![]()
Forum (http://Rechtschreibung.com/Forum/index.php)
- Deutsch (http://Rechtschreibung.com/Forum/forumdisplay.php?forumid=64)
-- ä, ö, ü und ie (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=1553)
eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.10.2021 um 16.31
„Wändeltreppe“ 343 Ergebnisse
EFH_2_ Auflage.pdf - Architekturbüro Bernhard Hirche
http://architekt-b-hirche.de › pdf
Wändeltreppe, Einläufige. Treppe, Zweiläufige Treppe. LEICHTBAUWÄNDE OG. Planungs- und Nutzungsflexibel, nicht tragend. EG DECKE.
Fehlt nur noch „Wändelträppe“ wegen „trappeln“!
eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.09.2021 um 02.59
Nach Spiegels taz-Absolventin Valerie Höhne („Wer AfD wählt, wählt Nazis“, neues Bild als braves Blondchen) inszenieren sich die Grünen mit Baerbocks Clinton-Vergleich als Opfer:
Weder Olaf Scholz noch Armin Laschet traut man auch nur ein Quäntchen dessen zu, was Donald Trump über Hillary Clinton gesagt und getwittert hat. (10.09.21)Das Digitale Wörterbuch DWDS bezeichnet inzwischen das Jahrhunderte übliche „Quentchen“ (von der Gewichtseinheit „Quent“, „Quint“) nur noch als „Ungültige Schreibung“ – unter Berufung auf die Regeln der Ä-Reformisten und deren „volksetümologische“ Umfälschung seit 1996.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.03.2020 um 08.51
Pünktlich zum Frühlingsbeginn und mit dem ersten Sonnenstrahl erwachte der Nestbautrieb unserer Elster. Gestern pflückte sie Eschenholzzweige, die das Weiße Stengelbecherchen (Pilz) absterben ließ, heute flog sie mit einer langen Stange über das Haus. Ob sie das vorjährige Nest in der hohen Birke wieder instandsetzen will oder an anderer Stelle ein neues baut, habe ich noch nicht ausmachen können. Mit ihrem Partner hatte sie im und um den Garten herum überwintert. Im letzten Jahr machten sie sich zu zweit an die Arbeit.
Etymologien
Elster f. schwarz und weiß gefiederter Rabenvogel. Bereits ahd. und asächs. begegnet der Name in unterschiedlichen Formen. Nhd. Elster geht auf ahd. agalstra (10. Jh.), mhd. agelster, egelster zurück. Asächs. agastria, agistra (dem ahd. agastra, 10. Jh., entspricht) wird über mnd. (h)ēgester zu nordd. Häster, Heister; ferner wird ahd. agaza (Hs. 13. Jh.) bzw. dessen nichtbezeugte Nebenform *agiza zu schwäb. Hetze. ...
https://www.dwds.de/wb/Elster
Birke f. Laubbaum mit weißer Rinde, ahd. birka (9. Jh.), mit Sproßvokal ahd. biricha (11. Jh.), mhd. birke, birche, aengl. birce, bierce, engl. birch wie auch apreuß. berse sind (ursprünglich adjektivische) Bildungen mit i̯-Suffix zu ie. *bherəg̑ā, jener Form des Baumnamens, die sich in aengl. berc, beorc, anord. bjǫrk, schwed. björk und russ. berëza (берёза) fortsetzt; dazu mit anderer Ablautstufe und Stammbildung lat. farnus ‘Esche’ (als Übertragung) und aind. bhūrjáḥ ‘Birke’...
https://www.dwds.de/wb/Birke
Esche f. Laubbaum mit gefiederten Blättern, aus ahd. asca f. (Hs. 12. Jh.), mhd. mnd. esche f., mnl. essce f.; dazu als mask. ahd. asc (9. Jh.), mhd. asch, asächs. ask, nl. es, aengl. æsc, engl. ash, anord. askr, schwed. ask, germ. *aski- (oder *aska-?)...
https://www.dwds.de/wb/Esche
Elster und Esche zählen zu den Wörtern, die der Augstschen Ä-„Reform“ entgangen sind, anders als „behende“, „Stengel“ und „Stendelwurz“ – wegen des hier angeblich vordringlichen Quentchens Stammschreibung.
Den heutigen „Reformbedarf“ beweisen schon die althochdeutschen Eschenholzspeere:
„do lettun ſe ærıſt aſckım ſcrıtan ſcarpen ſcurım dat ın dem ſcıltım ſtont.“ (Hildebrandtslied)
eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.12.2018 um 19.47
Freundlicher Empfang für Saudi-Arabiens Thronfolger Mohammed bin Salman: Knapp zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi haben die Staats- und Regierungschefs den Kronprinzen in Buenos Aires auf der internationalen Bühne begrüßt. Und Mohammed bin Salman wirkte alles andere als isoliert. Fast schon überschwänglich fiel die Begrüßung zwischen dem Prinzen und Putin aus, die sich kumpelhaft in die Hände klatschten.
welt.de 30.11.2018 9:17
Putin gibt sich sportlich – geschlagen im Wettbewerb um den schönsten Meuchelmord. Religiöse Inbrunst bringt eben Spitzenleistungen. Und „überschwänglich“ statt „überschwenglich“ verringert die unkorrekte Assoziation von Politik mit Swingerclubs.
Geä. 2.12.18
eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.12.2017 um 20.02
Gräuliche Esssitten, gräuliches Schnäuzen
Welcher Reformverblödete erkennt noch den Witz?
SPIEGEL 2.12.2017 (ganz ernsthaft):1518 Martin Luther warnt vor dem Gebrauch der Gabel: „Teufelszeug“.Die Empfehlungen des Erasmus hörte ich schon 1965 von einer Werbe-Schallplatte der Firma WMF, leider unverkäuflich. Die Zitate wurden aufgelockert durch Musik der Luther-Zeit. Im Buch „Die deutsche Stadt. Band 13“ (2005) werden sie unreformiert mit dem richtigen „Schneuzen“ beschrieben.
1530 Erasmus von Rotterdam „Schnäuze dich nicht in das Tischtuch.“
Benimm dich bei Tisch und schnäuz dich gefälligst in die linke Hand, wenn Gäste da sind. Weil man mit der rechten Hand das Fleisch nimmt. Und piss nur gegen die Tapete, wenn schon abgeräumt ist.
1624 Hinweis für Offiziersanwärter im Elsass: „Spuck nicht in den (gemeinsamen) Teller.“
1714 Ein Manierenbuch empfiehlt: „Wirf nicht Knochen und Eierschalen oder Fruchtschalen auf den Boden.“
1861 Karl Marx rät zum Gebrauch von Besteck...
eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.07.2017 um 21.07
In einem Labyrinth aus Trümmern und meterhohen Schutthaufen schieben sich breite Militärjeeps und Panzer zwischen geborstenen Fassaden hindurch. Kein Haus blieb ohne tiefe Einschusslöcher. Ein gräulicher Film hat sich über die Stadt gelegt.
t-online.de 13.7.2017
eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.05.2017 um 08.21
„Platt” wurde vom französischen „plat“ („souliers plats“ La Fontaine) schon früh ins Plattdeutsche übernommen. Es stammt über das Vulgärlatein vom griechischen „platys“.
Die „Platitüde“ kam direkt aus dem Französischen in die hochdeutsche Bildungssprache – ergänzt um die Pünktchen als Aussprachehilfe (zur Unterscheidung von z.B. „Amplitude“). Die „Reformer“ wollen aber neben ihrer „Plattitüde“ nur noch das französische Original „platitude“, aber großgeschrieben, zulassen. Der Widerspruch zu „Etüde“, „Ouvertüre“ u.ä. stört einen Plattreformer nicht.
Warum aber nun nicht statt „Plateau“ auch „Platteau“? Oder noch besser, „Platto“ oder „Plattoh“? Die unreinlichen Ungereimtheiten sind nur an einer anderen Stelle unter den Teppich gekehrt worden.
Die Reformisten und die ihnen im Narrenzug folgenden Bildungspolitiker werden ihre „Plattitüde“ aus Eitelkeit nicht wieder hergeben wollen, denn sie können ja nichts falsch gemacht haben. Bis 1998 konnte man Plattheiten durch die ironisierende Falschschreibung „Plattitüde“ betonen. Jetzt ist das Platte und Falsche für „richtig“ erklärt worden – wie so oft in der „Reform“-Politik.
(Ergänzung zu Stegners „falschen“ Richtigschreibungen)
eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.04.2017 um 14.58
Focus berichtete am 24.4.2017
"Wir müssen an Gräueltaten erinnern, um zu verhindern, dass sie wieder geschehen", so Trump am Montag anlässlich des jährlichen Gedenktages zu den Massentötungen [an den Armeniern].Leserkommentare:Philipp Aescolab 25.04.2017„Greuel“ ist eine Parallelentwicklung neben „grauen“, aber nicht davon abgeleitet. Nach dem “Etymologischen Wörterbuch”:
Trump bleibt auch gegenüber seinem
Mitstreiter, dem Präsidenten Erdogan unberechenbar. Aber mich packt das Grauen, wenn man Greueltaten mit äu schreibt. Denn dieses Wort hat nichts mit der Farbe grau zu tun. Der Ursprung liegt im ndh. Wort greueln. Die jetzt meist anzutreffende Schreibweise ist ein berühmter Fehler in der Rechtschreibreform.
Roderick Rathmann 26.04.2017
Gräuel ist richtig
Nach der neuen deutschen Rechtschreibung ist "Gräueltat" richtig. Denn es kommt nicht von der Farbe grau sondern von dem Grauen. Mit "a". Aber das ist keine Katastrofe (ebenfalls neue deutsche Rechtschreibung).
focus.de 25.4.2017
Mhd. griuwel, griul(e), mnd. mnl. grūwel, nl. gruwel, nhd greueln; greulich, mhd. griu(we)lich
„Katastrofe“ ist aber (dank Zehetmair?) noch keine staatlich anerkannte „neue“ Rechtschreibung.
Nebenbei: „Eltern“ kommt nun wirklich von „alt“ und wurde doch nicht zu „Ältern“ reformiert. Erkennbar wird die hinterfotzige Taktik, bei „weichen“ Zielen „Reformbedarf“ zu erkennen, was man sich anderswo nicht getraut hat.
Als man 2006 zahllose Doppelschreibungen zuließ, hätte man auch den vernünftigen Rest der bewährten Rechtschreibung zulassen können. Aber man wollte die sichtbare Abschaffung der Tradition und hat dafür sogar den Volksentscheid vom 27. September 1998 annulliert.– Jetzt will man noch ganz anderes abschaffen: Keine Stimme den Demokratie-Simulanten im Kieler Landtag!
eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.01.2017 um 14.25
Neuregelung der deutschen Rechtschreibung 1992
Randnotizen beim Wiederlesen der Vorlage von 1992
[Th. Ickler 2005]:
„Vor allem die Fehler dienen als Begründung für eine Reform.“ (Bericht der taz vom 22.8.1992, nach dem Reformer Wolfgang Mentrup). Vgl. auch die Begründung der Änderung von daß zu das im Reformvorschlag von 1992, S. 133 u. ö.: Fehlerhäufigkeit als Motiv. Ministerin Ahnen irrte also im Spiegel-Interview 2004. [hier]
Dieselben Schweizer, die auch wieder im Rat für deutsche Rechtschreibung sitzen, schlugen damals vor, Häärchen, Sääle, Böötchen zu schreiben. Das war ihnen so wichtig, daß sie ein Minderheitsvotum zu Protokoll gaben.
Aktuelle Beispiele (S.S.):
Haarige Sache - Was halten Sie vom Achselhaar-Trend?
Die Zeiten, in denen Frauen penibel rasierte Achseln haben mussten, um als attraktiv zu gelten, scheinen – Gott sei Dank – wieder vorbei. Denn egal, ob man die Häärchen nun unästhetisch findet, ob sie einem schlicht egal sind oder ob man sie sogar mag, fest steht, dass jede Frau allein entscheidet, was sie für notwendig und ästhetisch hält.
bunte.de 1.9.2016
«250 Kinder kreieren eine Oper»
Matthijs Bunschoten wünscht sich strahlende Kinderaugen und volle Sääle bei den Aufführungen seines Jugendprojekts «Drachencamping».
zueriost.ch 15.1.2017
Verliebte Jungs
Marcus ist ein kreativer Geist, der auch nach Jahren noch sehr verknallt in seinen Ehemann ist
Marcus und Luke sind ein stylisches Päärchen. Und es ist immer toll, wenn kreative Geister auch über ihr eigenes Werk hinaus soviel Stil beweisen.
m-maenner.de 4.1.2017
Top 10 Rheinland:
Piwipper Böötchen
Die Fahrt in den Hafen der Ehe kann auf dem Piwipper Böötchen angetreten werden. Das Motorboot, das an Wochenenden zwischen Monheimer und Dormagener Rheinufer pendelt, kann für eine Trauung angemietet werden. Termine und Preise müssen mit dem Verein Piwipper Böötchen vereinbart werden.
rp-online.de 10.1.2017
Url noch befremdlicher: „piwipper-boeoetchen“.
Und dann schrieb mir noch eine Bekannte, ihre Freundin sei bei ihrer Hilfe für Flüchtlinge fürchterlich enttäuscht worden. Nun sei sie der Meinung, man solle die „am besten alle gleich wieder in ihr Böötchen setzen und zurückschicken“.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.12.2016 um 12.38
Im zweiten Teil des Videos sitzen beide Mädchen im schwarzen Ganzkörperschleier – jedoch mit unbedeckten Gesichtern – auf dem Schoß des Mannes, von dem im ersten Teil des Videos nur die Stimme zu hören war. Während arabischer Gesang eingeblendet wird, spricht er mit seinen Töchtern über Selbstmordattentate und bläut ihnen ein, keine Angst zu haben, da sie ja zu Gott gingen.
