als dieses Mal.

Das erschüttert das Lehrerkollegium der Lornsenschule „schon sehr“, wie Schmolling gegenüber den SN einräumt. [...]

shz.de/lokales 05.03.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 20.03.2015 um 14.05

Pressemitteilung des Philologenverbandes Niedersachsen:

Lehrer und Eltern empört über Hasstiraden der grünen Fraktionsvorsitzenden
Piel spricht von "Zusammenrottung von Unternehmerkindern an Gymnasien"
"Grotesk unwahre und verleumderische Äußerungen"


Mit Empörung hat der Philologenverband Niedersachsen auf "antigymnasiale Tiraden der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag, Anja Piel, reagiert.

Frau Piel hatte nach einem Bericht der Deister-Weser-Zeitung Hameln vom 14.3. auf einer Kreisversammlung der Grünen in Hameln unter anderem gesagt: „Eltern mit hohem Einkommen wollen ihre Kinder immer noch von den Schmuddelkindern fernhalten." Kinder aus einkommensschwachen Familien müssten die gleichen Bildungschancen erhalten wie die Unternehmerkinder, „die sich jetzt an den Gymnasien zusammenrotten".
Solche ebenso grotesk unwahren wie verleumderischen Äußerungen seien von Hass gegen die in der Bevölkerung beliebte und erfolgreiche Schulform Gymnasium geprägt, erklärte der Vorsitzende der Lehrerorganisation, Horst Audritz. Wer das Gymnasium heute noch als Schule für Kinder reicher Eltern wahrnehme oder gar als Schule von Unternehmerkindern beschimpfe, habe jeden Bezug zur Realität der heutigen Schule verloren. „Da paart sich pure Ideologie mit totaler Faktenignoranz in geradezu sträflicher Weise", so Audritz.

Die Äußerungen von Frau Piel seien allerdings ernst zu nehmen als erschreckendes Signal für die wahren schulpolitischen Ziele der Grünen. Ihnen gehe offenbar die mit dem neuen Schulgesetz in die Wege geleitete Abschaffung aller Gymnasien und die Einführung der Zwangs-Einheitsschule für alle Schüler nicht schnell genug. Eine solche Einheitsschule für alle führe allerdings nicht zu mehr, sondern zu weniger Bildungsgerechtigkeit. Wie ein Blick nach Frankreich, Großbritannien oder die USA zeige, sei ein solches Schulsystem ein Konjunkturprogramm für teure Privatschulen.

Hannover, 17. März 2015

http://phvn.de/index.php/pressemitteilungen/812-lehrer-und-eltern-empoert-ueber-hasstiraden-der-gruenen-fraktionsvorsitzenden


eingetragen von Kevin Kraus am 14.03.2015 um 16.20

Plädoyer für die Schreibschrift
Zwei Drittel der Bürger finden es wichtig, dass Kinder auch
weiterhin Schreibschrift lernen


http://www.ifd-allensbach.de/uploads/tx_reportsndocs/KB_2015_02.pdf
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Donnerstag, 12. März 2015

Ja zur Schreibschrift: Mehrheit der Deutschen will daran festhalten

Nur die Jüngeren äußern sich skeptisch

Zwei Drittel der Deutschen halten es für unverzichtbar, dass Grundschüler nicht nur Druckschrift, sondern auch eine Schreibschrift erlernen.

Allerdings zeigt eine heute veröffentlichte Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach auch einen schwindenden Rückhalt für die Schreibschrift unter jüngeren Bundesbürgern. So halten 43 Prozent der 16- bis 29-Jährigen das Erlernen einer Schreibschrift nicht mehr für wichtig. Zuletzt hatte es in einigen Bundesländern Initiativen gegeben, an Grundschulen künftig auf die Schreibschrift zu verzichten.


deutschlandradiokultur.de 12.03.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 12.03.2015 um 06.06

Mangelnde Bildung - Rechtschreibung lehren!

Mecklenburg-Vorpommern ist nicht das einzige Land, das immer mehr Grundschüler trotz massiver Rechtschreibdefizite in weiterführende Schulen entlässt. Die fatale Entwicklung begann in den siebziger Jahren.
Ein Kommentar.

11.03.2015, von Heike Schmoll, Berlin

Mecklenburg-Vorpommern ist nicht das einzige Land, das immer mehr Grundschüler trotz massiver Rechtschreibdefizite in weiterführende Schulen entlässt. Es gibt inzwischen kaum noch ein Land, das seine Grundschüler Diktate schreiben lässt. Rechtschreibung ist wie alle schriftlichen Leistungsfeststellungen in der Schule zugunsten der mündlichen Darstellungen in den Hintergrund getreten. Selbst beim Abitur spielen inzwischen Präsentationen und Powerpoints als Prüfungsgegenstand eine Rolle.

Diese fatale Entwicklung begann schon in den siebziger Jahren, als die hessischen Rahmenlehrpläne frech behaupteten, Rechtschreibregeln würden vor allem deshalb gelernt, um sie zu kritisieren. Das genügte, um das Interesse der Schüler zu lähmen. In der jüngsten Vergangenheit haben die Kultusminister viel getan, um einem Vergleich der Orthographiekenntnisse in den Ländern aus dem Weg zu gehen. Die letzten länderspezifischen Ergebnisse stammen aus dem Ländervergleich des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Jahr 2009. Damals standen aber nicht Grundschüler im Mittelpunkt der Studie, sondern die Frage, ob die Schüler die Mindeststandards für den mittleren Schulabschluss in Deutsch, Englisch und Französisch erreichen. Bezeichnenderweise lagen damals die durchschnittlichen Ergebnisse der Neuntklässler in Mecklenburg-Vorpommern deutlich unter denen des deutschen Mittelwerts.

Direkter Vergleich vermieden


Das ist ein Beleg dafür, dass es sich bei den Vergleichsarbeiten der dritten Klasse keineswegs um einen unrealistischen Wert handelt, sondern um ein Defizit, das mit dem vierten Schuljahr nicht behoben wird, geschweige denn mit den beiden darauffolgenden Jahren der sechsjährigen Grundschulzeit. Denn in allen Ländern mit sechsjähriger Grundschule konzentrieren sich die Lehrer auf den Fachunterricht und holen nicht mehr nach, was bis zum vierten Schuljahr an kulturellen Basistechniken nicht gelernt worden ist. Das ist in Berlin mit seiner sechsjährigen Grundschule nicht anders.

Auch im Ländervergleich 2011, der die Bildungsstandards für die Grundschule testete, haben die Kultusminister ein aussagefähiges Ergebnis zur Rechtschreibfähigkeit erfindungsreich vermieden. Einige sozialdemokratisch regierte Länder hatten Bedenken und verhinderten den Test; sie werden schon gewusst haben, dass das Ergebnis nur blamabel ausfallen konnte. Offiziell wurde als Grund vorgeschoben, dass die Lehrmaterialien noch nicht fertiggestellt seien.

Damals blieb es bei einer repräsentativen Stichprobe für ganz Deutschland. Auf die Rechtschreibkenntnisse in den einzelnen Ländern ließ sie keine Rückschlüsse zu. Insgesamt erreichten 64,3 Prozent der Viertklässler durchschnittliche Leistungen (Regelstandard), 12,6 Prozent aber nur das Minimum. Das glimpfliche Ergebnis haben die Kultusminister den Vorreitern Sachsen, Thüringen und Bayern zu verdanken. Sie heben den Durchschnitt. Der Gesamtbefund ist so nichtssagend wie politisch gewünscht.

Dumpfe Wissenschaftsfeindlichkeit


Im Herbst nächsten Jahres werden die Ergebnisse für die Sekundarstufe I an die Öffentlichkeit kommen. Dabei soll im Fach Deutsch auch die Orthographie eine Rolle spielen. Aber auch dann wird es sicher wieder Möglichkeiten geben, dem Ländervergleich für die Rechtschreibung aus dem Weg zu gehen.

Auf ihrer nächsten Sitzung entscheiden die Kultusminister darüber, welche Themenbereiche beim Ländervergleich im Jahr 2016 für die Grundschule getestet werden sollen. Dazu zählt auch die Orthographie. Sollten sie den echten Vergleich und das genaue Hinsehen wieder verweigern, wird die Öffentlichkeit empirischen Bildungsstudien noch weniger trauen als ohnehin schon. Das wäre fatal. Nach der Pisa-Hysterie ist die Abneigung gegen die Vielzahl von Studien und die empirische Bildungswissenschaft so gewachsen, dass die Propheten unter den sogenannten Bildungsfachleuten, David Precht etwa und Gerald Hüther, inzwischen wie Heilsbringer herumgereicht werden.

Ungetrübt von irgendeiner empirischen Forschung können sie so bizarre Thesen verbreiten wie diese: „Jedes Kind ist hochbegabt.“ Das kommt besonders gut an, weil dann eben alle hochbegabt sind. Der Erfolg der Bildungsgurus müsste die Kultusminister zutiefst beunruhigen, weil er ein Indiz für eine dumpfe Wissenschaftsfeindlichkeit ist, die sich ausbreitet. Ein vernünftiges Maß an empirischen Kenntnissen über die Schulwirklichkeit und vor allem das Können der Schüler ist dringend nötig.

Außerdem muss der muttersprachliche Unterricht dringend gestärkt werden. In anderen Ländern, in Frankreich und in China zum Beispiel, wird die Landessprache mit bis zu zehn Unterrichtsstunden gelehrt. Es ist ein Unding, dass Lehrstühle für Deutsch im Anfangsunterricht an Pädagogischen Hochschulen und Universitäten häufig mit Professoren besetzt werden, die weder ein Lehramtsstudium noch Staatsprüfungen, noch ein Referendariat, geschweige denn eine unterrichtspraktische Erfahrung vorweisen können. In jedem anderen ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Fach taugte das für einen Aufruhr, nur in der Pädagogik wird es einfach geduldet. So zufällig sind die Rechtschreibdefizite also nicht.

Quelle: F.A.Z.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bildungsvergleich-rechtschreibung-lehren-13473268.html?fb_action_ids=10202785335232759&fb_action_types=og.shares


eingetragen von Kevin Kraus am 10.03.2015 um 15.12

Attacke auf das Gymnasium - Abitur für alle?

von Josef Kraus

Abiturprüfung: Vollkaskogarantie für alle Foto: picture alliance / ZB

Ewig-morgigen Linken geht alles gegen den Strich, was nicht in ihre Ideologie von der einen, gleichen, damit angeblich gerechten Welt paßt. Sie schwärmen – darin aber nichts anderes als ewig-gestrig – wie Rousseau von der „heiligen“ Gleichheit; wie die Jakobiner, denen sogar unterschiedlich hohe Kirchtürme ein Dorn im Auge waren, möchten sie alle Bereiche des Lebens quasi mit dem Rasenmäher auf Einheitsschnitt trimmen.

Besonders dort, wo man meint, am nachhaltigsten Gleichmacherei praktizieren zu können, tun sich Linke am heftigsten hervor: in der Bildungspolitik. Hier geht es um junge Menschen, über die man die Ersatzreligion des Egalitarismus so richtig schön ausleben und ganz konkret inszenieren kann.

„Verdacht“ eines bürgerlichen Wertekanons

In ein solches linkes Weltbild paßt keine Bildungseinrichtung, die keine Einrichtung für alle sein kann und die zumal im „Verdacht“ steht, einen bürgerlichen Inhalts- und Wertekanon zu vermitteln. Die Rede ist vom Gymnasium. Seit Jahrzehnten arbeitet sich eine mehr oder weniger formelle Koalition aus SPD, Grünen, Linkspartei, linken „Liberalen“ – assistiert von so manchem „Bildungsforscher“, von einer OECD und von gewissen Stiftungen – an dieser weltweit erfolgreichsten Schule ab.

In den siebziger und achtziger Jahren galt noch der Grundsatz: Wir schaffen das Gymnasium ebenso wie Haupt- und Realschule ab und beglücken Eltern, Schüler und Gesellschaft mit einer Einheitsschule – die damals Gesamtschule hieß und heute Gemeinschaftsschule heißt.

Jahrzehnte durchschlagender Erfolglosigkeit


Das Dumme für die Linken war zunächst nur: Die Gesamtschule in Deutschland hat Jahrzehnte durchschlagender Erfolglosigkeit hinter sich, und das Gymnasium entwickelte sich in Elternschaft und Gesamtgesellschaft zur beliebtesten Schulform – zu einer Beliebtheit, die freilich mehr und mehr zu einem Problem des Gymnasiums wurde.

Also mußte ein linker Strategiewechsel her: „Wenn es denn nicht gelingt, das Gymnasium zu überwinden, dann verändern wir das Gymnasium so, daß das schöne Namensschild erhalten bleibt, aber von innen entkernen wir es hin zu einem Gesamt-Gymnasium.“ Motto: „Wenn alle am Gymnasium sind, dann ist keiner mehr am Gymnasium, denn dann sind alle in einer Einheitsschule.“


Daß dies durchaus funktioniert, kann man in einigen deutschen Ländern verfolgen. Denn mittlerweile sind es mindestens fünf Trojanische Pferde, mit deren Hilfe man das Gymnasium sukzessive entkernt und aushöhlt – in einigen deutschen Ländern mehr, in anderen weniger.

Eine Abitur-Vollkaskogarantie

Trojaner 1: Es gibt keine Leistungsbedingungen mehr für den Übertritt an ein Gymnasium. In mittlerweile 14 der 16 deutschen Länder entscheiden allein die – nicht selten überehrgeizigen – Eltern, ob ihr Kind an ein Gymnasium geht. Nur noch Bayern und Sachsen verlangen, daß ein Grundschüler, soll er denn ans Gymnasium, aus der Grundschule einen Notenschnitt von 2,5 beziehungsweise 2,0 mitbringt oder sich einer Aufnahmeprüfung stellt.

Trojaner 2: Immer mehr deutsche Länder schaffen das Sitzenbleiben ab. Besonders hervorgetan hat sich hier zuletzt Niedersachsen, das mit dem Amtsantritt der neuen rot-grünen Landesregierung Anfang 2013 eben dies beschloß. Folge: Wenn man etwa am Gymnasium nicht mehr sitzenbleiben kann, dann darf man auch nicht mehr abgewiesen werden. Am Ende steht eine Abitur-Vollkaskogarantie.

Trojaner 3: Die gymnasialen Lehrpläne werden mehr und mehr entleert. Unter dem Diktat einer als zeitgemäß angesagten Pädagogik angeblich verwertbarer „Kompetenzen“ verschwinden Inhalte noch und noch, aus Lehrplänen werden Leerpläne.