Das Video wurde von den islamistischen Rebellen offenbar gezielt verbreitet. Syrische Medien vermuten einen Zusammenhang zwischen den Mädchen im Video und einem Selbstmordattentat, das am 16. Dezember in Damaskus verübt wurde.
hpd 22.12.2016
Seit der Rechtschreib„reform“ können die Deutschen viel leichter über das Einbleuen schreiben. Der Milliardenaufwand hat sich gelohnt.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.12.2016 um 13.57
Nach Koransure 4:34 darf ein Moslem widerspenstige Ehefrauen verbleuen* und im Ehebett meiden. Der hochherzige Prophet erlaubte sich nur letzteres und soll verboten haben, beim Verbleuen sichtbare Spuren zu hinterlassen. Das reformiert mißhandelnde „Verbläuen“ wäre also unislamisch. Da solche Differenzierung im Arabischen fehlt, kommen immer wieder Verstöße vor:
Staats-TV gibt Schminktipps
für misshandelte Frauen
bild.de/fotos
In der Sendung „Sabahiyat“ zeigte eine gut gelaunte Visagistin anhand einer Frau, die als Gewaltopfer dargestellt wurde, wie sich ganz leicht Blutergüsse und blaue Augen mittels Schminke überdecken lassen können.
Gewalt gegen Frauen ist in Marokko nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) nach wie vor weit verbreitet.
BILD 29.11.2016
Weil’s hier noch nirgends gesammelt steht: bleuen 'schlagen', ahd. bliuwan (8. Jh.), mhd bliuwen, asächs. bleuwan, got. bliggwan 'schlagen' – hat nichts mit blaumachen zu tun.
Nachtrag: Siehe auch türkische amtliche Ehetips: spiegel.de 15.12.16
eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.08.2016 um 07.05
Wie Sonnenblumen der Sonne folgen
Wie die Bewegung konkret zustande kommt, untersuchten die Biologen durch Farbpunkte an den Stengeln. ... Es zeigte sich: Bei der Verfolgung der Sonne am Tag wächst die Ostseite des Stängels besonders stark. Nachts ist es dann hingegen umgekehrt:
wissenschaft.de 4.8.2016
Siehe dazu dies.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.01.2016 um 06.47
Deutsche Umlaute ä, ö und ü sterben in Zukunft aus
"Kannstema uber dem deutsch seine entwicklung eine diskusion fuhren?" – In ferner Zukunft dürfte dieser Satz bei Hütern deutscher Grammatik und Wortlehre keinen Unmut mehr erregen. Sprachforscher sagen die konsequente Kleinschreibung, neue Wortendungen und das Aussterben von Umlauten voraus.
Von Rochus Rademacher
Foto: pa Deutsche Sprache im Wandel - Forscher sehen es mit Gelassenheit.
Wie entwickelt sich unsere Sprache in Zukunft? Linguisten glauben es heute schon zu wissen und prognostizieren die stetige Kleinschreibung, neue Wortendungen und den Verlust von Umlauten. Derartige Tendenzen verrät dem Linguisten beispielsweise die Evolutionäre Spieltheorie, eine Computersimulation, die erfolgreiche Verhaltensmuster erklärt.
"In fast allen Sprachen gibt es die Vokale a, i und u", erklärt Wissenschaftsjournalistin Cornelia Varwig in einem Artikel in der Februar-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "bild der wissenschaft". Die Theorie zeige den Grund dafür: Bei der Verständigung seien i, ü und e leicht zu verwechseln.
Zu den bedrohten Buchstabenarten zählt Gerhard Jäger, Linguist an der Universität Tübingen, auch die seltenen deutschen Umlaute ä, ö und ü. Womöglich seien sie in 500 Jahren ausgestorben. Er begegnet dem Sprachwandel aber mit Gelassenheit: "Wie in der biologischen Evolution wird das weitergegeben, was sich bewährt - der Rest stirbt aus. Kino statt Lichtspieltheater, steckte statt stak – die Gemeinschaft fällt die Entscheidung ohne Absprache."
Es finde auch eine Durchmischung von Sprachen statt, die so genannte Kreolisierung, erklärt der Sprachforscher in "bild der wissenschaft". Entwicklungen wie in den USA kommen auch auf das Einwanderungsland Deutschland zu - wie generell das Englische den Experten als Fenster zur Zukunft dient: Die beiden germanischen Sprachen sind sich sehr ähnlich, doch das Englische verändert sich flinker.
Auf der Liste der aussterbenden Grammatikfeinheiten des Englischen stehen beispielsweise die unregelmäßigen Verben - die Zeitform des Past Tense wird überwiegend mit der Endung -ed gebildet. Den rund 170 starken Verben im Deutschen geht es wohl ebenso an den Kragen - "stehlen, stahl, gestohlen" ist eben schwieriger zu erlernen als ein regelkonformes "klauen, klaute, geklaut".
Jäger sieht den Wandel in vollem Gange: "Vor 50 Jahren verwendete man für das Imperfekt von backen noch buk, heute sagt man backte." In 300 Jahren werde es dafür eine neue Gruppe von Wortendungen geben, die Fragen zulässt wie "Kennstese?" statt "Kennst du sie?" oder "Willers?" statt "Will er es?". Auch wer zugunsten des Dativs den Genitiv vernachlässigt, geht in 50 Jahren ohne Tadel aus.
"An der Grammatik wird sich wenig ändern, doch der Wortschatz wird zahlreiche Wörter enthalten, die wir heute noch nicht kennen", skizziert Werner Scholze-Stubenrecht die Entwicklung. Der stellvertretende Leiter der Dudenredaktion in Mannheim beziffert die Zahl der Wörter, die jährlich in den Duden aufgenommen werden, mit 800.
2009 haben "Federbüchse" und "scharmieren" Platz gemacht für "Hybridauto" und "twittern". Unter den Neuankömmlingen sind 20 bis 40 Anglizismen, die meist auch englisch ausgesprochen werden. Den Deutschen fehlt die Fähigkeit oder der Wille, englische Wörter zu assimilieren, weil sie Freude am fremden Klang haben, konstatiert Jürgen Trabant, Professor für Europäische Mehrsprachigkeit an der Jacobs University in Bremen. "Baby" wird zunehmend also nicht mehr "Bebi" ausgesprochen, sondern mit dem Diphtong ei, und der Cent startet im Anlaut wohl eher mit s als z.
Kritisch sieht Trabant den breiten Strom an englischen Begriffen in Wirtschaft und Wissenschaft, für die keine deutschen Wörter mehr gesucht und ausprobiert werden. Diese Sprachbequemlichkeit hat beispielsweise Konsequenzen, wenn Kinder auf Wissenschaft neugierig gemacht werden sollen.
"Bei uns führt das zum hysterischen Englischlernen in den Kindergärten - ehrgeizige Eltern plagt die Sorge, ihr Kind werde sonst später nicht im Aufsichtsrat sitzen", kritisiert der Sprachexperte in "bild der wissenschaft". Trabant warnt, dass sich die Elite als eine "Kaste der Anderssprachigen" von der Gesellschaft absetze.
Die Generalverdächtigen Jugend und Internet sortieren die Experten dagegen als Vokabularverderber aus. So gelten beispielsweise "Kanaksprach" oder das "Kiezdeutsch", also der Dialekt des Deutschen mit Fremdwörtern aus dem Türkischen, als Teil der Jugendsprache, versichert Heike Wiese, Leiterin des Instituts für Germanistik an der Universität Potsdam.
Dieser Slang werde nur unter Freunden gesprochen, nicht mit Lehrern und Eltern. Außerdem verliert er sich nach der Adoleszenz. Und wenn einzelne Begriffe wie das türkische "Lan" für "junger Mann" oder das arabische "Wallah" ("bei Gott") für "echt, wirklich" den Wortschatz bereichern, so bleibt das eher die Ausnahme.
Die übrigen Wortschöpfungen der Jugend sind oft so kreativ, dass Wiese sie in ihrem Szenewörterbuch sammelt: "Münzmallorca" für Solarium oder "dönieren" für das Einnehmen eines Döner-Abendessens sind einfach trefflich und amüsant.
Selbst die verquaste Internet-Kommunikation und das SMSen werden in Schutz genommen: Die spaßige Anpassung des Deutschen für schnelles Schreiben setzt nämlich die präzise Kenntnis der Hochsprache voraus.
"Vielleicht werden wir die konsequente Kleinschreibung, die viele online praktizieren, irgendwann einmal in den Alltag übernehmen",*) sieht der Tübinger Linguist Jäger die Orthografie auf wackligen Beinen. Aber selbst die Engländer schreiben heute noch so, wie sie vor 300 Jahren gesprochen haben: Trotz allen Wandels erweisen sich Hochsprachen als stabil.
welt.de 22.1.2016
*) Das wäre ja die Erfüllung des Wunschtraumes der Schreibreformer durch die Hintertür. Deswegen war die kulturbanausische ss-Reform doch überhaupt inszeniert worden.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.01.2016 um 15.26
Von der Turteltaube bis zum Auerhahn... viele heutige Vogelarten zeigen teils aufwändiges Balzverhalten – doch gab es das vielleicht auch schon bei ihren Vorfahren, den Dinosauriern? Dafür haben US-Paläontologen nun buchstäblich markante Hinweise entdeckt: Kratzspuren ...
Bisher gab es nur indirekte Hinweise darauf, dass auch schon die Vorfahren der Vögel aufwendiges Paarungsverhalten zeigten.
wissenschaft.de 7.1.2016
Sauerierfährten sind auch an den fast senkrechten Sandsteinwänden in Barkhausen bei Osnabrück zu sehen – ein Beweis für die Notwendigkeit der alternativen Schreibung „aufwändig“.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.12.2015 um 09.40
Als ich in Hannover wohnte, gab es dort einen „Penner-Garbe-Weg“, der vielfach zu Fehlschlüssen führte. Zufällig sehe ich, daß man ihn „reformiert“ hat – wohl zu Recht:
GARBE, Wilhelm, *4.5.1859 Altwarmbüchen, gest. 10.12.1926 Hannover; Feldaufseher.
Maurer, Militärdienst, Kutscher bei der städt. Feuerwehr. 1890 Stadtfeldhüter in der Ohemarsch. Wohnte in einem kleinen Dienstgehöft zwischen Leine und Waterloostraße, war zum Pfänden unbeaufsichtigten Viehs berechtigt, wurde daher auf Plattdeutsch »Pänner Garbe« gerufen. Stadtbekannt, »ein Schrecken aller Lausbuben, Nachtschwärmer und Ruhestörer«. Pänner-Garbe-Weg um 1937 als Weg an der Leine entstanden. (Hann. biograph. Lexikon)
Die richtigen Penner residierten am Georgs-Platz. Meine damalige Tochter spendete dort des öfteren ihr Taschengeld, zum Mißvergnügen der Eltern. Sogar Post kam richtig an: „An den Penner ..., Georgs-Platz, 3. Bank rechts.“
eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.07.2015 um 11.18
Ungarischer Grenzzaun: Orbán ätzt gegen Flüchtlinge SPIEGEL ONLINE - Politik - 25.07.2015
Ungarn: Kulturbeauftragter hetzt gegen Schwule SPIEGEL ONLINE - Politik - 31.05.2014
Prof. Gerhard Augst hatte 1985 in seiner Reformwunschliste hätzen!
eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.07.2015 um 06.32
"Lieber im deutschen Gefängnis als in Freiheit in Syrien"
Erstmals hat sich ein deutscher Islamist und Syrien-Rückkehrer offen zu seiner Zeit als Kämpfer des Islamischen Staates (IS) geäußert. Der in Deutschland inhaftierte Mann wirft im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), NDR und WDR der Dschihadistenmiliz Gräueltaten und Paranoia vor - und berichtet von einer Art deutschen Führung der Terroristen.
[Fürs Staatsfernsehen unentbehrlich:] "Der Islamische Staat hat nichts mit dem Islam zu tun", so Ebrahim B.. Er sei fertig mit der IS-Miliz... Die Angst beim IS vor Spionen gleiche einer Paranoia. Wer in Verdacht gerate, Spion zu sein, werde "abgeschlachtet"... Er selbst sei kurzfristig selbst unter Verdacht geraten, weil er Mitglied der SPD ist. Deswegen sei er mit anderen Kämpfern zusammen in eine blutverschmierte Zelle gesperrt worden. Einer der Kämpfer sei brutal hingerichtet worden. Die Leiche und der abgetrennte Kopf seien als Warnsignal und zur Abschreckung für Verräter in die Zelle gebracht worden.
t-online.de 16.7.2015
Dank des besonders von der SPD geförderten Rechtschreibdschihads können ABC-Schützen die bisherigen „Greuel“ nun unheimlich erleichtert als „Gräuel“ erlernen.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.05.2015 um 04.25
... hat wieder eine Kolumne über die grandiosen Vorzüge der Rechtschreib„reform“ vom Stapel gelassen – diesmal über die wichtige Ä-Frage und die Augstsche Volksetümologie. Seltsamerweise habe ich den Text über die Adresse der Morgenpost gefunden. Prof. Ickler hat das Nötige bei sprachforschung.org schon gesagt. Aus Mangel an Zeit und Lust setze ich daher Schmachthagens Erguß nur leicht gekürzt hierher:
Deutschstunde
Irgendwie ist das alles ein wenig belämmert
Oder "belemmert"? Einige Leute haben die Stammangleichung der Rechtschreibreform bis heute nicht verdaut
Von Peter Schmachthagen schreibt hier wöchentlich über die Tücken der deutschen Sprache
"Mit Interesse und Vergnügen studiere ich Ihre Kolumne", schreibt Mathias K. "Was mir aber auffällt, ist, dass in vielen Artikeln Ihrer Zeitung die neue Rechtschreibung ignoriert wird. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich zum Beispiel aufwendig statt aufwändig gelesen habe. Resultiert das aus Unwissenheit, oder boykottieren viele Redakteure noch die Reform, was ich ungeheuerlich finden würde?" Ich darf den Leser beruhigen. Niemand in der Redaktion boykottiert die Rechtschreibreform...
Bis zur Reform schrieb man den Traum, der uns im Schlaf quält, wie "Alptraum" mit "p". Als im flachen Norden aufwachsender Schüler dachte ich, die Bezeichnung komme von den Alpen, die sich nachts wie ein Gebirge auf uns legten. Das war falsch. Das Wort kommt von dem Alb, einem im alten Volksglauben koboldhaftem, gespenstischem Wesen, das sich auf die Brust des Schlafenden setzt und bei ihm ein drückendes Gefühl der Angst hervorruft. Deshalb entschieden die Reformer, dass der "Alptraum" wie Albtraum mit "b" geschrieben werden müsse.
Leider wurde die Reform von 1996/99 im Jahr 2006 ihrerseits einer (überflüssigen) Reform der Reform unterzogen, die viele alte Schreibweisen wieder aufleben ließ, ohne die neuen für ungültig zu erklären. Die Zahl der fakultativen Schreibweisen nahm in beängstigender Weise zu. Seitdem darf man sich wieder mit einem Alptraum im Bett wälzen. Der Duden empfiehlt jedoch den Albtraum. Die Gämse (früher: Gemse) hat das "a" mit Umlaut immerhin über die Reform der Reform gerettet. Angeblich sagen die Bayern Gams zu dem Tier. Auch die Wörter Bändel (früher: Bendel), behände (behende), einbläuen (einbleuen), Gräuel (Greuel), schnäuzen (schneuzen) und Stängel (Stengel) haben mit der Reform eine Stammangleichung erfahren und werden heute so und nur so geschrieben (zumal die alte, etymologische Schreibweise keineswegs einleuchtender war). Der Trommelschlägel bekommt jetzt ein "ä", beim Schlegel als Rehkeule bleibt's hingegen beim "e". Auf die Barrikaden trieb es 1999 die Reformgegner, als belämmert nicht mehr wie "belemmert" buchstabiert werden sollte. Schließlich habe das Wort nicht das Geringste mit dem Lamm zu tun! Nein, nicht mit dem Lamm, aber mit lahm.
morgenpost.de 12.5.2015
eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.02.2015 um 07.52
Auch die Milchstraße enthält die unidentifizierte Dunkle Materie, die 85 Prozent der Masse des Universums ausmachen soll:
Das internationale Wissenschaftlerteam um Fabio Iocco vom ICTP South American Institute for Fundamental Research in São Paulo hat in einer aufwändigen Sammelaktion eine große Zahl der aktuellsten verfügbaren Daten über die Rotationsgeschwindigkeiten verschiedener interstellarer Objekte wie Gaswolken und Sternhaufen zusammengetragen und aus diesen Daten eine so_genannte Rotationskurve für das Innere der Milchstraße erstellt.
spektrum.de 17.2.2015
... Tatsächlich besteht das Universum zu fast 27 Prozent aus anziehender Dunkler Materie und zu rund siebzig Prozent aus abstoßender Dunkler Energie. (weltderphysik.de) > Das Problem, was das sei, von dem wir nur 3 Prozent sehen können, löste meine Frau nebenbei beim Mittagstisch: „Gott“.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.11.2014 um 08.43
Bei den Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin hat der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow schwere Vorwürfe gegen den Westen erhoben... (t-online)
gerechtigkeitsfreund_1
am 09.11.2014
Ich wünsche mir die Mauer zurück - die Scheinheiligkeit der Propaganda, die westlich kapitalistisch von Vertäufelung jeder Solidarität geprägt ist, finde ich als geborener Westbürger abstossend.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.11.2014 um 08.59
Denis Cuspert
[Die Reform der Greuel-Schreibung sollte doch nicht zuletzt Leuten wie ihm die Integration in Deutschland erleichtern:]
Video zeigt deutschen Dschihadisten bei IS-Gräueltaten
Die Männer sollen gegen den IS gekämpft haben. "Deshalb haben wir die Todesstrafe gegen sie vollstreckt", sagt Cuspert in dem Video... Ein arabischer IS-Terrorist, der neben Cuspert steht, erklärt in dem Video, das es sich bei den Toten um Mitglieder des Schaitat-Stammes handeln soll. ...
Der 39-Jährige stammt aus Berlin. Vor seiner Zuwendung zum radikalen Islam hatte er als Gangsta-Rapper mit dem Künstlernamen Deso Dogg bescheidene Prominenz erlangt... spiegel.de 4.11.2014
eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.10.2014 um 13.36
"Wer wird Millionär?"
Duden bringt Großaitinger um Millionen-Traum
Ein „Pieksen“ und eine RTL-Moderatorin haben in Günther Jauchs Jubiläumsshow einem 24-Jährigen aus der Region die Tour vermasselt...
Konzentriert meisterte Eberle die ersten Hürden. Bei der 500-Euro-Frage war er jedoch noch immer wie benommen. „Was kann man im Duden finden?“ Der angespannte Eberle entschied sich für die falsche Antwort, doch Jauch half ihm. Der Moderator überredete ihn zum Publikumsjoker. 75 Prozent der Studiogäste tippten für ihn richtig: „Kann-Kind“.
Obwohl ich täglich Dutzende Artikel zu Schule und Einschulung zugeschickt bekomme, ist mir das Wort dort noch nicht untergekommen. Im 24. Duden steht es auch nicht, aber online kann man es finden:
Von Duden empfohlene Schreibung: Kannkind; Bedeutung: Kind, das vorzeitig eingeschult werden kann
Man soll anscheinend immer den neuesten Duden im Schrank und im Kopf haben.
Die nächsten beiden Antworten gingen wenigstens leicht von der Hand, bis zur 4000-Euro-Frage: „Wie schreibt man nach neuer Rechtsschreibung...“. Die vier Antwortmöglichkeiten lauteten: A pieksen, B picksen, C piksen und D piecksen. ...
Eberle entschied sich, RTL-Moderatorin Sonja Zietlow um Rat zu fragen. „Sie hat einen Intelligenzquotienten von 132 und deshalb habe ich mich für sie als Joker entschieden“, erzählte er danach. Die 46-Jährige riet ihm zu Antwort A: „pieksen“. Das hatte auch er vermutet. So ging er aufs Ganze, lag daneben und fiel auf 500 Euro zurück...
Augsburger-Allgemeine 17.10.2014
Wieder einmal haben die „Reformer“ versagt: Die Unlogik „piekfein“ – „piksen“ wurde nicht beseitigt. Ich würde ohne schlechtes Gewissen auch „pieken“, „pieksen“ zulassen. Davon nun 3500 Euro und den Weg zum Millionär abhängig zu machen ist lächerlich – aber der erwünschte Nervenkitzel im volksverblödenden Zwangsgebühren-Fernsehen.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.10.2014 um 13.01
Ein Blutegel lebte einen Monat lang in der Nase einer Rucksack-Touristin... Selbst als der Egel aus ihrer Nase kroch, dachte die 24-Jährige zunächst noch, es handele sich um einen Blutklumpen. "Ich hatte ihn vorher oft gesehen, aber immer wieder hochgezogen. Dann habe ich versucht, ihn auszuschnäuzen, bekam ihn aber nicht zu fassen", berichtet Liverani auf der Seite des "Daily Record".
spiegel.de 14.10.14
“I saw him so many times but I just sniffed him back up. I tried to blow him out …”
Nur in eine menschliche Schnauze paßt ein 7,5 cm langer Blutegel. Jede Erinnerung an das mittelalterliche „Schneuzen“, von mhd. „snuz“, ndt. „Snot“ (Nasenschleim, Rotz), ist daher in den Schulen und Behörden zu Recht verboten.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.08.2014 um 09.39
Die „Junge Freiheit“ berichtete (in klassischer Rechtschreibung) unüblich über Greueltaten:
Kambodscha: Letzte Führer der Roten Khmer verurteilt
Ein Sondergericht hat in Kambodscha die beiden letzten lebenden Führer der Roten Khmer zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Propagandachef Nuon Chea und Staatschef Khieu Samphan hatten bis zum Schluß bestritten, von den Greultaten der Roten Khmer gewußt zu haben. Rund zwei Millionen Kambodschaner fielen dem kommunistischen Experiment zum Opfer.
jungefreiheit.de 7.8.2014
Die „junge Welt“, auch traditionell schreibend, vermied hier jegliche „Greuel“-Experimente:
Rote-Khmer-Führer Khieu Samphan und Nuon Chea in Kambodscha für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt
Dafür durften die Amerikaner als Drahtzieher nicht unerwähnt bleiben:
Das gelte auch für die massenweise Tötung von Soldaten und Beamten der Vorgängerregierung. Die Vertreter der Administration des mit den USA verbündeten Generals Lon Nol, der bei einem Auslandsaufenthalt von König Norodom Sihanouk gegen diesen geputscht hatte, waren an einem abgelegenen Ort getötet worden.
jungewelt.de 8.8.2014
„Die Presse“ aus Wien dagegen spart dank der schreiberleichternden „Gräuel“ viel Recherche-Energie:
Nuon Chea erklärte im vergangenen Jahr zwar, er übernehme „moralische Verantwortung“ und entschuldige sich für die vielen Toten. Schuld an den Gräueln trage er hingegen keine...
Das ermöglichte der Zeitung, die Gründe für die Verhinderung weiterer Prozesse aufzuklären:
Denn im Kern dieser Ermittlungen stehen ehemals hochrangige Kader, die heute führende Geschäftsleute sind oder hochrangige Posten im Staatsapparat bekleiden. Machthaber Hun Sen warnte sogar mehrfach vor einem Bürgerkrieg, falls das Gericht seine Ermittlungen fortsetzen sollte. Er selbst war Mitglied der Roten Khmer. Als diese begannen, eigene Kader zu ermorden, floh er nach Vietnam und marschierte an der Seite der vietnamesischen Truppen wieder ein.
diepresse.com 8.8.2014
eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.04.2014 um 06.59
... Jede der beiden Methoden ist auf jeden Fall besser als die alte, gottlob kaum noch praktizierte ohne Stoff- oder Papiertaschentuch oder sonstiges Hilfsmittel. Dabei ist das noch gar nicht so lange her, dass man die Nase auf diese unschöne Weise entleerte. Man ging damals nicht nur auf den Abort (schönes altes Wort, oder?), sondern eben auch in die Schnäuzecke.
Damals, das war ja noch weit vor der Rechtschreibreform, schrieb man allerdings noch „schneuzen“. Und ich hätte bis Mittwoch auch noch geschworen, dass man das so schreibt. Inzwischen hat mich der Duden eines besseren belehrt. Man schreibt seit der Reform „schnäuzen“. Und ich versteh auch die Begründung. Schnäuzen kommt von Schnauze. Welche Tiere haben eine Schnauze? Schweine! ...
mainpost.de 25.4.2014
eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.04.2014 um 17.36
Seinen Onkel warf Kim Jong Un Hunden zum Fraß vor, bei lebendigem Leib. Doch zu perversen Methoden greift Nordkoreas Diktator nicht nur gegen ungeliebte Familienmitglieder: Wieder wurden zahlreiche Beamte entfernt - einer sogar mit einem Flammenwerfer verbrannt...
Die nicht näher genannte Quelle warnt außerdem, dass Kim weitere Greuel vorbereite: Eine dritte Welle der Reinigung werde sich demnächst gegen Jangs Unterstützer in den Provinzabteilungen der Arbeiterpartei richten.
focus.de 9.4.2014
Vor Erregung hat die Nachrichtenquelle die erleichternde Reformschreibung unterlassen – oder leistet hier noch jemand heimlichen Widerstand gegen die Kultusminister-Gräuel?
eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.02.2014 um 08.33
Verbrecher oder Genie? Kunstfälscher verdienen mit krimineller Arbeit Millionen - und werden von der Öffentlichkeit obendrein als "Jahrhundertfälscher" bejubelt, wie der Fall Wolfgang Beltracchi zeigt. Ein Buch entlarvt, wie_viel Selbstüberschätzung zum Beruf des Fälschers gehört... [aufs „wie“ kommt’s an!]
Der Mann hat in 35 Jahren Bilder von mehr als 50 Künstlern gefälscht, er wurde 2011 rechtskräftig [zu sechs Jahren Haft] verurteilt und lebt im offenen Vollzug. Stefan Koldehoff und Tobias Timm, Kulturjournalisten unter anderem für Deutschlandfunk, "Zeit" und "FAZ", haben in "Falsche Bilder, echtes Geld" aufgeschrieben, wie Beltracchi und seine Frau vorgingen. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre für alle, die nicht auf die Selbstinszenierung des Fälschers hereinfallen wollen...