Trojaner 4: Die Abiturnoten werden immer besser. Es gibt schier eine Inflation an guten und besten Abiturzeugnissen. So gibt es immer mehr 1,0-Abiturzeugnisse. Aus Nordrhein-Westfalen wird berichtet, daß sich die Zahl der Abiturienten mit der Note 1,0 von 455 im Jahr 2007 auf exakt 1.000 im Jahr 2011 mehr als verdoppelt hat. In Berlin wurden aus den 17 Abiturzeugnissen mit 1,0 des Jahres 2002 im Jahr 2012 234 solche Zeugnisse (das ist der Faktor 14!).

Trojaner 5: Mehrere deutsche Länder wollen die Ausbildung der verschiedenen Lehrämter einebnen. Siehe etwa Baden-Württemberg oder Niedersachsen. Wenn es dann eines Tages nur noch Einheitslehrer gibt, dann kann auch kein Gymnasium mehr betrieben werden.

Bis zuletzt Zugpferd des deutschen Bildungswesens

Natürlich hat das Gymnasium Wandlungen erlebt, aber alles in allem war gymnasiale Bildung mit ihrem Anspruch der Vermittlung umfassender Allgemeinbildung und der Studierbefähigung (nicht nur der Studierberechtigung) bis zuletzt Zugpferd, Leuchtturm, auch Bollwerk und soziale Steigleiter des deutschen Bildungswesens.

Nicht der Linken populistisch hinterherhecheln

Zurück zur Sage um Troja: Die Danaer (sprich die Griechen) wollten Troja stürmen. Aber es gelang ihnen trotz zehnjähriger Belagerung nicht. Schließlich bauten sie ein riesiges hölzernes Pferd als vermeintliches Geschenk an die Troer. Im Bauch des Pferdes aber sammelten sie ihre stärksten Krieger. Sobald die Troer das vermeintliche Geschenk in ihre Stadt befördert hatten, kletterten die griechischen Kämpfer aus dem Bauch des Pferdes. Die Troer waren überrumpelt.

Die Gymnasien selbst sollten daran denken, wenn es ihnen – wie in manchen Fällen – nur noch um Schülerzahlen geht. Und die noch halbwegs – dem Anschein nach – bürgerliche Volkspartei sollte endlich wieder mehr bildungspolitischen Gestaltungswillen praktizieren, statt dem Treiben der Linken nur zuzusehen oder ihm mehr oder weniger populistisch hinterherzuhecheln.

JF 11/15
http://jungefreiheit.de/.../kommentar/2015/abitur-fuer-alle/


eingetragen von Kevin Kraus am 04.03.2015 um 21.44

Kann live verfolgt werden unter:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/parlaradio/audio-b.html


Auszüge aus der Tagesordnung:

zur 58. Sitzung des Bildungsausschusses

Am Donnerstag, dem 5. März 2015, 14:00 Uhr,
im Dienstzimmer 142 des Landtages


5. Grundschulstandorte in ihrer Existenz sichern und stärken

Antrag der Fraktion der CDU
Drucksache 18/2362

(überwiesen am 10. Oktober 2014)


7. Öffentliche Petition L2121-18/880 Schulwesen; Unterrrichtsversorgung

Antrag der Fraktion der FDP
Umdruck 18/4062

http://www.landtag.ltsh.de/export/sites/landtagsh/infothek/wahl18/aussch/bildung/einladung/2015/18-058_03-15.pdf


eingetragen von Kevin Kraus am 01.03.2015 um 19.57

Ostholsteiner Anzeiger - 27.02.2015 - Seite 15

Philologenverband: Streit um die Abiturienten-Quote

RENDSBURG
Trotz zunehmender Kritik an einer fortschreitenden „Akademisierung“ der Bildungs-Absolventen will die Küstenkoalition den Anteil der Abiturienten weiter erhöhen. Das Ziel bekräftigte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Habersaat, gestern auf dem Jahreskongress des Philologenverbands – der Interessenvertretung der Gymnasiallehrer – in Rendsburg. Bundesweit liege die Abiturientenquote bei 46 Prozent, in Schleswig-Holstein bei 38 Prozent – da muss man feststellen, dass da noch was geht“, sagte Habersaat.

Der einstimmig im Amt bestätigte Philologenverbands-Vorsitzender Helmut Siegmon hielt der Landesregierung vor, sie betreibe die Erhöhung der Abiturientenzahl um den Preis geringerer Anforderungen an die Schüler. Insbesondere bei den neuen Kleinst-Oberstufen an Gemeinschaftsschulen müsse Bildungsministerin Britta Ernst „die Reißleine ziehen“. Es dürfe nicht allein darum gehen, jungen Menschen eine Berechtigung zum Besuch einer Hochschule zu verschaffen. Man müsse sie während der Schulzeit auch darauf vorbereiten, ein Studium tatsächlich zu Ende zu bringen, sagte Siegmon. Gerade die angeschobene Ausbildung zum „Einheitslehrer“ für alle weiterführenden Schularten werde den wissenschaftlichen Ansprüchen einer Tätigkeit am Gymnasium nicht gerecht.

Siegmon warf der Koalition vor, bei ihr verbünde sich „unbeirrbare Beratungsresistenz mit arroganter Machtausübung“.
Die SPD habe das bundesweite Scheitern ihrer einstigen Gesamtschul-Pläne nie verwunden und führe durch die Chance aufs Abitur auch an Gemeinschaftsschulen nun im Land de facto doch „eine Schule für alle“ ein. Sämtliche Weichen dazu seien gestellt, „nur die Türschilder sind zur Beruhigung der Bildungsbürger noch unterschiedlich.“
fju

Ostholsteiner Anzeiger - 27.02.2015 - Seite 15


eingetragen von Kevin Kraus am 20.02.2015 um 09.41

Sehr geehrte Frau Schulz-Evers!

Die Volksinitiative "G9 jetzt NRW", die sich für die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums wie in Niedersachsen oder Hessen einsetzt, steht kurz vor dem Erfolg. An diesem Samstag (21.02.) werden Bürger in vielen Innenstädten in ganz NRW Unterschriften sammeln, um der Volksinitiative gegen das Turbo-Abitur zum Durchbruch zu verhelfen.

Von den für eine Volksinitiative nötigen 66.322 Unterschriften sind bereits über 63.000 erreicht. Beim ersten landesweiten Sammeltag am 7. Februar wurden in 31 Städten und Gemeinden etwa 4000 Unterschriften gesammelt.

Aus diesem Grund gehen die Initiatoren der Volksinitiative davon aus, dass an diesem Samstag die Schwelle der notwendigen Unterschriftenzahl erreicht werden kann.

Neu gegenüber dem ersten Sammeltag werden an diesem Samstag Eltern und aktive Bürger auch in den Innenstädten von Essen und Köln sammeln.

Hintergrundinformationen:
Im Rahmen der Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr wurden die bis zum Abitur zu leistenden Unterrichtsstunden auf acht statt neun Jahre verteilt. Dadurch stieg verglichen mit Hessen oder Niedersachsen die Anzahl der Unterrichtstunden pro Woche um 3,7 an. Dieser G8-Stress wirkt sich in NRW auch auf Haupt-, Real-, und Gesamtschulen aus, da auch dort die Zahl der Wochenstunden erhöht wurde und die 2. Fremdsprache auf die 6. Klasse vorgezogen wurden. Eine Rückkehr zu G9 wie in Niedersachsen würde in NRW in sechs Jahren über 900 Millionen Euro Steuergelder einsparen.

Nähere Informationen zur Volksinitiative finden sich auf der Webseite
http://www.g9-jetzt-nrw.de, für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Marcus Hohenstein

Vertrauensperson der Volksinitiative
"Abitur nach 13 Jahren an Gymnasien"
Kohlbettstraße 6
57072 Siegen
Tel: 0271-2378500
hohenstein@g9-jetzt-nrw.de


eingetragen von Kevin Kraus am 14.02.2015 um 03.54

Kommentar von Peter Höver
Universität in Not

Eine Kommission soll es also richten. Eine Hochschulkommission. „Perspektiven des schleswig-holsteinischen Hochschulsystems“ soll der Arbeitskreis ausleuchten. Wenn das die Antwort der Küstenkoalition auf die litanaihaft vorgetragenen Hilferufe der Hochschulen ist – dann ist das wenig.

In 18 Monaten steht ein doppelter Abiturjahrgang vor der Tür. Die Uni Kiel ruft seit langem nach zusätzlichem Personal. Nur so könnten die künftigen Studierenden angemessen betreut werden. Irgendwie scheint der Ruf bisher an der Koalition abgeprallt zu sein. Aber immerhin gibt es jetzt ja eine Kommission. Deren tieferer Sinn erschließt sich allerdings nicht.

Dabei hätte die Koalition längst liefern können. Als der Bund die Komplettfinanzierung des Bafög übernahm, wären Millionen flüssig gewesen. Mit dem Geld hätte die Regierung die anerkannt unterfinanzierten Grundhaushalte der Hochschulen stärken können. Hat sie aber nicht. Das Geld floss komplett in die Finanzierung von Schulreformen, die stets auch mit der Absicht begründet worden sind, die Studierendenquote zu heben. Dumm nur, dass die Hochschulen kaum in der Lage sein werden, den Ansturm angemessen zu bewältigen.
[...]
Gut möglich, dass SPD, Grünen und SSW ihre eigene Politik in den nächsten Monaten noch auf die Füße fällt. Mit Kommissionen lässt sich Zeit gewinnen. Probleme lösen solche Arbeitskreise selten.
Bericht: S-H
http://epaper.shz.de/shz/2015/02/11/oa/23/art-0239.html


eingetragen von Kevin Kraus am 11.02.2015 um 06.47

Schüler sollen keine Karikaturen sehen: Moscheenverband protestiert gegen Kölner Gymnasium
KÖLN. Der Dachverband der türkisch-islamischen Moscheegemeinden in Deutschland, DITIB, hat eine schulinterne Karikaturen-Ausstellung in einem Kölner Gymnasium, bei der auch ein umstrittenes Titelbild der französischen Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ gezeigt wurde, scharf kritisiert. Die Präsentation sei „nicht förderlich für Menschen, die ihre geistige Reife noch nicht erreicht haben“, sagte DITIP-Vorsitzender Nevzat Yasar Asikoglu...
[...]
Die DITIB untersteht dem staatlichen Präsidium für Religiöse Angelegenheiten der Türkei in Ankara, welches dem türkischen Ministerpräsidentenamt angegliedert ist.

news4teachers.de 08.02.2015

Auf der anderen Seite gibt es genügend Berichte, wonach genau Jugendliche in diesem Alter angeworben werden....Und die Ministerien deshalb Programme entwickeln, die die Lehrkräfte für dieses Thema sensibilisieren sollen....


eingetragen von Kevin Kraus am 09.02.2015 um 19.45

WWL-Info-Mail Nr. 13/2015

Hamburg, 9. Februar 2015 – Verletzung der Neutralität: Schulbehörde wirbt mit Schulzeugnissen für Gewerkschafts- und eine FKK-Jugendorganisation

Wer den Newsletter aus der Hamburger Schulbehörde vom 6. Februar 2015 (siehe Anlage) liest, verbindet zunächst mit dessen Überschrift: „Zeugnisbeiblatt: Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement im Schulzeugnis“ auf den ersten Blick nichts Fragwürdiges. Tatsächlich verbirgt sich dahinter jedoch nicht etwa eine Möglichkeit, unpolitisches ehrenamtliches soziales Engagement von Schülerinnen und Schülern z. B. als Vorleser in einem Seniorenheim oder ähnliche soziale Aktivitäten anzuerkennen (so etwas ist seitens der Schulbehörde tatsächlich nicht vorgesehen). Den Verantwortlichen in der Schulbehörde geht es statt dessen bei dieser Aktion ganz konkret darum, jugendliche Schülerinnen und Schüler mit einer Reihe von teils religiösen, teils politisch oder in anderen Umfeldern tätigen privaten Vereinen in Verbindung zu bringen, in welche die Jugendlichen eintreten sollen („Von deinem Verband/Verein unterschreiben lassen“) und mit denen die Jugendlichen Verträge zum Abschluss einer „Jugendleiter-Ausbildung“ schließen sollen. Wörtlich heißt es im Kleingedruckten des Newsletters:

"Neu ist, dass künftig das Engagement von Jugendlichen, die eine Jugendgruppenleiterausbildung absolviert haben – eine sogenannte Juleica-Qualifizierung -, ebenfalls im Rahmen der Zeugnisse besonders gewürdigt werden kann. Dafür stellen der Landesjugendring Hamburg und die Schulbehörde eine zentrale Formatvorlage zur Verfügung, die – vom jeweiligen Jugendverband und der Schulleitung ausgefüllt – dem Zeugnis beigelegt werden kann. Die Vorlage ‚Beiblatt zum Zeugnis zur Bestätigung des ehrenamtlichen Engagements‘ als Download sowie weitere Informationen zum Thema gibt es auf der Homepage des Landesjugendrings Hamburg."

Das für die Vergabe mit dem Schulzeugnis vorgesehene „Beiblatt für Schulzeugnisse“ trägt sodann gemeinsam das Logo der Schulbehörde und des privaten Vereins „Landesjugendring Hamburg e.V.“: [Bild: Logo]

In diesem Dachverein ist seinerseits eine bunte Zusammenstellung teils religiöser oder anders ausgerichteter Vereine und Jugendorganisationen Mitglied:

Liste der Jugendverbände im Landesjugendring Hamburg e.V.
http://www.ljr-hh.de/Hamburger-Jugendverbaende.396.0.html

die allerdings durchaus nicht alle rein sozialer Natur sind. So sind beispielsweise auch klar politisch ausgerichtete Vereine, wie die DGB-Jugend Hamburg oder die ver.di Jugend Hamburg Mitglied im „Landesjugendring Hamburg e.V.“, aber auch beispielsweise ein Verein fkk-jugend e.V. Landesverband Hamburg. Wer sich auf der Webseite des Vereins im „Landesjugendring Hamburg e.V.“ umsieht, ist deshalb auch kaum überrascht, dass sich der Dach-Verein auch ein allgemeinpolitisches Mandat anmaßt und allgemeinpolitische Stellungnahme abgibt, die auf der Webseite in einer Rubrik: „Politisches und Rechtliches“ aufgeführt sind. Dort zu finden sind dann u. a. folgende Stellungnahmen des Vereins:

Solidarität mit der Gruppe »Lampedusa in Hamburg« - Beschluss der LJR-Vollversammlung vom 31. Oktober 2013

GAL-Initiative zur Senkung des Wahlalters: Erster Schritt in die richtige Richtung - LJR-Pressemitteilung vom 11. Mai 2011

Die Verantwortlichen in der Schulbehörde und der für ihre Aktion verantwortliche Dienstherr, Schulsenator Ties Rabe, haben mit dieser Aktion das Gebot der schulische Neutralität grob verletzt. Die schulische Neutralität ist die zwingende Konsequenz aus der gesetzlichen Schulpflicht. Gerade der Hoheitsakt der Vergabe von Schulzeugnissen ist deshalb besonderer Neutralität verpflichtet. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass Schulleitungen ehrenamtliches Engagement von Schülerinnen und Schülern in sozialen Bereichen z. B. in kurzen Schreiben bestätigen. Solche Bestätigungen dürfen aber nicht den Anschein erwecken, Teil eines staatlich verliehenen Schulzeugnisses zu sein, wie das bei dem „Beiblatt“ der Fall wäre, und sie dürfen sich vor allem nicht als staatlicher Akt mit dem Logo der Schulbehörde auf politische, religiöse oder sonstige Aktivitäten in Vereinen wie z. B. der DGB-Jugend, der ver.di-Jugend oder der FKK-Jugend beziehen, die mit sozialem Engagement tatsächlich wenig zu tun haben.