5. Und, lohnt es sich?
Der Job ist nicht halb so glamourös, wie uns Hollywood einbläuen [richtig: „einbleuen“ = einprügeln!] will. Dass Beltracchi mit seiner Hybris auf die Schnauze fallen musste, war eigentlich offensichtlich.
spiegel.de 5.2.2014
Wer Bilder fälscht, kommt ins Gefängnis, wer unsere Rechtschreibung fälscht, bekommt eine dicke Pension – wie unsere Kulturminister, selbst wenn auch sie mit falschen Farben arbeiteten.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.01.2014 um 18.07
Am 11.1. war ich mit meiner Tochter im Kieler Schloß. Das NDR-Sinfonieorchester spielte neben Kodály, Liszt und Dvořák auch die Rosenkavalier-Suite von Richard Strauss. Im Programmheft steht:
Die Orchestersuite beginnt mit den ekstatischen Hornrufen und leidenschaftlichen Streicherklängen aus der Einleitung der Oper. Strauss selbst erklärte einmal, er habe darin eine Liebesnacht der Marschallin und Octavians geschildert. In den Noten stehen Anweisungen wie „stürmisch bewegt“, „Agitato“ und „sehr überschwänglich im Vortrag“, bevor ruhigere Klänge die glückliche Ermattung danach andeuten.
programmheft607 pdf
Man kann bei symphonyinternational.net leicht nachprüfen, daß das nicht stimmt.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.08.2013 um 10.27
Berlin - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gewehrt Einblick in seine Vergangenheit: Seine im Internet veröffentlichte Stasi-Akte enthalte aus seiner Sicht "keine essentiellen Informationen" ...
abendzeitung-muenchen.de 23.8.2013
Ein Leser hat dazu angemerkt:
Klaus Leeb, vogelfrei in ER, 00:08 Uhr
Frage an die Redaktion:
Wurde dieser Artikel von der dpa elektronisch übernommen oder händisch abgetippt? Da ich den Ferkeln von der Rechtschreibreform so ziemlich alles zutraue, habe ich den Zehetmairschen Präkariatsduden konsultiert. Sogar dort heißt es noch gewähren (bewilligen) gegenüber Gewehr, das. Der Manhattan-Abstand auf der Tastatur zwischen e und ä ist immerhin 9.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.08.2013 um 05.03
Die Deppen vom Lamm
(Die Presse)
Dass man mit Fotos putziger Tiere beim Leser punktet, weiß man in der „Krone“. Also greifen jetzt im Wahlkampf auch die Grünen zu Methoden des Feindes und lassen ein süßes Lämmchen von den Plakaten schauen. Dazu der Slogan: „Weniger belämmert als die anderen“ – so seien die Grünen. Tja, klugen Büchern zufolge kann „belämmert“ viel heißen, etwa „schlecht“, „betreten“, „verwirrt“. Meist versteht man's als „dumm“ – auf gut Österreichisch als „deppert“.
Demzufolge haben wir die Wahl zwischen ganz Dummen, Standard-Dummen und weniger Dummen, was nichts daran ändert, dass auch Letztere folglich Deppen sind – und auf eine falsche Etymologie des Wortes „belämmert“ hereinfielen: Das hat mit dem Lamm nämlich nix zu tun. Erstens schreibt man es erst seit der Rechtschreibreform der 1990er mit ä, zuvor hieß es „belemmert“ – und das kommt vom niederdeutschen „belemmeren“, was „belästigen“, „stören“, insbesondere „hindern“ heißt (Dank an Professor P. sowie das Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache). Auch in niederländischen Wörterbüchern steht neben „belemmeren“ „hindern“. Also wenn man das jetzt noch in Gedanken grammatikalisch ins Partizip dreht, wird klar, dass der grüne Slogan eigentlich recht deppert ist. WG
E-Mails an: wolfgang.greber@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2013)
diepresse.com 22.8.2013
Siehe auch dies!
eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.07.2013 um 08.33
Wie_viel Etymologie braucht der Mensch?
Von Robert Sedlaczek
Formen mit a haben sich auch in der Fachsprache durchgesetzt: Gamswild, Gamsräude, Gamsbart. Die Gemse ist also aus der Reihe getanzt, weg mit ihr.
[Altes Fachwort „Gemshorn“ – nie anders!]
Anders gelagert ist der Fall bei Eltern. Hier handelt es sich um einen substantivierten Komparativ von alt. Sowohl im Althochdeutschen als auch im Mittelhochdeutschen gibt es Formen mit a und mit e. Später hat sich das e durchgesetzt, denn Eltern müssen nicht alt sein. Es gibt also keinen Grund, Ältern zu schreiben...¹)
[Welch Milchmädchen-Logik! – Zum folgenden siehe Stirnemann.]
Gut und richtig waren auch die neuen Schreibungen von behände (zu Hand) und überschwänglich (zu Überschwang), aber Möcker möchte nicht den Eindruck erwecken, dass er die Rechtschreibreform generell für gut heißt. Es gibt zu viele Beispiele, die einem am Verstand der Reformer zweifeln lassen...
wienerzeitung.at 9.7.2013
¹) Ein Mädchen älter als der Junge ist auch kein „altes Mädchen“.
Nachtrag: Leserzuschriften
Zur Glosse von Robert Sedlaczek, 10. Juli
Rechtschreibreform verbirgt Wortherkunft
Reform erschwert das Verstehen des Schriftlichen
Die ganze Rechtschreibreform ist zu vergessen, weil man von der falschen Zielvorgabe ausgegangen ist. Man wollte das Schreiben vereinfachen, aber das Ziel einer Reform sollte es eigentlich sein, das Verstehen des geschriebenen Wortes zu erleichtern.
Und jetzt hat man nach der Reform der Reform der Reform das Problem, dass fast alles irgendwie erlaubt ist, zum Beispiel: aufwendig, was für das Verständnis eine Katastrophe darstellt.
Mag. Manuel Leitgeb,
per E-Mail
Gedankenloser Eingriff in die deutsche Sprache
Bei der Diskussion "e" versus "ä" wird ein Aspekt außer Acht gelassen, nämlich die Frage der Phonetik beziehungsweise Aussprache. Richtigerweise werden nämlich die beiden Vokale nicht gleich ausgesprochen, oder sollten es zumindest nicht werden.
Besonders deutlich wird das etwa beim Wort "Tränen", welches kein korrekt sprechender Schauspieler wie "Trenen" aussprechen würde.
Es ist dies einer der Fälle, in denen die "neue Schlechtschreibung" rücksichts- oder doch gedankenlos in die eigentliche deutsche Sprache eingreift.
Am ärgsten ist dies bei der unsäglichen Neuschöpfung "selbstständig" statt "selbständig" geschehen. Das Wort "selbstständig" hat es in der deutschen Sprache niemals gegeben. Vielmehr setzt sich das richtige Wort "selbständig" aus den Bestandteilen "selb" und "ständig" zusammen. Vergleiche "selber" oder den aus der Kunstgeschichte bekannten Gemäldetypus der "Anna selbdritt".
Dankenswerter Weise verwendet die "Wiener Zeitung" dieses Wort in seiner richtigen Form.
Prof. Dr. Gerhard Kramer,
1190 Wien
Siehe dazu Ickler ff.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.04.2013 um 02.37
Übers Älterwerden der Eltern : Mama, das hast du schon 5mal erzählt
Dass das Wort Eltern von älter und somit von alt kommt - und nach der Rechtschreibreform Eltern daher ja eigentlich mit ä geschrieben werden müsste... - also, dass Eltern was mit alt und älter zu tun haben, das verdrängen wir gern! Aber irgendwann funktioniert das nicht mehr...
domradio.de 21.4.2013
Nein, „müsste“ nicht, denn das Kennzeichen der „Rechtschreibreform“ ist ja gerade die völlig willkürliche Auswahl der Veränderungen. Dies geht wohl auf den seinerzeitigen Reformpapst Augst zurück. Wo aber Wahlfreiheit besteht, glänzt der eifrige Untertanengeist natürlich mit demonstrativer Anpassung an die Albernheiten des Neuschreibs:
Die "Dunkelgräfin" wird exhumiert
Sie lebte sehr abgeschieden, nie sah man sie ohne Schleier und dennoch pflegte sie einen aufwändigen Lebensstil: Die mysteriöse "Dunkelgräfin" von Hildburghausen sorgt seit rund 200 Jahren für reichlich Spekulationen. Ist sie gar die letzte Überlebende des französischen Königshauses? Eine Exhumierung soll das Geheimnis nun endlich lüften.
t-online.de 23.4.2013
Die Geheimnisse meiner eigenen Familie zu lüften verhindern dagegen, wie ich gerade feststellen mußte, die engherzigen Datensschutzgesetze unserer parlamentarischen Sesselfurzer. Die Standesämter rücken noch nicht einmal die Lebensdaten der Geschwister meiner Eltern und Großeltern heraus, die uns durch Krieg und Tod verlorengegangen sind.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.09.2012 um 10.02
Apropos „ Dreschflegel“: Immer wieder stößt man auf Wörter, die von den Ä-Reformern aus taktischen Gründen verschont wurden oder die ihnen einfach entgangen sind. Tatsächlich geht der „Flegel“ auf das römische Flagellum (Geißel, Peitsche) zurück, wohingegen Professor Augsts „Quäntchen“ eine dreiste Fälschung des alten „Quents“ oder „Quints“ ist. Die Rüge „Sie Flägel, Sie!“ würde aber dann doch zu sehr an die „Feuerzangenbowle“ erinnern.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.08.2012 um 14.32
Nach sechs Tagen in Gletscherspalte
... "Er hat gesagt, er wird in seinem Leben keinen Gletscher mehr betreten", sagte Volker Wenzel, der stellvertretende Leiter des Krankenhauses.
"Wir sind ein Krankenhaus und keine Bierschänke"
Auf die Frage, was er sich am meisten wünsche antwortete er, dass er eine "Halbe Radler" wolle - also einen halben Liter des Biermischgetränks. Wenzel musste ihm dieses Anliegen jedoch verwehren: "Wir sind ein öffentliches Krankenhaus und keine Bierschenke."
spiegel.de 16.8.2012
Leserdiskussion
Deutsche Sprache - schwere Sprache
seine-et-marnais heute, 07:49 Uhr
Ein Lokal in dem Bier ausgeschenkt wird ist eine Schänke, Schankwirtschaft oder auch Bierschänke. Wenn es eine Bierschenke waere, wuerde man das Getränk ausschenken und verschenken, in einer Bierschänke schenkt man es aus, aber verschenkt es in der Regel nicht.
Stone heute, 08:29 Uhr
Vielen Dank Herr Oberlehrer KS für diesen Hinweis. Vermutlich handelt es sich hierbei um einen Tippfehler, da in der Absatzüberschrift Bierschänke korrekt¹ geschrieben wurde. Aber schön, dass Sie sich auch einmal für wichtig halten wollen...
kkarpfen heute, 09:40 Uhr
Schenke ist schlicht und ergreifend alte Rechtschreibung, also nicht unbedingt falsch. Schänke schaut doof aus.
querulant_99 heute, 09:45 Uhr
In dem Lokal wird doch Bier ausgeschenkt aber keinesfalls ausgeschänkt. Es ist doch dann folgerichtig, wenn man von einer Bierschenke spricht. Es gab auch immer nur einen Mundschenk und nie einen Mundschänk. Im Spon-Artikel wurde der Begriff Bierschenke in einem wörtlichen Zitat verwendet. Der Arzt / die Krankenschwester hat das Wort offensichtlich mit "e" und nicht mit "ä" ausgesprochen. Übrigens sind nach dem neuen Duden beide Schreibweisen zulässig. Also wozu die ganze Aufregung?
¹) Wieder die medial geförderte Meinung, daß nur die Neuschreibung „richtig“ sei!
eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.08.2012 um 06.02
Zwei verurteilte Mörder in Japan gehenkt
Tod durch Erhängen: Die japanische Justiz hat das Urteil gegen zwei Männer vollstreckt, die wegen Tötungsdelikten verurteilt worden waren…
focus.de 3.8.2012
Die Stammschreibungs- und Ä-Reform wurde wieder nicht konsequent durchgeführt, vermutlich aus Sorge um ihre Durchsetzung: Es müßte doch „gehängt“ heißen oder besser „gehängkt“ – analog zu „Städte“ – damit auch der „Hängker“ richtig gesprochen werden kann.
P.S. Selbstverständlich ist die Todesstrafe grundsätzlich abzulehnen.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.07.2012 um 09.55
Das Kunstunverständnis der Nazis wurde spätestens am 19. Juli 1937 in München offenbar, als Ziegler eine Ausstellung eröffnete, in der rund 700 dieser verunglimpften und beschlagnahmten Werke gezeigt wurden: eine aufwändig inszenierte Propagandaschau zur Verhöhnung vor allem des Expressionismus unter dem diffamierenden Titel "Entartete Kunst"…
Der Volksmund dagegen spottete über die pedantische Genauigkeit, mit der der schlagartig zum prominentesten deutschen Nacktmaler avancierte Kunstkammerpräsident biologische Details in Szene zu setzen wusste - und verpasste ihm den Spitznamen "Meister des deutschen Schamhaars".
einestages.spiegel.de 19.7.2012
P.S. So ganz sattelfest sind die Texter der Fotos nicht: „Nolde, der sich freiwillig zum Ersten Weltkrieg gemeldet hatte, war 1916 bei der Schlacht von Verdun gefallen.“
eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.07.2012 um 17.07
"Madame Figaro": Bloggende Lehrerin legt sich mit Verlägern an
derStandard.at - vor 5 Stunden
Namenstreit wird zum Kampf David gegen Golliath.
[Inzwischen korrigiert]
fuz
1.7.2012, 17:25
Verlägern?
Im Google News stand "Verlägern" - dachte schon, das sei neue Rechtschreibung.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.06.2012 um 16.33
Ungereimtheiten mit Papstkreuz
WIEN. (hpd/irp) Einer detaillierten Sachverhaltsdarstellung, die die „Initiative Religion ist Privatsache“ gestern der Wiener Staatsanwaltschaft vorgelegt hat, sind gleich mehrere Ungereimtheiten zu entnehmen, die in Zusammenhang mit dem Bau sowie der aufwändigen Sanierung des Wiener Papstkreuzes stehen…
Der Rechnungshof wurde im Schreiben aufgefordert, die tatsächlichen von der Gemeinde Wien übernommenen – und bisher unter Verschluss gehaltenen – Kosten zu eruieren, die relevanten Entscheidungsabläufe zu durchleuchten und insbesondere die Rechtfertigkeit der öffentlichen Finanzierung eines aufwendigen katholischen Prestigeprojektes, das primär geeignet ist, die Religionsfreiheit der Mehrheit der Wiener Bevölkerung zu verletzen.
hpd.de 13.6.2012
eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.05.2012 um 16.14
Joachim Gauck in Jad Vaschem:
Sein Eintrag im Gästebuch endet mit dem Satz: "Und steh zu dem Land, das hier derer gedenkt, die nicht leben durften."
Ein Quentchen Gauck-Emphase
… Ja, es gehört sich so für die Repräsentanten der Bundesrepublik. Aber dieses Staatsoberhaupt, und das merken die Teilnehmer der israelischen Delegation und die einheimischen Journalisten, packt eben auch noch das Quentchen Gauck-Emphase oben drauf.
spiegel.de 29.5.2012
Oder war es nur ein Versehen? Das kulturlose „Quäntchen” ist nach wie vor „amtlich“ Pflicht.
Gauck selbst schreibt in bewährter Rechtschreibung:
Siehe Spiegel-Fotostrecke
FAZ und WELT zitieren „Vergiß nicht“ korrekt – Spiegel und Süddeutsche fälschen im Text, ebenso BILD, Zeit, Stern, ARD und ZDF.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.04.2012 um 08.58
Wenn man sie also schon nicht von Pfründen und Mandaten fernhalten kann, muß den Piraten wenigstens von Anfang an eingebleut werden: Wer an den Trog will, muß sich den Geboten des „antifaschistischen“ Staatskults unterwerfen. Michel Friedman exerzierte das an der Noch-Geschäftsführerin Marina Weisband trotz – oder gerade wegen – ihrer jüdischen Abstammung bis zum Kreislaufzusammenbruch.
Michael Paulwitz in Junge Freiheit 28.4.2012
Treffend auch Jan Fleischhauer in Spiegel.de 26.4.2012:
„Einmal Hitler, und du bist raus“
Ansonsten ist der mediale Rummel um die Piraten schon peinlich – und verdächtig (Spiegel):
Wissenstest
Wie_viel Pirat steckt in Ihnen?
Sie wissen, wo sich Piraten zum virtuellen Murmeln treffen? Sie garnieren Ihre Tweets mit maritimen Sprachbildern? Vielleicht ärgern Sie sich auch nur über den Aufstieg der Polit-Neulinge. So oder so: Hier können Sie testen, wie nah Ihnen die Freibeuter sind…
eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.04.2012 um 05.15
Gernika gedachte des 75. Jahrestages seiner Zerstörung durch Franco und Hitler.
Die „junge Welt“ – immer noch in (fast) richtiger traditioneller Rechtschreibung:
… Bis heute vergeblich fordert Gernika zudem, daß das weltberühmte Bild von Pablo Picasso mit dem in spanischer Sprache gewählten Titel »Guernica«, das die in dem kleinen baskischen Städtchen von den Faschisten angerichteten Gräueltaten in bestürzend eindrucksvoller Weise widerspiegelt, an dem Ort ausgestellt wird, den es thematisiert.
jungewelt.de 27.4.2012
eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.04.2012 um 05.36
Nach der überschwänglich-reformistischen Stängel-Logik müßte doch nun „Handschwängel“ geschrieben werden:
Treibstoff pumpen mit Handschwengel ...
Zurück zu Propeller und Handschwengel: Für Piloten kann das ein Sprung auf der Karriereleiter sein. Auf eine Lizenz für die 76 Jahre alte "Tante Ju" bewerben sich 170 Flugkapitäne…
Pilot Benno Herrmann drückt auf den Starter und lässt die drei 3,33 Meter großen Propeller nacheinander durchlaufen. Mit einem Handschwengel wird Treibstoff in die 660 PS-Motoren gepumpt, erst dann zünden sie.
spiegel.de 14.4.2012
Siehe auch Th. Ickler bei Sprachforschung.org:
1985 schlug Augst, seinem damaligen etymologischen Wissensstand entsprechend, folgende Schreibweisen vor:
etzen, demmern, Ferse (Jungrind), hetscheln, Kefferchen, ketschen, Lerm, plenkeln, plerren, Schecher, schechten, Scherpe, Zerte (Fisch), dreuen, Reude, reuspern, Seule, streuben, teuschen
aufwändig, behände, belämmert, Bändel, Gämse, Hätze, hätzen, Kärner, käntern, kläckern, Krämpel, Quäntchen, Räps (süddt. f. Raps), Spängler, Spärgel, Stängel, strämmen (stramm sitzen), überschwänglich; Bäuche, bläuen, Gräuel, gräulich, Käulchen, schnäuzen
Wenn man das aus heutiger Sicht noch einmal durchgeht, fällt zuerst die Willkürlichkeit in der Auswahl auf, zweitens die Zufälligkeit bei den tatsächlich dann durchgesetzten Änderungen… Die ganze Aktion wirkt mit größerer Entferung um so verrückter, milder kann man es leider nicht ausdrücken…
Th. Ickler 9.6.2007
eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.04.2012 um 21.48
Seit Ende der 1980er wurde die Integration der Vertriebenen in zahllosen lokalen Studien als Wirtschaftswunder verbucht. R.M. Douglas geht jetzt mit dem Band „Ordnungsgemäße Überführung“ dahin, wo es schmerzt …
Gräulich sind solche raren Zitate, etwa die Schilderung eines Arztes, der im Dezember 1946 im Zug von Breslau gen Westen einer Schwangeren helfen will und feststellt, dass sie „an ihrem eigenen Blut am Boden festgefroren“ ist.
Aus der Rezension des Buches von R.M. Douglas: „Ordnungsgemäße Überführung“: Die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg“. C.H.Beck Verlag, München, 560 S., 29,95 Euro
soester-anzeiger.de 3.4.2012
eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.12.2011 um 10.37
Prozess gegen Rote Khmer
Prozessbeobachter fürchten sogar, dass die Angeklagten wegsterben könnten, bevor ein Urteilsspruch gefällt wird. Dem kambodschanischen Premierminister Hun Sen wäre das vermutlich gar nicht so unrecht. Hat er doch bereits öffentlich erklärt, dass er weitere Prozesse zur Aufarbeitung der Gräueltaten des Pol-Pot-Regimes nicht dulden will. "Die würden unser Land destabilisieren," fürchtet er.
Zwischen 1,7 und 2,2 Millionen Menschenleben sollen die drei Angeklagten auf dem Gewissen haben … "Wenn man die Gesamtbevölkerung in Beziehung setzt zu der Zahl derer, die ermordet wurden oder gestorben sind, hat die menschliche Katastrophe, die diese Angeklagten zu verantworten haben, keine Parallele in der Neuzeit," urteilen die beiden Chefankläger …
spiegel.de 18.12.2011
Uno-Kriegsverbrechertribunal
Ex-Armeechef von Ruanda zu 30 Jahren Haft verurteilt
Augustin Bizimungu gilt als einer der Hauptverantwortlichen für Massaker an den Tutsi im Jahr 1994 - 800.000 Menschen wurden damals getötet.
spiegel.de 17.5.2011
Unvergleichliche Massenmorde?
Bei hundert Tagen Dauer erreichte das teilweise nur mit Macheten ausgeführte Massaker in Ruanda eine beachtliche Mordrate von 8000 am Tag. Hitlers hochtechnisierte Massenmordaktion schaffte bei angenommenen 6 Millionen Opfern in knapp 1700 Tagen „nur“ durchschnittlich 3500 Morde pro Tag. Das französische Massaker im algerischen Sétif 1945 kostete 45000 Menschen das Leben, 3200 am Tag. Bei der armenischen Vertreibung 1915-1917 kamen 1,5 Millionen Menschen ums Leben, rd. 2000 pro Tag, allerdings nicht alle durch direkte Massaker. Pol Pots Schergen brachten es in vier Jahren immerhin auf 1500 Morde im Tagesmittel.
Unerreicht bleiben die Mordleistungen im Kriege: Die neuartigen Sekunden-Massenmorde durch die USA in Hiroshima und Nagasaki sind mathematisch Singularitäten und nicht vergleichbar. Zusammengenommen wurden 90000 Menschen innerhalb von drei Tagen getötet. Weitere Hunderttausende starben innerhalb eines Jahres an den Folgen ihrer Verletzungen und Verstrahlungen. Durch die Luftangriffe der Alliierten auf Dresden Mitte Februar 1945 wurden etwa 24000 Menschen getötet, in knapp zwei Tagen eine Tagesleistung von 15000.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.11.2011 um 09.44
Wenn es nach dem englischen Mediziner Kenneth Heaton geht, sollten Ärzte vor allen Dingen eines tun: Shakespeare lesen… Heaton, der an der University of Bristol arbeitet, hat sich die Mühe gemacht, Maläsen wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Ermüdungserscheinungen von William Shakespeares Charakteren genauer unter die Lupe zu nehmen...
Zudem beschreibt Shakespeare die jeweiligen Leiden viel detaillierter als seine Zeitgenossen. So erwähnt er nicht nur die Symptome, sondern auch die zugehörigen Gefühle seiner Figurenaus. So äußert König Lear, als er mit seinem treuen Narren in ein Gewitter gerät: „Der Sturm in meinem Gemüth nimmt meinen Sinnen alles andre Gefühl, als was in meinem Herzen schlägt.“ Übersetzt in die Sprache der modernen Neurologen: Lears Gehirn ist so mit seinen starken Emotionen beschäftigt, dass es nicht fähig ist, andere Botschaften des Körpers – wie die Kälte und Nässe des Gewitters – zu registrieren.
wissenschaft.de 25.11.2011
Laut Empfehlung auf zwei Sitzungen des vierzigköpfigen Rates für Rechtschreibung und nach Zustimmung der sechzehnköpfigen Kultusministerkonferenz ist „Maläse“ eine nicht mehr zulässige Schreibweise. Dies ist ein Ergebnis der fünfjährigen Arbeit des 40-Köpfigen. – Aber woher hat die Berichterstatterin die Schreibweise „Gemüth“? Kenneth Heaton wird doch nicht eine alte deutsche Übersetzung vorgelegt haben!
Jeder kann heute „Dia-gnose“ elektronisch richtig trennen, nur ein Reformist nicht.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.11.2011 um 18.13
TV-Moderatorin Mo Asumang
Ich wollte wissen, wie ein Neonazi tickt.
FOCUS Online: Was fiel Ihnen bei den Gesprächen auf?
Asumang: Die Inhalte, die ich gehört habe, kamen wir wie auswändig gelernt vor. Da merkt man, dass diese Leute rekrutiert und geschult werden. Sie geben zwar dieses auswändig Gelernte von sich, aber sobald ich als Migrantin vor ihnen stand, ohne wütend zu sein, waren sie nicht mehr in der Lage, in ihrem Programm weiterzumachen.
focus.de 22.11.2011
Nachtrag zur allgemeinen Verunsicherung:
18. November 2011 ... heute fahre ich nun seit noch viel längerer Zeit mal wieder zu einem Poetry Slam. Das ist so ein Wettbewerb für welche die Texte geschrieben haben und die dann auf der Bühne vorlesen oder manchmal können sie auch einen auswendig (ich weiß, dass es auswändig heißt, nach neuer Rechtschreibung und ich bin auch gar kein Gegner dieser Rechtschreibreform, aber auswändig sieht irgendwie nicht aus), den sie dort performen und performen bedeutet…, ach, das könnt ihr selber im Internetz nachgucken.
Ein Typ, der sich Ahne nennt.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.11.2011 um 09.58
Die Forschungsgruppe deutsche Sprache bringt einen Hinweis auf die Schweizer Monatshefte und einen Aufsatz von Stefan Stirnemann mit bemerkenswerten literarischen Beispielen: FDS 15.11.2011
Ich erlaube mir hier, das Beispiel des auch von mir sehr verehrten Friedrich Rückert zu zitieren:
Friedrich Rückert: «Die Verwandlungen des Abu Seid von Serug oder die Makamen des Hariri»
Grau macht die Zeit, die greuliche;
Trau nicht auf die untreuliche!
Sie lacht dir einen Augenblick,
Und grinst dann, die abscheuliche.
Die «gräuliche» Zeit, wie die Reformer verlangen, ist eine «angegraute» Zeit, und das meint Rückert nicht.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.10.2011 um 10.45
Leben zwischen Enge und Weite
Gemsen eilen behände über die weißen Hänge – dunkle Punkte in einer Winterlandschaft mitten im Herbst...
Südwest Presse 17.10. 2011
Die Stammschreibung „Änge“ haben schon die Reform-Korifeen verschlampt.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.10.2011 um 20.19
… beinheit bei Google-News :
Handelsblatt
An vielen öffentlichen Orten sind die Glimmstengel in der Zwischenzeit geächtet…
Viply
Melanie Brown alias Mel B genießt ihr Leben mit Wein und Glimmstängel….
Hamburger Morgenpost
Wie gewohnt zog er auch bei der Aufzeichnung zu Günther Jauchs Talkshow hin und wieder genüsslich am Glimmstengel.
shz.de
Altkanzler Schmidt (92) hatte sein Kommen wie immer vom Gebrauch seines exklusiven Privilegs gemacht, sich öffentlich einen Glimmstängel nach dem Anderen anzünden zu dürfen...
BLICK.CH
Letzterer im Rauch, weil der inzwischen 92-jährige Schmidt es sich nicht nehmen lässt, auch im Fernsehen zum Glimmstängel zu greifen. ...
ORF.at
Die Glimmstängel, die von selbst erlöschen, wenn man längere Zeit nicht daran zieht, führen bei den Rauchern aber zu geteilten Meinungen. ...
BLICK.CH
Nachdem Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister (65) gestern Nachmittag mit seiner Band am Zürcher Flughafen landete, gönnte sich der Frontmann erstmal einen genüsslichen Zug am Glimmstengel. ...
Nordbayerischer Kurier
Die insgesamt 2600 Glimmstängel wurden sichergestellt. …
Derwesten.de
Sichert man den Jugendlichen Anonymität zu, erzählen sie schnell, wie sie die Glimmstengel erwerben.