Schulsenator Rabe muss deshalb die ausgelobte Aktion umgehend stoppen und das „Beiblatt für Schulzeugnisse“ sofort zurückrufen.

Herzliche Grüße,
Ihr Team „Wir wollen lernen!“


Immer aktuell: FORUM BILDUNG HAMBURG
Diskutieren Sie bildungspolitische Themen im Live-Chat
Facebook: https://www.facebook.com/groups/forum.bildung.hamburg/
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„Wir wollen lernen!“
Förderverein für bessere Bildung in Hamburg e. V.

Dr. Walter Scheuerl (Sprecher)
Tel.: +49 (0)40 359 22-270
Mobil: +49 (0)172 43 53 741
Fax: +49 (0) 40 359 22-224
E-Mail: walter.scheuerl@wir-wollen-lernen.de
Internet: http://www.wir-wollen-lernen.de



eingetragen von Kevin Kraus am 07.02.2015 um 07.14

55.000 Unterschriften für Rückkehr zum G9 in NRW: (12.15 Uhr)

Die Elterninitiative "G9 jetzt NRW" hat bereits 55.000 Unterschriften für die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium gesammelt. Für die entsprechende Volksinitiative werden nach Angaben der Initiatoren vom Freitag (06.02.2015) bis Mitte März 66.322 Unterschriften benötigt. Hierfür werde am Samstag in zig NRW-Städten geworben.

Im Rahmen der Schulzeitverkürzung um ein Jahr wurden die bis zum Abitur vorgeschriebenen Unterrichtsstunden auf acht statt neun Jahre verteilt, wie die Initiatoren kritisierten. Dadurch sei die Wochenstundenzahl in NRW im Vergleich zu Hessen oder Niedersachsen um 3,7 angestiegen. Der G8-Stress wirke sich auch auf Haupt-, Real- und Gesamtschulen aus. Dort sei ebenfalls die Zahl der Wochenstunden erhöht worden.


http://www1.wdr.de/themen/infokompakt/nachrichten/nrwkompakt/nrwkompakt36632.html


eingetragen von Kevin Kraus am 26.01.2015 um 21.35

Facebook-Kommentare enthüllten:
Skandal: 1000 Lübecker Schüler mussten gegen Pegida demonstrieren


Epoch Times, Sonntag, 25. Januar 2015 13:30

„Wir wurden von der Schule zum Demonstrieren gezwungen“. Diesen Vorwurf erhoben einige Lübecker Schüler am Donnerstag auf der Facebook-Seite der Lübecker Nachrichten. Die Zeitung hatte von einer Veranstaltung berichtet, die offenbar eine staatlich erdachte Gegenveranstaltung im Fahrwasser der Pegida-Demonstrationen war:
„1000 Schüler der fünf Lübecker Europaschulen haben am Mittwoch auf dem Klingenberg friedlich mit bunten Plakaten für die Werte Freiheit, Vielfalt, Weltoffenheit, Respekt, Toleranz, Meinungs- und Religionsfreiheit, Menschenwürde und Pressefreiheit demonstriert. Die Schulen sowie die Polizei zogen eine positive Bilanz“, so die LN.

Einige Schüler und Eltern übten jedoch im Nachhinein Kritik an der Veranstaltung. Auf dem Facebook der LN wurden Vorwürfe laut, das ganze sei eine „Zwangsveranstaltung“ gewesen.

Schüler berichten von "Anwesenheitsplicht"


Die Schüler seien sehr spät informiert worden, dass sie in der 7. und 8. Stunde am Mittwoch an „einer Art Demo“ teilnehmen sollten. Einige erfuhren es Dienstags, andere gar erst am Tag der Veranstaltung. „Freiwillig war das gar nicht“, schreibt Marco Xu: „Wer nicht mitgegangen wäre, hätte dann einen "Strich" in der Anwesenheit bekommen und warum? Genau, [das] war eine Schulveranstaltung. Im Klartext: Wenn Schüler gegen diese Aktion waren (jetzt nicht, weil sie gegen die Werte sind), wurden sie gezwungen hinzugehen. 'Ein Hoch auf die Freiheit!'“

„Das war eine Zwangsveranstaltung für uns Schüler. Ich musste da sein und meine Anwesenheit wurde überprüft“, schrieb ein anderer Schüler auf Facebook. „Das hat die Schulleitung so entschieden. Es wurde keine Möglichkeit organisiert, Unterricht zu machen“, so ein weiterer.

Janin Christin Weiss schrieb: „Uns wurde erst am Tag der Veranstaltung morgens gesagt, dass wir da zu erscheinen haben! Sonst sind es zwei unentschuldigte Fehlstunden auf unserem Bewerbungszeugnis, da geht man natürlich hin. Hätte man das uns früher gesagt, wären wir natürlich gerne hingegangen … so wurden wir aber einfach vor vollendete Tatsachen gesetzt, was ich nicht ok finde!!!“

Die Leiter der fünf Europaschulen versuchten die Situation mit folgender Erklärung gerade zu biegen. „Die Demonstration wurde als Schulveranstaltung ausgewiesen, damit die Beteiligten auf dem Weg versichert sind“, so Stephan Cosmos, Leiter der Friedrich-List-Schule. Ohnehin seien nur die Schüler betroffen gewesen, die in der siebten und achten Stunde Unterricht gehabt hätten. Allen anderen habe die Teilnahme frei gestanden.

Betroffen waren die Emil-Possehl-, Baltic- , Ernestinen- und Friedrich-List-Schule, sowie die TMS Lübeck.

Alle Schulen wiesen laut Lübecker Nachrichten darauf hin, dass es „keine politische Veranstaltung“ gewesen sei und es auch „nicht um Meinungen“ ging. Es sollte lediglich an „die selbstverständlichen Grundwerte“ erinnert werden.

Hunderte Kommentare auf Facebook

Auf dem Facebook der LN hagelte es mittlerweile hunderte Kommentare, die meisten verurteilten die Aktion der Schule als undemokratisch. Manche sehr kurz und bündig: „Pädagogisch wertvoller Unterricht, da lerns´t was für´s Leben -> DDR 2.0“

„Wenn man Schüler/Kinder Zwangsverpflichtet eine Demo zu Veranstalten, hat das mit Demokratie rein gar nichts mehr zu tun. Liebe Schulverwaltung, was immer Sie auch öffentlich, dazu sagen und gesagt haben, es ist ZWANG, wenn man Menschen (Kinder) zwingt dort hinzugehen, ohne Sie zu fragen ob sie es denn auch selber wollen, die Diktatur lässt Grüßen, denn das hat mit Schulunterricht nichts zu tun“, schrieb Michael Zimmer.

„Ich kann den Kindern von heute nur raten: Macht Augen und Ohren auf! Lasst euch von niemandem eine Meinung diktieren. Seid schlau! Denn aus dummen Schülern werden dumme Erwachsene, die ganz leicht zu regieren sind. Solche Bürger wollen die Regierenden. Kinder, stellt euch dagegen! NOCH HABT IHR DIE WAHL!“
, schrieb Stefan Fuchs.


Amtlicher Aufruf aus Mecklenburg-Vorpommern, Pegida-Demos zu meiden
Foto: Internet

Meinungsmanipulation von oben

Hinweise, dass viele der Demonstrationen gegen die Pegida-Bewegung von staatlicher Seite organisiert sind und vielfältige Mittel zur Meinungsmanipulation eingesetzt werden, geistern seit Wochen durch die deutsche Socialmedia
– manchmal auch mit Beweismaterial versehen: Hier kann man das Foto eines internen Schreibens sehen, wie es in Mecklenburg-Vorpommern vom Landratsamt an die Jobcenter verschickt wurde: Deren Mitarbeiter wurden darin bezüglich Pegida „sensibilisiert“ und aufgefordert, „Abstand von der Teilnahme an diesen Veranstaltungen zu nehmen und auch Ihre Familien sowie Freunde hingehend zu unterrichten“.
(rf)

epochtimes.de 25.01.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 24.01.2015 um 06.28

shz.de

Gegen Diskriminierung Homosexueller : Unterricht in „Sexueller Vielfalt“: Neues Konzept an Grundschulen in SH

vom 20. Januar 2015

Ein neues Bildungskonzept soll in SH Diskriminierung von Homosexuellen vorbeugen. Zielgruppe sind Kinder bis zehn Jahre.

Kiel | Grundschüler in Schleswig-Holstein sollen in Zukunft mehr als bisher „zur Akzeptanz sexueller Vielfalt“ erzogen werden. Entsprechende Unterrichtsmaterialien für Lehrer will das Sozialministerium im Frühjahr vorlegen, bestätigte ein Sprecher am Montag in Kiel. Adressat des Lehrmaterials sind Schüler im Alter bis zehn Jahre.

Die Überlegungen sind Teil eines unter Federführung des Lesben- und Schwulenverbandes Schleswig-Holstein laufenden Aktionsplans „für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten – Echte Vielfalt“. Das Land unterstützt die Aktion mit 50.000 Euro. Grundlage ist ein Landtagsbeschluss mit dem Titel „Miteinander stärken, Homophobie und Diskriminierung bekämpfen“.

Eine erste Fassung des vom „Petze-Institut für Gewaltprävention“ entwickelten „Methodenschatzes“ für Grundschulen ist allerdings durchgefallen. In dem unserer Zeitung vorliegenden Papier mit dem Titel „Echte Vielfalt unterm Regenbogen“ geht es um Homosexualität ebenso wie um Leihmutterschaft, Geschlechtsumwandlung oder Polygamie.

In einer Passage waren Familien aus Vater und Mutter und Kind gleichsam als Randerscheinung dargestellt worden. „Hin und wieder gibt es einen Papa und eine Mama“, heißt in dem Diktattext. Und an anderer Stelle: „Meine Mama Loris kommt aus Dänemark und hat dort Samenzellen von einem netten Mann bekommen. Dann bin ich in ihrem Bauch aufgewachsen. In Deutschland hat mich dann meine Mama Dani adoptiert“. Und weiter: „Bei lesbischen Mamas, schwulen Papas oder Eltern, die ihr Geschlecht ändern, sprechen wir von einer Regenbogenfamilie“.

Auf welcher Grundlage das Unterrichtsmaterial aktuell diskutiert wird, wollte der Sprecher des Ministeriums nicht mitteilen. Der Prozess sei „in Arbeit“. Das Sozialministerium prüfe die Unterlagen und werde die Materialien mit dem Bildungsministerium abstimmen.

Die CDU mahnte eine breite Diskussion über die Pläne an. „Wir müssen darauf achten, Grundschüler nicht zu überfordern“, sagte Bildungsexpertin Heike Franzen. Kein Verständnis zeigt Franzen dafür, dass der Plan noch in diesem Jahr in den Grundschulen umgesetzt werden soll.

Autor: Peter Höver

shz.de 20.01.2015
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Einige Kommentare zum SHZ-Bericht (auch auf FB gab es zu diesem Bericht eine Flut an Kommentaren!):

01. | Hans-Ulrich Post | 21.01.2015 | 14:24 Uhr
...Hin und wieder gibt es einen Papa und eine Mama...

Jetzt soll es also in Schleswig-Holstein genauso los gehen wie in Baden-Württemberg und in Niedersachsen! Einführung neuer "Bildungspläne" durch die kalte Küche. Hier geht es um die Abschaffung der Familie als Keimzelle der Gesellschaft!
Kaum ist ein ganz bisschen Gras über die Pädophilen-Geschichte der Grünen-Partei gewachsen, da geht es schon wieder los! Warum muss ein Schwulen- und Lesbenverband (die vertreten 1 - 2 % der Bevölkerung!) die "Federführung" über einen Aktionsplan an allgemein bildenden Schulen haben? Das ist ein interessenverband! Hier geht es um Ideologie und nicht das Interesse der Kinder!
Der entscheidende Satz in dem Artikel:

Auf welcher Grundlage das Unterrichtsmaterial aktuell diskutiert wird, wollte der Sprecher des Ministeriums nicht mitteilen. Der Prozess sei „in Arbeit“.

Transparenz: Fehlanzeige! In Baden-Württemberg lief es genauso. Großdemonstrationen und Online-Petionen mit 200.000(!) Unterschriften wurden einfach vom Tisch gewischt!

Das Ziel der rot-rot-grünen Ideologen: Das (durch Abschaffung der Familie) bindungslose Individuum ist besser form- und lenkbar! So entsteht eine neue Gesellschaft. Und wo fängt man mit dem Formen und Lenken am besten an ...?
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Wenn das nicht geradezu nach direkter Demokratie ruft! Nur durch Volksentscheide können wir so etwas verhindern!
02. | Eric Leifson | 21.01.2015 | 00:28 Uhr
@D. Nerdler | 20.01.2015 | 19:21 Uhr

"Gibt es eine Pädophilenlobby?"

Ja, und zwar mehr als Sie denken können (und üblicherweise wollen) wollen!
Die zuletzt hochgespielten, dann allseits abgewiegelten "Fälle" -jenseits der gern vergessenen St.-Pöltener-Schule (ach Du lieber Katholizismus) - sind derzeit, last but not least: Prince Andrew, Bill Clinton, nicht zu vergessen Monsignore Berlusconi...

Sagt Ihnen das etwas?
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05. | D. Nerdler | 20.01.2015 | 19:21 Uhr
die im Dunkeln sieht man nicht...

Gibt es eine Pädofilen-Lobby? Nur dann wäre die ersehnte sexuelle Vielfalt komplett erreichbar sein.
Bei soviel Unterrichtsausfall gibt es wichtigere Lernziele.

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eingetragen von Kevin Kraus am 19.01.2015 um 21.42

„In Schulen ist unter jungen Menschen muslimischen Glaubens eine nennenswerte Bereitschaft vorhanden, terroristische Gewalttaten im Namen des Islam zu verteidigen“, warnt Gronau.