Handelsblatt
In Japan, aber auch in Deutschland, konnte Phillip Morris mehr Glimmstängel absetzen.
[Th. Ickler am 11.12.2010 zum 2. Bericht:] ... So hat der Rat herausgefunden, daß Stengel vor der Reform niemals falsch geschrieben wurde, nach der Reform aber die Neuschreibung Stängel immer häufiger zugunsten von Stengel gemieden, also jedesmal falsch geschrieben wird. …
eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.10.2011 um 07.58
16 Kultusminister und 16 Ministerpräsidenten haben diese Schreibung 1996 verboten. Wiederum 16 Kultusminister und 16 Ministerpräsidenten in geänderter Besetzung haben 2006 das Verbot bekräftigt. Der Duden 2006 kennt das Wort nicht und erwähnt nur „schneuzen“ als alte Schreibung:
Hochemotionale Doppellesung mit Zöhre Kurun und Katja Schneidt
Nicht nur die Autorin selbst wurde durchs Lesen stark bewegt und weinte öfters, auch im gebannten Publikum war mancher Schneuzer zu vernehmen. ...
Nibelungen Kurier 19.9.2011
Seit 1996 kann also ein amtlicher „Schnäuzer“ hörbar oder sichtbar sein:
Red Hot Chili Peppers live in Köln! Und Promipool.de war dabei!
Eine Frage blieb jedoch offen: Was hat dieser komische Schnäuzer in Kiedis' Gesicht verloren?
promipool.de 11.10.2011
Aber auch der allbekannte „Schnäuzer“ ist nicht im Duden zu finden. – BILD will nun in der Unterwerfung unter die amtlichen Albernheiten ganz sichergehen:
Prof. Wiegand: „Herr Mertesacker darf sich, egal ob auf dem Platz oder im Alltag, nicht schnäutzen. Denn dann übt er Druck auf die Augenhöhle aus ...“
bild.de 8.9.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.09.2011 um 16.19
NIBELUNGENMUSEUM
Fritz Langs Film ist Auftakt der Geburtstagsfeier
So dramatisch hat man die Nibelungen schon lange nicht mehr erlebt! Einen unverzagten, tapferen und dennoch zartfühlenden Siegfried, umgeben von gräulichen Gestalten, eine schmachtende Kriemhild, Gunter als unübertroffenes Weichei, Hagen, an Finsterkeit nicht zu überbieten, und eine kühne, schmachvoll hintergangene Brunhild! Das alles in einem schrägen Folklore-Look, untermalt von schwellender Musik!
Wormser Zeitung 20.8.2011
eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.08.2011 um 16.12
Leserbrief zu einem Artikel „Aufstand der Gottlosen“:
Es lebt sich gut ohne Gott
Ich bin nicht religiös und trotzdem bin ich nicht egoistisch, gehe ich Sorgfältig mit der Natur um, bin ich nicht verschwänderisch, habe ich gute freunde (die unteranderem religiös sind), bin ich zufrieden … 20min.ch 10.8.2011
eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.07.2011 um 10.52
Nyckelharpa – was ist das denn?
Bei der Exotin unter den Streichinstrumenten handelt es sich um eine Mischung aus Drehleier und Bratsche. „Und gehalten wird sie wie eine Gitarre“, beschreibt Gunnar Dahlhaus das Musizieren auf dem Instrument, das auch als „Schlüsselfidel“ bekannt ist. Wenn der Frömerner diese Details erklärt, begibt er sich gern auf einen kleinen Exkurs in die Welt der Rechtschreibung. „Sie wird Fidel und nicht Fiedel geschrieben“, sagt Dahlhaus. Denn Fiedel sei eine abwertende Bezeichnung für die Geige, Fidel dagegen die frühmittelalterliche Urform aller Streichinstrumente…
Auch die Dudenredaktion macht diese Unterscheidung, s. Wikipedia „Nyckelharpa“.
Ein guter Gedanke: „behände“ – abwertende Bezeichnung für behende; „Gämse“ – verächtlich für Gemse, „Gämshorn“ abwertende Bezeichnung für das alte Flöteninstrument Gemshorn (vor der „Reform“ nie anders!); „Ständelwurz“ – spöttische Schreibweise für Stendelwurz (vor der „Reform“ nie anders!).
... in der schwedischen traditionellen Musik erklingt die Nyckelharpa auch heute noch häufig. Für diese Musik schlägt inzwischen auch Gunnar Dahlhaus’ Herz. „Im Mittelalterbereich ist das Repertoire doch arg begrenzt.“ Überliefert seien nicht gerade viele Lieder. „Und das Meiste wird in a-moll gespielt.“
derwesten.de 25.7.2011
„Nycklar” (schwed. Schlüssel wie lat. „clavis“ Schlüssel, Taste, davon „Klavier“) mechanisierten das Griffbrett. Wurde der Streichbogen durch ein Reiberad mit Kurbel ersetzt, hatte man eine Radleier – im Mittelalter ein edles Instrument, später Bauernleier.
Apropos Stendelwurz: Der Duden mogelt sich um den Artikel bei Stendelwurz herum. Im Süden kennt man es im richtigen Genus:
Blumberger Pforte ist etwas Einmaliges
Hier ist Friedrich Kretzschmars Lieblingsplatz. Liebevoll erklärt er bis zum Schluss die besonderen Pflanzen wie die Scheidenkronwicke, die ästige Graslilie, den Gaißklee und Orchideen wie die Mückenhändelwurz oder die Stendelwurz. Über die Ottilienhöhe führt der Weg nach Blumberg zurück. ...
suedkurier.de 18.7.2011
eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.07.2011 um 09.42
Sprechen Sie Hamburgisch?
belemmert (Adj.) steht für mies, mangelhaft, schlecht oder wertlos: All deine Ideen sind doch völlig belemmert, mithin unbrauchbar.
Carl Groth, Neumühlen
Anm.: belemmert ist das zweite Partizip des mittelniederdeutschen belemmeren (hindern, hemmen), wurde bis 1998 etymologisch überkorrekt [?] auch im Hochdeutschen mit e wie Emil geschrieben und diente über Generationen als Falle fieser Deutschlehrer im Schuldiktat. Es geriet zum Kampfwort der Gegner der Rechtschreibreform, als die Reformer belämmert praxisnaher mit ä schreiben lassen wollten. Natürlich dachten sie dabei nicht an das Lamm, das belämmert auf der Weide steht und nach der Mutter sucht, sondern an lahm/lähmen, was der Bedeutung gehemmt nahekommt.
abendblatt.de 11.7.2011
Im Niederländischen (20 Millionen Sprecher) heißt es immer noch „belemmert”. Der deutsche Sonderweg ist unsinnig. Außerdem hätte es genügt – ohne Staatszwang und Schreibreform – den Schülern „belämmert“ nicht als Fehler anzustreichen.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.06.2011 um 11.22
Aufwändig ist Schwachsinn
Betr.: Leserbrief „Wand verhunzt die Sprache“ von E.-K. Ullrich (AZ, 26. Mai 2011) zur Glosse „Der Mai bringt Wandel” (AZ, 19. Mai 2011)
Das Buchstabierproblem mit den Auf„wänden“ verhält sich so: Anders als diese stoischen, dickfelligen Sprachverhunzer meinten, kommt Aufwand nicht von Wand... (von E.-K. Ullrich, Berlin). Schön, dass nicht nur mir dieser geistarme Unfug „aufwändig“ statt sprachlich richtig „aufwendig“ mittlerweile fürchterlich auf die „Nüsse“ geht. E.-K. Ullrich hat vollkommen Recht: Das hat mit der Wand nichts zu tun, sondern kommt von wenden, winden im Sinn von umdrehen. Außerdem schreibt die sogenannte neue Deutsche Rechtschreibung nicht die Schreibweise umwenden [umwänden?] vor, was sonst schlüssig wäre. Daher sage auch ich samt E.-K. Ullrich: Die Schreibweise „aufwändig“ statt „aufwendig“ ist (t´schuldigung) amtlicher Schwachsinn und sollte konsequent ignoriert werden! Es ist sprachlich grottenfalsch! Dummes Zeug!
Beste Grüße aus Hannover, wo bekanntlich das beste Deutsch der Welt als Alltagssprache gesprochen wird.
M. G. Schneidereit, Hannover
Allgemeine Zeitung Namibia 6.6.2011
Brav, Herr Schneidereit! Vielleicht sollten Sie auch den restlichen Reformunsinn im Leserbrief meiden – oder hat die Zeitung eingegriffen? Gruß in die Otto-Höhn-Sströße!
eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.05.2011 um 07.33
Am Wendekreis des Steinbocks
… Jetzt is auch die Saison, dass die Dickpänse sich beim Fraß beeilen müssen, dasse nich vom ersten Frost erfasst werden, weil ihr Wanst die beißende Kälte kurz vor Sonnenaufgang net nich aushalten kann. Zur Wiederholung für den einen oder die andere Leserin erläutern wir hier die Schreibweise von Dickpäns, der in vornehmen Kreisen auch Panzerheuschrecke genannt wird. Nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung müssen verwandte Wörter mos konsequent mit demselben Selbstlaut geschrieben werden. Check moi. Früher hieß es, eine Party is aufwendig, wenn die stief Geld gekostet hatte und die Oukies mit Suff gemorscht haben. Aber weil der Aufwand mit A geschrieben wird, muss die Ableitung also „aufwändig“ aussehen. So weit so gut. Folglich muss die Panzerheuschrecke, die früher im Schriftbild als Dickpens bekannt war, heute also Dickpäns heißen, weil Päns nämlich von Pansen abgeleitet wurde. Begriffen?
Dickpänse, hier an der Us-Pass-Pad, gliedern sich nacheinander selbst in die Nahrungskette ein. Die lassen halt nix verderben.
Aber das nur so beiläufig, denn der Dickpäns is mos ein jährlich wiederkehrendes Thema, weil der seine plattgefahrenen Blutsverwandten mitten auf der Pad verzehrt, bis er ebenso breitgefahren wird, so dass die anderen im Busch auch noch auf den Schotter krabbeln, um sich kannibalistisch zu vergnügen. Wie in der Geschäftswelt, dog eats dog, Dickpäns frisst Dickpäns...
Allgemeine Zeitung Namibia 19.5.2011
„Pansen“ und „Panzer“ gehen tatsächlich auf das gleiche lateinische Wort „pantex“ (Wanst) zurück.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.05.2011 um 17.26
Forum Spiegel.de
heute, 19:09 Uhr von Carry111:
"Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten."
Das hat sie gesagt, uns Angie? Echt? Dafür gehört ihr als Pfarrerstochter und im DeeDeeErr-Regime Aufgewachsene mehr als nur Respekt. Dafür sollte man sie VEREHREN. Seelig sprechen oder besser noch gleich heilig...
forum.spiegel.de 2.4.11
„Selig” immer nur mit einem „e“, weil es von mhd. „sælig“ (glücklich) kommt, während mhd. „sele“ das (angeblich) Unsterbliche eines Menschen bedeutet.
bundesregierung.de 2.5.2011
„BK´in Merkel“ bedeutet hier übrigens „Bundeskanzlerin Merkel“!
(Clinton beginnt mit C!)
N.B.: Merkel – Anhängerin der Todesstrafe und des gezielten Todesschusses?
eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.04.2011 um 17.20
… Und speerlichen Reste des Gebäudes an der Wilhelmstraße in Halstenbek …
Aus dem „Quickborner Tageblatt“
Hohlspiegel 1.4.11
Professor Augst, übernehmen Sie!
eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.01.2011 um 15.27
Hatte man nicht ‚behende’ versprochen?
Krabbelstunde für Moleküle
Organisch und recht behände: Manche aromatische Verbindungen können von Natur aus auf einer Oberfläche umherlaufen. Ihre Gangart gleicht mal der eines Fußgängers, mal der eines Pferdes ...
faz.net 12.1.2011
Mich grapscht ein Pferd ...
eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.01.2011 um 14.08
Auch ein 'viel sagender' Fehlgriff der ‚Reform’
… Pinneberger Fußgängerzone.
Der endlich geschmolzene Schnee macht deren Fehlgriff wieder sichtbar: Tristes Grau, nur eine Nuance heller als die bisherige Beplattung, "ziert" den neuen Lindenplatz. Ein Blick aus dem Redaktionsfenster der Pinneberger Zeitung zeigt das ganze Ausmaß der ebenso gräulichen wie gräulichen Aktion.
abendblatt.de 7.1.2011
eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.01.2011 um 08.17
Kleine Wollkunde
Woher die Angora-Ziege ihren Namen bekam? Eigentlich liefert sie mit ihrer Wolle ja Mohair, nach neuer deutscher Rechtschreibung „Mohär“ und stammt vom alten Namen ihrer ehemaligen Herkunfts-Stadt, dem türkischen Ankara.
Das Kaninchen heißt Angora, weil sein Fell dem der Ziege gleicht. Mohär wurzelt in der arabischen Sprache, mit dem ein Stoff aus Haaren bezeichnet ist. Mohär wird je nach Alter der Ziege eingeteilt in verschiedene Qualitäts-Kategorien. Je jünger das Tier, umso feiner das Haar. Mohär ist eine der leichtesten Textilfasern und daher sehr kostbar. …
suedkurier.de 10.1.2011
Was jetzt nicht alles neue Rechtschreibung sein soll! Schon im Duden von 1926 steht „Mohär“, aber noch „Bureau“ („Die Schreibung »Büro« ist nicht gestattet, da sie der Einbürgerung des ganz entbehrlichen Fremdwortes Vorschub leisten würde.“). Die kürzlich vorgeschlagene „Rücknahme“ von „Mohär“ durch den Rechtschreibrat ist eine Scheinbetriebsamkeit, um sinnvolle Tätigkeit vorzutäuschen, da er als Kreatur der Kultusminister und Vertretung der Reformprofiteure die dringendere Wiederzulassung von „Quentchen“, „rauh“, „behende“, „greulich“, „im allgemeinen“, „daß“, „muß“ u.ä. auf die lange Bank schieben muß. Das Wort „Mohair“, früher „Macheier“, kommt von „muhayyar“, Partizip passiv von arabisch „hayyar“, auswählen, bevorzugen (mit gutturalem ch-Anlaut), also ein Wort für Stoffe aus Ziegenhaar erster Wahl, das über verschiedene Handelswege nach Europa kam.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.12.2010 um 09.27
Kinodoku "Pornografie & Holocaust"
... Der Filmemacher Ari Libsker, Jahrgang 1972, kann den Stoff für seine Dokumentation aus der historischen Distanz betrachten. Er kommt nicht umhin, das Erscheinen der ersten Stalag-Hefte 1961 mit dem Eichmann-Prozess in Tel Aviv im selben Jahr in Beziehung zu setzen. Bei der langwierigen Verhandlung zu den Verbrechen des Genozid-Logistikers wurden zum ersten Mal dezidiert in der israelischen Öffentlichkeit die Greuel in den KZ thematisiert … Die zermürbenden Ausführungen der realen Grausamkeiten im Eichmann-Prozess und die bunten Blut-und-Sperma-Fantasmagorien der Stalag-Hefte, das waren zwei Bilder ein und desselben gesellschaftlichen Ausbruchs.
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,737208,00.html
Es gibt allerdings auch keine Fantasmagorien, jedenfalls lt Neu-Duden 2006, sondern nur „Phantasmagorien“ – obwohl sonst durchgängig auf die reformgemäße Beseitigung aller „Phantasie“ gedrängt wird – auch in der Pornographie.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.12.2010 um 14.30
Das Gartenbaukino ist das letzte, heute noch erhaltene Lichtspieltheater des wenig bekannten Architekten Robert Kotas … Sein Motto lautete: "Gebt der Stadt Farben!" Seinem eigenen Wunsch Folge leistend, experimentierte er im Gartenbaukino mit farbigen Blumenornamenten an der Decke, mit aufwändig gestalteten Leuchtkörpern an der Wand, …
derStandard.at 10.12.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.12.2010 um 14.13
Im Ergebnisplan werden Wertetransfers des täglichen Verwaltungshandelns, Erträge und Aufwändungen abgebildet...
Märkische Allgemeine 14.12.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.12.2010 um 11.59
Theodor Ickler erinnerte gerade an die auch hier häufig zitierte Rede des seinerzeitigen CDU-KMK-Präsidenten Hans-Joachim Meyer:
Aus dem Bericht geht hervor, daß vor der Reform Stengel immer und behende fast immer dudengerecht geschrieben wurde, weil eben niemand an Stangen und Hände dachte. Damit vergleiche man, was der damalige KMK-Präsident Hans-Joachim Meyer am 26.3.1998 im Bundestag sagte:
"Aber ich weiß auch, daß man diejenigen in Deutschland, für die es einen Sinn macht, daß man "behende" mit "e" statt mit "ä" schreibt, (...) daß man "Stengel" mit "e" (...) schreiben muß, bequem in diesem Saal versammeln kann. Selbst unter den Germanisten ist es nur ein geringer Prozentsatz, für die dies noch einen Sinn ergibt."
Das war nur eine der unsäglichen Dummheiten dieser Rede, die insgesamt wohl der absolute Tiefpunkt der Rechtschreibdiskussion war […]
Sprachforschung 19.12.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.12.2010 um 11.17
(Gewiß nicht der 2. Bericht des Rechtschreibrates)
Das Wissenschaftsmagazin „Science“ hat in seiner neuesten Ausgabe die Errungenschaften und Durchbrüche des Jahres 2010 gekürt… Als wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres werteten die „Science”-Editoren die erste Quantenmaschine: das erste makroskopische Objekt, das Forscher in einen Zustand der Überlagerung brachten, etwas, was eigentlich nur im Reich der Atome und kleinsten Teilchen möglich ist.
Die Maschine besteht aus einem winzigen, gerade noch mit bloßem Auge sichtbaren Paddel … Die eigentliche Sensation: Wenn das Paddel mit genau einem Quant angeregt wurde, begann es nicht nur zu schwingen, es nahm auch beide Zustände – kaum Schwingungen und viele Schwingungen – gleichzeitig ein. Eine solche Überlagerung galt bisher nur als in der Quantenwelt möglich.
scinexx.de 17.12.2010
Auffälligerweise benutzen die Quantenphysiker nie das von unseren „Quäntchen“-Theoretikern und politischen Reformafiosi zwangseingeführte bekannte Ersatzwort. Dafür ist die schreiblich richtige Wiedergabe des alten Gewichtsmaßes „Quentchen“ inzwischen um so mehr ein Kennzeichen von seltener werdender besserer Bildung. Die korrekte Verkleinerung von „Quantum“ hätte ja auch „Quantulum“ sein müssen – ähnlich „Partikel“ von lat. „particula“ (Teilchen) oder „Molekül“ (frz.), von lat. „moles“, „molecula“ – also in Reformerdenke „Mässchen“.
Eine weitere Meldung aus der Quantenphysik:
Verschränkung besteht strengsten Test
Die von Albert Einstein als „spukhafte Fernwirkung“ bezeichnete quantenmechanische Verschränkung hat ihren bisher strengsten Test bestanden…
Eine der Besonderheiten geht auf den österreichischen Physiker Erwin Schrödinger zurück, der die Existenz verschränkter Teilchenpaare postulierte, deren Wechselbeziehung auch über große Distanzen stärker ist, als es die klassische Physik erlaubt…
photonik.de 14.12.2010
Ein einfaches Bild: Die Wahrscheinlichkeit, mit zwei Würfeln gleichzeitig eine Sechs zu würfeln, beträgt 1:36. Würde man experimentell 1:18 feststellen, dann könnte man das herkömmlich nur damit erklären, daß die Würfel mit einem unsichtbaren elastischen Gummiseil verbunden sind.
Der Physiker Richard Feynman hielt die Quantenphysik für prinzipiell unverständlich. Sie ist aber ein Beweis dafür, daß Wissenschaftler auch Unverständliches glauben, wenn es experimentell nachgewiesen wird. Glaubwürdigkeitsnachweise für Götter und Geister sind heute jedoch unwahrscheinlicher denn je. Etwas anderes wird aber ebenso deutlich: Jahrtausende der „Seinserhellung“ durch die Philosophen haben weniger gebracht als dreihundert Jahre Wissenschaft mit ihren Antworten und neuen Fragen.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.11.2010 um 00.13
… Eine frühere Studie mit Daten aus 31 Ländern zeigte, dass 88 Prozent aller rauchenden Eltern auch zu Hause nicht auf den Glimmstängel verzichten können, und 80 Prozent davon rauchen sogar in unmittelbarer Nähe ihrer Kinder.
wissenschaft.de 26.11.2010
Dank der Fürsorge der Kultusminister ist das schriftliche Anfordern von „Glimmstengeln“ deutlich erschwert worden: Statt einer e-Schlaufe müssen nun fünf Richtungsänderungen bewältigt werden. Leider ging die Reform nicht weit genug. Die geplante Erschwernis bei Zigarette – „Zigarrette“ – ist durch rückwärtsgewandte Kräfte verhindert worden.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.11.2010 um 12.52
Zu dieser gräulichen Grundstimmung passt die jüngste Studie der Uni Trier, nach der die meisten Deutschen lieber unerwartet und plötzlich sterben wollen. ...
rp-online.de 31.10.2010
Im Ergebnis kam es dann zu den gräulichen Vorstellungen der letzten Wochen.
Thüringische Landeszeitung 3.11.2010
Er ist wie eine etwas verschmierte, gräuliche Kopie von Thomas Mann.
SZ 8.11.10 lt. Th. Ickler
eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.10.2010 um 14.19
Otto – live 2011
... er wiegt weniger als ein Jumbo, macht dafür aber mehr Lärm, sammelt allenfalls alte Gitarrensaiten und trägt weiterhin gräuliche Schlabbersachen. ...
goettingen.eins.de - 13.10.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.10.2010 um 08.06
Die fundamental-katholische Seite kreuz.net verweigert – anders als die offizielle Kirche – die Unterwerfung unter die staatliche Rechtschreibdiktatur und kommt so zu klaren Aussagen:
Grauenhaft: Greuliche Mahltische in allen Grautönen
Wenn man wissen will, was der Neue Ritus wert ist, dann muß man die Mahltische anschauen, die für ihn produziert werden. Sechs Beispiele, die im September geweiht wurden….
[Pfarrkirche Sankt Emmeran in Vogtareuth]… Der neue Mahltisch ist ein gräulich schimmernder, trauriger Metall-Kubus. …
kreuz.net 30.9.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.09.2010 um 21.56
Prof. Wiegand: „Herr Mertesacker darf sich, egal ob auf dem Platz oder im Alltag, nicht schnäutzen. Denn dann übt er Druck auf die Augenhöhle aus ...“
bild.de 8.9.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.08.2010 um 09.23
… Es ist Dienstagabend, 20.45 Uhr. Die Schicht von Schlaflabor-Assistentin Susanne Helms, 52, in den Schmieder-Kliniken in Allensbach hat gerade erst begonnen. Sie bringt die Patientin ins Schlaflabor. Das Zimmer erinnert an ein Krankenhaus – ein gräulich steriler Linoleumboden, der Geruch nach Alkohol und anderen Desinfektionsmitteln.
suedkurier.de 3.8.2010
Es fehlt jeder Anhaltspunkt, ob das traditionelle „greulich“ oder die Farbe „gräulich“ gemeint ist. Die Reform-Fuzzies verweisen dann immer auf die gesprochene Sprache, die die gleichklingenden Wörter auch nicht unterscheide. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Ein unmerkliches und unbewußtes Lippenzucken genügt, um dem Gegenüber das Gemeinte zu signalisieren.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.08.2010 um 20.24
06.08.2010 | 11:22 Uhr
POL-GE: Einbruch beim Juwelier scheiterte. - Markante Täterbeschreibung. -
Gelsenkirchen - Altstadt (ots) - … Beschreibung des Täters: ca. 20-25 J. alt; 170 cm groß; schwarze Irokesenfrisur (Stirnbereich kurz, Nackenbereich lang); 3-Tage-Bart; schwarze Kapuzenstrickjacke; schwarze Jogging- oder Jeanshose; gräuliche Schuhe. Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise auf den markant beschriebenen Täter geben können. … (K. Kordts)
presseportal.de/polizeipresse 06.08.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.08.2010 um 19.32
Pfarrkirche wird erst 2011 wieder geöffnet
Pfarrer Eschbaumer hofft, dass für die filigranen Arbeiten der Dorfener Kirchenmaler Michael Hornsteiner den Auftrag bekommt. Er kennt die Pfarrkirche nicht nur in- und auswändig, er hat auch die Schäden an den 1786 von Johann Huber gemalt[en] Deckengemälden begutachtet.
merkur-online.de 3.8.2010
eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.07.2010 um 11.40
Im Wildpark Gangelt zieht der Nachwuchs die Blicke auf sich
Junge Steinböcke und Gämsen klettern beispielsweise behände in der Felswand, kleine Frischlinge wuseln im Waldboden. Fischotter, Wildkatzen, Baummarder ...
Aachener Zeitung 22.7.2010
eingetragen von Norbert Lindenthal am 29.06.2010 um 13.27
Bei der technischen Berichtigung eines Beitrags muß ich ihn vermutlich gelöscht haben. Das bedauere ich. Kann man es mir entschuldigen? … und ihn vielleicht nochmals schreiben? (Es war ein Verweis auf pons.de enthalten, den ich aber leider nicht mehr habe.)
__________________
Norbert Lindenthal
eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.06.2010 um 07.07
Aus dem Roman „Rabenliebe“
des neuen Bachmann-Preisträgers Peter Wawerzinek:
Eine Erzieherin schnäuzt in ihr Taschentuch und geht.
Übersetzung aus der Neudeutsch-Orthographie ins Hochdeutsche:
Sie steckt (schnaubend) ihre Schnauze ins Taschentuch …
Dem Jahrgang nach (1954) kann Wawerzinek das nicht selber geschrieben haben, sondern nur sein Computer, oder – noch schlimmer – sein Verlag hat es für ihn umgeschrieben.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.05.2010 um 14.17
Max Planck Ein unbequemes Quäntchen Wahrheit
Von Heike Westram
Das Quant
Das Quant ist die jeweils kleinste, nicht mehr teilbare Einheit physikalischer Größen.
…
Das Quäntchen Wahrheit
Das "Quäntchen Wahrheit" hat übrigens mit Plancks Quantentheorie überhaupt nichts zu tun - hier hat die Rechtschreibreform für einen Quantensprung gesorgt. Denn ursprünglich hieß es ein "Quentchen Wahrheit" und stammte von der altdeutschen Gewichtseinheit "Quent" (3,65 Gramm).
… mit der Quantelung, den unteilbaren Energiequanten, setzt Planck der bislang in der Physik geltenden Gleichmäßigkeit ein Ende - ein Quantensprung der Theorie …
Es dauert noch ein Jahrzehnt, bis die Quantentheorie wirklich ernst genommen wird.
br-online 2.10.2008
Heute ist die Quantentheorie als unvergleichlicher Erkenntnissprung anerkannt,
das Quäntchen-Diktat dagegen wird immer befohlene Volksverdummung bleiben.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.05.2010 um 16.04
Tschechisches Fernsehen zeigt Massaker an Deutschen
…
PRAG. Ein Dokumentarfilm über ein Massaker an Deutschen im Mai 1945 in Prag sorgt in Tschechien derzeit für Aufsehen. …
Historikern zufolge könnten Äußerungen des damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Eduard Beneš mit zu den Gräueltaten an den Deutschen beigetragen haben. Beneš hatte Mitte Mai 1945 in Prag dazu aufgerufen, „kompromißlos die Deutschen in den tschechischen Ländern und die Ungarn in der Slowakei völlig zu liquidieren“.