Schleswig-Holstein
Fahnder nehmen Salafisten ins Visier
Von Bastian Modrow |
19.01.2015 07:00 Uhr

Nach dem Terror in Paris sind die Sicherheitsvorkehrungen auch in Schleswig-Holstein deutlich verschärft worden. Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen gibt es im Norden laut Verfassungsschutz-Chef Dieter Büddefeld nicht. Große Sorgen bereitet der Polizei aber, dass radikale Islamisten gezielt an sozialen Brennpunkten im Land versuchen, Nachwuchs zu rekrutieren.
[...]

Kiel. Vereitelte Anschläge in Belgien, Razzien und Festnahmen mutmaßlicher Terroristen in Niedersachsen und Berlin: Die Szene radikaler Salafisten ist in Aufruhr. Polizei und Verfassungsschutz rüsten international auf – auch in Schleswig-Holstein. Lücken bei der Überwachung wie in Frankreich soll es nicht geben. „Wir haben im Zusammenhang mit Ausreisefällen und deren Gefährdungspotenzial intern Personal verschoben“, sagt Büddefeld – und meint die verschärfte Beobachtung radikaler Islamisten, die bereit wären, sich am „militärischen Dschihad in Syrien zu beteiligen oder sich bereits dort befinden“.

230 Männer und Frauen gehören in Schleswig-Holstein zur salafistischen Szene. 50 bis 60 davon werden dem dschihadistischen Spektrum zugerechnet – sie nimmt der Verfassungsschutz besonders ins Visier. Dies werde „mit großer Sorgfalt“ betrieben, sagt Büddefeld. Er betont aber auch: „Wir müssen uns bewusst machen, dass Anschläge wie in Paris nicht eine neue Qualität der Bedrohung darstellen, sondern eine Realisierung einer bestehenden Gefahrenlage sind, die schon seit Jahren besteht.“

Salafisten-Schwerpunkte sind Kiel, Neumünster, Lübeck und Pinneberg. Hier beobachten die Ermittler eine besorgniserregende Entwicklung bei der Radikalisierung junger Menschen. Anwerbeversuche fänden nicht mehr nur in Internetforen oder in von Salafisten dominierten Moscheen statt, radikale Islamisten seien gezielt an sozialen Brennpunkten unterwegs. „Bevorzugtes Klientel sind junge Männer aus sozial prekären Verhältnissen“, sagt Torsten Gronau, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. Es handele sich um junge Menschen, „die bisher wenig Anerkennung erhalten haben, über einen eher geringen Bildungsstand verfügen und entsprechend besonders empfänglich für Salafisten sind“. Ein Wachstum dieser Szene muss nach Ansicht von Polizei und Verfassungsschutz durch Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen verhindert werden. Islamische Gemeinden und Moscheevereine hätten dabei eine zentrale Rolle zu spielen. „In Schulen ist unter jungen Menschen muslimischen Glaubens eine nennenswerte Bereitschaft vorhanden, terroristische Gewalttaten im Namen des Islam zu verteidigen“, warnt Gronau.

Kurzfristig sei die Polizei in der Lage, auf die Terrorbedrohung zu reagieren, sagt Karl-Hermann Rehr von der Gewerkschaft der Polizei. Mittel- und langfristige Aufträge könnten aber nur erledigt werden, wenn andere Aufgaben vernachlässigt würden.

kn-online 19.01.2015


eingetragen von Kevin Kraus am 15.01.2015 um 01.17

14. Januar 2015, 19:23 Uhr

"Charlie Hebdo"-Anschlag
Schüler stören Gedenkveranstaltungen

17 Tote in Paris? Etliche Schüler in Frankreich geben sich unbeeindruckt. Sie stören Schweigeminuten an ihren Schulen und verherrlichen Terrorismus - Lehrer meldeten mehr als 200 Vorfälle. Auch deutsche Schüler benehmen sich daneben.


Mit Gedenkveranstaltungen und Schweigeminuten haben auch die französischen Schulen auf den Terror reagiert. Bei der Anschlagsserie von drei Islamisten waren in der vergangenen Woche in und um Paris 17 Menschen getötet worden. Doch statt der Opfer zu gedenken, provozierten zahlreiche Schüler lieber: Sie störten die Gedenkminuten, machten sich durch lautes Summen bemerkbar oder bekundeten offen Sympathie mit den Terroranschlägen.

Seit der Anschlagsserie gab es in den Schulen des Landes 200 solcher Vorfälle, teilte die französische Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem am Mittwoch im Parlament mit. 40-mal sei dabei auch die Polizei oder die Justiz eingeschaltet worden; zum Teil habe es sich, so die Ministerin, um "Verherrlichung des Terrorismus" gehandelt. Eines der erschreckendsten Beispiele: "Ich lege dich mit der Kalaschnikow um", soll ein Schüler in Lille während der Schweigeminute zu seiner Lehrerin gesagt haben.

Gemeldet wurden nach Angaben des Bildungsministeriums nur die Vorfälle, die nicht in der Klasse selbst geregelt werden konnten. Die Zahlen seien daher nur die Spitze des Eisbergs: Lehrer und Schulleiter hätten in vielen Klassen seit den Anschlägen mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Renitente Schüler, resignierte Lehrer

So hatten sich in einer Schule in Seine Saint Denis vier Fünftel der Schüler schlicht geweigert, an der schulischen Gedenkveranstaltung teilzunehmen, berichtet der "Figaro". In einer anderen Schule in Roubaix störten die 400 Schüler die Stille mit lautem Summen. Betroffen seien vor allem Schulen in Gebieten mit starken sozialen Spannungen, berichten Lehrer. Manche von ihnen wollten deshalb die Schweigeminuten von vornherein ausfallen lassen, gibt ein Ethik-Lehrer in Essonne zu: "Es ist hier unmöglich, eine Debatte darüber anzufangen."

Die französische Regierung dagegen will die Schulen stärker in die Pflicht nehmen, um Grundwerte des französischen Staates wie Meinungsfreiheit und die Trennung von Staat und Kirche zu vermitteln. Die Bildungsministerin empfing deshalb Lehrer, Schüler und Elternvertreter, um die Störungen zu thematisieren.

Probleme auch an deutschen Schulen

Auch in Deutschland gab es offenbar harsche Äußerungen von Schülern. Eine Lehrerin aus Bremen berichtete SPIEGEL ONLINE über das Gespräch mit ihrer 10. Klasse zu den Attentaten in Frankreich: "Ich war entsetzt, erschrocken, echt erschüttert, niemals in meinem langen Lehrerleben habe ich derartiges erlebt." Mehrfach hätten Schüler Sätze gesagt wie: "Die haben unseren Propheten beleidigt!" Arme seien hochgeworfen worden, es sei laut geworden in der Klasse, eine Schülerin hätte gerufen: "Sie (die Ermordeten) haben es nicht anders verdient!"

Die Lehrerin zeigt sich ob dieser Reaktionen ratlos: "Ich frage mich", schreibt sie, "wie kann ein/e junge/r Kollegin/Kollege mit solch einer Situation fertig werden? Hier ist neues, anderes Wissen erforderlich, auch Wissen über den Islam und demokratisches, politisches Bewusstsein und schließlich auch und vielleicht vor allem Training der eigenen Persönlichkeit in Richtung besonderer Besonnenheit, Klarheit, aber auch Mut und Stärke."


vgu/him/lgr/afp

http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/charlie-hebdo-anschlaege-schueler-in-frankreich-stoeren-gedenkminuten-a-1013015.html


eingetragen von Kevin Kraus am 09.01.2015 um 16.14

http://www.tagesspiegel.de/politik/familienpolitik-krippenwahn/11192946.html

Familienpolitik - Krippenwahn
07.01.2015 00:00 Uhr

von Christine Brinck

Der Staat, schreibt Rainer Stadler in seinem Buch über das "Märchen vom Segen der Ganztagsbetreuung", maßt sich an, der bessere Erzieher unserer Kinder zu sein. Eine Rezension

Ab dem 1. August 2013 haben Eltern erstmals einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für ihre ein- bis dreijährigen Kinder. - Foto: dpa

Im Jahre 2002 sorgte der gerade zum Generalsekretär der SPD gewählte Olaf Scholz mit seiner Einlassung für einen Eklat, die SPD müsse durch entsprechende Kinder- und Familienpolitik „die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern“. Ein Aufschrei ging durch die Republik, Bischof Karl Lehmann nannte das „zynisch und rücksichtslos“ gegenüber den Familien. Verstörte Eltern fragten: Aber Überflugrechte haben wir schon noch, oder? Zwölf Jahre später ist die Verstaatlichung der Kindheit, insbesondere der Kleinkindheit, gut vorangekommen und Ideologen, Feministen und Familien- und Wirtschaftspolitiker sind einträchtig der Meinung, dass Ganztagsbetreuung eine fabelhafte Sache ist. Wer anderes formuliert oder gar fordert, gilt als hoffnungslos rückwärtsgewandt.

Das Kind als Hindernis

Nun hat sich aber doch mal wieder einer gefunden, Rainer Stadler. Ein Mann, ein Vater zweier Kinder, ein Journalist der „SZ“, der kaum als Rechtsausleger bekannt ist, entlarvt „das Märchen vom Segen der Ganztagsbetreuung“ erfrischend und faktenstark als ein solches. Kinderärzte, Bindungsforscher, Psychiater und Kinderpsychologen wissen es längst, aber Personalvorstände, Politiker jeder Couleur und Verbandsmenschen wissen es besser. Für sie ist klar: Je früher in die Krippe, desto besser. Rainer Stadler schreibt in seiner Streitschrift, „dass die Bedürfnisse des Marktes höher bewertet werden als die der Familien“, die der Kinder erst gar nicht angesprochen werden.

Was ist in diesen zwölf Jahren passiert, dass der zügige Ausbau der Ganztagsbetreuung als das Nonplusultra der Kindererziehung betrachtet wird? Zuallererst haben die Fans der Ganztagsbetreuung eine grandiose Informationspolitik betrieben, die eine schlichte Kosten-Nutzen-Idee „der Öffentlichkeit als modern, sozial und gerecht“ verkauft hat und „als Meilenstein auf dem Weg zur echten Gleichberechtigung“. Nur klingen die frühen Einlassungen etwa Bert Rürups von einer „Notwendigkeit der Mobilisierung der sogenannten stillen Reserve, Frauen mit kleinen Kindern“ oder aus dem Koalitionsvertrag von 2005 „Kinder dürfen nicht länger ein Hindernis für Beruf und Karriere sein“ weniger sozial und mitmenschlich als eben kosten-nutzen-orientiert.

Das Kind als Hindernis auch noch schriftlich festzuhalten – nichts könnte das Zerstörerische an der neuen Familienpolitik, das Stadler im Untertitel brandmarkt, besser vorführen. Es geht um die Ökonomie, die Kinder sind da im Wege, und die Familie, die sich um diese kleine Menschen selber kümmern will, ist nicht mehr als eine brachliegende Reserve für den Arbeitsmarkt. „Der Staat maßt sich an“, schreibt Stadler, „der bessere Erzieher unserer Kinder zu sein.“

Er belegt das mit Ursula von der Leyens Aufforderung, „Kinder so früh wie möglich in die Welt zu schicken, denn ein Kind brauche mehr Anregungen und Impulse, als die Mutter allein ihnen geben kann“. Abgesehen davon, dass Leyens viele Kinder auf einem Gehöft mit Ponys und Kindermädchen groß wurden, ist die Unfähigkeit der Mütter, ihren Kindern Anregungen zu vermitteln, historisch großer Unfug. Wie es überhaupt ein beliebtes Spiel der Krippenbefürworter ist, die Unfähigkeit von Müttern durch die alkoholisierte, fernsehende Prekariatsmutter mit vier Kindern von vier Vätern zu belegen. Stadler hält ihnen Howard Gardners Verdikt vor, „dass ein Kind in den ersten vier Jahren beiläufig von seinen Eltern mehr lernt als in der gesamten Schulzeit“.

„Bindung kommt vor Bildung“


Wenn wir von Krippen reden, reden wir von Aufbewahrungs- und Betreuungsorten für sehr kleine Kinder, heute durchaus auch schon halbjährigen Kindern. Die gehören nicht „in die Welt“, sondern auf den Schoß ihrer Mutter. Babys brauchen zunächst nur die vertrauten Allernächsten, um sicher gebunden zu sein und sich dann mit etwa zwei oder drei Jahren auf in die Welt zu machen. „Bindung kommt vor Bildung“, notiert der Bindungsforscher Karl-Heinz Brisch.

Man sollte Stadlers Streitschrift jedem Politiker und jedem Personaler, der die „stille Reserve“ von Müttern mit kleinen Kindern in die Arbeit zurücklocken will, zur Pflichtlektüre geben. Vielleicht würde dann mancher nicht von hoher Warte die Segnungen der Ganztagsbetreuung besingen, sondern nach dem Wohlbefinden der kleinsten Kinder fragen. Schließlich sollen weder die Mütter noch die Familienpolitiker in die Krippe, sondern Babys, Krabbel- und Kleinkinder. Von den Bedürfnissen dieser „unproduktiven“ Gruppe der Gesellschaft wird noch weniger geredet als von denen der Alten.

Nun ist es nicht so, dass Stadler sich hier irgendein Unbehagen von der Seele schreibt. Es gibt handfeste (meist staatlich geförderte) Forschung bereits aus den 80er Jahren – oft aus den USA, mit Titeln wie „Infant Day Care: Cause for Concern?“ von Jay Belsky oder die Stanford-Studie „How much is too much?“, die sich mit der Dauer des Aufenthalts in Krippen auseinandersetzt. Auch die berühmte NICHD-Studie zur Betreuung kleiner Kinder förderte zutage, dass Kinder unter 15 Monaten durchaus Schaden durch Ganztagsbetreuung nehmen können. Die Quebec-Studie bestätigte, dass „bei Krippenkindern in Kanada vermehrt Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Aggressivität diagnostiziert“ wurde.

Rainer Stadler: Vater Mutter Staat. Das Märchen vom Segen der Ganztagsbetreuung – Wie Politik und Wirtschaft die Familie zerstören. Ludwig Verlag, München 2014. 272 Seiten, 19,99... - Ludwig

Kinder sind unsere Zukunft, heißt es wohlfeil. Auch sind sie kostbar, so kostbar freilich, dass der Staat sie nicht allein den Eltern überlassen mag. Aus der Krippennotwendigkeit für einen kleinen Teil der Kleinkinder ist schnell ein Krippenwahn geworden. Freilich ziehen immer noch viele uneinsichtige Eltern ihre Kleinsten am liebsten zu Hause groß. „Ein Kleinkind darf – außer in außergewöhnlichen Umständen – nicht von seiner Mutter getrennt werden“, zitiert Stadler aus der „UN-Erklärung der Rechte des Kindes“. Kleine Kinder brauchen Zeit, Familien brauchen Zeit. Stadler schreibt: „Kinder dürfen kein Hindernis für Beruf und Karriere sein, sagt die Bundesregierung.“ Umgekehrt wird für ihn ein Schuh draus:

„Beruf und Karriere dürfen kein Hindernis für Kinder sein.“

Die Autorin ist Erziehungswissenschaftlerin und Autorin von „Mütterkriege – Werden unsere Kinder verstaatlicht?“ (Herder, 2007).

Rainer Stadler: Vater Mutter Staat. Das Märchen vom Segen der Ganztagsbetreuung – Wie Politik und Wirtschaft die Familie zerstören.

Ludwig Verlag, München 2014. 272 Seiten, 19,99 Euro.

http://www.tagesspiegel.de/politik/familienpolitik-krippenwahn/11192946.html


eingetragen von Kevin Kraus am 01.01.2015 um 22.02

http://www.derwesten.de/politik/deutsche-geschichte-macht-im-unterricht-probleme-id10178427.html

Schule und Zuwanderung
Deutsche Geschichte macht im Unterricht Probleme

26.12.2014 | 17:01 Uhr

[Foto] Mitten in der Geschichte: Schüler besichtigen das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Foto: dpa

Geschichtslehrer in NRW müssen sich stärker als früher auf ethnisch gemischte Klassen einstellen und ihren Unterricht auf die Einwandererkinder abstimmen.

„Wir können Klassen, in denen jedes dritte Kind aus einer Zuwanderer-Familie stammt, nicht die deutsche Geschichte als gemeinsame Identität aufdrücken.“ Das sagte Peter Johannes Droste vom Landesverband der Geschichtslehrer.
Und auch NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) appelliert im WAZ-Interview an die Lehrer, die „Vielfalt in der Klasse“ als „wichtige Erfahrung“ zu vermitteln.

In vielen Schulen sitzen bereits heute türkische Kinder der dritten Generation neben Kindern von EU-Einwanderern und Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem Nahen Osten: Während die Deutschen im kommenden Jahr an den 25. Jahrestag der Wiedervereinigung und den 70. Jahrestag des Kriegsendes erinnern, sitzen in manchen Klassen Flüchtlingskinder, die frische eigene Kriegserlebnisse zu verarbeiten haben.

„Kein Thema darf grundsätzlich tabuisiert werden“

Das neue interkulturelle Lernen gelingt vielen Schulen bereits gut – auch wegen der wachsenden Zahl von Lehrern, die selbst aus Zuwandererfamilien stammen. „Wir dürfen aber auch nicht verschweigen“, räumt Droste ein, „dass es an einigen Stellen Probleme gibt: Es gibt Schulen, die das Thema ,Israel und Palästina’ weitgehend ausblenden, weil sie keine Konflikte schüren wollen mit Kindern, die im Elternhaus mit Sympathie für fundamentalistische Positionen aufwachsen.“ Löhrmann mahnt deshalb: Natürlich könnten Lehrer ihren Unterricht an die Zusammensetzung der Klasse anpassen – „aber kein Thema darf grundsätzlich tabuisiert werden“.

Die jüngste Initiative der Kultusminister für eine lebendige, vielfältige Erinnerungskultur, für den Besuch von Gedenkstätten und Erinnerungsorten, begrüßen die Geschichtslehrer in NRW – warnen aber vor falschen Hoffnungen: „Es reicht nicht, ab und zu Schock-Tourismus zu betreiben und zum Beispiel ein Konzentrationslager zu besuchen, wenn Geschichte im Alltag kaum noch eine Rolle spielt“, so Droste. „In vielen Familien wird zu Hause darüber einfach nicht mehr gesprochen.“ Junge Menschen schauten in die Zukunft. Es sei die Aufgabe der Geschichtslehrer, aber auch der Eltern, ihnen den Zugang zur Geschichte und zur eigenen Kultur nahezubringen.

Julia Emmrich


eingetragen von Kevin Kraus am 16.12.2014 um 11.48

Kommentar
Ulf B. Christen zur 100-Tage-Bilanz von Britta Ernst
Von Ulf B. Christen |
15.12.2014 20:58 Uhr

Schulministerin Britta Ernst hat einen Fehlstart hingelegt. Ihre 100-Tage-Bilanz wäre der richtige Anlass gewesen, um einige Fehler ihrer Vorgängerin Waltraud Wende zu korrigieren. Ernst hat die Chance zu einer solchen Kehrt-Wende vertan. Sie ist damit ab sofort mitverantwortlich für einige der überzogenen Bildungsreformen, die nachhaltig Schul-Unfrieden stiften.

Ein Beispiel ist die Anti-Noten-Verordnung. Natürlich gibt es auch Argumente dafür, Grundschüler nicht in die Schubladen eins bis sechs zu stecken. Wenn aber fast 90 Prozent der Grundschulen auf eine Kombination aus Noten- und Berichtszeugnis setzen, helfen pädagogische Durchhalteparolen nicht weiter. Dass die Ministerin die geplante Pro-Noten-Volksinitiative auch „mit Humor“ nimmt, könnte sich als schwere Fehlentscheidung erweisen. Womöglich bleibt Ernst das Lachen im Hals stecken.
Noch offenkundiger ist Korrekturbedarf bei der Inklusion,
insbesondere bei den von Wende & Co erfundenen Schulassistenten. Gut sieben Monate vor dem ersten Arbeitstag der Hilfskräfte ist unklar, wo die „helfenden Hände“ zupacken sollen. Ernst sollte das zeitnah klären oder das Millionen-Vorhaben abblasen. Das Geld ließe sich sinnvoller verwenden.
Überdenken sollte die Ministerin auch ihr erstes eigenes Projekt, den Schul-Tüv. Seine Beerdigung vor fünf Jahren glich einem Freudenfest. Einzige Trauergäste waren die Reformtheoretiker des IQSH, also just des Instituts, das jetzt mit der Wiederbelebung des totgeglaubten Kontrollsystems betraut ist.

http://www.kn-online.de/Lokales/Meinung/Ulf-B.-Christen-zur-100-Tage-Bilanz-von-Britta-Ernst


http://lists.elternverein-sh.de/mailman/listinfo/eltern_in_sh
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eingetragen von Kevin Kraus am 11.12.2014 um 13.54

URL: http://bildungsklick.de/pm/92812/das-ist-alarmismus-auf-der-basis-unzureichender-datensaetze/
Pressemeldung von: Deutscher Lehrerverband (DL)

"Das ist Alarmismus auf der Basis unzureichender Datensätze"

Lehrerverband zum neuen Chancenspiegel der Bertelsmann Stiftung:


Berlin, 11.12.2014

Der Deutsche Lehrerverband hat die jüngste Bildungsstudie der Bertelsmann Stiftung kritisiert.

Wörtlich sagte Verbandspräsident Josef Kraus dazu: "Was die Bertelsmann Stiftung hier publiziert, ist teilweise nicht seriös. Zum Beispiel wärmt diese Studie zu erheblichen Teilen Daten auf, die längst diskutiert wurden. Außerdem erfasst die Bertelsmann-Studie bei der Analyse der sozialen Hintergründe von Schülern nicht, dass sich das deutsche Bildungswesen durch eine ausgesprochene vertikale Durchlässigkeit auszeichnet. Auf jeden Abschluss gibt es einen Anschluss. Die Studie dagegen legt Schulleistungsstudien zugrunde, in denen sich die ausgeprägte vertikale Durchlässigkeit des deutschen Schulsystems z.B. über die zweiten Bildungswege nicht abbildet.

Die tatsächlichen Bildungsbiographien erheblicher Schüleranteile kommen somit nicht zum Tragen. Rund die Hälfte aller Studierberechtigten hat kein Gymnasium besucht, sondern den Weg zur Studierberechtigung auf anderen Wegen erworben. Unter diesen jungen Leuten sind Kinder aus nicht akademischen Haushalten sogar stark vertreten.

Man kann der Bertelsmann Stiftung den Vorwurf nicht ersparen, dass sie die Karte der Bildungsgerechtigkeit spielt, im Endeffekt mit ihrem Alarmismus aber Bildungswege außerhalb des Gymnasiums und den ganzen Bereich anspruchsvoller beruflicher Bildung implizit als minderwertig diskreditiert."



URL: http://bildungsklick.de/pm/92805/informationswert-des-chancenspiegels-sehr-gering/

Pressemeldung von: Deutscher Philologenverband (DPhV)

"Informationswert des Chancenspiegels sehr gering"

Chancenspiegel nicht geeignet, Qualitätsaussagen über Bildungssysteme der Länder zu treffen!


Berlin, 11.12.2014

Anlässlich der Vorstellung des neuen Chancenspiegels der Bertelsmann-Stiftung bezweifelte der DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger erneut die Aussagekraft und die Konzeption der Studie. Kriterien und Methodik seien höchst umstritten, so der Verbandschef in Berlin. Insbesondere sei der Versuch, regionale Unterschiede bei der Bildungsbeteiligung und bei Drop-out-Quoten direkt dem jeweiligen Schulangebot zuzuschreiben, unsinnig.
"Der Chancenspiegel spiegelt nicht die Chancengerechtigkeit bzw. Chancenungerechtigkeit wider, sondern er spiegelt nur etwas vor, nämlich einen objektiven Bewertungsmaßstab für die Bildungssysteme der Länder zu haben. Das ist aber trotz eines beeindruckenden Tabellen- und Diagrammaufwands nicht der Fall!", ergänzte der Verbandschef.

B>Meidinger verwies darauf, dass beispielsweise Abiturquoten nichts über die jeweilige Studierfähigkeit aussagten. Beispielsweise unterschlage die Bertelsmann-Stiftung, dass Abiturienten aus verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedliche Erfolgsquoten bei Studienabschlüssen aufwiesen. Auch sage die Höhe der Inklusionsquote gar nichts darüber aus, wie intensiv und erfolgreich Kinder mit Behinderungen in den jeweiligen Bundesländern gefördert würden. .

Deshalb, so der Verbandsvorsitzende, sei der tatsächliche Informationswert der jeweils neuen Auflage des Chancenspiegels sehr gering.


eingetragen von Kevin Kraus am 05.12.2014 um 18.53

Schleswig-Holstein
Notenfreie Grundschule gescheitert
Von Ulf B. Christen |
05.12.2014 07:00 Uhr

Die Einführung der notenfreien Grundschule in Schleswig-Holstein ist gescheitert. Nach einer Umfrage des Bildungsministeriums haben fast 90 Prozent der Grundschulen beschlossen, ihre Schüler weiter zu benoten. Nur gut zehn Prozent der Schulen setzen auf Berichtszeugnisse. Die CDU forderte Schulministerin Britta Ernst (SPD) auf, die Anti-Noten-Verordnung ihrer Vorgängerin Waltraud Wende aufzuheben.

Kiel
. „Die Schulen haben die Möglichkeit der eigenverantwortlichen Entscheidung genutzt“, sagte die Sprecherin des Bildungsministeriums, Patricia Zimnik. Befragt wurden in den vergangenen Wochen alle 482 Grundschulen oder Grundschulteile. Nur 65 Schulen (13,5 Prozent) folgten der Anti-Noten-Verordnung und stiegen auf Berichtszeugnisse (Kompetenzraster) um. In den anderen 417 Grundschulen beschloss die Schulkonferenz, in der Klasse vier und teils auch Klasse drei weiterhin Noten zu geben.
„Klarer kann die Ablehnung nicht ausfallen“, sagte die CDU-Bildungspolitikerin Heike Franzen. „Schulministerin Ernst muss die Anti-Noten-Verordnung umgehend aufheben“, forderte Franzen. „Ich kann SPD, Grüne und SSW nur davor warnen, ihren Kurs gegen den Willen von Eltern, Schülern und Lehrkräften weiter fortzusetzen.“

Von dem klaren Pro-Noten-Ergebnis wurde auch das Ministerium überrascht. Ex-Ministerin Waltraud Wende hatte stets darauf verwiesen, dass eine Mehrheit der Bildungswissenschaftler Noten als demotivierend ablehnt. [...]

http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Landespolitik/Schleswig-Holstein-Notenfreie-Grundschule-gescheitert
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Kommentar
Ulf B. Christen zu Notenzeugnissen in Grundschulen
Von Ulf B. Christen |
05.12.2014 07:14 Uhr

Der Kampf um die Schulnoten ist entschieden. Die übergroße Mehrheit der Grundschulen hält an Ziffernzeugnissen fest und das gegen den ausdrücklichen Wunsch des Bildungsministeriums. Dieses klare Ergebnis ist eine schallende Ohrfeige für die frühere Schulministerin Waltraud Wende und für die Kuschelpädagogen von SPD, Grünen und SSW.

Die Reformtheoretiker wollten Schleswig-Holstein über Nacht zum Anti-Noten-Land Nummer eins in Deutschland machen und sind damit in der Schulpraxis zu Recht kläglich gescheitert.


Diese Botschaft ist bei Wendes Nachfolgerin Britta Ernst offenbar noch nicht angekommen. Die neue Ministerin lehnt eine Kurskorrektur bisher ab. Sie verschenkt damit leichtfertig die Chance, Wendes Irrweg zu beenden, zu einer mehrheitsfähigen Bildungspolitik zurückzukehren und so zumindest ein bisschen Schulfrieden zu stiften.
Dabei liegt der Kompromiss im Notenkampf auf dem Tisch. Viele Grundschulen favorisieren eine Kombination aus Noten und Kompetenzraster. Noten, damit die Eltern wissen, wo ihr Kind steht. Und Raster, um Stärken und Schwächen eines Schülers deutlich zu machen.

Britta Ernst sollte sich an die Spitze dieser Bewegung setzen. Tut sie es nicht, droht ihr wie Wende ein Desaster. CDU und FDP wollen ab Januar fleißig Stimmen für verbindliche Kombi-Zeugnisse sammeln und dürften dafür eine klare Mehrheit erhalten. Es ist also höchste Zeit, den verlorenen Kampf gegen Noten zu beenden und das rot-grüne-blaue Reformhandtuch zu werfen.


http://www.kn-online.de/Lokales/Meinung/Kommentar-von-Ulf-B.-Christen-zu-Notenzeugnissen-in-Grundschulen


eingetragen von Kevin Kraus am 01.12.2014 um 09.17

Philosoph über das Bildungssystem

„Wissenschaft ist nicht das Einzige“

Wir sind dem „Akademisierungswahn“ erlegen, sagt der Philosoph Julian Nida-Rümelin. Er warnt davor, Abitur und Studium allein als Statussymbole zu sehen.

taz: Herr Nida-Rümelin, warum haben Sie sich 1975 für ein Studium entschieden?

Julian Nida-Rümelin:
Wenn es mir jedenfalls ums Geldverdienen gegangen wäre, dann hätte ich einen anderen Beruf gewählt als Philosophieprofessor. Wir hatten vor Kurzem ein Treffen unseres Abiturjahrgangs. Und stellten fest, dass die beiden, die das Abitur nicht geschafft haben, unterdessen am meisten verdienen.

Warum wollten Sie studieren?

Ich habe auch andere Dinge erwogen. Ich wollte ursprünglich, wie mein Vater und Großvater Künstler werden. Für ein Studium habe ich mich dann entschieden, weil ich glaubte, das entspricht meinen Begabungen und meinen Interessen am besten. Meine Hauptbegabung, Mathematik, habe ich gar nicht studiert.

Weshalb nicht?

Weil man nicht unbedingt das machen muss, was einem am leichtesten fällt, sondern das, was einen am meisten interessiert.

Und der halben Million, die in diesem Jahr ihr Studium angefangen haben, sprechen Sie diese Vernunft ab?

Keineswegs, aber unter den 500.000 Studienanfängern sind viele, deren Interessen und Begabungen nicht auf Wissenschaft gerichtet sind. Wir haben jetzt einige Jahrzehnte der Bildungspropaganda gehabt nach dem Motto: Jeder, der irgend kann, sollte das Abitur machen und danach studieren. Das hat zur Folge, dass die Eltern inzwischen stärker massiven Druck ausüben, dass ihren Kindern das Abitur ermöglicht wird.
 
Und?

Viele Kinder haben offensichtlich große Probleme, diesen Schulabschluss zu schaffen, und geraten am Ende auf einen Bildungsweg, der ihnen nicht liegt.

Haben Sie einen Beleg aus Ihrem universitären Alltag?

Die Qualität der Hausarbeiten hat sich geändert in den vergangenen Jahren. Manche Studierende kommen zu mir in die Sprechstunde und sagen: Ich habe nicht gewusst, dass Wissenschaft so eine große Rolle spielt im Studium.

Wovor haben Sie wirklich Angst? Dass das universitäre Niveau sinkt?

Der gegenwärtige Akademisierungstrend droht in der Tat sowohl die berufliche als auch die akademische Bildung zu beschädigen. Die berufliche, weil diese nur dann eine Zukunft hat, wenn in ihr das gesamte Begabungsspektrum vertreten ist und nicht nur die, die anderweitig gescheitert sind; und die akademische, weil sie ihren Wissenschaftsbezug verliert.

Sie aber fordern, dass weniger Menschen studieren. Sie sprechen sogar vom Akademisierungswahn.

Meine Kritik des Akademisierungswahns ist auch eine Kritik am akademischen Bildungsdünkel. Ich kann nicht erkennen, warum eine besondere Begabung, nämlich die der kognitiven Intelligenz, das Maß aller Dinge sein soll. Warum nicht genauso technische, handwerkliche, kaufmännische, soziale und ästhetische Kompetenzen wertgeschätzt werden. Das sollten wir ändern, und zwar schon in den allgemein bildenden Schulen.

Sollten die Hochschulen nicht vielmehr noch stärker geöffnet werden für Menschen, die den üblichen Qualifikationsweg über das Abitur nicht gehen?

In der Tat, die Hochschulen sollten allen, die die entsprechenden Fähigkeiten und Interessen mitbringen, offen stehen. Ich bin für ein durchlässigeres Bildungssystem, als das, das wir gegenwärtig haben, ich bin gegen Sortierung von Neunjährigen, ich habe mich in dem vorausgegangenen Buch zur Philosophie einer humanen Bildung sogar zum Erschrecken mancher gegen ein selektives Bildungssystem ausgesprochen.

Was ich aber kritisiere, ist die irrige Vorstellung, dass die Erhöhung der Akademikerquote ein Beitrag zu sozialer Mobilität ist. Großbritannien etwa hat eine doppelt so hohe Akademikerquote wie Deutschland. Nun raten Sie mal, welches Land ein deutlich höheres Maß an sozialer Mobilität aufweist?

Sagen Sie es uns!

Natürlich ist es Deutschland. Weil man hier bislang zur Mittelschicht gehören kann, ohne studiert zu haben. Das ändert sich gerade durch das, was ich Akademisierungswahn nenne.

Sie könnten ebenso gut fordern: Gleicher Lohn für alle.

Das tue ich. Ich finde es schlicht erschreckend, dass eine Erzieherin in einer Krippe die Stadt München als Wohnort sich de facto nicht leisten kann. Die Vergütung des öffentlichen Dienstes ist ein Skandal. Ich kann nicht einsehen, weshalb eine Altenpflegerin mit einer fünfjährigen Ausbildung nicht genauso viel verdienen kann wie ein Akademiker.

Weil sich dann niemand mehr die Altenpflege leisten kann?

Unsere Gesellschaft kann sich vor allem den Pflege- und Betreuungsnotstand nicht leisten, der sich abzeichnet.

Ist es nicht vielmehr so, dass das Abitur ein Kernbestand der Mittelschichtsreligion geworden ist?

Das ist genau das, was ich kritisiere. Eine verfestigte Bildungsideologie, bei der man sagt, das Statussymbol meiner Schicht ist nicht mehr der Stern auf der Autohaube, sondern dass alle meine Kinder Abitur haben. Das ist eine Fehlentwicklung und geht im Übrigen an den sozialen Realitäten völlig vorbei. Absolventen der Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften in Deutschland haben im Schnitt ein niedrigeres Monatseinkommen als Handwerker und Techniker.

Müsste man nicht Elektriker mit Elektroingenieur vergleichen? Der verdient besser.

Sie glauben, Jugendliche sind immer schon auf einen Weg festgelegt? Viele schwanken, was ihr Berufs- und Lebensweg sein soll, ob sie Schreiner oder Kunsthistoriker werden wollen. Und da geht es nicht nur um Verdienstmöglichkeiten.

Das Thema des Verdienstes haben Sie ins Spiel gebracht.

Weil das ein wichtiger Teil der Propaganda ist. Studiert nur, dann verdient ihr eine Million mehr im Leben. Eine gefährliche und nachweislich falsche Botschaft.

Akademiker haben ja ihre Kinder, zumindest in der Bundesrepublik, schon immer überwiegend auf die Uni geschickt.

Zutreffend ist, dass der Anteil von Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund an den Universitäten, aber auch in den Vorständen von Unternehmen viel zu niedrig ist. Da ist auch das Bildungssystem gefordert. Integration wird man aber nicht dadurch fördern, dass man das duale System der beruflichen Bildung abwrackt – im Gegenteil, das hat eine stärkere Integrationswirkung als eine Universität.

So argumentieren auch Konservative: Das Bildungsniveau ist runtergegangen, die Leute sind kaum in der Lage, Proseminare zu bestehen. Eigentlich ist der Bachelor kaum mehr als ein klassisches Abitur von früher. Worauf wollen Sie hinaus?

Ich denke, die verschiedenen Studiengänge an den Universitäten sollten ihre eigenen Aufnahmeprüfungen etablieren, um zu verhindern, dass Menschen, die für dieses Studium nicht das Engagement, die Interessen und die Begabungen mitbringen, diesen falschen Weg gehen. Und warum gehen die Kinder in den Gymnasien nicht in Handwerksbetriebe und schauen sich das mal an. Ein wachsender Teil will mit dem Abitur nicht unbedingt studieren. Die Folge des aktuellen Akademisierungswahns sind steigende Abbrecherquoten. 48 Prozent der Studienanfänger in den Ingenieurwissenschaften brechen unterdessen ab.

Man könnte aber auch sagen: Nicht die Leute sind falsch – wenn die Hälfte es nicht schafft, machen die Universitären vieles falsch.

Sicher ist das auch richtig, aber die beliebte Methode „Senkt weiter die Standards“ geht nicht auf. Ich sage: Lasst die Qualitätsstandards bestehen und sorgt dafür, dass nicht ein wachsender Anteil von Studierenden die für sie offenkundig falsche Entscheidung trifft. Wer sich mit höherer Mathematik schwertut, aber ein Gespür für technische Vorgänge und ein Interesse daran hat, der ist im Ingenieurstudium an einer TU nicht gut aufgehoben. Dem ginge es an einer Fachhochschule oder auch im dualen System besser, und wenn dann auch eine Meisterprüfung avisiert wird, sind die beruflichen Perspektiven vergleichbar gut.

Also wenn der Schreiner partout studieren will?

Kann er – nach der Meisterprüfung – und soll er, wenn er das Interesse und die Fähigkeiten dazu mitbringt.

Als Philosoph müssten es Sie doch freuen, wenn auch der Schreiner in seinem Werkstoffstudium mal was über Hegel oder Nussbaum gehört hat.

Ja, klar, deshalb soll es meines Erachtens ja mehr Allgemeinbildung geben – auch in der beruflichen Bildung. Da muss man die Berufsschulen stärken. Aber die Vorstellung, die müssten alle ein wissenschaftliches Studium absolvieren, ist grotesk. Das ist auch eine massive Überschätzung der Rolle von Wissenschaft. Sie ist wichtig, aber nicht das Einzige auf der Welt.

http://www.taz.de/!150331/


eingetragen von Kevin Kraus am 21.11.2014 um 15.23

German.CHINA.ORG.CN
Britischer Bildungsbeamter plädiert für chinesische Unterrichtsmethode

Ein britischer Bildungsbeamter hat die Grundschulen in seinem Land aufgerufen, zur traditionellen Methode des "Frontalunterrichts". zurückzukehren, um den Erfolg in China zu reproduzieren, wie die Daily Mail am Sonntag berichtete.

Die Methode, bei der ein Lehrer frontal die Klasse als Ganze unterrichtet, sei viel effektiver als das moderne Schüler-zentrierte Lernen, wie der Staatsminister für Schulen im britischen Bildungsamt, Nick Gibb, sagte. Er plädierte dafür, dass Schulen in ganz England die Methode des "Frontalunterrichts" übernehmen, insbesondere im Fach Mathematik und in den Naturwissenschaften.

Die Methode des "Frontalunterrichts" wurde hauptsächlich in Großbritannien bis zu den 1950er Jahren angewendet. Danach galt die Methode als autoritär und wurde durch den Schüler-zentrierten Ansatz ersetzt. Unter dem neuen System wurden Schüler motiviert, Erkenntnisse in ihrem eigenen Tempo zu "entdecken", häufig in Kleingruppen, wobei der Lehrer ihnen Unterstützung anbietet.

Die Methode des "Frontalunterrichts" hat sich in China als populär und effektiv erwiesen. In den chinesischen Grundschulen sitzen die Schüler in Tischreihen vor dem Lehrer und der Tafel. Videos haben gezeigt, dass der Lehrer mit der gesamten Klasse 72 Prozent der Zeit in chinesischen Klassen interagiert, verglichen mit nur 25 Prozent in England. Forschungen zeigen, dass Kinder in China bis zu 30 Prozent höhere Punkte in Mathe als britische Schüler in demselben Alter erzielen.

Da Shanghais Schüler die besten Leistungen im Programm für Internationale Schülerbewertung, veranstaltet von der Organisation für Wirtschaftskooperation und -entwicklung, zeigten, wurden im September sechzig von Chinas besten Mathelehrern aus Shanghai an ausgewählte britische Schulen eingeladen, um ihre Fähigkeiten weiterzugeben, in dem Bestreben, den Standard in Großbritannien zu heben, während einige britische Lehrer nach Shanghai flogen, um über Lehrmethoden in China zu lernen.

http://german.china.org.cn/culture/txt/2014-11/18/content_34080736.htm


eingetragen von Kevin Kraus am 14.11.2014 um 05.42

shz.de
Pädophilie-Debatte : Nord-Grüne haben Vergangenheit aufgearbeitet


Grünen-Forderungen nach Straffreiheit für pädophile Handlungen gab es auch in Schleswig-Holstein. Einen entsprechenden Beschluss auf Landesebene gab es aber nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe.

Kiel | Pädophile Forderungen hat es in der Vergangenheit auch bei den Grünen in Schleswig-Holstein gegeben. Nach Erkenntnissen einer Arbeitsgruppe des Landesverbands spielte das Thema Pädosexualität in den Debatten und archivierten Dokumenten aber allenfalls eine marginale Rolle. „Die Forderungen nach Straffreiheit für pädophile Handlungen, wie sie nach unserem jetzigen Kenntnisstand gelegentlich auch in unserem Landesverband formuliert wurden, sind völlig indiskutabel“, sagte die zur Arbeitsgruppe gehörende Landesvorsitzende Ruth Kastner am Dienstag bei der Vorstellung der Ergebnisse. Die Grünen lehnten derlei Forderungen entschieden ab und distanzierten sich davon, sagte Kastner.

Weil die Partei wegen ihres früheren Umgangs mit Pädophilen-Gruppen in der Kritik stand, hatten die Nord-Grünen bereits Ende vergangenen Jahres die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit zu diesem Thema angeschoben. Am Mittwoch wollen die Grünen-Bundesvorsitzende Simone Peter und der Leiter des Instituts für Demokratieforschung der Uni Göttingen in Berlin die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe vorstellen. Sie ging Vorwürfen nach, die Partei habe in den 1980er Jahren pädophile Aktivisten unterstützt.

Auf Landesebene gab es nach derzeitigem Kenntnisstand keinen Beschluss, der die Forderung nach Straffreiheit für einvernehmlichen Sex mit Schutzbefohlenen und Kindern unterstützte. Allerdings stießen die Grünen bei ihren Recherchen auf ein Diskussionspapier der Arbeitsgruppe Schwule und Lesben, das an das gedruckte Landtagswahlprogramm 1987 angehängt worden war. Titel: „Schwule und Lesben - für sexuelle Gleichberechtigung“.

Darin wurde nach Kastners Angaben mit verschleiernden und nebulösen Formulierungen für eine Abschaffung der Altersschutzgrenzen im Sexualstrafrecht plädiert. Demnach sollte einvernehmlich alles erlaubt sein, da auch das Kind und der Jugendliche das Recht auf Verwirklichung ihrer Sexualität mit einem Erwachsenen hätten. Nach Angaben der Grünen waren diese eindeutig der pädosexuellen-Szene zuzuordnende Formulierungen aber ausdrücklich nicht Bestandteil des verabschiedeten Programms.

Warum das gedruckte Programm das Diskussionspapier enthielt, können sich die Grünen noch nicht erklären. „Das ist ein dubioser Vorgang“, sagte Grünensprecherin Claudia Jacob. Der Verfasser des Textes war später Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion. 2002 wurden auf seinem Dienstcomputer kinderpornografische Bilder gefunden. Er wurde danach umgehend entlassen und verließ die Partei.
[...]
Der Aufarbeitungsprozess der Partei gehe weiter.
shz.de 11.11.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 10.11.2014 um 10.17

Krippenausbau in Deutschland - Gebt den Eltern das Kommando

Der Staat lässt nicht nach in seinem Eifer, Krippen zu bauen. Das wird als bildungspolitischer Fortschritt gefeiert. Auch die Wirtschaft ist glücklich. Nur die Babys fragt keiner. Heute hat Familienministerin Manuela Schwesig zum Krippengipfel nach Berlin geladen.

06.11.2014, von Georg Meck

Der Krippenausbau in Deutschland kommt voran. Die Eltern sind glücklich, so tönt es allenthalben, und das Volk – zumindest dessen jüngster Teil – schlauer. Nur könnte alles noch viel schneller gehen. Und natürlich braucht es dazu noch mehr Geld vom Steuerzahler. Viel mehr Geld. „Alleine ein bundeseinheitlicher Personalschlüssel von einer Erzieherin auf vier Kinder kostet pro Jahr 1,6 Milliarden Euro“, sagt Familienministerin Manuela Schwesig (SPD). „Wir müssen darüber reden, was zur Qualität gehört und wie wir es bezahlen.“ Teurer wird es in jedem Fall, dabei gibt der Staat im Haushalt 2015 schon so viel Geld für Betriebskosten der Kitas aus wie noch nie.

Am Donnerstag nun ist Krippengipfel in Berlin. Offiziell nennt sich die Veranstaltung Bund-Länder-Konferenz, vereinbart werden soll erstmals ein gemeinsamer Fahrplan für die „Qualitätsentwicklung“ in den Kitas. Geladen hat Ministerin Schwesig. Gefeiert wird eine Zahl, über die Zeitgeist und Politik sich verständigt haben, sie als Triumph zu deuten: Der Anteil der Kinder unter drei Jahren, die außer Haus betreut werden, hat sich binnen sieben Jahren verdoppelt. Im Osten verbringt jedes zweite Kleinkind, im Westen jedes vierte den Tag oder zumindest mehrere Stunden getrennt von den Eltern – ein radikaler Wandel, allgemein gerühmt als Befreiung junger Familien sowie als bildungspolitischer Fortschritt.

Kinder sind unsere Zukunft, schallt es durchs Land. Kinder sind wichtig, Kinder sind kostbar. So kostbar, dass die Verantwortung dafür nicht dem Einzelnen überlassen werden darf? Der Staat muss es richten, drauf hat sich die herrschende Meinung geeinigt, zugespitzt ausgedrückt: Familienfreundlich ist, was die Familie ersetzt. Das Kind in der Krippe ermöglicht den Eltern Karrieren (was die unbedingt begrüßen) und macht den Nachwuchs klüger: „Bei vielen Kindern verdoppelt sich sogar die Chance, später ein Gymnasium besuchen zu können“, ist als Erkenntnis von Ministerin Schwesig überliefert.

Vater Staat übernimmt die Macht in den Familien


Das Planziel von 800.000 Krippenplätzen in Deutschland ist zum Greifen nahe, nur an der politischen Erziehung der Eltern hapert es. Immer noch hat eine Mehrheit ihre Kleinsten lieber daheim als in die Krippe. Wer es so hält, muss damit rechnen, Sätze wie diesen zu hören: „Keine Mutter kann ihrem Kind das bieten, was eine Krippe bietet.“ Der Ausspruch wird einer sozialdemokratischen Staatssekretärin in Rheinland-Pfalz zugeschrieben. In der Debatte um das Betreuungsgeld, vulgo „Herdprämie“, trat offen zu tage, unter welchem Generalverdacht Eltern heute stehen, als die Grünen-Politikerin Sylvia Löhrmann klagte, „das Aufdecken familiärer Gewalt“ werde durch „Heim- und Herdprämien schwieriger“.

Gegen diese Haltung regt sich nun Widerstand: Wertkonservative treffen sich mit Staatsskeptikern aus dem linken Milieu im Protest gegen das, was sie als „Krippenwahn“ bezeichnen. Wenn die Siedlungen mit jungen Familien sich tagsüber leeren, nirgendwo mehr Geschrei zu hören ist, weil alle Babys auswärts untergebracht sind, läuft etwas falsch im Land, dachte der Münchner Autor Rainer Stadler – selbst Vater zweier Kinder, politisch eher links verortet – und hat ein leidenschaftliches Buch gegen die „Machtübernahme des Staates in den Familien“ geschrieben. „Vater Mutter Staat“ (eben im Ludwig-Verlag erschienen) liest sich wie eine Kampfschrift gegen „das Märchen vom Segen der Ganztagsbetreuung“.

Ähnlich scharf attackiert der Kinderarzt Herbert Renz-Polster, Wissenschaftler an der Heidelberger Universität und vierfacher Vater, den „Belagerungsring“ um das Kleinkind. „Die Kindheit ist unantastbar“ heißt sein neues Buch (Beltz-Verlag), in dem er die Eltern auffordert, das Recht auf Erziehung zurückzufordern.

[...]

faz.net 06.11.2014


eingetragen von Kevin Kraus am 05.11.2014 um 13.45

shz.de

Rekrutierung verhindern : Schulen in SH wappnen sich gegen Salafisten

vom 2. November 2014
Aus der Redaktion des Flensburger Tageblatts

Experten suchen Strategien gegen religiösen Extremismus. Ein Frühwarnsystem soll islamistische Anwerbe-Versuche verhindern.

Kronshagen/Kiel | Die Schulen im Land wappnen sich gegen Anwerbeversuche von Salafisten und islamistisch motiviertes Mobbing. Am Dienstag berät im Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen (IQSH) in Kronshagen erstmals eine Expertenrunde, wie sich Strategien für den Umgang mit religiösem Extremismus unter Jugendlichen entwickeln lassen. Beteiligt sind das Bildungsministerium, Schulräte, Polizei und Verfassungsschutz, der Rat für Kriminalitätsverhütung, der Arbeitskreis Kinder- und Jugendschutz sowie Vertreter aus der Lehrerfortbildung. Zu den Zielen gehört eine Art Frühwarnsystem gegen dschihadistische Nachwuchssuche.

Wachgerüttelt hat das Bildungsministerium offenbar eine Kieler Schule, die hatte dringenden Unterstützungsbedarf signalisiert. Ministeriumssprecher Thomas Schunck tut sich schwer, von einem regelrechten Anwerbe-Fall zu sprechen. „Es gab dort ein paar Beobachtungen, die das Lehrerkollegium dazu veranlasst haben, Rat zu suchen.“ Kurzfristig kam es daraufhin allein für Angehörige dieser Schule zu einem Seminar. Aus Bremen wurde ein Spezialist geholt, der mit dem Bundesamt für Flüchtlinge zusammenarbeitet. „Was wir jetzt vorhaben, besitzt einen großen Prophylaxe-Anteil“, sagt Schunck. Heißt: Man möchte die Lehrer für den Fall rüsten, dass da etwas kommt.

Das Landeskriminalamt (LKA) weiß von „einigen wenigen Fällen“, in denen es in Schleswig-Holstein Rekrutierungsversuche von Jugendlichen durch Salafisten gab. Allerdings hätten sich diese außerhalb von Schulen abgespielt, so Behördensprecher Uwe Keller. Darüber hinaus seien indes „in sehr wenigen Fällen Sachverhalte bekannt geworden, in denen die religiöse Prägung von Schülern zu Störungen im Schulbetrieb geführt hat“. Dabei hätten Schüler versucht, auf Klassenkameraden religiösen Einfluss zu nehmen. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass Mädchen mit muslimischem Hintergrund bedrängt werden, wenn sie keinen Schleier tragen oder am Schwimmunterricht teilnehmen.

Wachsamkeit gegenüber einer extremen islamistischen Beeinflussung Heranwachsender ist offenbar besonders in Lübeck, Neumünster, Kiel und Pinneberg geboten. Diese Städte nennt die Polizei als Schwerpunkte der salafistischen Szene in Schleswig-Holstein.
Dem Personenkreis gehören landesweit laut Verfassungsschutz gut 200 Menschen an, „diverse davon im jugendlichen Alter“. Schließlich spreche die salafistische Ideologie vornehmlich jüngere Leute an, unterstreicht LKA-Sprecher Keller. Im Fokus der Dschihadisten stünden Jugendliche ohne familiären und sozialen Halt. Diese Zielgruppe gilt für ein einfaches Weltbild und ein neues, ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl als besonders empfänglich.

Ein weiterer Indikator, wie sehr das Thema Pädagogen unter den Nägeln brennt, kommt von der Hermann-Ehlers-Akademie in Kiel. Die bietet am 24. November ein Seminar mit dem Titel „Salafismus und religiöses Mobbing als Herausforderung des Schulalltags“ an – speziell für Lehrkräfte und vom IQSH als Fortbildungsveranstaltung anerkannt. „Das Seminar ist dermaßen überbucht, dass wir schon einen zweiten Termin angesetzt haben – der auch schon fast voll ist“, berichtet Studienleiter Volker Matthée. „Das zeigt, dass das offenkundig ein Thema an den Schulen auch in Schleswig-Holstein ist.“

Die Lehrer-Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt die Initiative des Landes, ein Konzept für den Umgang mit salafistischen Tendenzen auf den Weg zu bringen. „Wir können davor nicht die Augen verschließen“, sagt Geschäftsführer Bernd Schauer. Er hofft nicht nur auf einen Leitfaden und Fortbildungsangebote. Noch wichtiger ist Schauer eine Liste mit Experten, die Lehrern bei kritischen Beobachtungen umgehend verständigen und um Rat fragen können.

„Wir wollen uns am 4. November erstmal sortieren und gucken, wer an welcher Stelle sein Knowhow in ein Konzept einbringen kann“, erklärt IQSH-Sprecherin Petra Haars. „Es ist ein erster Baustein dessen, was wir im Land vorhaben.“

Autor: Frank Jung
http://www.shz.de/schleswig-holstein/meldungen/schulen-in-sh-wappnen-sich-gegen-salafisten-id8086046.html


eingetragen von Kevin Kraus am 04.11.2014 um 15.24

Presseerklärung
Philologenverband Schleswig-Holstein
Muhliusstraße 65, 24103 Kiel

22% - Unterirdischer Zustimmungswert
für Schulpolitik von SPD, Grünen und SSW


– Siegmon: „Schönreden und Ignoranz erklärt irreparablen Vertrauensverlust“ –

„Die vernichtend hohe Ablehnung der Schulpolitik von SPD, Grünen und SSW, wie sie in der jüngsten NDR-Umfrage ermittelt wurde, überrascht mich überhaupt nicht“, stellte Helmut Siegmon, Vorsitzender des Philologenverbandes Schleswig-Holstein (PhV) nüchtern fest. Siegmon dazu: „Fast achtzig Prozent Ablehnung trotz, oder vielleicht gerade auch wegen des angeblich breitesten Bildungsdialogs, können die Vertreter der Küstenkoalition nicht einfach damit vom Tisch wischen, dass die Bürger die ´tolle` Bildungspolitik mit dem ´besten Schulgesetz` und der ´modernsten Lehrerbildung in Deutschland` noch nicht verstanden haben. Im Gegenteil: diese Haltung signalisiert einen Mangel an Respekt gegenüber den Bürgern sowie ein Schwinden an Realitätssinn und erklärt die rasante Erosion an Vertrauen in das politische Personal von Rot-Grün-Blau in Sachen Bildungspolitik.“

Der Pädagoge weiter: „In den Schulen und Lehrerzimmern spürt man schon lange, wer die unbezahlbare ideologiegeleitete Reformflut auszubaden hat: die Lehrerinnen und Lehrer, indem sie immer mehr unterrichtsfremde und strittige Aufgaben aufgedrückt bekommen, sowie die Schülerinnen und Schüler, deren Zukunftschancen auch deswegen durch einen verantwortungslos hohen Unterrichtsausfall aufs Spiel gesetzt werden.“

„Solange die SPD entsprechend der Beschlusslage ihrer Arbeitsgemeinschaft für Bildung AfB, die vielfältigen Weichenstellungen in Richtung ´Eine Schule für alle`/´Einheitsschule` gegen das Gymnasium gemeinsam und in blinder Gefolgschaft der Grünen und des SSW stur weiterverfolgt und die Öffentlichkeit über dieses tatsächliche Ziel mit Beschwichtigungsformeln im Unklaren lässt, solange wird die Wiedergewinnung von Vertrauen misslingen“, erläutert der PhV-Vorsitzende. „Die Bürger lassen sich mit dem monotonen Schönreden bildungspolitischer Fehlleistungen nicht mehr länger hinters Licht führen! Das ist die Botschaft, die SPD, Grüne und SSW bezüglich der dramatischen Ablehnung ihrer umstrittenen Schulpolitik alarmieren sollte“, erklärte Siegmon abschließend.

Helmut Siegmon
(1.Vorsitzender)

Jens Finger
(Pressesprecher)


http://www.phv-sh.de/aktuelles/pressemitteilungen/


eingetragen von Kevin Kraus am 28.10.2014 um 05.50

Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin
Philosoph, Mitglied der Akademie der Wissenschaften

Warum der Akademisierungswahn unser Bildungssystem zerstört
Veröffentlicht: 25/10/2014 14:53 CEST Aktualisiert: 25/10/2014 16:34 CEST

Unser Bildungssystem befindet sich in einer Krise: Die Reformanstrengungen der letzten zwei Jahrzehnte haben zweifellos manches verbessert, zugleich waren sie jedoch nicht von einer kulturellen Leitidee getragen.
Sie verfolgten bescheidene Ziele, wie das der internationalen Anschlussfähigkeit und der Verbesserung der beruflichen Verwertbarkeit, und haben doch in eine tiefe Krise des Bildungssystems als Ganzes geführt.

Wenn meine Diagnose zutrifft, hängt das eine mit dem anderen zusammen: Gerade weil diese Bildungsreformen glaubten, ohne kulturelle Leitidee auskommen zu können, haben sie grundsätzliche Probleme heraufbeschworen, die nicht durch die Korrektur an der einen oder anderen Stelle behoben werden können, sondern nur durch einen Richtungswechsel.

Für einen solchen Richtungswechsel plädiert diese Schrift.

Ihr Titel, »Der Akademisierungswahn«, weckt Ressentiments. Als ich ihn zum ersten Mal verwendete, reagierte ich auf die immer gleichen Argumente einer unterdessen verfestigten Bildungsideologie.

Demnach könne es doch nur gut sein, wenn so viele Menschen wie möglich studieren, Bildung sei schließlich eine Investition in Produktivität und wirtschaftliches Wachstum. Zudem globalisiere sich der Arbeitsmarkt und Deutschland habe sich an internationalen Standards zu orientieren, um mithalten zu können.

Die Ansprüche an einzelne Berufe seien stetig gestiegen, was für eine Verlagerung der betreffenden Ausbildung an die Hochschulen spreche. Außerdem liege es doch auf der Hand, dass eine weiter steigende Studierendenquote wünschenswert ist, solange Akademiker mehr verdienen als Nichtakademiker. Auch die geringere Arbeitslosigkeit unter Akademikern wird als Argument für eine weiter steigende Studierendenquote vorgebracht.

Wir werden sehen, dass keines dieser Argumente bei genauerer Betrachtung haltbar ist. Dies zu erkennen erfordert weder übermäßige Intelligenz noch jahrelange Beschäftigung mit den Befunden der Bildungsforschung.

Umso überraschender ist, dass sich diese Argumente so hartnäckig halten. Darin liegt für mich die eigentliche Herausforderung: Eine attraktive Alternative aufzuzeigen, ein anderes, im Kern humanistisch und pragmatistisch geprägtes Bildungsverständnis zu Grunde zu legen und damit mehr Respekt vor Individualität und kultureller Vielfalt zu zeigen.

Die These des Akademisierungswahns lässt sich in folgender Weise ausdifferenzieren:

1. Es ist falsch, Jugendlichen zu suggerieren, dass sie auf ihrem Bildungsweg gescheitert sind, wenn sie nicht die Hochschulreife erreichen und dann ein Studium aufnehmen.
1.1. Es ist in Sonderheit falsch, die Tatsache zu kritisieren, dass sich ein Teil der Studienberechtigten für einen Ausbildungsberuf entscheidet.
1.2. Es ist falsch, die gestiegenen Abbrecherquoten pauschal als ein didaktisches Versagen der Hochschullehre zu interpretieren.

2. Der generelle Trend, immer mehr Berufsausbildungsgänge zu Hochschulstudiengängen umzubilden, ist falsch.
2.1. Das Bestreben, einen möglichst großen Anteil der Berufsausbildung an die Hochschulen zu verlagern, zeugt von mangelndem Respekt gegenüber der Qualität der beruflichen Bildung.
2.2. Auf diese Verlagerung sind die Universitäten und oft auch die Fachhochschulen nicht vorbereitet.
2.3. Die Akademisierung der beruflichen Bildung ist in der Regel mit einem Qualitätsverlust und nicht mit einem Qualitätsgewinn verbunden.

3. Die demografische Entwicklung lässt die Jahrgangsstärken jedenfalls für den überschaubaren Zeitraum der nächsten zwei Jahrzehnte sinken. Ein weiteres Anwachsen der Studierendenquote bedeutet daher in der Konsequenz ein - sicher unbeabsichtigtes - Abwracken der nichtakademischen Berufsbildung im dualen System.
3.1. Schon heute bestehen die größten Lücken im Arbeitskräfteangebot nicht im akademischen, sondern im nichtakademischen Sektor.
3.2. Nur wenn das gesamte Begabungsspektrum auch in nichtakademischen Berufen präsent bleibt, haben diese eine gute Zukunft.
3.3. Die Vorstellung, sozialer Aufstieg manifestiere sich in einer Abkehr vom Handwerklichen, Technischen und generell vom Praktischen, ist in vielen Kulturen der Welt aus erklärlichen historischen Gründen tief verankert. Und dies beeinflusst auch solche Kulturen, die aufgrund der zünftischen Tradition einen eigenen Handwerkerstolz, eine Hochschätzung des Haptischen, des Technischen, des Handwerklichen und Gestaltenden kennen. Dazu zählt - möglicherweise sogar an vorderster Stelle weltweit - der deutschsprachige Raum in Europa. Aber auch in Italien gibt es diese Tradition, was wenigstens zum Teil das hohe Niveau des verarbeitenden Gewerbes in Italien erklärt.

Eine zentrale Ursache des Akademisierungswahns der letzten Jahre ist der internationale Vergleich. Es lässt sich allerdings rasch feststellen, dass dieser regelmäßig in die Irre führt. So wird die Akademikerquote in den USA gerne mit über 40 % beziffert, während sie - bei Vergleich des Vergleichbaren - nach meiner Einschätzung im Sinne des deutschen Bildungssystems bei unter 10 % liegen dürfte.

Unterschiedliche Bildungssysteme haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Nichts liegt mir ferner, als zu behaupten, die spezifisch deutsche Bildungstradition, die wir gegenwärtig abwracken, sei anderen Bildungssystemen überlegen. Für Bildungschauvinismus besteht keinerlei Anlass.

Was ich aber kritisiere, ist die aktuelle Normierungstendenz, die Standardisierung und Verflachung unter dem Motto der Globalisierung und die damit zusammenhängende Tendenz, Chimären zu entwickeln, das heißt: nicht etwa das US-amerikanische Bildungssystem zu kopieren, sondern einzelne Teile daraus mit anderen Teilen zu kombinieren, ohne dass erkennbar wäre, wie das eine mit dem anderen passend gemacht werden könnte.

Ich wende mich mit dieser Schrift also nicht nur gegen eine falsch verstandene Bildungsglobalisierung, sondern auch gegen den verbreiteten Bildungseklektizismus.

Unterdessen zeichnet sich selbst bei der OECD ein vorsichtiger Kurswechsel ab. Er drückt sich zwar bislang nicht in einer Korrektur der bisherigen Empfehlungen aus, den tertiären Sektor, also den Anteil der Studierenden, besonders in Deutschland und Österreich, deutlich zu erhöhen, um internationale Standards zu erreichen.

Immerhin aber lobte die OECD das duale System in Deutschland mehrfach und regt seine Implementierung auch in anderen Ländern an. Den Gesetzen der Logik folgend müsste die OECD ihre bisherigen Empfehlungen korrigieren, denn das duale System hat bei Fortsetzung des jetzigen Akademisierungstrends keine Zukunft.

Besonders gefreut hat mich, dass diese Debatte am Ende sogar in die Koalitionsverhandlungen, an denen ich noch für einen anderen Bereich, nämlich die Kulturpolitik, teilgenommen hatte, Eingang fand:

»Die berufliche Bildung in Deutschland ist ein Erfolgsmodell und bietet vielen Menschen eine hervorragende Qualifizierung und damit einhergehende positive Karriere- und Lebenschancen. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung unseres künftigen Fachkräftebedarfs und Wohlstands. Die Koalition wird einen Schwerpunkt auf die Stärkung der beruflichen Bildung legen.« Später: »Wir wollen die duale Ausbildung stärken und modernisieren.«

Zur Zeit der Veröffentlichung des Interviews leitete ich die Grundwerte-Kommission der SPD (2009 - 2013), und schon von daher wurden meine Stellungnahmen mit großer Verwunderung aufgenommen.

War es nicht die SPD, die jahrelang für eine unbegrenzte Ausweitung des Hochschulzugangs eingetreten war und das Leistungsprinzip an den Schulen in Frage stellte? Hatten nicht die Konservativen dagegengehalten und vor einem Qualitätsverlust des Gymnasiums gewarnt?

Tatsächlich gab es diese parteipolitischen Frontstellungen vor allem in den 1970er Jahren, aber das ist lange her.

Seit Beginn dieses Jahrhunderts hat sich eine allumfassende Koalition gebildet, die den OECD-Standards oder das, was dafür gehalten wird, auch in Deutschland nacheifert.

Selbst die CSU in Bayern rühmt sich unterdessen der Verdoppelung des Jahrgangsanteils der Hochschulzugangsberechtigten innerhalb weniger Jahre. Die Auseinandersetzungen fokussierten seit Ende der 1990er Jahre zunehmend auf Strukturfragen und klammerten die Bildungsinhalte und die gesellschaftlichen und kulturellen Leitideen in auffälligem Gegensatz zu den Bildungsreformen Anfang des 19. Jahrhunderts, aber auch in den 1960er Jahren weitgehend aus.

Entgegen der Vermutung vieler Journalisten erfuhr ich aus allen Teilen des politischen Spektrums ein erstaunliches Maß an Zustimmung, aber auch gelegentlich deutliche Ablehnung - aus BDI und Grünen-Milieus kam die heftigste Kritik, der »bildungs-ökonomische Komplex« reagierte teilweise allergisch, aus dem Mittelstand, den Handwerkskammern, den Industrie- und Handelskammern, aus der IG Metall und beiden Volksparteien kam dagegen überwiegend Zustimmung.

Das Thema eignet sich einfach nicht für die übliche vordergründige Politisierung. Es ist nicht grundsätzlich konservativ, sich gegen eine weitere Akademisierung auszusprechen, und es ist nicht grundsätzlich progressiv, diese zu befürworten.

Nicht nur die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, sondern auch die Bildungsabteilung des Bundes Deutscher Industrie blieben ihrer bisherigen Linie treu und befürworten eine weitere Akademisierung15, obwohl im Jahre 2013 zum ersten Mal die Zahl derjenigen, die ein Studium aufnahmen, höher war als die Zahl derjenigen, die eine Lehre begannen.

Aber die Einsicht wächst, dass eine Fortsetzung des eingeschlagenen Pfades in der Tat schon bald in eine »Bildungskatastrophe« münden könnte. Diese Bildungskatastrophe bestünde dann nicht mehr darin, dass ein Großteil der Bevölkerung, insbesondere aus bildungsfernen Schichten, nur unzureichend gebildet wäre, wie Georg Picht 1964 zu Recht beklagte, sondern in einer umfassenden Dequalifizierung in beiden Bereichen, sowohl dem der beruflichen als auch dem der akademischen Bildung.

Das duale System aus staatlicher Berufsschule und Ausbildung im Unternehmen oder im Handwerksbetrieb würde kollabieren, die Verlagerung von nichtakademischen Ausbildungen an die Universitäten würde diese ihrer Praxisorientierung berauben.

Das Spezifikum eines wissenschaftlichen Studiums, nämlich die Forschungsorientierung, ginge verloren, und eine allgemeine oberflächliche Kompetenzorientierung würde Fachwissen generell entwerten. Einige Spitzenuniversitäten würden sich in der Forschung hervortun und wissenschaftliche Nachwuchskräfte heranbilden, während das Gros der Studierenden mit Wissenschaft nicht wirklich in Kontakt kommt: Kaum Bildung für die Vielen, Exzellenz für ganz Wenige.

Die privaten Angebote im Bildungssektor würden den Zusammenhang zwischen Geldbeutel der Eltern und eigenem Bildungserfolg verdichten und die seit den 1980er Jahren auch in Deutschland zunehmend erkennbare Bildungsklassengesellschaft verfestigen.

Die USA sind - entgegen ihrer Tradition - im Bildungswesen sozial noch selektiver als Deutschland. Das Vorbild würde, jedenfalls vor dem Hintergrund der deutschen und europäischen Bildungstradition, zum Albtraum.

Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland, das nach wie vor, anders als in fast allen übrigen westlichen Ländern, eine zentrale Rolle spielt, würde mangels geeigneter akademischer und nichtakademischer Fachkräfte ins Ausland abwandern. Made in Germany verlöre seinen Glanz.

Das 80-Millionen-Volk, das zusammen mit den USA (317 Mio. Einwohner) und China (1,34 Mrd. Einwohner) um den ersten Platz als Exportnation ringt, würde auf die mittleren Plätze abrutschen. Die deutsche Bildungs-Jeremiade hätte endlich Substanz.


Damit es nicht so weit kommt, ist eine neue Reformperspektive erforderlich, die Humanisierung und Leistungsanspruch, Differenzierung und gleiche Anerkennung, Globalisierung und Vielfalt verbindet.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Buch:

"Der Akademisierungswahn. Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung" von Julian Nida-Rümelin, Körber-Stiftung, 256 Seiten mit 5 Tabellen und 7 s/w-Abbildungen, Klappenbroschur | 13 x 20 cm
ISBN: 978-3-89684-161-2, 16,00 € (D)

huffingtonpost.de 25/10/2014


eingetragen von Kevin Kraus am 23.10.2014 um 20.43

Astrid Schulz an Eltern im SHEV

Der Philosoph Konrad Paul Liessmann im Interview
Bildung und Bildungsexperten: "Das schließt einander aus"


21.10.2014, 12:42 Uhr | t-online.de

Sogenannte Bildungsexperten, Medienschaffende, Politiker - alle fordern sie Reformen, wenn es um das Thema Bildung geht. Dabei wissen die meisten gar nicht, was Bildung eigentlich bedeutet, glaubt der österreichische Philosoph und Universitätsprofessor Konrad Paul Liessmann. Sein neues Buch "Geisterstunde - Die Praxis der Unbildung" ist eine Polemik, in der er scharfe Kritik am deutschen Bildungssystem übt - wie auch im Interview mit t-online.de.

t-online.de: "Geisterstunde" - was steckt hinter diesem Buchtitel? Warum beginnen Sie jedes Kapitel mit "Es ist gespenstisch"?


Konrad Paul Liessmann: Weil ich der Meinung bin, dass es im Bildungssystem Fehlentwicklungen gibt, die gespenstische Züge tragen. Diese Phänomene sind wie Geister, die auftauchen. Plötzlich kursieren Begriffe, die keiner mehr zu hinterfragen wagt: Inklusion, Individualisierung, Pisa, Bologna. Das Ganze wird dann in irgendeiner Schul-, Lehrplan- oder Studienreform umgesetzt und kurze Zeit später wieder revidiert. Das ist wie ein Spuk. Kaum ist es da, ist es schon wieder weg.
Denken Sie an die Debatte in Deutschland um G8/G9. Was war das für ein Geschrei. Dann macht man das, verunsichert Eltern und Schüler und kommt nach zwei oder drei Jahren darauf, das war doch nicht so toll. Dann kehren die einen wieder zu G9 zurück, die anderen bleiben dabei, die dritten versuchen vielleicht etwas ganz anderes. Das ist nichts Wirkliches mehr, nur noch Oberfläche. Ein gespenstisches Phänomen.

Wo liegt denn der Fehler? Sind die falschen Leute am Werk?

Medien, Bildungsexperten, Bildungspolitiker haben ganz verschiedene Vorstellungen davon, was falsch läuft. Jeder fordert schnell eine Reform. Das heißt, die Analyse ist schon einmal sehr ungenau und unausgegoren. Das Zweite ist, wir tendieren dazu, anlassbezogene Reformen zu machen: Da ist irgendwo der Fall eines Kindes oder einer Problemschule und schon glauben wir, wir müssen gleich eine große Reform machen. Anstatt erst zu versuchen - was ja das Vernünftige ist - im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten zu schauen, kann ich das lösen oder nicht. Reformen sind immer teurer als mit den vorhandenen Mitteln etwas zu verbessern. Und drittens: Ich glaube, wir können vor allem im Bildungssektor eine Reformgetriebenheit beobachten. Jeder Bildungspolitiker glaubt versagt zu haben, wenn er nicht irgendeine Reform umgesetzt oder zumindest verkündet hat. Das führt dann zu Hektik und kontraproduktiven Entwicklungen.

[...]

Die Bildungsexperten - brauchen wir die überhaupt?

Wir brauchen keine Bildungsexperten - wir brauchen Bildung. Man könnte auch sagen, wir brauchen gebildete Bildungsexperten, aber das schließt einander offenbar aus.

Das Interview führte Maria Magdalena Held.

Text vollständig bei t-online.de 21.10.2014


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