JF 12.5.2010
Auch das rechte Gegenstück zur „jungen Welt“, die ebenfalls traditionell schreibende „Junge Freiheit“, verfällt bisweilen der Reform.
NB.: Die Greuel sind mir nicht neu. Der deutsche Chirurg am Prager Krankenhaus, den meine erste Schwiegermutter heiraten wollte, wurde auch von Tschechen auf bestialische Weise ermordet.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.05.2010 um 13.17
Bekannt ist Theodor W. Adornos Diktum:
„Die Meriten der Studentenbewegung bin ich der letzte zu unterschätzen: sie hat den glatten Übergang zur total verwalteten Welt unterbrochen. Aber es ist ihr ein Quäntchen Wahn beigemischt, dem das Totalitäre teleologisch innewohnt“, hatte Adorno kurz vor seinem Tod noch in einem Brief an Marcuse geschrieben.
goethe.de
Auch an anderer bekannter Stelle verwendet Adorno das Wort „Quentchen“:
Wahrscheinlich wäre für jeden Bürger der falschen Welt eine richtige unerträglich, er wäre zu beschädigt für sie. Das sollte dem Bewußtsein des Intellektuellen, der nicht mit dem Weltgeist sympathisiert, inmitten seines Widerstands ein Quäntchen Toleranz beimischen. Wer in Differenz und Kritik nicht sich beirren läßt, darf doch nicht sich ins Recht setzen.
Theodor W. Adorno: Negative Dialektik (Bd. 6 der Gesammelten Schriften, S. 345)
Zeitnahe Zeitgenossen zitieren meist in der herkömmlichen Schreibweise. Dennoch vermute ich (die Originale sind mir nicht zugänglich), daß Adorno tatsächlich „Quäntchen“ geschrieben hat. Niemand hätte daran Anstoß genommen, wenn nicht gewisse Schreibreformer gemeint hätten, nun müsse das Wort „Quentchen“ trotz seines kulturgeschichtlichen Gehaltes aus dem deutschen Bewußtsein verschwinden.
Bei Adorno fiel mir des weiteren auf: „einbläuen“, „Naivetät“, „Schänke“ und „Plattitude“ (Musiksoziologie S.137, 111, 73). Das ist natürlich ebenso kein Grund, das Übliche und traditionell Sinnvollere zu verbieten, auch wenn Adorno ein Mann von umfassender Bildung war.
Neben seinen Fächern Soziologie und Philosophie hat er auch Komposition bei Sekles und Berg studiert. Bekannt ist sein Einfluß auf die Entstehung von Th. Manns „Doktor Faustus“. Kompositionen kenne ich nicht, doch versicherte mir eine Kontrabassistin, sie seien interessanter als die entsprechenden Hindemiths.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.01.2010 um 20.18
... eine ordentliche Portion Mussolini, ein Schuss lateinamerikanischer Diktator, ein Quentchen Hitler, sehr viel Charles Chaplin und Tanz mit der Weltkugel.
Frankfurter Rundschau 25.01.2010
Sogar in der FR darf mitunter das kulturbanausische Quentchen-Verbot der Kultusminister mißachtet werden.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.11.2009 um 08.01
Gestorben muß seyn
Über Tod und Leben, Armut und Luxus konnte Abraham a Sancta Clara predigen wie kein Zweiter. Noch immer fasziniert seine barocke Sprachfantasie…
Allein der Name ist schon Verkündigung. … Mit »Sancta Clara« könnte aber auch eine wie immer geartete »heilige Klarheit« gemeint sein – und mit ihr der Versuch, dem noch tief im Mittelalter wurzelnden Katholizismus ein Quäntchen Vernunft einzuflößen.
[Die ZEIT (der Autor?) folgt der blödsinnigen staatlichen, aber laut Verfassungsgericht unverbindlichen Vorschrift, das alte Gewichtsmaß „Quent(chen)“ durch eine sprachlich falsche Volksetymologie zu ersetzen – eine eines Kulturtextes unwürdige Kulturbanauserie.]
Das kleine Dorf, in welchem Abraham am 2.Juli 1644 das Licht der Welt erblickte, liegt am Fuß der Schwäbischen Alb, genauer: auf dem badischen Ausläufer des Heubergs bei Meßkirch – und sprachlich exakt auf der Grenze zwischen dem Alemannischen und dem Schwäbischen.
[bei Google findet man jetzt angezeigt: „Schloß Meßkirch Schloss Meßkirch Schlossstraße …“ – die zweite Teilung Deutschlands und verstärkte Entfremdung von seiner Geschichte durch die „irrwitzige Narretei“ (G.Kunert) der „Rechtschreibreform“: ]
»Ich hab gesehen, daß der Todt ein Fischer [ist], der nicht allein kleine Schneiderfischel ziehet, sondern auch grosse Wahlfisch; ich hab gesehen, daß der Todt ein Mader [ist], der mit seiner Sensen nicht allein abschneidet die niderige Klee, sondern auch das hochwachsende Graß []. Ich hab gesehen, daß es muß gestorben seyn, und unser Alles nichts seye.«
ZEIT.de 26.11.09
P.S.: Das „ss“ in „grosse“ wirkt im Original durch seine langen „ss“ auch graphisch nicht verkürzend auf den vorherigen Vokal.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.08.2009 um 09.43
Lang gespornt ist die Akelei und einige Orchideen, wie die Ständelwurz (Platanthera). Ein solcher Blütenbau zeigt uns, dass die Blume auf Schmetterlingsbesuch spezialisiert ist.
Kölner Stadtanzeiger 10.8.09
Die herkömmliche Schreibweise des „Stendelwurz“ wurde wider Erwarten nicht verboten und wird sogar vom Duden empfohlen. Während aber die Reformer überflüssigerweise an den Stendelwurz als früheres vermeintliches Potenzmittel erinnern wollten, zeigten sie sich intolerant gegenüber dem immer üblichen „behende“ und griffen bei „Quentchen“ sogar zur etymologischen ä-Fälschung – ein dummdreister Kulturfrevel.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.08.2009 um 18.56
Gestrüpp des Grauens
Der deutsche Rucola-Markt ist zusammengebrochen, nachdem in einer Plastikschale ein einzelner giftiger Stängel lang wie ein Daumen, aber wesentlich dünner, am Kopf eine gelbe Blüte. … Der Stängel im Rucola ist für manchen Landwirt in den vergangenen zwei Wochen zum Gestrüpp des Grauens mutiert … Maßnahmen gegen giftige Stängel im Kundensalat.
Existenzbedrohender Stängelskandal
Landwirte, die sich durch den Boom auf den Anbau des Modekrauts spezialisiert haben, trifft der Stängelskandal nun mit voller Wucht
… SPIEGEL ONLINE berichtete über den Stängelskandal, … Nun aber kennt die Behörde den Skandalstängel nur vom Foto, … Der Skandalstängel, mit dem alles begann, existiert bereits nicht mehr. …
spiegel.de 19.8.09
Bisher schrieb man Stengel wie Engel, Bengel, Enkel, Henkel. Die „Reform“ machte eine gelegentliche Form des 19. Jahrhunderts zur Pflicht, angeblich wegen „Stange“. Die „Stenge“ (Verlängerung des Mastes) hat man vergessen, weitere mögliche Be-Äh-rungen auch (Ängel, Hänkel) und andere vermieden (Ältern, Häu). Dagegen dürfen „belemmert“ nur noch die Niederländer richtig schreiben.
Es ist eben eine Reform der Korinthenkacker.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.07.2009 um 06.24
Israels brutale Kriegsführung
Von Christoph Schult, Jerusalem
… Demnach bleuten die Kommandeure ihren Soldaten ein, keine Rücksicht auf die palästinensische Zivilbevölkerung zu nehmen, um das Leben der eigenen Soldaten nicht zu riskieren.
spiegel.de 15.7.09
Bravo! Natürlich nur für Herrn Christoph Schult, der die alberne Verbläuungs-Vorschrift der deutschen Kultusminister mißachtet. – Übrigens kommt „missachten“ auch im Text vor und erinnert an die „sachten“ und „behutsamen“ Änderungen durch die neue für Doofe entwickelte Schreibe.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.07.2009 um 17.40
Experten fordern totales Rauchverbot für US-Militär
Qualmen im Kampfeinsatz - darauf sollen US-Soldaten künftig verzichten. Eine aktuelle, von Pentagon und Veteranenverbänden lancierte Studie fordert das Aus für Glimmstengel beim Militär. Hochrangige Offiziere warnen vor den Folgen.
spiegel.de 12.7.09
Erfreulich: Die reformierte „Stängelei“ wird bei Spiegels oft mißachtet. Leider schluckt man dafür zu viele der unappetitlichen „Volksetümologien“ aus der Augstschen Küche.
eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.07.2009 um 09.59
"Papa schnäuzt sich in G-DUR"
Oliver Sacks berichtet über die ganz besondere Wirkung von Musik
Der gebürtige Londoner und heute in New York lebende Neurologe und Schriftsteller Oliver Sacks legt nach langer Pause ein neues Buch mit Patientengeschichten vor.
http://www.sandammeer.at/rez08/gehirnmusik-sacks.htm
eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.07.2009 um 16.23
... aber: Aufsässigkeit oder Nachlässigkeit bei Spiegels?
Im Norden fordert das Rauchen mehr Todesopfer als im Süden, Hauptschüler greifen eher zum Glimmstengel als Gymnasiasten: Das sind Erkenntnisse des ersten deutschen Tabakatlas, den die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing jetzt präsentiert hat.
spiegel.de 2.7.09
eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.08.2008 um 07.31
Das Gemshorn, ein Blockflöteninstrument aus Kuh- oder eben Gemsenhorn, ist als Klangfarbe noch heute ein Orgelregister. Es wurde natürlich seit 500 Jahren nie anders als mit „e“ geschrieben. Dem Duden ist der Fachbegriff entgangen, aber 3,5 Prozent der Internettexter fühlen sich jetzt bemüßigt, „Gämshorn“ zu schreiben. Die Wikipedia-Fundamentalisten haben bisher den „Gemshorn“-Artikel nicht angetastet, zitieren jedoch ihn jedoch im Wörterlexikon nur in Gäms-Version.
P.S.: Das Brathähnchen gibt es weiterhin nur als „Hendl“, während das urdeutsche „Händi“ laut Duden nie anders als „Handy“ geschrieben werden darf.
__________________
Sigmar Salzburg
eingetragen von Christoph Kukulies am 12.03.2008 um 17.15
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Lindenthal
Moin, Peter,
hast Du schon einmal nach Liiber Ausschau gehalten? Immerhin 4350 Kugeln.
Grüße von Norbert
Und schreiben Sie es mal in Sütterlinschrift.
__________________
Christoph Kukulies
eingetragen von Norbert Lindenthal am 12.03.2008 um 15.40
Moin, Peter,
hast Du schon einmal nach Liiber Ausschau gehalten? Immerhin 4350 Kugeln.
Grüße von Norbert
eingetragen von PL am 12.03.2008 um 11.35
Vielen Dank an Euch, Detlef und Glasreiniger!
Nun bin ich mir sicher, meine Fragen falsch gestellt zu haben. Die Umlaute wurden in alter Zeit mit einem kleinen e über dem a, o und u geschrieben, später dann mit Pünktchen. Ob die Schreibweise von ae, oe und ue (das e jeweils rechts neben dem ersten Selbstlaut stehend) gleichzeitig zur Anwendung kam, werde ich in der Bibliothek herauszufinden versuchen. Was ich fragen wollte, war, ob jemand weiß, wie aus ie ü werden konnte. In den mir vorliegenden Dokumenten steht immer Lieber und dahinter in Klammern (Lüber) geschrieben.
Gruß aus Basel
Peter Lüber
eingetragen von glasreiniger am 12.03.2008 um 10.16
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
Genaues kann ich dazu nicht beitragen, aber etwas Sinnverwandtes: ich habe gesehen, daß das y über ÿ aus ij entstanden ist.
Vgl. Thyssen. Der alte August Thyssen schrieb sich selbst mit ÿ, was darauf deutet, daß er seinen Namen als Thijssen (=Theißen) ansah, s.a. den wikipedia-Artikel zum Namen Thyssen.
eingetragen von Detlef Lindenthal am 12.03.2008 um 00.26
Lieber Peter,
Genaues kann ich dazu nicht beitragen, aber etwas Sinnverwandtes: ich habe gesehen, daß das y über ÿ aus ij entstanden ist.
Spätmittelalterliche Handschriften hatten viel mehr Verbünde und Abkürzungszeichen als unsere heutigen Schreib- und Druckschriften. Gutenberg hat viele dieser Zeichen in seine Druckschrift übernommen.
Wenn Du es genauer erforschen willst, können Dir vielleicht die Leute vom Bund für deutsche Schrift, http://bfds.de, weiterhelfen.
__________________
Detlef Lindenthal
eingetragen von PL am 10.03.2008 um 22.58
Wie wenig ich weiß, beweisen meine folgenden Fragen.
Seit vielen Jahren betreibe ich Ahnenforschung. Dabei ist mir aufgefallen, daß die erste Silbe des Namens, den ich trage, früher mit ‚ie‘ geschrieben wurde.
Wann fand, so frage ich, die typographische Umformung der Umlaute ä, ö und ü statt? Warum und seit wann schreibt man z.B. ‚Goethe‘ statt ‚Göthe‘? Oder umgekehrt?
Für jede Antwort bin ich dankbar.
Alle angegebenen Zeiten sind MEZ
Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage